Der Drang zu töten - Volker Grigo - E-Book

Der Drang zu töten E-Book

Volker Grigo

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Beschreibung

Wieder einmal geschehen schlimme Dinge im Wachtberger Ländchen. Ein Killer bringt Leute mit einem Messer um. Er geht dabei äußerst brutal vor und positioniert seine vermeintlichen Opfer teilweise so, dass ein Mord erst nicht auffällt! Tom Bauer ist erneut gefordert und hat es mit einem gerissenen Täter zu tun...

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Seitenzahl: 201

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Ähnliche


Volker Grigo

Der Drang zu töten

der nächste Fall für Tom Bauer

© 2017 Volker Grigo

Verlag und Druck: tredition GmbH, Grindelallee 188, 20144 Hamburg

ISBN

Paperback:

978-3-7439-2380-5

Hardcover:

978-3-7439-2381-2

e-Book:

978-3-7439-2382-9

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Der Drang zu töten

Volker Grigo

Er lebt und arbeitet in Wachtberg und er ist erst sehr spät zum Schreiben gekommen. Für ihn ist das wie Therapie!

Wachtberg ist seine Wahlheimat, hier fühlt er sich wohl und findet, wie er selber sagt, die nötige Ruhe zum Schreiben. Er liebt es in der Marktscheune zu sitzen. Dort genießt er seinen Kaffee und sieht den Leuten beim Einkaufen zu.

Eine Oase der Sinne nennt er es!

Volker Grigo

Der Drang zu töten

Der nächste Fall für Tom Bauer

Ein Wachtbergkrimi

Ein Buch von Volker Grigo

Vorwort;

Liebe Leserinnen und Leser, es sei Ihnen versichert, dass alle in diesem Buch befindlichen Personen, rein in meinem Kopf entstandene Charaktere sind!

Die Örtlichkeiten sind frei gewählt und nicht als wahre Tatorte zu sehen

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.

Der Autor

Der nächste Fall für Tom Bauer

Der Drang zu töten

Tom Bauer war mit seiner Frau Evelyn und Tochter Lulu in Bonn beim Eislaufen am alten Zoll auf der Hofgartenwiese. Es war Ende November, und seit ein paar Tagen hatten auch die Weihnachtsmärkte in der Umgebung die Pforten wieder geöffnet. Tom liebte es mit seinen Beiden über den Markt in Bonn zu schlendern, vor allem wenn es etwas geschneit hatte, so wie in diesem Jahr.

Also gingen sie sofort nach dem Lauf am alten Zoll über die B9, die Ampel zeigte gerade grün, und schon standen sie vor der Universität, genauer gesagt unmittelbar am Koblenzer Tor. Sie gingen weiter über den kleinen Platz am Eingang der U-Bahn vorbei und dann rechts durch einen der zahlreichen Bögen der Uni, Richtung Marktplatz. Schnell noch an der nächsten Ampelanlage vorüber und schon standen sie links neben dem großen Rathaus.

Evelyn hatte vorgeschlagen, erst einmal ins Miebach zu gehen, um sich dort etwas auf zu wärmen und eine Kleinigkeit zu essen. Tom und Lulu hielten das auch für eine super Idee und so betraten sie ihr Lieblingsrestaurant schnell. Sie gingen ganz durch bis nach hinten und setzten sich an einen der Tische rechts in der Ecke. Tom hatte den Beiden die Jacken, Schals und Mützen abgenommen und hängte gerade alles auf die dafür vorgesehene Garderobe. Dann ging er schnell ins Herren WC und wusch sich die Hände. Als er zurückkam, waren Evelyn und Lulu schon dabei die Speisekarte zu erkunden.

„Na habt ihr schon etwas gefunden?“ Fragte er.

„Ja“, antwortete Evelyn, „Lulu mag nur eine Portion Fritten mit Ketchup und ich nehme die Currywurst“.

„Ah das ist eine gute Idee“, sagte Tom, „Die nehme ich dann auch!“

Kurz darauf war auch schon ein Kellner am Tisch, der die Bestellung aufnahm. Lulu hatte noch nach einer Limonade gefragt und ihre Eltern einigten sich auf Apfelschorle. Schnell waren die Getränke gebracht worden und die drei hatten reichlich Spaß an ihrem Tisch, denn Tom konnte sich mal wieder nicht zurückhalten und machte einen Quatsch nach dem anderen. Lulu lachte die ganze Zeit und Evelyn bat Tom nun darum etwas die „Bremse“ zu ziehen: „Wir sitzen ja schließlich in einem Restaurant“, sagte sie. Dann kam auch schon das Essen und Tom hörte auf mit seinen Grimassen.

Kaum fingen sie mit dem Essen an, da meldete sich auch schon Toms Smartphone. Er sah kurz aufs Display und konnte sehen das es Regina Sturm, seine Kollegin bei der Polizei, war. Er entschuldigte sich bei seinen Lieben, aber er musste das Gespräch annehmen.

„Regina hallo, was gibt’s?“ Sagte Tom nur.

„Bitte was? Wann? Wo?“ Tom sah auf einmal sehr ernst aus.

„Ja klar, ich komme sofort, wartet bitte im Büro auf mich, ich bin in ca. 10 Minuten da, ok? Ja gut, dann bis gleich“.

Tom Bauer legte das Telefon zur Seite und teilte Evelyn und seiner Tochter mit, dass er leider den tollen Abend würde abbrechen müssen. Es gab einen Leichenfund und er müsste unbedingt ins Büro.

Beide waren natürlich negativ überrascht, doch verstanden sie auch, dass dieses Toms Job war. Er gab beiden noch einen Kuss zum Abschied und machte sich dann zu Fuß auf den Weg zum Büro in der Bornheimer Straße.

Es hatte nur kurz gedauert, da war Tom auch schon dort angekommen. Regina Sturm stand vor dem Eingang des Gebäudes und begrüßte ihn.

„Sorry Tom, dass ich Dir den Abend versaut habe, aber es geht leider nicht anders, du musst unbedingt mit“.

„Ja ist ja schon gut“, entgegnete er, „Komm lass uns los, die anderen warten sicher schon auf uns und kalt wird es denen auch sein!“

Also machten sich die beiden in Reginas Dienstwagen auf den Weg nach Wachtberg. Man hatte eine Leiche oben am Waldesrand bei Ließem gefunden. Diese lag dort wohl in einem schmalen Graben am Wegesrand. Tom war gespannt was passiert war!

Nach einer halben Stunde etwa waren sie in Ließem eingetroffen, sie fuhren gerade am Köllnhof vorbei und bogen die nächste rechts ab. Als sie dem Weg etwa 2km gefolgt waren, konnten sie schon das Blaulicht am Waldesrand erkennen. Kurz darauf standen sie auch schon am Treffpunkt.

Die Kollegen der Pecher Polizei erwarteten sie schon ungeduldig. Klaus Müller der Polizeiobermeister begrüßte Regina und Tom. Er war mal wieder extrem angespannt und völlig aus dem Häuschen!

„Ach Herr Bauer, gut, dass Sie nun endlich da sind“, rief er aufgeregt und Tom hatte dabei das Gefühl, er würde gleich einen Herzinfarkt bekommen.

Also versuchte er ihn mit ruhigen klaren Worten etwas herunter zu holen.

„Ach guten Abend Herr Müller“, sagte Tom Bauer, „Was haben wir denn dieses Mal? Und bitte beruhigen sie sich, alles wird aufgeklärt, das wissen Sie doch mittlerweile“.

Sofort hatten diese Worte den gewünschten Effekt erzielt, Müller wurde gleich etwas stiller und führte Tom und Regina dann zum Leichenfund.

Da lag eine ältere, männliche Person, der Länge nach in einem doch sehr schmalen Graben, direkt neben dem Feldweg. Sie war schon ganz weis vom Schneetreiben am Vormittag und sicherlich auch stocksteif gefroren. Alles ergab wirklich ein eher unwirkliches Bild! Rings um den Toten war der Boden ca. 2-3 cm noch schneefrei, als ob man diesen hier so zurechtgelegt hätte. Die Schultern des Toten waren so zur Körpermitte gepresst, dass er fast aussah wie eine riesen Zinnfigur. Viel Platz war da nicht!

Ein Spaziergänger, der mit seinem Hund unterwegs war, hatte ihn dort gefunden. Dieser saß noch mit bleichem Gesicht, ein paar Meter neben dem Leichenfund, auf einer Bank. Sein Hund lag ihm zu Füßen und wedelte freundlich mit seiner Rute.

Tom wendete seinen Blick gleich wieder von ihm ab und kümmerte sich erst einmal weiter um die Leiche.

Er hatte sich Silikonhandschuhe übergezogen und untersuchte den Toten. Die Klamotten waren steif gefroren, da bewegte sich nichts mehr. Tom hatte es sofort aufgegeben, die Handschuhe zog er aus und steckte sie zurück in seine Manteltasche.

Nichts deutete im Moment auf Fremdeinwirkung hin, kein Blut war zu sehen, nichts, doch das konnte auch täuschen, wie die Vergangenheit schon oft zeigte. Tom hatte nicht lange gefackelt und mit seinem Smartphone die Nummer von Sabine Heinrichs, Gerichtsmedizin Bonn, angewählt und ihr mittgeteilt das sie gleich Nachschub erhalten würde. Auch Sabine musste somit ihren Sonntagabend unterbrechen, doch das war ja auch für sie nichts Neues.

Der Leichenwagen war schon vor Ort und man packte die steifgefrorene Leiche in einen Leichensack und dann in einen mitgebrachten Sarg. Diesen stellten die Kollegen der Gerichtsmedizin dann hinten in den Wagen und schlossen die Hecktür wieder. Jetzt machte sich das Team der Gerichtsmedizin wieder auf den Weg nach Bonn.

Die Spurensicherung hatte alles sichergestellt was ging und war mittlerweile abgefahren. Tom Bauer und Regina Sturm verabschiedeten sich noch von Klaus Müller und wollten noch kurz mit Alfred Fleischer sprechen, der immer noch sehr geschockt auf seiner Bank saß! Er zitterte am ganzen Körper, was aber auch sicher etwas mit der vorherrschenden Kälte zu tun hatte.

Fleischer konnte aber nichts Konkretes zur Sache sagen, er war mittlerweile auch sehr verkühlt, worauf sich die beiden Ermittler dann auch von ihm verabschiedeten und ihm dabei noch sagten, dass er sich schnell nach Hause begeben solle, nicht, dass er noch krank werden würde!

Alfred Fleischer stand dann sofort auf, zuckte kurz an der Leine und schon war er mit seinem Hund davongelaufen.

Regina hatte Tom dann wieder mit in die Stadt genommen und ihn beim Berta von Suttner Platz abgesetzt. Er ging nun wieder zu Fuß in die Innenstadt. Mit Evelyn hatte er schon von Unterwegs telefoniert, sie hatten vor, bei Sinn Leffers auf ihn zu warten um dann noch etwas über den Weihnachtsmarkt zu gehen. Es war gerade 18 Uhr als Tom seine beiden Damen vor dem Laden stehen sah. Sie kamen im sofort entgegengelaufen und dann ging es über den Markt. Gleich am ersten Stand gab es für Lulu einen Kinderpunsch und für Evelyn und Tom eine schöne heiße Feuerzangenbowle zum Aufwärmen. Später fuhren sie noch gemeinsam mit dem Riesenrad und Lulu hatte noch eine große Zuckerwatte genascht. Ihr Mantel und die Mütze zeugten noch vom Kampf mit dem klebrigen Zeug.

Kurz nach zwanzig Uhr machten sich die Bauers dann auch auf den Heimweg. Lulu war schon im Auto eingeschlafen und Tom musste sie zu Hause in Werthhoven ganz vorsichtig aus dem Sitz heben um sie in ihr Zimmer zu tragen. Ganz langsam hatte er sie entkleidet und ihr ein Nachthemdchen übergestreift. Dann legte er sie ins Bett und deckte sie zu. Sie hatte von der ganzen Aktion nichts mehr mitbekommen.

Evelyn und Tom hatten es sich noch mit einem Glas Wein vor dem Kamin im Wohnzimmer gemütlich gemacht und gingen dann auch zeitig zu Bett.

Am nächsten Tag, es war noch recht früh, saß Tom Bauer gerade mit Kaffee und Zeitung am kleinen Tisch in der Küche, als wieder einmal sein Smartphone klingelte. Das Display zeigte keine Nummer an, doch Tom nahm das Gespräch trotzdem entgegen.

„Tom Bauer hallo? Ach Sabine Du bist es. Und was gibt es Neues? Aha, okay, ja ich mache mich gleich auf den Weg zu dir, kein Thema, ja, ja bis gleich. Tschüss“.

Tom legte sein Handy gerade zur Seite, um den letzten Schluck Kaffee zu trinken. Die Zeitung hatte er schon zugeschlagen. Er war nun im Begriff nach Bonn zu fahren. Lulu und Evelyn waren schon aus dem Haus, so brauchte er nur die Tür hinter sich zu verschließen und sich auf den Weg zu machen.

Nach ca. 45 min war er in Bonn an der Sandkaule angekommen und parkte seinen Wagen wie immer vor dem großen Tor der Gerichtsmedizin Bonn. Er klingelte kurz an der Tür und mit einem Klick öffnete diese sich. Tom stieg die Stufen empor und wurde oben umgehend von Sabine Heinrichs der Gerichtsmedizinerin und Freundin begrüßt.

„Na, Tom, guten Morgen, wie geht’s?“ Sagte sie zu Tom.

„Guten Morgen, alles gut soweit und bei Dir?“

„Prima, schau mal, hier habe ich gerade den Bericht, den ich heute Morgen angefertigt habe. Oder besser noch, komm doch gerade mal mit, ich möchte dir kurz mal etwas zeigen was dich interessieren dürfte“.

Tom Bauer folgte seiner Kollegin neugierig. Sie betraten gemeinsam den Raum mit der großen Kühleinrichtung. Sabine Heinrichs zog im Moment gerade einer der zahlreichen Schubladen aus der verchromten Front des Kühlers.

Auf der Schublade lag ein großer schwarzer Plastiksack mit einem Reißverschluss, der von oberen Ende bis nach unten zum Fußende reichte. Sabine war gerade im Begriff diesen zu öffnen und Tom schaute ihr dabei zu. Ein leicht verschrumpelter nackter Körper kam zum Vorschein.

„Sieh mal hier“, sagte Sabine zu Tom und hob im gleichen Augenblick den linken Arm der Leiche in die Höhe. Tom konnte sofort eine Wunde erkennen, die nach einem Einstich aussah. Sie war direkt unterhalb der der Brust und zirka 3,5 cm breit.

„Ach du Kacke“, meinte Tom etwas erschrocken, „Das sieht mir aber sehr nach Mord aus, was?“

„Ja das denke ich auch mein Lieber und zwar nach einem ziemlich perfekten noch dazu. Die Klinge gehörte sicherlich zu irgendeinem Fisch- oder Jagdmesser, und sie war recht lang. Der Stich ging unter dem elften Rippenbogen glatt durch und traf mitten ins Herz, der Mann war sicherlich sofort tot. Da kannte sich wohl einer aus“ meinte Sabine Heinrichs.

„Okay, dann danke ich dir und werde mich mal rüber ins Präsidium begeben um die Neuigkeiten meiner Kollegin mitzuteilen. Danke dir Sabine, wir telefonieren, ok?“

„Ja machen wir, Tom, bis die Tage!“ erwiderte Sabine Heinrichs noch. Und schon war Tom wieder unterwegs.

Kaum 10 min später war er auch schon im Polizeirevier auf der Bornheimer Straße angekommen. Er grüßte im Vorübergehen seine Kollegen von der Bereitschaft und klopfte dann an der Tür zu Regina Sturms Büro.

„Ja bitte“, kam es aus dem Zimmer und Tom betrat den Raum: „Hey! Moin Regina“.

„Ah guten Morgen Tom. Na? Einen schönen restlichen Sonntag gehabt?“

„Ja, war ganz gemütlich und Du?“ antwortete Tom Bauer.

„Auch prima. Sag, was führt dich zu mir?“

Tom setzte sich auf den Freischwinger vor Reginas Tisch und erzählte ihr von dem was er gerade bei Sabine Heinrichs erfahren hatte.

„Wow, dann haben wir also schon wieder einen Mord! Nicht schlecht. Haben wir Hinweise zur Person? Gab es irgendwelche Papiere, die er evtl. mit sich geführt hat?“

„Nee nichts, wir tappen noch völlig im Dunkeln!“, gab Tom zur Antwort.

„Oh, das ist ja nicht so viel, was? Da wollen wir doch mal sehen ob wir herausbekommen ob irgendwo Jemand vermisst wird.", meinte Regina.

„Ja das wird wohl erst einmal das Beste sein“, sagte Tom, er nickte Regina zu. Er stand auf und verließ ihr Büro. Dann ging er sofort weiter in sein Zimmer und klemmte sich hinter den PC.

Nach ca. einer Stunde hatte er wohl gefühlte 200 Vermisstenanzeigen durchforscht ohne auf eine Person zu stoßen welche mit der Leiche in Verbindung gebracht werden konnte. Er legte sich kurz in seinem Stuhl zurück und streckte seine Arme in Richtung Decke, um wieder Gefühl in den Fingern zu bekommen, als Regina in sein Büro trat.

„Hey Tom schau mal hier, kam gerade rein, da wird eine männliche Person vom Altersheim in Pennefeld als vermisst gemeldet!“

Tom schreckte hoch: „Ach tatsächlich? Zeig mal her!“

Er las die Vermisstenanzeige aufmerksam durch. Der Vermisste sei 75 Jahre alt, hatte helles graues Haar und war bekleidet mit einer dunklen braunen Cordhose, und schwarzen Schuhen. Er trug eine Anthrazitfarbene Winterjacke mit Kapuze und eine braune Hornbrille: „Ja das ist genau die Person die wir gefunden haben“. Sagte Tom sofort.

„Bist du sicher?“

„Ja ganz sicher die Beschreibung zu seinen Klamotten. Ich habe auch die Brille neben dem Toten im Graben liegen sehn, dass passt haargenau und die Altersangabe haut sicher auch hin“.

„Okay dann sind wir ja schon mal einen kleinen Schritt weiter“, fügte Regina noch hinzu.

„Weist du was? Ich fahre sofort mal da hin und schau mir den Laden mal an und eventuell kann ich mir ja auch sein Zimmer ansehen?“, sagte Tom ohne lange nachzudenken.

Regina stimmte ihm sofort zu und wünschte noch viel Erfolg, dann verließ sie Toms Büro wieder.

Also machte sich der Ermittler auf nach Pennefeld. Nach ca. einer guten halben Stunde hatte er das Gebäude des Pflegeheimes erreicht, es lag rechts an der Deutschherren Straße mitten im Ort kurz vor dem Obstladen. Tom parkte den Wagen und betrat das Haus. Draußen an der Wand vor dem großen Eingang hatte er noch das goldene Türschild gelesen, dieses hing rechts neben der Tür an der Wand:

Seniorenresidenz der Stadt Bonn Haus Sonnenberg Herzlich Willkommen

Drinnen stand er nun in einer sehr geschmackvoll ausgestatteten Eingangshalle. Sehr viel weißer Marmor war dort verbaut worden und überall hingen sehr schöne Ölgemälde mit goldenen Rahmen an den Wänden. Es standen viele Grünpflanzen umher was das Ganze wunderbar abrundete.

Gleich links an der Wand hing ein kleines Hinweisschild: „Empfang“ stand darauf und Tom folgte diesem sofort. Ein paar Schritte weiter stand er vor einer massiven Eichentür. Er klopfte an und trat hinein. Ein gepflegter Mann mittleren Alters empfing ihn mit einem Lächeln im Gesicht: „Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“, fragte dieser.

„Ja, hallo, guten Tag, ich bin Tom Bauer, Hauptkommissar der Kripo Bonn. Ich hätte gern Herrn Schäfer gesprochen, bitte“, sagte der Ermittler.

„Herr Schäfer, ja einen Augenblick bitte, er hat Sie schon angekündigt“, antwortete sein Gegenüber.

Es dauerte nur ein paar Momente, da wurde auch schon die Tür zum Empfang wieder geöffnet. Ein Mann mit silbergrauem Haar, im Nadelstreifen Anzug und einer hellgrauen Fliege um den Hals betrat den Raum und streckte Tom seine Hand zum Gruß entgegen: „Guten Tag, Herr Bauer, Fritz Schäfer mein Name ich begrüße Sie!“

„Guten Tag, Herr Schäfer“, Tom schüttelte die Hand des Mannes.

„Sie kommen wegen Heinrich Wolf, nicht wahr?“

„Wenn das der Name des Vermissten ist, ja deswegen bin ich wohl hier“, antwortete Tom, und konterte dann: „Sagen Sie, Herr Schäfer, wie lange wird der Herr hier schon vermisst?“

„So viel ich mitbekommen habe, viel es das erste Mal vorgestern Morgen auf, als Herr Wolf nicht zum Frühstück erschienen ist. Er war immer sehr pünktlich, müssen sie wissen! Es wurde sich aber erst nicht weiter darum gekümmert. Doch als dann zu Mittag eine unserer Damen ihn aufsuchen wollte, viel auf, dass er nicht in seiner Wohnung war“.

„Okay, was passierte als nächstes?“, fragte Tom weiter.

„Nachdem man es mir gemeldet hatte, habe ich sofort die Polizei angerufen, um eine Vermisstenanzeige zu erstatten, da wir von Rechtswegen dazu verpflichtet sind“, gab Schäfer zur Antwort.

„Herr Schäfer, ich muss Ihnen leider etwas Schlimmes mitteilen!“

Schäfer schaute Tom Bauer ernst und erschrocken an.

„Herr Schäfer, wir haben gestern Vormittag eine tote Person aufgefunden, auf der Ihre Vermisstenanzeige leider sehr gut passt! Ich denke, dass es sich bei dieser Person um Heinrich Wolff handelt!“

„Ach du meine Güte, wie konnte denn das passieren?“

Fritz Schäfer setzte sich auf einen Stuhl, welcher im Raum bereitstand. Er wurde ganz still und nachdenklich, wie es schien.

„Herr Schäfer ich kann ihnen leider nichts Weiteres zur Sache sagen, außer dass wir uns darum kümmern werden. Ist es möglich, dass ich mir die Wohnung des Herrn Wolff etwas näher ansehen kann?“

„Klar, kein Problem, gerne Herr Bauer, ich kann Sie gleich hinführen, wenn Sie mögen?“ Der Leiter des Altersheimes war sichtlich erschüttert.

„Ich bitte darum“, und Tom folgte Herrn Schäfer. Es ging quer durchs Gebäude, durch zahlreiche Flure dann eine Etage hoch in einen anderen Trakt des Hauses und nun standen sie gemeinsam vor einer weißen Holztür. Rechts neben der Tür war ein Schild angebracht, Heinrich Wolf stand darauf, dann nahm Fritz Schäfer einen Schlüssel zur Hand und öffnete die Tür.

Er geleitete Tom Bauer noch in die Wohnung von Heinrich Wolf.

Alles war sehr pompös eingerichtet, Tom kam sich vor, als habe er soeben einen alten Palastraum betreten. Überall um ihn herum gab es antike Möbel und Bilder, welche sofort auf die Person schließen ließen, die hier gewohnt hatte.

„So etwas habe ich bis jetzt nur im Museum gesehen“, kam es aus Toms Mund und er staunte nicht schlecht.

„Ja da haben sie wohl Recht Herr Bauer, der alte Mann war schon sehr vermögend, Oberstudienrat! Sie verstehen?“

„Ah“, Tom nickte kurz.

Dann ließ Fritz Schäfer den Ermittler allein in der Wohnung zurück, damit dieser konzentriert seiner Arbeit nachgehen konnte. Tom wollte sich nachher bei Schäfer abmelden, sobald er mit der Durchsuchung fertig war.

Erst einmal wusste Tom Bauer nicht wo er beginnen sollte, doch dann stöberte er einfach los. Er begann in einem kleinen Raum, wo er sich an den vorhandenen eichenen Schreibtisch mit Tischbeinen, die an Löwentatzen erinnerten, setzte.

Sofort fiel ihm das kleine Foto auf, welches mitten auf dem Tisch lag, es war der Vermisste, der darauf abgelichtet war. Er nahm es an sich. Dann fand er, auch auf dem Tisch liegend, ein Fotoalbum. Er blätterte darin, doch konnte er nicht wirklich etwas damit anfangen. Weiter konnte Tom auf dem Schreibtisch nichts Verwertbares ausmachen. Er stand auf und ging durch die Räume der Wohnung. Er wunderte sich, dass es keine Bilder von Familienangehörigen an den Wänden gab, doch machte er sich erst einmal keine weiteren Gedanken darüber.

Jetzt stellte er die Durchsuchung ein, schloss beim Verlassen der Wohnung diese mit dem Schlüssel ab und machte sich wieder auf den Weg zum Empfang. Dort angekommen, traf er geschickter Weise noch auf Herrn Schäfer, dieser stand dort mit seinem Kollegen, und unterhielt sich.

„Herr Schäfer, hier die Schlüssel von Herrn Wolfs Wohnung. Bitte sorgen sie doch dafür, dass diese im Moment nicht betreten wird, denn ich möchte noch unsere Spurensicherung vorbei schicken, nur für den Fall. Ich werde die Kollegen gleich anrufen, sie werden sich dann kurzfristig bei Ihnen melden“.

„Klar, kein Problem Herr Bauer, ich werde den Schlüssel an mich nehmen und erwarte dann Ihre Kollegen“, gab Fritz Schäfer zur Antwort.

„Ach so, Herr Schäfer, gab es eigentlich keine Angehörigen? Hatte Herr Wolf nie Besuch?“

„Soviel ich weiß, war er seit ein paar Monaten allein. Geschwister gab es wohl keine und sein Sohn war vor langem bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ja und seine Gattin starb vor etwa drei Monaten an einem Herzinfarkt, wenn ich mich recht erinnere!“, sagte Schäfer ruhig und gefasst.

Tom schüttelte den Kopf: „Wie das Leben einem manchmal mitspielt“, sagte er betroffen. Dann gab er dem Leiter des Heimes noch Bescheid, dass er ein Foto des Vermissten auf dem Schreibtisch gefunden hatte, welches er gerne mitnehmen würde. Fritz Schäfer hatte nichts dagegen und so verabschiedete sich Tom dankend und machte sich wieder auf den Weg nach Bonn. Er fuhr geradewegs zur Gerichtsmedizin um sich davon zu überzeugen, ob es sich bei dem Toten wirklich um Heinrich Wolf handeln würde.

Er klingelte, dort angekommen, an der Tür und Sabine öffnete ihm.

„Hey hallo Sabine, na wie schaut`s?“ Sagte er nur und stieg die Treppenstufen hinauf auf die erste Etage.

„Ach, hey Tom, alles gut, was treibt dich zu mir?“, fragte sie.

Tom reichte ihr das Foto, sie schaute kurz und sagte dann: „Ja, das passt doch genau zu unserem Neuzugang.“

„Okay, dass wollte ich nur wissen, danke Sabine, aber ich muss sofort weiter, bis später, ich melde mich“. Und schon war Tom wieder die Stufen runtergesprungen und durch die Tür.

Sabine Heinrichs war etwas überrumpelt, aber das war sie bei Tom Bauer ja gewohnt.

Es dauerte nur ein paar Minuten, da saß der Ermittler auch schon in seinem Büro auf der Bornheimer Straße und brachte soeben die ganze Sache zu Papier. Regina Sturm hatte er seine Fortschritte schon mitgeteilt. Jetzt überlegte er hochkonzentriert, wie er denn weiter vorgehen könnte.

Es war kalt und Sven Klein saß in seiner kleinen spartanisch eingerichteten Bude vor der Heizung und rieb sich die zittrigen Hände. Eisblumen hatten sich an den einfachverglasten Scheiben seines Fensters gebildet und es wurde einfach nicht richtig warm im Raum. Jetzt drehte er den Knauf am Heizkörper bis zum Anschlag auf.

„Verdammter Mist, immer das Gleiche hier in dieser Bude!“, fluchte er.

Auf der kleinen Anrichte in seiner Studentenküche lag ein langes blutverschmiertes Messer. Es war ein japanisches „Senzo Gyuto Hocho“, dieses hatte er sich damals extra für seine Ausbildung als Koch besorgt. Heute hatte er damit einen Menschen getötet!

Es hatte sich gar nicht so schlimm angefühlt, wie er erst gedacht hatte. Im Gegenteil, gerade war er in der Überlegung versunken, das doch noch einmal zu probieren, war ja ganz einfach gewesen. Es turnte ihn förmlich an, das viele Blut zu sehen!

„Ob den schon einer gefunden hat?“, dachte er noch. Dann stand Klein auf ging hin zur Anrichte. Er nahm das lange Messer in die rechte Hand und schaute es sich genau an. Er stellte nun das Wasser an und ließ heißes Nass über die Klinge laufen um diese zu reinigen.

„Nur unter heißem Wasser, sonst wird es nur beschädigt“, sagte er sich.