Die Braut der Bestie - Cathy McAllister - E-Book

Die Braut der Bestie E-Book

Cathy McAllister

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Beschreibung

Nach dem spurlosen Verschwinden ihres Bruders, dem Grafen von Rabenfeld, entscheidet König Ludwig II, die nun schutzlose Gisela von Rabenfeld mit dem Grafen von Trugstein zu vermählen. Doch Alberic von Trugstein hat einen äußerst erschreckenden Ruf. Er gilt als Trinker, der mit seiner Brutalität seine erste Frau nach nur einem halben Jahr Ehe in den Tod getrieben haben soll. Alberic ist alles andere als begeistert, wenn der König von ihm fordert, dass er die junge Gisela von Rabenfeld zur Frau nehmen soll. Gisela ist das genaue Gegenteil von dem, was er sich bei einer Frau wünscht. Sie ist viel zu jung und viel zu zart für einen Mann seines Kalibers. Doch wenn das Schicksal seine kleine Gattin auf die Probe stellt, erweist sie sich als zäher, als angenommen. ***** "Die Braut der Bestie" ist die Geschichte von Gisela, der Schwester von Fulk aus "Das Herz der Wölfin". Das Buch kann als Einzelbuch gelesen werden, jedoch empfiehlt die Autorin, vorab "Das Herz der Wölfin" zu lesen, um noch mehr Lesegenuss zu haben. *****

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Seitenzahl: 244

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Contents

Titel

Copyright

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Epilog

Die Braut der Bestie

Cathy McAllister

Historical Romance

Die Braut der Bestie

Cathy McAllister

Deutsche Erstausgabe 2013

copyright © 2013-2020 by Cathy McAllister

© Cover Design: The Killion Group, Inc.

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

Alle Personen und Handlungen in folgendem Werk sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Kapitel 1

Gisela starrte aus dem Fenster in den Burghof hinab. Dort hatten sich riesige Pfützen gebildet und jeder, der den Hof trockenen Fußes überqueren wollte, musste unweigerlich einen Slalom laufen. Seit sie hier auf Burg Trugstein angekommen war, hatte es ohne Unterlass geregnet. Es war, als wollte das Wetter sich mit aller Macht der Trostlosigkeit ihrer Lage anpassen. Sie war nicht freiwillig hier. Sie war kein Gast, auch wenn man sie so nannte. Doch eigentlich war sie eine Gefangene. Morgen würde sie mit der Bestie von Trugstein vor den Traualtar treten. Auf allerhöchsten Befehl. König Ludwig selbst hatte diese Ehe für sie arrangiert, nachdem ihr Bruder Fulk nicht von den Wikingern zurückgekehrt war und sie damit allein und ohne männlichen Schutz dastand. Wäre sie ein Mann gewesen, wäre sie jetzt Graf von Rabenfeld. Doch wie die Dinge standen, war sie eine Frau und konnte den Titel ihres für Tod erklärten Bruders nicht übernehmen. Alles würde an ihren Gatten fallen. Alberic von Trugstein, oder besser bekannt als die Bestie von Trugstein.

Würde Gisela nicht das ewige Höllenfeuer fürchten, dann hätte sie sich einfach aus dem Fenster in den Tod fallen lassen. Die Versuchung war groß. Was war schlimmer? Ein Leben an der Seite eines Monsters? Oder das Fegefeuer? Tränen rannen über ihre blassen Wangen, doch sie hielt ihren Kopf aufrecht, die schmalen Schultern gestrafft.

Ihr Blick fiel auf die eindrucksvolle Gestalt eines Mannes, der über den Burghof schritt. Sein Gesicht lag im Schatten, doch sie wusste, wer er war. Seine riesige Erscheinung war unverkennbar. Er kam offenbar vom Kampftraining. Das lange Haar stand wirr von seinem Kopf. Haar, das so schwarz war, wie seine Seele. Manche flüsterten hinter vorgehaltener Hand, dass er seine Seele an den Teufel verkauft hätte. Er war ein Mann, der überall gefürchtet war. Ruchlos, grausam, ein Barbar, nicht besser, als diese wilden Nordmänner, die ihren Bruder auf dem Gewissen hatten.

Oh, warum hatte alles so kommen müssen? Ylfa, die Wikingerin, die Rabenfeld mit ihren Männern überfallen hatte, war ihr eine gute Freundin geworden. Der Angriff war von ihrem Bruder Fulk und seinen Männern erfolgreich abgewehrt und Ylfa, sowie drei ihrer Männer waren gefangen genommen worden. Erst wusste niemand, dass der Anführer der wilden Horde kein Bursche, sondern eine Frau war. Ylfa hatte ihre langen blonden Haare unter einem Wolfsfell verborgen gehabt und ihr Gesicht mit Ruß beschmiert, doch Gisela hatte ihre Tarnung recht schnell durchschaut. Als auch ihr Bruder hinter das Geheimnis seines Gefangenen gekommen war, hatte er die Wikingerin zu seiner Leibeigenen gemacht. Zwischen ihnen war eine starke Liebe entbrannt und Fulk hätte Ylfa wohl geheiratet, wenn nicht der König bestimmt hätte, dass entweder ihr Bruder die Schwester von Alberic, Jungfer Genovefa, heirate oder Gisela sich mit Alberic selbst vermählte. Um seiner Schwester diese Ehe zu ersparen, hatte er schweren Herzen Ylfa zu ihrem Vater zurück geschickt. Doch Ylfa musste ihren Vater unterwegs verpasst haben, denn wenig später tauchte Erik Olafsson, Jarl von Kalhar, auf der Festung auf und nach einem Zweikampf mit Fulk schleppte der Wikinger ihren Bruder davon. Seitdem hatte sie ihn nicht wieder gesehen. Es waren Monate vergangen. Der Winter war in Frühling übergegangen und von Fulk kein Lebenszeichen. Ungeduldig und nicht Willens, noch länger zu warten, hatte König Ludwig beschlossen, dass sie Alberic heiraten musste.

Die Tür öffnete sich, doch Gisela wandte sich nicht um. Sie starrte immer noch auf ihren zukünftigen Gatten hinab. Er diskutierte mit ein paar Männern, warf plötzlich den Kopf in den Nacken und lachte lauthals.

Dieser Bastard hat gut lachen, dachte Gisela grimmig.

„Jungfer Gisela. Die Schneiderin ist da“, erklang die Stimme eines der Dienstmädchen.

Seufzend wandte Gisela sich um.

„Nun gut. Schick sie herein“, sagte sie ohne Emotionen.

Die Schneiderin, eine altjüngferlich wirkende Frau Mitte zwanzig mit plumper Figur und dem Gesicht eines Frettchen, trat mit ihren zwei Helferinnen ins Zimmer.

„Jungfer Gisela, das Kleid für dich ist so gut wie fertig. Wenn du es noch einmal anprobieren willst, damit ich die letzten Änderungen vornehmen kann“, sagte das Frettchengesicht.

Ergeben ließ Gisela die Anprobe über sich ergehen. Sie hatte ohnehin keine andere Wahl. Eigentlich hatte sie gehofft, im Sommer ihre Jugendliebe Brice zu heiraten, jedoch hatte sich diese Hoffnung hiermit zerstreut. Stattdessen würde sie ein Leben an der Seite eines Mannes verbringen, der für seine schwarze Seele berüchtigt war. Wenn sie überhaupt lange überleben würde. Alberics erste Frau hatte sich nach nur einem halben Jahr Ehe das Leben genommen. Man erzählte sich, sie habe Alberics Grausamkeit nicht länger ertragen können. Gisela lief ein Schauer über den Rücken, wenn sie an die arme Frau dachte. Und bald würde Gisela vielleicht dasselbe Schicksal erleiden.

Die Schneiderin hatte hier und dort noch etwas abgesteckt und nickte nun zufrieden.

„Sehr schön, Herrin. Du wirst eine wunderschöne Braut sein für unseren Herrn.“

Gisela schwieg. Was sollte sie darauf schon antworten? Sie ließ sich aus dem Brautkleid helfen und wechselte in ihr weißes Untergewand mit dem bordeauxfarbenen Übergewand. Die Farbe stand ihr am besten. Es passte zu ihrem schwarzen Haar und dem hellen Teint. In dem beigefarbenen Hochzeitskleid kam sie sich so farblos vor. Obwohl sie zugeben musste, dass sie darin irgendwie ätherisch aussah. Sicher ein interessanter Kontrast zu Alberics dunkler Vitalität. Barbarisch oder nicht. Ihr zukünftiger Gemahl war ein gutaussehender Teufel.

Mit einem Seufzer wanderte sie zum Fenster zurück. Alberic war mittlerweile verschwunden. Jäger kamen durch das Tor geritten. Sie hatten ein Dutzend Fasanen und einen Rehbock geschossen. Offenbar für das morgendliche Bankett. Es erinnerte sie an die schicksalhafte Nacht, als ihr Bruder Fulk und Brice, sein bester Freund, nach erfolgreicher Jagd ein kleines Bankett abgehalten hatten. Es war jene Nacht, in der die Wikinger ihre Festung angegriffen hatten. So sehr sie Ylfa mochte, so hatte das Unglück mit ihrem Angriff seinen Lauf genommen. Nein! Das war nicht fair von ihr, so zu denken. Ylfa und Fulk liebten sich. Es war nicht ihre Schuld, dass der König alles durcheinander gebracht hatte. Hätte König Ludwig nicht auf die Ehe mit Genovefa bestanden, hätte Fulk Ylfa nicht weggesandt und dann wäre das Zusammentreffen mit Ylfas Vater ganz anders verlaufen. Gisela seufzte erneut. Sie fühlte sich rastlos. Wenn sie doch nur mit ihrer Stute über die Wiesen galoppieren könnte, doch es war ihr nicht gestattet, die Festung zu verlassen. In der Festung herumzulaufen traute sie sich nicht, aus Angst, ihrem zukünftigen Gatten in die Arme zu laufen. Also schnappte sie sich ihre Stickarbeit und setzte sich in einen Sessel. Vielleicht würde die Handarbeit ihr helfen, an etwas anderes als die bevorstehende Hochzeit zu denken.

***

Alberic hatte die Füße auf einen Schemel gelegt und lauschte der Musik. Seine Freunde saßen mit ihm am Tisch in der großen Halle und lachten über zotige Sprüche, die sie vom Besten gaben. Es war eine Menge Ale geflossen und die Stimmung war ausgelassen. Eine Magd mit prallem Hintern und vollen Brüsten stellte einen neuen Krug vor ihm hin. Alberic ergriff die Magd bei den Hüften und zog sie auf seinen Schoß.

„Nicht doch, mein Herr“, rief die Magd und kicherte, als er ihren Hals mit Küssen bedeckte.

„Spiel nicht die holde Jungfrau, Betty“, knurrte er und griff in ihren Ausschnitt.

„Hey Alberic. Lass noch was übrig von der Kleinen. Deine Freunde sind einsam“, rief Ruben, sein bester Mann.

„Wo sind die anderen Mädchen?“, fragte Alberic eine vorbeilaufende Magd. „Wir könnten hier noch ein paar gebrauchen.“

„Ich werde mich darum kümmern, Herr“, versprach die Magd und eilte davon.

„Auf den besten Gastgeber und zukünftigen Bräutigam!“, rief Tassilo, Alberics Hauptmann und bester Freund, und erhob seinen Krug.

Die anderen Männer stimmten mit ein und sie tranken in langen Zügen, ehe sie die Krüge polternd auf dem Tisch wieder abstellten.

Alberic hatte schon deutlich mehr als einen Krug zu viel, doch das war ihm egal. Morgen sollte er dieses farblose Kind heiraten. Sie war gerade erst sechzehn. Was sollte er mit so einem Mädchen anfangen? Er bevorzugte reifere Frauen, die wussten, wie sie einen Mann zufriedenstellen konnten. Und vor allem solche, die bereit waren, seine ungewöhnlichen Gelüste zu befriedigen.

Es war nicht seine Idee gewesen wieder zu heiraten. Doch wer stellte sich schon gegen seinen König? Würde er eben dieses Kind heiraten und sie zurück auf ihre Festung schicken. Dann konnte er wieder machen, was er wollte. Und bis dahin würde er sich hier noch ein wenig amüsieren.

***

Gisela konnte nicht schlafen. Sie warf sich eine Weile unruhig auf dem Lager hin und her, dann gab sie es auf und schwang die Beine aus dem Bett. Sie würde sehen, ob sie in der Küche einen Becher Milch bekommen konnte. Sicher schlief schon alles. Sie nahm ihren Umhang und legte ihn über, dann verließ sie ihr Zimmer.

Auf dem Gang hallten ihr Gelächter und Musik entgegen. Offenbar hatte sie sich getäuscht in der Annahme, dass alle schon schlafen würden. Sie wollte schon wieder in ihr Zimmer zurückgehen, als sie doch die Neugier packte. Leise schlich sie den Gang entlang bis zur Treppe, die in die Halle hinabführte. Sie hielt den Atem an. Das Bild das sich ihr bot, war ungeheuerlich. Ihr Zukünftiger saß dort unten mit seinen Freunden und feierte eine Orgie. Jeder Mann, ihr Zukünftiger eingeschlossen, hatte eine halbnackte Magd auf den Knien. Sie lachten und erzählten sich schmutzige Geschichten, dazu floss der Alkohol offensichtlich in Strömen. Es war widerwärtig. Empört wandte sie sich um, doch sie stolperte in ihre Hast und warf einen Eimer um, der achtlos mitten im Weg stehengelassen worden war. Das laute Geräusch des scheppernden Eimers sorgte für plötzlich Stille in der Halle. Gisela rappelte sich unbeholfen auf und ihr Blick glitt zurück zur Halle. Alle Augen waren auf sie gerichtet und auch ihr zukünftiger Gatte starrte sie direkt an. Dann verzog sich sein Gesicht zu einem Grinsen.

„Ah. Meine Zukünftige. Willst du dich ein wenig mit uns vergnügen, meine Liebe?“, rief er und seine Freunde und die Mägde lachten.

Gisela errötete aus Scham und Wut. Sie ergriff ihren Mantel, zog ihn fester um ihre Gestalt, dann wandte sie sich ab und floh zurück in ihr Zimmer. Das laute Gelächter aus der Halle verfolgte sie. Mit klopfendem Herzen rannte sie durch den Flur bis zu ihrem Gemach. Panisch riss sie die Tür auf und floh hinein, die Tür hastig hinter sich verriegelnd.

„Gütiger Gott“, stieß sie ungläubig aus.

Was sie da eben zu sehen bekommen hatte, war unfassbar. Nie hatte es im Haus ihres Bruders ein solches Gelage gegeben. Besäufnisse – ja. Doch Orgien? Dieser Mann war noch schlimmer, als sie gedacht hatte. Und das am Abend vor ihrer Vermählung. Mit Grauen wurde ihr bewusst, was ihr Zukünftiger von ihr erwarten würde. Nicht nur in ihrer Hochzeitsnacht. Immer, wenn ihm der Sinn danach stand. Sie würde sein Eigentum sein. Dass eine Frau ihrem Gatten die ehelichen Rechte verweigerte war undenkbar.

Sie schlug die Hand vor den Mund und setzte sich zittrig auf ihr Bett. Kein Wunder, dass seine erste Frau sich das Leben genommen hatte. Wer weiß, was diese arme Frau mit der Bestie alles zu erleiden gehabt hatte. Sie hatte gehört, dass manch ein Mann seine Frau sogar an seine Freunde weiterreichte. Würde sie all diesen Männern, die dort unten in der Halle feierten, vorgeworfen werden? Wenn doch nur ihr Bruder nicht darauf bestanden hätte, dass sie mit dem Heiraten noch wartete, dann wäre sie schon mit Brice verheiratet und müsste nun nicht diesen Teufel zum Gatten nehmen.

Wie ungerecht war das Leben? Als Frau hatte sie keinerlei Rechte. Erst war sie ihren Eltern unterstellt gewesen, dann ihrem Bruder und nun würde ihr Gemahl über sie verfügen. Während ihre Eltern und ihr Bruder sich noch liebevoll um sie gekümmert hatten, würde das Leben an der Seite der Bestie ihr sicher nichts Gutes mehr bereithalten. Gisela schlüpfte zitternd unter die Decken und rollte sich zusammen. Der Schlaf wollte sich nun erst recht nicht mehr einstellen und es war bereits kurz vor dem Morgengrauen, als sie endlich erschöpft einschlief.

Die Zeremonie war an Gisela vorbeigezogen wie ein schlechter Traum. Angst und Verzweiflung hatte ihr Herz fest im Griff. Ihr war so übel, dass sie von dem üppigen Festmahl keinen Bissen zu sich nahm. Das Ale, das sie getrunken hatte, ließ ihren Kopf schwirren. Stumm und starr saß sie auf ihrem Stuhl und versuchte, nicht an die bevorstehende Hochzeitsnacht zu denken. Was ihr nicht gelingen wollte.

Ihr Gemahl schien sich prächtig zu amüsieren. Der Geräuschpegel in der Halle war mittlerweile ohrenbetäubend. Die wenigen anwesenden Frauen hatten sich zurückgezogen, seitdem die Feierlichkeiten aufgrund des Alkohols langsam aus der Hand geraten waren. Gräfin Elenor und Jungfer Genovefa hatten nur der Zeremonie beigewohnt und hatten sich dann in ihre Gemächer begeben. Es war offensichtlich, dass diese beiden Frauen nicht auf ihrer Seite standen. Auch der alte Graf, Alberics Vater, hatte sich schon vor Stunden verabschiedet. Seine Gesundheit schien nicht die beste zu sein. Nur von Gisela wurde erwartet, dass sie an der Seite ihres Gatten blieb, bis er es für richtig hielt, sich zurückzuziehen.

Plötzlich erhob sich ihr Gatte neben ihr und ergriff sie am Arm, um sie in die Höhe zu ziehen. Mit klopfendem Herzen stand sie neben ihm, sich seiner großen Hand um ihren Arm überdeutlich bewusst. Dieser Mann war wirklich beängstigend groß. Gisela reichte ihm nicht einmal bis zum Kinn.

„Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich mich mit meiner Braut zurückziehe“, verkündete er. „Feiert ruhig weiter, meine Freunde. Lasst es euch gut ergehen.“

Beifall und zotige Sprüche erklangen, die Gisela erröten ließen. Alberic zog sie mit sich und ihr blieb nichts anderes übrig, als hinter ihm her zu stolpern. Vor einer Tür, von der sie wusste, dass sie in seine Gemächer führte, blieben sie stehen und er drehte sich zu ihr um, sie aus zusammengekniffenen Augen musternd. Gisela fühlte, wie ihr die Knie weich wurden und ihr Herz schlug ihr förmlich bis zum Hals. Tränen traten in ihre Augen und sie hätte sich am liebsten von ihm losgerissen, um den Gang entlang zu ihrem eigenen Gemach zu fliehen.

„Bringen wir es hinter uns“, murmelte er und öffnete die Tür, um sie hinein zu schieben.

Sie durchquerten den Raum bis sie direkt vor dem riesigen Bett standen. Die Angst vor dem Kommenden schnürte Gisela förmlich die Kehle zu.

„Bitte“, flüsterte sie hilflos.

„Leg dich hin“, ordnete er ruhig an und ging zu einer Truhe, um etwas herauszuholen. Als er sich wieder zu ihr umdrehte, stand sie noch immer wie angewurzelt, wo er sie zurückgelassen hatte. Er runzelte die Stirn. „Leg dich hin, sagte ich.“

Zitternd tat sie, was er ihr gesagt hatte und sie legte sich ganz an den hinteren Rand, so weit wie möglich von diesem Ungeheuer entfernt. Er trat näher und sie starrte auf das kleine Ding, das er in der Hand trug.

„Was ... was ist das?“, fragte sie ängstlich.

„Schweineblut“, erklärte er und stieg zu ihr aufs Bett.

Gisela starrte ihn verwirrt an.

„Sch-schweine-bblut?“ Wollte er etwas irgendein heidnisches Ritual mit ihr durchführen? Sie konnte ihm wohl zutrauen, mit den Dämonen der Hölle in Kontakt zu stehen.

Er schaute sie mit einem seltsamen Blick an, den Gisela nicht deuten konnte und seufzte.

„Komm Mädchen, bringen wir es hinter uns.“

Alberic öffnete die Blase mit dem Blut und ergoss es über das Laken neben ihr. Dann hob er ihre Röcke an und schmierte etwas von dem Blut zwischen ihre Beine. Seine Berührung an einer so intimen Stelle löste ein seltsames Prickeln in ihrem Bauch aus. Als er plötzlich an ihrem Oberteil zerrte, dass ein klaffender Riss entstand, schrie sie erschrocken auf. Dann wischte er seine Hände vorsichtig an einem Tuch ab und griff in ihre Haare, um sie durcheinander zu bringen.

„Was ... was machst du?“, fragte Gisela verwirrt.

„Die Leute erwarten, dass ich meinen ehelichen Pflichten nachkomme“, erklärte Alberic. „Wenn du dieses Zimmer so sauber und adrett verlässt, wie du hineingekommen bist, dann wird niemand glauben, dass wir es wirklich getan haben. Außerdem brauchen wir einen Beweis, dass du deine Jungfräulichkeit verloren hast, deswegen das Blut. Wir warten eine angemessene Zeit, dann kehrst du in deine Gemächer zurück, wo die Mägde schon auf dich warten.“ Er grinste. „Vielleicht könntest du so tun, als wärst du sehr durcheinander, um meinen guten Ruf nicht zu schaden? Immerhin habe ich mir meinen Beinamen hart erarbeitet.“

Gisela nickte stumm, doch sie war sich nicht sicher, ob sie verstanden hatte, was er ihr eben erklärt hatte. Hieß das jetzt, dass er nicht bei ihr liegen würde? Warum verhielt er sich so? Fand er sie unattraktiv? Sie sollte froh sein, immerhin hatte sie große Angst vor ihrer Hochzeitsnacht; vor ihm, gehabt. Doch neben der Erleichterung, die sie verspürte, fühlte sie sich aus unerklärlichen Gründen auch verletzt.

Alberic sah sie nachdenklich an.

„Da fehlt noch etwas“, murmelte er. „Moment.“

Er presste unvermittelt seinen Mund auf ihren und ihr Herz fing an zu rasen. Es war ein merkwürdiges, doch nicht unangenehmes Gefühl, von ihrem Gatten geküsst zu werden. Wenngleich sie es sich etwas zarter vorgestellt hatte. Er massierte ihren Mund mit seinem, nahm ihre Oberlippe zwischen seine Lippen und saugte daran. Dann ließ er plötzlich von ihr ab und musterte sie kritisch.

„Besser“, urteilte er. „Jetzt sind deine Lippen geschwollen. Kein Mensch würde uns abnehmen, dass ich dich genommen aber nicht geküsst habe.“

Gisela schaute ihn verwirrt an. Wenn es eines gab, was sie mit Sicherheit sagen konnte, dann war es, dass ihr Gatte nicht in einem einzigen Punkt dem entsprach, was sie sich ausgemalt hatte. Er erschien ihr unberechenbar, vielleicht sogar verrückt. Warum verschonte er sie jetzt? Wollte er warten, bis keine Gäste mehr im Hause waren? Damit niemand hinterher sehen konnte, was er mit ihr gemacht hatte?

Als Alberic sie nach einer Weile entließ, brauchte sie den Mägden, die auf sie warteten, nichts vorspielen. Sie war ein Nervenbündel. All die Angst, die sie gehabt hatte und dann das. Nie hätte sie damit gerechnet, dass er sie nicht anrühren würde. Aber aufgeschoben war eben nicht aufgehoben und würde sie weiter zittern müssen, wann die Bestie von Trugstein zuschlagen würde.

„Komm, Frau Gisela“, sagte eine Magd. „Ich habe dir ein Bad bereitet. Jetzt hast du es hinter dir.“

Die Mägde halfen ihr beim Auskleiden, dann stieg sie in die Wanne und ließ sich baden und das Haar waschen.

„Das erste Mal ist immer das schlimmste“, sagte eine Magd freundlich. „Wenn du Glück hast, wird dein Gatte sich weiterhin seiner Geliebten widmen und dich nicht allzu sehr belästigen.“

„Er ... er hat eine Geliebte?“, fragte Gisela erstaunt. Welche Frau stieg freiwillig in das Bett der Bestie?

„Sicher“, antwortete die Magd. „Alle adligen Männer haben eine oder mehrere Geliebte. Du solltest froh drum sein.“

„Das bin ich auch“, antwortete Gisela leise und wunderte sich, warum es so falsch in ihren Ohren klang.

Kapitel 2

Auf der ganzen Reise zurück nach Rabenfeld grübelte Gisela über das seltsame Verhalten ihres Gemahls nach. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen. Von der Bestie von Trugstein hatte sie erwartet, dass er wie ein Tier über sie herfallen würde und was tat er stattdessen? Er schonte sie und inszenierte alles so, dass es so aussah, als hätte er genau das getan, was sie von ihm erwartet hatte. Warum? Er war bei weitem kein Heiliger. Sie hatte mit eigenen Augen gesehen, wie er in der Halle eine Orgie gefeiert hatte und er war grimmig und furchteinflößend. Doch warum hatte er sie nicht angerührt? Wozu all diese Mühe mit dem Blut und allem?

„Frau Gisela“, erklang die Stimme ihrer Magd. „Wir sind da.“

Gisela hob den Blick und starrte auf die Festung, die sich vor ihnen erhob. Das Tor wurde gerade geöffnet und die kleine Reisegesellschaft ritt in den Festungshof. Gisela zügelte ihre Stute und ließ sich von einem Knecht vom Pferd helfen. Sie konnte förmlich die Blicke der Menschen auf sich spüren. Sie alle fragten sich sicher, warum sie nach der Vermählung wieder zurückkehrte. Es musste für alle offensichtlich sein, dass ihr Gatte sie nicht wollte. Tapfer hob sie das Kinn, schritt auf den Eingang der Festung zu und betrat das Gebäude, das ihr auf einmal fremd vorkam. Um Haltung bemüht, durchquerte sie die Halle und ging hinauf zu ihrem alten Gemach. Ida, ihre Magd, folgte ihr in geziemten Abstand. Sie überließ es ihrer Magd, die Tür hinter ihnen zu schließen. Ohne sich umzudrehen, riss sie sich das Schleiertuch vom Kopf, das sie als verheiratete Frau auswies, und warf es zu Boden.

Du benimmst dich irrational, schalt sie sich selbst. Besser hätte es doch gar nicht kommen können. Dein Gatte will dich nicht und du bist wieder zu Hause.

„Soll ich dir beim Auskleiden zur Hand gehen, Frau Gisela?“, erbot sich Ida.

„Bitte!“

Sie ließ es geschehen, dass die Magd ihr half, Ober- und Untergewand auszuziehen, und schlüpfte in ein einfaches Leinengewand für die Nacht.

„Bring mir noch eine Milch und ein Stück Brot“, ordnete sie an und die Magd verschwand eilig aus dem Zimmer, um das gewünschte zu holen. Seufzend stieg sie in ihr Bett und deckte sich zu. Zu Hause! Endlich wieder zu Hause. Warum fühlte es sich nur so seltsam an? Beinahe, als wäre es gar nicht mehr ihr Zuhause.

Eine Woche war vergangen, seit Gisela wieder auf der Festung Rabenfeld war. Nachdem man ihr die ersten Tage mit Vorsicht gegenübergetreten war, hatte das Leben langsam wieder seinen gewohnten Gang genommen. Alberic hatte einen Verwalter für die Festung mit ihr gesandt. Er übernahm die Pflichten, die bisher ihrem Bruder oblagen und sie kümmerte sich wieder um den Haushalt und die Krankenpflege.

„Frau Gisela“, erklang die aufgeregte Stimme eines der Knechte.

„Was gibt es denn, Wibert?“, fragte Gisela und schaute von ihren Kräutern auf, die sie gerade vom Unkraut befreit hatte.

„Da kommen Reiter. Es sieht so aus als wenn ... als wenn“, stammelte der junge Knecht und kam ins Stocken.

„Als wenn, was, Wibert?“, hakte Gisela ungeduldig nach. „Werden wir angegriffen?“

„N-nein. Der Herr. Wir glauben, es ist der Herr.“

„Fulk?“, rief Gisela aus und sprang auf. „Rede schon! Ist es mein Bruder?“

„Ich glaube Ja. Es sieht ganz danach ...“, antwortete Wibert, doch Gisela verstand nur noch den Anfang von Wiberts Worten, da war sie auch schon an dem Knecht vorbei gerauscht, und auf dem Weg zum Tor.

Am Tor herrschte große Aufregung. Gerade waren die Männer dabei, die schweren Türen zu öffnen. Jubelrufe erklangen und Gisela schob sich durch die Menge der Gaffenden. Tatsächlich. Nur noch wenige Meter vor dem Tor kamen ihr Bruder und Ylfa, die Wikingerin, angeritten. Gisela schlug sich die Hand vor den Mund und dämpfte so den Schrei, der über ihre Lippen gekommen war.

Ihr Bruder und Ylfa ritten in den Hof und waren sofort umringt von den Leuten.

„Nicht so stürmisch“, hörte sie ihren Bruder lachend ausrufen.

„Fulk“, rief sie und kämpfte sich durch die Umherstehenden. „Macht Platz!“

Schwer atmend kam sie neben Fulks Pferd zum Stehen und fasste nach seinem Bein. Er lächelte strahlend auf sie herab, dann runzelte er die Stirn.

„Warum trägst du das Schleiertuch einer verheirateten Frau?“, fragte er barsch. „Hast du Brice ohne meine Zustimmung geheiratet?“

Gisela spürte Wut in sich aufsteigen. Wie konnte er so mit ihr reden. Wo doch alles seine Schuld war. Sie ließ ihn los und trat einen Schritt zurück. Dann drehte sie sich um und lief davon. So hatte sie sich das Wiedersehen mit ihrem Bruder nicht vorgestellt. Ihr Herz krampfte sich schmerzlich zusammen und Tränen kullerten über ihre Wangen, als sie auf den Eingang zur Halle zu rannte.

***

„Musstest du sie so anfahren?“, fragte Ylfa und schwang sich anmutig vom Pferd ohne auf Hilfe zu warten.

Fulk blickte seiner Schwester hinterher und fluchte leise. So hatte er sich seine Heimkehr nicht vorgestellt. Er hatte Gisela nicht so barsch behandeln wollen, doch als er gemerkt hatte, dass sie seinen Freund Brice während seiner Abwesenheit einfach geheiratet hatte, ohne seine Anwesenheit, da hatte er sich irgendwie hintergangen gefühlt.

„Sie wird sich schon beruhigen“, knurrte er und stieg ebenfalls vom Pferd.

„Sie ist deine Schwester. Sie schien sich so gefreut zu haben, dich zu sehen und du hast sie einfach vor den Kopf gestoßen. Du solltest dich bei ihr entschuldigen“, beharrte Ylfa.

***

Aufgebracht stürmte Gisela in die Halle. Tränen der Enttäuschung brannten in ihren Augen. Sie hatte so gehofft, dass Fulk noch leben würde und nun, als er tatsächlich wohlbehalten nach Hause zurückkehrte, da stieß er sie so vor den Kopf. Während er sich offenbar keinerlei Gedanken darum gemacht hatte, wie es seiner kleinen Schwester ohne ihn ergehen mochte, hatte man sie in eine freudlose Ehe mit einem Monster gezwungen.

Mit eiligen Schritten durchquerte sie die Halle und stürmte die Treppen hinauf. Noch nie hatte sie sich so elend gefühlt. Nicht einmal bei dieser Farce von einer Hochzeit. Sie war jetzt heimatlos. Ihr monströser Gatte wollte sie nicht und ihr Bruder anscheinend auch nicht. Sie hatte keinen Ort an den sie noch gehen konnte. Vielleicht sollte sie in ein Kloster gehen. Dort wäre sie wenigstens zu etwas Nutze. Jetzt, wo Fulk und Ylfa wieder da waren, da wurde sie ohnehin nicht mehr gebraucht. Sicher würde Fulk nun seine Ylfa heiraten. Da Gisela ja nun mit dem Hause Trugstein verbunden war, bestand auch keine Notwendigkeit mehr für Fulk, Genovefa zum Weib zu nehmen. Wie es aussah, würde man die kleine Schwester, die von ihrem Gemahl verbannt worden war, nun nicht mehr gebrauchen können.

Schluchzend floh Gisela in ihr Gemach und knallte die Tür hinter sich zu. Sie warf sich auf ihr Bett und weinte bitterlich. Wie hatte ihr Leben sich nur in so eine Tragödie verwandeln können?

Es klopfte an der Tür, doch sie reagierte nicht.

„Gisela“, erklang die Stimme ihres Bruders. „Ich bins.“

„Geh fort!“, rief sie.

„Gisela, ich möchte mit dir reden. Bitte! Darf ich reinkommen?“

„Es ist deine Festung“, rief sie. „Du kannst hier jeden Raum betreten. Was hab ich schon dazu zu sagen?“

Die Tür öffnete sich und Fulk trat in das Zimmer. Gisela rollte sich auf die Seite und wandte ihm ihren Rücken zu. Er kam näher und setzte sich auf das Bett. Seine Hand legte sich auf ihre Schulter.

„Es tut mir leid“, sagte Fulk heiser. „Ich ... Bitte verzeih mir, kleine Schwester. Ich wollte nicht, dass unser Wiedersehen so wird.“

„Ich ... ich auch nicht“, schluchzte Gisela.

„Dann dreh dich um und sieh mich an. Sag, dass du mir verzeihst.“

Gisela rollte sich herum und setzte sich auf. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen, doch sie schaute ihn nicht an.

„Ich verzeih dir“, murmelte sie.

Fulk schloss sie in seine Arme und sie weinte leise an seiner Brust. Es tat so gut. Ihr Bruder hatte sie immer getröstet, wenn sie als kleines Mädchen hingefallen war oder Kummer gehabt hatte. Sie liebte ihn und war unendlich froh, dass sie ihn nicht verloren hatte. Nachdem ihre Eltern und ihr anderer Bruder vor Jahren einer Krankheit erlegen waren, war Fulk alles gewesen, was ihr von ihrer Familie geblieben war.

„Erzählst du mir, was es mit deinem Schleiertuch auf sich hat? Ich kann Brice nirgendwo entdecken. Also wie kommst du dazu. Hast du ihn geheiratet oder ist es nur ein Schutz? Um andere Männer abzuhalten, sich dir zu nähern?“

„Nein“, antwortete sie tonlos. „Ich bin verheiratet!“

„Und wo steckt Brice? Wieso lebst du nicht auf seiner Festung? Habt ihr euch gestritten?“

„Ich bin ... nicht mit Brice ...“

„Was?“, fragte Fulk entsetzt und rückte von ihr ab, um sie eindringlich anzusehen. „Wer denn? Und warum?“

„Alberic von Trugstein“, antwortete Gisela, dem Blick ihres Bruders ausweichend.

Fulk sprang auf und Gisela schaute verstohlen zu ihm auf. Er raufte sich die Haare und machte einen verzweifelten Eindruck.

„Es ist wegen mir, nicht wahr? Weil ich Genovefa nicht geheiratet habe. Ich ...“

„Einer von uns hätte so oder so dran glauben müssen“, sagte Gisela verzweifelt. „Ich hatte mich schon damit abgefunden, ehe du von Ylfas Vater entführt worden warst. Der König hätte nie locker gelassen, bis entweder du Genovefa oder ich Alberic geheiratet hätte. Doch nun ist es geschehen. Ich bin jetzt Alberics Frau.“

„Warum bist du dann hier, wenn du jetzt Alberics Frau bist? Bist du geflohen? Hat dieses Schwein dir ein Leid getan?“

Gisela schüttelte den Kopf.

„Nein. Er wollte mich nur nicht, das ist alles. Er schickte mich am Tag nach der Hochzeit zurück.“

„Wenigstens brauchst du nun nicht dein Leben an der Seite dieser Bestie verbringen“, sagte Fulk. „Du bist uns hier sehr willkommen. Dein Heim wird immer hier sein. Ylfa wird es sehr freuen, dich hier zu haben.“

„Werdet ihr nun heiraten?“, wollte Gisela wissen.

„Wir ... sind schon vermählt. Ylfas Vater bestand darauf, nachdem Ylfa in Umständen war.“

„Ylfa ist in Umständen? Aber sie sah gar nicht so aus.“

Fulks Miene verdüsterte sich.

„Sie hat das Kind verloren.“

„Das tut mir leid“, sagte Gisela und umarmte ihren Bruder.