Der Gespensterpark - Hanna van Heiden - E-Book

Der Gespensterpark E-Book

Hanna van Heiden

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Beschreibung

Der Liebesroman mit Gänsehauteffekt begeistert alle, die ein Herz für Spannung, Spuk und Liebe haben. Mystik der Extraklasse – das ist das Markenzeichen der beliebten Romanreihe Irrlicht – Neue Edition: Werwölfe, Geisterladies, Spukschlösser, Hexen und andere unfassbare Gestalten und Erscheinungen erzeugen wohlige Schaudergefühle. Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Mystik Romanen interessiert. Marek Brenner war bei seiner Sklavin angekommen. Warum sollte er auf seine kleinen Freuden verzichten? Er hatte heute und morgen frei, brauchte seiner Mutti nicht zu helfen und konnte sich die Zeit so einteilen, wie es ihm passte. Die Polizei würde eventuell hier auftauchen, hatte Mutti gesagt. Daran konnte er nicht glauben. Er hielt die Beamten für zu dumm und untauglich, um ihm, dem Herrn und Meister, dem Herrscher über Leben und Tod, überhaupt gefährlich werden zu können. Und sollte wider Erwarten doch jemand von denen unbequeme Fragen stellen, dann würde Mutti das schon zu verhindern wissen. Während dieser Überlegungen hatte er sich im Vorraum zum eigentlichen Verlies seine Lederkluft angezogen sowie Gesicht und Haare abgedeckt, hatte das Hundegebell abgestellt – und eine Peitsche vom Haken genommen. Der dunkelgraue VW Caddy, der eben bei der Abfahrt Friedersdorf die Autobahn verließ, sah so schmutzig aus, dass man das Nummernschild kaum erkennen konnte. Die beiden Insassen störte das offenbar nicht. Die Frau, die den Transporter fuhr, war aus einem anderen Grund verärgert. Sie nörgelte nämlich: »Hoffentlich regnet es dort nicht, so wie hier. Ich habe keine Lust, im Wald stecken zu bleiben.« »Mach dir bloß keine Sorgen, Mutti«, antwortete der neben ihr sitzende junge Mann besänftigend. »Es gibt im Wald auch befestigte Wege. Wir werden schon einen finden, auf dem bleibst du stehen und wartest, bis ich den Rest erledigt habe. Im Grunde genommen bin ich froh, dass es heute so neblig und wolkenverhangen ist. Da hält sich garantiert niemand dort auf, und wir können tun, was wir tun müssen.« »Da hast du natürlich recht, Bubi.

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Hanna van Heiden

Marek Brenner war bei seiner Sklavin angekommen. Warum sollte er auf seine kleinen Freuden verzichten? Er hatte heute und morgen frei, brauchte seiner Mutti nicht zu helfen und konnte sich die Zeit so einteilen, wie es ihm passte. Die Polizei würde eventuell hier auftauchen, hatte Mutti gesagt. Daran konnte er nicht glauben. Er hielt die Beamten für zu dumm und untauglich, um ihm, dem Herrn und Meister, dem Herrscher über Leben und Tod, überhaupt gefährlich werden zu können. Und sollte wider Erwarten doch jemand von denen unbequeme Fragen stellen, dann würde Mutti das schon zu verhindern wissen. Während dieser Überlegungen hatte er sich im Vorraum zum eigentlichen Verlies seine Lederkluft angezogen sowie Gesicht und Haare abgedeckt, hatte das Hundegebell abgestellt – und eine Peitsche vom Haken genommen.

Der dunkelgraue VW Caddy, der eben bei der Abfahrt Friedersdorf die Autobahn verließ, sah so schmutzig aus, dass man das Nummernschild kaum erkennen konnte. Die beiden Insassen störte das offenbar nicht. Die Frau, die den Transporter fuhr, war aus einem anderen Grund verärgert. Sie nörgelte nämlich: »Hoffentlich regnet es dort nicht, so wie hier. Ich habe keine Lust, im Wald stecken zu bleiben.«

»Mach dir bloß keine Sorgen, Mutti«, antwortete der neben ihr sitzende junge Mann besänftigend. »Es gibt im Wald auch befestigte Wege. Wir werden schon einen finden, auf dem bleibst du stehen und wartest, bis ich den Rest erledigt habe. Im Grunde genommen bin ich froh, dass es heute so neblig und wolkenverhangen ist. Da hält sich garantiert niemand dort auf, und wir können tun, was wir tun müssen.«

»Da hast du natürlich recht, Bubi. Es wird schon alles gut gehen, so wie beim letzten Mal auch. Ich mache mir wohl nur unnötige Sorgen.«

»Ja bestimmt«, pflichtete er ihr bei. »Und dann gibt es endlich wieder etwas Neues. Ich freue mich schon so.«

Sie warf ihm einen nachsichtigen Seitenblick zu und bestätigte lächelnd: »Natürlich, ich habe schon alles in die Wege geleitet. Es kann nicht mehr lange dauern.«

»Du machst das schon.« Bubi grinste süffisant, schloss für eine Weile die Augen und gab sich offenbar sehr angenehmen Tagträumen hin.

Mutti fuhr unterdessen eine Landstraße entlang, passierte einige Ortschaften und kam schließlich in eine Gegend, wo sich sozusagen Fuchs und Hase »Gute Nacht« sagten. Dort bog sie in einen mit Feldsteinen befestigten Waldweg ein, der jedoch bald von einem aufgeweichten, morastigen, glitschigen und schmalen Pfad abgelöst wurde.

»Weiter fahre ich nicht«, erklärte sie energisch. »Jetzt bist du dran.«

Ihr Sohn nickte gähnend, sah aus dem Fenster und meinte: »Hier ist es doch gut. Es ist jedenfalls reichlich Gestrüpp und Strauchwerk vorhanden.«

Danach stieg er aus und öffnete die beiden hinteren Türen des Wagens.

»Na, Schlampe, lebst du noch?« Diese höhnische Frage galt einer nur mit Nachthemd und Jeansjacke bekleideten jungen Frau, die an Händen und Füßen mit Stricken gefesselt war.

Die Frau erwiderte nichts, sah ihn auch nicht an, sondern schaute nur teilnahmslos vor sich hin.

»Du kommst jetzt an die frische Luft. Das wolltest du doch schon lange.«

Bubi erwartete keine Antwort, sondern schnitt den Strick an den Füßen mit einem scharfen Messer entzwei, hob die willenlose Frau aus dem Auto und zerrte sie dann so lange hinter sich her, bis sie an eine Stelle mit dichtem Unterholz gelangt waren. Hier entfernte er die übrigen Fesseln und stieß seine Gefangene anschließend in die dort wachsenden wilden Brombeeren.

Sie schrie nicht, jammerte nicht und weinte nicht. Sie blieb einfach dort liegen und gab kein Lebenszeichen mehr von sich.

Ihr Peiniger, den seine Opfer stets mit »Herr und Meister« anzusprechen hatten, musterte sie ein paar Sekunden sehr zufrieden und ging dann auf kürzestem Wege zu seinem Auto und zu seiner Mutti zurück.

»Die wird nichts mehr sagen«, erklärte er ihr auf ihren fragenden Blick hin. »Die hat auch nichts gesagt. Und das ist richtig gut so.«

Seine Mutter nickte nur und sah dann zu, möglichst schnell aus dem Wald wieder herauszukommen.

Während Mutti und Bubi wieder in Richtung Autobahn fuhren und sich in einer Raststätte bald einen deftigen Imbiss gönnten, streifte der Revierförster Heiner Bloom durch diesen Teil des Waldes. Er war heute nicht im Dienst, hätte demzufolge auch daheim bleiben können. Doch dazu hatte er keine Lust. Tochter und Sohn schliefen nach einem langen undanstrengenden Discoabend noch und seine Frau war vor zwei Tagen zur Kur gefahren. Er war also an diesem Morgen ganz allein, wenn man von seinem Jagdhund absah. Und dieser Jagdhund winselte verlangend und wollte offenbar die Frühlingsluft genießen.

»Ja, ja, Bella, wir fahren bald los«, murmelte der Förster und strich seiner vierbeinigen Kameradin über das Fell, machte sich anschließend Frühstück und fütterte vorher noch den Hund. Danach verließen sie beide das Haus und gingen zum Geländewagen.

Bella war ein noch junges, aber schon gut abgerichtetes und erzogenes Tier. Obwohl sie lieber im Langstreckenlauf durch den Wald rennen und über Stock und Stein springen wollte, blieb sie brav an der Seite ihres Herrchens. Das war nun einmal ihre Aufgabe. Aber schwer war es schon, sich so bremsen zu müssen. Und bei dem Geruch, der ihr jetzt in die Nase kam, war das ganz unmöglich.

Bella riss sich los und hörte nicht mehr auf die Rufe von Heiner Bloom.

Der dachte sofort an eine Rotte Schwarzwild oder einen Fuchs und rannte seinem Terrier nach. Gleich darauf vernahm er dessen Bellen, eilte in diese Richtung und sah dann etwas, was er noch nie gesehen hatte und was ihn tief erschütterte.

Bella stand nämlich vor einer im Gestrüpp liegenden jungen Frau, die nur mit Nachthemd und Jacke bekleidet war und Hausschuhe trug.

Der Förster lobte die Hündin und ging näher an die Frau heran. Sie war nicht tot, wie er zuerst vermutet hatte, sie war nur ohnmächtig oder stand unter Schock.

Bloom war ein Mann von schnellen Entschlüssen und ging nie ohne sein Handy aus dem Haus. Mit diesem informierte er sofort den Rettungsdienst und anschließend die Polizei.

Danach beugte er sich zu seinem Findling hinunter und sprach ihn an, doch die Frau antwortete nicht. Da nahm er sie vorsichtig auf die Arme und trug sie zu seinem Wagen. Dort angekommen, setzte er sie auf den Beifahrersitz und wickelte sie in eine der Decken, die er immer bei sich im Auto hatte.

»Hab keine Angst, Mädchen«, murmelte er dabei. »Ich tu dir nichts, ich will dir bloß helfen. Hast du Durst oder Hunger?«

Die Frau hatte die Augen geschlossen und schwieg noch immer, aber sie lebte. Bloom betrachtete sie jetzt genauer und sah die Merkmale von Gewalt und Folter an ihrem Körper. Die Frau musste von einem Psychopathen oder einem völlig verrohten Menschen gefangen gehalten und misshandelt worden sein. Wahrscheinlich war es ihr schließlich doch gelungen zu fliehen. Dabei hatte sie vermutlich die Orientierung verloren und ihre letzten Kräfte aufgebraucht.

Heiner Bloom hätte am liebsten laut geflucht. Er ließ es jedoch, denn er wollte die bedauernswerte Frau nicht erschrecken. Zusammen mit seiner ebenfalls ruhigen Jagdhündin wartete der Forstmann auf die Polizei und den Rettungsdienst.

Für die Kriminalpolizei gehörte dieser Fall zu drei weiteren Verbrechen, die sich sehr ähnlich waren. Im Abstand von etwa zwei Jahren waren junge blonde Frauen in verschiedenen Waldgebieten aufgefunden worden. Zwei Frauen waren bereits tot gewesen, die dritte war im Krankenhaus gestorben, ohne ihr Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Die Frau, die jetzt gefunden worden war, würde wahrscheinlich überleben, so meinten die Ärzte. Aber es würde vermutlich sehr lange dauern, bis sie wieder voll ansprechbar war. Und es war auch fraglich, ob sie sich dann erinnern konnte oder erinnern wollte, wer sie vergewaltigt, gefesselt und geschlagen hatte. Aus diesem Grund gingen die Ermittlungen nur schleppend voran. Es war tatsächlich so, als sollte man eine Nadel im Heuhaufen suchen. Nach mehr als zwei Monaten begann die Frau zu sprechen. Sie wusste nicht viel, aber immerhin ihren Namen – Marie Lassing – und den Ort, wo sie zuletzt gewesen war – Martinsrode.

An die Öffentlichkeit kam dieser neue Fall jedoch nicht. Und so wiegten sich Mutti und Bubi auch weiterhin in Sicherheit.

*

Sie waren Schwestern, sahen sich aber nicht sehr ähnlich. Beide waren zwar mittelgroß und sehr schlank, waren vom Typ aber doch verschieden. Vera, die jüngere der beiden wirkte mit ihren silberblonden Locken, dem rosigen Teint und den himmelblauen Augen so hübsch wie ein Weihnachtsengel, während ihre um drei Jahre ältere Schwester ein eher aparter, brünetter Typ war und viel Energie ausstrahlte. Und genauso war es auch. Schon als Kind hatte die umsichtige Ältere die etwas ängstliche und gutmütige Kleine betreut und gelegentlich auch beschützt. Beides war nach dem frühen Tod der Eltern auch besonders notwendig gewesen. Und so war es bis heute geblieben, denn Vera brauchte oft die Hilfe der Schwester sowie deren Rat und Trost.

In Lenas Leben hatte es bisher nur zwei Männer gegeben. Die Beziehungen hatten jedoch nicht lange gehalten, und so war sie mit 26 Jahren immer noch Single. Na und? Damit konnte sie leben.

Ihre Schwester konnte so etwas anscheinend nicht. Sie brauchte immer jemanden an ihrer Seite, an den sie sich anlehnen konnte, der für sie da war und den sie selbst betreuen konnte. Aber irgendwie stimmte ihr ganz persönliches Liebeskonzept nicht. Oder es gefiel den Männern nicht. Jedenfalls hatte sie immer wieder Pech mit ihnen und haderte dann wochenlang mit ihrem Schicksal.

Lena, die mindestens einmal in der Woche die Schwester besuchte oder sich mit ihr zu Hause oder irgendwo traf, hatte dann immer viel zu trösten.

Ich sollte wegziehen, dachte sie manchmal genervt. Wir beide in einer Stadt, das kann auf die Dauer nicht gut sein. So wird Vera nie selbstständig. Ich finde auch woanders Arbeit.

Aber sie verwirklichte ihre Vorstellungen dann doch nicht. Sie konnte sich nicht dazu durchringen, ihre »Kleine« allein und ohne Beistand zu lassen. Und so wohnten sie immer noch in Winterstedt, einer Kleinstadt in der Nähe der Ostsee, Lena in der Wohnung der Eltern und Vera in einer Neubauwohnung ein paar Straßen weiter.

Lena rechnete nach einem weiteren schwesterlichen Liebesfiasko auch bei ihrem heutigen Besuch damit, ihre Kleine bedrückt und schlecht gestimmt vorzufinden. Doch sie täuschte sich.

Vera war bester Laune und empfing sie mit Kaffee und Kuchen. Die Trennung von Manuel Weigand schien ihr nichts mehr auszumachen. Sie lachte und strahlte, erzählte von ihrer Arbeit im Supermarkt, von den Nachbarn und Tante Marie, die neulich zu Besuch gekommen wäre.

»Es scheint dir wieder besser zu gehen«, stellte Lena schließlich fest, während sie die Schwester forschend musterte.

»Ja, es geht mir wieder besser«, erwiderte Vera und setzte nach kurzem Zögern hinzu: »Ich bin sogar so glücklich wie noch nie.«

Lena nahm diese Erklärung nicht besonders ernst. Ihr Sorgenkind war schon öfter so »glücklich wie noch nie« gewesen, zuerst himmelhochjauchzend und dann wieder zu Tode betrübt.

»Er heißt Thimo von Stolze und hat im Harz ein Schlosshotel«, sagte Vera in ihre Gedanken hinein. »Das hat er von irgendwelchen Verwandten geerbt. Und er ist wahnsinnig nett und sieht fantastisch aus.«

»Wie bist du denn an so einen Supermann herangekommen?«

»Ich habe auf eine Kontaktanzeige geantwortet, in der ein Mann Anfang Dreißig die Frau fürs Leben sucht. Daraufhin hat er mir geschrieben und ein Foto geschickt. Willst du das mal sehen?«

»Ja, gern.«

»Den Brief auch?«

»Wenn es dir nichts ausmacht.«

Gleich darauf betrachtete Lena das Foto eines schlanken und wirklich attraktiven Mannes mit dichtem dunklen Haar, dunklen Augen und einem flotten Oberlippenbart. Ja, der Mann sah schon gut aus, er gefiel ihr aber trotzdem nicht. Wahrscheinlich störte sie das etwas selbstgefällige Lächeln oder der unergründliche Ausdruck seiner Augen. Sein Brief gefiel ihr noch weniger. Der triefte nämlich vor romantischen Vokabeln und Beteuerungen – und war damit vollkommen unglaubwürdig.

Vera war das offenbar nicht aufgefallen. Sie war ja immer noch davon überzeugt, dass alle Menschen zumindest einen guten Kern hatten oder sich bessern ließen.

»Ich nehme an, du hast ihn inzwischen schon kennen gelernt?«, fragte Lena behutsam.

»Ja, vorgestern. Wir haben uns im Cafe am Markt getroffen und er war genauso fantastisch wie sein Brief. Er hat mir von seinem Schloss erzählt und von der herrlichen Landschaft, von alten Sagen und den Wintersportmöglichkeiten. Und eingeladen hat er mich auch. Wir wollen gemeinsam in Binz oder Prerow Urlaub machen.«

»Findest du nicht, dass das alles ein bisschen – sehr schnell – geht?« Lena stellte diese Frage in mahnendem Tonfall.

»Aber nein«, winkte ihre Schwester unbekümmert ab. »Wie sollen wir uns denn richtig kennen lernen, wenn wir uns kaum sehen? Und einen Urlaub in einer tollen Unterkunft kann ich mir sowieso nicht leisten. Bis jetzt hat es doch immer nur für einen Zeltplatz gereicht.«

»Na ja, das stimmt schon. Pass aber auf dich auf und vergiss die Pille nicht.«

»Ja, liebe große Schwester, ich werde die Pille mitnehmen und bin auch nicht so vertrauensselig, wie du immer denkst. Thimo wird mir nichts tun. Weshalb denn auch? Ich bin ja beinahe so arm wie eine Kirchenmaus. Das weiß er auch. Ein Heiratsschwindler kann er demnach nicht sein. Hast du eigentlich wieder jemanden?«

»Nein, es hat sich noch nichts ergeben. Und allein zu sein, ist auch ganz schön. Man muss auf niemanden Rücksicht nehmen.«

»Da sieht man wieder, wie verschieden wir sind. Ich möchte überhaupt nicht allein sein.« Vera lachte und goss ihrer Schwester dann eine weitere Tasse Kaffee ein.

Als sich Lena eine halbe Stunde später auf den Heimweg machte, war sie zwar nicht direkt beunruhigt, aber auch nicht begeistert. Thimo von Stolze passte einfach nicht zu ihrer Schwester.

*