Dear Summer - Und wir vergessen den Rest der Welt - Ruby Baker - E-Book

Dear Summer - Und wir vergessen den Rest der Welt E-Book

Ruby Baker

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Beschreibung

Sommerflirt oder große Liebe?

Plötzlich steht er vor ihr: Vic, ihr bester Kumpel aus Kindheitstagen. Heißer als sie es jemals für möglich gehalten hätte. Pollys Gefühle spielen völlig verrückt. Seit Kurzem ist sie mit Adrian zusammen: nett, gutaussehend, charmant. Aber bei Vic ist alles anders: aufregend neu und doch vertraut. Zwischen ihnen prickelt es, wie Polly es vorher noch nie erlebt hat. Blöd nur, dass sich ausgerechnet ihre beste Freundin Eva in Vic verknallt. Im gemeinsamen Sommerurlaub in Frankreich können Polly und Vic einander jedoch endgültig nicht mehr widerstehen …

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Seitenzahl: 84

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DIE AUTORIN

Ruby Baker, geboren auf einem Hügel in San Francisco, aufgewachsen unter der Sonne Kaliforniens, ist um die halbe Welt gereist, hat dabei akribisch Tagebuch geführt, sich unsterblich in Frankreich verliebt und denkt sich nun, bei ausgedehnten Strandspaziergängen mit ihrem Hund Gismo in der Bay Area, sommerliche Liebesgeschichten aus.

Ruby Baker

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Copyright © 2017 cbt Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Carolin Liepins, München

unter Verwendung eines Motivs von

© Shutterstock/Jacob Lund

jb · Herstellung: sto

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

ISBN 978-3-641-19955-5V001

www.cbt-buecher.de

Und wir vergessen den Rest der Welt

»Immerhin. Eine Schlägerei stand doch auf deiner To-do-Liste«, witzelte ich verzweifelt und drückte ein nasses Handtuch gegen Vics geschwollenes Auge.

»Ja. Hatte ich mir romantischer vorgestellt.«

»Ich bin nicht sicher, ob dieses Handtuch wirklich hilft.« Trotzdem goss ich noch einmal frisches Wasser über den Frotteestoff und betupfte sein Auge.

Wir saßen am Strand, unsere Rucksäcke, die Gitarre, Vics Luftmatratze zu unseren Füßen. Adrian hatte wütend alles aus seinem Bus geschleudert.

»Ich hab von Anfang an gesagt, dass der Typ Ärger machen wird! Hab ich’s etwa nicht gesagt?«, hatte Tarik sich lautstark ereifert und auf den Boden gespuckt, während Eva nicht von Adrians Seite gewichen war und ihn die ganze Zeit ermahnt hatte, sich doch endlich zu beruhigen.

»Das lohnt nicht, Adrian«, hatte sie mehrmals wiederholt und mich dabei mit einem kurzen, aber vernichtenden Blick bedacht.

Vic hatte sich nicht gewehrt. Er hatte die zwei Schläge einfach hingenommen, genickt und sich dabei mit dem Handrücken das Blut unter der Nase weggewischt.

»Jetzt kommt mal wieder runter«, hatte Agata mit panischer Stimme dazwischengerufen und sich den beiden Jungs in den Weg gestellt.

Ich hatte meinen Mund schon geöffnet, um auch etwas einzuwenden, aber ein Blick in Adrians und Evas Richtung hatte mich eines Besseren belehrt. Egal was, ich konnte nur das Falsche sagen.

Lilly hatte mir die Melone abgenommen und »Danke schön« geflüstert, während Miro Adrian dabei half, unsere Sachen aus dem Bus zu räumen.

Vic und ich hatten nah beieinander gestanden und die Feindseligkeit über uns ergehen lassen.

»Ist vielleicht besser, wenn ihr erst mal woanders hingeht«, hatte Agata gemeint und uns unbeholfen zugezwinkert.

Also saßen wir nun am Strand, ohne zu wissen, wie es weitergehen sollte. Vic hatte auf seinem Smartphone Zug- und Busverbindungen gecheckt, aber dafür war es zu spät, der nächste Bus fuhr erst morgen früh wieder.

»Wir könnten uns im Restaurant betrinken«, schlug ich vor und legte meinen Kopf auf Vics Schulter ab.

»Ich möchte jetzt eigentlich niemanden sehen.« Er nahm mir das Handtuch aus der Hand, wischte sich noch einmal über das Gesicht und ließ es dann in den Sand fallen. »Außer dich natürlich.«

Es war dunkel geworden. Der Mond spiegelte sich tanzend auf den Wellen und die Möwen veranstalteten einen Riesenlärm. Hier und da schlenderten vereinzelt Pärchen am Strand entlang, eng umschlungen, kichernd, in vertraute Gespräche vertieft. Weiter weg, auf dem Meer, glitt eine beleuchtete Yacht vorbei, und mir war, als könnte ich Sektgläser klirren hören und Gelächter. Hinter uns, in den Dünen, zirpten die Grillen schon wieder aus Leibeskräften.

»Ist dir aufgefallen, dass diese Grillen uns schon den ganzen Sommer über begleiten?« Ich hob das Handtuch auf, schüttelte den Sand ab und warf es auf meinen Rucksack.

»Die da hinten?« Vic deutete mit dem Kopf hinter sich.

Ich nickte. »Ja, genau die. Ich glaube, die verfolgen uns.«

»Vielleicht sind sie verrückt?«

»Geistesgestört.«

»Unzurechnungsfähig.«

»Liebeskrank!«, rief ich so laut aus, dass sich eins der Pärchen nach uns umdrehte.

»Liebeskrank«, wiederholte Vic leise, beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss. »Bereust du es schon, dass wir hier wie zwei Aussätzige rumsitzen und nicht wissen wohin?«

Ich schüttelte heftig den Kopf. »Keine Sekunde.«

»Es war doch halb so schlimm wie gedacht.«

»Hm. Dein Auge wird das morgen früh bestimmt anders sehen.«

Er fasste sich mit den Fingern unter das Auge und verzog den Mund. »Magst du mich dann trotzdem noch, auch wenn ich aussehe wie ein ziemlich unfähiger Boxer?«

»Hm. Mal sehen, das überlege ich mir morgen noch mal.« Ich legte meine Finger auf seinen Handrücken, während wir einige Minuten schweigend aufs Meer hinaussahen. Am Himmel tauchten immer mehr Sterne auf, und die Wellen wurden stärker, brachen sich tosend am Strand. Ich bekam Lust auf ein nächtliches Bad, aber bevor ich den Gedanken laut äußern konnte, stand Agata plötzlich hinter uns, mit einem Tetra-Pak Wein in der Hand.

»Ich dachte, vielleicht könnt ihr den brauchen. Darf ich?« Sie deutete auf den Platz neben mich. Vic und ich nickten. »Schöne Scheiße, was?«, seufzte sie, ließ sich neben mich auf die Knie sinken und stellte den Wein vor mir ab.

»Danke.« Ich öffnete den Verschluss und roch daran, dann nahm ich einen kleinen Schluck.

Agata sah Vic und mich erwartungsvoll an, aber als wir beide nichts sagten, holte sie tief Luft und ließ einen langen Monolog ab: »Okay, ich versteh euch, und auch wieder nicht. Also schon, aber ich verstehe auch die anderen. Ich meine, ich finde das schon sehr romantisch, wie ihr euch den Bus geklaut habt und zusammen durchgebrannt seid, wahrscheinlich hattet ihr einen Bombentag. Ich bin ehrlich ein bisschen neidisch. Unserer war nur so mittelmäßig. Ich überlege echt schon, was mit Tarik anzufangen, weil nichts Spannenderes in Sicht ist … aber egal. Ihr hattet wahrscheinlich tausend gute Gründe, und das mit der Melone war echt nett, auch wenn ich auf irgendwas Französisches gehofft habe, Muscheln, Schnecken oder so Zeug. Aber wahrscheinlich hattet ihr Besseres zu tun …« An dieser Stelle zwinkerte sie übertrieben und grinste, bevor sie seufzte und fortfuhr. »Aber dass Adrian und Eva angepisst sind, ist auch verständlich. Wobei wir alle erwachsen sind, solche Sachen passieren eben, aber es drückt schon die Stimmung, wenn ihr versteht, was ich meine. Ich will hier jetzt nicht vermitteln oder so – ich halte mich da schön raus –, aber ob das in dieser Zusammensetzung noch ein entspannter Urlaub wird, wage ich zu bezweifeln.«

»Wir haben nicht vor, uns euch weiter aufzudrängen«, sagte Vic und nahm mir den Wein aus der Hand, um einen großen Schluck zu nehmen und ihn dann an Agata weiterzureichen.

»Ja, das ist wohl vernünftiger, aber was wollt ihr jetzt machen?« Sie nahm den Wein, stellt ihn jedoch, ohne zu trinken, wieder in den Sand.

Ich zuckte mit den Schultern. »Uns fällt schon was ein.«

»Wir sind auf Abenteuer aus«, flüsterte Vic mit geheimnisvoller Stimme und grinste.

»Jaaaaha.« Agata kicherte. »Das habe ich mir schon gedacht. Komisch, dass so etwas immer nur den anderen passiert und nie mir.«

»Das wird schon, man darf bloß nicht darauf warten«, versuchte Vic sie aufzumuntern, und warf mir einen liebevollen Blick zu.

»Meinst du?«, seufzte sie und blickte auf ihre lackierten Fingernägel. »Stimmt schon, ich war die ganze Zeit darauf fixiert, vielleicht muss ich das einfach mal lassen.« Sie legte die Stirn in Falten.

Die Rollen hatten sich plötzlich umgekehrt. Obwohl sie gekommen war, um uns zu trösten, war Vic jetzt derjenige, der ihr Mut zusprach. »Kennst du den Spruch? Bewachter Topf kocht nicht gern.«

»Bekloppter Spruch. Hört sich an, als hätte meine Oma sich den ausgedacht.«

»Ja, vielleicht, aber darum geht es doch gar nicht.«

»Nee, nee, du hast schon recht.«

»Vielleicht ist dieser Tarik gar keine schlechte Idee.«

»Das sagst du, obwohl der dich am liebsten erwürgt hätte?«

Vic winkte ab. »Ich bin nicht nachtragend.«

Während die beiden weiter über Tarik und Liebesabenteuer philosophierten, lehnte ich mich zurück und betrachtete Vics Profil. Sein Ohr wackelte leicht, während er sprach, sein Haar wurde vom Wind zerzaust, ein dunkelbrauner Leberfleck in der Halsbeuge kam zum Vorschein, der mir bisher noch gar nicht aufgefallen war. Seine Stimme, sein Lachen, das alles schickte warme Schauer durch meinen Körper.

»Polly?«

»Ja?«

»Ruft einfach an, wenn ihr was braucht, obwohl das Netz hier echt scheiße ist, aber da hinten …« Sie zeigte zu einer beleuchteten Strandbar, die etwa 200 Meter entfernt war. »… da gibt es ganz guten Empfang.«

»Gehst du schon?«

»Ja, sorry, aber ich will es mir mit den anderen nicht verderben, nicht böse sein.«

»Ich bin doch nicht böse.«

Sie hievte sich umständlich hoch und klopfte den Sand von ihren Beinen.

»Und danke für den Wein.«

»Kein Ding.« Sie winkte, zückte ihr Handy und stapfte durch den weichen Sand davon, nur das Leuchten ihrer Taschenlampen-App flackerte noch eine Weile in der Dunkelheit, bis auch das hinter Bäumen verschwand.

Vic robbte auf allen vieren zu seiner Luftmatratze und fing an sie auseinanderzufalten. »Was hältst du davon, wenn wir hier schlafen?«

»Ja!«, rief ich freudig aus und wunderte mich, warum mir der Gedanke nicht schon früher gekommen war. Ich schnappte mir meinen Schlafsack und rollte ihn auseinander, während Vic tief Luft holte und anfing, die Matratze aufzupumpen.

»Hattest du dafür nicht eine Pumpe?«

»Die ist beim Schlauchboot, das haben sie komischerweise nicht rausgerückt.«

»Ach verdammt, sollen wir das noch holen?«, sagte ich, obwohl mir der Gedanke an eine Auseinandersetzung wegen des Bootes ganz und gar nicht behagte.

»Quatsch, sollen die das behalten und sich eine schöne Zeit machen. Falls wir zu Fuß zurücklaufen müssen, ist es sowieso viel zu schwer«, antwortete er ganz außer Puste.

»Zu Fuß bis nach Hause?« Ich riss die Augen auf.

»Abenteuer? Schon vergessen?«

»Na ja, Trampen soll auch ganz nett sein. Vielleicht erwischen wir einen verrückten, verschwitzten Trucker mit Bildern von nackten Frauen am Armaturenbrett.«

»Gleich neben dem Foto von seiner Frau und den drei pummeligen Kindern.«

»Und einer Winke-Katze.«

»Und zwei Plüschwürfeln am Rückspiegel.«

»Und Schlager-Radiosender.«

»Und so einem Namensschild an der Frontscheibe.«

»Andy.«

»Manni.«

»Big Bernd.«