Der goldne Topf. Königs Erläuterungen. - E.T.A. Hoffmann - E-Book

Der goldne Topf. Königs Erläuterungen. E-Book

E.T.A. Hoffmann

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Beschreibung

Königs Erläuterung zu E.T.A. Hoffmann: Der goldne Topf - Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben. In einem Band bieten dir die neuen Königs Erläuterungen alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst. Das spart dir lästiges Recherchieren und kostet weniger Zeit zur Vorbereitung. Alle wichtigen Infos zur Interpretation. - von der ausführlichen Inhaltsangabe über Aufbau, Personenkonstellation, Stil und Sprache bis zu Interpretationsansätzen - plus 4 Abituraufgaben mit Musterlösungen und 2 weitere zum kostenlosen Download ... sowohl kurz als auch ausführlich. - Die Schnellübersicht fasst alle wesentlichen Infos zu Werk und Autor und Analyse zusammen. - Die Kapitelzusammenfassungen zeigen dir das Wichtigste eines Kapitels im Überblick - ideal auch zum Wiederholen. ... und klar strukturiert. - Ein zweifarbiges Layout hilft dir Wesentliches einfacher und schneller zu erfassen. - Die Randspalte mit Schlüsselbegriffen ermöglichen dir eine bessere Orientierung. - Klar strukturierte Schaubilder verdeutlichen dir wichtige Sachverhalte auf einen Blick. ... mit vielen zusätzlichen Infos zum kostenlosen Download.

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Seitenzahl: 127

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KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN

Band 474

Textanalyse und Interpretation zu

E. T. A. Hoffmann

DER GOLDNE TOPF

Horst Grobe

Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen

Zitierte Ausgaben: Hoffmann, E. T. A.: Der goldne Topf. Ein Märchen aus der neuen Zeit. Husum/Nordsee: Hamburger Lesehefte Verlag, 2010 (Hamburger Leseheft Nr. 202, Heftbearbeitung: Elke und Uwe Lehmann). Zitatverweise sind mit HL gekennzeichnet. Hoffmann, E. T. A.: Der goldne Topf. Ein Märchen aus der neuen Zeit. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 2011 (Reclams Universal-Bibliothek Nr. 101). Zitatverweise sind mit R gekennzeichnet.

Über den Autor dieser Erläuterung: Horst Grobe, Jahrgang 1944, Studium der deutschen und englischen Philologie, der Philosophie und der allgemeinen Sprachwissenschaften (Bonn 1963–69), Fremdsprachen-Assistent in Großbritannien (1966/67), Referendariat (Aachen 1970/71), Tätigkeit im gymnasialen Schuldienst in Nordrhein-Westfalen in verschiedenen Funktionen seit 1969, Dr. phil. (Bochum 1993)

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52 a UrhG: Die öffentliche Zugänglichmachung eines für den Unterrichtsgebrauch an Schulen bestimmten Werkes ist stets nur mit Einwilligung des Berechtigten zulässig.

2. Auflage 2015

ISBN 978-3-8044-6914-3

© 2004, 2011 by C. Bange Verlag, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelabbildung: Bambergs berühmtester Türknauf mit dem Apfelweibla

Hinweise zur Bedienung

Inhaltsverzeichnis Das Inhaltsverzeichnis ist vollständig mit dem Inhalt dieses Buches verknüpft. Tippen Sie auf einen Eintrag und Sie gelangen zum entsprechenden Inhalt.

Fußnoten Fußnoten sind im Text in eckigen Klammern mit fortlaufender Nummerierung angegeben. Tippen Sie auf eine Fußnote und Sie gelangen zum entsprechenden Fußnotentext. Tippen Sie im aufgerufenen Fußnotentext auf die Ziffer zu Beginn der Zeile, und Sie gelangen wieder zum Ursprung. Sie können auch die Rücksprungfunktion Ihres ePub-Readers verwenden (sofern verfügbar).

Verknüpfungen zu Textstellen innerhalb des Textes (Querverweise) Querverweise, z. B. „s. S. 26 f.“, können durch Tippen auf den Verweis aufgerufen werden. Verwenden Sie die „Zurück“-Funktion Ihres ePub-Readers, um wieder zum Ursprung des Querverweises zu gelangen.

Verknüpfungen zu den Online-Aufgaben Im Abschnitt 6 „Prüfungsaufgaben“ finden Sie einen Hinweis zu zwei kostenlosen zusätzlichen Aufgaben. Diese Aufgaben können über die Webseite des Verlages aufgerufen werden. Tippen Sie auf die Verknüpfung und Sie werden direkt zu den Online-Aufgaben geführt. Dazu wird in den Web-Browser Ihres ePub-Readers gewechselt – sofern Ihr ePub-Reader eine Verbindung zum Internet unterstützt und über einen Web-Browser verfügt.

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INHALT

1. Das wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht

2. E. T. A. Hoffmann: Leben und Werk

2.1 Biografie

2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund

Hoffmanns juristische Laufbahn

Reformen in Preußen

2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken

Romantik: Kunst, Natur, Ich

Hoffmanns Lebensmodi

3. Textanalyse und -Interpretation

3.1 Entstehung und Quellen

3.2 Inhaltsangabe

3.3 Aufbau

3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken

Grundzüge der Personen

Anselmus

Konrektor Paulmann und Registrator Heerbrand

Archivarius Lindhorst und die Rauerin

Serpentina und Veronika

3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen

3.6 Stil und Sprache

Sprachliche und dichterische Mittel

Das serapiontische Prinzip

Weitere Gestaltungsmittel

3.7 Interpretationsansätze

Vergleich zwischen Der Sandmann und Der goldne Topf

Der goldne Topf – ein Wirklichkeitsmärchen

Weitere Interpretationszugänge

4. Rezeptionsgeschichte

Die zeitgenössische Kritik

Die spätere Rezeption

5. Materialien

Vergleich zwischen Hoffmanns Erzählungen

Der Begriff des Wirklichkeitsmärchens

Heinrich Heines Vergleich zwischen Hoffmann und Novalis

Lexikoneinträge zu E. T. A. Hoffmann

6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen

Aufgabe 1 ***

Aufgabe 2 *

Aufgabe 3 ***

Aufgabe 4 *

Literatur

Zitierte Ausgaben

Gesamtausgaben

Arbeiten über E. T. A. Hoffmann

Lexika

Oper

1.Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht

Damit sich jeder Leser in unserem Band rasch zurechtfindet und das für ihn Interessante gleich entdeckt, hier eine Übersicht.

Im zweiten Kapitel wird die Biografie E. T. A. Hoffmanns beschrieben und in den zeitgenössischen Kontext gestellt.

Hoffmann war als Jurist auf den preußischen Staat als Arbeitgeber angewiesen und von seinem Umbruch existenziell betroffen. Das Dienstverhältnis war durch Maßnahmen wie Zensur, Strafversetzung usw. belastet; dennoch blieb er in seinem Denken und Handeln unabhängig. Nach dem Zusammenbruch des Staates 1806 war er viele Jahre arbeitslos.

Als Jurist und Künstler ist E. T. A. Hoffmann eine Mehrfachbegabung. Er komponiert, dichtet, malt. Das Theater ermöglicht ihm, seine Fähigkeiten einzusetzen. Zeitweise kann er durch Tätigkeit am Theater, durch Musikunterricht und durch Karikaturen seinen Lebensunterhalt bestreiten.

Das dritte Kapitel bringt eine Textanalyse und -interpretation. Informationen und Deutungen zu folgenden Aspekten werden dargestellt:

Der goldne Topf – Entstehung und Quellen:

Der goldne Topf ist in den Jahren 1813/1814 entstanden und erschien 1814 als dritter Band der vier Bände umfassenden Reihe Fantasiestücke in Callots Manier unter dem Titel Der goldene Topf. Ein Mährchen aus der neuen Zeit. Von Hoffmanns privaten Belastungen und den Kriegswirren der Zeit ist im Text nichts zu bemerken.

Inhalt:

Der Erzähler stellt die Entwicklung der Hauptperson, des Studenten Anselmus, dar. Gunst und Ungunst des Schicksals setzen ihn wechselnden Gefühlen und Prüfungen aus. Er durchlebt Ereignisse und Begegnungen realer, märchenhafter und mythischer Art. Aus dem glücklosen Studenten wird am Ende der glückselige Besitzer eines Ritterguts in Atlantis.

Chronologie und Schauplätze:

Die Handlung des Märchens spielt einerseits in Dresden in der Zeit vom Himmelfahrtstag bis zum 4. Februar, andererseits aber auch in mythischer Zeit in einem Ritterschloss im Reich Atlantis.

Aufbau:

Der Untertitel des Textes verweist auf zwei Ebenen der Wirklichkeit, denen die Elemente der Erzählung angehören: Realität, Märchen und Mythos durchdringen sich und stellen unterschiedliche Wirklichkeitsmodi dar.

Personen:

Die Personen des Textes weisen über sich selbst hinaus und sind auf die beiden Wirklichkeitsmodi bezogen. Sie teilen Grundzüge und lassen sich zu Konstellationen zusammenfassen.

Die Hauptpersonen sind

Anselmus:

Student, Tollpatsch

Kopist, Dichter

gehört beiden Welten an

Konrektor Paulmann und Registrator Heerbrand:

Bürger, in der Realität verhaftet

Paulmann möchte seine Tochter Veronika mit Anselmus verheiraten

Archivarius Lindhorst:

führt Doppelexistenz als Beamter und Salamander

möchte seine Tochter Serpentina mit Anselmus verheiraten

Die Rauerin:

Äpfelweib, kann in die Zukunft sehen, beherrscht schwarze Magie

gehört beiden Welten an

Serpentina:

gehört der Welt des Zaubers an

Tochter von Lindhorst

teilerlöst Lindhorst durch ihre Verbindung mit Anselmus

Veronika:

gemäß bürgerlichen Idealen erzogen

Tochter von Paulmann

lässt von der Seherin Liebeszauber einsetzen, um Anselm ein Heiratsversprechen abzuringen

Stil und Sprache Hoffmanns:

Sprachliche und stilistische Mittel ermöglichen den souveränen Umgang mit den Wirklichkeitsmodi und verknüpfen heterogene Elemente.

Interpretationsansätze:

Es lassen sich wichtige Züge des Goldnen Topfes und der Erzählungen von E. T. A. Hoffmann insgesamt aufzeigen. Bei einem Vergleich verschiedener Erzählungen werden viele gemeinsame Züge sichtbar. So realisieren sie in erzählerischer Form Poetik und Poetologie, indem sie oft Künstler als Hauptfigur wählen und das Künstlertum zum Thema machen, wobei das serapiontische Prinzip maßgeblich ist. Wiederkehrende Motive sind Sehen, Traum und Rausch und die Erzählweise mit der Hinwendung des Erzählers an den Leser, mit Synästhesien und wechselnden Perspektiven.

2.E. T. A. Hoffmann: Leben und Werk

E. T. A. Hoffmann 1776–1822 © Cinetext

2.1Biografie

Jahr

Ort

Ereignis

Alter

1776

Königsberg

Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann am 24. Januar geboren; seinen letzten Vornamen änderte er etwa 1809 aus Verehrung für W. A. Mozart in Amadeus. Vater: Christoph Ludwig Hoffmann (1736–1797), Advokat am preußischen Gerichtshof in Königsberg; Mutter: Luise Albertine Hoffmann geb. Doerffer (1748–1796). Geschwister: Johann Ludwig (1768 geboren und früh verstorben), Carl Wilhelm Philipp (1773 bis nach 1822).

1778

Königsberg

Scheidung der Eltern, Ernst wird der Mutter zugesprochen und wächst im Haus der Großmutter Sophie Luise Doerffer geb. Voeteri (gest. 1801) auf; Erziehung durch den Bruder der Mutter, Otto Wilhelm Doerffer (1741–1803), und die Schwester der Mutter, Johanna Sophie Doerffer (1745–1803).

2

1782–1791

Königsberg

Besuch der reformierten Burgschule, Beginn der Freundschaft mit Theodor Gottlieb Hippel (1775–1843); Privatunterricht beim Organisten Podbielsky und beim Maler Saemann.

6–15

1792–1795

Königsberg

Jurastudium an der Universität Königsberg, Hoffmann erteilt Musikunterricht; Verhältnis mit Dora Hatt (1766–1803), die zu diesem Zeitpunkt bereits verheiratet ist und fünf Kinder hat.

16–19

1795

Königsberg

Erstes juristisches Examen und erste Dienststellung als Regierungs-Auskultator (d. i. Referendar) in Königsberg.

19

1796

Glogau

Versetzung an das Obergericht Glogau auf Betreiben seines Patenonkels Johann Ludwig Doerffer (1743–1803), der dort Rat ist; dadurch wird dem Verhältnis mit Dora Hatt ein Ende gesetzt; Ernst wohnt beim Onkel; Liebe zur Cousine Sophie Wilhelmine (Minna) Constantine Doerffer (1775 bis nach 1832), der Tochter des Patenonkels.

20

1798

Glogau

Zweites juristisches Examen; Verlobung mit Minna, Beförderung des Onkels zum Obertribunalrat in Berlin; Versetzung Hoffmanns nach Berlin; Übersiedlung der Familie Doerffer und Hoffmanns nach Berlin.

22

1798– 1799

Berlin

Tätigkeit am Kammergericht; Wiedersehen mit Jugendfreund Theodor Gottlieb Hippel.

22–23

1800

Berlin Posen

Assessorexamen. Versetzung nach Posen (das zu dieser Zeit zu Preußen gehört), Gerichtsassessor am Obergericht in Posen.

24

1802

Plock

Strafversetzung an das Gericht in Plock wegen Karikaturen auf preußische Offiziere; sie verstärken einen Konflikt zwischen Verwaltung und Militär. Auflösung der Verlobung mit Minna Doerffer; Eheschließung mit Maria Thekla Michalina (Mischa) Rorer-Trzynska.

26

1804

Warschau

Ernennung zum Regierungsrat und Übersiedlung nach Warschau; Beginn der Freundschaft mit Eduard Hitzig (1780–1847), der am selben Gericht tätig ist.

28

1805

Warschau

Geburt der Tochter Cäcilia (gest. 1807).

29

1806

Warschau

Ende von Hoffmanns beamteter Tätigkeit in der Justiz, nachdem das Gericht nach dem Einmarsch der Franzosen seine Arbeit einstellt und die preußischen Behörden aufgelöst werden.

30

1807

Berlin

Umzug nach Berlin; vergebliche Stellensuche; Teilnahme am kulturellen Leben.

31

1808

Bamberg

Umzug nach Bamberg; Tätigkeit am Theater zunächst als Kapellmeister, dann als Komponist.

32

1809

Bamberg

Bankrott des Theaters; Hoffmann als privater Musiklehrer; Erscheinen des Ritter Gluck in der Leipziger „Allgemeinen Musikalischen Zeitung“, seitdem Mitarbeit als Musikkritiker.

33

1810

Bamberg

Freundschaft mit Dr. Adalbert Friedrich Marcus (1753–1816); Neueröffnung des Bamberger Theaters unter Franz von Holbein, Mitarbeit Hoffmanns als Direktionsgehilfe, Hauskomponist, Bühnenarchitekt und Kulissenmaler.

34

1811

Bamberg

Unerwiderte Liebe zur fünfzehnjährigen Gesangsschüerin Julia Marc (1796–1865).

35

1813

Leipzig Dresden

Musikdirektorstelle in Joseph Secondas in Leipzig und Dresden auftretender Operngesellschaft.

37

1814

Leipzig Dresden Berlin

Kündigung nach Streit mit Seconda, Tätigkeit als Karikaturist und Komponist; nach dem Sieg Preußens über Napoleon Wiedereinstellung in den preußischen Staatsdienst (zunächst ohne feste Besoldung) durch Vermittlung Hippels.Der goldne Topf erscheint.

38

1815

Berlin

Beginn der Freundschaft mit Ludwig Devrient; Tätigkeit im Justizministerium.

39

1816

Berlin

Ernennung zum Kammergerichtsrat.

1819

Berlin

Mitglied der „Immediatkommission zur Ermittelung hochverräterischer Verbindungen und anderer gefährlicher Umtriebe“; Konflikt mit Ermittlungsbehörde.

43

1820

Berlin

Einsatz Hoffmanns in der Kommission zugunsten des verhafteten „Turnvaters“ Jahn.

44

1821

Berlin

Entlassung aus der Kommission auf eigenen Wunsch; Ernennung zum Mitglied des Oberappellationssenats am Kammergericht.

45

1822

Berlin

Disziplinarverfahren wegen Hoffmanns Erzählung Meister Floh; E. T. A. Hoffmann am 25. Juni gestorben.

46

2.2Zeitgeschichtlicher Hintergrund

ZUSAMMENFASSUNG

Nach dem Zusammenbruch von 1806 führte Preußen grundlegende Reformen durch. Sie sollten in den Bereichen Militär, Wirtschaft, Verwaltung und Bildung Kräfte für den Wiederaufstieg des Staates freisetzen.

Das aufstrebende Bürgertum der Zeit wird durch einen lebhaften Kulturbetrieb angesprochen.

E. T. A. Hoffmann war als Jurist auf den preußischen Staat als Arbeitgeber angewiesen. Das Dienstverhältnis war durch Strafversetzung, Disziplinarverfahren und Zensurmaßnahmen belastet. Viele Jahre war er ohne Stelle, als die Gerichtstätigkeit nach dem Einmarsch der Franzosen in Warschau eingestellt war.

E. T. A. Hoffmann wurde 1776 in eine Juristenfamilie hineingeboren. Ein prägendes Elternhaus hatte er nicht, die Eltern wurden 1778 geschieden, die Kinder wuchsen getrennt auf. Der Vater Christoph Ludwig Hoffmann, Advokat am preußischen Gerichtshof in Königsberg, starb 1797; die Mutter, Luise Albertine Hoffmann geb. Doerffer, war ein Jahr vorher gestorben. Er wuchs bei Onkel und Tante, Otto Wilhelm Doerffer und Tante Johanna Sophie Doerffer, auf.

Hoffmanns juristische Laufbahn

Nach Schulzeit und Jurastudium trat er in den preußischen Staatsdienst ein. Er legte die erforderlichen Prüfungen ab und durchlief die Beamtenlaufbahn:

JAHR

STUFE

ORT

1792−1795

Studium

Universität Königsberg (erstes juristisches Examen 1795)

1795−1798

Referendar

Königsberg, Glogau (zweites juristisches Examen 1798

1798−1800

Berlin (Assessorexamen 1800)

1800−1802

Assessor

Posen

1802−1804

Plock

1804−1806

Regierungsrat

Warschau

1814−1822

Kammergerichtsrat (ab 1816)

Berlin; Immediatkommission (1819−1821), Disziplinarverfahren (1822)

Die berufliche Tätigkeit fand sowohl bei Regierungs- als auch bei Gerichtsstellen statt. Seine Ausbildung absolvierte er mit großem Erfolg, seine Dienstpflichten erfüllte er zur großen Zufriedenheit des Dienstherrn. Dreimal wurde die Laufbahn empfindlich gestört:

1802 durch die Strafversetzung nach Plock,

1806 durch die Besetzung Warschaus durch die Franzosen,

im letzten Lebensjahr durch das Disziplinarverfahren.

Anlass für die Strafversetzung waren einige bei einem Ball herumgereichte Karikaturen Hoffmanns auf preußische Offiziere. Hintergrund war die in der Kleinstadt Posen aufsehenerregende Verurteilung eines Anwalts wegen Beleidigung eines Offiziers. Die bereits ausgefertigte Ernennungsurkunde zum Regierungsrat wurde nicht ausgehändigt. Stattdessen wurde die Versetzung in die Provinz verfügt. Nach zwei Jahren wurde Hoffmann dann zum Regierungsrat ernannt und nach Warschau versetzt.

Durch die französische Besetzung Warschaus zwei Jahre später waren die preußische Verwaltung und damit auch die Gerichtstätigkeit eingestellt. Hoffmann war ohne Dienstherrn und diese Phase dauerte acht Jahre an. Erst 1814 konnte er in den Staatsdienst zurückkehren.

In den letzten Lebensjahren war er durch einen Konflikt mit dem Dienstherrn belastet. Er wurde 1819 in die „Immediatkommission zur Ermittelung hochverräterischer Verbindungen und anderer gefährlicher Umtriebe“ berufen. Dieses Gremium war im Zusammenhang mit den „Demagogenverfolgungen“ gebildet worden und sollte mit juristischen Mitteln gegen die bürgerliche und liberale Opposition vorgehen. Diese Erwartung erfüllte Hoffmann nicht. Er ließ sich von der politischen Zielsetzung nicht beeindrucken und kam zu eigenständigen juristischen Schlussfolgerungen, die der Regierung nicht genehm waren. So vertrat er im Fall des „Turnvaters“ Jahn die Auffassung, dass dessen Inhaftierung unbegründet sei. Hoffmanns Widersacher war der Polizeidirektor Kamptz. Er bewirkte, dass die Entscheidung der Kommission wirkungslos wurde, und Hoffmanns Berufung wurde auf eigenen Antrag zurückgenommen. In kaum verhüllter Form stellte Hoffmann seine Erfahrungen in der Erzählung Meister Floh dar. Gegen sie schritt die Zensur ein und gegen Hoffmann wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

Reformen in Preußen

Als Beamter, der sowohl im Rechtswesen als auch in der Verwaltung tätig war, gehörte Hoffmann zu einer der führenden Schichten in Preußen. Die Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution hatte das alte Preußen verloren. Der Zusammenbruch wurde durch die militärische Niederlage im Jahr 1806 in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt deutlich. Reformen waren erforderlich. Dazu war die Mitwirkung der Beamtenschaft erforderlich. Die in der Grafik dargestellten Reformen wurden in Angriff genommen.

Die Reformen zielten auf die Freisetzung von Kräften in nahezu allen Bereichen: Wirtschaft und Soziales, Regierung und Verwaltung, Militär und Bildung. Sie sind u. a. mit den Namen Stein, Hardenberg, Humboldt, Scharnhorst, Gneisenau verknüpft.

Die Reformen stellten eine „Revolution von oben“ dar. Ihnen liegt ein Menschenbild zugrunde, das auf die Philosophie von Kant und Fichte und die Pädagogik Pestalozzis