Die drei ??? Kids, 77, Die Musikdiebe (drei Fragezeichen Kids) - Boris Pfeiffer - E-Book

Die drei ??? Kids, 77, Die Musikdiebe (drei Fragezeichen Kids) E-Book

Boris Pfeiffer

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Beschreibung

Aus dem Tonstudio des Popstars Modena wurde ein Song gestohlen. Kann Modena ihrem Team nicht mehr vertrauen? Als Chorsänger getarnt begeben sich die drei ??? Kids auf die Spur des Diebes.

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Seitenzahl: 73

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Die drei ???® Kids

Band 77

Die Musikdiebe

Erzählt von Boris Pfeiffer

Mit Illustrationen von Jan Saße

KOSMOS

Umschlag- und Innenillustrationen von Jan Saße, Horgenzell

Umschlaggestaltung: Walter Typografie und Grafik, Würzburg

Liedtext und Noten auf S. 126/127: © 2017 Carus-Verlag, Stuttgart (Musik); Aufführungsrechte mit freundlicher Genehmigung der Sony Music Entertainment Germany GmbH, München

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2018, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-15507-3

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Unliebsame Überraschung

»Guten Morgen, Justus!« Tante Mathilda trat mit einer Kanne dampfendem Kakao auf die Veranda des Wohnhauses, wo Justus bereits kauend am Frühstückstisch saß.

Nachdem sie die Kanne abgestellt hatte, ließ sie ihren Blick über den Schrottplatz schweifen. Der Titus Jonas Wertstoffhandel, wie der Schrottplatz offiziell hieß und wie es auch über der großen Toreinfahrt zu lesen stand, war ein ganz besonderer Ort. Justus lebte hier, seit er fünf Jahre alt war. Damals waren seine Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen. Doch glücklicherweise hatten sein Onkel und seine Tante aus dem kleinen kalifornischen Küstenstädtchen Rocky Beach ihn liebevoll bei sich aufgenommen. Sein Onkel Titus war Schrotthändler mit Leib und Seele. »Es gibt nichts auf der Welt, was so alt oder abgenutzt ist, dass es nicht noch einen Menschen gibt, der dafür eine neue Verwendung findet«, pflegte er zu sagen.

»Guten Morgen, Tante Mathilda! Hast du gut geschlafen?«, fragte Justus.

»Oh ja!«, lachte diese. »Ich bin aber schon lange wach, weil dein Onkel früh auf Einkaufstour gefahren ist. Aber wieso bist du schon auf? Ihr habt doch seit heute Schulferien.«

Justus grinste. »Es ist so schön, Ferien zu haben«, erklärte er, »dass ich sogar früher aufgewacht bin, als wenn ich zur Schule müsste.« Dann biss er kräftig in sein drittes Brötchen, das mit Tanta Mathildas frisch gekochter Pfirsichmarmelade bestrichen war. »Deine neue Marmelade schmeckt übrigens unglaublich gut.«

»Besser als mein Kirschkuchen?«

»Nein«, gab Justus ehrlich zu. »Nichts auf der Welt schmeckt besser als dein Kirschkuchen. Aber da selbst ich mir für gewöhnlich keinen Kuchen auf mein Frühstücksbrötchen schmiere, würde ich sagen: Was frische Brötchen angeht, ziehe ich deine Marmelade vor.« Justus legte Daumen und Zeigefinger an seine Unterlippe und begann, sie nachdenklich zu kneten. »Wobei … vielleicht sollte ich den Versuch mit Kirschkuchen auf Brötchen mal unternehmen. So ein Kuchenbrötchen könnte eine ganz neue geschmackliche Erfindung sein.«

Tante Mathilda lachte. »Ich backe nachher einen Kuchen, dann kannst du es ja ausprobieren. Kommen Bob und Peter heute vorbei?«

Justus nickte. »Wir wollen zusammen an den Strand.«

Tante Mathilda goss Justus eine Tasse Kakao ein. »Das ist ein ausgezeichneter Plan. Aber meinst du, ihr könntet zuvor noch etwas für mich erledigen?«

Justus, der gerade die Tasse an die Lippen setzen wollte, hielt inne. Wenn seine Tante etwas von Peter, Bob und ihm wollte, konnte das nur eines bedeuten, und das verbesserte die Aussicht auf einen ungestörten Vormittag am Strand leider nicht. Misstrauisch wollte er wissen: »Und das wäre?«

»Ich habe mich gefragt, ob ihr ein wenig den Schrottplatz aufräumen könntet«, verkündete Tante Mathilda. »Es sieht hier wirklich sehr unordentlich aus. Und du weißt ja, die Kunden kaufen nichts, wenn sie nicht finden, was sie suchen.«

»Natürlich, ich weiß«, murmelte Justus und nahm enttäuscht einen doppelt großen Schluck Kakao.

»Ich wusste, dass ich auf dich zählen kann!« Seine Tante lächelte zufrieden und machte mit ihrem Arm eine weite Bewegung quer über den Schrottplatz. »Dann sag doch bitte deinen Freunden, sobald sie ankommen, dass ihr heute Vormittag hier für Ordnung sorgt. Vor dem Schuppen stehen lauter Bürostühle, die in die Ecke mit den Möbeln müssen. Und vor der Ecke mit den Möbeln steht dieser große Konzertflügel. Der muss dringend in den Schuppen. So ein kostbares Instrument sollte nicht länger als nötig im Freien herumstehen.«

Justus folgte dem ausgestreckten Arm seiner Tante mit den Augen. Tatsächlich stand ein riesengroßer schwarzer Flügel vor den alten Schränken, Kommoden und Stühlen. Justus seufzte. Von dort bis zu Onkel Titus’ Schuppen, in dem der Schrotthändler seine kostbarsten Fundstücke aufbewahrte, waren es mehr als zehn Meter. Und das bedeutete, die drei Jungen mussten nicht nur alle Stühle wegschleppen, sondern noch dazu einige hundert Kilo Konzertflügel mühselig jeden dieser Meter bewegen.

»Wo kommt denn der Flügel her?«, erkundigte sich Justus.

»Keine Ahnung«, erklärte Tante Mathilda. »Dein Onkel hat ihn heute früh angekarrt. Zum Glück konnte er ihn mit seinem kleinen Hebekran von der Ladefläche des Pick-ups herunterbringen.« Sie straffte die Schultern. »So, und jetzt backe ich den Kuchen. Mal sehen, wer eher fertig ist, ihr oder ich!« Sie lachte, drehte sich um und verschwand in der Küche.

Justus schlürfte seinen Kakao. Seine Tante fand es, ebenso wie sein Onkel, gut, alten Dingen eine neue Bestimmung zu geben. Doch sie war eindeutig geschäftstüchtiger als ihr Mann. Mit unbeirrbarem Fleiß sorgte sie dafür, dass die Waren immer fein säuberlich und wohlgeordnet präsentiert waren. Um diese Übersicht herzustellen, beauftragte sie regelmäßig die drei ??? damit, den Schrottplatz aufzuräumen. Justus fand, dass Tante Mathilda es mit ihrem Ordnungssinn etwas übertrieb. Doch leider kam sein scharfer Verstand nicht gegen ihre Ordnungsliebe an. Und sein Herz sagte ihm, dass es richtig war, seiner Tante diesen Gefallen zu tun.

In diesem Moment ertönte lautes Fahrradgeklingel. Peter und Bob rasten mit ihren Rädern auf den Platz und winkten Justus zu. Auf Peters Gepäckträger waren ein Taucheranzug, Schwimmflossen und ein großes Badetuch festgeschnallt. Auf Bobs Fahrrad klemmte hinten außer seinem Badetuch noch ein ganzer Stapel Bücher. Bob war eine Leseratte. Er versorgte sich alle paar Tage in der Bibliothek von Rocky Beach bei Miss Bennett mit frischem Lesestoff. Meistens brachte er dann auch einige spannende Bücher für Justus mit.

»Guten Morgen, Freunde!« Der Anführer der drei ??? füllte schnell zwei Tassen mit Kakao. »Tante Mathilda hat uns Kakao gemacht. Und nachher gibt es noch frischen Kirschkuchen.«

Peter sah ihn fragend an. »Kirschkuchen zum Frühstück?«

Bob sprang von seinem Fahrrad. »Da du nachher gesagt hast, Just, vermute ich, dass es vor dem Nachher noch ein Vorher geben wird.«

»Und das kann nur eines bedeuten: Wir sollen den Schrottplatz aufräumen!« Peter raufte sich die Haare. »Wir waren doch verabredet, um an den Strand zu gehen.«

Justus zuckte hilflos mit den Schultern. »Es tut mir sehr leid, aber Tante Mathilda hat mich gerade eben um diesen Gefallen gebeten. Und sie hat auch ausdrücklich gesagt –«

»Dass wir es zu dritt machen sollen!«, unterbrach ihn Peter. Er lachte verzweifelt auf. »Oh nein! Jetzt müssen wir den Schrottplatz aufräumen, anstatt uns in die kühlen Fluten zu stürzen.«

»Der Ordnungssinn deiner Tante ist wirklich unübertroffen«, stöhnte auch Bob.

»Ich weiß«, sagte Justus betreten, »aber ich kann ihr diesen Wunsch nicht abschlagen. Schließlich liebe ich meine Tante und meinen Onkel.«

»Sie sind ja auch toll!«, riefen Peter und Bob wie aus einem Munde. »Und natürlich helfen wir dir! Es ist nur irgendwie Pech, dass wir immer genau dann den Schrottplatz aufräumen sollen, wenn wir uns etwas anderes vorgenommen haben.«

Die beiden stellten ihre Fahrräder ab und nahmen die Tassen mit dem dampfenden Kakao entgegen. »Schmeckt super«, sagte Bob. »Der süße Kakao kommt mir allerdings vor wie die Henkersmahlzeit vor ein paar sehr staubigen Stunden.«

Höllenlärm

Als die drei ??? kurz darauf vor ihrer Aufgabe standen, blieb auch Peter die Luft weg. »Ich fasse es nicht! Freunde, das ist ein echter Konzertflügel! Das ist das schwerste Ding aller Zeiten!«

»Na ja«, versuchte Justus, ihn zu beruhigen. »Irgendwie werden wir das schon schaffen.«

»Aha«, stöhnte Peter. »Und wie soll dieses Irgendwie aussehen?« Er deutete auf die winzigen Metallrollen, die unter den Füßen des Flügels angebracht waren. Diese versanken unter dem Gewicht des Instruments fast vollständig im festgeklopften Sandboden des Schrottplatzes.

»Aber Peter«, rief Justus, »dieses wunderschöne Tasteninstrument in Form einer Vogelschwinge wird sich sicher mit vereinten Kräften von uns bewegen lassen.«

»Aber wie?«, wollte nun auch Bob wissen. »Hoffst du vielleicht darauf, dass es sich wie ein Vögelchen in die Luft erhebt?«

»Nun, ich würde sagen, das ist eindeutig ein neuer herausfordernder Fall für die drei ???«, lächelte Justus. »Lasst mich mal sehen …« Er umrundete den Flügel. »Aha, da steht ja angeschrieben, woher das Ding kommt: Tonstudio Leierschwanz.« Er deutete auf einen kleinen Zettel am Bein des Instruments.

»Das kenne ich!«, rief Bob. »Das ist das alte Studio hinter dem Hafen. Mein Vater hat mal einen Zeitungsartikel darüber geschrieben. Soviel ich weiß, hat es erst neulich den Besitzer gewechselt.«