Dear Summer - Plötzlich warst du wieder da - Ruby Baker - E-Book

Dear Summer - Plötzlich warst du wieder da E-Book

Ruby Baker

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Beschreibung

Sommerflirt oder große Liebe?

Plötzlich steht er vor ihr: Vic, ihr bester Kumpel aus Kindheitstagen. Heißer als sie es jemals für möglich gehalten hätte. Pollys Gefühle spielen völlig verrückt. Seit Kurzem ist sie mit Adrian zusammen: nett, gut aussehend, charmant. Aber bei Vic ist alles anders: aufregend neu und doch vertraut. Zwischen ihnen prickelt es, wie Polly es vorher noch nie erlebt hat. Blöd nur, dass sich ausgerechnet ihre beste Freundin Eva in Vic verknallt. Im gemeinsamen Sommerurlaub in Frankreich können Polly und Vic einander jedoch endgültig nicht mehr widerstehen …

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EPUB
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Seitenzahl: 76

Veröffentlichungsjahr: 2017

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DIE AUTORIN

Ruby Baker, geboren auf einem Hügel in San Francisco, aufgewachsen unter der Sonne Kaliforniens, ist um die halbe Welt gereist, hat dabei akribisch Tagebuch geführt, sich unsterblich in Frankreich verliebt und denkt sich nun, bei ausgedehnten Strandspaziergängen mit ihrem Hund Gismo in der Bay Area, sommerliche Liebesgeschichten aus.

Ruby Baker

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Copyright © 2017 cbt Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Carolin Liepins, München

unter Verwendung eines Motivs von

© Shutterstock/solominviktor

jb · Herstellung: sto

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

ISBN 978-3-641-19950-0V001

www.cbt-buecher.de

Plötzlich warst du wieder da

Wenn du von jemandem gefragt wirst, wie dein Traumtyp aussieht, dann stotterst du entweder herum: »Na ja, vielleicht so wie der eine Typ in der Serie Pretty Little Liars, du weißt schon, der mit den …«

Oder es kommt wie aus der Pistole geschossen: »Schwarze Haare, blaue Augen, groß, schlank, Tattoo auf dem Unterarm!«

Tja.

In Wirklichkeit ist es aber ganz anders.

Wenn dein Traumtyp dir dann nämlich begegnet ist, sind es ganz andere Dinge, die deine Aufmerksamkeit fesseln.

Das Grübchen am Kinn, die durchschimmernden blauen Adern, die sich den Arm hochschlängeln, der silberne Ring am Mittelfinger, der Knick in der Nase, die Narbe an der Augenbraue, die asymmetrisch geschnittenen Haare, wenn sie vom Wind zerzaust werden, der Kiefer in Bewegung, wenn er Kaugummi kaut, die schönen Finger, wenn sie nervös an den Schnüren vom Kapuzenpulli zupfen, die kurzen schwarzen Härchen, die zum Bauchnabel hochwachsen und die man nur zu sehen bekommt, wenn man den Jeansknopf öffnet und dann den Reißverschluss …

Aber ich fange am besten ganz von vorne an.

Es war Anfang Juli. Um 10 Uhr hatte es schon 25 Grad und die Temperatur sollte sich noch auf 34 Grad erwärmen. Ich stand auf dem Schulhof, im Schatten der großen Weide, trug das dunkelblaue Shirt mit dem gelben Endlich Abi-Schriftzug, wartete auf meine beste Freundin, Eva, und starrte auf das Abschlusszeugnis in meiner rechten Hand. Ein Gefühl der Erleichterung durchströmte mich, vom Bauch bis in die Fingerspitzen. Bestanden. Mit einem Durchschnitt von 3,2. Mein Vater würde die Nase rümpfen, aber ich würde mit den Schultern zucken und sagen, dass es in zwei Wochen niemanden mehr interessieren wird. Ich wollte sowieso nicht an die Uni. Nie wieder langweilige Hausarbeiten, keine uninspirierten Vorträge mehr, keine sinnlosen Klausuren, nie wieder stickige Klassenzimmer, von denen ich Kopfschmerzen bekam.

Ich war endlich frei!

So ganz konnte ich das noch gar nicht glauben, deshalb murmelte ich es zur Sicherheit vor mich hin: Frei, frei, frei, endlich frei.

Eva kam fünf Minuten später durch den Hinterausgang. Sie hüpfte auf mich zu, mit geröteten Wangen und dem breitesten Grinsen aller Zeiten. Sie wedelte mit ihrem Zeugnis. »Eins Komma drei!«

»Angeberin!«, rief ich, aber in Wirklichkeit freute ich mich für sie, und das wusste Eva auch. Sie wollte Tiermedizin studieren, schon seit sie ein kleines Mädchen war. Sie war ehrgeizig und zielstrebig, wenn auch manchmal etwas verbissen, aber das gehörte wohl dazu, wenn man so große Pläne hatte.

Sie warf einen kurzen Blick auf mein Zeugnis, winkte dann ab und schlang ihre Arme um mich. »Wir haben es geschafft.«

»Ja, haben wir.«

Eine Weile standen wir umarmt unter dem Baum, ließen unsere Mitschüler an uns vorüberziehen und genossen das neue Gefühl von Freiheit.

»Sollen wir zum See?«, fragte Eva, und ihr warmer Atem kitzelte mein Ohr.

»Nackt baden?«

»Natürlich nackt.«

Eva und ich kannten uns seit dem Kindergarten. Wir hatten hundertmal zusammen in der Badewanne gesessen, ständig beieinander übernachtet und den ersten Porno hatten wir auch gemeinsam gesehen – na ja, bis Minute zehn, danach war uns beiden schlecht geworden.

Wir verstauten die Zeugnisse in unseren Rucksäcken, stiegen auf die Räder und fuhren mit voller Geschwindigkeit durch das grüne Tor des Schulhofes. »Auf Nimmerwiedersehen!«, brüllte ich aus vollem Hals.

»Hasta la vista, Baby!«, rief Eva lachend, formte aus ihren Fingern eine Pistole und gab ein paar Schüsse auf das Schulgebäude ab.

Der Hausmeister schaute uns verärgert hinterher, dann schwang er weiter seinen Besen.

Zum See waren es keine sieben Minuten. Der Wald umfing uns mit seinem typischen Geruch von feuchter Erde. Die Vögel zwitscherten aufgeregt in den Bäumen, als wir sie mit unseren quietschenden und klappernden Rädern aus ihrer Ruhe rissen. Eva warf ihr Fahrrad zu Boden, den Rucksack hinterher und zog sich das Abi-Shirt über den Kopf. Sie trug wie üblich keinen BH, weil sie fand, Brüste müssten atmen.

Ich schüttelte die Flipflops von den Füßen, stieg aus meiner Jeans und tauchte die Zehen ins Wasser. »Ganz schön kalt.«

Der See war tief und klar und die Sonnenstrahlen funkelten auf der Oberfläche wie kostbare Diamanten. Das hier war unser Lieblingsort, vor allem natürlich im Sommer. Wir hatten ihn mit neun Jahren entdeckt und seitdem war er Schauplatz von Abenteuerspielen, Sandburgwettbewerben, Picknicks, ersten Küssen, Lagerfeuer und Partys gewesen.

»Jetzt bloß nicht kneifen.« Eva stand schon nackt und bis zu den Knöcheln im Wasser und spritze eine Handvoll in meine Richtung.

»Okay, okay, bleib mal locker.« Ich zog das Shirt aus, löste den Verschluss meines BHs und streifte meinen Slip ab.

Dann nahm ich Anlauf und rannte mit einem unbeherrschten Schrei ins Wasser. Die Kälte raubte mir im ersten Moment den Atem. Eva kreischte und sprang hinterher. Unsere lauten, hohen Stimmen wirkten wie Fremdkörper in dem ruhigen Wald voll zart surrender Insekten. Ich hielt mir die Nase zu und tauchte unter, öffnete die Augen unter Wasser und betrachtete die glatten Steine, die am Grund lagen. Etwas weiter entfernt schwamm ein Schwarm kleiner Fische hektisch davon. Eva paddelte mit ihren langen Beinen neben meinem Kopf und wirbelte das Wasser auf, sodass ich nur noch Schaum sah. Ich tauchte wieder auf und machte ein paar Schwimmzüge in Richtung der kleinen Insel, die in der Mitte des Sees lag. Nackt zu schwimmen war wie tanzen, nur besser. Das Wasser umschmeichelte meinen Körper, berührte jede Stelle davon, bis ich schließlich ganz erregt war, von der Sonne auf meiner Haut, von meiner Nacktheit, von den tausend Möglichkeiten, die dieser letzte Schultag mit sich brachte.

»Mein Kopf ist total leer«, sagte Eva und wischte sich ihre blonden Locken aus dem Gesicht. »Als hätte ich alles, was ich weiß, in der Schule zurückgelassen. Ich kann mich nicht mal mehr erinnern, was das Thema meiner mündlichen Prüfung in Englisch war.«

»Two households, both alike in dignity…«, half ich ihr auf die Sprünge und fasste mir theatralisch ans Herz.

»Hä?«

»Romeo und Julia, Mann. Shakespeare, du weißt schon?«

»Shakespeare! Klar! Hab ich ’ne Eins für bekommen.«

»Oh Wunder«, neckte ich sie und spritzte ihr Wasser ins Gesicht.

»Lass das.« Sie griff nach meinem Bein und zog mich unter Wasser.

Prustend strampelte ich mich frei, tauchte auf und schwamm vorsichtshalber schnell ein Stück von ihr weg. Als ich wieder hochkam, standen drei Gestalten am Ufer und pfiffen. Ich musste mir erst das Wasser aus den Augen reiben, um zu erkennen, dass es Adrian und seine zwei Kumpels waren, Tarik und Miro, die beiden Typen von seiner Bundesfreiwilligendienst-Stelle im Seniorenheim. Eva hatte sie auch schon bemerkt und blickte ihnen herausfordernd entgegen.

»Wir könnten uns jetzt mit euren Klamotten einfach auf und davon machen!«, rief Tarik und wedelte mit meinem Höschen.

»Ja, weil du ein perverser Sack bist!« Evas Stimme überschlug sich.

»Mann Tarik, lass es doch einfach«, schritt Adrian jetzt ein, nahm ihm meinen Slip aus der Hand, faltete ihn sorgfältig zusammen und legte ihn zurück auf den Klamottenhaufen.

Adrian war ein Jahr älter als ich, ich kannte ihn schon damals in der Schule, allerdings nur von Weitem. Wir gingen erst seit ein paar Wochen miteinander aus, nachdem wir uns zufällig in der Stadt begegnet waren und er mich auf ein Bier eingeladen hatte. »Wie läuft’s in der Schule?«, hatte er gefragt, und ich erzählte ihm den neusten Klatsch.

»Und bei dir?«, wollte ich wissen, weil ich es spannend fand, was Leute nach dem Abi mit ihrem Leben anfingen.

Er hatte mit leuchtenden Augen vom Seniorenheim erzählt, von den tattrigen alten Menschen, die er pfeifend im Rollstuhl durch den Garten schob, und sich damit ein Stück weit in mein Herz geschlichen. Aber es war nichts Richtiges … ein wenig knutschen, zusammen abhängen, Pizza essen bei Alberto’s. Viel zu sagen hatten wir uns nicht, und ich war unschlüssig, ob ich mich da weiter engagieren sollte, deshalb hatte ich mit Eva darüber beratschlagt.

»Sieh es doch als einen Sommerflirt«, hatte sie mir geraten. »Und wer weiß, vielleicht wird ja noch was Richtiges draus.«

Und genau das hatte ich vor. Für unseren bevorstehenden Campingurlaub in Frankreich konnte ich einen Adrian gut gebrauchen.



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