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Eine Stadt voller Geheimnisse, ein verschwundener Plan und eine Verschwörung, die alles zu verschlingen droht: Als die vier Freunde Lukas, Sophie, Emma und Max auf ein scheinbar harmloses Rätsel stoßen, geraten sie unversehens in die Fänge einer dunklen Organisation. Während sie versuchen, die Puzzleteile zusammenzusetzen, wird ihre Freundschaft auf die Probe gestellt. Schulstress, erste Liebe und eigene Unsicherheiten machen die Jagd nach der Wahrheit noch gefährlicher. Doch was, wenn die Schatten näher sind, als sie dachten? Zwischen Licht und Dunkelheit müssen die vier Entscheidungen treffen, die alles verändern – und vielleicht nicht alle von ihnen heil aus der Sache herauskommen. Eine Geschichte über Mut, Zusammenhalt und das unerschütterliche Licht der Freundschaft im Angesicht der Dunkelheit.
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Seitenzahl: 141
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Titel: Die 4 im Schatten:
Zwischen Licht und Dunkelheit
Autor: Leonie Breitner
Biografie:
Leonie Breitner, 1991 geboren und aufgewachsen in Deutschland, hat schon früh ihre Leidenschaft für Geschichten und Charaktere entdeckt. Als begeisterte Geschichtenerzählerin verbindet sie in ihren Büchern spannende Plots mit den Herausforderungen des Alltags. Ihre Geschichten handeln von Freundschaft, Geheimnissen und den Abenteuern, die das Leben bereithält.
Mit ihrem Gespür für lebendige Dialoge und authentische Emotionen spricht Leonie Breitner besonders junge Leserinnen und Leser an.
Wenn sie nicht schreibt, verbringt sie ihre Zeit am liebsten in der Natur oder auf der Suche nach Inspirationen in ihrer neuen Umgebung.
Kapitel 1: Einbruch in der Nacht
Es war kurz nach Mitternacht, als ein schriller Knall die Stille in der kleinen Stadt Eichenfeld zerriss. Lukas Berger wälzte sich schlaftrunken in seinem Bett, bis das Geräusch seines Gehirns vollständig erreicht war. „Was war das denn?“ murmelte er und richtete sich auf. Sein Zimmer wurde nur schwach vom Mondlicht erhellt, das durch das Fenster fiel. Draußen regte sich nichts – alles schien normal. Aber Lukas spürte, dass etwas nicht stimmte.
Die alte Villa am Ende der Straße war seit Jahren leer. Es gab zahlreiche Gerüchte: Geister sollen dort hausen, ein Schatz sei versteckt oder – wie die Erwachsenen sagten – „nichts als eine alte Ruine, die bald abgerissen wird.“ Doch heute Nacht war etwas anders.
Lukas zog seine Jogginghose und ein Sweatshirt an, schlich sich aus dem Haus und trat in die kühle Nachtluft. Im Schatten der Straßenlaternen war die Villa zu sehen, düster und bedrohlich. „Wenn ich morgen in der Schule erzähle, dass ich mich hierher gewagt habe, bin ich der Held“, murmelte Lukas.
Plötzlich hörte er ein leises Rascheln hinter sich. „Pssst! Lukas!“ Eine vertraute Stimme ließ ihn zusammenzucken. Es war Sophie Krüger, seine Nachbarin und Mitschülerin. „Sophie? Was machst du denn hier?“ flüsterte er nervös.
Sophie stand mit verschränkten Armen vor ihm. Sie hatte ihre langen blonden Haare in einen Zopf gebunden und trug eine dicke Jacke. „Ich habe das Geräusch auch gehört. Und ehrlich gesagt, traue ich dir nicht zu, allein irgendwas zu unternehmen, ohne Unsinn zu machen.“
„Haha, sehr witzig“, erwiderte Lukas trocken.
„Papa! Siehst du das?“ Sophie zeigte auf eines der oberen Fenster der Villa. Ein schwaches Licht flackerte. Es war kein Scheinwerfer, eher eine kleine Taschenlampe oder eine Kerze. Lukas spürte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten.
„Da ist jemand drin!“ flüsterte er.
„Offensichtlich“, erwiderte Sophie und zog ihr Handy aus der Jackentasche. „Wir sollten die Polizei rufen.“
„Polizei? Bist du verrückt?“ Lukas schüttelte heftig den Kopf. „Was sollen wir denen sagen?“ „Hallo, hier ist Lukas Berger.“ Wir haben ein flackerndes Licht gesehen. Kommen Sie sofort, bevor der Geist verschwindet.‘“
„Du bist unmöglich“, sagte Sophie, steckte das Handy aber trotzdem weg.
Noch bevor sie weiter diskutieren konnten, knackte ein Ast hinter ihnen. Beide wirbelten herum. „Was zum…?“ Lukas stolperte schnell über seine eigenen Füße, als Max Weber aus dem Gebüsch kletterte, eine Packung Chips in der Hand.
„Mensch, ihr seid ja schreckhaft“, sagte Max grinsend. „Habt ihr echt gedacht, ich lasse euch das Abenteuer allein erleben?“
„Was zum Teufel machst du hier?“ Sophie schnaubte genervt.
„Hab das Geräusch gehört. Und ich wusste, dass Lukas nicht still sitzen bleibt. „Also dachte ich, ich bringe Snacks mit.“ Er hielt triumphierend die Chips hoch.
„Unglaublich“, murmelte Sophie.
„Pssst!“ Lukas hob die Hand. „Da drin bewegt sich was.“
Tatsächlich schien das Licht im Fenster hin und her zu wandern. Lukas' Herz hämmerte. „Wir müssen näher ran.“
„Bist du verrückt?“ Sophie hielt ihn am Ärmel fest. „Was, wenn das gefährlich ist?“
„Noch gefährlicher ist, nichts zu tun“, erwiderte Lukas mit einem schiefen Grinsen. „Komm schon. Wir sind doch die Bande von Eichenfeld, oder nicht?“
Max Lachte. „Das klingt ja schnell nach einem Filmtitel.“
„Noch jetzt!“ Sophie rollte mit den Augen, folgte aber dennoch zögerlich.
Die drei schlichen sich an den Zaun der Villa. Lukas drückte sich an einen morschen Holzpfahl und spähte über den Rand. Im Inneren des Gartens lag alles still. Doch plötzlich hört sie Schritte, leise und hastig, und dann das Knarren einer Tür.
„Da ist jemand reingegangen!“ flüsterte Lukas aufgeregt.
„Das ist eine echt dumme Idee“, murmelte Sophie, als Lukas begann, über den Zaun zu klettern.
„Dann bleib draußen“, sagte er mit einem Augenzwinkern.
„Nicht ohne mich!“ rief Max und folgte ihm. Sophie schüttelte den Kopf. „Ihr seid solche Idioten“, murmelte sie und stieg ebenfalls über den Zaun.
Als sie die Villa erreichte, spürten sie alle drei, wie die Spannung in der Luft zunahm. Die Tür steht einen Spalt offen, und aus dem Inneren kam ein schwaches, pulsierendes Licht.
„Okay, neuer Plan“, flüsterte Sophie. „Wir schauen kurz rein und hauen sofort ab, wenn es gefährlich wird.“
„Abgemacht“, sagte Lukas, obwohl er wusste, dass sie das wahrscheinlich nicht einhalten würde.
Langsam drückte er die Tür auf. Sie knarrte so laut, dass Lukas das Gefühl hatte, es müsse die ganze Stadt geweckt haben. Dahinter lag ein dunkler Flur, der nach altem Holz und Schimmel roch.
„Na, los!“ flüsterte Sophie, und alle drei schlichen hinein.
Doch bevor sie sich orientieren konnte, hört sie eine Stimme aus einem der Räume. „Was zum Teufel…?“ rief eine tiefe Männerstimme.
Lukas erstarrte. Das Abenteuer war wohl doch gefährlicher, als er gedacht hatte.
Kapitel 2: Die Bande findet zusammen
Lukas spürte, wie sein Herz bis zum Hals klopfte. Die tiefe Stimme aus dem Inneren der Villa ließ ihn, Sophie und Max wie angewurzelt stehen. Max, der normalerweise immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hatte, öffnete den Mund, brachte aber keinen Ton heraus.
„Wer ist da?“ rief die Stimme erneut, jetzt lauter und wütender. Schritte hallten durch den Flur, wurden schneller, kamen näher.
„Wir müssen weg!“ flüsterte Sophie panisch und zog Lukas‘ Jacke an.
„Keine Zeit!“ keuchte Max, griff nach Lukas' Arm, und im nächsten Moment stürmten die drei zur Tür zurück. Die knarrte erneut, als sie aufriss, und ließ den Mann hinter ihnen noch schneller reagieren.
„Halt! Bleibt stehen!“
Die Jugendlichen sprangen über den knarzenden Holzboden, stolperten hinaus in den Garten und kletterten über den Zaun, so schnell konnten sie. Lukas blieb kurz hängen, sein Sweatshirt verfing sich an einem hervorstehenden Nagel. Sophie zerrte ihn mit einem Ruck los, und gemeinsam rannten sie die Straße hinunter, ohne sich umzudrehen.
„Lauf, lauf, lauf!“ rief Max atemlos und schaffte es trotzdem, die Chipstüte fest in der Hand zu halten. Erst nach zwei Straßen wetten sie es, stehenzubleiben. Sie lehnten sich keuchend an eine Laterne, während die Welt um sie herum wieder still wurde.
„Seid ihr total irre?!“ Sophie fuhr Lukas an, die Hände in die Hüften gestemmt. „Das war vielleicht der dümmste Plan aller Zeiten!“
„Es war… spannend“, brachte Lukas heraus, während er nach Luft schnappte.
„Spannend?“ Sophie funkelte ihn an. „Wir hätten erwischt werden können! Wer weiß, wer oder was das war!“
„Genau deshalb müssen wir herausfinden, wer es war“, warf Max ein, der sich gerade erholte und die Chips öffnete. „Das ist eine echte Mystery-Story. Wir sind mittendrin! So was passiert sonst nur in Filmen.“
„Max, das hier ist kein Film“, fauchte Sophie.
Lukas, der sich inzwischen wieder gefasst hatte, hob beschwichtigend die Hände. „Okay, okay. Beruhigt euch. Ja, es war gefährlich, aber mal ehrlich: Wollen wir nicht alle wissen, was in der Villa los ist? Da drin passiert was, und es ist definitiv nichts Normales.“
„Vielleicht sollten wir trotzdem einfach die Polizei rufen“, schlägt Sophie erneut vor, obwohl sie wusste, dass Lukas und Max nicht begeistert sein würden.
„Was sollen wir denen denn erzählen?“ fragte Max, während er genüsslich auf einem Chip kaute. „‚Hallo, Herr Kommissar, wir haben uns nachts einen illegalen Zutritt zu einer Villa verschafft, und da war jemand mit einer gruseligen Stimme. Bitte kommen Sie sofort.‘“
Sophie verdrehte die Augen. „Ich sag ja nur, dass wir keine Detektive sind.“ Wir könnten uns in echte Schwierigkeiten bringen.“
„Vielleicht. „Aber genau das macht es doch spannend“, sagte Lukas. „Stell dir vor, wir lösen einen richtigen Fall.“ Was, wenn der Typ da drin ein Dieb war? Oder…“ Er machte eine dramatische Pause. „… ein Geisterjäger?“
„Geisterjäger? Wirklich jetzt?“ Sophie verschränkte die Arme.
Max Lachte. „Was auch immer er ist, ich bin dabei.“ Aber unter einer Bedingung.“
„Und die wäre?“ fragte Lukas skeptisch.
„Wir brauchen ein cooles Teamnamen. So war wie… ‚Die Schattenjäger‘. Oder ‚Die Nachtwächter‘.“
„Das ist jetzt nicht dein Ernst“, sagte Sophie trocken.
„Wie wäre es mit ‚Die Bande von Eichenfeld‘?“ schlägt Lukas vor.
Max überlegte und nickte dann. „Klingt gut. Einfach, aber mit Stil.“
Sophie stöhnte, konnte sich aber ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. „Ihr seid unmöglich. Aber gut, wenn wir das wirklich machen, dann nur mit einem Plan. Kein kopfloses Herumrennen wie heute Nacht.“
„Abgemacht“, sagte Lukas und streckte die Hand aus. Max schlug ein, und nach kurzem Zögern tat Sophie es auch.
„Okay“, sagte sie, während sie ihre Hand zurückzog. „Aber wenn wir auffliegen, bin ich raus.“
Am nächsten Morgen war das Erlebnis der Nacht noch immer Gesprächsthema. In der ersten Pause trafen sich die drei wie üblich am alten Basketballplatz hinter der Schule, wo sie sich mit Emma Schilling verabredet hatten. Emma war die stille, aber schlaue Freundin der Gruppe. Wenn jemand helfen konnte, das Geheimnis der Villa zu lüften, dann sie.
„Na, was gibt's?“ fragte Emma, während sie ihren Notizblock aufschlug. Sie hatten wie immer ihre genaue Handschrift und eine Checkliste parat.
„Du glaubst nicht, was letzte Nacht passiert ist“, begann Lukas und erzählte ihr alles: den Knall, das Licht in der Villa, die tiefe Stimme und ihre Flucht.
Emma hörte aufmerksam zu, ohne sie zu unterbrechen, und stellte dann eine Frage, die alle drei überrumpelte. „Habt ihr euch das Kennzeichen des Autos gemerkt, das vor der Villa stand?“
„Was für ein Auto?“ fragte Max.
Emma seufzte. „Da war bestimmt ein Auto.“ Niemand bricht in eine alte Villa ein und läuft einfach durch die Stadt. Wir brauchen Beweise, keine bloßen Beobachtungen.“
„Dafür bist du ja da“, sagte Lukas grinsend. „Du bist unser Gehirn.“
Emma schnaubte leise, machte aber bereits Notizen. „Auch gut. Ich besorge uns ein paar Taschenlampen, einen Stadtplan und vielleicht ein paar Bücher über die Geschichte der Villa. Aber das hier wird kein Kinderspiel.“
„Darauf trinken wir einen Kakao in der Cafeteria“, sagte Max mit einem breiten Grinsen.
„Du bist unmöglich“, sagte Sophie, diesmal ohne wirklich wütend zu sein.
Die Bande von Eichenfeld war bereit, ihr erstes großes Abenteuer zu beginnen.
Kapitel 3: Schulprobleme und Geheimnisse
Lukas starrte auf die Gleichung an der Tafel, als sie ihn persönlich beleidigt hatte. Die Zahlen und Buchstaben verschwammen vor seinen Augen, und er konnte spüren, wie ihm die Zeit davonlief. Neben ihm kritzelte Max lässig kleine Figuren in seinem Matheheft. Sophie, die in der ersten Reihe saß, hatte ihren Arm erhoben, und Emma war tief in ihren Notizen vertieft, ihre Stirn konzentrierte sich in Falten.
„Lukas, wie lautet die Lösung?“ Die Stimme von Herrn Hagedorn, ihrem Mathematiklehrer, ließ ihn zusammenzucken.
„Ähm…“ Lukas kratzte sich am Hinterkopf und überlegte fieberhaft. Er wusste, dass es keine Chance gab, die richtige Antwort zu finden, aber Herr Hagedorn wartete bereits mit verschränkten Armen. „Vielleicht… sieben?“
Die Klasse lachte, und Lukas spürte, wie ihm die Hitze ins Gesicht stieg.
„Sieben? Wirklich?“ Herr Hagedorn schüttelte den Kopf und richtete seinen Blick auf Emma. „Frau Schilling, können Sie Ihrem Mitschüler erklären, warum das falsch ist?“
Emma nickte ernst und begann, die Lösung herunterzurattern. Lukas hörte nur die Hälfte, aber er wusste, dass sie recht hatte – wie immer. „Danke, Frau Schilling. Und Herr Berger, ich erwarte, dass Sie sich besser vorbereiten. Wenn das so weitergeht, wird die nächste Klausur für Sie ein Desaster.“
„Ja, Herr Hagedorn“, murmelte Lukas, während die Klasse erneut kicherte.
In der Pause treffen sich die vier Freunde wieder am Basketballplatz. Lukas ließ sich schwer auf eine der Holzbänke fallen. „Mathe ist der schlimmste Albtraum meines Lebens.“
„Es würde helfen, wenn du mal lernst“, sagte Emma Nüchtern. „Die Gleichung war nicht mal besonders schwierig.“
„Danke für den Support“, erklärte Lukas Sarkastisch. „Ich hab einfach andere Sachen im Kopf, okay?“
Sophie setzte sich neben ihn und kippte ihn gegen den Arm. „Zum Beispiel das Abenteuer letzte Nacht?“
Lukas nickte. „Genau. Das war tausendmal spannender als diese blöden Gleichungen.“
„Du weißt schon, dass wir nicht jede Nacht in alte Villen einbrechen können, oder?“ Sophie sah ihn ernst an, doch ein Lächeln zuckte um ihre Lippen.
„Warte mal!“ rief Max plötzlich und beugte sich verschwörerisch zu ihnen. „Ich hab gehört. Heute Morgen, in der Aula. Ein paar aus der zehnten Klasse haben über die Villa geredet.“
„Was haben sie gesagt?“ fragte Emma neugierig.
„Na ja, angeblich haben sie gestern Abend jemanden dort gesehen – eine Gestalt, ganz in Schwarz gekleidet, mit einer Taschenlampe.“
„Das muss der Typ gewesen sein, den wir gehört haben!“
Lukas' Augen leuchteten.
„Oder jemand anderes“, warf Emma ein. „Wir wissen nicht, wie viele Leute in die Villa gehen oder warum.“ Aber es bedeutet, dass wir nicht die Einzigen sind, die davon wissen.“
„Was machen wir jetzt?“ fragte Sophie und lehnte sich nachdenklich zurück.
Emma öffnet ihren Notizblock. „Zuerst sammeln wir Fakten. Ich habe mir ein paar Ideen überlegt. Lukas und Max könnten nachsehen, ob sie noch Spuren finden – Fußabdrücke, Werkzeuge, irgendetwas, das jemand dort zurückgelassen hat.“
„Und was ist mit uns?“ fragte Sophie.
„Wir beide recherchieren. Ich habe ein Buch über die Geschichte von Eichenfeld in der Bibliothek gefunden. Vielleicht erfahren wir mehr über die Villa – wer sie gebaut hat, wer dort gelebt hat und warum sie verlassen wurde.“
„Ich wusste, dass du einen Plan hast“, sagte Lukas mit einem Grinsen.
„Natürlich habe ich das“, antwortete Emma trocken. „Aber bitte seid vorsichtig. Und versucht, nicht aufzufallen.“
Am Nachmittag, nach dem Unterricht, schlichen Lukas und Max zurück zur Villa. Es war eine ruhige, bewölkte Herbstnachmittag, und die Straße vor dem alten Anwesen war wie ausgestorben.
„Meinst du, wir finden hier wirklich was?“ fragte Max, während er vorsichtig die Tür des Gartentors öffnete.
„Keine Ahnung“, antwortete Lukas. „Aber wenn wir uns das nicht ansehen, werde ich verrückt.“
Die beiden Jungen kletterten über den Zaun und betraten den verwilderten Garten. Das Gras war hoch und bedeckte fast alles, aber Lukas bemerkte bald etwas Ungewöhnliches. „Papa! Siehst du das?“
Max trat näher. Zwischen den Blättern lag eine zerbrochene Taschenlampe. Der Griff war mit etwas verklebtem Klebeband umwickelt, und die Linse war gesprungen.
„Definitiv nicht alt“, stellte Max fest. „Die gehört jemandem, der hier war.“
„Denkst du, das war die, die wir gesehen haben?“, fragte Lukas.
„Vielleicht. Aber wir sollten das mitnehmen. Emma wird sicher rausfinden, ob sie wichtig ist.“
„Oder uns vorwerfen, dass wir Beweise anfassen und die Polizei behindern“, fügte Lukas hinzu.
„Egal, Hauptsache, wir haben was“, sagte Max und steckte die Taschenlampe vorsichtig in seinen Rucksack.
Am nächsten Tag, in der Bibliothek, stieß Emma auf etwas Interessantes.
„Sophie, hör dir das an“, sagte sie, während sie ein altes Buch aufschlug. „Die Villa wurde vor über hundert Jahren von einem Kaufmann namens Richard von Hagen gebaut. Er war angeblich reich, aber nach seinem Tod verschwand seine Familie spurlos. Seitdem ranken sich Gerüchte um das Anwesen.“
„Was für Gerüchte?“ fragte Sophie neugierig.
„Geheimverstecke, ein Schatz, sogar ein Mord.“ Niemand weiß, was wirklich passiert ist.“
Sophie starrte das alte Schwarz-Weiß-Foto der Villa an, das in dem Buch abgebildet war. „Was, wenn der Typ, der letzte Nacht da war, nach etwas sucht?“ Vielleicht einem der versteckten Schätze?“
„Das ist möglich“, sagte Emma nachdenklich. „Wir müssen herausfinden, wer noch von dieser Geschichte weiß. Und was sie dort suchen.“
„Dann sollten wir die Jungs treffen und herausfinden, was sie entdeckt haben“, entschied Sophie.
Es war klar: Das Geheimnis der Villa war viel größer, als sie gedacht hatte.
Kapitel 4: Verdächtige und ein Plan
Am Nachmittag traf sich die Bande wieder in Lukas' Garage, ihrem inoffiziellen Hauptquartier. Zwischen alten Fahrrädern, verstaubten Werkzeugen und einem alten Sofa saßen die vier zusammen. Max holte die Taschenlampe aus seinem Rucksack und legte sie auf den kleinen Holztisch in der Mitte.
„Das haben wir gestern gefunden“, sagte er und ließ seinen Fund dramatisch wirken. „Eine kaputte Taschenlampe. Vielleicht von unserem unheimlichen Mitbewohner der Villa.“
Emma hob die Taschenlampe und untersuchte sie sorgfältig. „Das Klebeband sieht frisch aus. Sie wurde definitiv erst vor Kurzem benutzt.“ Sie drehte die Lampe in den Händen und öffnete die Batteriekammer. „Die Batterien sind leer. Vielleicht hat er sie einfach weggeworfen, weil sie nicht mehr funktioniert hat.“
„Das beweist aber noch nichts“, warf Sophie ein. „Es könnte auch irgendein Herumtreiber gewesen sein. Warum sollte jemand eine kaputte Taschenlampe absichtlich liegen lassen?“
„Vielleicht hatte er es eilig“, sagte Lukas, der sich zurücklehnte und mit den Händen hinter dem Kopf aufs Sofa fiel.
„Oder er wollte etwas verstecken“, fügte Max hinzu.
„Warten wir doch mal ab, was Emma noch herausfindet“, meinte Sophie. „Wir können nicht einfach jeden verdächtigen, nur weil er eine Taschenlampe verliert.“
Emma nickte nachdenklich. „Ich könnte versuchen, den Hersteller zu identifizieren.“ Vielleicht gibt es eine Seriennummer oder etwas anderes, das uns weiterhilft.“