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Ich vermisse dich, Luca. Ohne dich ist alles sinnlos… Die achtjährige Jessica ist unglücklich. Ihr Zwillingsbruder Luca ist tot, sie aber muss weiterleben und zu allem Überdruss muss sie auch noch glücklich sein, sie hat schließlich überlebt. Niemand versteht Jessica, doch dann taucht Luca plötzlich wie aus dem Nichts auf. "Deine Mama braucht Hilfe!", sagt er und spricht mit Jessica, so als sei es das Normalste der Welt. "Ich war nie wirklich weg!", sagt er und möchte, dass seine Schwester die Augen schließt und in ihr Herz hineinfühlt... Eine berührende Geschichte über das Leben und das Sterben… Was passiert, wenn man tot ist? Gibt es den Tod überhaupt? Jessica fragt, ihr Zwillingsbruder antwortet...
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Seitenzahl: 28
Veröffentlichungsjahr: 2020
Texte: 2020© Copyright by Sandra Mularczyk
Bilder: 2020© Copyright by Sandra Mularczyk, Pixabay
Verlag: Sandra Mularczyk Bochum ichschenkemichderwelt@gmail.com
tiefsinnigesinnenleben.wordpress.com
Druck: epubli GmbH Berlin
"Hör endlich auf zu schreien, Jessica!", sagt Mama Bärbel und ist wütend. Egal was Mama Bärbel zu ihrer Tochter sagt, sie schreit mehr und mehr. "Nein, nein, nein!", schluchzt Jessica. "MAMA, BITTE HÖR AUF!" "Hör DU auf!", poltert Mutter Bärbel verständnislos zurück. Also wirklich. Als ob sie ihrer Tochter irgendetwas antun würde. Lächerlich. Schreit wie eine Irre und dann erdreistet sie sich auch noch zu sagen, sie solle aufhören. Womit? Womit zur Hölle soll sie aufhören? Zu existieren? "Du spinnst ja!", knurrt Mama Bärbel verächtlich und verlässt den Raum. Jessica verstummt augenblicklich. Aber nicht, weil ihre Mutter den Raum verlässt, sondern weil etwas in ihrem Halse stecken bleibt. Ein erstickter Hilferuf? Jessica schreit um Hilfe, fast täglich schreit sie um Hilfe, doch niemand sieht sie, niemand hört sie. Ich werde sterben, denkt Jessica. Ein letzter Schluchzer verlässt ihre Kehle, dann sinkt sie erschöpft zu Boden.
Natürlich, denkt Mutter Bärbel. War ja klar, dass Jessica sofort aufhört zu schreien, wenn ich weggehe. Ich habe Jessicas Spielchen satt. Aufmerksamkeit erzwingen, mich fertig machen, mir ein schlechtes Gefühl machen. Nein danke, nicht mit mir. Ich bin doch nicht blöd. Mutter Bärbel geht ihren wütenden Gedankengängen nach, während sie in der Küche spült und das Radio laut laufen lässt. Ich will nichts mehr hören, denkt sie. Nichts. Weil Mama Bärbel sich nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich von den Gefühlszuständen ihrer Tochter abschotten möchte, bekommt sie nicht mit, dass…
Jessica steht auf. Sie ist kalkweiß im Gesicht. Niemand liebt mich, denkt sie. Ich mache alles nur falsch, denkt sie, doch Jessica denkt nicht nur, sie zittert und bebt am ganzen Körper. Sie erinnert sich an einen Zustand absoluter Harmonie. Es gab doch Mal eine Zeit, wo alles friedlich war. Oder? Es ist eine vage Erinnerung, es ist mehr ein Gefühl. Bevor ich hier bei Mama war, ging es mir gut, denkt Jessica. Aber bevor ich hier bei Mama war, war ich doch in Mamas Bauch und davor gab es mich doch noch gar nicht…
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