Das Unheimliche - Sigmund Freud - E-Book

Das Unheimliche E-Book

Sigmund Freud

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Beschreibung

Freuds kurzer Aufsatz über Angst und Unbehagen gehört zweifellos zu seinen berühmtesten Texten, auch deshalb, weil er hier eine hochinteressante Deutung von E.T.A. Hoffmanns Erzählung "Der Sandmann" liefert. Der Freud-Spezialist und Literaturtheoretiker Oliver Jahraus führt in seinem Nachwort in diesen Text ein, indem er das Verhältnis von Autor und Psychoanalytiker, Form und Inhalt, Traum und Text, Phantasie und Literatur diskutiert. E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel verwendet werden.

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Seitenzahl: 146

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Sigmund Freud

Das Unheimliche

Herausgegeben von Oliver Jahraus

Reclam

Die Ziffern in eckigen Klammern geben die Originalpaginierung wieder.

Textgrundlage ist die Erstveröffentlichung des Aufsatzes:

Sigmund Freud: Das Unheimliche. In: Imago. Zeitschrift für die Anwendung der Psychoanalyse 5 (1919) Nr. 5/6. S. 297–324.

 

2020 Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Covergestaltung: Cornelia Feyll, Friedrich Forssman

Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Made in Germany 2020

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN 978-3-15-961749-7

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-0014030-7

www.reclam.de

Inhalt

Das Unheimliche (1919)Zu dieser AusgabeAnmerkungenLiteraturhinweiseNachwort: Literatur und Psychoanalyse

Das Unheimliche(1919)

II.

Wenn wir jetzt an die Musterung der Personen und Dinge, Eindrücke, Vorgänge und Situationen herangehen, die das Gefühl des Unheimlichen in besonderer Stärke und Deutlichkeit in uns zu erwecken vermögen, so ist die Wahl eines glücklichen ersten Beispiels offenbar das nächste Erfordernis. E. Jentsch hat als ausgezeichneten Fall den »Zweifel an der Beseelung eines anscheinend lebendigen Wesens und umgekehrt darüber, ob ein lebloser Gegenstand nicht etwa beseelt sei« hervorgehoben und sich dabei auf den Eindruck von Wachsfiguren, kunstvollen Puppen und Automaten berufen. Er reiht dem das Unheimliche des epileptischen Anfalls und der Äußerungen des Wahnsinnes an, weil durch sie in dem Zuschauer Ahnungen von automatischen – mechanischen – Prozessen geweckt werden, die hinter dem gewohnten Bilde der Beseelung verborgen sein mögen. Ohne nun von dieser Ausführung des Autors voll überzeugt zu sein, wollen wir unsere eigene Untersuchung an ihn anknüpfen, weil er uns im weiteren an einen Dichter mahnt, dem die Erzeugung unheimlicher Wirkungen so gut wie keinem anderen gelungen ist.

»Einer der sichersten Kunstgriffe, leicht unheimliche Wirkungen durch Erzählungen hervorzurufen«, schreibt Jentsch, »beruht nun darauf, daß man den Leser im Ungewissen darüber läßt, ob er in einer bestimmten Figur eine Person oder etwa einen Automaten vor sich habe, und zwar so, daß diese Unsicherheit nicht direkt in den Brennpunkt seiner Aufmerksamkeit tritt, damit er nicht veranlaßt werde, die Sache sofort zu untersuchen und klarzustellen, da hiedurch, wie gesagt, die besondere Gefühlswirkung leicht schwindet. E. T. A. Hoffmann hat in seinen Phantasiestücken dieses psychologische Manöver wiederholt mit Erfolg zur Geltung gebracht.«

Diese gewiß richtige Bemerkung zielt vor allem auf die Erzählung »Der Sandmann« in den »Nachtstücken« (dritter Band der Grisebachschen Ausgabe von Hoffmanns sämtlichen Werken), aus welcher die Figur der Puppe Olimpia in den ersten Akt der Offenbachschen Oper »