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Praktikumsbericht / -arbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Erziehungswissenschaften), Veranstaltung: Proseminar - Pädagogisches Handeln und Lernorte – Einstellungen gegenüber Fremden, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Hausarbeit soll die theoretische und praktische Untersuchung der Ursachen, Ziele und Wirkungen von Unterrichtsstörungen auf Basis pädagogischer Forschungsliteratur, empirischer Beobachtungsprotokolle und Umfragen sein. Unterrichtsstörungen sind fester Bestandteil des Schulalltags und ergeben sich aus den unterschiedlichen Biographien, Motivationen und Zielen von Schülern und Lehrern. Die Arbeit folgt dabei einem dreigliedrigen Aufbau. Zunächst soll in Punkt 2.1. das Max-Mustermann-Gymnasium als Praktikums- und Beobachtungsstätte näher beschrieben werden, um anschließend in Punkt 2.2. die beobachtete Klasse 9f im Detail zu analysieren. Der zweite Teil der Arbeit ergründet in Punkt 3.1. explizite Voraussetzungen für eine Beschäftigung mit der Thematik Unterrichtsstörungen, widmet sich in 3.2. Definitionen, Ursachen und Systematisierungen von Unterrichtsstörungen und schließt die theoretische Fundierung dieser Arbeit mit der Frage nach Zielen von Unterrichtsstörungen und einer Argumentation um die Illusion des störungsfreien Unterrichts ab. Im dritten Teil des Praktikumsberichts erfolgt die Auswertung der Beobachtungsbögen sowie einer Schülerumfrage. Dabei werden in 4.1. drei Stundenprotokolle detailliert ausgewertet und auf Unterrichtsstörungen hin analysiert. In Punkt 4.2. erfolgt anschließend in Hinblick auf Motivation, Störverhalten und Aufmerksamkeit eine Kurzauswertung der unter 116 Schülern durchgeführten Umfrage. Im letzten Punkt 4.3. wird die bereits im Praktikumsbericht angedeutete Brücke zwischen theoretischer und praktischer Ursachenforschung zu Unterrichtsstörungen geschlagen. Im Zentrum steht dabei die Frage nach der Vermeidbarkeit von Unterrichtsstörungen und Möglichkeiten der „Entstörung“.
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Veröffentlichungsjahr: 2011
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung
2 Vorstellung der Praktikumsschule und der hospitierten Klasse
2.1 Portrait des Max-Mustermann-Gymnasiums
2.2 Portrait der Klasse 9f des Max-Mustermann-Gymnasiums
3 Unterrichtsstörungen in der pädagogischen Theorie
3.1. Die kritisch-kommunikative Didaktik und die Beobachtungstheorie
3.2. Definitionen, Ursachen und Systematisierungen von Unterrichtsstörungen
3.3. Ziele von Unterrichtsstörungen und die Illusion des störungsfreien Unterrichts
4 Unterrichtsstörungen in der praktischen Beobachtung
4.1. Auswertung der Beobachtungsprotokolle
4.2. Auswertung der Schülerumfrage
4.3. Pädagogische Theorie und Praxis – Sind Unterrichtsstörungen vermeidbar?
5 Zusammenfassung
6 Literaturverzeichnis
7 Anhang
7.1. Beobachtungsprotokolle
7.2. Schülerumfrage
Ziel dieser Hausarbeit soll die theoretische und praktische Untersuchung der Ursachen, Ziele und Wirkungen von Unterrichtsstörungen auf Basis pädagogischer Forschungsliteratur, empirischer Beobachtungsprotokolle und Umfragen sein. Unterrichtsstörungen sind fester Bestandteil des Schulalltags und ergeben sich aus den unterschiedlichen Biographien, Motivationen und Zielen von Schülern und Lehrern.
Die Arbeit folgt dabei einem dreigliedrigen Aufbau. Zunächst soll in Punkt 2.1. das Max-Mustermann-Gymnasium als Praktikums- und Beobachtungsstätte näher beschrieben werden, um anschließend in Punkt 2.2. die beobachtete Klasse 9f im Detail zu analysieren. Der zweite Teil der Arbeit ergründet in Punkt 3.1. explizite Voraussetzungen für eine Beschäftigung mit der Thematik Unterrichtsstörungen, widmet sich in 3.2. Definitionen, Ursachen und Systematisierungen von Unterrichtsstörungen und schließt die theoretische Fundierung dieser Arbeit mit der Frage nach Zielen von Unterrichtsstörungen und einer Argumentation um die Illusion des störungsfreien Unterrichts ab. Im dritten Teil des Praktikumsberichts erfolgt die Auswertung der Beobachtungsbögen sowie einer Schülerumfrage. Dabei werden in 4.1. drei Stundenprotokolle detailliert ausgewertet und auf Unterrichtsstörungen hin analysiert. In Punkt 4.2. erfolgt anschließend in Hinblick auf Motivation, Störverhalten und Aufmerksamkeit eine Kurzauswertung der unter 116 Schülern durchgeführten Umfrage. Im letzten Punkt 4.3. wird die bereits im Praktikumsbericht angedeutete Brücke zwischen theoretischer und praktischer Ursachenforschung zu Unterrichtsstörungen geschlagen. Im Zentrum steht dabei die Frage nach der Vermeidbarkeit von Unterrichtsstörungen und Möglichkeiten der „Entstörung“.
Warum ist gerade eine Beschäftigung mit dem Thema Unterrichtsstörungen für die (zukünftige) eigene und fremde Lehrertätigkeit erkenntnisbringend? Zum einen stellen Unterrichtsstörungen einen festen Teil jeglicher pädagogischer Arbeit dar. Jeder Lehrer wird im Laufe seiner Berufslaufbahn mehr oder weniger häufig mit ihnen konfrontiert. Dabei ist es wichtig, kompetent und verantwortungsvoll mit Störsituationen umzugehen, damit eine angenehme Lernatmosphäre entstehen kann. Zum anderen geben Unterrichtsstörungen wichtige Indizien über die Unterrichtsführung und Methodik jedes Lehrers. Nicht jeder störanfällige Unterricht ist zwangsläufig uninteressant und langweilig für die Schüler. Dennoch scheinen erfolgreiche Lehrer vor allem dadurch gekennzeichnet zu sein, dass sie Störungen lange vermeiden und diese bei ihrem Auftreten schnell und effizient neutralisieren können.
Vor allem die Arbeiten Rainer Winkels, allen voran Winkels Standardwerk „Der gestörte Unterricht“, bildeten eine wichtige Basis dieser Arbeit. Winkel schafft es durch die Verbindung theoretischer Fundierung und praktischer Lehrerfahrung Unterrichtsstörungen als Gesamtphänomen analysierbar zu machen. Auch die Monographien Ulrich Kapfers und Michael Pfitzners verschafften durch ihre Verbindung von empirischer Schulforschung und pädagogischer Theorie wichtige Erkenntnisse über mögliche Definitionen, Ursachen und Ziele von Unterrichtsstörungen. In Verbindung mit den praktischen Beobachtungs- und Umfrageergebnissen konnte so an möglichst vielen Stellen der Arbeit eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis hergestellt und nachgewiesen werden.
Das Max-Mustermann-Gymnasium (MMG) wurde 1905 gegründet und ist heute mit mehr als 1200 Schülern[1] und fast 100 Lehrern eines der größten Gymnasien Berlins. Die Schülerschaft besteht zu 56,9 Prozent aus Mädchen und zu 43,1 Prozent aus Jungen. Die durchschnittliche Klassenstärke liegt bei 27 Schülern. Das Gymnasium liegt im Süden des Bezirks Musterbezirk, in der Nähe des U-Bahnhofs Musterstraße, der Einzugsbereich umfasst vorrangig die Bezirke Musterbezirk und Musterbezirk 2. Das vierstöckige Hauptgebäude beinhaltet eine Aula, die Platz für bis zu 350 Personen bietet, eine Theaterwerkstatt, eine Mediathek, zwei Computerräume, eine kleine Schülerbücherei sowie eine Cafeteria. Das Hauptgebäude wird dabei von einem etwa fünf Fußminuten entfernten neuen Lehrgebäude ergänzt, welches ausschließlich von den 7. und 8. Klassen genutzt wird. Im hinteren Bereich des Hauptgebäudes befinden sich zudem ein großer Sportplatz mit Tartanbahn sowie eine angrenzende multifunktionale Sporthalle. Die Ausstattung der Schule ist in diesem Sinne vorbildlich, modern und schülerorientiert.