Der Kuckuck im Auto - Brigitte Birnbaum - E-Book
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Der Kuckuck im Auto E-Book

Brigitte Birnbaum

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Beschreibung

Tatsache! Kaum zu glauben! „Unser Auto hat einen Vogel!“, stellen Anna-Marie und Sven fest. Wie ihn vertreiben? Sie wollten doch mit Mama und Papa zur Oma fahren. Oder etwa nicht? Nicht nur ein Kuckuck, auch ein leibhaftiger Storch versetzt Kinder in Aufregung. Er sprengt in der 2 a die Lesestunde zur Freude von Moritz, Benni und allen, nur die Lehrerin stört sein Abenteuer. Ganz andere Probleme haben Frank und Silvi mit ihren Wunschzetteln. Und noch heftiger wird es bei Antje, Nina und ihrer Mutter, wo sogar nachts die Polizei mit Blaulicht anrückt. Netti, der Schwester vom Nieles, gefallen Abenteuer sehr und sie ist überzeugt, dass Bücher zaubern können. Sie hat es schon ein paar Mal erlebt. In dem Blumenkasten auf dem Balkon entdeckt Stefan ein Ahörnchen. Vielleicht entwickelt sich daraus ein großer Ahorn als Beginn eines Räuberwaldes. All das erwartet den Leser und die Leserin in den sechs Geschichten und einem Märchen, versehen mit lustigen Zeichnungen von Tina Halm.

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Seitenzahl: 44

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Der Kuckuck im Auto

Schornsteinfeger Adebar

Das Ahörnchen

Der Nieles

Wunschzettelprobleme

Erwischt

Wie des Teufels jüngster Sohn eine Frau bekam

Brigitte Birnbaum

Tina Halm

E-Books von Brigitte Birnbaum

Impressum

Brigitte Birnbaum

Der Kuckuck im Auto

ISBN 978-3-95655-869-6 (E-Book)

ISBN 978-3-95655-879-5 (Buch)

Illustrationen: Tina Halm

Gestaltung des Titelbildes: Ernst Franta unter Verwendung eines Bildes von Tina Halm

© 2018 EDITION digital®Pekrul & Sohn GbR Godern Alte Dorfstrasse 2 b 19065 Pinnow Tel.: 03860 505788 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.edition-digital.de

Der Kuckuck im Auto

Das ist ein Ding! Nicht zu glauben!

Vati hat die Motorhaube geöffnet. Ihm fallen beinah die Augen aus dem Kopf.

„Kommt mal beide her!“, ruft er zur Terrasse hinüber. „Fix!“

Sie sind schon auf dem Weg. Sie wollen doch zur Oma fahren. Alle vier: Vati, Mutti, Anna-Marie und Sven; die ganze Familie.

Anna-Marie steht als Erste neben Vati. Sven ist immer und in allem Letzter. Auch heute.

„Was ist?“, fragt das Mädchen.

„Seht euch das an!“, verlangt Vati und deutet aufgeregt auf das Innere der Maschine. „Na, was machen wir nun?“

„Hat einer den Motor geklaut?“, schreit Sven.

Der Garage fehlt nämlich noch die Tür. Vati konnte sich nicht kümmern. Vati lag ein bisschen im Krankenhaus. Ist erst seit gestern wieder so richtig gesund.

Mutti konnte sich auch nicht kümmern. Nach der Arbeit besuchte sie Vati jeden Tag. Überhaupt wohnt die Familie noch nicht lange in ihrem Häuschen, dem letzten am Stadtrand vor den Wiesen.

Vati presst den Zeigefinger gegen seine Lippen und winkt mit der anderen Hand Mutti herbei. Anna-Marie und Sven verstehen Vatis Getue nicht. Der Motor ist doch da, wo er hingehört.

„O, mein Gott!“ Das Mädchen stöhnt leise. „Wie niedlich!“

Jetzt sieht auch Sven das Nest im Motor und im Nest den kleinen Vogel. Dunkles Köpfchen, weiße Wangen, schwarze Kehle, hellgraue Flügel. Der Vogel bewegt sich nicht. Blickt aus blanken Augen zutraulich die vier Menschen an. Blinzelt in die Sonne.

„Na fein“, flüstert Mutti. „Warum mussten sie auch die Hecke abhacken. Das haben wir nun davon.“

„Eine Bachstelze“; meint Vati und atmet tief durch.

Sven behautet, es sei ein Kuckuck.

„Du bist mir auch ein Kuckuck.“ Mutti streichelt dem Sohn übers Haar.

Sven mault gegenan. Er hat gestern einen Kuckuck gehört. Ganz nah rief er.

„Glaubt mir, es ist eine Bachstelze“, beteuert Vati.

„Die traut sich was.“ Anna-Marie seufzt.

„Hoffentlich haut sie bald ab“, drängelt Sven. „Wir müssen fahren.“

„Hm ...“, macht Vati, „hm ...“ und guckt hilfesuchend zu Mutti. Auch Anna-Marie und Sven gucken ihre Mutter an. Die lächelt.

Was gibts da zu lachen, denkt Sven.

Anna-Marie weiß, warum Mutti lächelt. Der Vogel passt in Muttis Plan. Sie hatte nicht zur Oma fahren wollen. Heute noch nicht. Vati sollte sich noch ein paar Tage schonen.

„Wie ist die da bloß reingekommen?“, fragt Mutti.

„Wie wohl? Von unten. Bei dem Auto geht das.“ Sven kennt sich aus.

Er stützt sich auf den Kotflügel. Der Wagen federt leicht. Aha! Und noch einmal. Kräftiger.

„Lass das! Mensch!“ Anna-Marie zerrt den Bruder am Arm.

Die Bachstelze rührt sich nicht, lässt sich nicht aus ihrem Nest schütteln.

Irgendwie tut sie dem Jungen schon leid. Klar. Aber ... Warum unternimmt Vati nichts, und Mutti lächelt. Sie müssten längst unterwegs sein. Oma wartet.

„Hm, hm ...“, brummt Vati nochmals und lächelt nun ebenfalls. Dann schließt er vorsichtig, ohne Knall, die Motorhaube. Sagt aber zögernd: „Was machen wir nun mit dem dummen Vogel? Hätte er sich nicht woanders einnisten können?“

„Wo denn?“, fragt Anna-Marie.

„Seine Schuld, dass wir ihn verjagen müssen.“ Sven will die Autotür öffnen, um einzusteigen.

„Nein“, sagt Mutti, henkelt sich bei Vati ein und führt ihn wie einen Kranken ins Haus zurück.

„Fahren wir denn nicht?“, ruft der Junge enttäuscht hinter den Eltern her.

„Wir können doch die Bachstelze nicht rausschmeißen!“, empört sich das Mädchen.

„Warum nicht? Ist das vielleicht ihr Auto?“

„Du bist gemein!“

„Und du bescheuert! Willst du etwa jeden Tag zu Fuß in die Schule latschen? Wegen einem Piepmatz?“ Sven wühlt mit beiden Händen in den Hosentaschen.

„Als Vati im Krankenhaus lag, sind wir ja auch zu Fuß in die Schule.“

„Aber jetzt liegt Vati nicht mehr im Krankenhaus!“ Unwillig wendet sich Sven ab und donnert mit der Faust auf die Motorhaube. Längst hatte er von der Rennerei jeden Morgen die Nase voll. Ihm genügt, dass er mittags fast eine halbe Stunde heimlaufen muss.

Anna-Marie machts nichts aus.

„Aber mir. Außerdem lügst du!“

„Nein!“

„Genau!“

„Neiein!“

„Kuckuck, Kuckuck!“, klingt es von fern über die Wiese. Siebenmal Kuckuck. Die beiden Kinder hören es nicht. Sie streiten. Sie bemerken auch die Bachstelze nicht, die geschäftig den Gartensteig entlang trippelt, neben dem rechts und links Unkräuter blühen. Hier schnappt sie eine Mücke. Dort sammelt sie ein blankes Käferchen ein und wippt elegant mit ihrem Schwanz.

„Unser Auto hat einen Vogel.“ Das kann Sven gar keinem erzählen. Er nimmt sich vor, nachts, wenn alle schlafen, hinunter zu schleichen und dann ... Die Schwester wird sich wundern.

Anna-Marie wundert sich überhaupt nicht. Worüber denn? Sie weiß, Montag hat Vati noch Schontag, und sie werden zu Fuß lostraben. Sven knurrt schlecht gelaunt. Die Frühstücksmilch ist ihm zu heiß, das gekochte Ei zu kalt. Er ärgert sich über sich selbst. Ist nicht hinuntergeschlichen. Hat verschlafen.

Gern hätte Anna-Marie der Bachstelze „Guten Morgen“ gesagt. Aber das Mädchen muss sich sputen.

Dienstag kommen beinah alle zu spät, Vati und Mutti im Dienst und die Geschwister in der Schule. Unter der Motorhaube piepst es jämmerlich.

Nun lächelt Mutti nicht mehr. Sie muss an den schweren Einkaufskorb fürs Wochenende denken und an Oma und runzelt die Stirn.