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Don Both

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Beschreibung

Seraphina hat sich in der Welt der Gestaltwandler eingelebt, kann sich aber nicht zwischen den zwei animalischen Wesen entscheiden, die sie beide besitzen wollen. In Sachen Liebe total ahnungslos lässt sich die junge Frau auf ein gefährliches Spiel ein, in dem der Gestaltwandler-König Sun seinen Untergebenen Ice und Seraphina auf erotische Weise benutzt, unterwirft und quält. Doch anstatt sich ihm endlich komplett hinzugeben, stacheln seine Manipulationen Seraphinas Kampfgeist fortwährend an und die Gefühle für Ice werden immer stärker. Letztendlich ist Sun aber ihr kleinstes Problem, denn Ash – der schwarze Werwolf – und Ajax – König der Spinnen – haben noch eine Rechnung mit ihr offen, wovon sie allerdings nicht den geringsten Hauch einer Ahnung hat. Ebenso wenig ist ihr bekannt, dass deren Rache das gesamte Rudel der Gestaltwandler ins Unheil stürzen könnte. Ab achtzehn Jahren! Denn der Titel ist Programm! Mit diesem Buch sind die ersten beiden Teile der Dangerzone-Reihe ABGESCHLOSSEN. Ca. 250 Buchseiten

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Seitenzahl: 276

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© 2015 Don Both. Alle Rechte vorbehalten.

Neuauflage

Teil 2 der Dangerzone-Reihe

Kontaktdaten:[email protected]

Persönliche Fragen, Meinungen, mehr Infos über die Autorin:

https://www.facebook.com/pages/DonBoth/248891035138778

Buchcover: Babels Art

Lektorat: Belle Molina, WORT plus

Korrektat: Sophie Candice

Weitere Mitwirkende: Isabella Kaden, Janine, Alice Steiger

Erschienen imA.P.P.-Verlag

Peter Neuhäußer

Gemeindegässle 05

89150 Laichingen

978-3-945786-33-8 ISBN – mobi

978-3-945786-34-5 ISBN – epub

978-3-945786-35-2 ISBN – print

Alle Rechte vorbehalten!

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Personen und Handlungen sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Dieser Roman wurde unter Berücksichtigung der neuen deutschen Rechtschreibung verfasst, lektoriert und korrigiert.

Über das Buch

Seraphina hat sich in der Welt der Gestaltwandler eingelebt, aber nicht zwischen den zwei animalischen Wesen entschieden, die sie besitzen wollen.

Von Liebe völlig ahnungslos lässt sich die junge Frau auf ein gefährliches Spiel ein, bei dem der Gestaltwandler-König Sun, seinen untergegebenen Ice und Seraphina auf erotischste Weise benutzt, unterwirft und quält.

Doch anstatt sich ihm endlich völlig hinzugeben stacheln seine Manipulationen Seraphinas Kampfgeist immer weiter an und die Gefühle für Ice werden immer stärker.

Letztendlich ist Sun ihr kleinstes Problem, denn Ash – der schwarze Werwolf – und Ajax – König der Spinnen – haben noch eine Rechnung mit ihr offen, von der sie noch nicht mal den Hauch einer Ahnung hat und die das gesamte Rudel der Gestaltwandler ins Unheil stürzen könnte …

Ab achtzehn Jahren! Denn der Titel ist Programm!

Mit diesem Buch sind die ersten beiden Teile der Dangerzone-Reihe ABGESCHLOSSEN.

Kapitel 1

Ich war so wütend auf Sun – diesen verflixten Arschkater. Dabei hatte ich noch vor ein paar Stunden gedacht, es gäbe eine Möglichkeit um vielleicht doch glücklich zu werden …

Es kam mir vor, als wäre er gerade eben noch in mir gewesen … Nach so langer Zeit war es ihm endlich gelungen, mich zu unterwerfen und ich hatte es aus vollen Zügen genossen. Doch unser kleines Abenteuer wurde abrupt unterbrochen, als Ice plötzlich vor uns stand – mein persönlicher Angeberwolf.

Endlich war er zu mir zurückgekehrt und fand mich mit einem anderen Mann vor. Ich würde nie den verlorenen Ausdruck in seinen Augen und den Schmerz, den sein wunderschönes Gesicht verriet, vergessen, als er mitansehen musste, wie ich mich einem anderen hingab.

Ice brach zusammen. Was nicht nur an dem Anblick von Suns und meinem verschlungenen Körper lag, sondern auch an der klaffenden Wunde an seiner Schulter. Fast wäre er gestorben, aber nicht an der Verletzung, sondern weil er das wollte. Gestaltwandler können nämlich nicht sterben, es sei denn, sie entscheiden sich dazu. Ich konnte Ice klarmachen, dass ich für ihn nicht verloren war, ihn überzeugen, dass ich ihn liebte, und offensichtlich besaß ich irgendwelche magischen Kräfte, um jemanden zu heilen, so auch Ice.

Ich war so glücklich. Ice war wieder da!

Dann hatte Sun alles zerstört! Dies war anscheinend eine seiner Spezialitäten!

***

Ich hatte genug davon, hier weiter unsinnig rumzuliegen und auf ihn zu warten, nur weil Sun es so wollte, auch wenn ich die letzten zwanzig Minuten seinem Befehl gefolgt war.

Mit einem Ruck setzte ich mich auf, sprang aus dem Bett und stampfte zur Tür.

Ich musste mit Ice sprechen, musste wissen, wie es ihm ging, was er in den letzten Tagen erlebt hatte, ob er vor Sehnsucht auch fast umgekommen war und ob es noch eine Chance für uns beide gab.

Der lange Flur, der einem immer endlos lang erschien und der nur eine Tür offenbarte, wenn man genau wusste, wo sich diese befand, indem man die Schritte abzählte, war leer, als ich aus Suns Zimmer trat. Zielsicher stieg ich die gewundenen, unebenen Stein-Treppen hinab und hörte schon von Weitem das Gejaule und die Trommelmelodien, die aus der riesigen, höhlenartigen Halle kamen. Da wurde wohl gefeiert. Obwohl ich keine Ahnung hatte, was das sein sollte. Mir gefiel es nicht da runterzugehen, weil ich die Energien der Gestaltwandler, die mit ihren inneren Tieren verbunden waren und mich immer aus dem Konzept brachten, bereits aus einiger Entfernung fühlen konnte, so stark waren sie. Aber ich ließ mich  nicht abschrecken.

Auf der letzten Treppenstufe blieb ich stehen, drückte mich mit dem Rücken an den glatten Felsen und linste um die Ecke.

Die Höhle war in warmes Licht getaucht und erst nach ein paar Augenblicken fiel mir auf, dass wir uns im Inneren eines Vulkans befinden mussten, denn rot- glühende Lava floss träge die Wände herab. Sie kam jedoch niemals am Boden an und verbrannte alles in ihrer Umgebung, denn es war lediglich eine magische optische Täuschung.

Allerdings war es nicht das, was meine Aufmerksamkeit erregte. Automatisch schaute ich zuerst zu Suns Nische. Es war natürlich die oberste und größte, eingelassen in die rot schimmernden Wände, und keuchte auf, als ich den Arschkater erblickte, denn er war nicht allein!

Lava, die schönste, rothaarigste Frau, die ich jemals betrachten durfte, war bei ihm, ebenso der schwarzhaarige Igelkopf, welcher auf der Seite lag und aus einem Steinkelch nippte. Dabei beobachtete sie Sun, der mit ihr zugewandtem Rücken vor ihr stand.

Anscheinend war dieser eben aufgestanden und Lava die letzte Treppenstufe zu ihm hochgestiegen. Das Lächeln, welches er ihr schenkte, war geradezu umwerfend. Es war das Lächeln eines perfekten Verführers, aber es vermittelte auch Wärme. So sah er nur sie an. Seine weißen Zähne blitzten und meine Nackenhaare stellten sich auf, genauso, wie sich mein Bauch vor Verlangen zusammenzog. Noch vor einer Stunde hatte ich ihn in mir gehabt, so tief, mit Körper und Seele … Jetzt strich er Lava eine ihrer langen Strähnen hinters Ohr. Die Geste war so sanft, dass mir Tränen in die Augen traten.

Verdammt.

Ich mochte Lava wirklich gern. Sie war meine Freundin. Was aber nicht hieß, dass ich sie nicht am liebsten von ihm stoßen und erwürgen wollte. Sie stand mit dem Rücken zu mir und hatte die Haare zu einem kunstvollen Zopf geflochten, aber ich konnte dennoch sehen, wie sie sich gegen Suns Hand lehnte, als er ihre Wange darin bettete. Und wie sie erschauerte, als er in ihre Haare fuhr, und sie auf die Zehenspitzen ging, während er seine wunderschönen Lippen auf ihre senkte.

Sie harmonierten optisch perfekt miteinander. Sie war bleich, er war braungebrannt. Er hatte raspelkurze schwarze Haare, sie strahlend rote lange. Ihre Körper waren makellos. Lang und drahtig. Seiner strotze vor Kraft, ihrer vor Anmut. Als wären sie füreinander erschaffen worden, schmiegten sie sich aneinander.

Sun küsste sie innig und tief. Dabei zog er sie mit einem bestimmten Ruck enger an sich und ich fühlte mich, als würde ich anstatt ihr keine Luft bekommen.

Hier runterzukommen war eine schlechte Idee gewesen, denn ich wollte das nicht sehen. Aber wegschauen konnte ich auch nicht. Ich konnte genau seine große Hand beobachten, wie sie die elegante Kurve ihres Rückens nach unten strich und dann ihre Backe packte. Er presste sie an sich und ich konnte, trotz des Geheules und Gejohles in der Halle, fast ihr überraschtes Stöhnen hören.

Ebenso registrierte ich sein überhebliches Grinsen an ihren Lippen, und ballte beide Hände zu Fäusten, verdrängte aber gekonnt die Tränen. Plötzlich öffnete er die Lider und sein Blick traf direkt auf meinen. Auf der Stelle erstarrte ich wie die Beute, die ich für ihn wohl immer war. Er grinste breiter und sah mich direkt aus diesen raubtierhaft- glühenden Augen an. `Siehst du es?`, schien der Ausdruck in ihnen zu sagen. `Du willst das sein, gib es zu.`

Als er sicher war, meine Aufmerksamkeit zu haben, schwang er Lava herum, sodass sie mit den Händen an der Wand lehnte. Sie streckte ihm wie eine rollige Katze instinktiv ihren kleinen wohlgerundeten Hintern entgegen. Langsam rieb er sich an ihr, bis sie die Beine spreizte und den Oberkörper etwas nach vorne beugte. Seine Lippen wanderten über ihren glatten Rücken, dann warf er mir noch einen einzigen, absolut gelangweilten Blick über seine Schulter zu.

Ich zuckte zusammen, als hätte er mich geschlagen, denn ich wusste, was er gleich tun würde.

Um ein Aufschluchzen zu verhindern, presste ich schnell beide Handflächen gegen meinen Mund. Dann drehte ich mich um, schob mich an der Wand entlang, um die Ecke, sodass ich aus seinem Blickfeld verschwand und schloss die Augen. Noch mehr konnte ich nicht ertragen. Es war zu viel.

Schluchzer bebten durch meinen Körper, aber ich ließ sie nicht raus. Ich spannte alles in mir an, um den aufwallenden, hysterischen Heulanfall zu unterdrücken und lehnte meine Stirn dabei gegen den kühlen Stein, während ich versuchte, ruhig zu atmen. Ein und aus … Ein und aus … Die Genugtuung würde ich ihm nicht geben, dass ich wegen meiner Gefühle für ihn zusammenbrach. Wenn er andere nehmen wollte, dann sollte er das tun. Mich würde er nicht mehr bekommen.

Schon jetzt bereute ich, mich ihm hingegeben, ihn in mein Herz gelassen, ihm vertraut zu haben. Tatsächlich hatte ich gehofft, ich wäre fortan die Einzige.

Humorlos lachte ich auf, aber das ruinierte fast meine Nichtheul-Fassade und ich musste mich erneut anstrengen, um die Tränen zu verdrängen. Ich war nie die Einzige für ihn gewesen, seine Nummer eins würde immer Lava bleiben. Auch wenn er für mich starke Gefühle zu haben schien, so hatte das nichts mit seiner körperlichen Beziehung zu den anderen zu tun. Sun würde mir nicht treu sein, stattdessen mit seinen Fingern immer andere Frauen berühren, sie mit seinem Lächeln verzaubern und mit seiner Stimme berauschen. So sind Gestaltwandler eben.

Es tat weh. Zu wissen, was er jetzt mit der hinreißenden Lava machte, fühlte sich so an, als würde ich innerlich verbrennen.

Meine Beine drohten nachzugeben und ich ließ es geschehen, rutschte an der rauen Wand hinunter und setzte mich schließlich auf die Treppenstufe. Mein Kopf landete in meinen Händen und ich starrte blicklos auf den Boden. Ich versuchte mit dem tobenden Schmerz in mir klarzukommen, der immer noch drohte, mir die Luft zu rauben und mich losheulen zu lassen. Nein, wegen Sun würde ich nicht heulen! Stattdessen würde ich ihn aus meinem Herzen verbannen, obwohl ich befürchtete, dass mein Körper immer ihm gehören würde. Meine Finger verkrallten sich verzweifelt in meinen Strähnen.

Plötzlich fühlte ich eine Hand auf meinen Haaren und ich stockte, ebenso wie mein Atem. Die Finger strichen sanft meine noch ein wenig nassen, absolut wirren Locken hinab, zart über meinen Kiefer und legten sich schließlich tröstend unter mein Kinn.

Ich wusste schon, wer vor mir stand, noch bevor er mein Gesicht anhob, aber niemand konnte mich darauf vorbereiten, was sein Anblick in mir anrichten würde. Mir wurde warm, geradezu heiß. Die Hitze strömte direkt in mein Herz und belebte es wieder, nachdem, was Sun mir angetan hatte.

Ice. Es war Ice, und sein Daumen streichelte über meine Unterlippe. Seine Berührung hinterließ ein Kribbeln auf meiner Haut und ich musste dem Drang widerstehen, aufzuspringen und ihm um den Hals zu fallen. Aber dann hätte ich losgeheult und das wollte ich vermeiden.

Stattdessen saß ich hier unten und nahm das stattliche Bild seines unbekleideten Körpers in mich auf, denn hier trug niemals jemand irgendwas. Die Bauchmuskeln, welche von unten noch ausgeprägter schienen, die makellose Haut, weiter nach oben über die glatte, gut definierte Brust, den langen Hals hinauf, und schließlich in sein ebenmäßiges Gesicht, dessen scharfe Züge genau zu erkennen waren, weil er das schulterlange hellbraune Haar wieder zurückgebunden hatte.

Der Schmerz und die Wut waren verschwunden. Seine eisblauen Augen funkelten warm, sein Ausdruck weich und mitfühlend. In meiner Brust löste sich ein Knoten, als ich sah, dass er nicht mehr wütend auf mich zu sein schien. Dennoch flüsterte ich mit zittriger Stimme: »Es tut mir leid, Ice …«

»Shhh … « Sanft legte er seinen Finger auf meine Lippen. Dann ging er anmutig vor mir auf die Knie, und ich hatte schon wieder Probleme mit der Luftzufuhr, denn sein ernstes Gesicht war so nah. So schön.

»Es tut mir leid«, raunte er mit dieser leicht heiseren Stimme, die ich so sehr vermisst hatte. »Ich hätte dich nicht alleine lassen dürfen. Ich wusste, dass du ohne mich nicht zurechtkommst.« Ich schüttelte den Kopf, doch er sprach weiter. »Ich hätte wissen müssen, dass er es schafft, dich einzuwickeln. Er ist der Meister darin … Es ist sozusagen seine Spezialität … Ich mache dir wirklich keinen Vorwurf daraus, aber das Bild von euch beiden, von deinem zerbrechlichem Körper unter ihm …« Er kniff die Augen zusammen und runzelte die Stirn, als hätte er Schmerzen, und ich spürte, wie mein Herz brechen wollte. »Euch so zu sehen und zu wissen, dass ich dich an ihn verloren habe, noch bevor es zwischen uns anfing … Ich habe noch nie etwas so Schmerzhaftes gefühlt. Meine körperlichen Wunden waren nichts dagegen. Ihnen hätte ich noch standhalten können, aber nicht dem Anblick von euch beiden vereint.«

»Nein, Ice …«, erwiderte ich und musste mit den Fingerspitzen seine Wange berühren. Es war wie ein Zwang, der mich in seine eisigen Tiefen zog. »Du hast mich nicht verloren. Ich war immer dein, auch wenn du nicht da warst, auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte. Ich wollte zu keinem außer zu dir gehören aber sie ließen mir keine Wahl. Ich habe dich so vermisst.« Jetzt rannen die Tränen still und leise über meine Wangen. Er blähte die Nasenflügel und wischte sie weg.

»Ich hab dich auch vermisst, Seraphina«, flüsterte er rau. Während er mit den Fingerspitzen in meine Haare fuhr und mich kraulte, schloss ich vor Wonne die Augen. Ich ließ meinen Kopf ein wenig nach vorn fallen und konnte mich gerade so davon abhalten, laut zu stöhnen. »Für dich kann ich meine Bestie unter Kontrolle halten. Glaubst du mir das?« Wortlos nickte ich, fühlte nur seine Finger, die zurückwanderten, seinen Daumen, der meinen Wangenknochen streichelte, seinen süßen Atem, der auf mein Gesicht traf. »Als wir die Zyklopen fanden und sie nicht mit sich reden ließen, sondern uns angriffen, habe ich dich gesehen, Seraphina. Ich habe gesehen, wie du stirbst. Das hat mir meinen Kampfwillen genommen. Auch wenn du für mich nicht dasselbe empfindest wie ich für dich, so muss ich dich in Sicherheit wissen.«

Fast hätte ich gelacht. Er dachte immer noch, ich würde nichts für ihn empfinden, dabei wusste ich es mittlerweile besser. Also summte ich leise.

»Hast du auch gehört, was ich dir sagte, als du mich gesehen hast?« Ich musste schlucken und fühlte Röte meine Wangen hochsteigen, denn ich wusste nicht, ob ich es ihm noch einmal offenbaren konnte. War ich mutig genug?

Vorsichtig öffnete ich die Augen und sah, wie er seinen Kopf schüttelte.

»Nein. Ich habe dich nur gespürt und gesehen, aber nichts gehört«, murmelte er. Ich atmete tief durch, lehnte mich vor und meine Stirn gegen seine, schloss die Augen erneut und sog seinen kräftigen würzigen Duft ein. Plötzlich fühlte ich mich so schwach. So, als würde ich zerbrechen, wenn er mich nicht stützte. Konnte ich ihm noch einmal sagen, dass ich ihn liebte?

»Ich hasse deine Bestie nicht. Ich hasse dich nicht …«, fing ich stockend an und nahm seine großen, starken Hände in meine. Ich brauchte allen Halt, den ich kriegen konnte. »Ich weiß doch, dass du mich nicht hasst. Es war so dumm von mir, wie ich reagiert habe …«

»Ice …«, unterbrach ich ihn und wir sahen uns an.

»Was?«, hauchte er gegen mein Gesicht und ich konnte so viel Zärtlichkeit in seinem Blick erkennen, dass ich ihm allein dafür mein Herz, eingewickelt in Geschenkpapier, freiwillig als Präsent überreichen wollte.

»Ich …« Hart schluckte ich an dem Kloß in meinem Hals vorbei. Mein Mund war wieder staubtrocken und meine Hände wurden schweißnass. Er musste es erfahren, bevor er mich noch einmal verließ. Oder bevor dieser Moment durch irgendetwas zerstört wurde.

»Welchen Teil von: nicht sprechen, nicht ansehen, nicht berühren, habt ihr zwei eigentlich nicht verstanden?« OH, heiliger Mist! Das war eindeutig Sun. Und er klang nicht amüsiert.

Ice versteifte sich genauso wie ich und löste seine Stirn von mir. Er stand auf, ohne sich umzudrehen und ich war froh, dass sein Körper Suns Anblick verbarg, denn ich wollte gar nicht sehen, wie wütend er jetzt war.

»Ihr kanntet die Regeln!«

Ice ließ seine Schultern hängen. »Es tut mir leid, Meister«, flüsterte er leise, doch ich schüttelte den Kopf und sprang auf. Bevor beide etwas tun konnten, hatte ich Ice umrundet und stand vor Sun. Meine eigene Wut half mir dabei zu verdrängen, was tief in diesem orangenen Inferno seiner Augen glühte.

»Ach? Du darfst mit anderen sprechen und sie berühren? Du darfst das alles und noch viel mehr direkt vor meiner Nase tun, aber mir ist das nicht gestattet?«

»So ist es«, bestätigte er und klang dabei wie die Ruhe selbst, bevor er meinen Arm packte. Sein Griff war eisenhart und ich keuchte auf. Wortlos schleifte er mich die Treppen rauf. »Komm, Ice …« Lässig winkte er ihn hinterher. Ice setzte sich mit hängenden Schultern in Bewegung, als ich einen Blick nach hinten riskierte.

Mein Herz fing aus Protest regelrecht in meiner Brust an zu trommeln. Was würde Sun jetzt mit uns tun? So wie seine heiße Energie gegen mich peitschte und das nicht aus Leidenschaft, würde es nichts Gutes sein.

Der Arschkater zerrte mich in sein Zimmer und ich hörte, wie Ice die Tür leise hinter sich schloss. Die Wände waren heute auch hier glühende Lava. Sahen fast so aus wie Suns Augen und mir wurde gleichzeitig heiß und kalt, als er einige Augenblicke dastand und auf mich herabblickte.

»Hat er dich geküsst?«, fragte er. Ich schüttelte den Kopf, denn mein Mund war zu trocken zum Sprechen. »Dein Glück«, sagte er leise, aber hart.

»Runter!«, war das Nächste, was er von sich gab. Ich schaute fragend an seiner Schulter vorbei zu Ice, der mit dem Rücken an der Tür lehnte und so heftig atmete, als wäre er ein Tier in einer Falle.

»Du wirst mich ansehen! Nicht ihn!« Sun drehte mein Gesicht mit einem Ruck zurück und ich war gefangen in der Glut dieser funkelnden Infernos. »Runter auf die Knie! Ich werde es nicht noch einmal sagen.« Er formte die Worte langsam für mich, sodass ich sie auf jeden Fall verstand.

Ich blickte ihn nur an und verengte meine Augen.

»Gut«, zischte er leise, drohend …  »Dann sollten wir deine Strafe vielleicht auf Ice umwälzen? Er wird sich nicht wehren. Kein bisschen. Egal, was ich tue. Ich habe im Gegensatz zu dir lange Krallen und spitze Zähne, außerdem eine ausgeprägte Fantasie und ich stehe auf Blut ...«

Prompt fiel ich auf die Knie. Aua, das tat weh!

»Du Bastard«, giftete ich ihm von unten zu, doch das brachte ihn nur zum Lächeln. Es war ein eiskaltes Lächeln, das nur ein wenig seine Mundwinkel hob, eben das Lächeln eines skrupellosen Killers, der zu keinerlei Emotionen fähig ist und der sich nimmt, was er will, ohne Rücksicht auf Verluste. War das hier der Mann, der noch vor zwei Stunden so zart, so mitfühlend und so liebevoll zu mir gewesen war? War das der Mann, von dem ich dachte, er würde mich lieben?

Als ich mich daran erinnerte, wie wunderbar er gewesen war, wie er mich berührt hatte und ich in diese Augen blickte, überschwemmte mich Erregung, ob ich wollte oder nicht. Sun war anziehend, verführerisch, selbst hier in der roten Glut, die von den Wänden auf ihn herabstrahlte. Dafür, dass ich so empfand und so hilflos war, hätte ich mich selbst treten können.

Ich schloss die Lider, um ihn nicht mehr sehen zu müssen. Ich wollte ihn nicht mehr so fühlen, tief in mir, immer und immer wieder, doch die Erinnerungen waren zu stark und zu frisch. Mein Inneres wollte sie nicht vergessen. Niemals. Egal, was er getan hatte und was er tun würde: mein Körper lechzte mit jeder Faser nach ihm.

»So voller gebrochenem Stolz und doch am Auslaufen.« Sun hörte sich amüsiert und äußerst zufrieden an, aber die Kälte verließ trotzdem nicht seine Stimme. »Ice, komm doch näher zu uns …« Ich öffnete die Augen wieder als ich spürte, wie sich blaue Erfrischung in die orange-glühende Hitze mischte, die durch mich loderte, allerdings ohne mich zu reizen, zu streicheln oder zu befriedigen.

»Stopp!« Ice stand jetzt direkt neben uns. Ich hätte ihn berühren können, wenn ich meinen Arm ausstreckte, aber ich wusste, dass ich es nicht tun durfte, weil ich damit nur alles schlimmer machen würde.

»Ich würde sagen, wir werden sie gemeinsam in die Künste der Lust und Leidenschaft einführen. Du gibst die Anweisungen. Ich genieße natürlich«, verkündete Sun sachlich. Als Antwort bekam er ein Knurren.

»Ice«, warnte Sun, »beherrsch dich.«

Konnte sich das Blut gleichzeitig in meinen Wangen sammeln und sie verlassen? Mir war das alles schon jetzt peinlich. Ängstliche Spannung baute sich in mir auf, aber auch etwas anderes: ein Pochen zwischen meinen Beinen, ein Verlangen, das mir den Atem raubte, je länger ich hier unten kniete und nicht wusste, was genau Sun mit uns beiden vorhatte.

Zum Glück, oder besser gesagt zu meinem Unglück, drückte sich Sun jetzt klar und deutlich aus, und ich wollte im Boden versinken, oder aber zwischen den beiden schönen Männern auf dem Bett liegen, sie küssen, sie berühren, sie fühlen … Oh Gott! Nun war ich wirklich knallrot und ich schloss erneut die Augen, schüttelte den Kopf, um derartige Bilder zu verbannen.

»Ich will diese Lippen auf mir, Ice. Sag ihr, was sie zu tun hat. Jetzt.« Suns Stimme hatte den Kommandoton angenommen, den man wohl entwickelt, wenn man jahrelanger Herrscher über eine Rasse ist. Keinen Widerspruch duldend, weder von mir noch von Ice. Mir wäre es egal gewesen, wenn ich nicht gewusst hätte, dass Ice nur auf eine Chance wartete, um die Strafe auf sich zu nehmen. Mir war klar, dass diese tausendmal schlimmer ausfallen würde als das hier. Sie hätte mit Schmerzen zu tun, was ich keinesfalls zulassen würde. Deswegen öffnete ich wieder die Augen, blickte zu Ice, der jetzt fast neben Sun stand, und nickte. Er schluckte sichtbar, seine Sehnen am Unterarm drohten die Haut zu sprengen, weil er die Hände so fest zu Fäusten ballte. Dann schloss er die Lider und sagte emotionslos:

»Berühre ihn mit den Fingern, erkunde ihn, mach dich vertraut …« Und ich visierte das allererste Mal ein männliches Geschlechtsteil mit voller Absicht an und keuchte. Das sollte vorhin in mir gewesen sein? Jetzt war es klar, wieso es mich fast zerrissen hatte! Er war nicht nur lang, sondern auch dick und gerade, von Adern durchzogen. Er war so steif, dass er fast Suns Bauch berührte, und als ich ihn betrachtete, fühlte ich, wie sich Muskeln tief in mir anspannten, weil sie ihn umschließen wollten. So, wie sie es schon einmal tun durften.

Ich hob meine Hand und berührte den Ansatz mit zitternden Fingerspitzen. Die Haut war samtig weich und die krausen, schwarzen Haare kitzelten mich. Langsam fuhr ich nach oben, die Adern nachzeichnend. Als aus der Spitze ein durchsichtiger Tropfen quoll, verstrich ich ihn über die glatte Rundung. Sun zischte und seine Härte zuckte. Automatisch blickte ich fasziniert nach oben.

Fast hätte ich gekeucht, als ich merkte, wie er mich ansah. Seine Augen hatte alles Menschliche verlassen. Sie glühten so stark wie niemals zuvor. Die Lust nach Fleisch, Blut und Sex, die er ausstrahlte, raubte mir fast den Atem und trieb meine Erregung höher, weiter … Faszinierend. Ich strich mit meinem Zeigefinger erneut über die Spitze und sah, wie sich die Muskeln in Suns Kiefer verhärteten. Das gefiel mir und ich berührte ihn erneut. Sein Mund öffnete sich zu einem leisen Keuchen. Leicht grinsend wiederholte ich mein Tun und der Muskel seiner Wange zuckte. Diese kleinen Reaktionen von ihm genoss ich zutiefst und spürte sie bis in jedes Nervenende.

»Ice, genug gespielt!«, presste Sun zwischen seinen Zähnen hervor. Ich hätte fast gekichert, weil er meine Hand packte und von sich abhielt, bevor ich weitermachen konnte.

»Aber sie hat deine Eier noch nicht erkundet …« Es war Ice deutlich anzusehen, dass er ihn ärgerte. Sun knurrte und ich musste nun doch kichern. Auch wenn das hier eine Strafe sein sollte, so war es doch eher mit Spaß zu vergleichen. Sobald die Scham von der Erregung überflutet worden war, hatte das demütige Gefühl in mir aufgehört zu wüten und war anderen, heißeren, interessanteren Gefühlen gewichen.

Ice verdrehte die Augen, als ich lachte – wohl aus demselben Grund, der mich amüsierte. Was für eine Strafe! Für ihn schien es auch nicht sonderlich schlimm zu sein, dass ich statt ihn Sun berührte, solange er dabei sein konnte, um auf mich aufzupassen.

»Also, genug gespielt, Seraphina. Jetzt beginnt der Ernst des Lebens als Frau«, verkündete Ice mit einem gespielt strengen Lehrerton. »Befeuchte deine Lippen.« Ich tat wie mir befohlen. »Sammel deine Spucke.« Eifrig sah ich zu ihm hoch und befolgte seine Anweisungen. »Jetzt nimm ihn in den Mund, ganz vorsichtig und lass die Zähne weg. Vorerst …« Das schien Ice sehr wichtig zu sein. Also beugte ich mich vor, umfasste ihn automatisch mit einer Hand und stülpte meine Lippen über die pralle Spitze, wofür ich den Mund ein wenig aufreißen musste. Ich schmeckte etwas bitterlich Süßes und war mir sicher, dass dies nicht Suns Eigengeschmack war. Ob das Lava war? Ob ich ihn abbeißen konnte? Meine Gedankengänge wurden prompt unterbrochen, denn Sun stöhnte, sobald ich ihn im Mund hatte. Ice stöhnte ebenfalls, nur klang der eine erregt und der andere zutiefst gequält.

»Umkreise die Eichel mit der Zunge.« Ja, Ice hörte sich eindeutig gequält an und noch heiserer als sonst, als ich zu ihm hochsah, um mich zu vergewissern, ob ich alles richtig machte. Ich erschrak  vor dem dringenden Verlangen in seinem hellblauen Blick. Seine Hand wanderte über seine Bauchmuskeln herab – langsam – fast, als würde sie aus eigenem Antrieb handeln. Sun ließ den Kopf nach hinten fallen, während ich tat wie mir befohlen, und murmelte mit geschlossenen Augen: »Wehe, du berührst dich selbst, Ice.« Ice nahm die Hand von sich, presste die Zähne zusammen und ließ die Fingerknöchel knacken.

»Leck ihn von vorne bis hinten.« Seine heisere Stimme intensivierte das Pochen zwischen meinen Beinen. Ich musste mich umherwinden, wollte die Schenkel aneinander reiben, mir irgendwie Linderung verschaffen, als ich die Nässe an meinen Innenschenkeln hinablaufen fühlte, doch Sun befahl: »Beine auseinander, Seraphina.« Ich tat es, aber dabei handelte sich Sun einen wütenden Blick ein. Er grinste nur verführerisch, was mich noch mehr anheizte! »Weiter auseinander, noch weiter.« Oh mein Gott, jetzt konnte ich jeden einzelnen Luftzug da unten auf dieser überempfindlichen, geschwollenen Haut spüren, die im Moment nach so viel mehr Berührung schrie, als nach dem viel zu zarten Streicheln der kühlen Luft.

Leise lachte Sun und ich biss ihn leicht – sehr leicht – in die pulsierende Härte. »Hey!«, beschwerte er sich, nahm ihn in die Hand und wich sofort vor mir zurück. »Von Beißen hat Ice nichts gesagt!« Ich hätte gern geknurrt, wenn ich gekonnt hätte. »Wirst du brav sein?« Er schwenkte damit vor meiner Nase, während ich schmollte, denn ehrlich gesagt gefiel es mir zu gut, ihm durch winzig kleine Bewegungen meiner Lippen solch erotische Töne und Gesichtsausdrücke zu entlocken.

»Vielleicht«, antwortete ich auf seine Frage.

»Können wir jetzt weitermachen?« Ice klang gequält, noch mehr als zuvor, und ich schaute zu ihm hoch. Sein ganzer Körper war derart angespannt, dass er drohte, zu explodieren.

»Entschuldigung.« Schon öffnete ich brav den Mund. Sun gab mir wieder seine Härte und ich leckte ihn von vorne bis hinten. Dabei waren meine Augen auf Ice geheftet, der bereits schneller atmete. Ich konnte verstehen, dass es schwer für ihn war, mir ging es nicht anders.

Das hier war die perfekte Strafe, ohne offensichtlich grausam oder gewalttätig zu werden. Sun war in gewisser Weise wirklich ein Genie, so, wie er mit uns spielte. Ich wusste jetzt schon, dass wir uns nach diesem Erlebnis und nachdem er seine Erfüllung gefunden hatte, nicht selbst würden berühren dürfen. Allein die Aussicht auf ein paar Stunden unerträglichen Pochens zwischen meinen Beinen, machte mich, gelinde gesagt, stinkwütend.

»Nimmt ihn jetzt wieder in den Mund. Saug an ihm, am Anfang leicht …« Ich tat es. »Geh jetzt mit deinem Kopf nach vorne und nimm ihn so tief auf, wie du kannst.« Als ich der Anweisung folgte, musste ich prompt würgen, denn er stieß an meine Kehle. »Nicht so tief.« Ice klang belustigt, aber auch besorgt. »So, dass du es aushältst.«

»Wir sind ja keine Unmenschen«, war Suns sarkastischer Kommentar und ich war versucht, ihn zu erwürgen, während er seine Finger in meinen Haaren vergrub und mich sanft kraulte.

»Hm … hm …«, nuschelte ich, konnte aber nichts weiter sagen, weil ich ihn schon wieder im Mund hatte und so weit ich es schaffte, in mich aufnahm. Ich würgte noch einmal, aber diesmal war es nicht so schlimm.

»Mach den Hals lang und locker deine Kehle«, riet mir Ice und ich probierte es. Tatsächlich wurde es nach und nach leichter. Obwohl es dämlich und das alles eine Strafe war, wollte ich sie beeindrucken. Ich genoss das hier aus vollen Zügen und gab mein Bestes. Suns Berührungen waren berauschend und Ice´ Anwesenheit gab mir Sicherheit.

Als Sun anfing, meinen Kopf vor und zurück zu bewegen und leicht mit den Hüften nach vorne zu stoßen, passte ich mich seinem Rhythmus an.

»Saug fester.« Ice´ Stimme klang so heiser, als fiele ihm das Atmen schwer und ich sah abgelenkt zu ihm hoch. Prompt stöhnte ich um Sun herum, denn die Leidenschaft in Ice´ Blick floss geradewegs zwischen meine Beine.

Er brauchte mich, so wie ich ihn brauchte und doch würden wir nie zusammenkommen.

Ich schaute weiter Ice an, während ich fester saugte, Sun mit der Zunge umspielte und mich zur Unterstützung an seinen muskulösen Oberschenkeln abstützte.

Sun stöhnte lauter, immer und immer wieder, und es war noch viel verführerischer als seine Stimme. Verwirrt runzelte ich die Stirn, als er den Kopf zurückwarf und seine Härte in meinem Mund begann zu zucken.

»Schluck es, nach und nach, nicht alles auf einmal …« Ich wollte Ice noch fragen: `Schlucken? Was schlucken?`, da stieß Sun noch einmal heftig nach vorne und hielt meinen Kopf an Ort und Stelle. Dabei stöhnte er noch lauter als davor. Seine Finger verkrampften sich in meinen Haaren und ich starrte hoch in das Erregendste, was ich jemals mitansehen durfte: seinen Gesichtsausdruck beim Orgasmus.

Sein Glied spannte sich eine Sekunde an, schien förmlich noch härter und größer zu werden. Dann fing es an, rhythmisch zu pulsieren und mit dem Zucken fühlte ich warme Ströme Flüssigkeit in meinen Mund schießen. Ach, das sollte ich schlucken!

Ich tat wie mir befohlen und versuchte erst gar nicht zu schmecken, denn die Konsistenz wirkte eher abschreckend. Als sich Sun zurückzog und ich auf die Fersen zurücksackte, hätte ich fast gewürgt vor Ekel, denn sein Aroma haftete an meiner Zunge.

»Wie ekelhaft ist das denn?« Mein Gesichtsausdruck musste komisch sein, denn Sun und Ice begannen beide an zu lachen, als ich vorwurfsvoll zu Ice hochblickte. Es war dieses typische, vertraute Männerlachen.

»Wie Sperma.« Sie sagten es gleichzeitig und zuckten mit den Schultern. Oh Mist! So wie sie da über mir standen, wollte ich sie, beide! Jetzt sofort! Auf der Stelle! Unter mir! Auf mir! Egal wo! Hauptsache, sie schenkten mir auch Befriedigung.

Ich streckte die Hände aus und wollte beide am Oberschenkel berühren, doch Sun fing meine Hand ab, während Ice einen Schritt zurückwich. Er war so hart, dass er bald platzen musste, während Suns Freund sich eine Pause gönnte.

»Oh nein, Seraphina. Nein, nein«, singsangte Sun träge. »Wir gehen jetzt schön schlafen.«

»Schlafen?«, fragte ich absolut neben mir und schaute ihn an, als hätte er mir erzählt, dass Brüste am Hintern wachsen.

»Bist du feucht zwischen deinen Beinen? Willst du nichts anderes als unsere Berührungen? Kannst du nicht klar denken und pocht es so heftig, dass es schon fast an Schmerz grenzt?«, zählte Sun auf und zog mich breit grinsend auf die Beine.

»Ja.« Ich klang mehr als vorwurfsvoll, doch er grinste nur breiter – voller Schadenfreude!

»Gut.« Viel zu sanft strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht. »Dann wirst du jetzt schlafen gehen, mit mir neben dir … Damit ich deine süße Erregung und deine glühende Wut bis in den Morgen riechen und fühlen kann«, säuselte er samten.

»Du, du …« Meine Hände zu Fäusten ballend starrte ich ihn wütend an, doch er schüttelte den Kopf, bevor mir ein passendes Schimpfwort einfiel.

»Es soll eine Strafe für euch sein. Kein Vergnügen. Das Ganze hat dir sowieso viel zu viel Spaß gemacht. Ich hätte gedacht, du bist verklemmter, aber in dir steckt mehr, als dein engstirniger menschlicher Geist zugeben will.«

Schon wollte ich alles abstreiten, wollte ihm sagen, dass ich es schrecklich fand, grauenhaft, die pure Erniedrigung und das auch noch mit zwei Männern, aber dem war nicht so, kein bisschen. Also biss ich die Zähne zusammen und funkelte ihn wütend an. Er legte mir den Arm um die Schulter und zog mich gegen seinen ach so verführerischen, harten Körper. Hilfe!

Er schwenkte uns herum, sodass wir Ice ansahen, der alles andere als belustigt oder befriedigt war. Vermutlich ähnelte sein Blick meinem. Die hungrige Art, mit der er meinen Körper anvisierte, machte das Ganze in meinem Inneren und zwischen meinen Beinen nur schlimmer.

»Du wirst auch schlafen gehen und du wirst dir keine Linderung verschaffen, weder selbst noch bei einer deiner Wölfinnen. Ihr wollt zusammen sein? Okay! Aber nur gleichzeitig mit mir, hier in diesem Zimmer, unter meiner Aufsicht und unter meiner Befehlsgewalt. Bin ich nicht gütig?«

Oh, das, das war die Hölle! Ich würde platzen! Und Ice gleich mit!