Die drei ??? Kids, 25, In letzter Sekunde (drei Fragezeichen Kids) - Boris Pfeiffer - E-Book

Die drei ??? Kids, 25, In letzter Sekunde (drei Fragezeichen Kids) E-Book

Boris Pfeiffer

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Beschreibung

Die größte Uhr der Welt in Rocky Beach! Doch plötzlich geschieht das schier Unglaubliche: Die kostbare Uhr verschwindet spurlos! Für die drei Detektive aus Rocky Beach beginnt ein gefährlicher Wettlauf gegen die Zeit.

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Seitenzahl: 114

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Die drei ???® Kids

Band 25

In letzter Sekunde

Erzählt von Boris Pfeiffer

Mit Illustrationen von Stefanie Wegnerund Jens R. Nielsen

KOSMOS

Umschlagillustration von Stefanie Wegner und Timo Müller, Hamburg

Umschlaggestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart

Skizzen der Innenillustrationen von Stefanie Wegner, Hamburg

Reinzeichnungen von Jens R. Nielsen, Hamburg

Grundlayout: Friedhelm Steinen-Broo, eStudio Calamar

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2016, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-15330-7

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Ein Stück weiße Kreide

Justus Jonas trat schnaufend in die Pedale. Auf keinen Fall wollte er zu spät auf dem Marktplatz von Rocky Beach ankommen. Um halb zehn waren die drei ??? mit Bobs Vater am Brunnen von Fred Fireman verabredet.

Um Punkt halb zehn, denn der berühmte Sammler Mr Pim, mit dem Bobs Vater ein Interview für die Los Angeles Post führen wollte, hatte auf ihr pünktliches Erscheinen besonderen Wert gelegt. Kurz vor zehn sollte sein Privatzug in den kleinen Bahnhof von Rocky Beach einrollen. Dann würde Mr Pim Bobs Vater und die drei ??? in Empfang nehmen.

Mittlerweile klebte Justus sein rotes T-Shirt am Körper. Zum Glück war er gleich da.

Justus war wirklich gespannt. »Dieses Interview«, hatte Bobs Vater schmunzelnd erzählt, »wird das größte, das ich je geführt habe! Und wisst ihr, warum? Mr Pim sammelt von allem, was es auf der Erde gibt, nur das Größte. Das größte Auto. Das dickste Buch. Er besitzt sogar das größte Dinosaurierskelett aller Zeiten!«

Natürlich waren die drei ??? sofort neugierig geworden und hatten so lange gebettelt, mitkommen zu dürfen, bis Mr Andrews den Sammler gefragt hatte. Mr Pim hatte natürlich nichts dagegen gehabt. »Neugier«, hatte er zu Bobs Vater gesagt, »ist der Anfang meiner eigenen Sammelleidenschaft gewesen! Neugierige junge Menschen sind mir deshalb immer willkommen!«

Mit aller Kraft warf sich Justus für die letzten Meter noch einmal in die Pedale, dann endlich bog er auf den Marktplatz ein. Er sah sich um.

Am Brunnen mit der Bronzestatue von Fred Fireman standen bereits Bob Andrews und sein Vater.

»Hier sind wir!« Bob winkte fröhlich in der Morgensonne. Erschöpft ließ Justus sein Rad ausrollen und kam neben Bob zum Stehen.

»Puh, jetzt knurrt mir aber der Magen!« Sehnsüchtig schielte Justus zu Porters Laden hinüber. Aber leider war die Zeit zu knapp, um schnell hinüberzulaufen und ein paar Sandwiches zu kaufen. Also wühlte Justus auf der Suche nach etwas Essbarem in seinen Taschen. Doch obwohl sich dort normalerweise zumindest ein paar halbe Kekse, Bonbons oder wenigstens ein Kaugummi finden ließen, förderte er diesmal nichts weiter zu Tage als eine halbe Rolle Bindfaden, ein paar zerknickte Abziehbilder und ein Stück weiße Kreide.

Bob grinste seinen Freund an. »Willst du jetzt etwa Kreide essen, wie der Wolf im Märchen?«

Justus warf ihm einen empörten Blick zu. »Die Kreide habe ich gefunden, als ich Onkel Titus gestern beim Aufräumen geholfen habe. Man weiß nie, wozu sie noch nützlich sein kann!«

Justus lebte bei seiner Tante Mathilda und seinem Onkel Titus, seit er fünf Jahre alt war. Damals waren seine Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Sein Onkel Titus betrieb einen Schrottplatz. Und oft halfen Justus und seine Freunde dort gegen eine Aufbesserung ihres Taschengeldes beim Aufräumen.

Bob nickte. »Du hast ja recht, Just, aber leider habe ich auch nichts zu essen dabei. Vielleicht lädt uns ja mein Vater nach dem Interview noch zu Kakao und Kuchen ein?«

Justus lief das Wasser im Mund zusammen. »Hör bloß auf, Bob, ich weiß schon jetzt kaum, wie ich das Interview durchstehen soll. Ich bin so schnell hierhergefahren, dass ich auch gleich mein gesamtes Frühstück im Schnelldurchgang verdaut habe.«

Justus drückte sich gerne gewählt aus. Und auch, wenn Bob und Peter sich hin und wieder über seine gedrechselte Sprache lustig machten, war es immer wieder ein Erlebnis, Justus zuzuhören.

Bobs Vater lachte. »Zumindest bist du pünktlich. Aber wo bleibt denn Peter? Es ist halb zehn. Ich will auf keinen Fall zu spät kommen. Mr Pim hat dreimal betont, wie wichtig es ist, dass wir pünktlich sind.«

Bob und Justus sahen sich um, aber weit und breit war von Peter keine Spur zu entdecken.

»Also Jungs, es tut mir leid, aber wir müssen los!«, sagte Bobs Vater.

»Kein Problem, Mr Andrews, Peter kennt ja den Weg zum Bahnhof. Bestimmt hat er einfach verschlafen.« Justus schloss sein Fahrrad an. Dann machten sie sich auf den Weg.

Aus der Bahnhofshalle drang ein lautes Tuten. »Das ist bestimmt Mr Pims Zug!« Bob rannte los, sein Vater und Justus folgten ihm.

In der alten Bahnhofshalle lief eben der Privatzug des Sammlers ein. Hinter einer schweren Lok waren fünfzehn oder zwanzig riesige Güterwaggons angekoppelt. Nur ein kleiner Teil des Zuges passte unter das Hallendach.

»Das ist bestimmt der längste Zug, der je durch Rocky Beach gekommen ist«, staunte Bob. Sein Vater nickte. »Mr Pim transportiert darin ein halbes Museum. Seine Sammlung ›Die größten Werke der Menschheit‹ zieht durch ganz Amerika.«

»Mensch, das ist der Wahnsinn!«, rief Bob Justus zu. »Aber was machen wir, wenn Peter nicht rechtzeitig kommt? Am Ende verpasst er noch das Ganze.«

»Wir sehen uns natürlich alles an! So was lassen wir uns auf keinen Fall entgehen!« Justus schüttelte heftig den Kopf.

»Aber wenn wir erstmal in dem Zug drin sind, findet Peter uns nie«, wandte Bob ein.

»Doch«, widersprach Justus. »Ich wette, er findet uns sofort, nachdem er den Bahnhof betreten hat.« »Und wie?« Resigniert zeigte Bob auf die Waggons, die von außen alle gleich aussahen. »Willst du ihm vielleicht telepathische Zeichen geben?«

»Telepathische Zeichen? Du meinst Gedankenübertragung? Eine gute Idee! Aber obwohl ich selber wirklich sehr gut in Gedankenübertragung bin, fürchte ich, dass Peter dafür nicht gerade empfänglich ist!« Justus schüttelt betrübt den Kopf. Er ließ sich auf die Knie sinken und nestelte an seinem Schnürsenkel herum. »Trotzdem wette ich, dass Peter uns finden wird«, murmelte er so geheimnisvoll vor sich hin, dass Bob ihn kaum verstehen konnte.

Die Lok stieß einen schrillen Pfiff aus. Schnell hob Bobs Vater seinen Fotoapparat und schoss ein paar Bilder.

Die Tür des ersten Waggons öffnete sich, und ein großer, sehr dicker Mann streckte seinen Kopf hinaus. »Mr Andrews.« Mit einem breiten Lächeln ließ der Mann sich auf den Bahnsteig hinunter und reichte Bobs Vater die Hand.

Neben seinem gewaltigen Körperumfang wirkte selbst Bobs Vater wie ein schmales Handtuch. Mr Pim lächelte. »Guten Tag! Hatten Sie nicht gesagt, es wären drei Jungen?« Der Sammler reichte auch den zwei Anwesenden der drei ??? seine gewaltige Hand. Bobs Vater nickte. »Es tut mir leid, aber einer hat wohl verschlafen.«

»Wie schade!« Mr Pim wiegte den Kopf. »Dabei will ich Ihnen wirklich etwas sehr Aufregendes zeigen, was Sie so schnell nicht wieder zu Gesicht bekommen werden. Und morgen fahre ich schon weiter.«

Mit großen Schritten stiefelte er am Zug entlang zu den hinteren Waggons. Bobs Vater, Bob und zuletzt Justus gingen ihm nach.

Scheinbar war Justus immer noch außer Atem. Alle paar Meter blieb er kurz stehen und lehnte sich an einen der Waggons.

Am Ende des Zuges machten sie Halt. »Hier wären wir.« Mit einer großen Geste zog Mr Pim die Tür eines enormen Frachtwaggons auf. Mit einem leisen Lachen winkte er seine Gäste in das Dunkel im Wagen. Schnell kletterten alle hinein. Dann zog Mr Pim die Tür wieder zu. »Es tut mir leid für euren Freund, aber ich schließe alle Türen aus Gewohnheit. Wenn man Sammler ist, gibt man besser gut acht auf seine Sammlung. So manche offene Tür hat schon zu ungewollten Verlusten geführt. Meine Sammlung ist zwar bestens versichert. Doch ihr wisst ja, Gelegenheit macht Diebe. Auch, wenn ein Diebstahl bei der Größe meiner Ausstellungsstücke sicher nicht so einfach wäre.«

Mr Pim lachte wieder leise, holte tief Luft und machte ein Licht an. »Bitte sehr, die größte Kuckucksuhr der Welt.«

Justus und Bob blieb der Atem stehen. Vor ihnen auf der Ladefläche stand eine riesige Kuckucksuhr. Sie war so groß, dass Mr Pim vor ihr wie ein Mann von durchschnittlicher Körpergröße wirkte. Er strahlte über das ganze Gesicht. »Deswegen die Pünktlichkeit. Gleich ist es zehn, und dann schlägt sie. Das Schauspiel solltet ihr auf keinen Fall verpassen. Ich denke, ihr werdet gleich noch viel mehr staunen!«

Das Geheimnis der Riesenuhr

»Also, diese Kuckucksuhr«, hob Mr Pim an und wurde von einem Klopfen an die Waggontür unterbrochen.

»Justus, Bob, seid ihr da drin? Macht doch mal die Tür auf«, klang Peters Stimme dumpf durch das dicke Holz.

Erstaunt hob Mr Pim den Kopf. »Wie hat euer Freund denn das gemacht? Kann er etwa Gedanken lesen?«

Justus grinste. Doch bevor er antworten konnte, schob Mr Pim bereits die Tür auf, und Peters verschwitztes Gesicht wurde sichtbar. Erleichtert sah er ihnen entgegen. »Da seid ihr ja!« Behände schwang sich Peter in den Waggon. »Tut mir echt leid, aber mein Wecker hat nicht geklingelt.«

»Guten Tag!« Mr Pim streckte ihm seine mächtige Pranke entgegen. »Du kommst gerade noch rechtzeitig. Das ist ja großartig, wie zielsicher du uns gefunden hast!«

Peter grinste. »Ehrlich gesagt, das habe ich Just zu verdanken. Ich musste gar nicht mehr viel machen.«

»So? Und wie hat Just das gemacht?« Mr Pim zog fragend eine Augenbraue in die Höhe.

Justus warf sich geschmeichelt in Positur und sah in die Runde. »Ganz einfach. Bob meinte ja vorhin schon, ich würde vor Hunger Kreide essen, als er ein Stück davon in meiner Hand sah. Aber ich habe ihm gesagt, dass Kreide in den richtigen Händen nützlicher sein kann, als einfach nur verspeist zu werden. Als Peter nicht kam, habe ich ihm den Weg von Waggon zu Waggon mit einem Zeichen markiert.«

»Aber ein Kreidezeichen an einem Eisenbahnwaggon kann doch alles mögliche bedeuten«, mischte sich Bobs Vater ein. »Woher wusste er denn, dass es Zeichen von dir waren?«

Peter schüttelte den Kopf. »Just hat zwei große ›J‹ auf den Bahnsteig gemalt und daneben ein Fragezeichen. Und ›J‹ kann einfach nur Justus Jonas bedeuten. Danach hat er dann an jeden Waggon ein Fragezeichen gemalt und es durchgestrichen, bis an diesem hier dann nur noch ein Fragezeichen war. Also musste das der Richtige sein.«

Anerkennend klopfte Mr Pim Justus auf die Schulter. »Das war schlau!«

»Ja, wirklich ziemlich genial«, befand Bob. »Schnell zu machen und klar zu verstehen. Auf diese Art und Weise kann man sich ganz unauffällig Botschaften hinterlassen.«

Justus nickte. »Ich glaube auch. Vielleicht habe ich eben einen geheimen Code für uns erfunden.«

»He, Just, nun krieg dich mal wieder ein«, Bob verdrehte die Augen. »Schließlich sind wir immer noch wegen der Kuckucksuhr hier.«

»Das ist ja tatsächlich eine Uhr!« Peter staunte. »Ich habe mich schon gewundert, warum hier jemand eine Hütte reingebaut hat!«

Mr Pim lachte und deutete auf die Uhr. »Also, wie ihr seht, ist dies die größte Kuckucksuhr der Welt. Sie misst vier mal vier Meter und ist ungefähr dreieinhalb Meter hoch. Alleine der Kuckuck im Inneren hat eine Höhe von fast zwei Metern und wiegt 200 Kilo.«

»Oh, Mann!« Peter stöhnte. »Ein Glück, dass man den nicht füttern muss. So ein Monster wäre bestimmt nicht leicht satt zu kriegen.«

Bobs Vater schaltete sein Diktiergerät ein. »Mr Pim«, fragte er, »diese Uhr ist doch von dem berühmten Uhrmacher Felix Blacktree. Stimmt es, dass er nur wenige Uhren gemacht hat, und dass man nicht weiß, wo er sich heute befindet?«

Mr Pim nickte. »So ist es. Blacktree gilt als der genialste Kuckucksuhrenmacher aller Zeiten. Angeblich gibt es von ihm überhaupt nur sechs Uhren. Eine schöner als die andere. Aber diese hier ist eben auch von allen die größte. Und das ist nun mal mein Spezialgebiet.«

Ehrfürchtig strich Mr Pim über das Uhrengehäuse. Etwa zwei Meter über dem Waggonboden erhob sich eine große Doppeltür, hinter der der Kuckuck auf seinen Einsatz wartete. Darunter lag das Zifferblatt, und direkt daneben waren auf beiden Seiten große, geschnitzte Schaufelräder zu sehen.

»Guckt euch mal die Schaufelraddampfer an«, staunte Bob. »Aber wieso sind denn ausgerechnet Schiffe auf einer Kuckucksuhr? Die gehören doch eher auf einen Fluss wie den Mississippi.«

Mr Pim nickte. »Eine gute Frage. Auf die ich allerdings eine ebenso gute Antwort habe. Blacktree hat die Uhr nämlich in New Orleans gemacht. Also am Mississippi. Und die Schaufelraddampfer sind nun mal ein typisches Wahrzeichen dieser Gegend. So hat Blacktree es wohl immer gehalten. Er hat seine Uhren mit den Wahrzeichen der Gegenden verziert, in denen er sie angefertigt hat.«

»Das ist klasse!« Justus hatte Feuer gefangen. »Stellt euch vor, Felix Blacktree macht eine Uhr in Rocky Beach und schmückt sie mit Fred Fireman.«

»Oder mit Justus Jonas, wie er gerade eine Hähnchenkeule verspeist, und Bob Andrews, der ihm dabei mit offenem Mund zusieht!« Grinsend boxte Peter seine Freunde in die Seite.

Mr Pim sah auf seine Armbanduhr. »Eigentlich wollte ich meine Kuckucksuhr ja erst in einigen Tagen für das Publikum öffnen. Aber so wissbegierige und clevere Jungen wie ihr verdienen es, belohnt zu werden. Für euch werde ich sie heute schon einmal aufmachen. Wenn ihr wollt, dürft ihr euch das Innere ansehen.«

»Man kann da rein in das Innenleben der Uhr?« Mit großen Augen sahen die drei ??? Mr Pim an.

»Aber ja. Es ist die größte Uhr der Welt. In dieser Uhr könnten wir fünf bequem schlafen. Na ja, ich vielleicht nicht, aber ihr Leichtgewichte schon.«

Geschmeichelt sah Justus Peter und Bob an. Aber leider hatten die beiden nur Augen für die Kuckucksuhr.

Peter räusperte sich. »Ist das auch nicht gefährlich?«, wollte er wissen. »Ich meine, kann man da nicht ins Uhrwerk geraten? Die Zahnräder müssen ja riesig sein.«