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Der kleine Elf Elias arbeitet als Gehilfe in der Traumfabrik. Auf ihn wartet ein großes Abenteuer als eines Tages in der Traumbibliothek Träume gestohlen werden. Es ist den Elfen ein Rätsel, warum die Menschen immer weniger träumen, aber nun sind plötzlich alle Träume in Gefahr – die bisher geträumten und alle, die noch geträumt werden möchten. Er reist mit seinem Wilddrachen auf die Erde und bittet ein Mädchen um Hilfe, das eine besondere Gabe zum Träumen hat … Kinder lieben es, vor dem Schlafengehen etwas vorgelesen zu bekommen. Diese Geschichte nimmt Kinder mit auf eine Entdeckungsreise ins Land der Träume. Die Geschichte fördert die Kraft der Imagination, das bildhafte Denken und die Phantasie. Die Kapitel haben die perfekte Länge, so dass jede Nacht ein Kapitel vorgelesen werden kann. Das Buch eignet sich für die Altersstufe ab 6 Jahre zum abendlichen Vorlesen oder ab 9 Jahre für Erstleser. Leserstimmen: "Ein zeitloser Klassiker der Kinderliteratur" "Ein besonderes Kinderbuch zum Verschenken!" "Eine fantasievolle Geschichte, die Kinder ermutigt, an ihre Träume zu glauben" "Ein tolles Abenteuer – wie damals die Unendliche Geschichte aus meiner Jugend" "Wer Fantasie liebt, wird dieses Buch lieben"
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Impressum
1. Auflage
Copyright © 2021 – Yvette Himmel
Alle Rechte vorbehalten.
Coverdesign & Buchlayout: BookDesigns, www.bookdesigns.de
Illustration Cover: Anastasia
Verlag: Yvette Himmel c/o Zeuner Publishing, Inh. J. Zeuner, Zum Badestrand 2b, 15754 Heidesee OT Prieros
Vertrieb: Tolino Media
eBook ISBN: 9783759292889
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
1. Elias und die Traumfabrik
2. Cosmo, der Wilddrache
3. Die Traumbibliothek
4. Das Theseum in Gefahr
5. Die lange Reise unter die Wolken
6. Keonis Traum
7. Die Traumzaubermischung
8. Der Abschied
9. Die Kristallhalle
10. Ein neuer Tag
Elias ging fröhlich die steile Treppe hinauf und beobachtete dabei, wie der Mond am Wolkenhorizont aufging. Oben angekommen, warf er einen flüchtigen Blick auf die Turbine, die sich lautlos im Kreis drehte – alles war in bester Ordnung. Elias war zufrieden.
„Na dann wollen wir doch mal anfangen!“, sagte er und nachdem er in die Hände klatschte wurde die Turbine schneller und summte leise vor sich hin. Die Traumfabrik fuhr ihre Düsenantriebe hoch und erhellte die umliegenden Wolken und Sternschnuppen in tausenden Farben. Elias ging den schmalen Pfad zwischen den Turbinen und Zahnrädern entlang und warf ab und zu einen prüfenden Blick auf die einzelnen Teile. Dann nahm er seinen Bleistift aus der Hosentasche und schrieb hier und da etwas auf. Elias ist schon seit der letzten Sonnenwende Gehilfe für das Triebwerk in der Traumfabrik.
Er ging weiter, unter einem Propeller hindurch, direkt zum Großen Trichter. „Der Große Trichter ist das Kernstück der Traumfabrik. Er sammelt die Traumbläschen, aber er kann auch Traumfetzen, Traumstaub und feinste Traumpartikel einfangen. Diese werden dann in die Fabrik weitergeleitet und von den Traumwebern zu feinster Traumseide gewebt.“, erinnerte sich Elias an den Satz aus dem Traumwärterbuch – jenem Buch, das jeder Arbeiter der Traumfabrik in- und auswendig kennen musste.
Natürlich hat ihn die Traumfabrik mit ihren großen Zahnrädern, Turbinen und der Kristallhalle schon immer fasziniert. Und die große Traumbibliothek, in der die Zeitchroniken aufbewahrt wurden. Und natürlich wollte er schon immer hier arbeiten – davon träumten alle kleinen Elfenjungen, die, zusammen mit anderen Wesen, das Theseum bewohnen – ein Königreich zwischen Wolken und Sternen, über dem Planeten Erde.
Und obwohl die wenigsten Erdbewohner wissen, dass es dieses Königreich gibt, kennen die Theseaner – so heißen die Bewohner dieses Reiches – die Menschen, sogar sehr gut. Erstens leben sie ja hoch in den Wolken, über den Menschen und haben einen wunderbaren Ausblick auf alles, was auf der Erde geschieht. Zweitens – und sogar noch wichtiger – sind sie für die Träume zuständig, allen voran, das Elfenvolk. Elfen betreuen, zusammen mit Feen, Zaubereulen, Trollen und anderen Bewohnern des Theseums, die Traumfabrik schon seit Tausenden von Jahren und stellen sicher, dass die Menschen ihre Träume träumen können!
Elias war der glücklichste Elfenjunge, der je im Theseum gelebt hat, als ihm der Theseanische Senat erlaubt hatte, in der Traumfabrik zu arbeiten.
Elias strich über seine Arbeitshose, rasselte mit den Schraubenziehern, Zangen und anderem Werkgerät, das er in den vielen Taschen mitschleppte. Dann ging er weiter über eine schmale Brücke, unter der, wie bunte Bonbons in einer Süßigkeiten-Fabrik, die Traumbläschen auf einem Laufband hinauf in die Weberei transportiert wurden. Elias überblickte das Ganze mit seinem fachmännischen Blick. Er folgte der schmalen Rundtreppe hoch, die sich wie eine Schlange um die Weberei herum hochschlängelte. Oben angekommen, hatte er einen Überblick über die gesamte Fabrik und weit in den Horizont hinein.
Der Vollmond schien durch die durchsichtigen Baumstämme und erleuchtete den umliegenden Wald und die Dächer der Elfenhütten. Dort drüben, unter einem Honigblütenbaum, dessen Krone golden glänzte, sah Elias das Dach seines Hauses. Im Wohnzimmer war noch Licht.
Sicherlich saß Papa noch an seinen dicken Büchern und trank seinen Tausendkräutertee. Und sicherlich schliefen seine Geschwister schon fest. Schließlich war es schon nach Mitternacht. Mama war wohl wieder beim Geschichtenlesen im Kinderzimmer eingeschlafen. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie bei Emilia, Erwin, Elois und Elmo einschlief.
„Sicher ist Mama jetzt stolz auf mich“, dachte Elias in die Weite blickend. Immerhin hatte sie sein Traumfabrik-Diplom in Quarz einrahmen lassen und es über dem Kamin aufgehängt. „Schaut her, Kinder, euer Bruder ist jetzt ein richtiger Traumfabrik-Gehilfe!“, hatte sie damals gesagt.
Elias sah, dass das Licht in seinem Zimmer schon aus war. Ja, seine Geschwister schliefen. Und dort unten, auf der Erde, schliefen Millionen von Menschen. Und sie träumten. Hunderte von Millionen von Träumen würden bald durch die Wolken schäumen, Richtung Theseum, wo sie vom Großen Trichter eingesammelt werden können.
Ansonsten würden sie einfach zerplatzen, wie Seifenblasen: was gerade noch ein wundersamer Traum voller Hoffnung, Mut, Erwartung, Abenteuer oder phantasievoller Wesen war, würde in tausende Stücke zerfallen, bersten und sich in den unendlichen Weiten des Alls verflüchtigen. Nichts würde zurückbleiben.
Elias lehnte über das Geländer auf dem Dach der Weberei und schaute prüfend nach unten. Es war eine wolkenlose Vollmondnacht und sein Blick reichte durch eine tiefe Schlucht – den Großen Riss – bis zur Erde herab, wo er dieselben Dächer und ausgeschalteten Lichter sah, wie hier im Theseum. Er sah auch die vielen bunten Traumblasen aufsteigen. Er wusste, es werden immer mehr, wenn die Nacht fortschreitet. Die meisten Träume kommen dann in der Morgendämmerung. Denn dann träumen die Menschenkinder. Kinderträume sind bekanntlich die besten und beständigsten.
Elias war zufrieden, alles lief genau so, wie es sollte. Wie jede Nacht. Wie schon seit vielen Jahrtausenden. Die Laufbänder summten vor sich hin, die Zahnräder drehten sich sanft knirschend und aus der Weberei unter ihm knisterte es leise, während die Traumblasen zu feinem Traumgarn verarbeitet wurden.
„Jeder Mensch träumt bis zu 10 Träume jede Nacht“, erinnerte sich Elias an sein Traumwärterbuch. Natürlich waren das nicht alles große Träume, die einmal das Leben oder die Welt verbessern würden. Darunter waren viele Wunschträume, in denen Kinder von neuen Fahrrädern träumten, oder Erinnerungsträume, in denen Mama von ihrer ersten Klavierstunde träumte, oder auch kurze Tagesträume, in denen Papa kurz von einem wohlverdienten Urlaub träumt. Das sind alles wichtige Träume, weil sie helfen, die Gedanken und Gefühle zu sortieren. Oder man träumt auch mal mitten in der Mathestunde, am Strand in der Sonne zu liegen, obwohl die Ferien noch weit weg sind. Solche Träume kamen natürlich auch in die Traumfabrik und wurden direkt weiterverarbeitet – zu neuem Traumstaub, der dann weiter vermischt wurde zu neuen Träumen.
Die kleinen Träume waren sehr nützlich, um neuen Traumstaub zu machen in der Traumfabrik, aber sie kamen nicht in die Traumweberei. Dorthin kamen die großen Träume – in die Welt Geträumtes – ja, nur die verwirklichten Träume kamen in die Traumweberei zu den Traumwebern. Sie wurden zuerst zu hauchdünnem, magischem Traumgarn gezogen und in der Weberei zu großen Papyrusrollen gewoben. Da stand dann der ganze Traum aufgeschrieben. Aufgehoben. Für immer. In den Zeitchroniken.
Und manchmal, nicht so oft, da kamen die ganz großen Träume über das Laufband – sie glitzerten mit einem goldigen Glanz und man sah ihnen an, dass sie Großes vollbracht hatten.
Es gab auch jene großen Träume, die unerfüllt blieben. Dessen Träumer immer wieder zu ihnen zurückkehrten, sie aber nicht verwirklichen konnten. Diese Träume wurden im Antiquarium, links hinter der Weberei, aufgehoben: unerfüllte Weltreiseträume, Träume von großen Eroberungen ferner Welten oder von goldenen Brücken, die Städte verbinden – Träume, für die es mehrere Generationen braucht, wie zum Beispiel der Traum, die Wälder zu retten – auch solche Träume wurden von den Traummischern zu neuen Träumen verarbeitet. Damit sie weitergeträumt werden können. So werden sie von neuen Eigentümern geträumt und haben eine neue Chance, verwirklicht zu werden.
Elias schaute nach links über das Geländer hinweg. Dort war das Kernstück der Traumfabrik – die Kristallhalle, in der sich die Traummischerei befand. Dort arbeiteten die Traummixer, Traumwürzer und Traumprüfer. Dort, hinter den Kristallwänden, die im Goldglanz schimmerten und jedes noch so kleine Fünkchen Sonnenlicht auffingen – dort wurden neue Träume gemacht. Aus Sternenstaub, der direkt von den Sternen im Himmel hier oben durch das offene Glasdach hereinsickerte. Und aus feinsten Sonnenstrahlen, die von den Kristallwänden eingefangen wurden. Und natürlich vom Traumstaub aus den kleinen Träumen.
Dort, wo es so schön glänzte und schimmerte – dort arbeiteten auch die Traumdesigner. Sie entwarfen Träume. Sie schufen wundervolle, phantasiereiche, mutige, bunte Träume! Sie waren die besten Träumer, die es im Theseum gab. Sie konnten aus kleinsten Sternstaubkörnern ganze Welten erschaffen – mit ihren goldenen Pinseln auf hauchdünnen Kristallplatten entwarfen sie die kühnsten Abenteuer und unglaublichsten Traumlandschaften, in die dann so ein Traum vom Überschallschiff gepackt werden konnte. Damit der Träumer den Traum besser versteht und ihn sich merkt.
Man erzählt sich, dass Galimetorix, ein berühmter Traumdesigner, aus einem einzigen Sternstaubkörnchen einem kleinen Jungen den Traum entworfen hat, die erste selbstfahrende Lokomotive zu bauen. Dieser Junge, Georg, lebte neben einem Kohlewerk und sah täglich zu, wie Pferde die schweren Kohlewaggons ziehen mussten. Er grübelte und überlegte, wie er das Problem lösen könnte. Eines Tages, während er seinen heißen Tee trank und in einen Haferkeks biss, sah er, wie kleine Dampfwölkchen aus der Pfeife seines Vaters aufstiegen – da erinnerte er sich plötzlich, dass er doch von einer dampfenden Lokomotive geträumt hatte, die viele Waggons gleichzeitig ziehen könnte. Seitdem beschäftigte ihn dieser Traum und er tüftelte und tüftelte bis er, einige Jahre später, der Erfinder der Dampflock wurde. Kekse liebte er übrigens immer noch, aber jetzt konnte er sich per Dampflock immer frische aus der naheliegenden Kleinstadt liefern lassen. Und natürlich den Hafer für seine Pferde, die von nun an frei grasten und etwas verwundert beobachteten, wie die Dampflock kleine Wölkchen in die Landschaft zauberte.
Elias holte sich seinen Honigkeks aus der Tasche und seufzte.
Elias hatte nämlich insgeheim den Traum, Traumdesigner zu werden. Natürlich war es schön, als Traumfabrik-Gehilfe zu arbeiten, aber Traumdesigner waren etwas Besonderes. Doch Elias wusste auch, dass nicht alle Elfen Traumdesigner werden können. Nur jene, bei denen die Gabe auch erwacht. Dieses geschieht entweder im Alter von 333 Elfenjahren ... oder mit 777 Elfenjahren ... oder auch nie. Elias konnte es nicht erwarten, denn bald würde er 333 werden – die nächste Sonnenwende stand kurz bevor und dann wird er 333.
Dann würde sich zeigen, ob er die Gabe hat.
Im Elfendorf erzählte man sich immer noch, wie es damals war, als die Gabe in Galimetorix erwachte: es war mitten in der Nacht gewesen, an seinem 333. Geburtstag. Das Dorf war schon eingeschlafen, als sie auf einmal von einem bunten, fröhlichen Feuerwerk geweckt wurden. Die Elfendorfeinwohner sahen aus ihren Fenstern, wie aus Galimetorix Hütte kunterbunte Traumblitze in den nächtlichen Himmel sprühten, wie tausende kleine Regenbogen und Galimetorix wirbelte fröhlich durch die nächtlichen Straßen, malte seine Abertausend Traumideen in die Luft. Natürlich musste er noch ein Sonnenjahr eine Ausbildung zum Traumdesigner machen, denn die Gabe allein reichte nicht, sei sie auch noch so groß. Heute gilt Galimetorix immer noch als einer der größten Traumdesigner.
Elias kaute nachdenklich an seinem Keks herum und fragte sich, ob es denn auch bei ihm so sein würde. Naja, bald würde er es ja wissen. Und bis dahin hatte er ja genügend zu tun in der Traumfabrik. Er beobachtete freudig, wie drüben aus der Kristallhalle die fertigen Träume aus dem Riesensieb rieselten.
Nachdem nämlich die Traumdesigner mit ihrer Arbeit fertig waren, wurden die fertigen Träume durch das Riesensieb auf die Erde herabgeschickt. Millionen winziger Glitzerschnuppen brachten den Traum ihren passenden Träumern. In wolkenlosen Nächten konnte man dann einige dieser Glitzerschnuppen am Himmel sehen. Aber meistens waren sie so schnell, dass sie für das menschliche Auge unsichtbar blieben.
Elias beobachtete, wie auch heute Nacht die ersten Träume durch das Sieb rieselten. Die Glitzerschnuppen fingen sie blitzschnell auf und beeilten sich, um die Träume pünktlich zu ihrem Träumer zu bringen. Und so ging es jede Nacht aufs Neue.
Elias beobachtete, wie eine der Glitzerschnuppen einen besonders großen Traum auffing. Ein Junge auf der Erde arbeitete im Zoo. Er wird heute Nacht davon träumen, dass Tiere nicht mehr in Käfige müssen. Viele Jahre später, als junger Mann, wird er sich sicherlich für Wildtiere einsetzen. Ob er sich den Traum erfüllt, hängt ganz von ihm selbst ab. Vielleicht wird er einen Nationalpark gründen, irgendwo in Afrika. Oder ein Tierheim. Er wird diesen Traum noch jahrelang träumen. Der Traum wird immer wieder als Traumblase vom Großen Trichter eingesammelt, um nicht zu zerplatzen. Manchmal träumen die Menschen jahrelang denselben Traum, bis sie ihn in Wirklichkeit umsetzen können. Und die Traummischer werden ihn oft unter seine Träume mischen, um dabei zu helfen. Damit er ihn über die Jahre nicht vergisst. Und wenn er sich diesen Traum erfüllt hat, dann kommt er in die Traumbibliothek. In die Zeitchroniken.
Elias seufzte leise in die Nacht hinein. Hätte er bloß die Gabe des Träumens. In seiner Familie hatte aber bisher niemand die Gabe vor ihm gehabt, deshalb machte er sich nicht allzu viele Hoffnungen. Er wusste zwar, dass es auch schon Fälle gegeben hatte, wo es nicht zur Familientradition gehörte und weitervererbt wurde, bei Galimetorix zum Beispiel. Ja, das nächtliche Feuerwerk hatte selbst Galimetorix überrascht, denn er hatte es nicht erwartet. Seine Eltern hatten die Gabe nicht und auch sämtliche Onkel, Tanten und Ur-ur-urgroßneffen – keiner hatte die Gabe des Träumens. Galimetorix konnte es kaum glauben, dass selbst am nächsten Tag, als es in der „Theseaner Tageszeitung“ stand, er immer noch wiederholte: „Was für eine Überraschung“ und er alle fragte, ob sie denn auch das Feuerwerk gesehen hätten.
Ja, ab und zu erwacht die Gabe ganz überraschend, wenn man es nicht erwartet und auch wenn keiner in der Familie sie hatte.
„Es muss ja jemand erster sein“, dachte Elias, seinen Keks essend. Dieser Gedanke machte ihm Mut. „Ich schaffe es sicher, irgendwann.“ Er lehnte sich lächelnd an das Geländer der Weberei und hörte zu, wie es unten knisterte und rauschte. Die Traumfabrik arbeitete wie jede Nacht einwandfrei. Seine Arbeit war getan. Für heute Nacht jedenfalls. Elias war zufrieden.