Deutschlands Abstieg - Warum der Untergang der Bundesrepublik nicht aufzuhalten ist und zum Blackout, Staatsbankrott, Bürgerkrieg und Crash führen wird - Daniel Perl - E-Book

Deutschlands Abstieg - Warum der Untergang der Bundesrepublik nicht aufzuhalten ist und zum Blackout, Staatsbankrott, Bürgerkrieg und Crash führen wird E-Book

Daniel Perl

0,0

Beschreibung

Steigende Staatsverschuldung, immer mehr Insolvenzen, steigende Arbeitslosigkeit, unsichere Stromversorgung, ein katastrophales Bildungssystem, Fachkräftemangel, steigende Steuern, kein Wirtschaftswachstum und eine Bevölkerung, die von Tag zu Tag enttäuschter und wütender wird. Deutschland steigt im internationalen Vergleich immer weiter ab und ist schon lange nicht mehr das Land, das weltweit bewundert wird, sondern entwickelt sich immer mehr zum abschreckenden Beispiel. In diesem Buch werden sie erfahren, wie schlecht es um unser Land mittlerweile steht und welche Probleme uns in Zukunft noch erwarten werden.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 169

Veröffentlichungsjahr: 2025

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Der kranke Mann Europas ist wieder da.

Text und Gestaltung: Copyright by Daniel Perl, Dezember 2025

Verlag:

Daniel Perl

c/o Gustav Perl

Wannisweg 4

94029 Regen

Druck: epubli - ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Inhaltsverzeichnis

Vorwort..........................................................................................................................1Verschuldung.................................................................................................................4Insolvenzen....................................................................................................................9 Nettosteuerzahler.........................................................................................................14 Arbeitskräftepotential..................................................................................................17 Verlust von Unternehmen und Abbau von Arbeitsplätzen...........................................21 Probleme der Bildung in Deutschland.........................................................................25 Arbeitslosigkeit in Deutschland...................................................................................29 Armut in Deutschland..................................................................................................31 Direktinvestitionen in Deutschland.............................................................................32 Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland...................................................................34 Die Geldmenge M0 und Bargeld.................................................................................38 Deutschland profitiert nicht vom Euro........................................................................43 Steuern.........................................................................................................................52 Die Kosten und Ausgaben in Deutschland..................................................................56 Lebensversicherungen.................................................................................................59 Die Importabhängigkeit Deutschlands........................................................................61 Frankreich....................................................................................................................64 Die Glorreichen Sieben...............................................................................................66 Probleme der Infrastruktur in Deutschland.................................................................68 Die Stromversorgung in Deutschland..........................................................................71 Die Politik in Deutschland...........................................................................................77 Wer regiert Deutschland..............................................................................................85 Gesellschaftliche Probleme in Deutschland................................................................90 Schmarotzer in Deutschland........................................................................................99 Bürgerkriegsgefahr in Deutschland...........................................................................107

Was steht und bevor...................................................................................................115

Deutschlands Abstieg

Warum der Untergang der Bundesrepublik nicht

aufzuhalten ist und zum Blackout, Staatsbankrott, Bürgerkrieg und Crash führen wird

Daniel Perl

Vorwort

Als ich in die Schule kam (Jahrgang 1987) waren neben Kindern aus Deutschland auch Kinder aus Russland, Polen, Italien und Griechenland an meiner Schule. Ich fragte meine Eltern, warum viele ausländische Kinder an meiner Schule sind und meine Eltern erklärten mir, dass dies daran liegt, dass es eben viele Menschen aus diesen Ländern in meiner Heimatstadt gibt und auch deren Kinder in die Schule gehen müssen. Auf die Frage, warum viele Ausländer in Deutschland leben erklärten sie mir, dass diese nach Deutschland eingewandert sind um hier zu leben und zu arbeiten. Deutschland, so erklärten sie mir weiter, ist der wirtschaftliche Motor von Europa und unsere Wirtschaft ist sogar so stark, dass wir nicht genug Arbeitskräfte haben und deswegen Ausländer benötigen, die hier in Deutschland arbeiten. Ich verstand damals zwar nicht alles ganz genau, aber ich freute mich, in so einem tollen und starken Land wie Deutschland zu leben.

Nach dieser Unterhaltung mit meinen Eltern habe ich meine Umwelt genauer beobachtet und festgestellt, dass selbst in meiner kleinen Heimatstadt sehr viel los ist. Egal wohin man sah, überall waren die Parkplätze vor den Geschäften voll, sogar übervoll, überall wurden neue Häuser gebaut und ohne Unterbrechung gearbeitet und konsumiert. Wir hatten riesige Fabriken, in denen aber nicht nur Deutsche arbeiteten, sondern es gab auch Fabriken voller Ausländer, die alle in Deutschland arbeiten wollten, da sie wussten, in Deutschland können sie gutes Geld verdienen und es zu was bringen. Viele von ihnen haben bereits in der Schule Deutsch gelernt, da sie schon damals planten, in Deutschland zu arbeiten und zu leben.  Ich war begeistert von meinem Heimatland, in dem alles perfekt schien. Sogar vor jedem Haus in meinem Heimatdorf wurde gearbeitet und wenn man die Arbeit an einem Tag nicht zu Ende bringen konnte, so ließ man das Werkzeug einfach vor dem Haus liegen und arbeitete am nächsten Tag weiter. Angst vor Diebstahl musste man nicht haben, es war sogar so, dass die Leute den ganzen Tag ihre Haustüren geöffnet hatten und es überhaupt kein Problem war, das Haus des Nachbarn ungefragt zu betreten.

Mein Vater verdiente genug Geld um meine Mutter, meine Schwester und mich zu versorgen, für sich selbst und für meine Mutter ein Auto zu finanzieren und das Haus abzubezahlen und trotzdem war immer noch genug Geld übrig, um uns alle Wünsche zu erfüllen. Kurzum, als Kind hatten meine Familie und auch keine andere Familie die ich kannte, ja selbst die Familien meiner ausländischen Freunde, irgendwelche Probleme.

Diese Zeiten sind leider schon lange vorbei. Als ich 2004 meinen Realschulabschluss erwarb, herrschte auf dem Arbeitsmarkt gerade eine große Krise und Deutschland wurde als der kranke Mann Europas bezeichnet1. Die Arbeitslosenquote war sehr hoch, die Löhne stagnierten oder sanken sogar und der Konsum ging stark zurück. Trotzdem machte ich mir damals noch keine Gedanken und absolvierte eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker. Abgeschlossen habe ich diese Ausbildung im Februar 2008 pünktlich zur Finanzkrise, danach wurde ich von meinem Lehrbetrieb aufgrund des hohen Auftragsrückgangs nicht übernommen und war damit arbeitslos. Dieses Erlebnis war das erste Mal, dass mir klar wurde, dass die guten Zeiten in Deutschland vorbei sind. Vor nicht allzu langer Zeit holte man Zehntausende Ausländer ins Land um den Bedarf an Arbeitskräften zu decken und jetzt ist nicht einmal mehr genug Arbeit für die Deutschen da. Aber das war noch nicht alles. Die Fabriken, in denen die ganzen Ausländer arbeiteten wurden alle geschlossen, ja selbst viele Deutsche wurden entlassen, auch jeder meiner Freunde, die ihre Ausbildung ebenfalls abgeschlossen hatten, wurde direkt danach entlassen. Dies war das erste Mal das mir klar wurde, dass Paradies Deutschland, das ich als Kind kennen lernen durfte, ist vorbei.

Mittlerweile bin ich 38 Jahre alt und muss feststellen, dass die guten Jahre in Deutschland endgültig vorbei sind und auch nicht mehr wieder kommen werden. In meiner Heimatstadt ist der Einkaufspark mittlerweile halb leer und statt überfüllten Parkplätzen kommen jetzt auf ein Auto drei Parkplätze. Die Industrie wandert immer mehr ins Ausland ab, die jungen Leute ziehen in die großen Städte und kehren nicht mehr zurück, neue Häuser werden überhaupt nicht mehr gebaut, es werden höchstens noch bereits bestehende Häuser ausgebaut wenn überhaupt und Ausländer, die früher um jeden Preis nach Deutschland wollten, fragen sich mittlerweile "Was will ich denn noch in Deutschland?"

Rückblickend muss ich sagen ist diese Entwicklung erschreckend, vor allem auch, da sie innerhalb relativ kurzer Zeit, gerade einmal 25 Jahre, ablief. Auch wenn Deutschland zwischenzeitlich wieder zum Wirtschaftsmotor Europas wurde, so wurde der Wohlstand, den  ich als Kind kannte, nicht mehr annähernd erreicht und er wird in Zukunft weiter sinken, wenn nicht sogar drastisch. Gründe für den Abstieg Deutschlands gibt es genügend, doch was noch viel schlimmer ist, ist die Tatsache, dass es weder den Willen noch die Möglichkeit gibt, diesen Niedergang zu stoppen oder sogar umzukehren und Deutschland jetzt wieder als der kranke Mann Europas gilt2. Wir werden nun in diesem Buch einen genauen Blick darauf werfen, warum Deutschland weiter absteigen wird und welche Entwicklungen und Probleme uns in unserem Land noch bevorstehen.

Verschuldung

Vor Kurzem wurde von der Regierung ein sogenanntes Sondervermögen geschaffen, was aber nur ein anderer Begriff ist für weitere Schulden. Dieses Sondervermögen, das insgesamt 500 Milliarden umfasst, wurde ja für die Modernisierung der deutschen Infrastruktur geschaffen. Allein 100 Milliarden davon werden aber schon für den Klimaschutz verwendet3. Hinzu kommt die Frage, was genau denn alles zur Infrastruktur gehört, denn hier beginnt bereits das erste Problem, nämlich, wer wie viel von diesem Geld bekommen soll. Egal ob die Kommunen, die Länder, die Deutsche Bahn, jeder will sein Stück vom Kuchen, womit die 500 Milliarden auch sehr schnell wieder weg sind. Und dann? Dann wird es interessant. Die Schuldenbremse wurde ja durch eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag sozusagen aufgeweicht. Das bedeutet, dass Kredite nur in Höhe von 0,35 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erlaubt sind4. Das wäre ja noch kein Problem, aber die wirklich großen Ausgaben werden im Bereich der Verteidigung auf uns zukommen. Sobald die Verteidigungsausgaben mehr als 1 Prozent des BIP betragen, dürfen diese Mehrausgaben mit Krediten finanziert werden, ohne dass hierbei eine Obergrenze existiert. Damit ist einer massiven weiteren Verschuldung Tür und Tor geöffnet und vom Grundgesetz sogar abgesegnet5.

Schauen wir uns zunächst einmal die aktuelle Lage an. Deutschland hat momentan 2,511 Billionen Euro Schulden, was 62,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes entspricht. Im Jahr 2024 sind die Staatsschulden wieder um 57 Milliarden Euro gestiegen6.

Die Pro Kopf Verschuldung liegt momentan bei 29.000 Euro. Im Vergleich zu anderen Ländern wie Italien mit 135,3 Prozent des BIP oder Spanien mit 101,8 Prozent oder Griechenland mit 153,6 Prozent des BIP oder Frankreich mit 113 Prozent des BIP hat Deutschland bis jetzt noch sehr solide Staatsfinanzen, doch auch hier wird es in Zukunft Probleme geben, wie etwa ein noch schlechterer Zugang zum Finanzmarkt, eine schlechtere Kreditwürdigkeit und vor allem steigende Zinsen für Staatsanleihen, was womöglich einen Teufelskreis aus höheren Zinszahlungen und daraus folgender höherer Staatsverschuldung führt!7 Wie man in der Grafik erkennen kann, steigen die Staatsschulden immer weiter mit wenigen Ausnahmen. Im Jahr 1987 betrugen sie noch 434 Milliarden und sind innerhalb 38 Jahren auf 2500 Milliarden, also dem 5,8-fachen angestiegen.8

Momentan beträgt die Schuldenquote Deutschlands 64 Prozent, aber der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, sieht Deutschland in Zukunft bei einer Schuldenquote von 90 Prozent in zehn Jahren. Der Finanzwissenschaftler Friedrich Heinemann vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung glaubt sogar, dass Deutschlands Schuldenquote im Jahr 2034 sogar die 100-Prozent-Grenze überschreiten wird. Aber nicht nur bei den offiziellen Schulden Deutschlands sieht es nicht rosig aus.9 Der richtige Hammer aber kommt erst noch in naher Zukunft. 17,3 Billionen Euro. Lassen sie sich diese Zahl bitte einmal genau durch den Kopf gehen. 17.300.000.000.000 Euro. So hoch ist die tatsächliche Schuldenlast des deutschen Staates, was 440 Prozent des Bruttoinlandsproduktes entspricht. Aber woher kommen diese Schulden? Diese enorme Summe, also abzüglich 2,69 Billionen, schuldet der Staat seinen Bürgern in Form von Rentenansprüchen, Pflegegeldansprüchen und Leistungen der Krankenkassen. 14,6 Billionen Euro, die von immer weniger Leistungsträgern erwirtschaftet werden müssen, neben allen anderen Ausgaben des Staates, die ebenfalls immer weiter steigen. Hier kommt eine gewaltige Last auf uns zu, der sich die meisten Menschen in Deutschland aber überhaupt nicht bewust sind, da sie nur die offiziellen Zahlen von 2,69 Billionen glauben anstatt der tatsächlichen 17,3 Billionen Euro. Diese Zahlungsversprechen werden noch zu großen Problemen führen, denn entweder muss der Bund weitere Schulden machen, was zu noch größeren Zinszahlungen führt, oder er muss die Beiträge für Krankenkassen, Pflegekassen und die Rentenkasse deutlich erhöhen von aktuell 15 Prozent auf 28 Prozent für die Krankenkassen und von 18,6 Prozent auf 25 Prozent für die Rentenkasse. Das dies wiederum zu anderen großen Problemen führt, werden wir in einem späteren Kapitel sehen.10

Wie hoch die tatsächliche offizielle Verschuldung Deutschlands in Zukunft ausfallen wird, kann niemand genau vorhersagen. Momentan macht Deutschland in der Sekunde 5.085 Euro neue Schulden, was einer jährlichen Neuverschuldung von 160.3 Milliarden Euro entspricht, womit der Wert aus dem Jahr 2024 weit übertroffen wird.

Doch diese hohe Neuverschuldung bringt, zusätzlich zu den bereits vorhandenen Schulden, ein weiteres Problem mit sich: Steigende Zinszahlungen. Aktuell beträgt die Zinslast von Bund, Ländern und Kommunen 47 Milliarden Euro, alleine der Bund muss mittlerweile eine Schuldenlast von 30 Milliarden Euro stemmen. Leider werden sich diese Schulden durch die aktuelle Entwicklung auf den Finanzmärkten und der Finanzpolitik bis 2029 vermutlich auf 100 Milliarden Euro erhöhen. Aus diesem Grund hat der Bund der Steuerzahler neben seiner Schuldenuhr jetzt auch eine Zinsuhr eingeführt, um jedem Bürger die horrenden Ausgaben für Zinszahlungen vor Augen zu führen. Aktuell betragen die Zinszahlungen pro Sekunde 1.503 Euro, doch bereits 2027 werden sie bei 2.000 Euro liegen und 2029 sogar bei 3.000 Euro pro Sekunde. Auch sachlich und nüchtern betrachtet sind diese Zahlen der absolute Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass die Rentenzuzahlungen des Bundes in Deutschland nur wenige Milliarden höher liegen als die Zinszahlungen, die wir in gerade einmal vier Jahren werden leisten müssen in Deutschland.11

Wir sehen also, dass nicht nur die enorme Verschuldung und Neuverschuldung ein Problem für Deutschland darstellen, sondern das vor allem die enormen Zinszahlungen jetzt und vor allem in Zukunft ein gewaltiges Finanzierungsproblem für Deutschland und seine Bürger bedeutet, das unter Umständen eine negative finanzielle Kettenreaktion hervorruft.

Doch auch bei den Unternehmen sieht es nicht besser aus. Im Jahr 2017 betrug die Verschuldungsquote der deutschen Unternehmen noch 13 Prozent, mittlerweile beträgt sie schon 29 Prozent. Zwar konnten Großkonzerne sowie Unternehmen des Mittelstandes ihr Eigenkapital im Durchschnitt um 56 Prozent erhöhen, die Schulden erhöhten sich jedoch um 249 Prozent in diesem Zeitraum. Hinzu kommt, dass die Zinsen, die Unternehmen für ihre Kredite zahlen müssen, in den letzten Jahren stark gestiegen sind, von einem Prozent auf aktuell 4,7 Prozent. Dadurch sinken natürlich die Investitionen, da aufgrund der gestiegenen Zinszahlungen dafür das Geld fehlt.12

Allein im letzten Jahr stiegen die Schulden der 40 DAX-Unternehmen um acht Prozent auf insgesamt 227 Milliarden Euro. Auch die Unternehmen im MDAX sind stärker verschuldet als im Jahr zuvor. Insgesamt werden zwischen 2025 und 2029 ungefähr 441 Milliarden Euro Schulden fällig, was zu einer enormen Belastungsprobe für die Unternehmen wird.13 Man muss kein Hellseher sein um zu sehen, dass diese Entwicklung dafür sorgen wird, dass noch mehr Unternehmen insolvent gehen werden. Bereits jetzt ist in Deutschland jedes siebte Unternehmen überschuldet und da Überschuldung in zwei von drei Fällen zur Insolvenz eines Unternehmens führt, kann man auch hier von einer weiter steigenden Anzahl an Unternehmensinsolvenzen ausgehen in den nächsten Jahren. Doch damit noch nicht genug. Neben dem Staat und den Unternehmen geben auch viele Privatpersonen fleißig Geld aus, dass sie nicht haben. Aus diesem Grund stieg auch die Zahl überschuldeter Menschen um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 6.9 Millionen Erwachsene, was 10,04 Prozent der erwachsenen Menschen in Deutschland entspricht. Seit 2006 ist die Zahl überschuldeter Menschen in Deutschland insgesamt um 735.000 Fälle, sprich um 22 Prozent gestiegen. Vor allem bei älteren Menschen steigt die Zahl der überschuldeten Menschen, alleine im Jahr 2018 um unglaubliche 35 Prozent, was aufgrund der Alterung unserer Gesellschaft zu vielen weiteren überschuldeten Menschen führen wird.14 Unglücklicherweise wird für 2026 kein Rückgang, sondern sogar noch eine Steigerung der Zahl der überschuldeten Menschen erwartet aufgrund der aktuellen und bevorstehenden Krisen.15

Neben den bereits überschuldeten Menschen gibt es in Deutschland noch Millionen Menschen, die bereits stark verschuldet sind. 43.477 Euro Schulden hat eine Person im erwerbsfähigen Alter in Deutschland im Durchschnitt, was einer Gesamtverschuldung von 2,15 Billionen Euro entspricht. Damit liegt die private Verschuldung bei 50,3 Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes.16

Weitaus höher fallt die Auslandsverschuldung Deutschlands aus, die momentan 6,7 Billionen Euro beträgt und damit weit über dem BIP liegt.17

Insolvenzen

Auch die Unternehmensinsolvenzen stiegen in den letzten Jahren stark an. Während Corona sank die Anzahl an Insolvenzen, was aber vor allem daran lag, dass man das Gesetz änderte und Insolvenzen sozusagen "hinausgeschoben" werden konnten. Da Corona und die damit verbundenen Gesetze jedoch nicht mehr vorhanden sind, steigt die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen stark an. Wir schauen uns dies in der folgenden Grafik an.18

Im Jahr 2010 meldeten insgesamt 32.000 Unternehmen Insolvenz an, danach sank die Anzahl auf 14.000 im Jahr 2021. Nachdem jedoch Corona vorbei war stieg die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2023 um unglaubliche 22 Prozent an im Vergleich zu 2022. Auch im Jahr 2024 stieg die Anzahl an insolventen Unternehmen im Vergleich zu 2023 um 22,5 Prozent auf 22.000 Unternehmensinsolvenzen. Laut verschiedener Experten setzt sich dieser Trend auch weiterhin fort und man erwartet, dass bald wieder die Höchstzahlen aus den Jahren 2010 mit über 32.000 Insolvenzen erreicht werden.19

Aktuell beträgt die Anzahl an Insolvenzen für das erste Halbjahr 2025 in Deutschland 11.900. Dies entspricht 10 Prozent mehr als im Jahr 2024. Dies entspricht einem Forderungsausfall von insgesamt 33 Milliarden und einem Verlust von 141.000 Arbeitsplätzen. Auch dies ist nochmals ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2024 mit 133.000 Arbeitsplatzverlusten im ersten Halbjahr und zu 2023 mit 125.000 Verlusten von Arbeitsplätzen.

Problematisch an dieser Entwicklung ist vor allem die Tatsache, dass ein Großteil, ca. 80 Prozent, der Insolvenzen den Mittelstand, also das Rückgrat der deutschen Wirtschaft betrifft. Leider steigt auch bei den großen Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern die Anzahl an Insolvenzen überproportional um 17 Prozent. Unglücklicherweise wird die Anzahl an Insolvenzen in Zukunft weiter steigen und nur wenige werden ihren Betrieb nach der Insolvenz fortsetzen können.20

Neben den Unternehmensinsolvenzen gibt es auch noch die sogenannten „sonstigen Insolvenzen“. Diese betreffen Selbständige und ehemals Selbständige und betragen im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 12.100, also mehr als es Unternehmensinsolvenzen gab. Auch die Privatinsolvenzen sind im ersten Halbjahr 2025 noch einmal deutlich um 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 37.700 Insolvenzen gestiegen.21

Dies ist in zweierlei Hinsicht tragisch. Erstens verlieren Menschen ihren Arbeitsplatz, dadurch geraten sie in finanzielle Schwierigkeiten, dadurch verringert sich der Konsum, wodurch Unternehmen weniger Umsatz generieren, was wiederum zu Insolvenzen und Kündigungen führt. Da sich die Lage in Zukunft nicht bessern wird, müssen wir auch hier mit steigenden Insolvenzen sowohl bei Unternehmen als auch bei Privatpersonen rechnen.

Aber nicht nur Privatpersonen und Unternehmen sind von steigenden Insolvenzen und einer steigenden Insolvenzgefährdung betroffen, denn in unserem reichen Land droht sage und schreibe 9 von 10 Gemeinden die Pleite. Auch hier wurde 2024 ein Rekorddefizit von 25 Milliarden Euro verbucht, was vor allem auf gestiegene Ausgaben bei der Sozialhilfe und dem Bürgergeld (+12%) , dem Personal (9%) und der Eingliederungshilfe (+14%) und der Kinder- und Jugendhilfe/+17%) zurückgeht.

Schauen wir uns ein paar warnende Beispiele an. In Nordrhein-Westfalen können von 396 Städten nur noch 10 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Diese Quote gilt aber nicht nur für Nordrhein-Westfalen, sondern lässt sich auf das ganze Land übertragen. Zusammen hatten deutsche Städte im Jahr 2024 ein Defizit von 30 Milliarden, das ist eine Steigerung um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Schauen wir uns dazu ein erschreckendes Beispiel an. Jeder von uns hat sich ja schon einmal verschätzt, der eine um 2 Zentimeter, der andere um 100 Milliliter, aber haben sie sich schon einmal um 125 Millionen Euro verschätzt? Der Stadt Essen ist dies passiert, denn man rechnete mit einem Plus von 1,7 Millionen Euro, musste aber jetzt feststellen, dass man ein Defizit von 123 Millionen im Jahr 2025 verbuchen muss. Die Gründe sind die gleichen wie immer: Steigende Sozialausgaben, steigende Kosten für Flüchtlingsheime und Integration und erhöhte Personalkosten.22 Die Stadt Rostock trifft es noch härter. Hier sieht die finanzielle Lage so schlecht aus, dass die Stadt einen Kredit in Höhe von 11 Millionen Dollar aufnehmen musste, um die laufenden Gehälter der Beschäftigten der Stadt Rostock bezahlen zu können. Man befürchtet jedoch, dass dies kein einmaliger Vorgang sein wird.23 Noch schlimmer aber trifft es Stuttgart. Hier hat man sich sogar noch stärker verschätzt als die Stadt Essen. Man rechnete bereits mit einem Defizit von 400 Millionen Euro, musste aber jetzt feststellen, dass im Jahr 2026 noch 200 bis 250 Millionen hinzukommen und 2027 wahrscheinlich noch einmal 50 Millionen. Die Frage, die man sich in Stuttgart stellt, lautet nun, wo man den sparen könnte. Stuttgart gibt 800 Millionen Euro für Sozialleistungen aus und 1 Milliarde für Kinder und Jugendliche. Wie man es in Deutschland gewohnt ist, will man erst einmal bei den Kindern und Jugendlichen sparen, was allerdings zu steigender Kriminalität, Arbeitslosigkeit und Suchterkrankungen führen kann. Eine weitere Idee ist natürlich wie immer die Steuern und Gebühren zu erhöhen, sei es die Hundesteuer, Parkgebühren, Kitagebühren, Eintrittspreise und natürlich die Gewerbesteuer.24 Doch wer soll dies alles bezahlen? Die letzten Jahre nahm Stuttgart jedes Jahr 1 bis 1,5 Milliarden Euro an Gewerbesteuern ein. Im Jahr 2025 waren es aber nur 750 Millionen und auch die nächsten Jahre werden es nur 700 bis 800 Millionen Euro sein.25 Das Schockierende an der Entwicklung Stuttgarts ist ja, dass Stuttgart keine Hinterlandstadt ist, sondern eines der industriellen Zentren Deutschlands mit der Crème de la Crème an Firmen, die Deutschland zu bieten hat. Bosch, Daimler Benz, Mahle und Porsche, um nur einmal die bekanntesten zu nennen. Doch diese Firmen haben eine große Gemeinsamkeit, sie stecken in großen Schwierigkeiten. Mercedes steckt in einer tiefen Krise und will deutschlandweit 20.000 Arbeitsplätze abbauen, Bosch baut ebenfalls ca. 7.000 Stellen ab und Porsche erlebte einen Gewinneinbruch von 91 Prozent im zweiten Quartal 2025. Diese Probleme wirken sich unmittelbar auf die umliegenden Zuliefererbetriebe aus und führen eben auch zu sinkenden Einnahmen für die Stadt Stuttgart, weswegen viele schon befürchten, dass Stuttgart das gleiche Schicksal ereilt wie damals Detroit.26 Aktueller Rekordhalter bei den Gewerbesteuerverlusten ist momentan aber wohl die Stadt Ditzingen, die sich überraschenderweise in der Nähe von Stuttgart befindet. Durch die Probleme des Maschinenbauherstellers Trumpf sinken die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt um unglaubliche 80 Prozent. Damit ist ein Nothaushalt so gut wie sicher für die Stadt Ditzingen, die nicht weiß, wie sie die laufenden Kosten noch stemmen soll.27

Aber wie sieht die Sache in der Zukunft aus? Die Einnahmequellen der Kommunen und Gemeinden sind beschränkt. Da ist einerseits die Einkommenssteuer, deren Höhe aber der Bund festlegt und für die Zukunft eher Steuersenkungen versprochen hat.

Die Hälfte aller Einnahmen generieren die Städte und Gemeinden über die Gewerbesteuer. Diese können die Gemeinden zwar selbst festlegen, jedoch würde eine starke Erhöhung der Gewerbesteuer dazu führen, dass Unternehmen abwandern und sich keine neuen Unternehmen ansiedeln, weswegen auch hier der Handlungsspielraum der Gemeinden sehr eingeschränkt ist und man die Verluste über eine Erhöhung der Gewerbesteuer wahrscheinlich nicht ausgleichen kann.