Der Pirat im Eis - William Clark Russel - E-Book

Der Pirat im Eis E-Book

William Clark Russel

0,0
4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.

Mehr erfahren.
Beschreibung

Ein Mann, ein Schiff im Eis. Ein Schicksal, das uralte Geheimnisse birgt. Im gnadenlosen Eis des Südpolarmeeres kämpft Paul Rodney, der Erste Maat der Brigg Laughing Mary, ums nackte Überleben. Ein unerbittlicher Sturm hat das Schiff zu einem Wrack gemacht. Getrieben von Einsamkeit und Verzweiflung, entkommt er dem sicheren Tod, nur um in eine noch größere, unerklärliche Gefahr zu geraten. Fernab jeder Zivilisation stößt Rodney auf ein Phänomen, das die Grenzen des Vorstellbaren sprengt: ein im ewigen Eis eingefrorenes Piratenschiff, dessen Mannschaft seit einem halben Jahrhundert in einem Zustand des Scheintods verharrt. Unter ihnen liegt ein Mann – nicht tot, nicht lebendig –, dessen Geschichte das ganze Weltbild Rodneys auf den Kopf stellt. William Clark Russell, ein Meister der maritimen Literatur des 19. Jahrhunderts, erschafft in „The frozen Pirate“ eine packende Abenteuererzählung. Tauch ein in eine Welt aus stürmischen Ozeanen, archaischer Seemannssprache und einem mysteriösen Rätsel, das über die Zeit hinweg bewahrt wurde. Dieser Roman ist ein poetisches, spannungsgeladenes Epos, das von der ersten bis zur letzten Seite jeden in seinen Bann ziehen wird.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Über dieses Buch

Ein Mann, ein Schiff im Eis.

Ein Schicksal, das uralte Geheimnisse birgt.

Im gnadenlosen Eis des Südpolarmeeres kämpft Paul Rodney, der Erste Maat der Brigg Laughing Mary, ums nackte Überleben. Ein unerbittlicher Sturm hat das Schiff zu einem Wrack gemacht. Getrieben von Einsamkeit und Verzweiflung, entkommt er dem sicheren Tod, nur um in eine noch größere, unerklärliche Gefahr zu geraten.

Fernab jeder Zivilisation stößt Rodney auf ein Phänomen, das die Grenzen des Vorstellbaren sprengt: ein im ewigen Eis eingefrorenes Piratenschiff, dessen Mannschaft seit einem halben Jahrhundert in einem Zustand des Scheintods verharrt. Unter ihnen liegt ein Mann – nicht tot, nicht lebendig –, dessen Geschichte das ganze Weltbild Rodneys auf den Kopf stellt.

William Clark Russell, ein Meister der maritimen Literatur des 19. Jahrhunderts, erschafft in ”The frozen Pirate” eine packende Abenteuererzählung.

Tauch ein in eine Welt aus stürmischen Ozeanen, archaischer Seemannssprache und einem mysteriösen Rätsel, das über die Zeit hinweg bewahrt wurde.

Dieser Roman ist ein poetisches, spannungsgeladenes Epos, das von der ersten bis zur letzten Seite jeden in seinen Bann ziehen wird.

Hinweise zur Übersetzung

Stilistische Merkmale: William Clark Russells Prosa zeichnet sich durch lange, komplexe Satzgefüge und eine poetische, beinahe überladene Sprache aus. Ich habe versucht, diese Struktur und diesen Ton im Deutschen zu reproduzieren, ohne die Lesbarkeit zu beeinträchtigen. Satzgefüge wurden dabei ein wenig vereinfacht, was der heutigen Lesegewohnheit geschuldet ist.

Nautische Terminologie: Begriffe wie ”covering-board”, ”bulwark rail”, ”long-boat”, ”jolly-boat”, ”caboose”, ”lazarette” und ”sternsheets” wurden in ihre historisch korrekten deutschen Entsprechungen wie ”Schanzkleidbalken”, ”Reling”, ”Langboot”, ”Beiboot”, ”Kombüse”, ”Lazarett” und ”Hecksitz” übersetzt, um die Fachsprache des Zeitalters der Segelschifffahrt genau wiederzugeben.

Archaismen und Sprachklang: Der Gebrauch von Wörtern und Phrasen wie ”cerulean brilliance” (himmelblauer Glanz) oder ”empearled sky” (perlmuttenen Himmel) wurde mit passenden, zeitgenössisch klingenden deutschen Entsprechungen wiedergegeben, um den literarischen Stil des späten 19. Jahrhunderts zu reflektieren. Das Wort ”Schanzkleidbalken” statt des moderneren ”Dollbord” dient der historischen Genauigkeit.

Inhalt

cover ebook

Über dieses Buch

Hinweis

Impressum

Der Sturm

Der Eisberg

Der Verlust der Gefährten

Ich verlasse das Wrack

Eine weiße Küste in Sicht

Eine Eisinsel

Eine erschreckende Entdeckung

Der gefrorene Schoner

Ich verliere mein Boot

Eine aufschreckende Entdeckung

Weitere Entdeckungen

Eine einsame Nacht

Ich erkunde Laderaum und Vorschiff

Ein außergewöhnliches Ereignis

Die Geschichte des Piraten

Ich höre von einem großen Schatz

Der Schatz

Wir beraten über unsere Lage

Wir besichtigen das Eis

Ein lustiger Abend

Wir zünden die Minen

Eine Veränderung kommt über den Franzosen

Das Eis bricht

Der Franzose stirbt

Der Schoner befreit sich

Quälende Gedanken an den Schatz

Ich treffe auf einen Walfänger

Ein Handel mit dem Yankee

Ich schätze die Ladung

Unsere Reise zum Kanal

Nachwort

Über den Autor

Hilf uns

Das Wrack der Grosvenor

Zwei Jahre vorm Mast

Der Job

Anne auf Green Gables

Himmelsstürmer

Guide

Cover

Contents

Impressum:

Erschienen im kontrabande Verlag, Köln.

Landsbergstraße 24 . 50678 Köln

Ungekürzte Neuausgabe © 2025 William Clark Russell

Umschlagbild & Umschlaggestaltung: kontrabande Verlag, Köln.

Titelgeneration unter Verwendung von Teilen von midjourney.

Übersetzung: Gerd-Gustl Müller

Erstmals 1887 zuerst als Fortsetzungsroman unter dem Titel ”The Frozen Pirate” in der Zeitschrift Belgravia, später als Buchausgabe über den Verlag S. Low, Marston, Searle & Rivington in London

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlags zulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Für Inhalte von Webseiten Dritter, auf die in diesem Werk verwiesen wird, ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich, wir übernehmen dafür keine Gewähr. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkungen nicht erkennbar. eBook-Herstellung im Verlag.

ISBN 978-3-911831-47-5 E-Book

ISBN 978-3-911831-48-2 Paperback

Ausführliche Informationen über unsere Autoren und Bücher finden Sie auf unserer Website www.kontrabande.de

Viel Spaß beim Lesen.

Der Sturm

Die Laughing Mary war ein leichtes Schiff, wie Seeleute ein Schiff nennen, das hoch auf dem Wasser steht, da sie ihre Ladung bereits in Callao gelöscht hatte. Von dort aus waren wir nur mit Ballast nach Kapstadt, Südafrika, aufgebrochen, um dort Befehle einzuholen.

Unsere Fahrt bis auf wenige Breitengrade in die Nähe des Kap Horns war äußerst angenehm gewesen. Die sprichwörtliche Milde des Pazifischen Ozeans lag in der Ruhe des Windes und in den sanften Wellen des silbergesäumten Schwells. Aber kaum hatten wir den neunundvierzigsten Breitengrad überschritten, da wurde das Wetter mürrisch und dunkel. Eine schwere Wolkenbank von blasser Farbe stieg im Nordosten auf, und der Wind kam und ging in kleinen Böen, die sich in trostlosem Stöhnen entluden. Selbst unsere ältesten Matrosen gestanden, sie hätten nie unheilvollere Böen gehört.

Der Sturm kam mit einigen Blitzen und mehreren Donnerschlägen und starkem Regen auf. Obwohl es erst zwei Uhr nachmittags war, war die Luft so düster, dass die Männer nach den Tauen tasten mussten. Und als die ersten Ausläufer des Sturms auf uns heranstürmten, war das Aussehen der See ungewöhnlich furchtbar. Im nordöstlichen Viertel wurde die See zu kochendem Schaum gefegt und zerfetzt. Während sie rings um uns und im Südwesten in einer Art schäumenden Durcheinanders von Schatten lag, die sich in die Dunkelheit des Himmels hinein fortsetzten, ohne den kleinsten Blick auf den Horizont zu gewähren.

In wenigen Minuten traf uns der Orkan. Wir hatten die Brigg bis auf das dicht gereffte Haupt-Toppsegel abgetakelt. Doch obwohl wir genau vor dem Sturm lagen, zerriss sein erster Schlag das winzige Restsegel, als wäre es aus Rauch geformt. Und in einem Wimpernschlag verschwand es, über den Bug huschend, wie ein Fetzen zerissenes Papier, nichts als die Leinen zurücklassend. Das Platzen des Toppsegels war wie die Explosion einer großen Kanone. In einem Atemzug wurde die Brigg mit Schaum erstickt. In riesigen Wolken wurde er hochgerissen und in gewaltigen, zitternden Körpern über und vor sie geschleudert, die den Wind mit ihrer eigenen düsteren Dämmerung füllten, in der nichts sichtbar war als ihr schreckliches Vorbeihuschen.

Durch diese schleudernden, weichen und singenden Massen von Gischt trieb der Regen in horizontalen, stahlartigen Linien. Die Böen leuchteten im Blitzschlag auf, als wären sie tatsächlich gezackte Waffen aus hellem Metall, geschleudert von Armeen unsichtbarer Geister, die ihre Kriegsrufe ausstießen, während sie uns jagten.

Der Sturm erfüllte den Himmel mit lautem Donnern. Dieser gewaltige Ausbruch dominierte, ohne die vielen schreienden, zischenden, kreischenden und heulenden Geräusche zu unterdrücken, die in der Takelage und auf den Decks entstanden. Das wilde, brodelnde Geräusch der See, die vom Sturm in Raserei versetzt wurde und in ihrer ungeheuren Leidenschaft unter dem ersten erstickenden und eisernen Griff der Hand des Orkans kämpfte.

Ich hatte den Ozean seit über zehn Jahren befahren, aber ich hatte nie etwas so Plötzliches oder Heftiges in Form von Wetter erlebt wie dies. Obwohl der Wind aus den Tropen blies, war er so grausam in seiner Bitterkeit wie Frost. Doch es gab weder Schnee noch Hagel, nur Regen, der wie ein Messer durch den Kopf zu gehen schien, wenn man ihm für eine Sekunde sein Gesicht zeigte. Es war notwendig, die Brigg vor dem Aufsteigen der See in den Wind zu bringen. Das Ruder wurde gelegt, und ohne einen Lappen Segel auf ihr kam sie herum. Aber als sie den Orkan direkt von der Seite bekam, dachte ich, mit uns sei alles vorbei. Sie legte sich so weit nieder, bis ihre Schanzkleider unter Wasser verschwanden und die Scherlatten in der Takelage über der Reling verborgen waren.

In dieser Haltung verharrte sie so lange, dass Kapitän Rosy mir zurief, ich solle dem Zimmermann sagen, er solle bereitstehen, die Toppmast-Takelage wegzuschneiden. Aber die Laughing Mary war ein schwimmfähiges Schiff und leicht getakelt. Und als sie die See am Bug nahm, indem wir eine kleine Persenning als Notsegel in den luvseitigen Hauptwanten festmachten, richtete sie ihre Masten wieder auf, wie ein fühlendes Wesen, das seine Ohren für das Gefecht spitzt. Sie zeigte sich kampflustig und machte ein einigermaßen gutes Wetter daraus.

Aber obwohl die erste Wut des Sturms schrecklich genug war, erreichte seine Heftigkeit ihren Höhepunkt erst gegen ein Uhr in der mittleren Wache. Lange davor war die See bergig geworden, und der Tanz unserer Eierschale darauf war beängstigend und zum Kotzen. Die Köpfe der Wellenberge schwarzen Wassers, riesig wie die Anden, sahen hoch genug aus, um das herabgesunkene Schwarz des Himmels mit den blauen und gelben phosphoreszierenden Feuern zu bürsten, die geisterhaft inmitten des berstenden Schaums funkelten. Körper aus Schaum flogen wie das Aufblitzen von fahlen Blitzlichtern durch unsere Takelage und über uns hinweg. Es war ein schreckliches Brüllen gewaltiger Wogen in wilder Fahrt, die im Lauf kämpften, aus der See emporsteigend, um das donnernde Gebrüll des Orkans in der Höhe noch zu vertiefen.

Kein Mann konnte sich an Deck halten und sein Leben bewahren. Zwischen den Relings stand das Wasser bis zur Taille. Dieses Wasser, das durch die Bewegungen der Brigg in einen wilden Strom verwandelt wurde, wurde durch tonnenschwere Lasten von See, die in dumpfen und hämmernden Zusammenstößen über den Bug auf das Vorschiff fielen, unaufhörlich erneuert. Wir konnten nichts tun, als das Ruder zu sichern und die Entwicklung unten abzuwarten. Denn, wenn wir ertrinken sollten, würde es ein leichteres Kentern sein, trocken und warm in der Kajüte unterzugehen, als halberfroren und bereits beinahe erstickt durch die bittere Kälte und den überfluteten Sturm an Deck zu verderben.

Da waren Kapitän Rosy, da war ich selbst, namens Paul Rodney, Maat der Brigg, und da waren die restlichen sieben einer Mannschaft, einschließlich des Zimmermanns. Wir saßen in der Kajüte und warteten. Einer von uns kletterte von Zeit zu Zeit den Niedergang hoch, um durch das Niedergangsluk zu spähen. Wir sahen einander mit der Melancholie von Übeltätern an, die darauf warteten, aus ihren Zellen gerufen zu werden, für den letzten Ausflug zum Schafott.

”Möge Gott sich unser erbarmen!”, rief der Zimmermann. ”Es muss ein Erdbeben in diesem Sturm sein. Etwas mehr als Wind ist an der Entstehung dieser Seen beteiligt. Hört das, nun! Nichts Geringeres als ein vierzig Fuß hoher Stoß konnte in diesem Durcheinander enden, Kameraden.”

”Ein Mann kann nur einmal sterben”, sagte Kapitän Rosy, ”und er wird nicht schneller verderben, wenn er seinem Ende mit einem mutigen Herzen entgegensieht.” Und damit steckte er seine Hand in das Schapp, auf dem er gesessen hatte, und zog einen Krug Whisky heraus, den er, nachdem er seine Lippen daran gesetzt und sie dort angeklebt hatte, während man bis zwanzig hätte zählen können. Dann reichte er mir die Flasche, ich gab die Flasche weiter, und leer kam sie zu ihm zurück.

Ich habe oft das Bild jener Kajüte vor meinem geistigen Auge. Es war nicht lange danach, dass es mich als eine Vision von solchem Trost heimsuchte, dass ich sie mit zehnmal dunkleren Bedingungen der Gefahr dankbaren Herzens angenommen hätte, wäre es möglich gewesen, meine Lage dafür einzutauschen. Eine Laterne hing von einem Balken und schwang heftig beim Rollen und Stampfen der Brigg. Die Abwechslungen ihres Lichts legten zwanzig verschiedene Bedeutungen, eine nach der anderen, in die festen, düsteren und betrübten Ausdrücke in den Gesichtern meiner Gefährten. Wir waren in warme Kleider gehüllt, und der Dampf stieg von der Feuchtigkeit in unseren Mänteln und Hosen auf wie Dampf von nassem Stroh. Der Whisky rötete einige unserer Gesichter. Die alkoholische Färbung verlieh nur eine Art von Ironie der Melancholie unserer Gesichter. Als ob unsere Traurigkeit nicht ganz aufrichtig wäre, wo, Gott weiß, unsere Herzen damit beschäftigt waren, die Minuten zu zählen, bis wir uns unter Wasser vor Atemnot berstend wiederfinden würden.

So ging es weiter bis zum Tagesanbruch. Die ganze Zeit über versuchten wir, uns gegenseitig so gut wir konnten zu ermutigen, manchmal mit Worten, manchmal mit dem Herumreichen der nächsten Flasche. Es war für keinen von uns zu irgendeinem Zeitpunkt möglich, mehr als unsere Nasen über dem Niedergang zu zeigen. Und selbst dabei brauchte man äußerste Vorsicht, denn da die Decks voller Wasser waren, war es notwendig, das Schwanken des Schiffes abzuwarten, bevor man die Schiebeluke oder Abdeckung zum Niedergang bewegte. Andernfalls hätte man die Kajüte und uns direkt mit ersäuft.

Da ich außerordentlich ängstlich war, weil die Brigg unbewacht lag, schaute ich bei einer Gelegenheit länger hinaus, als die anderen es wagten, und erblickte die extravaganteste Szene tobenden Aufruhrs, die sich das Gehirn eines Mannes vorstellen konnte. Die Nacht war so schwarz wie der Boden eines Brunnens. Aber das ungeheure Schwellen und Werfen weißer Wasser warf eine Blässe auf die Luft, die auf ihre Art ein gedämpftes Licht war, durch das es gerade möglich war, die taumelnden Masten bis zur halben Höhe zu erkennen. Die Figur der Brigg war so gerade auszumachen, wie sie schwarz und zitternd durch den Kopf einer Welle sprang, die sich über ihr gebrochen und sie wie in einem Kessel erstickt hatte.

Die Formen der näheren flüssigen Wellenberge waren zu sehen, wie sie auf unseren Luv-Bug herabkamen, die Brigg genau unter der Wölbung erwischend und sie so schräg stellend, dass sie am Ende zu stehen schien. Sie krängte so sehr, dass die See bis zur Höhe des Hauptluks hinaufspülte. In der Tat, wäre sie beladen und daher tief im Wasser gelegen, hätte sie keine Stunde in diesem wütenden und furchtbaren Ozean überlebt. Aber da sie nichts außer etwas Ballast in sich hatte, war sie wie eine Blase und schwang die Wogen hinauf und trieb nach Lee wie ein leeres Fass.

Als der Tag anbrach, wich etwas von seiner mitternächtlichen Wut aus dem Sturm. Der Zimmermann schaffte es, das Piekloch zu peilen, und zu unserer großen Zufriedenheit fand er nur wenig Wasser. Nur so viel, wie wir annehmen durften, dass sie es oben aufgenommen habe. Aber es war unmöglich, an den Pumpen zu stehen, also kehrten wir in die Kajüte zurück und brauten einen kalten Punsch. Wir taten, was wir konnten, um unsere Stimmung bei Laune zu halten. Gegen Mittag hatte der Wind noch einmal nachgelassen, aber die See lief immer noch sehr schwer. Der Himmel war ungewöhnlich dicht mit Haufen von dunklen, gelblichen, eilenden Wolken. Obwohl wir unsere Position ziemlich genau berechnen konnten, war die Atmosphäre so beißend, dass es schwierig war, uns zu überzeugen, dass Kap Hoorn nicht in der Nähe war.

Wir konnten jetzt die Pumpen bedienen, und ein kurzer Einsatz befreite die Brigg vom übernommenen Wasser. Wir holten ein neues Haupt-Toppsegel herauf und befestigten es, und, das gereffte Focksegel setzend, brachten wir das Schiff vor den Wind. Und weg rannte sie, gejagt von der geschwollenen See. So fuhren wir fort, bis wir nach Koppelnavigation berechneten, dass wir uns etwa dreißig Meilen südlich des Breitengrades des Horns befanden und auf dem sechsundachtzigsten Längengrad West.

Wir bordeten dann unsere Backbord-Halse an und brachten die Brigg so dicht an den Wind, wie es für einen Vortrieb angemessen war. Aber vier Stunden nachdem wir die Brassen bedient hatten, stürmte der Sturm, der seit seinem ersten Aufkommen nicht um zwei Punkte gedreht hatte, wieder in seine erste Wut auf.

Der Morgen des 1. Juli, anno 1801, fand die Laughing Mary leidenschaftlich kämpfend, mitten in einer wütenden Kap Hoorn-See. Ihr Klüverbaum und Vor-Topp-Mast waren weg, ihr Ballast hatte sich verschoben. Ihre Lage hätte selbst in einer Flaute sie mit ihren Steuerbord-Püttings unter Wasser gezeigt. Ihre Decks waren von enormen Wogen blankgefegt, ihren Backbord-Kielbalken hatten schreckliche Schläge einstecken müssen, von riesigen Wogen, die in mächtigen grünen Massen über sie hinweggedonnert waren.

Der Eisberg

Der Verlust der von mir genannten Spieren war keine große Sache, noch ließen wir uns von einem solchen Wetter, wie es vor Kap Hoorn zu erwarten war, nicht einschüchtern. Denn jeder Seemann, der dieses eisige und stürmische Gebiet betritt, weiß, was er hier zu erwarten hat. Die Natur in ihren gewalttätigsten Stimmungen vorzufinden, grausamer und unberechenbarer als eine verrückte Frau, die dich einen Moment lang mit stiller, unheilvoller Mürrischkeit ansieht und im nächsten Moment mit teuflischem Lachen kreischt, als ob sie auf dich losspringen würde.

Aber es lag eine Hartnäckigkeit in dem Sturm, der uns in diesen Teil der Welt getrieben hatte, die schwer auf unserer Stimmung lastete. Es war unmöglich, den Ballast zu trimmen. Wir wagten es nicht, zu wenden, um das Schiff auf den anderen Bug zu bringen. Und die Neigung der Decks, zusätzlich zu den heftigen, wilden Bewegungen des Schiffs, machte unsere Lage so unerträglich wie die eines Mannes, der in einem Fass eingesperrt und bergab gerollt würde.

Auch war es unmöglich, ein Feuer anzuzünden. Wir konnten daher unser Essen nicht zubereiten oder ein warmes Getränk bekommen. Die Kälte war unbeschreiblich bitter. Die Takelage war mit Eis überzogen, und große Anhängsel von silberner Brillanz wie Kristalle hingen von den Rahen, dem Bugspriet und den Klampen herab. Die Segel waren zu der Härte von Granit gefroren, sahen wie Eisenplatten aus, die in stählernen Bändern aufgerollt waren. Wir hatten keine Möglichkeit, unsere Kleidung zu trocknen, noch waren wir in der Lage, uns durch Bewegung warmzuhalten.

Nie schien die Sonne, um uns die Ermutigung ihres glorreichen Strahls zu geben. Stunde um Stunde fanden wir uns inmitten derselben verwirrenden Szene: die hohen, olivfarbenen Seen, die vor Wut schäumend uns entgegenkamen, während sie brüllend in Reihen sich auflösender Klippen auf uns zukamen. Währenddessen kreischte und pfiff der Wind durch unsere graue und gefrorene Takelage, und das Wasser, das in Fluten unsere Decks überspülte. Die Enden der laufenden Takelage peitschten im Strom umher, und das lebende Vieh lag ertrunken und steif in den Verschlägen nahe der Kombüse.

Mit festgelaschtem Ruder und den Rahen in den Wind gedreht trieben wir dahin, ständig mit dem Schwellen jeder riesigen Woge weiter und tiefer in die eisigen Regionen des Südwestens getrieben, hilflos, ahnungsvoll, trostlos.

Es war die Nacht des vierten Tages des Monats. Die Mannschaft war vorn im Vorschiff, und ich wusste nicht, ob außer mir noch jemand an Deck war. In Wahrheit gab es keinen Ort, an dem Wache gehalten werden konnte, wenn es nicht das Niedergangsluk war. So stark war die Heftigkeit, mit der die See über die Brigg brach, dass man sein Leben riskierte, wenn man über die Entfernung zwischen dem Vorschiff und dem Achterdeck kriechen wollte. Das Licht war den ganzen Tag so dicht wie Schlamm gewesen. Nun war auf diese fliehende Düsternis von Dunst, Graupel und Gischt die Schwärze der Nacht herabgesunken.

Ich stand im Niedergang wie in einem Wachhäuschen, meine Augen gerade über der Abdeckung. Nichts war zu sehen außer Schichten von gespenstisch weißem Wasser, das die Schwärze auf der Leeseite des Schiffes hochfegte oder nach Luv brach und brodelte. Es war reines blindes Chaos für das Auge. Man hätte annehmen können, die Brigg befände sich inmitten eines riesigen, dampfartigen Aufruhrs, so illusorisch und undefinierbar waren die Schatten der sturmgepeinigten Nacht.

Ein Block von Schwärze schmolz in einen anderen, mit manchmal einer außergewöhnlichen Blässe von Licht, die wie die schwache Reflexion einer Laterne, die ihr Leuchten aus der Ferne wirft, über den dunklen Himmel huschte. Zweifellos die Reflexion einer besonders hellen und ausgedehnten Schaumfläche auf einem rußigen Bauch hoch oben, der tiefer hing als die anderen Wolken. Ich sage, man hätte sich inmitten eines höllischen Konflikts von Dampf wähnen können, wenn nicht der substanzielle Donner der Wogen auf dem Schiff und das Kreischen der brechenden Wassermassen, die wie Kanonenkugeln zwischen den Masten flogen, gewesen wären.

Nach einem langen und gründlichen Rundblick in die Dunkelheit, die mit Schaum halbdurchsichtig war, ging ich hinunter, um einen Schluck Whiskey und einen Bissen Abendessen zu mir zu nehmen. Es war in der zweiten Hundswache acht Glasen, das heißt, acht Uhr abends. Der Kapitän und der Zimmermann waren in der Kajüte. Auf dem Schwingtablett über dem Tisch lagen ein Stück Pökelfleisch, etwas Zwieback und eine Flasche Hollands.

”Nichts zu sehen, nehme ich an, Rodney?”, sagte der Kapitän.

”Nichts”, antwortete ich. ”Sie kommt immer wieder hoch, und das ist alles, was man sagen kann.”

”Ich bin mehr als einmal in meiner Zeit unter blanken Stangen beigedreht gewesen”, sagte der Zimmermann, ”aber nie so lange. Ich bezweifle, dass Sie viele Schiffe finden werden, die sich dem so stellen, wie die Laughing Mary es tut.”

”Der Verlust der Spieren vorn wird sie seetüchtiger machen”, sagte Kapitän Rosy. ”Aber wir sind in einem hässlichen Teil des Erdballs. Wenn schlechte Seeleute sterben, werden sie hierher geschickt, schätze ich. Der schlimmste nautische Sünder kann nicht lange vor dem Horn beigedreht liegen, ohne mit einer geläuterten Seele herauszukommen. Er muss von vorn anfangen, um weitere Bestrafung zu verdienen.”

”Nun, hier ist eine Brise, die nicht mehr lange wehen kann”, rief der Zimmermann. ”Die Quelle, von der sie kommt, muss bald nachgeben, es sei denn, ein neuer Passatwind ist zu einem ausgewachsenen Sturm für diesen Ozean geworden.”

”Welche südliche Drift schätzen Sie, wird uns unsere Abdrift geben, Kapitän?”, fragte ich, während ich ein Stück Fleisch kaute.

”Vier Meilen pro Stunde”, antwortete er. ”Wenn das so weitergeht, werde ich wohl einige Entdeckungen machen. Der antarktische Polarkreis wird bald nicht mehr weit sein, und da Sie ein Gelehrter sind, Rodney, überlasse ich es Ihnen, zu beschreiben, was wir dort finden. Obwohl Sie mich kochen können, wenn ich nicht das Recht bekomme, das höchste Land zu benennen. Sehen Sie, ich möchte nach meinem Tod bekannt sein, und es gibt nichts Besseres als seine Unterschrift auf einem Berg, um in Erinnerung zu bleiben.”

Er grinste und streckte die Hand nach der Flasche aus, und nach einem Zug reichte er sie dem Zimmermann. An seiner Scherzhaftigkeit erkannte ich, dass er sich bereits sehr freizügig bedient hatte. Denn obwohl ich ein mutiges Gesicht gegenüber einer Schwierigkeit liebe, war unsere Lage eine, in der nur ein betrunkener Mann Stoff für Heiterkeit finden konnte.

In diesem Augenblick wurden wir durch einen wilden und furchtbaren Schrei an Deck aufgeschreckt. Er klang hoch über dem Rauschen und Brodeln des Windes und dem Zischen der peitschenden Wasser, und er drang mit einem Ton durch die Planken, der ihm einen unbeschreiblichen Charakter von Qual verlieh.

”Ein Mann über Bord gespült!”, brüllte der Zimmermann und sprang auf die Füße.

”Nein!”, rief ich, denn mein jüngeres und schärferes Ohr hatte einen Ton in dem Schrei gefangen, der mich überzeugte, dass es nicht so war, wie der Zimmermann sagte. In einem Augenblick sprangen wir drei die Leiter hoch und erreichten das Deck.

In dem Moment, als ich im Sturm war, hallte derselbe erschrockene Schrei entlang des Windes von einem Mann vorn herab: ”Um Gottes willen, kommt hoch, bevor wir darauf stoßen!”

”Was siehst du?”, brüllte ich. Was meinen eigenen und den Anblick von Kapitän Rosy und dem Zimmermann anging – nun, es war, als würde man blind geschlagen, so plötzlich aus der beleuchteten Kajüte in die schwarze Nacht zu kommen.

Jede Antwort, die von vorn versucht worden sein mochte, wurde durch das Eintauchen des Bugs der Brigg in eine See erstickt. Ihr Vorschiff wurde wieder wütend überflutet und die brodelnde See spülte wie Milch in der Dunkelheit nach achtern, bis sie uns bis zu den Knien stand.

”Seht da!”, brüllte plötzlich der Zimmermann.

”Wo, Mann, wo?”, brüllte der Kapitän.

Aber in dieser kurzen Zeit hatte sich mein Blick an die Nacht gewöhnt. Ich sah das Objekt, bevor der Zimmermann antworten konnte. Es lag auf unserem Lee-Kurs, aber wie weit entfernt, hätte in dieser schwarzen Dichte niemand sagen können. Schwach hob sich etwas gegen die Dunkelheit ab und von ihm ging ein schwacher Schimmer Licht aus, oder vielmehr von Blässe, die kein Licht war. Es war wie ein kleiner Hügel aus Schnee und sah aus, wie Schnee. Oder wie der Schaum der See in der Dunkelheit. Und er bewegte sich mit unserem Aufsteigen und Sinken.

”Eis!”, rief ich dem Kapitän zu.

”Ich sehe es!”, antwortete er, in einer Stimme, die mich überzeugte, dass der Schrecken, unter dem er stand, die Dünste der Spirituosen aus seinem Kopf vertrieben hatte. ”Wir müssen das Schiff um jeden Preis freifahren.”

Es war nicht nötig, die Männer zu rufen. Bei dem zweiten Schrei, den einer von ihnen, der aus dem Vorschiff gekommen war und den Berg gesehen hatte, erhoben hatte, waren sie hochgetorkelt, wie Seeleute es tun, wenn sie um ihr Leben springen. Jetzt kamen sie taumelnd und kriechend achtern zu uns. Denn die Lampe in der Kajüte warf einen Schein durch das Niedergangsluk, und sie konnten uns sehen, wie wir dort standen.

”Männer”, rief Kapitän Rosy, ”dort drüben ist ein Grabstein für unsere Kadaver, wenn wir nicht schnell sind! Lasst das Ruder los!” (wir steuerten mit einer Pinne). ”Zwei Mann bereitstehen. Nach vorn, einige von euch, und löst das Stag-Focksegel und holt es nieder.”

Die Kerle zögerten. Ich wunderte mich nicht. Der Bugspriet war gebrochen, als der Klüverbaum durch den Fall des Topp-Galantmasts aus der Befestigung gerissen wurde. Er musste immer noch das Gewicht der schweren Spritsegel-Rahe tragen, und der Zug des Stagsegels könnte die Spiere mit den Männern darauf über Bord reißen. Doch es war unsere beste Chance. Das eine Segel, das am schnellsten gelöst und gehisst werden konnte, das eine, das den Bug der Brigg am schnellsten abfallen lassen würde, und das einzige Fragment, das versprach, standzuhalten.

”Los jetzt, bewegt euch!”, brüllte der Kapitän voller drängender Leidenschaft. ”Großer Donner! Der Eisberg ist nahe an Bord! Ihr werdet mir keinen Seeraum zum Wenden lassen, wenn ihr auch nur noch einen Augenblick zögert.”

”Folgt mir, wer will!”, rief ich. ”Und andere stehen bereit, um hochzuhissen.”

So sprechend – denn es schien in meinem Kopf eine sicherere Aussicht auf den Tod in diesem höchsten Moment zu zögern als in zwanzig solchen Risiken, wie das Auslegen auf dem Bugspriet bedeutete. Ich machte mich auf den Weg zur Lee-Seite der Luv-Schanzkleider und zog mich blindlings nach vorn. An Bolzen und Takelage und allem, das mir in die Hände kam. Ein Mann könnte sein Leben auf dem Ozean verbringen und nie eine solche Passage machen müssen.

Es war nicht nur die bittere Kälte, obwohl die heiße Wildheit meiner Gefühle mich vielleicht nicht die volle Heftigkeit davon spüren ließ. Es war das Gießen von Wassermengen auf mich, die über die Reling überkamen. Oft fielen sie mit solchem Gewicht auf meinen Kopf, dass es mir beinahe den Atem aus dem Körper schlug und mich aufs Deck presste. Es war eine Raserei, die mich ergriff, ausgelöst durch die ungeheure Verpflichtung zur Eile, die Verzögerung durch die über das Deck schwappenden Seen, die heftigen Bewegungen der Brigg, die Behinderung durch Takelage und losegerissene Deckmöbel, die überall umherschlugen.

Und die Angst, dass das Schiff seinen Bug gegen den Eisberg schlagen könnte, bevor ich den Bugspriet erreichen würde. All dies war es, das mich mit einer Art Wahnsinn erfüllte, durch dessen reine Kraft allein ich in der Lage war, das Vorschiff zu erreichen. Wäre ich kalt, ohne Erregung des Geistes, zu meiner Pflicht gegangen, hätte mein Herz versagt, bevor ich die halbe Länge der Brigg gemessen hätte.

Ich gelangte auf den Bugspriet, fast erstickt durch den Schauer der Seen, hielt ein offenes Messer zwischen meinen Zähnen, halb benommen von der ungeheuren Bewegung der leichten Brigg. An diesem äußersten Ende von ihr, waren die Bewegungen noch viel stärker zu spüren. Bei jedem Tauchgang erwartete ich, begraben zu werden, und jeden Moment war ich darauf vorbereitet, aus meinem Halt gerissen zu werden. Es war eine furchtbare Zeit. Das Abfallen der Brigg in das nächste Wellental war fürchterlich. Nie war ich in einer hohleren und schwellenderen See gewesen. Ihr Abfallen könnte unser Leben sofort beenden, durch das Rollen einer Woge über uns, die groß genug wäre, um das Schiff zu zerquetschen. Und dann war da dieser schreckliche Haufen schwacher Weiße, der aus der dichten Schwärze des Himmels sprang. Eine sichtbare Schärfe der Kontur mit jedem flüssigen Anheben des Schiffs sich sammelnd, das uns hoch in die fliehende Nacht spülte mit kreischender Takelage und brodelnden Decks.

Mich Gott anvertrauend, denn ich musste jetzt loslassen, zog ich das Messer aus meinen Zähnen und, nach den Leinen fühlend, die das Segel an die Spiere banden, schnitt und hackte ich so schnell, wie ich meine Arme bewegen konnte. In einem Augenblick peitschte der Sturm in eine befreite Falte des Segeltuchs und blies das ganze Segel aus. Der Bugspriet taumelte und zitterte unter mir. Ich tanzte mit unglaublicher Schnelligkeit zurück an Deck, den Männern zurufend, hochzuhissen. Der Kopf des Stagsegels stieg donnernd hoch, und das Schlagen seiner Falten und das Dreschen seines Schots war wie das Rasseln schwerer Feldgeschütze, die im vollen Galopp über eine steinige Straße getrieben wurden.

”Hoch genug!”, brüllte ich, fühlend, dass genug Segel gesetzt war, denn sehen konnte ich es nicht. ”Holt das Schot fest, Jungs, und dann nach Achtern mit euch, um euer Leben!”

Kaum hatte ich meinen Atem in diesem Schrei entlassen, hörte ich einen Knall wie von einer Kanone und wusste sofort, dass das Segel weg war. Einen Augenblick danach kam ein riesiger Brecher über die Luv-Schanzkleider direkt zwischen der Vor- und Großtakelage. Aber glücklicherweise, da ich in der Nähe der Vorwanten stand, hielt ich mich mit beiden Händen an den Toppsegel-Fallen fest, während ich die Männer rief. Da ich unter der Reling stand, die die Wucht der See brach, hielt ich mich fest, damit kein Unheil über mich kam. Ich stand für etwa zwanzig Sekunden in einer schrecklichen Wut und erstickender Gischt. Nichts hörend, nichts sehend, war ich mit jeder Fähigkeit in mir so betäubt und abgestumpft durch die Nässe, Kälte und den Schrecken unserer Lage. Ich wusste nicht, ob ich mir in diesem Zeitraum auch nur im Geringsten bewusst war, was geschehen war oder was geschehen könnte.

Als das Wasser vom Deck strömte, erholte ich mich ein wenig. Obwohl halb ertrunken, taumelte ich nach achtern und fand das Ruder verlassen. Anzeichen meiner Gefährten konnte ich nicht sehen. Ich stürzte zur Pinne und legte mein ganzes Gewicht und meine Kraft hinein, das Schiff hoch nach Luv zu treiben und sicherte das Ruder mit einem Stück Seil. Denn Eis oder kein Eis, für den Moment war ich so von der Nässe betäubt, dass ich den Eisberg nicht sehen konnte. Meine irre Idee war jetzt, die Brigg vor die See zu bekommen und aus dem Wellentrog. Geleitet durch jeden Instinkt in mir, dass eine solche weitere Welle wie die, die über sie gerollt war, sie in kürzerer Zeit auf den Grund des Meeres schicken musste. Schneller, als ein Mann brauchen würde, um ”Oh Gott!” zu schreien.

Eine Gestalt kam aus der Schwärze auf der Lee-Seite des Decks. ”Wer ist das?”, rief sie. Es war Kapitän Rosy. Ich antwortete ihm.

”Was, Rodney? Am Leben?”, rief er. ”Ich glaube, ich bin bewusstlos geschlagen worden.”

Zwei weitere Gestalten kamen kriechend nach achtern. Dann noch zwei. Es waren der Zimmermann und drei Seeleute.

Ich rief: ”Wer war am Ruder, als diese See überkam?”

Ein Mann antwortete: ”Ich, Thomas Jobling.”

”Wo ist dein Maat?”, fragte ich. Es schien mir, dass ich gerade der einzige Mann war, der seine Sinne voll bei sich hatte.

”Er wurde mit mir zusammen nach vorn gespült”, erwiderte er.

Nun gesellte sich ein fünfter Mann zu uns, aber bevor ich ihn nach den anderen befragen konnte, schrie der Kapitän mit einem Schrei wie der eines Irren: ”Es ist alles vorbei mit uns! Wir laufen auf!”

Ich sah hin und bemerkte, dass der Eisberg nur noch einen Musketenschuss entfernt war, woraus klar war, dass er uns, als er zuerst gesichtet wurde, näher gewesen war, als es die Schwärze der Nacht zugelassen hatte. In einer Zeit wie dieser auf See drängen die Ereignisse sich so schnell zusammen, dass sie in einem einzigen Haufen kommen. Und selbst wenn die Intelligenz nicht durch den Aufruhr und die Gefahr verwirrt wäre, wenn man tatsächlich so gelassen wäre wie in jeder Zeit perfekter Sicherheit, könnte sie unmöglich ein Zehntel dessen bemerken, was geschieht.

Ich gestehe, dass ich meinerseits sehr nahe daran war, durch die Nähe des Eisbergs gelähmt zu sein, und durch den Schrei des Kapitäns und durch die Erkenntnis, dass nichts getan werden konnte. Was ich am besten in Erinnerung habe, ist das Aussehen der Eismasse, die solide, wie eine kleine Insel, auf den Meeren lag, während die schäumenden Wasser um sie herum brüllten. Jeder Schlag der schwarzen Wogen wurde in einem dumpfen, hohlen Zittern durch den zischenden Flug des Sturms zum Ohr zurückgeworfen. Der gefrorene Eisklumpen war nicht höher als unsere Mastköpfe. Doch er wirkte wie ein Berg, der über uns hing, als die Brigg wirbelnd in das nächste Wellental geschleudert wurde, uns nach oben starren lassend aus der augenblicklichen Stagnation des Trogs, mit atemlos gespannten Lippen und mit sterbenden Augen.

Es lag eine Art Film von schwachem Licht außerhalb der Linien seiner eigenen Form, und dies sorgte dafür, ihn zu vergrößern. Gespenstisch wirkte er in der Dunkelheit, als ob er ein visionäres Licht reflektierte, das weder von der See noch vom Himmel kam. An diese Momente erinnere ich mich. Ebenso die wahnsinnig gewordene Bewegung unseres Schiffs, das mit jedem Moment zu ihm glitt.

Alle anderen Eindrücke wurden in der Qual der Zeit verschluckt. Eine monströse Schwankung überkam die Brigg, wie der letzte wahnsinnige Kampf eines verfluchten Geschöpfes. Der Bugspriet erfasste das Eis und schrammte mit dem Geräusch eines großen Baumes, der im Feuer knackt am Eis entlang. Ich konnte die Masten über mir brechen hören, das Krachen und Schlagen von Spieren und Rahen, die heruntergerissen wurden und den Rumpf trafen.

Vor allem hörte ich das Schleifen des Schiffs, das jetzt mit dem Bug zur See stand und von den Wogen getrieben wurde, sich breitseitig, entlang der scharfen und mörderischen Vorsprünge des Eises reibend. Zwei monströse Seen fielen über den Bug, warfen mich von den Beinen und schlugen mich gegen die Pinne, an die ich mich klammerte.

Ich hörte keine Schreie. Ich kam wieder auf die Füße und klammerte mich mit Todesmut an die Pinne. Da ich niemanden in meiner Nähe sah, versuchte ich zu rufen, um zu erfahren, ob noch jemand lebte, aber ich brachte kein Wort heraus.

Das furchtbare Schleifgeräusch hörte plötzlich auf, und die Blässe des Berges tauchte auf dem Steuerbordbug auf. Wir waren von ihm frei geschleudert worden und befanden uns in Lee. Aber wie war unser Zustand? Ich versuchte wieder zu schreien, aber vergeblich. Ich wollte gerade die Pinne verlassen, um nach vorn zu gehen, als etwas mich von oben über den Brauen traf – einem Block, wie ich glaube. Ich fiel und dann umgab mich eine tiefe Bewusstlosigkeit.

Der Verlust der Gefährten

Ich muss lange Zeit besinnungslos dagelegen haben. Dass ich mein Bewusstsein wiedererlangt habe, anstatt in dieser Ohnmacht zu sterben, muss ich stets als das größte Wunder eines Lebens ansehen. Kaum hatte ich mich aufgesetzt, da kam mir augenblicklich alles Geschehene und meine gegenwärtige Lage wieder in den Sinn. Mein Haar war steif gefroren, meine Hände so gefühllos, als wären sie aus Stein. Meine Kleider lasteten wie eine Rüstung auf mir, so unnachgiebig hart waren sie gefroren. Doch ich kam mühsam auf die Beine und stellte fest, dass ich stehen und gehen konnte und dass das Leben noch warm in meinen Adern floss, obwohl ich eine Stunde oder länger bewegungslos gelegen haben musste. Umspült von Wasser, das zu Eis geworden wäre, wenn es stillgestanden hätte.

Es war pechschwarz. Die Lampe am Ruder war erloschen, und das Licht in der Kajüte brannte zu schwach, um auch nur den leisesten Schein auf das Luk zu werfen. Eine Sache bemerkte ich schnell: Der Sturm hatte sich gelegt und es blies nur noch eine frische Brise. Die See ging noch sehr hoch. Aber obwohl jede Welle weiterhin ihren Schaumkopf emporschleuderte und der Himmel wie schwarze Tinte wirkte, lag weniger Bosheit in ihrem Schwappen, weniger Wut in ihrem Schlag. Das vielstimmige Brüllen der sich wälzenden Schwärze hatte sich in ein hartes und mürrisches Grollen gemildert, einen Klang wie Donner in einem Tal zwischen den Bergen.

Die Brigg stampfte und rollte schwer. Viel von der Leichtigkeit ihres anfänglichen Tanzes war aus ihr entwichen. Dennoch konnte ich mich nicht überzeugen, dass diese Trägheit gänzlich dem Wasser geschuldet war, das sie aufgenommen hatte. Es war jedoch wunderbar, dass sie überhaupt noch schwamm. Niemand, der das Reißen und Schaben ihrer Seite gegen das Eis gehört hatte, hätte annehmen können, dass nicht jede Planke aus ihrem Rumpf herausgerissen worden wäre.

Da ich feststellte, dass ich meine Stimme wieder gebrauchen konnte, brüllte ich, so laut ich vermochte, aber niemand antwortete mir. Drei- oder viermal schrie ich und rief einige der Leute bei ihren Namen, aber vergebens. ”Vater der Barmherzigkeit!”, dachte ich, ”Was ist geschehen?” Ist es möglich, dass all meine Gefährten über Bord gespült wurden? Sicherlich lebten mindestens fünf Männer, bevor wir das Eis streiften. Und wieder rief ich: ”Ist jemand am Leben?”, blickte wild über die schwarzen Decks und legte so viel Kraft in meine Stimme, die der Schrecken, den der Gedanke an mein Alleinsein in mir auslöste, in mir erzeugte, dass ich beinahe ein Blutgefäß zum Platzen gebracht hätte.

Meine Einsamkeit war für mich schrecklicher als jede andere Bedingung meiner Lage. Es war entsetzlich, fast erfroren, in völliger Dunkelheit auf den überfluteten Decks eines Rumpfes zu stehen, der sich elend zwischen den schwarzen Tälern und den gierig schäumenden Gipfeln der aufgewühlten See wälzte. Ich war überzeugt, dass er langsam voll lief und jeden Moment mit mir untergehen würde. Es war entsetzlich, sage ich, so dazustehen und zu fühlen, dass ich mich im Herzen des rauhesten, trostlosesten Seegebiets der Welt befand, in das der Welthandel das ganze Jahr über nur wenige Schiffe entsandte.

Aber kein Merkmal meiner kläglichen Situation ängstigte mich so, wirkte so auf die Leidenschaften meines Geistes, wie meine Einsamkeit. Oh, gäbe es nur einen Gefährten, nur einen einzigen, um mir ein Echo für meine eigene Sprache zu sein! Nein, selbst Gott, der barmherzige Vater von allem, schien nicht zu sein! Die Schwärze lag wie ein Leichentuch auf der Tiefe und auf meiner Seele. Elend und Entsetzen waren in diesem Schatten, und jenseits davon nichts, zu dem mein Geist aufschauen konnte!

Ich stand einen Augenblick wie betäubt da, und dann behauptete sich meine Mannhaftigkeit, durch die Gewohnheit der See zu einem gewissen Zweck geschult, wieder. Vielleicht fand ich auch einen schwachen Trost in der Beobachtung, dass, so dumpf und schwer die Bewegung der Brigg auch war, doch eine Vitalität in ihrer Art lag, wie sie die See erklomm. Und dass, am Ende ihr Fall doch nicht so hoffnungslos sein mochte, wie sie an dem Eisberg vorbeigescheuert worden war. In Momenten, in denen sie eintauchte, warf die Weiße des Wassers, das auf den Wogen zu beiden Seiten schäumte, ein phantomhaftes Licht von ausreichender Kraft. Es ermöglichte mir zu sehen, dass der vordere Teil der Brigg mit Wrackteilen übersät war, die gewissermaßen als Wellenbrecher dienten. Sie verhinderten, dass die Wellen, die auf die Back wuschen, mit ihrer früheren Heftigkeit achtern zusammentrafen. Auch bemerkte ich, dass die gesamte Länge des Haupt- und Toppmastes auf der Backbordreling und über der Seite lag, in dieser Position von der Takelage gehalten, die daran befestigt war. Dies war alles, was ich unterscheiden konnte, und auch davon nur den flüchtigsten Eindruck zu haben, war schrecklich.

Da ich mich fühlte, als wäre das Mark in meinen Knochen gefroren, kroch ich zum Niedergang und, die Tür aufziehend, stieg ich hinab. Die Lampe im Niedergang brannte noch schwach. Über dem Tisch war eine Uhr an einem Balken befestigt. Meine Augen suchten sie direkt, und sie zeigte die Zeit, zwanzig Minuten nach zehn. Das bedeutete, dass ich noch zehn oder elf Stunden Dunkelheit vor mir hatte!

Ich nahm die Lampe herunter, putzte sie und ging zum Luk am hinteren Ende der Kajüte. Hier wurden die Vorräte für die Mannschaft aufbewahrt. Ich hob das Luk an und lauschte und konnte das Wasser im Lazarett, dem Stauraum unter dem Cockpit, mit jedem Anheben des Buges der Brigg gurgeln und rauschen hören. An der Wassermenge, die der Ton anzeigte, ließ mich nicht zweifeln, dass das Schiff stetig, aber nicht schnell, Wasser aufnahm. Ich schenkte mir eine gute Portion des Hollands ein, der Wärme und des Lebens des Trunkes wegen, und betrat meine Kabine. Ich zog dicke, trockene Strümpfe an, nachdem ich meine Füße gerieben hatte, bis ich das Blut wieder in ihnen spürte.

Dann wechselte ich mit der Schnelligkeit eines Seemanns den Rest meiner Kleidung. Ich kann nicht ausdrücken, wie sehr ich durch den Wechsel getröstet wurde, obwohl die Jacke und die Hose, die ich anzog, noch feucht waren vom Durchnässen der vorherigen Tage.

Um mich so wasserdicht wie möglich zu machen, denn es waren die nassen Kleider auf der Haut, die die Kälte so grausam machten, nahm ich aus der Kabine des Kapitäns einen robusten Mantel und warf ihn über mich. Mein Kopf, den ich in eine warme Pelzmütze gehüllt hatte, verhüllte ich zusätzlich mit der Kapuze. So ausgerüstet zündete ich eine kleine Handlaterne an, die in dunklen Nächten zum Loten verwendet wurde, das heißt, um zu zeigen, wie der Sand im Glas läuft, und trug sie an Deck.

Die Laterne machte die Szene außerhalb ihres kleinen Beleuchtungskreises zu einem toten, grabesartigen Schwarz. Dennoch erlaubten mir ihre Strahlen, das Bild des Verderbens zu erahnen, das die Decks boten. Der Hauptmast war drei oder vier Fuß über dem Deck abgebrochen, sein Stumpf zeigte sich so zackig und widerhakenartig wie die Zähne eines Raubtieres. Aber ich bemerkte auch, dass das Gewicht des Rigs auf der Backbordseite die Schlagseite des Schiffes, die es durch seinen verschobenen Ballast bekam, ausglich, und sie auf einem ebenen Kiel mit ihrem Bug gerade zur See schwamm. Ich schloss daraus, dass durch die Wrackteile eine Art Seeanker gebildet worden war und dass er sie in dieser Haltung hielt, andernfalls wäre sie sicherlich in den Wellentrog gefallen.

Ich bewegte mich mit äußerster Vorsicht, den Schein der Laterne vor mich werfend, manchmal erschrocken über ein Geräusch, das einem Stöhnen ähnelte, dann anhaltend, um mich während eines besonders wilden Sprunges des Rumpfes zu stabilisieren. Auf der Höhe des Hauptluks fielen Strahlen der Laterne auf einen menschlichen Körper. Als ich die Laterne an sein Gesicht hielt, erwies sich dieser als Kapitän Rosy. Es gab eine Wunde über seiner rechten Braue. Und als ob das nicht ausgereicht hätte, um ihn zu töten, hatte der Fall der Masten auf wundersame Weise ein Seil mehrmals um seinen Körper geschlungen. Seine Arme und Kehle waren so fest umschlungen, dass kein Henker künstlerischer hätte zu Werke gehen können, um einen Mann zu fesseln und zu erwürgen.

Unter einer Masse von Takelage in den Backbord-Speigatten lagen zwei Leichen, wie ich gerade noch schwach erkennen konnte. Es war unmöglich, die Laterne nahe genug an eine von ihnen zu bringen, um ihre Gesichter zu unterscheiden. Ich hätte auch nicht die Kraft gehabt, auch wenn ich die Werkzeuge gehabt hätte, sie zu befreien. Sie lagen unter einer ganzen Masse von Wanten, verwickelt mit einer Unmenge anderer Takelage, gegen die ein Teil der Kombüse lehnte. Ich betrachtete sie lange genug, um zur Gewissheit zu gelangen, dass sie tot waren, und wandte mich dann schweren Herzens ab.

Ich überquerte zur Steuerbordseite, wo das Deck vergleichsweise frei war, und fand den Körper eines Seemanns namens Abraham Wise in der Nähe des Vorluk. Dieser Mann war wahrscheinlich betäubt und ertränkt worden durch die See, die das Deck füllte, nachdem ich das Stagsegel losgemacht hatte. Das waren alle unsere Leute, die ich finden konnte. Die anderen, so nahm ich an, waren vom Wasser oder durch die fallenden Spieren über Bord geschlagen worden.

Ich kehrte zum Achterdeck zurück und setzte mich in den Niedergang, um Schutz zu finden und nachzudenken. Keine Sprache, die mir zur Verfügung steht, könnte dem Leser das Entsetzen vor Augen führen, das mich befallen hatte, als ich über meine Lage nachdachte und mich an die Gesichter der Toten erinnerte. Der Wind ließ weiter nach, und mit ihm die See, aber die Bewegungen der Brigg blieben sehr schwer. Ein großer Schwell war durch den langen, heftigen Sturm, der vorüber war, in Gang gesetzt worden. Da kein Aufruhr des Sturms am Himmel die Sinne verwirrte, konnte ich hundert harsche und melancholische Stöhn- und Knarrgeräusche hören, die vom Rumpf aufstiegen. Gelegentlich gab es einen gewaltigen Schlag, von irgendeiner Spiere oder einem Eisbrocken längsseits, gewichtig genug, um anzunehmen, das Schiff würde eingeschlagen.

Aber obwohl die Laughing Mary kein neues Schiff war, war sie eines der robustesten ihrer Art, das je vom Stapel lief. Hauptsächlich aus Eiche gebaut und von einem ehrlichen Handwerker zusammengefügt. Dennoch war ihr Fortbestehen in ihrem elend zerrissenen und verstümmelten Zustand ein so großes Wunder, dass ich, trotz des Todes meiner armen Schiffskameraden und meiner eigenen Lage, die so hoffnungslos war wie der Himmel sternenlos, nicht anders konnte, als zu erwägen, dass Gottes Hand in dieser Sache sehr sichtbar war.

Ich werde nicht vorgeben, mich daran zu erinnern, wie ich die Stunden bis zum Morgengrauen verbrachte. Ich erinnere mich, häufig hinuntergestiegen zu sein, um das Luk des Lazaretts zu heben, um nach dem Geräusch die Wassermenge im Schiff zu beurteilen. Dass sie voll lief, wusste ich sicher. Doch sie leckte nicht so schnell, dass wir sie, wäre unsere Mannschaft erhalten geblieben, nicht leicht hätten freihalten können und es hätten richten können. Behelfs-Masten aufzuriggen und uns so gut wir konnten aus diesen trostlosen Breiten herauszuziehen. Für mich allein gab es jedoch nichts zu tun, bis der Tag anbrach.

Ich hatte das Beiboot kopfüber in der Nähe der Steuerbord-Gangway bemerkt. Und soweit ich es durch das stumpfe Laternenlicht erkennen konnte, war es noch intakt. Aber ich hätte es nicht zu Wasser lassen können, ohne zu sehen, was ich tat, und selbst wenn ich dies geschafft hätte, hätte es kentern und ich ertrinken können. Und, in aller Aufrichtigkeit: Die Aussicht, in ihm abzutreiben, ohne Ruder, Segel, Mast, Proviant und Wasser aufzubrechen, erschreckte mich zutiefst. Das meiste davon war bei bloßem Laternenlicht inmitten des entsetzlichen Durcheinanders von Wrackteilen eh nicht zu finden. Stattdessen war ich vollkommen mit meinem Schicksal zufrieden, darauf wartend, dass der Rumpf mit mir in ihm sank, bevor die Sonne aufging.

Ich verlasse das Wrack

Endlich wurde der Osten blass und grau. Die See wälzte sich von dort schwarz wie die Nacht, mit einem runden, glattrückigen Schwell. Der Wind hatte sich ausgetobt, nur ein kleines Lüftchen war noch zu spüren und kam noch immer aus Nordost. Ein paar Sterne verglühten im dunklen Westen. Die Atmosphäre war klar, und wenn die Sonne aufging, wusste ich, würde sie das Leichentuch über mir in ein Blau verwandeln.

Der Rumpf lag jetzt sehr tief. Ich hatte irgendwann, in den schwarzen Stunden, eine betrübliche Kalkulation angestellt. Ich hatte berechnet, dass die Brigg noch zwei oder drei Stunden nach Sonnenaufgang schwimmen würde. Aber als der glorreiche Strahl der Sonne endlich hervorblitzte und den aschgrauen Farbton der Dämmerung in eine himmelblaue Brillanz und Tiefe eines Saphirs verwandelte, zuckte ich mit plötzlichem Schrecken zusammen. Ich bemerkte, wie nahe der Schanzkleidbalken auf dem Wasser saß und wie der Kopf jedes Schwells so hoch wie die Reling vorbeilief.

Doch einen Augenblick lang stand ich da und betrachtete die Szene des Verderbens. Sie war nun bis ins kleinste Detail sichtbar. Der Fockmast war glatt über Deck abgebrochen. Er lag über dem Steuerbordbug. Der Toppmast schwamm, von der Takelage gehalten, vor dem Rumpf. Viele Fuß des Schanzkleides waren flach zerquetscht, die Pumpen waren verschwunden, die Kombüse war fort! Ein vollkommeneres maritimes Wrack hatte ich noch nie gesehen.

Eine außergewöhnliche Fügung erkannte ich schnell. Das Beiboot hatte im Langboot verstaut gelegen. So führten wir diese Boote, das kleine lag gemütlich im anderen. Die See, die unsere Decks geflutet hatte, hatte das Beiboot aus dem Langboot geschwemmt und es kopfüber zur Gangway gefegt, wo es lag, als ob Gottes Gnade beabsichtigt hätte, es für meinen Gebrauch zu bewahren. Denn nicht lange nachdem es herausgeschwemmt worden war, schlug die Brigg gegen den Eisberg, die Masten fielen, und da lag das Langboot schon in Späne zermalmt!

Diese deutliche und überraschende Gegebenheit erfüllte mein Herz mit Dankbarkeit, obwohl meine Stimmung beim Anblick meiner armen, ertrunkenen Schiffskameraden wieder sank. Aber, wenn ich nicht die Absicht hatte, mich ihnen anzuschließen, war es notwendig, dass ich mich schnell rührte. So holte ich nach einer Minute des Nachdenkens mein Messer heraus und schnitt ein paar Blöcke von dem Durcheinander an Deck weg. Ich zog eine Leine durch sie und machte daraus einen Flaschenzug. Mit dessen Hilfe drehte ich das Beiboot um. Dann hebelte ich mit einer Handspake seinen Bug zur Gangway, befestigte ein Bündel Seil auf jeder Seite, um als Fender oder Puffer zu dienen, wenn es zu Wasser gelassen und längsseits liegen würde. Ich zog es mit dem Flaschenzug zur Hälfte hinaus. Eine Leine befestigte ich an einem Ringbolzen in seinem Bug, schob es über die Seite, und es fiel mit einem Platsch herunter, kaum einen Hut voll Wasser aufnehmend.

Ich fand seinen Mast und sein Segel dicht am Stumpf des Großmastes. Das Segel war an seinen Mast gebunden, wie es ordentlich verstaut wurde. Aber obwohl ich mit aller Emsigkeit nach den Rudern suchte, die die Eile zuließ, sah ich sie nirgends. Aber ich fand ein Ruder, das zum Langboot gehört hatte, und dies ließ ich zusammen mit dem Mast und Segel hineinfallen.

Mein nächstes Geschäft war, mich mit Proviant zu versorgen. Ich rannte zur Kajüte, aber das Lazarett war schon voller Wasser, und keines der Lebensmittel darin war mehr zu erreichen. Daraufhin durchsuchte ich die Kajüte und fand einen ganzen holländischen Käse, ein Stück rohes Schweinefleisch, einen halben Schinken, acht oder zehn Zwiebacke, einige Kerzen, ein Zunderkästchen, mehrere Zitronen, einen kleinen Sack Mehl und dreizehn Flaschen Bier. Diese Dinge rollte ich in ein Tuch und brachte sie in das Boot, nahm dann aus dem Schrank des Kapitäns vier Krüge mit Spirituosen, von denen ich zwei leerte, damit ich sie mit Süßwasser füllen konnte. Ich nahm auch einen kleinen Bootskompass aus der Kapitänskajüte mit.

Die schwere, träge, vollgesoffene Bewegung des Rumpfes mahnte mich zur Eile. Die Laughing Mary hob sich jetzt kaum noch an dem Schwell, der in breiten, flüssig blauen Bögen zu ihrem Steven heranschwappte. Es schien, als würde eine weitere Tonne Wasser sie versenken. Und wenn der Schwell über ihren Bug fiel und die Decks füllte, würde sie untergehen. Ich hatte noch ein kleines Päckchen Guineen aus meiner Truhe geholt und war auf dem Weg wieder an Deck, als eine Art torkelndes Gefühl im Aufwärtsschieben des Rumpfes mich erschreckte. Ich nutzte die nächste Welle, sprang in das sich hebende Boot und löste die Leine, die es festhielt.

Die Sonne war gerade eine Stunde über dem Horizont. Die See war ein tiefes Blau, wogte sehr langsam, obwohl man das Gewicht des mächtigen Ozeans in jeder Welle spürte. Ostwärts fingen die Schultern des Schwellsdie glorreiche Reflexion der Sonne ein, sie schleuderten den Glanz entlang, bis dieses ganze Viertel der See wie eine Masse springenden Glitzerns aussah. Auf der östlichen Seelinie lag eine Reihe weißer Wolken, kompakt wie die Kreidefelsen von Dover. Fäden, Halbmonde, Federformen von Dampf der zierlichsten Art, mit perlmuttfarbenem Glanz durchschossen, schwebten sehr hoch über mir. Es war in Wahrheit ein schöner und angenehmer Morgen. Von einer eisigen Kälte freilich, aber da die Luft trocken war, war ihre Schärfe erträglich.

Doch war es eine Helligkeit, die mich mit Kummer erfüllte, indem sie mich nötigte, zu überlegen, wie es uns ergangen wäre, wenn dieses Wetter gestern anstatt heute angebrochen wäre. Meine Gefährten wären noch am Leben, und jenes sinkende, zerstörte Gebilde noch ein sauberes Schiff, das uns tapfer in warme Meere und endlich zu unseren Heimen hätte tragen können.

Ich warf das Ruder über das Heck des Bootes, um es in der Nähe der Brigg zu halten. Nicht so sehr, weil ich das Ende von ihr sehen wollte, als vielmehr wegen des Schwindens meiner Seele in mir bei dem Gedanken, in meiner Einsamkeit in jene ungeheuren Meeresmeilen zu steuern, die unter dem Himmel ausgestreckt lagen. Solange der Rumpf schwamm, war er etwas, woran man sich festhalten konnte, sozusagen etwas für das Auge inmitten der Weite des Wassers. Etwas, worauf es ruhen konnte, das dem unerträglichen Gefühl der Einsamkeit den giftigen Stachel der Überzeugung nahm.

Aber ihr Ende war nah. Ich war aufgestanden, um den Mast des Bootes zu setzen, und stand und hielt ihn fest, während ich einen langsamen Blick über den Horizont schweifen ließ, in der Gott weiß welch vergeblichen Hoffnung, ein Segel zu erblicken. Da fiel mein Auge auf die Brigg, und bemerkte, dass sie sank.

Sie ging sehr langsam unter. Es gab ein schreckliches Gurgeln von Wasser, das in sie hineinströmte, und ihr Hauptdeck blies mit einem lauten Klappern oder Knall von Lärm in die Luft. Ich konnte der Linie ihrer Schanzkleider folgen, die verschwommen und wellenförmig im klaren, tiefen Blau verlief, als sie schon einige Fuß unter Wasser war. Eine Reihe von Strudeln wirbelte über ihr. Die Langsamkeit ihres Sinkens wurde feierlich durch den allmählichen Abstieg der Trümmer von Masten und Rahen markiert, die durch ihre Takelage mit dem Rumpf verbunden waren und sie nach und nach mit nach unten begleiteten.

Auf einmal, als das letzte Fragment des Mastes verschwunden war und als die Mulden der Strudel auf der ebenen Oberfläche der See abflachten, erhob sich ein Körper, mit einer Art Sprung aus dem Wasser. Es war der Seemann, der auf der Steuerbordseite des vorderen Decks ertrunken gelegen hatte. Da er steif gefroren war, stieg er in der Haltung auf, in der er gestorben war, das heißt, mit ausgestreckten Armen. Als er an die Oberfläche sprang, kam er mit zum Himmel erhobenen Händen, und so verharrte er eine Minute, von den Wirbeln getragen, die ihn auch etwas drehten.

Der Schock, den dieses melancholische Objekt auslöste, war so groß, dass er mich beinahe in Ohnmacht fallen ließ. Der Seemann sank wieder, als das Wasser aufhörte, ihn zu drehen, und ich war unsagbar dankbar, ihn verschwinden zu sehen. Seine Haltung hatte den ganzen Schrecken eines gespenstischen Appells, und der Zustand meines Geistes war derart, dass die Vorstellung, dass das Phantom sich länger gehalten hätte, schnell in ein Instrument zur Zerrüttung meiner Vernunft hätte umwandeln können.

Ich erhob mich von dem Sitz, auf den ich gesunken war, und löste das Segel, und holte das Schot achtern, legte das Ruder über das Heck und brachte den Kopf des kleinen Gefährts auf einen östlichen Kurs. Der Lufthauch war äußerst schwach und gab dem Segel kaum genug Kraft, um es zu füllen.

Das Boot war etwa fünfzehn Fuß lang. Es wäre nur ein kleines Boot für sommerliche Vergnügungsfahrten auf englischen Seen im Juli. Doch hier war ich in ihm im Herzen eines riesigen Ozeans, viele Meilen südlich und westlich des stürmischsten, unwirtlichsten Landpunktes der Welt, mit Entfernungen vor mir, die für ein solches Boot fast unendlich waren, um sie zu messen, ehe ich eine zivilisierte Küste oder eine bewohnbare Insel in Sicht bekommen konnte!

Anfangs hatte ich die Absicht, nach Nordwest zu steuern und mich, wie es der Wind zulassen würde, in die Südsee treiben zu lassen. Dort hoffte ich, vielleicht auf einen Walfänger oder einen Südseefahrer aus Neu-Holland treffen zu können. Aber mein Herz sank bei der Aussicht auf die Meilen von Wasser, die zwischen mir und den Inseln und der westamerikanischen Küste lagen.

In der Tat verstand ich, dass meine einzige Hoffnung auf Rettung darin lag, aufgelesen zu werden. Und dass, obwohl ich mich, indem ich nach Osten steuerte, an die stürmischen Teile klammern würde, ich hier eher einem Schiff begegnen würde als durch Segeln in die große Trostlosigkeit des Nordwestens.

Die Last meiner Einsamkeit drückte mich so nieder, dass ich nicht anders kann, als anzunehmen, dass meine Sinne durch das Leiden etwas abgestumpft gewesen sein müssen. Wären sie in ihrer alten gewohnten Höhe aktiv gewesen, bin ich überzeugt, mein Herz wäre gebrochen und ich wäre vor Kummer gestorben.

So schwach der Wind auch blies, er trug mich schnell außer Sichtweite der schwimmenden Relikte des Wracks. Dann war alles nur noch nackte, kahle, schwellende See und perlmuttenfarbener Himmel, der in Lagunen von Azurblau hinabsank zu den weichen, bergigen Massen von weißem Dampf, die wie die Küste eines Kontinents am Backbordhorizont lagen.

Aber ein lebendes Ding gab es außer mir selbst: einen graubrüstigen Albatros, von fürstlicher Spannweite. Ich hatte ihn nicht bemerkt, bis der Rumpf sank, und dann, meine Augen mit unfreiwilliger Sympathie in die Richtung hebend, auf die die erhobenen Arme des Seemanns zeigten. Da bemerkte ich den großen königlichen Vogel, der wie eine Marmorfigur direkt über den schäumenden Wirbeln kreiste. Es war, als hätte der Geist der Tiefe in der Substanz des edelsten aller Vögel seiner Reiche Gestalt angenommen. Und auf zitterlosen Schwingen balancierend, mit der kalten Neugier einer Intelligenz, die frei von menschlichen Emotionen war, betrachtete der Vogel die Zerstörung eines jener Gebilde.

Der Vogel verließ den Ort des Wracks nach einer Weile und folgte mir. Seine Augen hatten den funkelnden, blutroten Schimmer von Rubinen. Er war so stumm wie ein Phantom und schien mit gewölbtem Hals und unbeweglichen Gefiedern mich mit einer Ernsthaftigkeit zu beobachten, die bald unerträglich wurde. Weit davon entfernt, irgendeinen Trost der Kameradschaft in dem Geschöpf zu finden, dachte ich, wenn er sich nicht schnell aus der bewegungslosen Haltung, in der es auf seinem Lufthimmel ruhte, löste und seinen durchdringenden Blick entfernte, würde es mich am Ende verrückt machen.

Eine plötzliche Wut packte mich, und, aufspringend, schrie ich und schüttelte meine Faust nach ihm. Dies erschreckte das Ding. Es stieß einen seltsamen, salzigen Schrei aus, genau der Ton eines Windstoßes, der auf einem Seil zerfasert, schlug majestätisch mit den Flügeln und segelte nach ein oder zwei Drehungen in den Norden davon.

Ich sah ihm nach, bis seine Gestalt in der blauen Atmosphäre verschmolz, und sank dann zitternd in den Hecksitz des Bootes.

Eine weiße Küste in Sicht

Vier Tage verbrachte ich in diesem kleinen, offenen Boot.

Der erste Tag war schön, bis zum Sonnenuntergang. Dann blies es frisch aus Nordwest, und ich war gezwungen, das Boot vor dem Wind zu halten. Der nächste Tag war dunkel und stürmisch, mit starken Schneefällen und einem hohen Schwell aus Norden. Der Wind war ein kleiner Sturm. Am dritten Tag schien die Sonne, und es war ein schöner Tag, aber furchtbar kalt, und ich sah zwei Eisberge wie Wolken auf der fernen westlichen Seelinie. Darauf folgte eine grausame Nacht mit bewölktem Himmel, Graupel und Schnee und einer sehr unruhigen See. Und dann brach der vierte Tag an, so sanft strahlend wie ein englischer Maitag, aber kalt, großer Gott, wie kalt!

So könnte ich diesen Abschnitt zusammenfassen. Und ich tue dies, um Ihnen die Müdigkeit einer Schilderung ereignislosen Leidens zu ersparen.

In diesen vier Tagen lief ich hauptsächlich vor dem Wind, und trieb auf diese Weise viele Meilen nach Süden, obwohl ich, wann immer sich eine Gelegenheit bot, meine Schot nach Osten holte. Ich weiß wahrlich nicht, wie das Boot überlebt hat. Ich könnte vorgeben, es sei auf mein geschicktes Segelkönnen zurückzuführen. Ich sage nicht, ich hätte keinen Anteil an meiner eigenen Erhaltung gehabt, aber Gott gehört alles Lob.

In der Schwärze der ersten Nacht kochte das Meer ringsum mich her. Das Boot sprang in Wellentäler, in denen das Segel gegen den Mast schlug. Ein Blick hinter mich auf die hohe, dunkle Kräuselung der herannahenden Welle hatte mich so erschreckt, dass ich mich nie wieder zu wenden wagte, damit der Anblick mich nicht der Nerven beraubte, das Steuer zu halten. Ich saß so fest, wie die Steueraufgabe es zuließ, darauf vertrauend, dass, sollte eine See über das Heck hereinbrechen, mein Rücken als Wellenbrecher dienen und das Boot vor dem Volllaufen bewahren würde. Das ganze Segel war gesetzt, und ich konnte es nicht reffen. Denn es wäre der sichere Tod gewesen, das Steuer auch nur einen Augenblick loszulassen. Dies war es vielleicht, was mich rettete. Das Boot fegte mit solch ungeheurer Geschwindigkeit dahin, lief zur Höhe einer See empor, als wollte es von dieser Anhöhe in die Luft schnellen, sodass der Abhang jeder folgenden Welle wie ein Pendel unter ihm schwankte. Und obwohl sein Segel im Wellental windstill war, war sein Schwung so groß, dass es die Steigung hinaufschnellte und das ganze Gewicht des Windes von Neuem einfing, bevor es Zeit hatte, an Fahrt zu verlieren.

Ich war fast tot vor Kälte und Elend, als der Morgen kam, aber die funkelnde Sonne und der blaue Himmel munterten mich auf. Als Wind und See mit dem Aufstieg der Sonne verblassten, konnte ich die Schot achtern straffen und das Boot sich selbst steuern lassen, während ich meine Arme zur Wärmegewinnung schlug und endlich etwas essen konnte. Wenn ich zurückblicke, wundere ich mich, dass ich überhaupt Mühe darauf verwandte, zu leben.