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Die Drachen versetzen die Menschen im Dorf in Angst und Schrecken. Der kleine Drache Flip hat jedoch keine Lust, ein richtiger Drache zu sein und die Häuser der Menschen zu verbrennen. Er widersetzt sich seinen Eltern und freundet sich mit einem kleinen Jungen an. Der Beginn einer großartigen Freundschaft, die zuvor jedoch eine schwere Prüfung überstehen muss.
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Seitenzahl: 29
Veröffentlichungsjahr: 2015
An einer Felswand, abseits eines Dorfes lag oberhalb der Baumwipfel eine Höhle. Dort wohnte der kleine Drache Flip mit seinen Eltern. Weil die Drachen schon oft Häuser der Menschen zerstört hatten, hatten die Dorfbewohner schreckliche Angst vor ihnen. Immer, wenn einer der Drachen sich dem Dorf näherte, verkrochen sich die Menschen ängstlich in ihren Behausungen. Flip hatte Mitleid mit ihnen und wollte nicht, dass sie Angst vor ihm hatten. Jedes Mal, wenn seine Eltern sich wieder auf den Weg zum Dorf machen wollten, fielen ihm tausend Ausreden ein, warum er nicht mitkommen könne. Flips Eltern hofften verzweifelt, dass ihr Sohn schon noch Gefallen daran finden würde, ein richtiger Drache zu sein.
Stattdessen schlich sich Flip oft zum Dorf, um heimlich die Menschen zu beobachten. Als er wieder einmal versteckt hinter einem großen, grünen Busch am Dorfrand stand, beobachtete er eine Gruppe spielender und fröhlich lachender Kinder. Traurig sah er zu ihnen hinüber. Dann hatte er eine Idee. Wenn er schon nicht mit den Kindern spielen konnte, so wollte er zumindest mit ihnen sprechen. Die Kinder mussten ihn dazu nicht sehen.
»Hallo«, rief er von seinem Versteck aus zu den spielenden Kindern. Doch sie hörten ihn nicht. Nur Jamie, das jüngste der Kinder, reagierte. Er versuchte, die Anderen auf Flips Rufen aufmerksam zu machen. Doch, wie schon so oft, kümmerte sich Keiner um ihn. Traurig ließ er den Kopf hängen. Flip beschloss, Jamie, dessen Namen er nun gehört hatte, zu rufen. Jamie hob den Kopf und blickte sich fragend um.
Er konnte den Drachen, der sich hinter dem dichten Busch versteckt hielt, nicht sehen. Flip rief erneut und Jamie beschloss nachzusehen von wo das Rufen kam.
»Hier, bei dem Busch«, rief Flip und rüttelte etwas an den Zweigen, damit Jamie sehen konnte, welcher Busch gemeint war. Als er nun direkt davor stand, konnte er Flip noch immer nicht sehen.
»Wer bist du denn und warum versteckst du dich hinter dem Busch?«, fragte Jamie verwundert.
Flip musste sehr vorsichtig sein, damit Jamie ihn nicht sah und als Drachen erkannte. Schließlich wollte er nicht, dass Jamie Angst vor ihm hatte. Er beflunkerte Jamie, dass er sehr schüchtern sei und darum noch nie einen Freund hatte. Die beiden unterhielten sich eine Weile, aber bald darauf musste Jamie schon nach Hause und verabschiedete sich.
»So, Flip« sagte sein Vater am nächsten Tag mit strengem Blick. »Heute gibt es keine Ausreden, du kommst mit zum Dorf. Du musst nun endlich lernen, dich wie ein richtiger Drache zu benehmen.«
Schon kurz darauf landeten die Drachen auf dem Marktplatz des Dorfes und Flips Vater erwartete, dass sein Sohn das Haus, vor dem er stand, mit seinem glühend heißen Feueratem anzündete.
»Ich weiß gar nicht mehr, wie man das macht«, versuchte Flip seinen Vater zu überzeugen. Er ging dabei in Richtung Dorfrand, wohin ihm sein Vater folgte.
»Zeig du mir doch erst mal, hier an dem Holzhaufen, wie das geht, ja?«, bat er seinen Vater. Er zeigte auf einen Stapel Holzblöcke, die dort gestapelt waren. Sein Vater verstand nicht, warum Flip nicht einfach loslegte und versuchte, etwas zu zerstören. Ihm selbst hatte es schon als Jungdrache immer außerordentlich großen Spaß gemacht, Häuser niederzubrennen.
Problemlos brachte Flips Vater mit seinem heißen, orangeroten Feueratem das Holz zum Brennen.