Das Survival-Handbuch für Väter - Norbert Golluch - E-Book

Das Survival-Handbuch für Väter E-Book

Norbert Golluch

0,0
8,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: Riva
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Ist Batman ein zulässiger Jungenname? Sollte man im Kindergarten schon Chinesisch können? Und wann dürfen die Kleinen endlich mit ins Stadion? Fragen über Fragen! Zum Glück bereitet dieses Handbuch jeden Vater gründlich und ehrlich auf den harten Alltag mit Kind vor. Mit der richtigen Einstellung und einem eisenharten Willen wird Papa fit gemacht für eine Welt voller Fallstricke: Ob Windeln wechseln, Großelternbesuche, pubertierende Zombies oder die obligatorischen Machtkämpfe um die Fernbedienung – Geistesgegenwart und Kampfgeist können jedem Vater das Leben retten. Ein unerlässlicher Ratgeber für angehende, frisch gebackene und erfahrene Väter. Garantiert vorurteilsbehaftet, pädagogisch bedenklich und subjektiv!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 102

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Originalausgabe

1. Auflage 2019

© 2019 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Redaktion: Dr. Carina Heer

Umschlaggestaltung: Isabella Dorsch

Umschlagabbildung: shutterstock.com/TeraVector, Iconic Bestiary, EgudinKa

Satz und E-Book: Daniel Förster, Belgern

ISBN Print 978-3-7423-1016-3

ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-0655-2

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-0656-9

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.rivaverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

Inhalt

Ein paar Worte vorweg …

Grundkurs Vater

Die Lieferung

Auspacken?

Du bist nicht mehr die Nummer eins

Porsche oder Baby?

0 bis 2 Jahre: Das Baby – klein aber oha!

Wie soll es denn heißen?

Vergiss deinen Alltag!

Vorsicht, Babys versklaven ihren Vater!

(Alb-)Traumhafte Nächte

Die besten Tricks, um ein Baby zum Einschlafen zu bringen

Es schläft endlich!

Was darf es, was darf es nicht? – Ernährungsfragen

Vergiss deinen alten Freundeskreis!

Rosa für Emma, Blau für Paul?

Ist mit Baby alles in Ordnung?

Wann läuft es denn endlich?

Nix happa-happa, Papa!

Der Haushalts-Kompatibilitätstest

Weitere bekannte Inkompatibilitäten

Ich glaube, ich habe eine Windelallergie!

Es hat so merkwürdige rote Flecken …

Immer hinterm Trend herjoggen?

Mein Baby macht mich fertig!

2 bis 5 Jahre: Das Kleinkind

120 Prozent Leistung mit dem Super-Coach!

Papa und die Mode

Das Ende deiner Erziehung

Allein unter Aliens? – Als Vater auf dem Spielplatz

6 bis 12 Jahre: Das Schulkind

Käufer oder Kleber?

Viel wichtiger: die richtigen Klamotten

Alles Hochbegabte!

Mäuse, Hamster, Pony, Hund und Katze

Der Bildschirm-Krieg

Suchterkrankung oder Sportart?

Der Outdoor-Vater

Der Wochenendausflug

Papa, du hast im Test schon wieder null Punkte!

Der hat mich gehauen!

Väter und Fußball

12 und mehr Jahre: Besser, wenn sie größer werden?

Ja, die Eltern werden irgendwann peinlich

Allwissende Väter?

In Konkurrenz mit DJ Asshole und der Twerk Queen

Alles von sich werfen

Das Prinzip Chaos

Piercings und Tattoos

»Jo, Kiddies, was geht ab in der Possi?«

Geh doch sterben, du Aslak!

So was von peinlich, Mama!

Partyyy!!!

Junge Liebe in Aktion

Wie man sie los wird

Das Haus ist ja so groß ohne Kinder …

Erwachsene sind auch nur Kinder, die so tun, als hätten sie alles im Griff.

Ein paar Worte vorweg …

Wenn du, lieber Leser, hier die Ratschläge eines Experten erwartest, liegst du falsch. Der Autor dieses Buches ist keine akademische Koryphäe mit wohlklingendem Titel, obwohl studierter Pädagoge, in grauer Vorzeit war er sogar Grundschullehrer. Was er damals erlernt hat, um sich Lehrer nennen zu dürfen, hat er mittlerweile aber längst wieder vergessen.

Doch kein Grund zu verzweifeln, denn vor allem ist der Autor eines: Vater und somit ein Mann der Praxis. Und das ist viel besser, weil er den alltäglichen Kampf, in der, mit der und für die Familie, den ein Vater regelmäßig führen muss, tagtäglich und über Jahre hinweg am eigenen Leib erfahren hat und immer noch erfährt und sich deshalb warnend und erklärend äußern kann.

Experten dagegen tragen akademische Titel vor sich her, berechnen die Wirklichkeit nach komplexen Formeln, fügen Messwerte hinzu, ergänzen fantasievolle Konstanten und Schlüsselzahlen und berechnen in komplexen Computersimulationen den zu erwartenden Vorteil für die Volkswirtschaft im Jahr 2038 auf Zehntelprozente genau. Experten lassen Wälder sterben, Meeresspiegel und Durchschnittstemperaturen nach Gutdünken steigen und fallen, beliefern die Medien heute mit diesem, morgen mit jenem Katastrophenszenario und zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie immer haargenau erklären können, warum sie sich mit ihren Einschätzungen und Prognosen geirrt haben.

Aber es geht offenbar nicht ohne Experten. Öffentlich-rechtliche Fernsehsender wären ohne sie aufgeschmissen, weil sie die dünne Faktensuppe in den Nachrichten andicken und das wirklichkeitsfremde Geschwafel in Talkshows blumenreich ausschmücken.

Doch gerade in Sachen Erziehung fehlt es offenbar an kameratauglichen Lichtgestalten, die Vertreter dieses ­typischen universitären Schwafelfachs würden Fernsehzuschauer erschrecken und verwirren, vermutlich aber vor allem: langweilen.

Deshalb kam das Fernsehen über eine Show mit einer Art Pädo-Domina nicht wirklich hinaus, die aber irgendwann auf die stille Treppe verbannt wurde. Auch Reality-Pädagogik, Menschenversuche mit schwer erziehbaren Jugendlichen irgendwo in der Wildnis oder der Dritten Welt misslangen wohl mangels Einschaltquoten. Ein Segen, Erziehung bleibt, was die Medien betrifft, weitgehend Privatsache.

Wenn dieses Buch von einem Experten verfasst worden wäre, wäre es mit Sicherheit kein Ratgeber, sondern ein kaum lesbares Geschwurbel mit auf den Buchstaben genauen Quellenangaben, mit Querverweisen und Literaturlisten. Deshalb gibt der Autor offen zu, Experten­skeptiker zu sein, selbst kein Experte sein zu wollen und er zitiert deshalb weder Maria Montessori noch Johann Heinrich Pestalozzi noch Hartmut von Hentig oder Alexander Sutherland Neill, sondern Pink Floyd:

We don’t need no education ...

Und: Bei Risiken und Nebenwirkungen konsultiert getrost das Erziehungswissen eurer Mütter und Väter.

Grundkurs Vater

Solltest du glauben, dass jeder Mann auch Vater sein kann, so werden die folgenden Seiten diese Annahme vermutlich relativieren. Grundsätzlich hast du ja recht. Aber wenn man ein »richtiger« Vater sein will, gehören schon ein paar charakterliche Qualitäten und grundlegende Hilfsmittel über die biologischen Reproduktionsmittel hinaus in den väterlichen Werkzeugkasten. Es gibt da gewisse Dinge, die du wissen solltest.

Manche der nun folgenden Informationen werden dir gefallen, andere ganz und gar nicht …

Die Lieferung

Babys kommen auf sehr persönliche, ganz und gar ungewöhnliche Art und Weise zu dir ins Haus. Weil Väter sich lange Zeit nicht erklären konnten, wie, und weil alle Mütter das Geheimnis für sich behielten, kam das Märchen vom Storch auf. Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte lang musste der schmächtige Vogel dicke und dünne Babys im Wickeltuch durch die Luft transportieren.

Dann eines Tages im 20. Jahrhundert entdeckte ein sechsjähriger Junge namens Tim, dass seine Mutter vor der Geburt seiner kleinen Schwester einen dicken Bauch hatte und nachher nicht mehr, und da kam dann alles raus – nicht nur die kleine Schwester, sondern auch das Geheimnis.

Die Wahrheit war noch verrückter als die Geschichte vom Storch: Da ist die Mutter selbst die Verpackung für die Lieferung, welche das Universum … ach, nee, so wird das nichts.

Mal so versuchen: Da ist also ein Mensch und noch ein Mensch, und plötzlich ist ein dritter Mensch da, der ganz von selbst im ersten Menschen aus ein paar Zutaten entstanden ist, die der erste und der zweite irgendwie zusammengemixt haben – keine Ahnung wie –, und einer von diesen Menschen bist du, der Vater.

Eigentlich unglaublich, das alles.

Auspacken?

Hast du dich eigentlich schon einmal gefragt, warum Babys nach der Geburt so laut schreien? Das hat folgende Ursache: Babys sind ganz besonders ökologische Produkte und werden frei von jeder Verpackung geliefert. Das bedeutet allerdings nicht, dass dein Baby keine Verpackung benötigt. Wenn du selbst bei 37 Grad Celsius und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit eine neun Monate lange Tropennacht verbracht hättest und plötzlich strahlenden Sonnenschein und einen Temperatursturz von mindestens 17 Grad nach unten erleben würdest, dann würdest du auch schreien.

Sorge also gefälligst dafür, dass es dein Baby in einem weichen Kinderbett oder einer kuscheligen Tragetasche angenehm dämmerig, warm und gemütlich hat, bis es sich an die Verhältnisse hier draußen gewöhnt hat, was gar nicht so einfach ist, wie du aus eigener Erfahrung weißt, Papa. Manchen Leuten, die ja selbst einmal Baby waren, ist das in Jahrzehnten nicht gelungen und sie würden ganz gern wieder dorthin zurück, wo sie herkamen …

Du bist nicht mehr die Nummer eins

Es war ein gutes Gefühl, von einer Frau – deiner Frau – so bedingungslos und über alle Maßen geliebt zu werden. Damit ist jetzt Schluss, denn Göttin Aphrodite gerät jetzt unter die Fuchtel von Göttermutter Hera, zuständig für Hochzeit, Mutterschaft und Geburt – oder wenn du deine Allegorien lieber römisch magst: Juno, Göttin der Geburt, der Ehe und mütterlichen Fürsorge, verweist Venus auf Platz zwei der Götter-Charts. Aus dem Lustobjekt Frau (das du immer nur vor Augen hattest, du notgeiler Bock!) wird etwas ganz anderes, dir bisher Unbekanntes. Rundungen werden umgedeutet – zum Beispiel von deinem Spielplatz zur Milchbar für das Baby. Kurven rauben nun nicht mehr den Atem, sondern verströmen mütterliche Geborgenheit.

Aufmerksamkeiten werden verlagert: Himmlischer Sex? Hauptsache, das Baby im Himmelbett schläft durch. Oder einfacher und alltäglich gesagt: Schluss mit dem Lotterleben, jetzt ist Mama dran. Nicht immer, aber meistens. Du wirst dir einsam und verloren vorkommen in deiner neuen Position, obwohl du eigentlich nicht einsam und verloren bist, sondern im höchsten Maße gefordert, aber eben nur als familiäre Hilfskraft mit zweifelhafter Qualifikation, also als die Nummer zwei. Wenn es hoch kommt. Schuld daran: Mutter Natur. Und du selbst.

Aber nicht nur dein sozialer Rang ist in Gefahr – auch deinem materiellen Status hast du schweren Schaden zugefügt.

Porsche oder Baby?

Diese Entscheidung hättest du vor ein paar Monaten treffen sollen. Wenn das Kind erst einmal geboren ist, rücken automobile männliche Egoverstärker schon finanziell in weite Ferne – schon deshalb, weil darin Buggy, Wickeltasche und was man sonst mit seinem Kleinkind so herumzuschleppen hat, gar keinen Platz hätten. Und überleg doch mal, wie dein Herz weinen würde, wenn der Nachwuchs Bananenmatsch auf den herrlich nach Fabrik duftenden Sitzen verschmieren würde. Total unpraktisch und familienuntauglich so ein Ding.

Das einzige Cabriolet, das du in den kommenden Jahren also lenken wirst, ist der Kinderwagen. Wie, du hast nicht gewusst, was Kinder so kosten? Baby geboren, geschätzte 400 000 Euro futsch! Wenn du irgendwo andere Zahlen findest und gerne an Märchen glaubst – in Ordnung. Dein Konto wird dir in den nächsten Jahren die rote Wahrheit sagen. Alles hätte so schön sein können, wenn du vor etwa acht Monaten der versammelten Verwandtschaft verkündet hättest:

Liebe Eltern und Großeltern, Onkel Alfons, Tante Gesine, wir haben heute eine sehr schöne Nachricht für euch: Wir bekommen in etwa acht Monaten …

Halten wir an dieser Stelle kurz inne und werfen wir einen Blick auf die lieben Angehörigen. Alle Frauen rücken aufgeregt auf den Stühlen hin und her, reiben sich erwartungsvoll die Hände und zeigen ein verklärtes Lächeln, allen männlichen Anverwandten steht der kalte Schrecken ins Gesicht geschrieben …

… wir bekommen in acht Monaten DEN NEUEN CARRERA 4S!

Der Schrecken springt aus den Gesichtern der Männer rüber in die der Frauen, die sich die Haare raufen, das verklärte Lächeln wechselt zu den männlichen Verwandten, zugleich ändert sich deren Gesichtsfarbe in ein neidvolles Grün. Du hast eine richtige Entscheidung getroffen.

So war es aber leider nicht.

… wir bekommen in acht Monaten NACHWUCHS!

Das ist die teurere Variante. Für den Porsche hättest du (Stand 2020) in der Grundausstattung 127 000 Euro hingeblättert, bei etwa 1000 Euro laufenden Kosten im Monat hättest du deinen Traumwagen gute 22 Jahre lang fahren können – ja, solange halten die – für die etwa 400 000 Euro, die dir dein Baby im Laufe der nächsten 22 Jahre aus der Tasche ziehen wird, Ausgaben für Nahrung, Kleidung, Unterbringung, Ausbildung und Bespaßung, Verdienstausfall eines Elternteils und ein Studium – flexible Extras wie zum Beispiel Auslandsaufenthalte als Austauschschüler, teure Klassenfahrten oder eine Privatschule noch nicht berücksichtigt. Aber du wolltest es ja so.

Also: Spaß beiseite, wir fangen an …

0 bis 2 Jahre: Das Baby – klein aber oha!

Auf die Größe kommt es nicht an – auch Männer mit kleinem Selbstwertgefühl steigen manchmal zum Vater einer großen Familie auf. Eine solche große Familie beginnt mit zwei Erwachsenen und einem anfangs noch kleinen Kind, dem weitere folgen. Das können, wenn du Glück hast, richtig liebe kleine Schätzchen sein oder aber echte Minimonster, die ganz schön an deinem Nervenkostüm zerren und reichlich Stress verursachen, beginnend mit der Frage:

Wie soll es denn heißen?

Baby ohne Namen sucht Eltern mit Fantasie – sich über den Namen anderer Kinder lustig machen – Arn-Tjorven, hahaha, Arn-Tjorven! – ist die eine Sache. Einen Namen für den eigenen Nachwuchs zu finden, eine ganz andere.