Der echte Jesus - Gerd Lüdemann - E-Book

Der echte Jesus E-Book

Gerd Lüdemann

4,3

Beschreibung

Jesus von Nazareth ist für das christliche Abendland die zentrale Person. Über ihn sind Bibliotheken zusammengeschrieben worden. Die meisten Jesus-Bücher sind jedoch nur von begrenztem Wert, da sie den verkündeten Jesus mit dem geschichtlichen Jesus gleichsetzen und sich zugleich weigern, die historisch-kritische Methode in vollem Umfang anzuwenden. Inzwischen ist sich die internationale kritische Forschung darüber einig, dass die meisten Worte Jesu nachträgliche Zuschreibungen und das Gros seiner Taten Projektionen sind. In seinem großen analytischen Werk 'Jesus nach 2000 Jahren' legte Gerd Lüdemann vor mehr als einem Jahrzehnt den Stand der exegetischen Forschung zugrunde und fand nur wenige echte Jesustaten und -worte in den Evangelien. Er präsentiert nun diese Minderheit der echten Taten und Worte Jesu in einem neuen, handlichen Buch, das sich auf einen breiten wissenschaftlichen Konsens berufen kann, und hofft, auf diese Weise dem Mann aus Nazareth historisch näher zu kommen.

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Gerd Lüdemann

DER ECHTE JESUS

Seine historischen Taten und Worte

Ein Lesebuch

Impressum

© 2013 zu Klampen Verlag · Röse 21 · D-31832 Springe

[email protected] · www.zuklampen.de

Umschlag: © Stefan Hilden, www.hildendesign.de

Motiv: Shutterstock.com

Satz: thielen VERLAGSBUERO, Hannover

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013

ISBN 9783866742949

Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über ‹http://dnb.d-nb.de› abrufbar.

VORWORT

Die mythische Eschatologie ist im Grunde durch die einfache Tatsache erledigt, daß Christi Parusie nicht, wie das Neue Testament erwartet, alsbald stattgefunden hat, sondern daß die Weltgeschichte weiterlief und – wie jeder Zurechnungsfähige überzeugt ist – weiterlaufen wird.

RUDOLF BULTMANN

Neues Testament und Mythologie,

1941, S.16.

Jesus von Nazareth ist für das christliche Abendland die zentrale Gestalt. Über ihn sind so viele Bücher geschrieben worden, dass diese ganze Bibliotheken füllen. Die meisten Jesus-Bücher sind jedoch nur von begrenztem Wert, da sie den österlichen Jesus mit dem geschichtlichen Jesus gleichsetzen und sich zugleich weigern, die historisch-kritische Methode in vollem Umfang anzuwenden.

Inzwischen ist sich die internationale kritische Forschung darin einig, dass die meisten Worte Jesu im Neuen Testament nachträgliche Zuschreibungen sind und das Gros seiner Taten Fiktionen. Doch eine kleine Zahl echter Taten und Worte Jesu bleibt. Ich habe sie in diesem Buch zusammengestellt und erläutert.

Walter Höfig hat das entstehende Manuskript gründlich durchgesehen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.

INHALT

Cover

Titel

Impressum

Vorwort

Einleitung

Sieben harte Fakten

ANFANG IN NAZARETH

1. Geburt

2. Familie und Beruf

ECHTE TATEN

1. Trennung von der Familie

2. Taufe durch Johannes

3. Exorzismen und andere Heilungen

EXKURS I: Jesus, der Dämonenbeschwörer, und die moderne Medizin

4. Sündenvergebung

5. Berufungen der ersten Jünger

6. Gründung des Zwölferkreises

7. Feiern statt Fasten

8. Mahlzeiten mit suspekten Personen

9. Jesus und die Frauen

10. Jesus im Tempel

EXKURS II: Jesus, Sohn des Ananias, und sein Namensvetter Jesus von Nazareth – Tempelkritiker im ersten Jahrhundert

ECHTE WORTE

1. Seligpreisungen

2. Gegenwart und Zukunft des Reiches Gottes in der Predigt Jesu

3. Gleichnisse

4. Der barmherzige Gott in der Verkündigung Jesu

5. Unmoralische Helden in den Erzählungen Jesu

6. Bitten, Beten und Glauben

7. Gesetzesverschärfung und Gesetzeskritik

8. Gerichtsworte

9. Verschiedene Sprüche

10. Todesprophetie?

AUSGANG IN JERUSALEM

1. Hinrichtung am Kreuz

2. Selbstbetrug der Jünger

Lebenslauf Jesu

Literatur

Texte

Der Autor

Anmerkungen

EINLEITUNG

Unzählige Christen haben sich im Verlauf der Kirchengeschichte auf Jesus berufen, ihm dabei aber nur ihre eigene Sicht untergeschoben. Dieses Urteil trifft bereits auf die vier Evangelisten »Matthäus« (= Mt), »Markus« (= Mk), »Lukas« (= Lk) und »Johannes« (= Joh) zu.

Es war daher an der Zeit, alle Evangelien aus der Frühzeit der Kirche Vers für Vers zu durchleuchten. Das habe ich gemeinsam mit zwei Mitarbeitern vor mehr als einem Jahrzehnt getan und die Ergebnisse in dem Werk »Jesus nach 2000Jahren. Was er wirklich sagte und tat«1 vorgelegt. Dieses Buch enthält auf rund 900Seiten hauptsächlich Exegesen von Texten, die neu übersetzt und nach den Regeln der historisch-kritischen Methode untersucht wurden. Das Hauptziel war, echt von unecht zu unterscheiden. Zu meinem Erstaunen fanden wir nur relativ wenige authentische Jesusworte und -taten.

Ich präsentiere diese relativ geringe Zahl der echten Taten und Worte Jesu in einem neuen handlicheren Buch, das auf dem wissenschaftlichen Minimalkonsens beruht. Ich habe ihm eine überarbeitete Kurzform der in Jesus 2000 durchgeführten Analysen hinzugefügt und mich bemüht, den Stoff verständlicher darzubieten.2 Dabei wurden Erkenntnisse, die ich inzwischen gewonnen habe, berücksichtigt.

Nach der Übersetzung3, in der Markierungen von Wörtern und Satzteilen bei der Textdurchdringung behilflich sind, gehe ich kurz auf Absicht und Traditionen des jeweiligen Textes ein und nenne anschließend die Tatsachen, die sich ihm entnehmen lassen.

Die Jesus 20001-2 leitenden Methoden und Voraussetzungen gelten auch für das vorliegende Buch: Bezüglich des Verhältnisses der drei ältesten neutestamentlichen Evangelien zueinander setze ich eine modifizierte Zweiquellentheorie voraus. Ihr zufolge ist das Markusevangelium (= EvMk) das älteste erhaltene Evangelium und stammt ungefähr aus dem Jahre 70n.Chr., das Matthäusevangelium (= EvMt) und das Lukasevangelium (= EvLk) bedienen sich etwa ein Vierteljahrhundert später unabhängig voneinander sowohl des EvMk als auch einer Redenquelle (= Q), die etwa genauso alt wie das EvMk sein dürfte, aber nicht erhalten ist. Darüber hinaus benutzen Mt und Lk Sonderüberlieferungen.4

Das Thomasevangelium (= Ev Th) aus einem Fund antiker Handschriften bei Nag Hammadi (Oberägypten) im Dezember 19455 spiegelt teilweise eine gegenüber den Evangelien des Neuen Testaments unabhängige Tradition wider und gehört daher zu den Quellen, die in die Analyse mit einzubeziehen sind. Sein Verfasser (= Th) ist uns ebenso wie die Autoren der vier Evangelien des Neuen Testaments unbekannt.

Das Johannesevangelium (= EvJoh) in seiner gegenwärtigen Gestalt stammt aus dem Anfang des 2.Jahrhunderts und setzt EvMt, EvMk und EvLk voraus, benutzt sie aber nicht direkt. Das EvJoh bleibt in dem vorliegenden Buch unberücksichtigt, weil echte Worte und Taten Jesu in diesem Evangelium allenfalls indirekt nachwirken.6 Das Gleiche gilt für die nichtkanonischen Jesustraditionen, abgesehen vom Ev Th.7

Kriterien der Echtheit von Jesustaten und -worten

Ich erläutere nun Kriterien der Echtheit von Jesustaten und -worten in der Reihenfolge ihres Gewichts. In den Einzelanalysen sind die Abkürzungen für die ausschlaggebenden Kriterien angegeben.

Anstößigkeitskriterium (AK): Bezüglich der Taten gehört hierher Jesu Entschluss, sich von Johannes taufen zu lassen. Die Taufe Jesu war den Christen anstößig; sie missfiel ihnen und wurde von Anfang an auf verschiedene Weise umgebogen, vollständig verschwiegen oder von »Jesus« selbst zurückgewiesen. Es schien unvorstellbar, dass Jesus, der angeblich sündlos war, sich zur Vergebung der eigenen Sünden habe taufen lassen.

Im Hinblick auf die Worte zählen hierzu Jesu Gleichnisse, in denen »unmoralische Helden«8 auftreten und als Vorbilder dienen: z.B. der Mann, der einen Schatz im Acker findet und diesen kauft, ohne seinen Fund zu melden9, oder der »ungerechte Verwalter«, der seinen Rechenschaft fordernden Herrn betrügt, um bei dessen Schuldnern Unterschlupf zu finden.10

Magiekriterium (MK)11: Magie ist die Fähigkeit, Umgang mit Dämonen zu haben, sie auszutreiben und sich bei der Heilung von Kranken übersinnlicher Kräfte zu bedienen. Dies geschieht durch Handauflegung, Gebrauch von Zauberworten, Auftragen von Speichel, durch Wahrsagen. Magie wird von der gegnerischen Seite oft als Zauberei denunziert.12 Ich setze voraus, dass Teile der angeführten magischen Züge auf Jesus zutreffen, und werde dies im Verlauf meiner Analysen weiter begründen.

Der Einsatz des MK orientiert sich an der Frage, in welchem Umfang ein Evangelium eine magische Praxis Jesu beschreibt und magische Worte von ihm wiedergibt. Faustregel: Je mehr magische Elemente vorhanden sind, desto größer ist die Nähe zum historischen Jesus; je mehr magische Taten und Worte fehlen, desto beträchtlicher ist der Abstand zum historischen Jesus.

Differenzkriterium (DK): Bei seiner Anwendung geht es um die Frage, ob in den nachösterlichen Gemeinden Taten und Worte »Jesu« entstanden sein können, die sich stark von den Taten und Worten des historischen Jesus unterscheiden. Bei einer Differenz zwischen Wort und Tun Jesu und Wort und Tun der Gemeinde kommt der historische Jesus als Urheber des jeweiligen Wortes bzw. der Tat in Betracht. Ein Beispiel ist Jesu Anweisung, nicht zu fasten, von der das Fasten der späteren Gemeinden abweicht.13

Seltenheitskriterium (SK): Es bezieht sich auf diejenigen Worte und Taten, die nur wenige Parallelen im jüdischen Bereich haben.14 So erscheint Jesu Gewissheit, dass der Satan bereits besiegt worden sei15, im Judentum sonst nicht.

Wachstumskriterium (WK): Die Endgestalt mancher Texte aus den Evangelien kann man mit einer Zwiebel vergleichen, von der sich eine Haut nach der anderen abziehen lässt. Je älter eine Texteinheit ist, desto stärker wird sie oft von jüngerer Tradition überlagert.16 Beispiele dafür sind die ethischen Radikalismen der Bergpredigt. Dort ergänzen z.B. Anweisungen »Jesu«17 das absolute Schwurverbot des historischen Jesus18 und relativieren es deutlich.

Kohärenzkriterium (KK): Wenn sich aus einer bestimmten Aussage oder Aktion Jesu eine nahtlose Zuordnung zu anderen, sicher von ihm stammenden Taten oder Sprüchen ergibt, spricht dies für deren Echtheit.

Zu Beginn des Buches (»Anfang in Nazareth«) informiere ich über Geburt, Familie und Beruf Jesu, am Ende (»Ausgang in Jerusalem«) über Jesu Hinrichtung und die Reaktion der Jünger. Den letzteren Abschnitt habe ich hinzugefügt, weil wir Jesus ohne das »nachösterliche« missionarische Wirken seiner Jünger nicht kennen gelernt hätten. Abschnitte über Geburt und Tod Jesu rahmen so die Präsentation seiner echten Taten und Worte.

Den Jesuslogien der neutestamentlichen Evangelien liegen oft aramäische Originale zugrunde.19 Ebenso ist das koptische Ev Th eine Übersetzung griechischer Sprüche, die eine aramäische Basis haben. Dies schränkt die Erfolgsaussichten ein, echte Worte und Taten Jesu zu finden.

Ohnehin ist im günstigsten Fall nur eine hohe Annäherung an die echten Worte Jesu zu erreichen. Wir stoßen auf das Urgestein, die unmittelbare Nähe, nicht aber auf die Worte Jesu selbst.

Gleiches gilt für die Taten Jesu: Wenn gesagt wird, dies oder jenes sei historisch zutreffend, kann es sich auch dabei nur um eine große Nähe zu dem handeln, was damals wirklich geschah. Mehr noch als die Überlieferung von Worten zieht die erzählende Wiedergabe von Ereignissen leicht Veränderungen des Ursprünglichen nach sich.

SIEBEN HARTE FAKTEN

Vorab einige Klarstellungen zum Begriff »Objektivität« bzw. »Fakten«.

GERD THEISSEN führt aus: »Historische Daten üben einen Widerstand gegen moderne Interpretationen aus und lassen nicht alles mit sich machen. Sonst wäre Jesusforschung keine historische Wissenschaft, sondern Dichtung.«20 Später fährt THEISSEN fort:

»Historische Fakten« sind… keine »Bauklötze«, die gleich bleiben, unabhängig davon, was Kinder mit ihnen spielen. Aber dennoch üben sie einen energischen Widerstand aus: Nicht jede historische Aussage ist möglich, nicht jede Interpretation passend, nicht jeder Kontext trifft zu.«21

Ich füge hinzu: Alle Aussagen, auch solche mit dem Anspruch auf Objektivität, sind Aussagen menschlicher Subjekte. Dieser Verzicht auf einen naiven Objektivitätsbegriff bedeutet keinesfalls das Ende des Wahrheits- und Allgemeinheitskriteriums durch das Abgleiten in einen Subjektivismus. Denn Objektivität ist richtig zu fassen als intersubjektive Gültigkeit eines Vorgestellten.22

1.Jesus stammte aus Galiläa. Er hatte mehrere Geschwister. Die Namen seiner Brüder waren Jakobus, Joses, Judas, Simon; seine Mutter hieß Maria. Name und Identität seines Vaters waren unbekannt.

2.Die Taufe Johannes des Täufers geschah zur Vergebung der Sünden (Mk 1,4). Ihr unterzog sich auch Jesus und teilte Johannes’ Erwartung, dass Gott in der nahen Zukunft Gericht halten werde.

3.Jesus setzte voraus, dass Satan aus dem Himmel gestürzt worden sei. Dies bestätigten Jesus seine eigenen Exorzismen, durch die Satans Diener, die Dämonen23, verjagt wurden. Infolge magischexorzistischer Erfolge hatte Jesus großen Zulauf in der Bevölkerung Galiläas.

4.Jesus richtete den Umkehrruf an das jüdische Volk und dessen religiöse Führer. Von seinem missionarischen Eifer nicht ablassend, erzählte er Gleichnisse vom nahen Reich Gottes und spannende Geschichten, die von einer poetischen Kraft zeugten. Als Prophet verschärfte und kritisierte Jesus die Thora, weil er sich dazu von Gott, den er liebevoll »Abba« nannte24, berufen fühlte.

5.Jesus gründete den Zwölferkreis in der Erwartung, dies werde demnächst zur Wiederherstellung der zwölf Stämme Israels führen. Er war ein Wanderlehrer und sammelte Jünger um sich. Sein Leben hatte ein Gefälle nach unten, zu Armen, anrüchigen Frauen, Zöllnern und »Sündern«; mit ihnen allen hielt er, wenn sie wollten, Tischgemeinschaft.

6.Mit einer symbolischen Handlung, dem Umstürzen der Tische der Geldwechsler, kündigte er die Zerstörung des alten Heiligtums an, um dem neuen Tempel Platz zu schaffen; er wartete auf das unmittelbar bevorstehende Ende der alten Welt.

7.Jesus war ganz Mensch; er hatte Leib und Seele wie wir und war den gleichen medizinisch-biologischen Gesetzen unterworfen. Er wurde wie alle Menschen von einem Mann gezeugt und von einer Frau geboren. Er starb, ebenso wie alle Menschen starben oder sterben werden. In den letzten acht Minuten des Lebens geschah mit seinem Körper, was mit dem Körper jedes sterbenden Menschen geschieht25:

Der Tod tritt mit dem definitiven Verlust der Funktionsfähigkeit des Großhirns etwa acht Minuten nach Stockung der Blutzufuhr ein. Die vier biologischen »Eintrittspforten des Todes« (Hirn, Herz, Lunge, Blut) bewirken,

daß man den Vorgang des Sterbens äußerlich wahrnehmen kann. Versagen der Atmung, der Sauerstoffversorgung, des Blutumlaufs, des Herzmuskels und Veränderung des Blutes selbst haben wahrnehmbare Folgen. Als wahrnehmbare Vorboten des Todes lassen sich nennen: »Verwesungsgeruch in der Ausatmungsluft; die Facies hippocratica mit der sich scharf profilierenden Nase, dem halboffenen Mund, dem Herabsinken der Augenlider; unwillkürlicher Abgang von Urin und Kot; kalter Schweiß und Totenblässe der Haut.«26

Diesem erbärmlichen und zugleich normalen menschlichen Sterben Jesu folgte aus medizinisch-biologischen Gründen keine Auferstehung.

ANFANG IN NAZARETH

1.GEBURT

Im Neuen Testament stehen zwei Geburtsgeschichten, Mt 1,1–2,23 und Lk 2,1–40.28 Sie sind historisch unvereinbar:

Die Datierungen der Geburt Jesu stimmen nicht überein: Bei Mt erfolgt die Geburt Jesu noch zu Lebzeiten Herodes des Großen (gestorben 4v.Chr.)29, bei Lk hingegen kurz nach einer von Kaiser Augustus angeordneten Steuerschätzung, als Quirinius Statthalter von Syrien war (ab 6n.Chr.).30

Im EvMt wohnen die Eltern in Bethlehem31, und erst nach der Rückkehr aus Ägypten siedeln sie nach Nazareth um.32 Der Verfasser des EvLk dagegen lässt die Eltern vor der Geburt Jesu von ihrem Wohnort Nazareth nach Bethlehem ziehen.33

Von Magiern aus dem Morgenland, einem Wunderstern, einer Flucht nach Ägypten und einem Kindermord des Herodes berichtet Lk nichts34; umgekehrt kennt Mt keine Verkündigung der Geburt Jesu an die Hirten.35

Außerdem erzählt Mt die Empfängnis Jesu nicht direkt, sondern nur ihre Folgen.36 Der Leser begegnet im EvMt »Aufklärung in erzählender Form. Das Heilige wird nicht dargestellt zwecks Erbauung, sondern erwiesen zwecks Verteidigung.«37

(H)ier wird der Verdacht der Gegner widerlegt, indem der Verdacht des Josef beschwichtigt wird. Nicht das Wunder steht im Mittelpunkt, sondern seine Rechtfertigung gegenüber entstellender Mißdeutung. Diese Darstellung bietet also sicher nicht die Form, in der die Christen zuerst von der wunderbaren Erzeugung des Heilandes erzählt haben. Sie setzt voraus, daß man davon erzählt hat, und daß diese Erzählung mißdeutet worden ist, so wie Josef selbst die Schwangerschaft der Maria mißdeutet.38

Das EvMk enthält zwar keine Geburts- oder Kindheitsgeschichte Jesu. Doch erlaubt die nun folgende Erzählung Mk 6,1–3 einige Schlüsse zu Jesu Herkunft.

TATSACHEN

Jesus wurde ebenso wie Johannes der Täufer39 beschnitten, denn dies ist quellenmäßig belegt40 und entsprach der Thora.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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