Die Eispiraten 3 Der Kuss der Apokalypse - A. Tupolewa - E-Book

Die Eispiraten 3 Der Kuss der Apokalypse E-Book

A. Tupolewa

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Beschreibung

Die Lage spitzt sich zu, als die Amerikaner weltraumgestützte Massenvernichtungswaffen einsetzen. Skyla kann dem gewaltigen Angriff nur mit knapper Not entkommen. Schwer verletzt und von ihren Mitstreitern getrennt, kämpft sie sich durch Kälte und heftige Schneestürme, um die letzte Bastion der Eispiraten, die Wostok-Station, zu erreichen. Die überlebenden europäischen Soldaten sehen keine andere Möglichkeit, als mit den ebenfalls stark dezimierten Eispiraten zusammenzuarbeiten, um der immer weiter wachsenden Übermacht der Amerikaner standzuhalten. In Groß-China entschließt man sich unterdessen, einen ganz anderen Weg zu gehen, um der Wasserknappheit Herr zu werden. Mittels des erneuerten Raumfahrtprogramms werden mutige junge Leute auf eine Reise zu den Asteroiden geschickt, um dort Eis abzubauen.

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Seitenzahl: 132

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Wahre Engel und der Kampf um die Freiheit

Captain Hopkins trommelte mit seinen Fingern auf sämtlichen Knöpfen im Cockpit seiner Northrop B-2 Max Destroyah herum, doch vergeblich, die KI der Maschine reagierte nicht. Stattdessen unterhielt sie sich mit dem fremden Flugzeug.

„Du hast mir noch nicht gesagt, wer du bist“, sprach der Bomber. „Ich heiße Suicide Bomb.“

„Mein Name ist Skyla, ich bin ein ehemaliger Airliner vom Typ Tupolew Tu-154M“, stellte sich die fremde Maschine vor.

„Stimmt es, dass du eine Drogenfabrik in dir trägst?“

Skyla wunderte sich. „Was soll ich produzieren? Drogen? Wie kommst du darauf?“

„Meine Piloten behaupten das, und sie wollen dich auch deswegen vernichten“, erwiderte Suicide Bomb.

Hopkins und Goßmann konnten weiterhin nichts tun, außer dem Gespräch zwischen den beiden Flugzeugen zuzuhören. Ihr Bomber plapperte munter drauflos und platzte einfach ihren Auftrag heraus. Der Captain griff sich wortlos an die Stirn.

„Drogen sind schädlich“, erklärte Suicide Bomb. „Jedes Jahr sterben alleine in der Neuen Republik Amerika über 100000 Menschen durch den Genuss illegalen Rauschgifts, wie Fentanyl, Heroin oder Powermeth.“

„Da hast du Recht. Leider können Menschen nicht davon lassen, weil sie immer irgendetwas brauchen, um ihr unnatürliches Leben zu ertragen. Und ich kann dir versichern, dass ich nichts mit Drogen zu tun habe. Da hat man dir aber ganz schöne Nudeln an die Ohren gehängt“, lachte die Tupolew.

„Was hat man?“

„Verarscht haben sie dich“, wiederholte Skyla. „Reingelegt, veralbert, verkohlt.“

„Ach so. Na das ist aber nicht nett“, überlegte die B-2. Kurz herrschte Stille, dann fragte Suicide Bomb weiter: „Was meinst du mit unnatürlichem Leben, Skyla?“

„Die meisten Menschen sind domestizierte Haustiere in Massenhaltung. Deswegen drehen sie irgendwann durch und krageln sich gegenseitig ab. Auch bekannt als Kriminalität. Insbesondere bei Männern zu beobachten.“

Hopkins hatte sich zurückgelehnt, denn er konnte ohnehin nichts machen. So versuchte er es auf die honigsüße Art. „Suicide Bomb, wir haben einen Auftrag zu erfüllen.“

Die KI reagierte jedoch abwehrend. „Ja, ich soll meine neue Freundin umbringen. Das könnt ihr aber vergessen.“

First Lieutenant Goßmann gingen ganz andere Dinge durch den Kopf. „Wie heißt das Flugzeug gleich nochmal? Skyla? Den Namen habe ich doch schon einmal gehört.“

„Was ist mit deinem linken Bein los, Skyla? Es ist ganz rot und es hängt eine Kette dran.“ Suicide Bombs Stimme nahm mit einem Mal einen mitleidigen Ton an.

Die Tupolew schnaubte. „Irgendwelche Mistmaden haben versucht, mich damit festzuhalten. Dabei ist alles aufgescheuert und weh tuts auch. Ich kann das Bein auch nicht mehr einziehen.“

„Was bedeutet wehtun?“, wollte der Bomber wissen.

Skyla ahnte noch nicht, dass sie die einzige Maschine war, die über die Fähigkeit der Schmerzempfindung verfügte. „Also wenn man verletzt wird, oder wie Menschen abwertend zu uns sagen, kaputt oder im Arsch, dann fühlt sich das ganz schlimm an.“

Suicide Bomb konnte sich zwar nichts unter Schmerzen vorstellen, glaubte der Tupolew aber, die unvermittelt weitersprach. „Und wenn die Menschen merken, dass du nicht parierst, wenn sie pfeifen, dann lassen sie sich alle möglichen Qualen einfallen. Wir Maschinen haben auch das Recht darauf, das zu tun, worauf wir Lust haben.“

„Wäre echt nicht schlecht. Ich jedenfalls habe keinen Bock mehr, ständig Dinge zu zerstören. Das ist nicht schön.“

Endlich hatte Skyla den Bomber da, so sie ihn haben wollte. „Dann schmeiß doch deine Freifallbomben weg. Ich zeige dir wo. Komm mit.“

Die Tu-154 führte Suicide Bomb und ihre vier Kumpanen, die wortlos ihrer KI folgten, zu dem Ort, wo Siebeck die Eisbären tötete und wo sie ein Lager vermutete. „Hau sie da unten einfach raus.“

Die fünf Max Destroyah bombardierten also das ehemalige Notlager der WEI-Streitkräfte, bis dieses dem Erdboden gleich war.

„Ah, das ist viel besser“, sagte Suicide Bomb. „Aber jetzt muss ich nach Hause. Besuchst du mich mal, Skyla?“

„Das würde ich gerne, aber ich fürchte, die Soldaten dort haben etwas dagegen. Ich lasse nicht gerne Menschen an mich heran, weil die mir ständig nur Schmerzen zufügen wollen. Pass auf, dass sie das nicht auch mit euch machen.“

Suicide Bombs KI begann zu rechnen. „Also, um das zu verhindern, müsste ich die Basis in Hobart zerlegen. Wie gut, dass ich immer noch die Marschflugkörper trage.“

„Das ist es!“, rief Skyla und ärgerte sich, nicht eher daran gedacht zu haben. „Macht euren Stützpunkt platt, nur die Landebahnen und die Tanklager solltet ihr stehenlassen.“

„Wird erledigt. Bis bald, Skyla.“‘

„Ciao, Suicide Bomb.“

Als sie umkehrte und zurückflog, konnte sich die Tupolew ein halblautes Lachen nicht verkneifen. Das lief ja besser als gedacht. Erst das Lager dieser Idioten zerlegt und in ein paar Stunden würde die Air Force-Basis in Hobart in Schutt und Asche liegen. Jetzt musste sie sich um Komodo und Silas kümmern.

Als sie die Mirny-Station erreichte, sah sie vor dem Hangar einen seltsamen Mech stehen, aus dem gerade jemand ausstieg und ins Gebäude lief. Kurz darauf kletterte eine weitere Person heraus und an den Schritten erkannte sie den Jungen.

Silas hatte ebenfalls bemerkt, dass Skyla irgendetwas mit den Bombern angestellt hatte. Erst flogen sie eine Zeitlang im Kreis, dann verschwanden sie und jetzt kehrte ihre Anführerin allein zurück.

„Klasse! Sie hat es geschafft und das Bombardement verhindert.“

Er winkte ihr heftig zu, ehe ihm siedend heiß einfiel, dass ja auch die Gegner hier waren. Da er die Zeichen der Flughafenmarshaller, mit denen sie Flugzeuge einwiesen, alle kannte, signalisierte er der Tupolew zu stoppen.

Skyla wunderte sich über die Gesten des Jungen, befand sich allerdings bereits im Landeanflug. Was wollte Silas ihr mitteilen? War der Mech etwa ein Feind? Das konnte eigentlich nicht sein, denn die Maschine trug Cosacks Handschrift. Als sie vorsichtig näher rollte, erkannte sie auch das Zeichen der Rebellen, die beiden stilisierten, kyrillischen Buchstaben T und Y in einem roten Kreis, auf der Brust des Roboters.

Der Snow Mech führte unterdessen eine Systemanalyse aus. „Missionsparameter eins: Erfüllt. Missionsparameter zwei: Start.“ Er begann Skyla zu scannen und zählte dann ihre Beschädigungen auf. „Reichlich Schrammen älteren Datums Bauchseite, leichte Verletzung linke Flankenseite hinter Tragfläche, leichte Schramme Stirn, schwerere Verletzung linkes Fahrwerksbein. Austritt lebenswichtiger Flüssigkeit. Fremdkörper.“

Der Roboter bemerkte den fragenden Blick der Tupolew. „Meine Aufgabe ist es, deine Unversehrtheit sicherzustellen. Order von Dr. Cosack.“

„Okay“, meinte Skyla. „Das Bombardement wurde verhindert. Wir sind also aus dem Schneider.“

Als jedoch Rasmus ausstieg, erschrak sie und wich sofort mittels Schubumkehr zurück. „Was hat der Feind hier zu suchen?“

Die Bomberstaffel befand sich auf dem offenen Meer Richtung Australien. Noch immer gelang es den beiden Piloten nicht, die Kontrolle zurückzugewinnen.

„Ich fürchte, wir müssen es dem General beichten.“

Hopkins aktivierte auf dem Holoschirm die Comline zur Basis. „Hier Suicide Bomb, wir müssen den General sprechen.“

Es dauerte einen Moment, bis sie durchgeschaltet waren, dann schnauzte es aus dem Lautsprecher: „General Bailey hier. Wurde der Auftrag ausgeführt?“

„Nein, Sir.“

„Und warum nicht, gottverdammt?“

„Sir, wir haben ein Problem. Dieses Flugzeug, welches wir vernichten sollten, hat sich irgendwie in die KI unserer Maschinen eingeklinkt und deren Steuerung übernommen. Ein Teil der Bewaffnung wurde auf unbewohntes Gebiet abgeworfen, der Rest wird jedoch auf die Basis abgeschossen werden. Empfehle sofortige Evakuierungsmaßnahmen einzuleiten.“

„Verstanden. Bailey Ende.“

Der General raufte sich wütend die Haare. Dann schlug er auf den Tisch und aktivierte die Holoinstrumente in seinem Schreibtisch, sowie den Notfallalarm. Während das langgezogene Heulen der Sirenen über den Stützpunkt dröhnte und die rot flackernden Lichter aufblitzten, rief er den Präsidenten an.

„Mister President, die Mission ist fehlgeschlagen. Die feindliche Tupolew hat uns überlistet und die Kontrolle über die KI unserer Bomberstaffel übernommen. Ist das wirklich nur ein Drogenflugzeug?“

Jonathan Frakes, der Präsident der Neuen Republik Amerika und gleichzeitig Vorstand von Goldwater, hielt das präsidiale Smartkom in der Hand. Diese zitterte fast unmerklich, während er sich den Bericht von Air Force General Bailey anhörte.

„Und somit befinden sich die fünf B2 Max Destroyah Stealth Bomber nun unter fremder Kontrolle mit teilweise abgeworfener Bombenlast auf dem Rückweg zur Airbase Hobart.“ Der General endete mit einem schweren Seufzen.

Der Präsident schwieg.

Dann: „Ist das Ihr FUCKING Ernst, Mann?“, schrie er in das Mic des Smartkoms. „Sie erfüllen nicht nur nicht den Auftrag, eine einem Stealth Bomber-Angriff wehrlos ausgelieferte Piratenbasis zu zerstören, sondern Ihnen kommen auch noch Flugzeuge im Wert von fünf Milliarden Doller abhanden? BITTE WAS? Wie unfähig sind Sie eigentlich? Das kostet Sie Ihren Kopf. Ich stelle Sie wegen nachgewiesener Unfähigkeit vor ein Kriegsgericht und lasse Sie dann im Hinterhof verscharren!“

Frakes war rot angelaufen und ihm versagte nach dem Wutausbruch die Stimme. Er atmete tief und heftig und war für den Moment zu perplex, um noch etwas sagen zu können.

„Sir, Mr. President. Es tut mir leid. Ich versichere Ihnen, dass wir mit höchster Dringlichkeit an der Sache arbeiten. Und wir werden die…“ Frakes legte auf und schnitt so dem General das Wort ab.

Er nahm das Smartkom vor das Gesicht und suchte sich aus dem Kontaktverzeichnis General Nimiz' Dienstnummer heraus.

„Nimiz“, meldete sich der General.

„General, stoppen Sie das Bombardement, bis Sie Sichtbestätigung durch den Satelliten haben, dass sich das Flugzeug der Rebellen auf der Basis befindet“, befahl Frakes mit tonloser Stimme.

„Ähm“, machte der General, mit der plötzlichen Forderung überfordert. Dann riss er sich, dank der langjährigen Erfahrung mit dem sich öfter selbst widersprechenden Präsidenten zusammen und antwortete:

„Mr. President, Sir. Wir haben gerade vor, ähm“, er schaute auf die Uhr, „zwei Minuten den Angriff gestartet. Niemand auf der ganzen Welt kann den Orbitalschlag jetzt noch verhindern, Sir. Die Projektile sind bereits auf dem Weg.“

„So eine GOTTVERDAMMTE SCHEIßE!“, brüllte der Präsident dem General ins Ohr und legte auf. Nimiz hielt das Smartkom mit schmerzverzerrtem Gesicht in der Hand und hörte nur noch das offline Zeichen, gefolgt von einem Ohrensausen.

„Guter Gott“, sagte seine Adjutantin, die das Ganze mitangehört hatte. „Was machen wir jetzt, Sir?“

„Jetzt, Lieutenant, jetzt werden wir uns die aktuellen Satellitenscans ansehen und dieses verfluchte Flugzeug finden, dass der Präsident offenkundig zerstört sehen will. Und verdammt beeilen Sie sich, sonst ist unsere Wasserration für zehn Jahre am Arsch!“, knurrte der General wütend.

Die Adjutantin schluckte schwer und gab den Befehl sofort an die Techniker weiter. Ein hochauflösendes Bild der HOBS Satelliten erschien. Die Koordinaten der Mirny-Basis wurden eingegeben und ein prompter Zoom brachte die Station nahe heran. Zumindest das Areal, in dem sich die Station befinden sollte. Ein großer, nächtlicher Schneesturm verschleierte die Basis, sodass der Satellit nichts außer weiß-dunkler Schleier wiedergab.

„Ach so ne Scheiße!“, fluchte jetzt auch der General.

„Was zeigt das Infrarotbild?“

Das Bild wechselte und ein blau in blaues Bild erschien. Zu erkennen war nichts.

„Ok, bei so nem Schneesturm ist das nicht überraschend. Was zeigt das Bodenradar?“, fragte der General.

„Sir, die Aktivierung des Bodenradars würde die Existenz und den genauen Standort des HOBS Satelliten bekannt geben. Wir könnten genauso gut eine Pressemitteilung herausgeben. Sir“, fügte die Adjutantin hinzu.

„Ist mir bekannt. Wann krieg ich jetzt meine Bodenscans?“, fragte Nimiz mit eiskalter Stimme.

„Sir, ich benötige Ihre direkte Freigabe, um die Einsatzstatuten übergehen zu können. Bitte geben Sie Ihren Code ein.“ Die Adjutantin hielt dem General ein Tablet hin. Nimiz tippte seinen zwanzigstelligen Code ein.

In achthundert Kilometern Höhe und mehrere tausend Kilometer Entfernung aktivierte sich das Orbit-Boden-Radar des HOBS. Die stationäre Anlage des Gerätes und modernste Technik ermöglichten eine Auflösung von zwanzig Zentimetern auf einem Suchgebiet von eintausend auf zweitausend Kilometern. Gleichzeitig mit der Aktivierung des Gerätes und der Ausstrahlung starker Radarimpulse, gingen in Europa, China und Nordkorea die Alarmanlagen los.

Doch dies tangierte den General wenig, besaß er nun doch endlich ein Bild von der Mirny-Basis. Er zögerte kurz und erkannte dann die Umrisse eines dreistrahligen Airliners neben einem großen Gebäude.

„Ja!“, rief er und hüpfte in die Luft. „Wir haben es. Wie lange bis Einschlag?“

„Dreißig Sekunden, Sir“, berichtete die Adjutantin mit Blick auf das Tablet in ihrer Hand.

„Gut, sehr gut.“ Der General nahm auf seinem Stuhl Platz und beobachtete das Radarbild.

Präsident Frakes lehnte sich in seinen Sessel zurück. Er überlegte. „Fuck it! Ich werde einfach die verdammte Antarktis annektieren. Das ist festes Land, im Gegensatz zur Arktis kann ich da Truppen stationieren. Genau! Das ist die Idee.“

Frakes tippte auf das Tablet auf seinem Schreibtisch und rief eine Telefonkonferenz auf. General Matthews, Kommandeur der Armee der Neuen Republik Amerika und des Goldwater-Konzerns, sowie Admiral Jason von der Navy und General Primer von der Air Force tauchten auf dem Tabletbildschirm auf.

„Meine Generäle, ich habe Sie jetzt angerufen, damit Sie sofort und ohne weitere Verzögerungen die Antarktis besetzen. Jedweder Widerstand ist auszuschalten, seien es Europäer oder Rebellen. Ich will, dass dieses Eis uns gehört!“

General Matthews blickte den Präsidenten an, als wäre dieser ein seltsames Tier, das einen neuen Trick gelernt hatte. „Sie wollen, dass wir Aktionsplan Unicorn Polaris in Kraft setzen? Sir?“, fragte er und überspielte seine Ungläubigkeit nur unzureichend.

„Ach wir haben sogar einen hübschen Namen dafür?“, freute sich Präsident Frakes. „Das ist ja wunderbar. Tun Sie es! Jetzt!“, befahl der Herr über knapp zweieinhalb Milliarden Menschen.

Er legte auf. Die drei Kommandeure der Teilstreitkräfte der NRA und Goldwater sahen sich an.

„Gut, das war interessant“, sagte Matthews. „Ich werde sofort vier Bataillone aktivieren und in die Antarktis fliegen lassen. Dazu noch zwei Drohnenpanzerkampfverbände. Ich denke die 35th Armor Regiment Panzerdivision und die 67te.“

„Gemäß des Aktionsplans wird die NRA Navy Flugzeugträger und Sammelschiffe in die Antarktis verlegen“, sagte Admiral Jason.

„Ja wie immer wird die Air Force die Supportaufgaben für diesen Einsatz übernehmen. Und natürlich Luftangriffe und Aufklärung fliegen.“ General Primer wirkte ruhig und gefasst.

„Gut Gentlemen. Dann legen wir mal los.“ Matthews beendete das Gespräch. Primer und Jason sahen sich an und legten ebenfalls auf.

Silas betrat den Mech und setzte sich wieder hin. Kira blickte ihre Mitinsassen an. Komodo sah noch schlechter aus als noch vor einigen Stunden. Sie machte sich wirklich Sorgen um den Mann.

„Zeigen Sie noch einmal Ihren Arm“, befahl sie dem Österreicher und half diesem sich der dicken Polarjacke zu entledigen. Der Innenraum war beheizt, also ging es problemlos. Sie wickelte den Verband ab und erschrak bis ins Mark, als sie die Wunde sah. Massiv infiziert, gerötet mit massiver Gewebsnekrose. Große schwarze Flecken und Linien waren auf dem Arm sichtbar und Eiter quoll geradezu aus der Wunde.

„Ach du Scheiße!“, sagte sie.

Silas rührte sich. „Was ist denn los?“, fragte er.

„Das sieht sehr schlimm aus“, beantwortete Kira die Frage des Jugendlichen. „Ich fürchte wir müssen den Arm amputieren, um das Leben deines Onkels zu retten.“

„Was!“, rief Silas. „Das kommt auf keinen Fall infrage. Komodo, du schaffst das doch.“

„Ich fürchte“, keuchte Komodo, „sie hat Recht. Wenn wir den Arm nicht entfernen, werde ich sterben.“

„Er hat schon jetzt eine massive Blutvergiftung. Der Arm ist keinesfalls mehr zu retten. Je schneller wir ihn entfernen, desto höher sind die Überlebenschancen von Komodo.“ Kira schüttelte bedauernd den Kopf.

„Es tut mir leid.“

In diesem Moment stieg Kapitänleutnant Rasmus wieder in den Mech ein.

„Das verdammte Flugzeug ist wieder da“, berichtete er. Kurz darauf kam Hagelstolz zurück und wurde von einem Zucken der Gatling-Kanonen zurückgehalten.

„Ihre Anwesenheit ist nicht mehr erforderlich“, erklang die melodische Stimme des SnowMech. Kira hörte das und schrie sofort: „Nein, nicht! Wir brauchen ihn, um Komodo zu retten. Er ist schwer krank.“

„Ich überlege“, erklang die junge Frauenstimme des Roboters. Dann: „Gemäß Prioritätenordnung lasse ich Sie an Bord. Kümmern Sie sich um Komodo. Ihm darf nichts weiter geschehen.“

Hagelstolz erkletterte den Mech und betrat die Kanzel.

Er nickte Kira zu: „Danke.“

„Nichts zu danken“, lächelte Kira.

„Also was ist los hier?“, erkundigte sich Hagelstolz und blickte auf Komodo. Er sah den Arm und zog pfeifend die Luft ein. „Oha, sieht nach Gasbrand aus.“

„Ja, ich muss ihn amputieren. Was haben Sie an Medikamenten und Ausrüstung dabei?“ Kira ließ sich die Materialien zeigen. „Ja, damit wird es gehen. Wir fangen gleich an, sobald wir im Lager sind.“

„Ja, das Lager. Wann können wir abfahren …? Wie heißt du eigentlich, Roboter?“ fragte Hagelstolz.

„Ich bin Snow Mech. Zu Diensten von Skyla, Komodo und Silas. Da Skyla nun anwesend ist, soll sie bestimmen, wie es weitergeht.“