Die Darstellung der Artusgesellschaft in Wolfram von Eschenbachs "Parzival" - Christine Reff - E-Book

Die Darstellung der Artusgesellschaft in Wolfram von Eschenbachs "Parzival" E-Book

Christine Reff

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Augsburg (Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters), Veranstaltung: Wolfram von Eschenbachs „Parzival“, Sprache: Deutsch, Abstract: In Wolframs wichtigster Vorlage, dem „Conte du Graal“ von Chrétien de Troyes, fällt ein bedeutendes Novum im Vergleich zu den vier von der Forschung als vorausgehend datierten Werken auf: Der Artushof ist nicht länger der einzige Mittelpunkt der Handlung, an dem sich alle zentralen Ereignisse abspielen. Während beispielsweise im „Erec“ der Artushof den Beginn der Handlung, das Ende des ersten Kursus und das Ende des Werkes insgesamt markiert, hebt sich das „Conte du Graal“ schon allein durch den Beginn ab, der nicht wie traditionell im Artusroman am Pfingstfest bei Hofe einsetzt, sondern im Wald, beim Aufbruch Percevals zum Artushof. Auch im weiteren Verlauf spielt der Artushof eine vergleichsweise weniger zentrale Rolle als in den vorhergehenden Werken Chrétiens. Perceval kommt sogar zufällig und unbeabsichtigt zur Tafelrunde, was ihren Bedeutungsverlust im Handlungsverlauf andeutet. Außerdem spielen sich die wichtigsten Stationen der Handlung nicht mehr nur dort ab, sondern auch beim Einsiedleroheim, auf der Wunderburg, und nicht zuletzt auf der Gralburg. Dieser letzteren kann man aber, im Gegensatz zu Wolframs Darstellung im „Parzival“, noch nicht den Stellenwert eines zweiten Handlungsmittelpunktes zuschreiben. Die unterschiedliche Akzentuierung der Bedeutung des Artushofes wird auch in den Bearbeitungen Chrétiens Stoffe deutlich, der des „Erec“ von Hartmann von Aue und der des „Parzival“ von Wolfram von Eschenbach. So übernimmt Wolfram die bei Chrétien noch nicht sehr weitgehende Verschiebung des Stellenwertes des Artushofes und den zweiten gesellschaftlichen Entwurf der Gralsburg und verstärkt diese Akzentuierung deutlich. Man kann einerseits annehmen, dass Wolfram beabsichtigte, die Idealität der Artusgesellschaft durch die breite Ausarbeitung der Gralsgesellschaft infrage zu stellen und zu relativieren, was soweit geht, dass die Gralsgesellschaft in der Forschung durchgehend als höherwertig eingestuft wird . Pratelidis weist andererseits darauf hin, „daß dem Artushof bei aller Relativierung und Entidealisierung, die er in Wolframs Darstellung erfährt, eine außerordentliche funktionelle Bedeutung als Bezugspunkt und Zentrum des höfischen Lebens in der Ritterwelt des ‚Parzival’ zukommt. Obwohl dem Artushof mit Munsalvaesche ein zweites gesellschaftliches Zentrum zur Seite gestellt wird, büßt er nichts von seiner traditionellen Mittelpunktstellung ein…“

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