Das UFO in der Keksdose - Marlon Baker - E-Book

Das UFO in der Keksdose E-Book

Marlon Baker

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Beschreibung

Die Kurzgeschichte \\\"Das UFO in der Keksdose\\\" ist eine von Marlon Bakers frühesten Werken, die er vor über 25 Jahren zu Papier brachte. Höchste Zeit also, die Kisten auf dem Dachboden zu entstauben und die vielen Kurzgeschichten überarbeitet in kleinen Sammelbänden wieder zu veröffentlichen: Der kleine Steve macht sich große Sorgen, weil er nicht so gut im Baseball spielen ist, wie die anderen Jungs seiner Mannschaft; und auch sein Onkel hat mehr Spott als Lob für ihn übrig ... bis eines Tages etwas geschieht, dass sein gesamtes Leben auf den Kopf stellt: Steve hat eine Begegnung der dritten Art! Das UFO in der Keksdose verändert aber nicht nur Steves Leben, sondern auch dass seines Bruders sehr, der daraufhin beginnt, fantastische Kurzgeschichten zu schreiben. Außerdem in diesem Sammelband: \\\"Die Besucher\\\", \\\"Die Nacht der Begegnung\\\" und \\\"Der Letzte seiner Art\\\". 4 Science-Fiction-Kurzgeschichten, die Marlon Baker in den letzten 2 Dekaden niederschrieb und jetzt aufpoliert neu auflegt zu seinem 25-jährigem Jubiläum als Schriftsteller.

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Seitenzahl: 67

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Das UFO in der Keksdose

Die Besucher

Die Nacht der Begegnung

Der Letzte seiner Art

Marlon Baker

Das UFO in der Keksdose

und 3 weitere Science-Fiction-Kurzgeschichten

Alle Texte, Textteile, Grafiken, Layouts sowie alle sonstigen schöpferischen Teile dieses Werks sind unter anderem urheberrechtlich geschützt. Das Kopieren, die Digitalisierung, die Farbverfremdung, sowie das Herunterladen z. B. in den Arbeits-speicher, das Smoothing, die Komprimierung in ein anderes Format und Ähnliches stellen unter anderem eine urheberrechtlich relevante Vervielfältigung dar. Verstöße gegen den urheberrechtlichen Schutz sowie jegliche Bearbeitung der hier erwähnten schöpferischen Elemente sind nur mit ausdrücklicher vorheriger Zustimmung des Verlags und des Autors zulässig. Zuwiderhandlungen werden unter anderem strafrechtlich verfolgt!

1.Auflage

Die Originalausgabe erschien im Februar 2015

in der mysteria Edition / www.mysteria-Verlag.de

© 2015 mysteria Verlag (Taschenbuch & eBook)

Publishing Rights © 2015 Marlon Baker

Buchsatz & Cover: AutorenServices.de

Lektorat und Übersetzung: Lewis W. Chapman

Coverdesign: © 2015 Marlon Baker

CreateSpace Independent Publishing Platform

ISBN-13: 978-1492834960 (fürs Taschenbuch)

Alle Rechte vorbehalten.

Oft bedarf es einem Abenteuer wie diesem,

einer Botschaft, wenn auch nicht von dieser Welt,

um das nötige Selbstvertrauen oder den nötigen Mut

sowie Ehrgeiz und Liebe wiederzufinden.

Es war ein heißer Samstagmorgen, und alle aus unserer Straße versammelten sich auf dem Baseballfeld hinter der Schule. Die Mannschaft unserer kleinen Schule trat an diesem Tag gegen das gefürchtete und scheinbar unschlagbare Team der CHAMPS an, die zu dieser Zeit den ersten Platz in der Little-Baseball-League sicher behaupteten.

Sie waren das nicht allzu beliebte Team aus der nächsten Stadt, etwa zwanzig Meilen entfernt. Gerüchte gingen um, dass sie nicht fair spielten und einige miese Tricks auf Lager hätten, die sie bestimmt anwenden würden. Doch dies machte uns keine großen Sorgen. Viel mehr besorgt waren wir um unser Team, das nicht gerade Musterspieler aufweisen konnte.

So gehörte zum Beispiel auch der zwölfjährige Steve zu unserer Mannschaft, der nur mitspielte, weil sein Onkel der Coach war und weil er ihm versprochen hatte mitzuspielen.

Aber der kleine Steve war keineswegs ein begeisterter Baseballspieler, nein, er hasste es, Baseball zu spielen. Er las lieber in seinen Comics, am liebsten welche über Außerirdische, und er führte sein eigenes Leben in einer Fantasiewelt – abgeschnitten von der Realität. Sehr oft fragte er sich, was ein dummes Spiel im Gegensatz zu einer Raumpatrouille sei, die die Welt umkreist und ins tiefe, unbekannte und unerforschte Universum und in fremde Galaxien reist, um neue Welten zu entdecken.

Steve hatte es besonders schwer. Als er drei Jahre alt war, starb sein Vater. Er war Pilot gewesen und stürzte mit seiner Maschine ab. Die wenigen, bruchhaften Erinnerungen, die ihm noch geblieben waren, veränderten ihn. Er wollte es einfach nicht glauben, dass sein Vater tot war, er wollte nicht glauben, dass er keinen Vater mehr hatte.

Er lag oft stundenlang auf dem Rasen des kleinen Gartens hinter dem Haus und schaute in die tiefe Dunkelheit der Nacht und in die Sterne.

In Nächten, in denen Kometen auf die Erde niedersausten, wünschte er sich immer, dass sein Vater wiederkäme – doch sein Wunsch wurde ihm nie erfüllt.

Seine Mutter hatte nur wenig Zeit für ihn. Sie arbeitete in einem großen Unternehmen für Mikrochips und hatte für die Träume und Fantasien des kleinen Jungen kein offenes Ohr.

Sie lebte in der Realität, in der Wirklichkeit.

Selbst zu diesem wichtigen Ereignis kam sie nicht. Steve schaute öfter zu den Zuschauertribünen, doch seine Mutter war wie jedes Mal nicht gekommen.

Es war ein großer Tag für die Mannschaft und wahrscheinlich auch irgendwie für ihn. An diesem Tag sollte er das erste Mal als Schläger eingesetzt werden und nicht wie üblich im hinteren Feld. Sein Onkel versuchte ihn aufzumuntern, aber ohne großen Erfolg.

››Nun Steve, heute ist dein großer Tag. Ich bin sicher, du wirst uns nicht im Stich lassen.‹‹ Sein Onkel konnte ihm nicht einmal in die Augen sehen, als er diese Worte sagte, und öffnete sich stattdessen eine Dose Bier.

››Aber Mum ist nicht hier. Sie wird es nicht sehen, wie ich das erste Mal schlage‹‹, antwortete der Junge traurig.

››Du bist als Dritter an der Reihe. Enttäusche mich nicht‹‹, sagte der Coach und rückte die Mütze des Jungen gerade.

Die Menschenmasse tobte vor Begeisterung. Doch Steve war fest davon überzeugt, dass die Leute nur gekommen waren, um eine weitere Niederlage von ihm zu sehen. Tief in seinem Inneren konnte er spüren, wie sein Herz schneller und schneller pochte. Es raste wie nie zuvor in seinem Leben.

War es die Aufregung über den bevorstehenden Kampf mit dem feindlichen Gegner, der sein Herz so wild schlagen ließ?

Er wusste es nicht. Er versuchte, sich auf das Spiel zu konzentrieren, doch was er auch tat, er konnte keinen klaren Gedanken fassen.

Seine Gedanken waren wieder einmal bei seinem Vater, und er dachte daran, wie schön es wäre, wenn sein Vater noch leben würde und dabei sein könnte, wie sein Sohn das erste Mal schlagen – vielleicht sogar einen Homerun erzielen – würde.

Aber seine Fantasien wurden rasch wieder zerstört, als er seinen Namen hörte.

››Steve, du bist dran. Na los, zeig uns, was in dir steckt‹‹, rief der Coach ihm zu.

Steve zog seine Baseballmütze tief ins Gesicht und griff nach dem Schläger, der vor ihm lag. Langsam und etwas zögernd betrat er das Spielfeld, und es wurde still für einen kurzen Augenblick.

Alle richteten ihre Blicke auf ihn, dem kleinen Jungen, der eigentlich nicht so genau wusste, was er jetzt tun sollte.

Der Coach, die Zuschauer, seine Mitspieler und die Gegner schauten ihm auf die Finger – beobachteten alle seine Bewegungen auf das Genaueste. Er fühlte sich verloren.

Der Werfer der anderen Mannschaft spuckte seinen Kaugummi auf das Spielfeld und kramte in seiner rechten Hosentasche nach dem Baseball.

Steve stand unruhig auf Bereitschaftsposition und hielt den Schläger fest in seinen beiden Händen. Der Werfer holte aus und schleuderte den Ball mit einem Grinsen im Gesicht auf ihn zu. Der Ball sauste gegen den Schläger, ohne dass Steve ihn geschlagen hatte. Ein stechender Schmerz durchzog seine Schulter, und er stürzte auf seine Knie; und mit ihm der Schläger. Seine Hände bedeckten sein Gesicht, und er begann zu weinen. Der Ball lag vor seinen Knien im Dreck, und Steve spürte, wie er ihn auslachte.

››Geh' doch nach Hause.‹‹

››Hast du jemals Baseball gespielt?‹‹

››Wegen dir werden wir wieder verlieren.‹‹

››Du Flasche.‹‹

Er hörte, wie die Mitspieler und die Leute, die Zeugen dieses Dilemmas waren, ihn ausbuhten, ihn beschimpften. Ja, selbst sein Onkel sagte: ››Du bist die größte Niete, die jemals für mich gespielt hat.‹‹

Steve sprang auf, warf den Ball, der vor ihm lag, in die Menschenmasse und rannte, so schnell er konnte, in das Schulgebäude. Dort verkroch er sich in den Duschraum. Er saß verkrümmt in einer Ecke und hatte die Beine an den Oberkörper gezogen. Das Wasser prasselte auf seinen nackten Körper und Tränen verflossen darin.

››Warum nur immer ich. Warum ich?‹‹ Steve schüttelte den Kopf, und seine linke Hand fuhr über das Gesicht, um die Tränen wegzuwischen.

Er war verzweifelt, niedergeschlagen und allein.

Die Dusche hörte auf zu fließen, und das Wasser und die Tränen wurden vom Abfluss verschlungen.

Die Tür des Duschraumes öffnete sich, und Steves großer Bruder betrat den feuchten Raum. Die Duschen tropften leise, und kein Laut war zu hören.

››Steve, bist du hier?‹‹, rief Joshua, Steves Bruder.

››Ja‹‹, antwortete Steve vorsichtig und schaute hinter der Duschwand hervor.

››Nimm es nicht so schwer. Es war ja nur ein blödes Baseballspiel. Nichts weiter. Einfach nur ein dummes Spiel‹‹, versuchte Joshua seinen kleinen Bruder zu trösten und kniete sich vor ihm auf dem nassen Boden nieder.

Steve fiel Joshua um den Hals und presste seinen Körper an ihn. Er suchte Schutz – Geborgenheit.

Joshua fuhr durch die nassen Haare seines Bruders und griff nach einem Handtuch, das auf dem Boden lag. Er legte es um Steves Schultern und begann, ihn behutsam damit abzutrocknen.

››Kopf hoch, Bruder. Es wird alles wieder gut‹‹, sagte Joshua.

››Wie denn? Mum hat ja nie Zeit für mich‹‹, erwiderte Steve und trocknete sich fertig ab.