Die drei ??? Kids, 74, Schienen-Monster (drei Fragezeichen Kids) - Boris Pfeiffer - E-Book

Die drei ??? Kids, 74, Schienen-Monster (drei Fragezeichen Kids) E-Book

Boris Pfeiffer

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Beschreibung

Justus, Peter und Bob dürfen in einem supermodernen Zug mitreisen. Während sie die coole Technik testen, fällt plötzlich im gesamten Zug der Strom aus. Wer steckt dahinter? Die drei Detektive ermitteln in einem neuen Fall!

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Seitenzahl: 73

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Die drei ???® Kids

Band 74

Das Schienen-Monster

Erzählt von Boris Pfeiffer

Mit Illustrationen von Harald Juch

KOSMOS

Umschlag- und Innenillustrationen von Harald Juch, Berlin

Umschlaggestaltung: Walter Typografie und Grafik, Würzburg

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2018, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-15504-2

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Anfängerglück

Justus Jonas fuhr senkrecht in die Höhe. Irgendetwas war seltsam. Aber was? Rasch blickte er sich um. Er saß in seinem Bett, trug seinen Schlafanzug und war offensichtlich gerade aus dem Schlaf aufgeschreckt. Aber da war noch etwas: Unter der Bettdecke ragte sein rechter Fuß hervor, und sein großer Zeh zuckte nervös hin und her. »Träume ich?«, murmelte Justus verschlafen vor sich hin. Doch im nächsten Augenblick schüttelte er energisch den Kopf. Er sah und spürte deutlich, wie sich sein Zeh von selbst bewegte. Das war kein Traum!

Der Anführer der drei ??? brachte seinen müden Denkapparat in Schwung. Und dann entdeckte er des Rätsels Lösung: Ein dünner Faden führte von seinem großen Zeh direkt zum offenen Fenster und von dort hinaus ins Freie. Es war noch früh, kurz vor Sonnenaufgang, und das bedeutete … Plötzlich fiel ihm alles wieder ein: die Anti-Einbrecher-Falle! Auf Justus’ sommersprossigem Gesicht breitete sich ein zufriedenes Grinsen aus. Die Falle war zugeschnappt! Bob und Peter mussten extra früh gekommen sein, um ihn zu überlisten. Aber sie waren in seine Falle getappt. Justus griff nach seinem Taschenmesser, das er schon abends auf dem Nachttisch bereitgelegt hatte. Er durchtrennte die Schnur. Sofort hörte sein Zeh auf zu wackeln. Justus sprang aus dem Bett, streifte seinen Schlafanzug ab und schlüpfte in Hose und T-Shirt.

Seit Wochen beschäftigten sich die drei ??? mit Abwehrmaßnahmen gegen Einbrecher und geheimen Techniken, um Gangster zu verfolgen. So übten sie zum Beispiel die lautlose Verständigung mit dem Fingeralphabet. Das war ein super Trick, wenn man sich, ohne ein Geräusch zu machen, unterhalten wollte. Man schrieb einfach die Buchstaben mit Fingerzeichen in die Luft. Auch den Morsecode hatten die drei Detektive gelernt. Und natürlich gab es noch weitere höchst interessante Methoden. Justus war ein Fan der farblosen Leuchtpaste. Mit dieser bestrich man Dinge, und jeder, der diesen Gegenstand dann berührte, hatte im UV-Licht einer speziellen Taschenlampe leuchtende Hände. Statt der Leuchtpaste konnte man auch Orangensaft verwenden. Der Saft leuchtete nämlich ebenfalls unter UV-Licht.

In diesem Moment hörte Justus von draußen ein lautes Niesen. Haaaatschi! »Ich bin wirklich ein verschlafenes Fragezeichen!«, schalt er sich selbst. »Anstatt mich sofort um die Anti-Einbrecher-Falle zu kümmern, die gerade zugeschnappt ist, beschäftige ich mich in Gedanken schon wieder mit anderen Tricks. Manchmal sollte ich nicht so viel denken, sondern erst mal tun, was zu tun ist.« Der Anführer der drei Detektive grinste. Er war jetzt hellwach.

Die Falle, die Justus am Abend zuvor entwickelt und gebaut hatte, war eine ganz besondere Konstruktion. Um sie zu testen, hatten die drei ??? abgesprochen, dass Bob und Peter versuchen sollten, sich morgens unbemerkt auf den Schrottplatz zu schleichen. Wenn sie es schafften, ohne dass Justus sie entdeckte, bekamen sie jeder ein extra Stück von Tante Mathildas berühmtem Kirschkuchen. Wenn sie dagegen in die Anti-Einbrecher-Falle tappten, durfte Justus zwei Kuchenstücke mehr essen.

Justus Jonas leckte sich voller Vorfreude die Lippen. Er hatte gewonnen. Siegessicher streckte er den Kopf aus dem Fenster und ließ seinen Blick über das Schrottplatzgelände wandern. Das Titus Jonas’ Gebrauchtwarencenter führten sein Onkel Titus und seine Tante Mathilda gemeinsam. Bei den beiden lebte Justus, seit er fünf Jahre alt war. Damals waren seine Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen. Doch zu seinem großen Glück hatte er bei seinen Verwandten in Rocky Beach eine liebevolle neue Familie gefunden.

Erstaunlich, dass Peter und Bob so früh aufgestanden sind, wunderte sich Justus. Im Dämmerlicht ist es doch viel schwieriger, eine Falle zu entdecken. Warum haben sie nicht bis zum Sonnenaufgang gewartet? Vorsichtig beugte er sich noch ein Stück weiter aus dem Fenster. Dann stutzte er. Er hatte doch nur eine Person niesen gehört und nicht zwei. War etwa nur einer seiner beiden Detektivkollegen in die Falle geraten? Dann wäre der Test unentschieden ausgegangen, und keiner der drei Jungen bekäme ein extra Kuchenstück. Doch im nächsten Augenblick erschrak er: In seiner Falle saß weder Bob noch Peter! In dem alten Affenkäfig mitten auf dem Schrottplatz war eine einzelne dunkle Gestalt von größerem Leibesumfang zu sehen, die verzweifelt an den Gitterstäben rüttelte. Über dem Käfig aber schwebte eine dunkle Wolke aus Niespulver. Haaaatschi!

Der Anführer der drei ??? kletterte blitzschnell von seinem Zimmer auf das Verandadach, das direkt unter seinem Fenster lag. Jetzt konnte er seine Anti-Einbrecher-Falle ganz genau sehen. Der alte Blasebalg, der einem Eindringling, sobald er drauftrat, Niespulver ins Gesicht blies, lag platt auf dem Boden. Daneben war ein zusammengerollter Teppich. Auch der gehörte zur Falle. Nachdem einem der Blasebalg das Niespulver verpasst hatte, wankte man halb blind weiter und rannte dann gegen eine aufgestellte Teppichrolle. Diese stürzte um und ließ über einen geschickt konstruierten Flaschenzug einen alten Affenkäfig über einen herabsinken. Und vom Affenkäfig wiederum führte eine dünne Schnur zu Justus’ großem Zeh im Bett und gab so Signal, dass die Falle zugeschnappt war.

Der Plan war genial! Und so wie es aussah, hatte die Falle gleich beim ersten Versuch einen echten Einbrecher geschnappt. Das war Anfängerglück!

Justus kicherte vergnügt, lief über das Verandadach und rutschte an einem der Pfosten wie ein Feuerwehrmann nach unten. Dann lief er auf den Affenkäfig zu. In diesem stand ein erwachsener Mann, der hilflos mit den Armen wedelte und immer wieder heftig nieste. Haaatschi! Im nächsten Moment erstarrte Justus. Der Mann trug eine Polizeiuniform. »Kommissar Reynolds!«, stieß der Anführer der drei ??? hervor. »Was machen Sie denn im meinem Affenkäfig?«

Im Affenkäfig

Der Kommissar öffnete den Mund, brachte aber kein Wort heraus. Ihm war offenbar die Luft weggeblieben. Endlich stotterte er: »Ju… Justus! Warum …? Was …? Wieso …?«

»Sie sind in meine Anti-Einbrecher-Falle getappt, Sir«, erklärte dieser. »Was suchen Sie denn um diese frühe Stunde auf dem Schrottplatz?«

»Na, dich natürlich!«, antwortete Kommissar Reynolds. Er nieste erneut. »Ich wollte dich dringend sprechen. Auf dem Weg zur Veranda bin ich auf etwas Wabbeliges getreten. Gleich darauf bin ich gestolpert und gegen etwas gerannt. Und dann war ich plötzlich in diesem Käfig gefangen! Was ist denn nur passiert?«

»Das war alles geplant«, erwiderte Justus. »Natürlich nicht, um Sie zu fangen. Peter, Bob und ich testen im Moment Abwehrfallen für Diebe. Das Niesen wird von einer extragroßen Ladung Niespulver ausgelöst. Es müsste gleich vorbei sein.«

»Wohl leider nicht«, seufzte Kommissar Reynolds. »Ich habe mich nämlich mächtig erkältet und niese schon seit zwei Tagen wie verrückt. Deswegen bin ich ja auch hier!«

»Sie sind hier, weil Sie Schnupfen haben?« Justus sah den Kommissar verblüfft an. »Bedeutet das, Sie brauchen die Hilfe der drei ??? in einem Erkältungsfall?«

Reynolds nickte. »Ich bin – haaaatschi – froh, dass ich deine Tante und deinen Onkel – haaaatschi – nicht aufgeweckt habe.«

»Ich auch«, bestätigte Justus. »Schließlich dürfen die beiden nicht wissen, dass Peter, Bob und ich immer wieder für Sie Rätsel aufklären und Ihre geheime Spezialeinheit sind.«

»Ja, das bleibt unser Geheimnis«, fügte Reynolds hinzu. »Erwachsene machen sich einfach zu schnell Sorgen um Kinder, selbst wenn es so ungewöhnlich detektivisch begabte Jungs sind wie ihr drei.« Tatsächlich hatten die drei ??? dem Kommissar des Küstenstädtchens Rocky Beach schon öfter bei der Aufklärung schwieriger Fälle mit Rat und Tat zur Seite gestanden.

»Und außerdem hätte meine Tante Mathilda bei verdächtigen Geräuschen zu dieser frühen Stunde bestimmt sofort nach dem Gartenschlauch gegriffen und dem Eindringling einen Schwall eiskaltes Wasser ins Gesicht gespritzt.«

Der Kommissar verzog das Gesicht. »Ich kann mir gut vorstellen, wie deine Tante auf vermeintliche Diebe reagiert.«

In diesem Moment ertönte ein Rauschen. Justus und Reynolds fuhren herum, aber es war bereits zu spät. Mitten auf der Veranda stand Tante Mathilda im Morgenmantel. Sie hielt einen dicken Gartenschlauch in der Hand, aus dem es mächtig sprudelte. Justus’ Tante sah noch sehr verschlafen aus, rief aber nichtsdestotrotz mit lauter Stimme: »Wer auch immer es wagt, um diese Uhrzeit hier einzubrechen, den heiße ich hiermit herzlich willkommen!« Dann richtete sie den Wasserstrahl auf den Affenkäfig. Der Kommissar wurde von einem eiskalten Wasserschwall getroffen. »Eine kalte Dusche am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen!«, rief Tante Mathilda energisch. »Ich hoffe, das wird Sie in Zukunft davon abhalten, hier ungebeten vor der Öffnungszeit unseres Gebrauchtwarenhandels aufzukreuzen. Wer bei uns etwas stehlen will, der bekommt es mit Mathilda Jonas zu tun!«

Unter dem kalten Wasser fing Kommissar Reynolds sofort wieder an zu niesen. »Oh nein! Haaaatschi! Bitte kein kaltes Wasser!«, stöhnte er verzweifelt. »Ich bin doch so schrecklich erkältet.«

»Kommissar Reynolds?!«, rief Tante Mathilda verblüfft. »Höre ich richtig?«

Ȁh, haaatschi