Das Tuch (Krimi-Klassiker) - Karl Pauli - E-Book

Das Tuch (Krimi-Klassiker) E-Book

Karl Pauli

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Beschreibung

In 'Das Tuch', einem Krimi-Klassiker von Karl Pauli, taucht der Leser in eine düstere und geheimnisvolle Welt ein, in der ein mysteriöses Tuch eine tragende Rolle spielt. Mit einem ausgefeilten Schreibstil entführt Pauli seine Leser in ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel voller unerwarteter Wendungen und raffinierter Twists. Das Werk von Pauli zeichnet sich durch präzise Charakterzeichnungen und eine beklemmende Atmosphäre aus, die die Leser bis zur letzten Seite fesseln. Der Krimi-Klassiker 'Das Tuch' steht fest verwurzelt in der Tradition der noir-Literatur und wird Liebhaber von raffinierten Detektivgeschichten und unvorhersehbaren Plots begeistern. Karl Pauli, ein Meister des Kriminalromans, hat mit 'Das Tuch' ein Werk geschaffen, das bis heute als zeitloser Klassiker der Spannungsliteratur gilt. Seine profunde Kenntnis des Genres und sein talentiertes Schreibtalent machen dieses Buch zu einem unverzichtbaren Schatz für alle Fans des Krimi-Genres. 'Das Tuch' ist ein Muss für jeden, der auf der Suche nach einem spannenden, gut durchdachten Krimi ist, der bis zur letzten Seite fesselt und überrascht.

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Seitenzahl: 23

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Karl Pauli

Das Tuch

(Krimi-Klassiker)

Ein Detektivroman

Books

- Innovative digitale Lösungen & Optimale Formatierung -
2017 OK Publishing
ISBN 978-80-7583-487-4

Inhaltsverzeichnis

Cover
Titelblatt
Text

Es war ganz still in dem überheizten Zimmer, nur eine Uhr tickte, ein Rotkehlchen, das in einem Bauer am Fenster hing, stieß zuweilen einen leisen, piependen Ton aus, wenn es von Stange zu Stange seines Käfigs sprang, und mitunter knirschte ein kratzender Ton durch die Stille, welcher von einer Stahlfeder herrührte, die eine ungeübte Kinderhand mühsam über das Papier führte.

Der auf der Ofenbank sitzende Mann hatte die Augen halb geschlossen und starrte schläfrig vor sich nieder; der etwa neunjährige Knabe, der an dem rotgestrichenen Tisch saß und Schularbeiten machte, hockte ganz schief auf seinem Stuhl, mit dem Kopf beinahe die Tischplatte berührend, und malte mit ungeschickter Hand Buchstaben in ein Schreibheft.

Der Mann auf der Ofenbank hob endlich den Blick und ließ ihn im Zimmer umherschweifen, einmal, zweimal sah er sich der Reihe nach um, dann sank er, ein halb verächtliches, halb resigniertes Lächeln auf den Lippen, wieder in seine vorige Stellung zurück.

Viel war es freilich nicht, an dem er sein Auge weiden konnte, der Möbelvorrat des Zimmers war mit einer längs der Wand hinlaufenden Bank, einer ebensolchen um zwei Seiten des Ofens, einem viereckigen Tisch, zwei Stühlen, alles rot gestrichen, erschöpft. Als Zimmerschmuck konnte man das Vogelbauer rechnen und ein Bild, das an der Wand neben dem Ofen hing, einen Dragoner auf wild sich bäumendem Pferde darstellend, der mit geschwungenem Säbel gegen einen nicht sichtbaren Feind anstürmte. Das Pferd und der Reiter waren Farbendruck, das Gesicht des Dragoners aber, aus einer Photographie ausgeschnitten, zeigte einen so friedlichen Ausdruck und wendete sich so entschieden von der Richtung des Rittes, also auch von dem Feinde ab, daß der Gesamteindruck mehr komisch als kriegerisch wirkte. Endlich konnte man etwa noch eine riesengroße Wanduhr mit mächtigen Gewichten und großen Zahlen, einen sogenannten Seger oder Seiger, als Zimmerschmuck betrachten.

Trotz dieser Einfachheit war das verächtliche Lächeln des Mannes auf der Ofenbank nicht am Platze. War die Einrichtung auch einfach, ärmlich sogar, so unterschied sie sich doch durchaus nicht von der anderer Hütten und Häuser im ganzen Gebirge. So wie hier sah es in allen Stuben aus, wohin man auch kommen mochte, selbst bei den wohlhabenden Bauern; höchstens daß da ein gepolsterter Großvaterstuhl in der „Hölle“, wie der Platz zwischen dem Ofen und der Wand genannt wurde, stand. Was brauchte man auch sonst für Bequemlichkeiten? Für das Sitzen waren die Bänke längs der Wand und die Ofenbank da, und liegen konnte man im Bett oder im Heu draußen.