Das Zusammenspiel von Film und Politik in Indien - Susanne Opel - E-Book

Das Zusammenspiel von Film und Politik in Indien E-Book

Susanne Opel

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Südasien, Note: 1,7, Universität Rostock (Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften), Veranstaltung: HS: Politik, Wirtschaft und Außenpolitik Indiens zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Unser heutiges Indienbild ist geprägt vom Bollywood-Film. Welch große Rolle das Kino in Indien allerdings spielt, ist kaum zu ermessen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der politischen Wirkung von Filmen und Schauspielern in Indien.

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Inhaltsverzeichnis
2. Das Phänomen „Kino in Indien“
3. Das Kino in der indischen Geschichte
4. Filmstars in der Politik
5. Tamil Nadu
6. Der Star als Gott?
7. Literaturverzeichnis

Page 1

Page 3

1. Politik und Kino

In der westlichen Hemisphäre, und mit den diesem Kulturkreis entsprechenden Kinoerfahrungen und -gewohnheiten, scheint ein direkter Zusammenhang zwischen Politik und Kino nicht unbedingt ersichtlich. Indes, in so manchem Hollywoodthriller werden politische Prozesse und Zusammenhänge dargestellt und auch hinter den Kulissen dreht sich viel um Machtinteressen und -verteilung. Außerdem ist das Kino ja ein Produkt der bestehenden Verhältnisse und damit auch der Politik eines Landes:„[It] both reflects and is reflected through the country’s political, economical, social and cultural aspects”.1Filme sind überall auf der Welt nicht nur Stifter von Identität, sondern auch Verbreiter von Ideologien, da sie Teil des Wirtschaftssystems und damit Gegenstand von Machtspielen sind.2

Die große Bedeutung der Medien an sich zeigt sich daran, dass sie oft die politische Agenda aufstellen, natürlicherweise das „Schlachtfeld“ für öffentliche Debatten bilden, als moralische Instanz auftreten und durch ihre Beeinflussungsmacht der Bevölkerung gegenüber eine große politische Kraft, oft als die vierte Macht im Staat bezeichnet, darstellen.3Eine Untersuchung des Kinos und der Stereotype, die es schafft, bietet sich an, will man sich den sozialen Strukturen eines Landes nähern: Kulturerzeugnisse repräsentieren die Stimmungen in der Gesellschaft.4Mit tagesaktueller Politik jedoch, mit tatsächlich fallenden Entscheidungen hat das Medium Kino im Westen nicht wirklich viel zu tun. In Indien hingegen, dem Land mit den meisten produzierten Filmen im Jahr,5erhält das Kino noch einmal eine ganz anders geartete Bedeutung. Auf dem indischen Subkontinent leben Millionen von Menschen unterhalb der Armutsgrenze. Fast zwei Drittel der Bevölkerung sind Analphabeten; Radio und Fernsehen sind in vielen Gegenden noch Luxus. Das Kino hingegen ist für relativ wenig Geld zugänglich und Filmvorführungen finden noch in den kleinsten Dörfern, im Notfall auf Laken, die man zwischen Bäume spannt, statt. Filme sind die

1Gokulsing, K. Moti und Wimal Dissanayake: Indian Popular Cinema. A Narrative of Cultural Change. Stoke on Trent: Trentham Books, 1998., S. 1

2Vgl. Bill Nichols in Kazmi, Fareed: The Politics of India’s Conventional Cinema. Imaging a Universe, Subverging a Multiverse. New Delhi: Sage Publicatio ns, 1999., S. 11

3Vgl. Kazmi, S. 15

4Vgl. M.J. Akbar in ebenda S. 12

5Es sind zwischen 800 und 900, vgl. Gokuls ing und Dissanayake, S. 1; Uhl, Matthias und Keval J. Kumar: Indischer F ilm. Eine Einführung. Bielefeld : transcript Verlag, 2004., S. 7., Koch, Elena: Kino in Ind ien. In: IN-DIEN-Jahrbuch 2004., S. 2