Die drei ??? Kids, Band 55, Der schwarze Joker (drei Fragezeichen Kids) - Boris Pfeiffer - E-Book

Die drei ??? Kids, Band 55, Der schwarze Joker (drei Fragezeichen Kids) E-Book

Boris Pfeiffer

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Beschreibung

Peter biss sich auf die Lippen. "Freunde!", flüsterte er. "Ich glaube zwar nicht an Geister, aber das hier klingt wirklich unheimlich. Könnte es sein, dass in Rocky Beach ein Geist umgeht, der sich 'Der schwarze Joker' nennt?" Eine unheimliche Gestalt spielt den Bewohnern von Rocky Beach böse Streiche! Als auch noch Tante Mathildas frische Wäsche angezündet wird, nehmen die drei ??? Kids die Verfolgung auf – doch mit dem schwarzen Joker ist nicht zu spaßen ...

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Seitenzahl: 81

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Die drei ???® Kids

Band 55

Der schwarze Joker

Erzählt von Boris Pfeiffer

Mit Illustrationen von Harald Juch

KOSMOS

Umschlag- und Innenillustrationen von Harald Juch, Berlin

Umschlaggestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart

Grundlayout: Friedhelm Steinen-Broo, eStudio Calamar

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele weitere Informationen zu unseren Büchern, Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2013, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-13700-0

Satz: DOPPELPUNKT, Stuttgart

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Schrottkünstler

»Wunderbar! Einfach wun-der-bar! Wirklich, Mr Jonas, Sie sind der wunderbarste Gebrauchtwarenhändler aller Zeiten! Wie Sie das gemacht haben, das ist einfach …«

» … wunderbar«, ergänzte Peter Shaw grinsend den Satz der grell geschminkten Dame, die gerade einen Freudentanz mitten auf dem Schrottplatz aufführte und ihren Satz in diesem Moment genau so beendete, wie Peter es vorhergesagt hatte: » … wuuun-der-bar!«

Justus Jonas und Bob Andrews verkniffen sich das Lachen. Die drei ??? waren gerade dabei, für Justus’ Tante Mathilda aufzuräumen. Das gehörte wahrhaftig nicht zu ihren Lieblingsaufgaben. Seit über zwei Stunden schleppten Peter und Justus riesige alte Sofas und andere Einrichtungsgegenstände in eine Ecke, während Bob kistenweise Geschirr auf einen Verkaufstisch stapelte. Die letzten Minuten allerdings waren äußerst unterhaltsam gewesen. Die grell geschminkte Dame, Mrs Penelope Miller, war eine der ältesten Stammkundinnen von Onkel Titus und außerdem eine bekannte Schneiderin in Rocky Beach. Sie nähte für sämtliche Teilnehmerinnen ihres Kaffeekränzchens, für den Kuchenbackklub und überhaupt für nahezu jede ältere Dame des kalifornischen Küstenstädtchens schicke Kleider. Und wenn Mrs Miller gerade nicht hinter ihrer Nähmaschine saß, war sie immer auf der Jagd nach originellen Stoffen, die ihren Kundinnen gefielen. Diese suchte sie auch gerne im Titus’ Jonas Gebrauchtwarencenter, wie Justus’ Onkel seinen Schrottplatz offiziell nannte.

Diesmal hatte sich Onkel Titus selbst übertroffen und mit einem besonderen Fund selbst Mrs Miller für eine halbe Minute zum Schweigen gebracht. Er hatte nämlich in einer Baumwollfabrik mehrere Ballen herrlich geblümter Stoffe aufgetan, welche die Schneiderin in ungebremstes Entzücken versetzten. Mit känguruartigen Sprüngen hüpfte sie über den Schrottplatz und rief: »Also, diese Bluuuumenmuster! So etwas Köstliches! Und sooo gute Qualität! Die findet man heute ja gar nicht mehr. Einfach wunderbar, wunderbar, wunderbar!«

Onkel Titus strahlte die rundliche Dame an. »Ja, und ich habe die Stoffe auch besonders günstig erwerben können. Für zehn Dollar pro Ballen gehören sie Ihnen.«

Mrs Miller zückte sofort ihr Portemonnaie. »Abgemacht! Ich nehme alle zwölf Stoffballen. Aber wie soll ich die nur nach Hause schaffen? So viel kann ich beim besten Willen nicht alleine tragen.«

Justus setzte ruckartig das Sofa ab, das Peter und er gerade trugen und sah seine Freunde hoffnungsvoll an. »Das ist die Gelegenheit, uns aus dem Staub zu machen«, flüsterte er. »Tante Mathilda hat bestimmt nichts dagegen, wenn wir für meinen Onkel den Stoff wegbringen. Und wenn wir uns auf dem Rückweg Zeit lassen, müssen wir heute nicht mehr weiter hier schuften.«

Das ließ sich Peter nicht zweimal sagen. »Super Plan«, verkündete er und ließ das Sofa ebenfalls auf den Boden plumpsen, sodass eine Staubwolke aus den alten Polstern auffuhr. »Mir kommt der Staub sowieso schon aus den Ohren.«

Aber Bob deutete auf mehrere Stapel alter Kaffeetassen und Teller vor sich. »Freunde, ich möchte mein modernes Kunstwerk hier ungerne alleine lassen. Seht doch nur, diese wunderbar aufgestapelten Teller und Tassen. Sehen sie nicht aus wie eine Nachbildung der Rocky Mountains aus Blümchengeschirr?«

Peter riss den Mund auf. »Bist du irre? Was redest du denn da? Ab durch die Mitte, aber flott!«

Doch Bob nahm in aller Seelenruhe seine Brille ab und legte einen Bügel zwischen die Lippen. »Aber Peter, ich werde eines Tages ein berühmter Schrott- und Scherbenkünstler sein, und du stehst hier gerade vor meinem ersten Werk.« Er legte die Stirn in nachdenkliche Falten und murmelte: »Allerdings müsste der Tellerturm dort hinten links zwei Teller höher sein. Und dahinter würde sich eine alte Waschmaschine sehr gut machen. Hast du vielleicht eine gesehen, Peter, die du schnell mal holen könntest?«

Jetzt starrten Peter und Justus ihren Freund mit großen Augen an. »Äh, Bob? Das ist doch wohl nicht dein Ernst?«, fragte Justus entsetzt.

Bob setzte sich seine Brille wieder auf und grinste breit. »Reingefallen, Freunde! Ich kann das Geschirrzeug schon lange nicht mehr sehen. Und wisst ihr was? Wir könnten auf dem Rückweg von Mrs Miller ein Eis in Giovannis Eisdiele essen.«

Peter strahlte. »Giovanni hat seit einiger Zeit einige neue Sorten, von denen ich unbedingt probieren will.«

Justus nickte begeistert. »Ich auch! Ich bin nämlich der Überzeugung, dass ich selbst seine größte Portion an den heißesten Tagen schneller aufessen kann, als die Sonne das Eis zum Schmelzen bringt.«

Bob lachte. »Das wäre eine Wette wert!« Er wies hinüber zu Mrs Miller, die Onkel Titus eben die Stoffe bezahlte. »Jetzt aber zackig. Wenn wir nicht sofort unsere Hilfe anbieten, kommen wir hier nie weg!«

Die drei ??? rannten hinüber zu Onkel Titus und seiner Kundin. »Mrs Miller«, rief Justus, »wenn Sie möchten, tragen wir Ihnen die Stoffballen nach Hause.«

Die Schneiderin lächelte erfreut. » Das wäre einfach …«

»… wunderbar, nicht wahr?«, sagte Peter mit ernster Miene.

Mrs Miller sah ihn verdutzt an. »Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Genau das wollte ich sagen.«

Peter verbeugte sich charmant und packte sich gleich fünf Stoffballen auf einmal. »Bei diesen schönen alten Stoffen ist wunderbar einfach das erste Wort, das einem einfällt.«

»Das ist wahr! Ganz wunderbar wahr!«, rief Mrs Miller. »Darf ich Ihnen die drei Jungen entführen, Mr Jonas, und sie anschließend als kleines Dankeschön noch zu einem Eis einladen?«

»Ich habe nichts dagegen«, antwortete dieser schmunzelnd. »Aber ich glaube, Justus, Peter und Bob waren gerade dabei, für meine Frau aufzuräumen … Sie müssen wir fragen.«

»Ja, Titus, ist in Ordnung«, ertönte es da von der Veranda des Wohnhauses, wo Tante Mathilda gerade erschienen war. Bei ihr und seinem Onkel wohnte Justus, seit er fünf Jahre alt war. Damals waren seine Eltern bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen, und er war zu seinen nächsten Verwandten nach Rocky Beach gezogen, die ihn liebevoll aufgenommen hatten.

Tante Mathilda warf einen Blick über den Schrottplatz. »Gut, gut, nur das Sofa da muss noch weggestellt werden, das steht mitten im Weg. Und die Teller und Tassen sind eindeutig zu hoch aufgestapelt. Das sieht ja aus wie ein Gebirge! Wenn ein Kunde dort etwas sucht, könnte das leicht einstürzen. Aber geht nur, Jungs, und verdient euch euer Eis. Das schaffen Onkel Titus und ich auch alleine. Und wir, Mrs Miller, sehen uns ja heute Abend noch einmal, zur Anprobe für mein neues Kleid.« Tante Mathilda lächelte der Schneiderin zu.

»Glück gehabt«, murmelte Justus fröhlich.

»Ja«, nickte Peter. »Und dann noch ein Eis umsonst! Das wird ein super Nachmittag.«

»Und für die Rocky Mountains aus altem Geschirr hat Tante Mathilda auch Sinn«, lachte Bob. Er packte sich vier der restlichen Stoffballen, und Justus lud sich die letzten drei auf. Dann folgten die drei ??? als beladene Packesel Mrs Penelope Miller, die sich bereits in Bewegung gesetzt hatte.

Eine mehlige Angelegenheit

Mrs Miller wohnte in einem kleinen Haus ein Stück hinter dem Marktplatz. Es war hellblau gestrichen, hatte eine schmale Veranda und lag friedlich im Mittagssonnenschein.

»Ein Glück, dass wir da sind!«, stöhnte Peter. »Diese Stoffballen werden mit der Zeit ganz schön schwer.« Als erster der drei ??? betrat er hinter der Schneiderin die Veranda. Mrs Miller drehte sich zu ihm um. »Halte durch, mein Junge! Ich mache sofort die Tür auf. Lass bloß den Stoff nicht fallen. Ich wäre untröstlich, wenn ihm etwas passiert.«

In dem Moment fiel ihr Blick auf etwas auf den Stoffballen in Peters Armen. »Uuuh!« Die grell geschminkte Dame fuhr entsetzt zurück. »Da sitzt eine Spinne! Und was für eine!«

Peter erstarrte. »Ist sie sehr groß?«, fragte er ängstlich.

Hinter ihm kicherte Bob. »Ich kann leider vor lauter Stoff nichts erkennen, aber allzu fett wird sie sicher nicht sein, sonst hättest du ihr Gewicht doch unterwegs gespürt.«

»Oh, da denke ich genau das Gegenteil«, ließ sich Justus verschmitzt vernehmen. »Wenn die Spinne sehr klein wäre, wäre sie doch während des Transports heruntergefallen oder vom Wind weggeweht worden. Aber da sie immer noch dasitzt, ist sie wahrscheinlich doch eher groß und zudem kräftig genug, um sich mit ihren Klauen am Stoff festzuklammern.«

»Mit ihren Kla… Klauen?« Mit bleichem Gesicht trat Peter von einem Fuß auf den anderen. »Mrs Miller«, jammerte er. »Wo ist denn die Spinne?«

»Ganz obendrauf, direkt vor deiner Stirn«, antwortete die Schneiderin.

Peter schluckte nervös. »Bewegt sie sich? Kommt sie auf mich zu?«

»Nein«, flüsterte die Schneiderin. »Aber sie ist wirklich sehr dick und schwarz!«

»Können Sie sie nicht wegschlagen?«, fragte Peter verzweifelt.

»Wegschlagen?!« Mrs Miller schüttelte heftig den Kopf. »Auf keinen Fall. Das Vieh fasse ich mit der bloßen Hand nie im Leben an. Und falls ich sie schlecht erwische und aus Versehen totschlage, dann gäbe das ja einen schrecklichen Fleck auf meinem wunderbaren Stoff!«

»Dann pusten Sie sie doch weg!«, ächzte Peter. »Weg von meinem Gesicht!«

»Nein, nein«, rief Mrs Miller. »Da müsste ich ja ganz nah an sie ran. Und Spinnen können springen. Ich will das Tier auf keinen Fall auf der Nase haben. Aber ich habe eine Idee. Du hältst schön still, und ich hole meinen Föhn. Damit kann ich die Spinne dann wegblasen.«

»Eine gute Idee!«, rief Bob.

»Ja«, stammelte Peter. »Aber bitte machen Sie schnell!«

»Bin schon unterwegs.« Mrs Miller zog die Eingangstür auf und verschwand im Haus.

Mit den schweren Stoffballen in den Armen standen die drei ??? da und warteten. Weder Bob