Der Wendepunkt - Patricia Vandenberg - E-Book

Der Wendepunkt E-Book

Patricia Vandenberg

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Beschreibung

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen. Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist. »Das darf doch wohl nicht wahr sein! Was hast du denn jetzt schon wieder gemacht?« Die Hände in die Hüften gestemmt, stand Lenni im Garten der Familie Norden. Vor Zorn bebte der Dutt auf ihrem Hinterkopf mit ihrer Stimme um die Wette. »Das war mein Lieblingsstrauch! Du solltest ihn nur ein bisschen stutzen und nicht dem Erdboden gleich machen.« Überrascht von diesem Wutausbruch stand Oskar Roeckl in einem Haufen aus Laub und Ästen. Er wusste nicht, wie ihm geschah. »Seit Wochen meckerst du rum, dass dir das Gewächs das ganze Licht wegnimmt.« »Deshalb musst du ihn doch nicht gleich abrasieren.« Sie hatte noch nicht ausgesprochen, als die Gartenschere in hohem Bogen durch die Luft flog. »Andere Frauen wären froh, wenn sich der Mann an ihrer Seite mal nützlich machen würde. Aber du, du kannst immer nur nörgeln. Es ist mir ein Rätsel, wie es die Nordens so lange mit dir ausgehalten haben.« Damit war alles gesagt. Oskar drehte sich um und stapfte davon. Lenni starrte ihm nach. Sie schnappte nach Luft. »Das ist ja wohl die größte Unverschämtheit, die mir in den letzten Jahren untergekommen ist«, rief sie ihm nach und schüttelte die Faust dazu.

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Dr. Norden – 17 –

Der Wendepunkt

Die Wahrheit kommt ans Licht

Patricia Vandenberg

»Das darf doch wohl nicht wahr sein! Was hast du denn jetzt schon wieder gemacht?« Die Hände in die Hüften gestemmt, stand Lenni im Garten der Familie Norden. Vor Zorn bebte der Dutt auf ihrem Hinterkopf mit ihrer Stimme um die Wette. »Das war mein Lieblingsstrauch! Du solltest ihn nur ein bisschen stutzen und nicht dem Erdboden gleich machen.«

Überrascht von diesem Wutausbruch stand Oskar Roeckl in einem Haufen aus Laub und Ästen. Er wusste nicht, wie ihm geschah.

»Seit Wochen meckerst du rum, dass dir das Gewächs das ganze Licht wegnimmt.«

»Deshalb musst du ihn doch nicht gleich abrasieren.«

Sie hatte noch nicht ausgesprochen, als die Gartenschere in hohem Bogen durch die Luft flog.

»Andere Frauen wären froh, wenn sich der Mann an ihrer Seite mal nützlich machen würde. Aber du, du kannst immer nur nörgeln. Es ist mir ein Rätsel, wie es die Nordens so lange mit dir ausgehalten haben.« Damit war alles gesagt. Oskar drehte sich um und stapfte davon.

Lenni starrte ihm nach. Sie schnappte nach Luft.

»Das ist ja wohl die größte Unverschämtheit, die mir in den letzten Jahren untergekommen ist«, rief sie ihm nach und schüttelte die Faust dazu.

Die lautstarke Auseinandersetzung hatte eine Zuhörerin angezogen. Dési stand auf dem Balkon und beobachtete die Szene von oben. Nur mit Mühe konnte sie ein Kichern unterdrücken.

Lenni dagegen war alles andere als zum Lachen zumute.

»Was hast du vor?«, rief sie Oskar zu, als er unbeirrt auf das Gartentor zumarschierte. Langsam bekam sie es mit der Angst zu tun.

Dort angekommen, drehte er sich noch einmal um.

»Mir reicht’s. Ich geh heim!«

»Aber … aber …«, stammelte sie. Einen kurzen Augenblick meinte Dési, die Haushälterin wollte die Fassung verlieren. Doch im nächsten Moment wusste sie, dass sie sich geirrt hatte. »Wenn du wegen so einer Lappalie gleich wegrennst, kannst du bleiben, wo der Pfeffer wächst!«, schleuderte sie ihm nach.

»Kein Problem. Dann hab ich endlich wieder meine Ruhe!«

Wild entschlossen stürmte Oskar durchs Gartentor. Krachend fiel es ins Schloss. Er achtete nicht darauf, lief den Gehweg hinunter und bog um die Ecke, verschwand aus Lennis Blickfeld.

Oskar war kaum außer Sichtweite, als ihr Zorn auch schon wieder verraucht war. Mit hängenden Schultern stand sie auf der Terrasse und betrachtete das Werk ihres Liebsten.

»Ich find’s eigentlich gar nicht so schlecht. Dad hat neulich schon zu Mum gesagt, dass uns dieses grüne Ungeheuer demnächst überwuchert.«

Unbemerkt war die jüngste Tochter des Hauses hinter sie getreten. Lenni drehte sich zu Dési um und seufzte.

»Stimmt schon. Aber kannst du mir mal erklären, warum Männer immer so empfindlich sind?«

»Na ja …« Die Hände in den Hosentaschen wippte Dési auf den Schuhsohlen vor und zurück. »Du hast ihn nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst.«

»Findest du?« Diese Neuigkeit schien Lenni zu überraschen. Zerknirscht legte sie den Kopf schief. »Bin ich wirklich so ein Scheusal?«

Dési schlang die Arme um die Schultern ihrer geliebten Ersatzomi.

»Blödsinn!«, versicherte sie energisch. »Manchmal drückst du dich vielleicht ein bisschen rustikal aus. Aber wir kennen dich ja schon so lange und wissen, dass du’s nicht so meinst.«

Es war Lenni anzusehen, dass ihr diese Antwort nicht gefiel. Tiefe Falten zerfurchten ihr Gesicht.

»Rustikal? Das ist ja wohl …« Sie wollte erneut aufbrausen, als Dési sie mit einem Lächeln unterbrach.

»Wie wär’s, wenn du Oskar was Schönes zu essen kochst und dich bei ihm entschuldigst?«, machte sie einen Vorschlag zur Güte.

»Und was, wenn er nicht will?«

Entschieden schüttelte Dési den Kopf.

»Das wird er nicht tun. Mit Speck fängt man schließlich Mäuse.« Sie grinste so verschlagen, dass Lenni nur den Kopf schütteln konnte.

»Und ich dachte, du bist noch mein kleines, unschuldiges Mädchen«, erwiderte sie melancholisch.

Dési lachte und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

»Dein kleines Mädchen werd ich immer bleiben, versprochen! Aber Unschuld? In diesem Haus? Mit so vielen älteren Geschwistern?« In gespieltem Bedauern schüttelte sie den Kopf. »Unmöglich.«

Lenni lachte. Dank Dési sah die Welt schon nicht mehr ganz so düster aus, und sie beschloss, das Versöhnungsessen noch am selben Tag in die Tat umzusetzen.

*

»Es ist mir einerlei, wie du das anstellst, aber ich brauche meine Sachen!« Dorothea von Winnings Stimme war schrill vor Ärger. »Wozu habe ich denn einen Agenten?«

Die Opernsängerin und ihr Begleiter saßen im Fond eines Taxis, das sie zum Hotel ›Bayerischer Hof‹ brachte.

Adrian Hofer musterte seine Chefin verwirrt.

»Deine Koffer kommen mit der nächsten Maschine an und werden direkt ins Hotel gebracht. Du bist doch neben mir gestanden, als die Dame von der Fluggesellschaft uns das mitgeteilt hat.«

Dorothea sah ihn verwundert an und lachte schließlich ungläubig.

»Und das glaubst du? Ich hatte dich für realistischer gehalten.«

Das Taxi hielt, Adrian bezahlte, und beide stiegen aus. Ein Hotelpage eilte herbei, um sich um das verbliebene Gepäck zu kümmern.

»Du könntest ihnen wenigstens eine Chance geben. Bis morgen ist noch jede Menge Zeit.« Lautlos schoben sich die Glastüren vor den beiden auf.

»Und heute Abend gehe ich im Bademantel zum Essen oder was?«, zeterte die Sopranistin auf dem Weg durch die Lobby weiter.

Beschämt sah sich Adrian um. Aufgeschreckt durch die Lautstärke, drehten sich die Gäste nach dem ungleichen Paar um.

»Auch darüber haben wir schon gesprochen«, erinnerte er sie mit leiser Stimme. »Hier gibt es genügend Einkaufsmöglichkeiten. In einer der Boutiquen wirst du mit Sicherheit ein passendes Kleid für den Abend finden.«

Dorothea von Winning biss sich auf die volle Unterlippe. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters wollte sie auf atemberaubend hohe Stöckelschuhe nicht verzichten und stakste neben ihrem Agenten her in Richtung Rezeption. Der machte ein unglückliches Gesicht. Adrian hatte noch eine Hiobsbotschaft für seine Chefin. Der nächste Wutausbruch war vorprogrammiert.

Behutsam zupfte er sie am Ärmel.

»Bevor du dich gleich wieder aufregst: Diesmal musst du dich mit einer der Panorama-Suiten zufriedengeben. Die Presidential Suiten waren alle schon ausgebucht.«

Wie erwartet fuhr Dorothea zu ihm herum und funkelte ihn an.

»Das ist nicht dein Ernst, oder?«

»Tut mir leid. Aber der Ausblick von deinem Zimmer soll genial sein«, versuchte er, sie zu beschwichtigen.

Vergeblich.

»Wofür hab ich dich eigentlich engagiert, wenn du überhaupt nichts auf die Reihe kriegst?«

Adrian fühlte, wie nicht nur die Blicke der anderen Gäste auf ihm ruhten. Auch das Personal hinterm Tresen verfolgte die Szene zwar diskret, aber durchaus interessiert.

»Kannst du nicht leiser sprechen?« Das Blut war ihm in die Wangen geschossen. Seit Jahren arbeitete er mit exzentrischen Künstlern zusammen und hatte sich ein dickes Fell zugelegt. Doch was zu viel war, war zu viel. »Das ganze Hotel hört uns schon zu! Mal abgesehen davon, dass ich keine Lust mehr habe, mich derart von dir abkanzeln zu lassen. Seit Wochen behandelst du mich wie einen Vollidioten. Ich frage mich wirklich, wo die reizende, ältere Dame mit den vollendeten Manieren geblieben ist, die mich vor zwei Jahren eingestellt hat.«

Der Vorwurf verfehlte sein Ziel nicht. Einen kurzen Moment wirkte Dorothea betroffen. Doch der Augenblick verging.

»Du vergisst, dass ich mich mitten in einer anstrengenden Tournee befinde. Das steckt man in meinem Alter nicht mehr so ohne weiteres weg.« Theatralisch presste Dorothea von Winning die Fingerspitzen gegen die pochenden Schläfen. »Und wenn das so weitergeht, kann ich übermorgen nicht in Wien auftreten.«

Adrian Hofer legte den Kopf schief.

»Ich verstehe nicht ganz. Wir kommen doch gerade aus Wien.«

»Wie? Was?« Für einen Moment war Dorothea verwirrt. Mit einer ungeduldigen Handbewegung wischte sie den Schrecken aber weg. »Da siehst du mal, was der Stress mit mir anstellt. Und jetzt will ich, dass du augenblicklich die gewohnte Suite für mich besorgst!«

»Wie stellst du dir das vor?« Aus den Augenwinkeln bemerkte Adrian, dass eine der Damen von der Rezeption auf ihn zukam. Unauffällig winkte er ab. Wenn kein Unglück geschehen sollte, durfte sich niemand in das Streitgespräch einmischen. »Im Augenblick ist München restlos ausgebucht. Du kannst von Glück sagen, dass ich eine Panorama Suite für dich ergattern konnte.«

Dorothea von Winning antwortete nicht sofort. Während sie angestrengt nachdachte, durchbohrte sie ihren Agenten mit Blicken. Kein gutes Zeichen, wie er aus den Erfahrungen der letzten Wochen wusste.

»Schön. Du willst es nicht anders. Dann trennen sich unsere Wege an dieser Stelle eben«, verkündete sie das Ergebnis ihrer Überlegungen endlich kühl.

Adrian hatte mit vielem gerechnet. Aber nicht damit.

»Wie bitte?« Er schnappte nach Luft. »Das kannst du doch nicht machen.«

»Und ob!« Dorothea lächelte. »Du bist gefeuert.« Mehr gab es nicht zu sagen. Sie wandte sich ab und trat an den Tresen.

Wie versteinert stand Adrian Hofer hinter ihr und haderte mit sich, was er jetzt tun sollte. Schließlich sah er ein, dass er keine Wahl hatte. Unter den bedauernden Blicken der Gäste machte er auf dem Absatz kehrt und stürmte aus dem Hotel, ohne sich noch einmal umzudrehen.

*

Mit Schwung bog Dr. Felicitas Norden um die Ecke des Klinikflurs, als sie am anderen Ende des Gangs ihren zweitältesten Sohn Felix erblickte. Mühsam schleppte er sich auf Krücken vorwärts. Trotzdem hätte sie bei diesem Anblick vor Freude laut aufschreien mögen.

»Hey, das sieht ja richtig gut aus!«

Felix blieb stehen und musterte seine Mutter aus der Ferne.

»Du kannst mich schon mal für den München Marathon anmelden«, gab er zähneknirschend und mit dem Sarkasmus zurück, den er sich in den vergangenen Wochen angeeignet hatte.

Nur mit Mühe gelang es Fee, ein Seufzen zu unterdrücken. Sie trat neben ihn und steckte die Hände in die Kitteltaschen.

»Komm schon! Vor vier Wochen hättest du dir nicht träumen lassen, überhaupt wieder aufrecht zu stehen.«

Diese Bemerkung war berechtigt. Das wusste auch Felix. Seine schlechte Laune änderte sich deshalb aber noch lange nicht.

»Du meinst, ich sollte froh und dankbar sein, dass ich den Flugzeugabsturz überhaupt überlebt hab, nicht wahr?«

Fee verdrehte die Augen, als die Klinikchefin Jenny Behnisch des Wegs kam.

»Oh, hallo ihr beiden!«, begrüßte sie ihre langjährige Freundin und deren Sohn lächelnd.

»Gut, dass du kommst. Felix will mir nicht glauben, dass er tolle Fortschritte macht.«

»Mach dir keine Sorgen!« Ungerührt winkte Jenny ab. »Das ist typisch Mann. So viele Komplimente abstauben wie möglich.« Sie zwinkerte Felix zu.

»Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen«, zitierte der das bekannte Sprichwort und setzte sich in Bewegung. Mühsam kämpfte er sich Meter um Meter vorwärts.

»Blödsinn. Wenn du so weitermachst, kannst du in ein paar Wochen den Mädchen wieder nachsteigen.« Um jeden Preis wollte sie ihren deprimierten Patienten aufmuntern.

Felix tat ihr den Gefallen und lächelte das bittere Lächeln, das seit dem Unfall zu ihm gehörte.

»Darauf trinken wir einen. Ich lad euch in Tatjanas Kiosk ein.«

Wie immer war die Klinikchefin in Eile. Doch sie wollte ihn nicht enttäuschen.

»Also gut. Aber Alkohol ist tabu, nur damit das klar ist.« Zu dritt machten sie sich auf den Weg.

»Schade. Jede Wette, dass ich mit einem anständigen Rausch über die Flure tanzen könnte«, feixte Felix.

»Schon möglich. Aber wenn du das tust, könnte deine Erinnerung endgültig verloren sein«, gab Jenny zu bedenken. »Der Kollege Merizani hat mir von deinen Erfolgen erzählt.«

»Erfolge?« Felix schnaubte unwillig. Die schwere Rückenverletzung war nur eine Seite der Katastrophe. Die Tatsache, dass ihm seit dem Unfall wichtige Teile seiner Erinnerung fehlten, wog mindestens genauso schwer.

Jenny betrachtete ihn mit schief gelegtem Kopf.

»Aber du kannst dich doch inzwischen an den Ausflug nach Berlin erinnern, oder?«

»Schon. Dummerweise hört die Geschichte genau da auf, wo sie spannend wird«, gestand er unwillig, während er sich auf Krücken vorwärts schleppte. Feine Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn. »Ich weiß immer noch nicht, ob ich wirklich geflogen bin, wie mein Freund Manuel bei der Polizei behauptet hat. Oder ob er die Maschine versenkt hat.«

»Spielt das denn jetzt noch eine Rolle?«, wagte Fee eine sanfte Frage. »Hauptsache, du wirst wieder ganz gesund.«

»Und was ist mit meiner Pilotenausbildung?«, brauste Felix auf.

Sofort läuteten sämtliche Alarmglocken im Kopf der besorgten Mutter. Doch sie war klug genug, um zu schweigen. Fee begnügte sich damit, unglückliche Blicke mit Jenny zu tauschen, ehe sie gemeinsam mit Felix um die Ecke bogen.

Dabei übersahen alle drei das gelbe Warnschild. Felix’ Krücken rutschten weg. Ehe er es sich versah, stürzte er wie ein nasser Sack zu Boden.

»Felix!« Fees Schrei hallte über den Flur. Sie fiel neben ihrem Sohn, der sich vor Schmerzen wand, auf die Knie. »Bleib ruhig liegen. Nicht bewegen.«

Jenny kniete auf der anderen Seite.

»Tut dir was weh?«

»Nein, ich weine nur zum Spaß!«

Erst jetzt sahen die beiden Frauen, dass ihm Tränen aus den Augen liefen und auf den Boden tropften.

Fee Norden überlegte nicht lange.

»Ich hol eine Trage.«

»Nein, schon okay. Gib mir zwei Minuten«, versuchte Felix, sie von diesem Vorhaben abzubringen. Vergeblich. Tatenlos musste er ihr nachsehen, wie sie über den Flur davon lief.

»Bleib ganz ruhig.« Beschwichtigend redete die Klinikchefin auf den jungen Mann am Boden ein.

Felix musterte sie aus schmalen Augen.