Der Held von Ameland - Vera Booms - E-Book

Der Held von Ameland E-Book

Vera Booms

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Beschreibung

Die Truppe um die Ferienfreizeitkinder Biene, Maxi und Floh freut sich gemeinsam mit ihrer Freundin Tessa und deren Zirkuspinguin Hummels auf eine spannende Woche fernab von Eltern und Alltag. Doch während sie auf der Fähre der Insel entgegenschippern und die kreisenden Möwen beobachten, führt ein Moment der Unachtsamkeit zu einem kleinen Unfall, der zu großen Schwierigkeiten führt. Zeit für einen Helden...

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Seitenzahl: 57

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Wahre Geschichten

Wenn Fährenpassagiere in You-Tube-Filmen von einem Pinguin berichten, der zielstrebig das große Boot passiert, dann wissen Insider: Es sind wieder Herbstferien – Kinderfreizeit auf Ameland!

Vera schreibt zum vierten Jahr in Folge mit viel Liebe und großartigen Ideen eine Geschichte, die unsere Kinder auf der Ferienfreizeit jeden Abend Kapitel für Kapitel voller Spannung und Freude verschlingen. Dabei webt sie geschickt kleine Anekdoten mit ein, die ganz und gar nicht ausgedacht sind, sondern in unseren 26 Jahren Kinderfreizeit tatsächlich so (oder so ähnlich) passiert sind.

Und so huscht auch uns „Großen“ jedes mal ein verschmitztes Lächeln durchs Gesicht, wenn wir beim Zuhören oder Vorlesen eines der vielen Details entdecken, das in uns sehnsüchtige Erinnerungen wachruft an früher Erlebtes. Und wir fragen uns, ob damals nicht tatsächlich irgendwo ein Pinguin mit von der Partie war...

Florian Hartmann

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Gefräßige Möwen

Kapitel 2: Geschickter Fänger

Kapitel 3: Wurf mit Folgen

Kapitel 4: Training mit Hindernissen

Kapitel 5: Ein riskanter Plan

Kapitel 1 Gefräßige Möwen

„Daaa! Ich sehe den Leuchtturm von Ameland!" brüllt Maxi. Biene zuckt zusammen. „Maxi, warum schreist du mir so ins Ohr?" will sie wissen. „Ich bin doch nicht taub! Außerdem haben wir den Leuchtturm schon lange gesehen. Nicht wahr, Floh?“ „Logo!“ brummt Floh kauend. Maxi schaut ihn misstrauisch an. Er schiebt unauffällig die Tüte mit Colaflaschen aus Weingummi in die Jackentasche. Bisher hat er sie erfolgreich vor der naschhaften Maxi versteckt. „Aber gesagt hast du es nicht! Ich habe gewonnen!“ beharrt Maxi. Biene grinst in sich hinein. Wie schön es ist, an diesem herrlichen Oktobertag wieder mit den Freunden auf der Fähre Richtung Ameland zu stehen und sich die Nordseeluft um die Nase wehen zu lassen. Kräftig weht der Wind und frisch, und Biene ist froh über die wärmende Mütze, die sie von den Leitern bekommen hat. Alle Freizeitkinder tragen die gleiche Mütze. Die hält warm und macht Kindern und Leitern das Erkennen leicht. Sie sind nicht die einzige Kinderfreizeit auf der Fähre. Auch die älteren Jugendlichen, die in Hollum im Haus nebenan untergebracht sind, tragen ihre Mützen, allerdings in einer anderen Farbe. Außerdem laufen, rufen und lachen viele Kinder auf der Fähre herum, die zu anderen Gruppen gehören.

Biene ist voller Vorfreude auf eine herrliche Herbstferienwoche Kinderfreizeit. In diesem Jahr ist es sogar so, als würde selbst die Fähre jede Minute der Fahrt genießen und die Spannung noch steigern wollen. Das bemerkt auch die Leiterin Katja mit einem kritischen Blick auf die Uhr: „Wir fahren extrem langsam heute! Dabei hatte die Fähre schon so viel Verspätung.“ Maxi dreht sich mit leuchtenden Augen zu ihr um. Biene kennt dieses Blitzen in den Augen der Freundin ganz genau. Gleich wird sie wieder einen ihrer berühmt-berüchtigten Vorträge halten. Maxi weiß wirklich eine Menge und nicht nur Biene fragt sich, wie sie sich all das merken kann. Aber manchmal nervt die Besserwisserei. Und schon beginnt Maxi: „Wir haben nicht nur Ebbe, sondern extremes Niedrigwasser. Das kann man daran erkennen, dass rechts und links von uns der Sandboden des Meeres – also das Watt – zu sehen ist. Die Fähre muss sehr exakt navigieren, damit sie in der Fahrrinne bleibt. Daher fährt sie langsamer und vorsichtiger als sonst, und daher hat sich die Verspätung seit dem Morgen angesammelt.“ „Hoffentlich laufen wir nicht auf Grund“, entfährt es Biene unvorsichtigerweise und gibt Maxi so die Gelegenheit, ihre Rede auszuweiten. „Die Fahrrinne wird regelmäßig ausgebaggert, damit die Fährverbindung immer zuverlässig bleibt. Sie ist die Lebensader für die Insel.“ „Die Busse am Fähranleger warten doch hoffentlich auf uns, oder Katja?“ fragt Biene schnell. „Sicher, Biene. Laufen müssen wir nicht“, meint die Leiterin augenzwinkernd. „He, ihr! Lasst das sein!“ brüllt sie plötzlich und rennt los. Biene sieht, dass mehrere große fremde Kinder einen kleinen Jungen von ihrer Freizeit eingekreist haben und versuchen, ihm die Mütze wegzunehmen. Besonders frech ist ein großer, dicker Junge, der ein rotes Shirt trägt. So eine Gemeinheit, denkt sie. Doch Katja braucht gar nicht einzugreifen, denn mehrere Jugendliche von der älteren Freizeit bauen sich drohend vor den Kindern auf. „Komm, Michi, lass abhauen!“ ruft ein Junge und sie verschwinden. Ohne Mütze.

Biene, Maxi und Floh stehen gemeinsam an der Reling und blicken auf die sich nähernde Insel. Neben ihnen füttern einige Kinder die Möwen mit ihren Broten. Kreischend balgen sich die Vögel um die besten Happen. Rechts und links ist das trocken gefallene Watt zu sehen. Die Fähre navigiert exakt in der Mitte der Fahrrinne. Biene schaut zur Kommandobrücke hoch, an der die Fahne von Ameland und die des Fährunternehmens Wagenborg im Herbstwind flattern. Dort oben beim Kapitän herrscht bestimmt höchste Konzentration, denkt sie. Am Fähranleger warten dutzende Autos und Mengen von Fußgängern. „Die Fähre muss wirklich viel Verspätung haben“, meint Floh. „So voll war es doch sonst nicht!“

„Freut ihr euch auch so auf Ameland?“ fragt Biene strahlend. „Das wird bestimmt wieder toll!“ Sie ist nicht erst seit der Anmeldung im Freizeitfieber. Schon längst ist klar, dass sie wieder mit Maxi auf ein Zimmer will. Optisch ist Biene das genaue Gegenteil von ihrer Freundin Maximiliane. Sie ist sportlich und durchtrainiert, weil sie eine leidenschaftliche Fußballspielerin ist, und spielt zusammen mit Floh in der gleichen Mannschaft. Maxi ist kleiner als sie und ziemlich rund. Sie isst gerne und viel und weiß immer alles über den Speiseplan auf Ameland. Manchmal wundert sich Biene, warum sie immer besser informiert ist als die anderen. Sie muss über einen geheimen Draht zu den Kochfrauen verfügen.

Bienes Blick fällt auf Floh, der seine Süßigkeiten wieder ausgepackt hat und ihr unauffällig etwas anbietet. In diesem Moment piept seine digitale Armbanduhr und noch bevor er seine Hand zurückziehen kann, schaut Maxi rüber und erblickt die Tüte. „Colafläschchen! Die find ich total lecker! Floh, darf ich eins haben?“ ruft sie begeistert und guckt sehnsüchtig. „Klar, Maxi“, meint er resigniert. Maxi schnappt sich die ganze Tüte und lässt eine Handvoll der kleinen Weingummiflaschen genießerisch in den Mund fallen. „He, haut bloß ab!“ ruft sie den Möwen zu, die sich auch für die Leckerei interessieren und kreischend näherkommen. Floh zieht jetzt eine kleine weiße Spraydose heraus und öffnet den bunten Deckel. Er schiebt sich die Öffnung in den Mund, drückt ab, inhaliert tief und steckt das Spray wieder ein. „Floh, was ist das?“ will Biene wissen. „Mein Asthmaspray“, erwidert er achselzuckend. „Ich habe es noch nicht so lange und stelle mir deshalb den Alarm auf der Uhr, damit ich es pünktlich nehme.“ Biene ist entsetzt. „Du … du hast Asthma? Das wusste ich ja gar nicht. Wie … warum … und beim Fußball?“ „Ich hatte doch immer diese Erkältungen“, antwortet Floh. „Der Husten war besonders schlimm, vor allem abends und in der Nacht. Und beim Fußball hatte ich das Gefühl, kurzatmig zu sein und konnte nicht mehr so ausdauernd laufen.“ Biene erinnert