Das magische Baumhaus (Band 48) - Das Geheimnis des Zauberkünstlers - Mary Pope Osborne - E-Book

Das magische Baumhaus (Band 48) - Das Geheimnis des Zauberkünstlers E-Book

Mary Pope Osborne

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Beschreibung

Anne und Philipp machen sich erneut auf die Reise, um das Geheimnis wahrer Größe zu erforschen. Das magische Baumhaus bringt sie nach New York in einen großen Vergnügungspark, in dem es viele aufregende Attraktionen zu bestaunen gibt. Hier sollen die Geschwister den weltberühmten Zauberkünstler Harry Houdini treffen. Doch die Show des großen Magiers ist längst ausverkauft! Zum Glück hat Anne eine fantastische Idee… Die beliebte Kinderbuch-Reihe von Bestsellerautorin Mary Pope Osborne! Die Geschwister Anne und Philipp reisen mit dem magischen Baumhaus durch die Zeit. Sie erleben spannende Abenteuer, entdecken ferne Länder und lernen viele berühmte Persönlichkeiten kennen.

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Seitenzahl: 71

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Für die Familie Korner,

WIE ALLES ANFING

Eines sonnigen Tages tauchte ein geheimnisvolles Baumhaus im Wald von Pepper Hill in Pennsylvania auf. Die Geschwister Philipp und Anne fanden schnell heraus, dass in diesem Baumhaus Zauberkräfte schlummerten, denn sie konnten mithilfe der Bücher nicht nur zu allen Orten der Welt reisen, sondern auch kreuz und quer durch die Zeit. Das Baumhaus gehörte der Zauberin Morgan. Sie war Bibliothekarin am Hofe von Camelot, im sagenhaften Königreich des berühmten Königs Artus.

In Morgans Auftrag bestanden Philipp und Anne viele aufregende Abenteuer. Später dann schickte sie der mächtige Zauberer Merlin mit dem Baumhaus auf neue Reisen.

Jetzt braucht Merlin wieder die Hilfe von Philipp und Anne. Sie sollen vier berühmte Personen treffen, um von ihnen das Geheimnis wahrer Größe zu erfahren. Philipp und Anne sind gerade von ihrer ersten Reise zurückgekommen. In Mazedonien haben sie Alexander den Großen getroffen und sein Pferd Bukephalos.

Nun warten sie in Pepper Hill gespannt darauf, wohin Merlin sie als Nächstes ­schicken wird.

Nachricht von Merlin

Philipp lag auf dem Sofa und las in einem Sachbuch über Pferde.

„Philipp, kannst du bitte Anne holen gehen? Sie ist bei Jenny“, rief seine Mutter aus der Küche. „Wir wollen gleich anfangen zu grillen.“

„Klar“, sagte Philipp. Er klappte das Buch zu, sprang vom Sofa und ging zur Haustür. Gerade als er die Treppe hinunterlief, kam ihm Anne entgegen.

„Es ist wieder da“, keuchte sie.

„Du machst Witze“, meinte Philipp.

„Nein, wirklich“, sagte Anne. „Auf dem Weg nach Hause habe ich einen Abstecher in den Wald gemacht. Ich hatte irgendwie so ein merkwürdiges Gefühl – und da war es!“

„Sind Merlin und Penny auch da?“, fragte Philipp.

„Ich glaube nicht“, erwiderte Anne. „Ich habe gerufen, aber es hat niemand geantwortet. Ich wollte nicht ohne dich hochklettern, deshalb bin ich gekommen, um dich zu holen.“

„Danke“, sagte Philipp. „Warte kurz, ich sage Mama Bescheid.“ Er rannte ins Haus zurück. „Mama, Anne und ich müssen für zwanzig Minuten noch mal weg!“, rief er.

„Okay, zwanzig Minuten, aber nicht länger“, antwortete seine Mutter. „Dann essen wir.“

„Danke!“, rief Philipp. Er sah auf seine Armbanduhr. Es war zwanzig vor sechs. Sie mussten also um sechs Uhr wieder zurück sein. Er schnappte sich seinen Rucksack und rannte zurück zu Anne, die auf dem Bürgersteig wartete.

„Zwanzig Minuten, mehr Zeit haben wir nicht!“, rief er ihr zu.

„Kein Problem“, sagte Anne und zusammen eilten sie los.

„Bestimmt will Merlin, dass wir noch ein Geheimnis wahrer Größe herausfinden“, überlegte Philipp laut.

„Das denke ich auch“, stimmte Anne zu.

Sie überquerten die Straße und rannten in den Wald bis zur größten Eiche.

„Merlin? Penny?“, rief Anne.

Es kam keine Antwort. Im Wald war es seltsam still. Kein Blatt rührte sich.

„Lass uns hochklettern“, schlug Philipp vor. Er griff nach der Strickleiter und stieg nach oben. Anne folgte ihm. Als sie das Baumhaus betraten, war von Merlin oder Penny nichts zu sehen.

„Sie sind nicht da“, stellte Anne fest.

„Nein“, sagte Philipp. „Aber alles andere schon.“

Er deutete auf ein Stück Papier, das in der Ecke auf dem Boden lag. Auf das Papier hatte er das Geheimnis wahrer Größe geschrieben, das sie bei ihrer letzten Mission herausgefunden hatten:

Auf dem Papier lagen zwei Dinge – ein schmaler Goldring und ein Fläschchen. Anne hob den Ring auf und zeigte ihn Philipp. „Der Ring der Wahrheit“, sagte sie. „Diesmal darfst du ihn tragen.“

„Danke“, erwiderte Philipp. Er nahm den Ring und steckte ihn an seinen Finger.

„Du darfst nur nicht vergessen, immer wieder nachzusehen, ob er leuchtet“, erinnerte Anne ihn.

„Keine Sorge, ich werde daran denken“, sagte Philipp. Merlin hatte ihnen erzählt, dass der Ring aufleuchten würde, sobald sie ein Geheimnis wahrer Größe entdeckten.

Anne hob die kleine Flasche auf. Philipp und sie betrachteten den rauchigen Inhalt. „Merlins magischer Nebel“, flüsterte Anne.

„Der Nebel, den Merlin beim ersten Licht des Neumonds auf der Insel Avalon gesammelt hat“, fügte Philipp hinzu.

„Du hast ein gutes Gedächtnis“, stellte Anne fest.

„Du aber auch“, entgegnete Philipp. „Wenn wir Merlins magischen Nebel einatmen, können wir uns eine besondere Fähigkeit wünschen, die wir dann eine Stunde lang besitzen.“

„Das ist so toll“, meinte Anne.

„Ja“, stimmte Philipp zu. Bei ihrer letzten Mission waren sie Pferdeexperten gewesen. „Ich frage mich, welches Talent wir diesmal brauchen werden. Und wo wir hinreisen.“

Anne deutete auf ein schmales Büchlein, das im Schatten lag. Sie hob es auf und reichte es Philipp.

„Nach Coney Island, denke ich“, sagte sie.

Philipp las den Titel.

„Coney Island – ist das nicht in New York?“, fragte Anne.

„Ja, guck mal, da liegt ein Zettel drin“, sagte Philipp. Er zog den Zettel heraus und las laut vor:

Liebe Anne, lieber Philipp,

ich bin euch sehr dankbar, dass ihr eure erste Mission auf der Suche nach dem Geheimnis wahrer Größe so erfolgreich beendet habt.

Nun möchte ich, dass ihr ein zweites Geheimnis wahrer Größe erfahrt – und zwar vom Großen Houdini.

Merlin

„Oh, Mann, der Große Houdini!“, sagte Philipp begeistert.

„Was hat er gemacht?“, fragte Anne.

„Papa hat mir von ihm erzählt“, berichtete Philipp. „Er konnte sich aus allem befreien! Ketten, Seilen, Vorhängeschlössern, Handschellen und sogar Gefängnissen. Er war unglaublich!“

„War er ein Verbrecher?“, fragte Anne.

Philipp lachte. „Nein, er war ein Künstler – der größte Entfesselungskünstler aller Zeiten“, sagte er. „Er ist in der ganzen Welt aufgetreten. Ich kann nicht glauben, dass wir ihn treffen werden.“

„Und wo finden wir ihn?“, fragte Anne.

„Auf Coney Island“, antwortete Philipp und hielt das Büchlein hoch.

„Ach ja“, sagte Anne. „Dann lass uns gehen!“

„Okay“, stimmte Philipp zu. Er steckte Merlins Nachricht und das Fläschchen in seinen Rucksack. Dann deutete er auf die Worte Coney Island.

„Ich wünschte, wir wären dort“, sagte er.

Wind kam auf.

Das Baumhaus fing an, sich zu drehen.

Es drehte sich schneller und immer schneller.

Dann war alles wieder still.

Totenstill.

Ich lade dich ein!

Philipp hörte Leute lachen und rufen. Eine Blaskapelle spielte ein fröhliches Lied. Anne und er sahen aus dem Fenster. Das Baumhaus war in einem kleinen Wäldchen gelandet. Hoch über den Bäumen ragten Kuppeln und Turmspitzen auf.

„Sind das Schlösser?“, fragte Anne verwundert. „Sind wir im Mittelalter gelandet?“

„Ganz sicher nicht“, meinte Philipp. „Guck dir unsere Kleider an.“ Im Dämmerlicht des Baumhauses konnte Philipp erkennen, dass er knielange Hosen trug, ein langärmliges Hemd, Kniestrümpfe und Schnürstiefel. Sein Rucksack hatte sich in eine Ledertasche verwandelt.

„Du hast recht“, stimmte Anne ihm zu. Sie trug ein Matrosenkleid und Stiefeletten. „Die Kleider sind so ähnlich wie die, die wir damals in San Francisco getragen haben.“

„Ja, das war ungefähr im Jahr 1900“, erinnerte sich Philipp. Er griff in seine Hosentasche und zog eine Uhr an einer Kette heraus. „Sieh mal, statt einer Armbanduhr habe ich jetzt eine Taschenuhr. Und –“ Aus der anderen Tasche zog Philipp ein paar Münzen. „– ein paar Centstücke.“

„Nur Centstücke? Das ist alles?“, fragte Anne.

„Keine Sorge. Damals waren Centstücke viel mehr wert als heute.“

„Dann sind wir also reich“, lachte Anne.

„Hier, steck du auch welche ein“, meinte Philipp. Er gab Anne die Hälfte des Gelds.

„Danke“, erwiderte Anne und steckte die Münzen in ihre Rocktasche. „Lass uns herausfinden, was hier los ist.“ Sie kletterte die Leiter hinunter. Philipp hängte sich die Ledertasche um und folgte ihr.

Anne und Philipp fanden sich in einem ummauerten Garten wieder, der von kleinen Laternen erleuchtet wurde. Sie liefen einen Kiesweg entlang und über eine Brücke, die über einen kleinen Bach führte. Dann kamen sie zu einem Holztor, an dem ein Schild hing. Darauf stand: Danke für Ihren Besuch im Japanischen Teegarten.

„Wir sind in einem japanischen Teegarten gelandet“, wunderte sich Philipp. „Wie kann das sein?“

„Gehen wir weiter“, meinte Anne und öffnete das Tor. Sie traten aus dem schattigen Garten auf einen hell erleuchteten Platz.

„Wahnsinn!“, riefen sie beide gleichzeitig.

Tausende elektrische Lichter erhellten den Abendhimmel über den Türmen und Kuppeln. Auf einer Bühne an einem See spielte die Blaskapelle. Männer in weißen Anzügen und Frauen in langen weißen Kleidern spazierten eine breite Straße entlang. Kinder, die wie Philipp und Anne gekleidet waren, rannten umher und zeigten rufend auf unterschiedliche Attraktionen.

Die Luft roch nach Meerwasser, gerösteten Nüssen und Popcorn. Verkäufer schrien wild durcheinander.

„Kommen Sie näher! Hier gibt es das weltbeste Eis! Erdbeere! Vanille!“

„Hier gibt es die weltbeste Limonade!“

„Hier gibt es die weltbesten Hot Dogs!“

„Was ist das hier für ein Ort?“, fragte Anne.

Philipp öffnete das Büchlein und las: