Der ETF-Booster für Ihre Geldanlage - Vermögen aufbauen und Finanzplanung für Einsteiger und Profis - Thomas Stoll - E-Book

Der ETF-Booster für Ihre Geldanlage - Vermögen aufbauen und Finanzplanung für Einsteiger und Profis E-Book

Thomas Stoll

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Beschreibung

Effizientes Optimieren der Renditechancen mit ETF Sie haben bereits erkannt, dass Exchange Traded Funds (ETF) einfach zu verstehen, ideal als Kapitalanlage für Vermögensaufbau sowie Altersvorsorge geeignet sind und auf lange Sicht die besten Renditechancen bieten? Dieser Ratgeber zeigt Ihnen als ETF-Anfänger, aber auch als Börsenprofi, welche Beimischungen Sie wählen können, um individuelle Anlage-Ideen Wirklichkeit werden zu lassen. Erfahren Sie, wie Sie mit Beimischungen Renditesteigerung und Risikosenkung erzielen, das ideale Mischverhältnis für Ihr Depot ermitteln und schließlich Ihre Investments optimal pflegen. Finanztest verrät Ihnen in diesem Handbuch, wie Sie geeignete ETF finden, Anlagefehler vermeiden können und dabei Risiken minimieren. Als Basis sind die bequemen Pantoffel-Portfolios besonders pflegeleicht, verständlich und für die langfristige Geldanlage entwickelt: ideal als Einstieg für Börsenneulinge. Lernen Sie in diesem Leitfaden zusätzlich die von den Finanztest-Experten entwickelten Erweiterungen zum Basis-Portfolio kennen. Mit Spezial-ETF lassen sich eigene Anlageideen an der Börse einfach umsetzen und zusätzliche Renditechancen nutzen. Anleger können zum Beispiel gezielt auf Schwellenländer setzen oder spannende Megatrends im eigenen Portfolio abbilden. Lesen Sie im Buch außerdem, welche Möglichkeiten Branchen-, Themen-, Faktor-/Strategie- und Rohstoff-ETF bieten und wo die Chancen, Risiken und Besonderheiten der jeweiligen Indizes liegen. Aus dem Inhalt: - Bereit zum Durchstarten: Die besten ETF-Fonds im Test für Ihren Aktien-Anlagetyp - So wirkt der Rendite-Booster: Tipps mit Bewertung für die optimale Aufteilung - Boostern für Bequeme: Die Pantoffel-Portfolios für Deutschland, Europa, Nebenwerte, Rohstoffe, Gold oder Nachhaltigkeit - Eigene Ideen umsetzen: Technologie, Gesundheit, Spezialthemen und Fondsfamilien - Strategien mit Extra-Kick: Dividenden, Trends, schwankungsarme Erträge und Bilanzkennzahlen

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Thomas Stoll

DerETF-Boosterfür IhreGeldanlage

Inhaltsverzeichnis

Was wollen Sie wissen?

Bereit zum Durchstarten

Welcher Anlagetyp sind Sie?

So bauen Sie Ihr Portfolio

Aktiv gemanagte Fonds oder Exchange Traded Funds?

So bewertet Finanztest Fonds

Bequem zur Rendite

So wirkt der Rendite-Booster

Die richtige Mischung macht‘s

So finden Sie geeignete Fonds

Den Überblick behalten

Core-Satellite – die Mutter aller geboosterten Pantoffel

Nachhaltig investieren

Boostern für Bequeme

Schwellenländer-Pantoffel: Pack die Tiger ins Depot

Europa-Pantoffel: Aktien aus dem Alten Kontinent

Deutschland-Pantoffel: Home, Sweet Home

Nebenwerte-Pantoffel: Klein, aber fein

Rohstoffe-Pantoffel: Öl, Metall, Schweinebauch

Gold-Pantoffel: Mit Edelmetall geglättet

Nachhaltige Pantoffel: Besser als konventionell

Eigene Ideen umsetzen

In Schwellenländer investieren

In Technologie investieren

In Elektromobilität investieren

In Gesundheit investieren

In Rohstoffe investieren

In Spezialthemen investieren

Fondsfamilien helfen bei der Auswahl

Strategien für den Extra-Kick

Dividende ist kein Argument

Small Was Beautiful

The Trend Is Your Friend

Schwankungsarme Erträge

Auf Bilanzkennzahlen achten

Hilfe

Basisfondsgruppen

Beimischungen

Gold-ETC mit Auslieferungsmöglichkeit

Chancen und Risiken wichtiger Anlagemärkte

Stichwortverzeichnis

Was wollen Sie wissen?

Sie haben bereits in weltweit anlegende Indexfonds investiert und sind nun auf der Suche nach einer Methode, mehr Rendite zu erzielen? Welche Beimischungen Sie wählen können, um individuelle Anlage-Ideen Wirklichkeit werden zu lassen, lesen Sie in diesem Buch. Und wir sagen Ihnen auch, wie diese Konzepte bislang gelaufen sind.

Was ist ein ETF-Booster?

Der Begriff „Booster“ ist den meisten Menschen seit der Corona-Pandemie bekannt. Seit dieser Zeit steht er für eine Wiederholungsimpfung, die den Impfschutz verbessern soll.

Beim ETF-Booster geht es ebenfalls um eine Verbesserung: Das Verhältnis von Rendite und Risiko in einem Portfolio soll günstiger werden. Für die meisten Anlegenden steht dabei der Aspekt „Mehr Rendite bei gleichem oder geringerem Risiko“ im Vordergrund. Hier setzt der Booster an. Mit anderen Worten: Ein Anlagekonzept, das auf Exchange Traded Funds (ETF) basiert, soll durch den Booster optimiert werden.

Womit Anlegende boostern können, davon handelt dieser Ratgeber. Meist sind es Aktien-ETF, aber nicht immer. Auch von aktiv gemanagten Fonds, Rohstoffen und Gold wird die Rede sein. Wie so häufig in der Geldanlage gibt es mehrere Wege zum Ziel, und manche Strategie kann sich auch als Irrweg erweisen. Chancen und Risiken gibt es viele, aber keine Erfolgsgarantien.

Wie kann ich eigene Anlageideen ohne zu großes Risiko umsetzen?

Finanztest hat schon vor elf Jahren das Konzept der Pantoffel-Portfolios vorgestellt. Sie sind für Anlegende bequem zu handhaben – daher der Name – und bestehen aus maximal drei Bestandteilen. Der Welt-Pantoffel, den wir auch heute noch als Basisanlage empfehlen, hat sogar nur zwei Bausteine: eine Zinsanlage, zum Beispiel Tages- oder Festgeld, als Sicherheitsbaustein und einen weltweit anlegenden ETF auf den Index MSCI World oder einen vergleichbaren Index als Renditebaustein. Wer nun beispielsweise der Ansicht ist, die Anlage in Schwellenländer lohne sich, der kann sich für den Schwellenländer-Pantoffel entscheiden, der auch Aktien aus diesen Märkten enthält. Gleiches gilt für Freunde von Gold oder Rohstoffen oder für Anlegende, die auf Europa, auf kleinere Unternehmen oder nachhaltige Geldanlage setzen wollen. Ihnen bieten die Pantoffel-Varianten Konzepte, mit denen sie ihren speziellen Wunsch ohne ein allzu großes zusätzliches Risiko umsetzen können. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die wenigsten Pantoffel-Varianten haben auf Dauer besser abgeschnitten als der ganz normale Welt-Pantoffel. Mehr dazu lesen sie ab Seite 54.

Wie finde ich die richtigen Beimischungen zum Portfolio?

Was Sie beimischen, hängt im ersten Schritt davon ab, welcher Anlegerinnenoder Anlegertyp Sie sind. Wer nur mit 25 Prozent seines Portfolios in Aktien-ETF anlegt, sollte keinen Gedanken daran verschwenden. Anders sieht das für diejenigen aus, die mit 50 oder 75 Prozent ins Risiko gehen. Sie können sich darüber Gedanken machen.

Dabei ist zu beachten: Nicht alle Beimischungen harmonieren gut mit der Basisanlage. Wer zum Beispiel einen ETF auf den MSCI World mit einem Technologie-ETF kombiniert, sollte wissen, dass er damit Werte wie Apple oder Microsoft übergewichtet, weil diese in beiden Indizes ein großes Gewicht haben. Wenn das die Absicht ist, dann passt die Beimischung. Ansonsten eignet sich möglicherweise ein Exchange Traded Commodity (ETC) auf Gold besser, weil der Preis für das gelbe Metall sich oft unabhängig vom Weltaktienmarkt entwickelt. Mehr dazu ab Seite 88.

Wie aufwendig ist das Boostern?

Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Wer boostert, macht sich automatisch mehr Arbeit, weil er nicht nur ein Portfolio und einen Aktienbaustein überwachen muss, sondern mehrere Komponenten. Der klassische Weltpantoffel zum Beispiel hätte in den letzten drei Jahrzehnten nur wenige korrigierende Eingriffe erfordert, die sich an ein bis maximal zwei Händen abzählen lassen. Die wären notwendig, weil das Portfolio sich durch unterschiedliche Wertentwicklung von Aktien und Zinsanlagen zu weit von der ursprünglichen Gewichtung entfernt hätte. Anders sieht es bei geboosterten Portfolios aus. Bei ihnen kann es je nach Ausrichtung notwendig werden, mehrmals pro Jahr einzugreifen. Die Aufwände des Boosterns lernen Sie ab Seite 32 kennen.

Mit welcher Zusatzrendite kann ich rechnen?

Diese Frage ist pauschal gar nicht zu beantworten. Sie hängt davon ab, welche Beimischung mit welchem Ausgangsportfolio kombiniert und welcher Zeithorizont betrachtet wird. Bei den Varianten des Pantoffels wäre ein halber Prozentpunkt mehr schon ein sehr guter Wert (siehe Seite 56). Bei den Smart-Beta-Strategien gibt es einzelne, die auch einmal zwei Prozentpunkte mehr gebracht haben (siehe Seite 126). Aber wie gesagt: Garantien gibt es nicht, und Anlegende brauchen einen langen Atem. Außerdem sind Booster-Strategien wie Smart Beta mit höheren Kosten verbunden und können auch mal erheblich schlechter abschneiden als die Messlatte „ETF auf den MSCI World“. ETF-Anlagen, die mehr Rendite bringen und weniger Risiko enthalten als der MSCI World, sind ungefähr so häufig anzutreffen wie vierblättrige Kleeblätter.

Lässt sich mit Beimischungen ein Absturz des MSCI World abfangen?

Ein klares Nein, wenn Abfangen bedeutet, dass die Beimischung den Verlust aus dem MSCI World kompensiert. Das wäre in der Vergangenheit nicht einmal mit einem ETC auf Gold gelungen, obwohl Gold und Aktien sich weitestgehend unabhängig voneinander entwickeln. Am Ende stecken in allen Aktien-ETF, wie die Bezeichnung nahelegt, Aktien. Und die sind nun mal riskant. Und wenn es an der Börse bergab geht, dann ist das meist ein weltweites Phänomen, wenn auch in unterschiedlich starker Ausprägung und manchmal mit einem gewissen zeitlichen Versatz. Die Maximalverluste an den Märkten unterscheiden sich nicht so stark, dass Anlegende daraus Trost und Hoffnung schöpfen könnten. Allerdings gibt es bei den Smart-Beta-Strategien eine namens Low Volatility (siehe Seite 141), die unterm Strich weniger Rendite kostet, als sie Schwankungen herausnimmt. Das wäre ein möglicher Ansatz, sich zumindest teilweise gegen Abstürze zu versichern. Die eigentliche Absicherung des Portfolios erfolgt jedoch durch den Sicherheitsbaustein, eine Zinsanlage.

Wie kontrolliere ich meinen Erfolg?

Als Referenzpunkt für das eigene, geboosterte Portfolio sollte der MSCI World dienen. Darüber hinaus gibt es Fondsgruppen und -familien, an denen sich Anlegende orientieren können. Mehr als 23 000 Fonds, darunter 3 000 ETF, finden sich in der Fondsdatenbank von Finanztest unter test.de/fonds (mit test.de-Flatrate kostenfrei zugänglich). Kontrolle enthält idealerweise auch immer den Aspekt der Steuerung. Dabei gilt es, nicht in Hektik zu verfallen, wenn die Märkte oder die eigene Strategie mal nicht so laufen wie erhofft. Ein beachtlicher Teil des Erfolgs beim Pantoffel-Portfolio resultiert daraus, dass Anlegerinnen und Anleger dabeibleiben und zu günstigen Preisen antizyklisch nachkaufen. Das ist der große Vorteil eines regelgebundenen Konzepts.

Bereit zum Durchstarten

Sie wünschen mehr Rendite? Bevor Sie Ihr Portfolio boostern, sollten Sie prüfen, ob Sie die Grundlagen richtig gelegt haben. Das lohnt sich auch für erfahrene Anlegende.

Glückwunsch – Sie haben sich entschieden, Ihre Geldanlage selbst in die Hand zu nehmen und möglichst das Rendite-Risiko-Profil Ihres Portfolios zu verbessern. Das bedeutet: Sie erhöhen durch eine Veränderung der Mischung und Streuung entweder die Rendite Ihrer Geldanlage, ohne dabei das Risiko zu vergrößern.

Oder Sie verringern das Risiko Ihres Portfolios, ohne dadurch Rendite zu verlieren. Wenn mehr Rendite nur noch auf Kosten von mehr Risiko möglich ist, nennen Fachleute das Portfolio „effizient“.

In der Praxis gibt viele effiziente Rendite-Risiko-Kombinationen. Wählen Sie daher diejenige mit dem maximalen Risiko, das Sie zu tragen bereit sind. Das klingt zunächst sehr theoretisch. Doch seit 2013 zeigt Finanztest Anlegerinnen und Anlegern einen praktischen und einfachen Weg, an den Chancen der Wertpapiermärkte teilzuhaben, ohne zu hohe Risiken einzugehen.

Unser Basis-Portfolio ist so einfach und bequem wie ein Pantoffel und heißt deshalb auch so: Pantoffel-Portfolio. Es besteht aus einer Zinsanlage, die als Sicherheitskomponente das Risiko unter Kontrolle hält, und aus einer Aktienkomponente, die die Chancen der Börse nutzbar machen soll. Für Letztere kommen stets Exchange Traded Funds (ETF) zum Einsatz, da diese kostengünstig und rentabel sind.

ETF sind breit anlegende Aktienfonds, die einen Index abbilden – zum Beispiel den MSCI World, der sich aus rund 1 500 Aktien aus 23 Industrieländern zusammensetzt.

Schon von Beginn an gab es Varianten des Pantoffels, die allesamt das Ziel haben, Ihre Bedürfnisse als Investorinnen und Investoren noch besser abzubilden. Mit der Zeit wuchs die Zahl der Varianten.

Darüber hinaus haben viele von Ihnen den Wunsch, das Pantoffel-Portfolio durch individuelle Beimischungen auch jenseits des ETF-Spektrums zu ergänzen. Dieses Buch zeigt Ihnen, wie Sie auf einfache Weise Ihre Renditechancen erhöhen können: So wie in der Raketentechnik ein Booster zusätzlich Schub gibt, können die im Folgenden vorgestellten Strategien die Performance Ihrer Investments steigern: Sie dienen als Booster fürs Portfolio.

Doch bevor wir uns mit den Pantoffel-Varianten und Beimischungen beschäftigen, sollten Sie prüfen, ob Sie die Grundlagen solide gelegt haben. Dies ist auch für erfahrene Pantoffel-Anlegende sinnvoll. Zum Glück sind Sie mit dem Pantoffel-Portfolio so flexibel, dass Sie bei Bedarf jederzeit korrigierend eingreifen können.

Welcher Anlagetyp sind Sie?

Ob ein Investment passt, hängt von den Präferenzen der Anlegenden hinsichtlich Rendite und Risiko ab. Für immer mehr Menschen spielt die Nachhaltigkeit dabei eine wichtige Rolle.

Wer Geld anlegt, will nicht nur, dass es sich vermehrt. In der Regel wollen Anlegerinnen und Anleger auch, dass ihr Geld sicher ist und sie jederzeit darauf zugreifen können. Damit ist das magische Dreieck der Geldanlage beschrieben. An seinen Spitzen stehen die Begriffe „Rendite“, „Sicherheit“ und „Verfügbarkeit“. Magisch ist das Dreieck deshalb, weil kein Anleger auf allen drei Spitzen gleichzeitig stehen kann. Das bedeutet: Wer eine hohe Rendite anstrebt, muss wohl oder übel Kompromisse bei der Sicherheit und der Verfügbarkeit des Geldes eingehen.

Damit nicht genug: Da auch der Fiskus seinen Anteil an der Rendite haben will, ist es je nach steuerlicher Situation der Anlegerin oder des Anlegers manchmal auch wichtig, dass die Anlage steuergünstig ist oder Steuervorteile bietet. Solche Steuervorteile können darin bestehen, dass die Erträge ganz oder teilweise steuerfrei sind oder steuerfrei angesammelt werden können.

Von zunehmender Bedeutung ist für viele Anlegerinnen und Anleger auch, dass ihr Geld nachhaltig angelegt wird. Was „nachhaltig“ im Einzelnen bedeutet, ist umstritten. Jedenfalls schließen die strengsten dieser Geldanlagen, die dieses Label für sich beanspruchen, Investitionen in Waffen, Tabak, Atomkraft und fossile Brennstoffe aus. Auch Investitionen in Unternehmen, die ihre Beschäftigten und Lieferanten schlecht behandeln, sind in der Regel verpönt.

Vom Dreieck zum Fünfeck

Aus dem magischen Dreieck der Geldanlage ist also ein Fünfeck geworden. Das macht die Entscheidung nicht einfacher, zumal zwischen den Eckpunkten nicht immer ein klar definierter Trade-off, also ein stabiles Austauschverhältnis, besteht.

Während vielen Anlegerinnen und Anlegern klar ist, dass mehr Rendite nur auf Kosten von Sicherheit und/oder Verfügbarkeit zu haben ist, bedeutet mehr Nachhaltigkeit nicht zugleich weniger Rendite. Oft war das Gegenteil der Fall: Nachhaltige Anlagen erzielten in vielen Fällen und Phasen sogar eine höhere Rendite als vergleichbare konventionelle Anlagen im gleichen Marktsegment (mehr dazu ab Seite 52).

Und bei Anlagen mit hohem Steuervorteil ist es leider oft so, dass sich die Anbieter durch hohe Kosten einen Teil des Steuervorteils aneignen. Dies ist bei vielen Steuersparmodellen der Fall. An sich unrentable Konstruktionen lohnen sich, wenn überhaupt, dann nur durch den Steuervorteil, der auch wegfallen kann.

Schritt für Schritt zum Optimum

Statt sich mühsam im Rendite-Fünfeck zu verorten, empfiehlt sich daher ein schrittweises Vorgehen. Die erste Dimension, in der Anlegerinnen und Anleger eine Entscheidung treffen müssen, ist Rendite und Sicherheit. Dies lässt sich auch als Chance-Risiko-Verhältnis ausdrücken. Darunter ist die oben beschriebene Wahl eines effizienten Portfolios mit dem maximal akzeptablen Risiko zu verstehen.

Wer ein dauerhaft gutes oder sehr gutes Chance-Risiko-Verhältnis anstrebt, kann sich nicht unbedingt auf die Bankberatung verlassen. Viele Beraterinnen und Berater in den Banken und Sparkassen empfehlen gemäß den Vorgaben ihrer Arbeitgeber Produkte, die aus Anlegendensicht nicht unbedingt optimal sind, zum Beispiel teure aktiv gemanagte Fonds einer mit der Bankengruppe verbundenen Kapitalanlagegesellschaft, wenn ein kostengünstiger, weltweit anlegender ETF besser passen würde. Anlegerinnen und Anleger sollten ihr Schicksal daher am besten selbst in die Hand nehmen. Das bedeutet: selbst ein Wertpapierdepot eröffnen und die Anlagen selbst auswählen. Das ist einfacher, als es sich anhört.

Für die große Mehrheit kommen bei der Aktienanlage nicht einzelne Aktien infrage, sondern Investmentfonds, und darunter vor allem die sehr kostengünstigen Exchange Traded Funds, die oft mit dem Kürzel ETF bezeichnet werden. Diese bilden einen Aktienindex wie den Dax oder den MSCI World ab und verringern das Risiko im Vergleich zur einzelnen Aktie. Manchmal werden sie deshalb auch Indexfonds genannt. Das ist einfach und anschaulich, aber nicht ganz korrekt, denn es gibt auch Indexfonds, die keine ETF sind.

Am besten 1. Wahl

Welche ETF infrage kommen, lässt sich leicht herausfinden. In der Regel wird ein weltweit anlegender ETF, zum Beispiel auf den MSCI World, ein Kernbestandteil des Portfolios sein. Hier wie generell bei ETF gilt: Anlegerinnen und Anleger sollten ETF wählen, die von Finanztest mit dem Gütesiegel „1. Wahl“ ausgezeichnet wurden. Aktuelle Bewertungen, Renditen und Kennzahlen für 23 000 Fonds und ETF finden Sie auf test.de/fonds (mit Flatrate kostenfrei). Es empfiehlt sich, die Auswahl einmal im Jahr zu überprüfen.

So finden Sie den richtigen Fonds

Wer Geld anlegt, kann ganz verschiedene Ansprüche und Ziele haben. Unser Schaubild hilft Ihnen dabei, das für Sie passende Produkt zu finden. Auch Filialbank-Kundinnen und -Kunden, die in aktiv gemanagte Fonds anlegen, können so ihr Portfolio optimieren.

Kundinnen und Kunden von Filialbanken, die mit einem Bankberater oder einer Bankberaterin zusammenarbeiten, haben oft keinen Zugang zu ETF, da Filialbanken diese Fonds im Massengeschäft nur selten anbieten. Sie verdienen damit zu wenig, um die Beratungsleistung finanzieren zu können.

Stattdessen bieten sie teure, aktiv gemanagte Investmentfonds an. Hier trifft das Fondsmanagement, also Expertinnen und Experten der Kapitalanlagegesellschaft, die Anlageentscheidungen.

Da weder Bankberatung noch Fondsmanagement zum Nulltarif zu haben sind, erheben die Fondsgesellschaften Entgelte, die aus Sicht der Anlegerinnen und Anleger die Rendite schmälern. Im Ergebnis ist es für Privatanlegerinnen und -anleger, die mit Bankberatern zusammenarbeiten und in aktiv gemanagte Fonds investieren, kaum möglich, ETF dauerhaft zu schlagen.

So lohnen sich auch aktive Fonds

Hinzu kommt, dass Banken bevorzugt die Fonds der Kapitalanlagegesellschaft vermitteln, die zu ihrer Finanzgruppe gehört. So verkaufen Sparkassen bevorzugt Deka-Produkte, Volks- und Raiffeisenbanken Union-Investment- und die Deutsche Bank DWS-Fonds. Da keine Fondsgesellschaft überall führend ist, sinkt damit die Chance, ein Top-Produkt zu erhalten.

Anders sieht es aus, wenn sich Anlegerinnen und Anleger viel Arbeit machen und immer die besten aktiv gemanagten Investmentfonds herauspicken. Dann ist es tatsächlich möglich, ein besseres Anlageergebnis als mit ETF zu erzielen. Voraussetzung: Man wählt immer Fonds, die von Finanztest mit fünf Punkten bewertet wurden (mehr zur Fondsbewertung ab Seite 24). Bei einer weltweiten Anlage in den vergangenen zehn Jahren ließen sich so 1,4 Prozentpunkte mehr Rendite erzielen als mit den von Finanztest empfohlenen ETF der 1. Wahl (Stand: 31. März 2023).

Vor einer ähnlichen Aufgabe stehen Anlegerinnen und Anleger, die großen Wert auf Nachhaltigkeit legen. Es gibt zwar nachhaltige ETF, aber keiner dieser Fonds erreicht in der Nachhaltigkeitsbewertung von Finanztest mehr als drei von fünf Punkten (mehr zur Nachhaltigkeitsbewertung ab Seite 46). Wer strenge Nachhaltigkeit wünscht, muss also wieder auf aktiv gemanagte Fonds zurückgreifen.

Deshalb hat Finanztest eine neue Kategorie eingeführt: die stabilen Fonds mit hoher Nachhaltigkeit. Eine Auswahl finden Sie unter test.de/fonds. Mit stabilen aktiv gemanagten Fonds schneiden Anlegerinnen und Anleger besser ab als der Durchschnitt aller aktiven Fonds. Sie fahren aber schlechter als mit ETF der 1. Wahl. Wer in stabile Fonds investiert, muss – im Gegensatz zur Fünf-Punkte-Strategie – auch nicht so häufig wechseln. Stabile Fonds sind im Übrigen auch für Filialbankkunden der Weg zum Ziel, sowohl bei konventioneller als auch bei nachhaltiger Anlage.

So bauen Sie Ihr Portfolio

Ohne ein Wertpapierdepot bleibt Ihnen die Welt der Börse verschlossen. Welcher Anbieter für Sie der richtige ist, hängt von Ihren Vorlieben und Bedürfnissen ab.

Drei Dinge brauchen Anlegerinnen und Anleger, um mit Investmentfonds in die Welt der Geldanlage einsteigen zu können: ein Wertpapierdepot, ein Verrechnungskonto und Euro-Rentenfonds oder ein Tages- oder Festgeldkonto. Letztere sind zu empfehlen, wenn Geldbeträge vorübergehend oder dauerhaft nicht in Wertpapiere investiert, sondern verzinslich angelegt werden sollen. Das spielt zum Beispiel beim Pantoffel-Portfolio von Finanztest eine Rolle (siehe Seiten 26 bis 29).

Ohne Depot geht es nicht

Das Depot ist ein Konto, in dem die Bank Wertpapiere für den Kunden verwahrt. Nach dem Kauf werden sie dort eingebucht, bei einem Verkauf werden sie ausgebucht. Ein Kauf ist nur möglich, wenn genügend Geld auf dem Verrechnungskonto ist.

Bei einem Verkauf landet der Erlös erst einmal auf dem Verrechnungskonto. Von dort können Anlegende es dann auf ein Girokonto überweisen, falls das Verrechnungskonto selbst kein Girokonto ist. All das geht heute komfortabel über das Onlinebanking oder die Apps der Banken, Sparkassen und Discountbroker.

Depot und Verrechnungskonto kommen aus einer Hand. Wünschen Anlegende ein gut verzinstes Tagesgeldkonto, können sie dieses bei einem empfehlenswerten Anbieter eröffnen. Aktuelle Informationen zu den Konditionen finden Sie unter test.de/tages geld (mit Flatrate kostenfrei). Der Vorteil, alles aus einer Hand zu bekommen, wird häufig mit höheren Entgelten erkauft. Deshalb ist es in der Regel am günstigsten, sich für jeden Bestandteil den passenden günstigen Anbieter herauszupicken.

Passend bedeutet: Je nachdem, was im Depot landen soll, sind unterschiedliche Lösungen unterschiedlich gut geeignet. Die Tabelle auf der folgenden Seite gibt einen Überblick: Während ETF-Anlegende und -Sparende bei Direktbanken, Online- und Discount- oder Neobrokern am besten aufgehoben sind, können Investorinnen und Investoren, die aktiv gemanagte Fonds wünschen, auch von Fondsvermittlern sehr günstige Angebote erhalten.

Achten Sie auf die Kosten

Die Anbieter erheben für die Dienstleistungen rund ums Wertpapierdepot sehr unterschiedliche Preise. Bei vielen Banken zahlen Anlegerinnen und Anleger jedes Jahr für die Verwahrung von Wertpapieren. Bei anderen Instituten, vor allem Direktbanken, Online- und Neobrokern, ist die Verwahrung kostenlos. Auch die Entgelte für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren variieren von Bank zu Bank. Nur bei einigen Neobrokern (Smartphone-Brokern) gibt es auch diese Dienstleistung gratis.

Der beste Broker für verschiedene Anlagewünsche

Gemessen an Kosten und Angebotspalette sind Direktbanken meist die beste Wahl. Wer aktive Fonds wünscht, bekommt bei Fondsvermittlern aber oft bessere Angebote. Und wer sich nicht für aktive Fonds interessiert, ist bei Neobrokern oft sehr gut aufgehoben.

Kundinnen und Kunden können viel Geld sparen, wenn sie sich für ein billiges Depot entscheiden. Das kommt der Rendite ihrer Geldanlage zugute. Für die Auswahl eines Depots sind aber auch andere Kriterien wichtig, etwa die Anzahl der Börsenplätze und das Angebot an Fonds- und ETF-Sparplänen. Auch der Umfang und Bedienkomfort des Online-Auftritts oder der Depot-App sind für viele Anlegende wichtig. Von neu an den Markt gekommenen Neobrokern sollte man nicht den gleichen Service erwarten wie von einer Filialbank.

Bei den Orderkosten ist die sogenannte Flat fee die einfachste und oft auch günstigste Lösung. Dann zahlt man unabhängig von der Ordergröße stets den gleichen Betrag. Beim preisgünstigsten Anbieter im Dauertest von Finanztest waren Wertpapierorders über den Handelsplatz Xetra schon für pauschal vier Euro zuzüglich eines Handelsplatzentgelts von rund 1,50 Euro und geringer Fremdspesen möglich (Stand: 15. November 2023). Bei Neobrokern sind bislang wenige Börsenplätze angeschlossen. Das muss kein Nachteil sein, wenn Anleger sich ohnehin nur bekannte Wertpapiere ins Depot legen wollen. Aktuelle Konditionen der Broker finden Sie unter test.de/depotkosten.

Wer nach der „Buy-and-Hold“-Methode vorgeht, also ETF und Aktien nach dem Kauf lange behält, sollte auf niedrige Verwahrkosten achten. Im besten Fall, wie bei vielen Direktbanken, kostet die Verwahrung gar nichts. Bei den Filialbanken hingegen sind Gratisdepots selten. Die Angaben dazu finden Sie ebenfalls unter test.de/depotkosten (kostenfrei für Flatrate-Kunden).

Beratung gegen Gebühr

Wer ein Depot bei einer Filialbank eröffnet, kann sich für alle Fragen rund um den Wertpapierhandel an seinen Kundenbetreuer oder seine Kundenbetreuerin wenden. Bei den deutlich billigeren Depots von Direktbanken oder Online- und Neobrokern gibt es in der Regel keine Beratung. Bei vielen Filialbanken können Anlegende, die dort ein Onlinedepot haben, eine Order wahlweise mit Beratung abwickeln oder kostengünstiger selbst am Computer aufgeben. Das Verwahrentgelt, sozusagen die Miete fürs Depot, bleibt aber oft unverändert hoch.

Am Ende hängt die Entscheidung auch davon ab, wie viele Bankverbindungen Anlagende managen wollen und ob sie sich zum Beispiel mit den App-Lösungen der Neobroker wohlfühlen. Zudem gibt es gute Dreierkombinationen aus Depot, Verrechnungskonto und Tages-/Festgeld. Wer sein Girokonto beim selben Institut führt, braucht kein Verrechnungskonto, da das Girokonto dann dessen Rolle übernimmt (siehe „Schneller zum Ziel“, Seite 20).

Depoteröffnung und Kauf

Um ein Depot und das zugehörige Verrechnungskonto zu eröffnen, müssen künftige Anlegende entweder bei ihrer Filialbank persönlich vorsprechen oder sich bei Direktbanken und Neobrokern in weniger als zehn Minuten per Videoidentverfahren oder per Postidentverfahren legitimieren. Wer einen neueren maschinenlesbaren Personalausweis besitzt und für die Online-Ausweisfunktion registriert ist, kann sich sogar mit speziellen Apps identifizieren. In allen drei Fällen sind Anlegerinnen und Anleger oft innerhalb weniger Tage startklar und können investieren.

Der erste Wertpapierkauf setzt voraus, dass zuvor Geld auf das Verrechnungskonto überwiesen wurde und somit eine entsprechende „Buying Power“ (Kaufkraft) vorhanden ist. Über die Wertpapiersuche finden Anlegende das gewünschte Wertpapier, indem sie dessen ISIN oder WKN eingeben. Beides sind Kombinationen aus Buchstaben oder Zahlen, die ein Wertpapier ähnlich wie eine Artikelnummer eindeutig identifizieren. Dann gilt es, die Stückzahl so festzulegen, dass der Kaufbetrag der gewünschten Anlagesumme möglichst nahekommt.

Schneller zum Ziel

Nicht noch eine weitere Bankverbindung? Wer die Zahl der Finanzinstitute, mit denen er oder sie zusammenarbeitet, überschaubar halten möchte, kann Depot, Verrechnungskonto oder Girokonto und Tagesgeldkonto bei einem Anbieter führen. In diesem Fall scheiden Filialbanken und Neobroker aus der Auswahl aus, weil sie entweder zu teuer sind (Filialbanken) oder nicht über alle Bausteine verfügen (Neobroker). Übrig bleiben Direktbanken. Anlegende sollten dann überlegen, ob sie auch gleich das Girokonto zum neuen Anbieter verlegen wollen.

Den Kauf selbst autorisiert man in einigen Fällen wie beim Onlinebanking mit einer Transaktionsnummer (Tan), die sie per SMS erhalten, oder mit einer Push-Tan-App. Diese App muss einmalig auf dem Smartphone installiert und „scharfgeschaltet“ werden. Bei einigen Anbietern kann nach erfolgter Zwei-Faktor-Authentifizierung beim Login ohne weitere Autorisierung gehandelt werden.

Spätestens einen Börsentag danach, in der Regel sogar taggleich, wird das Wertpapier ins Depot eingebucht, und die Anlegerin oder der Anleger kann dessen Wertentwicklung verfolgen. Für den Kauf berechnen Bank oder Broker ein Entgelt. Viele Broker verlangen Mindestpreise von 10 Euro. Dann empfiehlt es sich, keine zu kleinen Orders aufzugeben, da sonst die Entgelte überproportional ins Gewicht fallen und die Rendite zu stark schmälern können.

Wer sich entschließt, jeden Monat denselben Betrag in das gleiche Wertpapier zu investieren, kann auch einen Sparplan anlegen. Das ist oft günstiger als die einzelne Order. Bei den als Neobrokern bezeichneten Smartphone-Banken sind ETF-Sparpläne sogar komplett kostenfrei. Auch ING und Flat-ex bieten kostenlose ETF-Sparpläne.