Der Fall Elfriede Blauensteiner - Christian Lunzer - E-Book

Der Fall Elfriede Blauensteiner E-Book

Christian Lunzer

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Beschreibung

In den 1990er Jahren inserierte die "häusliche Witwe" noch in der größten österreichischen Tageszeitung. Die einsamen Männer, die sie suchte, waren nicht mehr ganz gesund, doch dafür umso vermögender. Und das war ihr Todesurteil.

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Seitenzahl: 23

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Christian Lunzer - Peter Hiess

Der Fall Elfriede Blauensteiner

Die lustige Witwe

 

 

© 2016 cc-live

Kreittmayrstr. 26, 80335 München

Cover: cc-live

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-95616-566-5

www.cc-live.net

 

Inhalt

Die lustige Witwe

Quellen

Lust auf mehr?

Mütter, Töchter, Ehefrauen

Gift & Galle

Auf Messers Schneide

Weibliche Tugenden

Mörderische Arbeitsmarktverwaltung

Mord am Arbeitsplatz

Arbeitsplatz und Ausbildung

Die Autoren

Der Verlag

Impressum

 

Die lustige Witwe

Als die Polizeibeamten am 9. und 10. Januar den Telefonanschluss der Witwe Blauensteiner – wohnhaft in der Margaretenstraße im vierten Wiener Gemeindebezirk – abhörten, trauten sie ihren Ohren nicht. Da unterhielt sich diese Dame, die des Mordes an ihrem letzten Lebensgefährten verdächtigt wurde, doch tatsächlich ganz offenherzig mit ihrem Anwalt Harald Schmidt (der den Behörden seit vielen Jahren wegen seiner Aktivitäten in Rechtsradikalenkreisen bekannt war) über den Tod ihres Opfers. Elfriede Blauensteiner hatte den alten, kranken Mann mit Medikamenten traktiert, ihn im Winter bei offenem Fenster und mit nassen Handtüchern zugedeckt in ein Zimmer gesperrt und ihn danach in die Badewanne gesetzt, wo sie ihn mittels abwechselnder Warm- und Kaltduschen ins Jenseits beförderte.

»Ich war ja so gescheit und hab’ nur wenig Wasser in die Wanne gelassen«, sagte sie am Telefon. »Nicht zu warm und nicht zu viel Wasser … Zum Glück hat der nichts geschluckt. Weil dann hätten die gesagt: Aha, Wasser in der Lunge. Der ganze Körper war ja voll Scheiße, und das hat dann den Ausguss verstopft … Und kaum liegt der im Bett, scheißt er sich wieder an. Ja, bitte schön, dann muss ich ihn wieder baden. So ist er eben in der Badewanne gestorben. Und kein Mensch hat etwas dazugetan.«

Die Frau, die da so herzlos über ihren »Burli« – den vor wenigen Tagen verschiedenen Alois Pichler – sprach, war eine 64 Jahre alte Großmutter mit blondierten, hochtoupierten Haaren, einem gepflegten Äußeren und einer auf den ersten und auch zweiten Blick charmanten, freundlichen und hilfsbereiten Art. Erst bei näherem Kennenlernen erwies sich Elfriede Blauensteiner als geldgierige, skrupellose und bösartige Soziopathin, die für ihr persönliches Wohl buchstäblich über Leichen ging. In den vergangenen Jahren hatte sie mit Hilfe von Kontaktanzeigen liebes- und pflegebedürftige Männer gefunden, die sie nicht nur ihrer oft bemerkenswert hohen Ersparnisse, sondern auch ihres Lebens beraubte. Herr Pichler war nur ihr letztes Opfer gewesen.