Dear Summer - Heimlich denke ich nur an dich - Ruby Baker - E-Book

Dear Summer - Heimlich denke ich nur an dich E-Book

Ruby Baker

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Beschreibung

Sommerflirt oder große Liebe

Plötzlich steht er vor ihr: Vic, ihr bester Kumpel aus Kindheitstagen. Heißer als sie es jemals für möglich gehalten hätte. Pollys Gefühle spielen völlig verrückt. Seit Kurzem ist sie mit Adrian zusammen: nett, gutaussehend, charmant. Aber bei Vic ist alles anders: aufregend neu und doch vertraut. Zwischen ihnen prickelt es, wie Polly es vorher noch nie erlebt hat. Blöd nur, dass sich ausgerechnet ihre beste Freundin Eva in Vic verknallt. Im gemeinsamen Sommerurlaub in Frankreich können Polly und Vic einander jedoch endgültig nicht mehr widerstehen …

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Seitenzahl: 73

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DIE AUTORIN

Ruby Baker, geboren auf einem Hügel in San Francisco, aufgewachsen unter der Sonne Kaliforniens, ist um die halbe Welt gereist, hat dabei akribisch Tagebuch geführt, sich unsterblich in Frankreich verliebt und denkt sich nun, bei ausgedehnten Strandspaziergängen mit ihrem Hund Gismo in der Bay Area, sommerliche Liebesgeschichten aus.

Ruby Baker

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Copyright © 2017 cbt Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Carolin Liepins, München

unter Verwendung eines Motivs von

© Shutterstock (sivilla, Anastasiia Malinich)

jb · Herstellung: sto

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

ISBN 978-3-641-19952-4V001

www.cbt-buecher.de

Heimlich denke ich nur an dich

Eva hatte mich ins Café Europa bestellt, eine Eisdiele, in die wir früher öfter gegangen waren, um nach der Schule einen Milchshake zu trinken.

Ihre SMS war unmissverständlich: 17Uhr. Café Europa. Das bist du mir schuldig.

Zwei Tage waren seit meinem lächerlichen Auftritt auf Agatas Party vergangen.

Zwei Tage, in denen ich fast ausschließlich auf dem Boden in meinem Zimmer gesessen und ein Bild nach dem anderen in meinen Block gezeichnet hatte. Adrian hatte ein paarmal versucht mich anzurufen, aber ich schrieb ihm bloß zurück, dass ich krank sei und mich bei ihm melden würde, sobald es mir besser ginge.

Ich bekam Vics Blick nicht mehr aus meinen Gedanken und konnte nicht aufhören mir auszumalen, was passiert wäre, wenn Eva nicht so plötzlich aufgetaucht wäre. Wir hätten uns wieder geküsst, da war ich mir sicher. Vics Blick war unmissverständlich gewesen, und er hatte gesagt, wir sollten zusammen verschwinden. Und wenn wir das gemacht hätten, wäre es mit Sicherheit nicht bei einem Kuss geblieben.

Scham war ein Scheißgefühl. Ich merkte, wie mein Gesicht glühte, die Hände kalt wurden, und meine Lunge fühlte sich geschrumpft an, als würde nicht genug Sauerstoff reinpassen. Außerdem fiel es mir schwer, mich selbst im Spiegel anzuschauen.

Ich war keine Drama-Queen. Mein Abgang war völlig überzogen gewesen, aber das war nicht ich – so versuchte ich es mir zumindest zu erklären. Das war diese andere Polly gewesen, die, die seit der Verleihung des Abi-Zeugnisses in ein Loch gefallen war. Die Polly, die meinte, einen Termin bei der Arbeitsvermittlung wahrnehmen zu müssen, obwohl sie eigentlich wusste, dass es nicht der richtige Weg war. Die Polly, die sich von ihrem Sandkastenkumpel küssen ließ und daraufhin in ihre Einzelteile zu zerfallen drohte.

Aber damit war jetzt Schluss.

Ich ließ mich doch nicht von mir selbst verarschen.

Evas SMS verursachte mir zwar Bauchschmerzen, aber ich wollte mich ihr stellen. Im Grunde war ich froh, dass sie mir geschrieben hatte.

Ich duschte, weil Duschen immer ein guter Schritt in die richtige Richtung ist, zog die Vorhänge in meinem Zimmer auf und kippte das Fenster, um frische Luft reinzulassen. Dann schnappte ich mir den Stapel Teller und Tassen, den ich in den Tagen bei mir im Zimmer angesammelt hatte, und ging damit runter in die Küche, um alles in den Geschirrspüler zu räumen. Meine Eltern waren nicht da, wahrscheinlich bei der Arbeit, aber ich musste erst eine Weile überlegen, was für ein Tag eigentlich war. Sonntag? Montag? Ich schaute aus dem Fenster auf die Straße, alles war leer, kein Auto, keine Fußgänger. Vermutlich Sonntag. Dann waren sie nicht bei der Arbeit. Ich schaute auf dem Tisch und am Kühlschrank nach, aber sie hatten keinen Zettel hinterlassen.

Ich trat vor die Tür und sofort trieb mir die Hitze Schweißperlen auf die Stirn. Dabei schien die Sonne nicht einmal, der Himmel war mit dicken grauen Wolken bedeckt, als wäre ein Gewitter nicht fern. Am Treppengeländer bemerkte ich mein Fahrrad und einen Zettel, der an der Lenkstange klebte.

Du hast dein Rad stehen lassen, stand da in aus der Zeitung ausgeschnittenen Buchstaben. Darunter klebte ein kleines, in rote Knisterfolie eigepacktes Schokoladenherz, völlig geschmolzen, die Schokolade trat schon an den Rändern heraus. Das musste Adrian gewesen sein. Sofort tat es mir leid, dass ich seine Anrufe ignoriert hatte. Ich zupfte die Folie ab und steckte mir die geschmolzene Masse in den Mund. Den Zettel warf ich in meinen Beutel und wischte mir mit einem Taschentuch die Finger sauber. Dann setzte ich mich aufs Fahrrad und machte mich auf den Weg, ohne auch nur einen Blick auf Vics Haus zu werfen. Fahrrad fahren machte mich immer ruhig und entspannt. Ich mochte die kreisenden Bewegungen der Pedale und den Fahrtwind, der mir die Haare ins Gesicht wehte. Ganz hinten am Horizont hörte ich ein dumpfes Grollen.

Als ich im Café ankam, saß Eva schon an unserem Stammplatz und kaute gedankenverloren auf dem Strohhalm ihres Milchshakes rum.

Wie in alten Zeiten, schoss es mir durch den Kopf. Ich stellte mich an den Tisch und wagte ein Lächeln.

»Du bist zu früh«, sagte Eva, ohne mein Lächeln zu erwidern.

»Du auch«, entgegnete ich und setzte mich auf den pink gepolsterten Stuhl.

»Ja, ich sitze hier schon seit einer Stunde und überlege, was ich dir sagen soll.« Sie pustete einmal kräftig in den Strohhalm, sodass im Glas Blasen aufstiegen. »Hat früher viel besser geschmeckt.«

»Meinst du der Milchshake hat sich geändert oder du?« Ich schaute alibimäßig in die Karte, aber eigentlich wollte ich gar nichts.

»Wahrscheinlich ich.« Sie schob mir ihren Shake hin. »Ich habe irgendwo gelesen, dass der Mensch alle sieben Jahre seinen Geschmack ändert. Eigentlich sollte es bei mir erst in drei Jahren so weit sein, aber Statistiken sind wahrscheinlich sehr unzuverlässig.«

»Wahrscheinlich.« Ich sog am Strohhalm und musste auch feststellen, dass es anders schmeckte als in meiner Erinnerung.

»Weißt du noch, als uns hier diese zwei Jungs von der Sonderschule angemacht haben?« Eva zog das Glas wieder zu sich heran.

»Ja.«

»Ich hab es manchmal bereut, dass wir sie so unfreundlich behandelt haben.«

»Die waren total vulgär.«

»Ja, aber das sind doch alle Jungs in diesem Alter.«

Ich zog die Schultern nach oben. »Ich weiß nicht.«

»Tarik und Miro sind immer noch so, die haben sich auf der Party unglaublich kindisch aufgeführt.« Jetzt blickte sie mir fest in die Augen. »Ach ja, diese Party …«

Ich versuchte, ihrem Blick standzuhalten, und wartete, was kommen würde.

Unser Blickduell wurde aber zunächst von dem Kellner unterbrochen, der mich mit gelangweilten Augen ansah, ohne etwas zu sagen.

»Äh, ich nehme einen … nee, lieber eine Cola.«

»Hm.« Er schlurfte davon.

»Mit viel Eis!«, rief ich ihm hinterher, aber er drehte sich weder um, noch sagte er was, sodass ich nicht sicher war, ob er mich gehört hatte.

»Du bist von der Party weggerannt wie ein kleines Mädchen, Polly.«

»Ich weiß.« Ich senkte den Blick und zupfte am Saum der fleckigen Tischdecke. Da Eva nichts sagte, nahm ich an, dass ich mich weiter erklären musste. »Ich hatte so eine blöde Situation mit Adrian … Wir waren im Schlafzimmer von Agatas Eltern … Das war von vorneherein eine blöde Idee, aber vielleicht war ich ja noch restbekifft vom Vorabend, und diese Party ging mir auch irgendwie auf die Nerven, weißt du. Ich wollte gar nicht mehr …«

»Läuft da was zwischen dir und Vic?« Evas Blick war kalt, aber ihre Stimme hatte eben gezittert.

Der Kellner hatte ein Händchen für perfektes Timing. Er warf einen Bierdeckel vor mich hin und stellte das große Glas Cola mit den klimpernden Eiswürfeln darauf ab.

Ich nickte ihm zu und wartete, bis er sich wieder entfernt hatte, dann schaute ich wieder zu Eva und schüttelte den Kopf. »Nein. Da läuft nichts zwischen mir und Vic.« Ein paar wenige Sekunden hatte ich überlegt, ihr von dem Kuss zu erzählen, mich aber dagegen entschieden. Es würde nichts ändern, es lag schon ein paar Tage zurück, und ich hatte keine Ahnung, wie ich ihr erklären sollte, weshalb ich nicht schon früher damit rausgerückt war. »Er ist mein Nachbar und mein alter Sandkastenfreund. Es ist ein komisches Gefühl, sich nach zehn Jahren wieder zu begegnen.«

Evas Gesicht entspannte sich sichtlich. Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, ließ mich aber nicht aus den Augen. »Muss ich mir sonst irgendwelche Sorgen um dich machen?«

Ich sah sie fragend an.

»Du bist vor meiner Mutter weggelaufen, du bist vor Adrian weggelaufen, du bist vor mir weggelaufen. Ich bin nicht sicher, aber zeichnet sich da nicht ein Muster ab?«