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Lilly Lindner ist ein literarisches Ausnahmetalent unter den jungen deutschsprachigen Autorinnen. Seit sie ihr wortgewaltiges Debüt "Splitterfasernackt" vorlegte – die Verarbeitung ihrer eigenen Geschichte –, hat sie eine große Fangemeinde um sich geschart. Auf ihren zahlreichen Lesungen bewegt und erschüttert Lilly Lindner ihre Zuhörer, viele reisen ihr nach, um ihren Worten lauschen zu können. Es ist die Sprache dieser Autorin, die den Menschen unter die Haut geht. In ihrem neuen Buch erzählt Lilly Lindner die Autobiographie der Zeit – eine faszinierende Geschichte voller Weisheit, Poesie und Kraft.
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Seitenzahl: 55
Veröffentlichungsjahr: 2016
Lilly Lindner
Ein Roman
Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG.
Lilly Lindner ist ein literarisches Ausnahmetalent unter den jungen deutschsprachigen Autorinnen. Seit sie ihr wortgewaltiges Debüt »Splitterfasernackt« vorlegte – die Verarbeitung ihrer eigenen Geschichte –, hat sie eine große Fangemeinde um sich geschart. Auf ihren zahlreichen Lesungen bewegt und erschüttert Lilly Lindner ihre Zuhörer, viele reisen ihr nach, um ihren Worten lauschen zu können. Es ist die Sprache dieser Autorin, die den Menschen unter die Haut geht. In ihrem neuen Buch erzählt Lilly Lindner die Autobiographie der Zeit – eine faszinierende Geschichte voller Weisheit, Poesie und Kraft.
Widmung
Prolog
Teil 1 · Der Anfang der Zeit
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
36. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
39. Kapitel
40. Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
43. Kapitel
44. Kapitel
45. Kapitel
46. Kapitel
47. Kapitel
48. Kapitel
49. Kapitel
50. Kapitel
51. Kapitel
52. Kapitel
53. Kapitel
54. Kapitel
55. Kapitel
56. Kapitel
57. Kapitel
58. Kapitel
59. Kapitel
60. Kapitel
61. Kapitel
62. Kapitel
63. Kapitel
64. Kapitel
65. Kapitel
66. Kapitel
67. Kapitel
68. Kapitel
69. Kapitel
Teil 2 · Der Ozean im Meer
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
36. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
39. Kapitel
40. Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
43. Kapitel
44. Kapitel
45. Kapitel
46. Kapitel
47. Kapitel
48. Kapitel
49. Kapitel
50. Kapitel
51. Kapitel
52. Kapitel
53. Kapitel
54. Kapitel
55. Kapitel
56. Kapitel
57. Kapitel
58. Kapitel
59. Kapitel
60. Kapitel
61. Kapitel
62. Kapitel
63. Kapitel
64. Kapitel
65. Kapitel
66. Kapitel
67. Kapitel
68. Kapitel
69. Kapitel
70. Kapitel
71. Kapitel
72. Kapitel
73. Kapitel
74. Kapitel
75. Kapitel
76. Kapitel
77. Kapitel
78. Kapitel
79. Kapitel
80. Kapitel
81. Kapitel
82. Kapitel
83. Kapitel
84. Kapitel
85. Kapitel
86. Kapitel
87. Kapitel
88. Kapitel
89. Kapitel
90. Kapitel
91. Kapitel
92. Kapitel
93. Kapitel
94. Kapitel
95. Kapitel
96. Kapitel
97. Kapitel
98. Kapitel
99. Kapitel
100. Kapitel
101. Kapitel
102. Kapitel
103. Kapitel
104. Kapitel
105. Kapitel
106. Kapitel
Teil 3 · Das Ende der Zeit
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
Epilog
Danksagung
Für Chase
Evan sagte zu mir: »Ich kann den Mond sehen. Er hängt am Himmel wie du an der Zeit.«
Dabei wusste er ganz genau, dass die Zeit an mir hing.
Nicht ich an der Zeit.
Irgendwo in der Zeit liegt ein Ort begraben.
Er heißt Abgeschiedenheit.
Die Zeit hing an meinem Verstand und zog ungeduldig an meiner Verfassung. Es war ein nervtötendes Hin und Her. Jeden verdammten Tag das Gleiche – die Sonne ging auf und wieder unter, und der Mond rannte ihr hinterher. Und wie brav sie ihr alle nachtrotteten, die Menschen und die Menschen und die Menschen.
Ich fand es zum Kotzen.
Ich war kurz davor, alles zu schmeißen.
David, Kevin oder Shay, einer von den dreien hätte die Zeit mit übernehmen können. Aber nein. Wie das halt so ist, hatte alles seine Regeln, und Regel Nummer eins des Universums besagte: In der grenzenlosen Weite der Unendlichkeit gibt es nur eine Grenze – die im Gehirn eines Menschen.
Und weil die natürlich kreuz und quer und überall sein musste, funktionierte auf dieser hirnrissigen Welt nichts, aber auch gar nichts, ohne eine deutliche Abgrenzung von allem zu jedem und jedem zu allem und allem zu nichts. Und so wurde der Grundbestand der Erde in vier Mächte unterteilt.
Kevin war der Raum.
David war die Beständigkeit.
Shay war der Abgrund.
Und ich war die Zeit.
Herrgott. Wie gerne hätte ich mit Shay getauscht. Sie durfte jeden Tag Menschen verschlucken, die sich zu dumm anstellten. Wir anderen hingegen hatten ständig mit Selbstmordgedanken zu kämpfen. Unseren eigenen, nicht denen der anderen.
Wie schon gesagt, wir befanden uns auf der Erde. Ich war ernsthaft darum bemüht, die Stille hinter den leeren Worten zu verstehen. Aber je mehr ich davon verstand, umso weniger begriff ich mein Dasein. Nichts schien hungriger zu sein als das kleinste Gewissen.
David tröstete mich, indem er sagte: »Es gibt da ein Flüstern in der Zeit, das größer ist als jeder Schmerz. Und wir. Wir sind nicht unsichtbar. Das ist nur ein Gefühl. Es geht vorbei. Wie alles andere auch.«
Manchmal glaubte ich ihm. Aber manchmal war ich mir sicher, dass die Welt aus kaputtem Styropor bestand.
Und wir.
Wir waren der Grund und die Tiefe.
Und alles das.