Der Geizige (L'Avare) - Jean Baptiste Molière - E-Book
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Jean Baptiste Molière

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Beschreibung

Der Geizige ist eine Komödie von Molière in fünf Akten und in Prosaform. Die Geschichte spielt sich in Paris ab. Der reiche und geizige Harpagon hat zwei Kinder: Élise, die in Valère verliebt ist, einen ehrenwerten Napolitaner, der als Intendant im Dienst ihres Vaters steht, und Cléante, der sich danach sehnt, Mariane zu heiraten, ein junges und besitzloses Mädchen. Harpagon ist angsterfüllt, weil er im Garten eine Geldkassette mit 10.000 Goldécus vergraben hat und diese entdeckt und gestohlen werden könnte. Argwöhnisch misstraut er jedem, sogar seinen Kindern. Am Ende enthüllt er seine Absichten: Er will Mariane heiraten, Élise wird (ohne Mitgift) Anselm versprochen, einem Greis, und Cléante ist für eine Witwe bestimmt. Das junge Mädchen lehnt energisch ab, aber ihr Vater verlangt von Valère, dass er sie überzeugen soll. Dieser stimmt zwar ein, aber denkt schon daran, mit seiner Geliebten zu flüchten, wenn es nötig ist... Molière (eigentlich Jean-Baptiste Poquelin; 1622-1673) war ein französischer Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker.

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Jean Baptiste Molière

Der Geizige

(L'Avare)

Books

- Innovative digitale Lösungen & Optimale Formatierung -
2017 OK Publishing
ISBN 978-80-272-0733-6

Inhaltsverzeichnis

Einleitung
Personen
Erster Akt
Erste Scene
Zweite Scene
Dritte Scene
Vierte Scene
Fünfte Scene
Sechste Scene
Siebte Scene
Achte Scene
Neunte Scene
Zehnte Scene
Zweiter Akt
Erste Scene
Zweite Scene
Dritte Scene
Vierte Scene
Fünfte Scene
Sechste Scene
Dritter Akt
Erste Scene
Zweite Scene
Dritte Scene
Vierte Scene
Fünfte Scene
Sechste Scene
Siebente Scene
Achte Scene
Neunte Scene
Zehnte Scene
Elfte Scene
Zwölfte Scene
Dreizehnte Scene
Vierzehnte Scene
Fünfzehnte Scene
Vierter Akt
Erste Scene
Zweite Scene
Dritte Scene
Vierte Scene
Fünfte Scene
Sechste Scene
Siebente Scene
Fünfter Akt
Erste Scene
Zweite Scene
Dritte Scene
Vierte Scene
Fünfte Scene
Sechste Scene

Einleitung

Inhaltsverzeichnis

Jean Baptiste Poquelin(1622 – 1673), der sich als Schauspieler und als DichterMolièrenannte und unter diesem Namen zu verdientem Weltruhm gelangte, war der Sohn eines Tapezierers und wurde 1622 in Paris geboren und am 15. Januar daselbst getauft, erhielt eine ausgezeichnete Jugendbildung und scheint dann die Rechte studiert und als Advokat in seiner Vaterstadt gewirkt zu haben. Gewiß ist, daß sein Vater inzwischen ein königlicher Tapezierkammerdiener geworden war und Fürsorge getroffen hatte, den Sohn als seinen Nachfolger zu sehen; des Vaters Hofamt war nämlich ein solches, in das man sich einkaufte, und das dann vom Vater auf den Sohn überzugehen pflegte. Der junge Poquelin war aber frühzeitig in Theaterkreise hineingeraten und schloß sich endlich unter dem Namen Molière einer in Paris 1645 konstituierten Schauspielergesellschaft an. Er ward bald der Führer und Leiter dieser Truppe, die wegen geringen Zuspruchs 1646 Paris verlassen mußte, um ihr Heil in den Provinzen Frankreichs zu suchen. Während der Dauer dieser Wanderzüge schrieb er seine ersten Theaterstücke: ein Trauerspiel, Lustspiele und kleinere Scherze, mit denen er im Herbst 1658 wieder in Paris einzog. Am 24. Oktober 1658 spielte die Gesellschaft Molières vor Ludwig XIV. und seinem Hof und erhielt infolgedessen den erbetenen Titel: “Troupe de Monsieur.” Am 18. November 1659 errang Molière mit seiner gegen die litterarische Manieriertheit jener Zeit gerichteten Komödie “Die Gezierten” (“Le précieuses ridicules”) als Dichter und als Theaterdirektor einen durchschlagenden Erfolg, und am 20. Januar 1661 ward das neue Theater im Palais Royal mit Stücken von ihm durch seine Truppe eröffnet. Seitdem war Molières Leben außerordentlich reich an Erfolgen aller Art, sein Ruhm als Dichter und als Schauspieler wuchs von Jahr zu Jahr, und sein Wohlstand mehrte sich dem entsprechend; aber es fehlte auch diesem äußerlich glänzenden Dasein nicht an Verbitterungen: Molière lebte seit 1662 in einer unglücklichen Ehe und hatte außerdem unter den abscheulichsten und albernsten Denunziationen seiner zahlreichen, durch die Satire seiner Lustspiele erstandenen und gereizten Feinde viel zu leiden. Oft schützte ihn die königliche Gunst Ludwigs XIV., am meisten gegen seine Ankläger in Sachen seines “Tartufe” (vergl. “Molières Tartufe. Eine litteraturgeschichtliche Studie.” Von Franz Dingelstedt in dessen “Litter. Bilderbuch”, Berlin 1878). Seit dem Jahr 1665 fort und fort brustleidend, blieb Molière dennoch schöpferisch thätig; als sein letztes Werk schrieb er das Lustspiel “Der eingebildete Kranke”, das am 10. Februar 1673 auf dem Theater des Palais Royal zuerst gegeben wurde: es führt in der Person des Argan einen Gesunden vor, der den Tod fürchtet, während bei Molière selbst in der Behauptung, er sei gesund, die Einbildung lag. Am 17. Februar 1673 spielte Molière die Rolle des Argan zum vierten und letzten Male; noch in derselben Nacht starb er zufolge eines Blutsturzes im 52. Jahre seines Lebens.

Molière, den die Franzosen für den größten Lustspieldichter der Welt halten, gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten Lustspieldichtern aller Zeiten; er ist zwar kein großer Erfinder, denn er benutzte mit genialer Ungebundenheit Stoffe und Situationen aus Plautus und Terenz, aus älteren italienischen und spanischen Stücken, aus Rabelais u.s.w.; aber mit vollem Recht hätte er auch die Worte sagen können, die ihm von der Tradition zugeschrieben werden: “Ich brauche nicht länger den Plautus und Terenz zu studieren und Menanders Fragmente zu zerpflücken: meine Muster sind von nun an die Welt und das Leben.” Dagegen ist er wahrhaft groß in der Charakteristik, und seine Charakterkomödien, allen voran “Der Tartufe”, dann “Der Misanthrop”, “Der Geizige”, u.s.w, sind es, die seinen großen Ruhm vollkommen rechtfertigen. Der Unterschied zwischen Charakterlustspiel und Intriguenstück besteht nach Dingelstedts treffendem Ausspruch (a. a. O. Seite 30) darin, “daß dieses absichtlich die Fäden verwirrt, während das Charakterlustspiel die seinigen entwickelt. In jenem spielt der Zufall die Hauptrolle, in diesem die menschliche Natur; in jenem überstürzen sich die von außen herbeigezogenen Situationen, je bunter durcheinander, desto besser, in diesem geht die Handlung mit innerer Notwendigkeit hervor aus dem Konflikt der Charaktere unter sich, oder aus dem der Neigungen und Pflichten in jedem einzelnen.” – Dieses Gesetz, bewußt oder unbewußt befolgt zu haben, ist ein Hauptverdienst Molières, über den im allgemeinen Goethe 1828 die denkwürdigsten Worte schrieb (“Französisches Schauspiel in Berlin”): “Wir ergreifen diese Gelegenheit, um unsere Herzens-und Glaubensmeinung auszusprechen, daß, wenn einmal Komödie fein soll, unter denen, welche sich darin übten und hervorthaten, Molière in die erste Klasse und an einen vorzüglichen Ort zu setzen sei. Denn was kann man mehr von einem Künstler sagen, als daß vorzügliches Naturell, sorgfältige Ausbildung und gewandte Ausführung bei ihm zur vollkommensten Harmonie gelangten! Dies Zeugnis geben ihm schon über ein Jahrhundert seine Stücke, die ja noch, obschon seiner persönlichen Darstellung entbehrend, die talentvollsten, geistreichsten Künstler aufregen, ihnen durch frische Lebendigung genugzuthun.”

Die erste Sammlung von Molières Werken erschien 1675 in Paris, die beste ist die von Louis Moland (7 Bde. Paris 1863 – 1864) herausgegebene. Ins Deutsche übersetzten vortrefflich Wolf Graf Baudissin “Molières Lustspiele” (4 Bde. Leipzig 1865 – 1867; in Bd. I. eine umfangreiche Abhandlung: “Molière, sein Leben und seine Werk”) und Adolf Laun “Molières Charakterkomödien” (3 Bde. Hildburghausen 1865). Über Molière vergl. die deutschen Werke von C. Humbert (Leipzig 1869), von F. Lotheißen (Frankfurt a. M. 1880) und von R. Mahrenholtz (Leipzig 1881).

Das vorliegende Lustspiel “Der Geizige” (L’avare), in ungebundener Rede geschrieben, wurde 1668 zuerst und zwar auf dem Theater des Palais Royal in Paris aufgeführt; Molière spielte den Harpagon. Der erste Druck des Stücks erschien 1669 in Paris. Es ist dem “Goldtopf” (Aulularia) des Plautus nachgebildet, nicht ohne dieser Komödie des Geizes im ganzen und im einzelnen vieles zu entlehnen; dennoch ist es ein voll aus dem Leben gegriffenes Stück von echt Molière’scher Selbständigkeit. Der Euclio bei Plautus ist nämlich ein Geizhals ganz gewöhnlicher Art, der soeben einen Schatz gefunden hat und dadurch in eine fieberhafte Aufregung gerät; Molières Harpagon dagegen ist ein ganz neues Charakter, dessen Vorbild ein Zeitgenosse des Dichters war: ein vornehmer, unter Standesvorurteilen lebender und dabei vom schmutzigsten Geiz ergriffener Mann. Über das Urbild des Harpagon macht Baudissin (a. a. O. Bd. III. S. IV.) folgende Mitteilung:“Drei Jahre vor der ersten Aufführung des Avare waren der Lieutenant Criminel Tardieu (der in Paris das Urteil in höchster Instanz über alle Kriminalverbrechen sprach) und seine Frau Marie Ferrier in ihrem Hause ermordet worden, und der tragische Vorfall hatte Hof und Stadt, ja ganz Frankreich in die größte Aufregung versetzt. Die über allen Begriff ärmliche Lebensweise dieser vornehmen Virtuosen in der Kunst des Sparens, ihr schmutziger Geiz, ihre erfindungsreichen Listen und Notbehelfe, um sich den Anforderungen zu entziehen, die man ihrer Stellung wegen an sie machte, sowie ihr schamloser Wucher waren noch lange nach ihrem Tode das Stadtgespräch: niemand bedauerte ihr grausames Schicksal, aber alle Welt wiederholte die unzähligen Anekdoten, die über sie in Umlauf gekommen waren. Marie Ferrier hatte ihrem an sich schon reichen Gemahl eine Mitgift von dreihunderttausend Livres zugebracht, – eine Summe, die nach damaligem Geldwert ungefähr das Doppelte repräsentiert, – und konnte demnach für eine der reichsten Frauen von Paris gelten. “Sie ward sehr bald,” so erzählt Tallement des Reaux, “die Fabel der ganzen Stadt, und der Lieutenant Criminel ist der würdige Gespons eines solchen Geizteufels. Sie hat eine stattliche Figur und schlägt die Laute mit Fertigkeit: nichts aber ist lächerlicher, als sie in ihrem alten abgetragenen Samtkleid, zugeschnitten, wie es vor zwanzig Jahren Mode war, mit einem eben so alten und vergilbten Kragen und verschossenen Bändern ihr Instrument spielen, oder gar zur Königin fahren zu sehn. Sie hat keine Kinder; demungeachtet halten ihre Mutter, die mit ihr zusammen wohnt, ihr Mann und sie keine andere Dienerschaft, als einen alten Kutscher. Ihre Karosse ist so baufällig und das Gespann so elend, daß sie kaum damit von der Stelle kommt. Die Mutter giebt in eigner Person den Hafer aus, und die Pferde fressen sich nie satt. Der Mann macht selbst die Thür auf, wenn geklingelt wird: ein paarmal, wenn eben ein Besuch gekommen war, hat er den Gast bitten müssen, die Pferde durch seinen Bedienten zur Tränke führen zu lassen, weil der Kutscher nicht zu Hand war. Mutter und Tochter haben lange Zeit von der Milch einer Ziege gelebt; Herr von Tardieu speist in irgend einer Kneipe, und zwar wenn er’s einrichten kann, auf Kosten eines seiner Klienten: zum Abendbrot behilft er sich mit zwei Eiern. Es giebt wenig so reiche Leute in Paris: dabei ist er aber der schamloseste Wucherer, und hätte zwanzigmal verdient, gehängt zu werden. Ganz Paris hatte sein Ergötzen daran gehabt, wie einmal die Kutsche der Frau Lieutenant auf dem Pont Neuf umgeworfen worden war, und die Vorübergehenden die Dame in der bedenklichsten Positur mit den Füßen in der Luft und dem Kopf zu unterst erblickt hatten. Dabei war man denn gewahr geworden, daß sie zu ihrem Glück ein Paar aus verschiedenen auf weißem Atlas gedruckten Thesen zusammengenähte Hosen getragen hatte.” Zu Racines Plaideurs ist die arme Babonnette, die sich so gut darauf versteht, wie man ein Haus führt, keine andere als Marie Ferrier, und auch Boileau hat in seiner zehnten Satire ein Portrait von den beiden Eheleuten geliefert.” –Molière macht diesen Charakter zum Mittelpunkt einer Familie und zeigt nun, wie der Geiz sogar die engen Bande des Familienlebens lockert, und wie ein Egoist, der nichts liebt als sein Geld, dahin gelangen muß, von all den Seinigen gehaßt zu werden. Daß Harpagon zum Liebhaber wird, verstärkt die Komik, und daß seine Angebetete die Geliebte seines eigenen Sohnes ist, die Verwicklung des Stücks.

B.