Die Errettung Fatmes - Wilhelm Hauff - E-Book

Die Errettung Fatmes E-Book

Wilhelm Hauff

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Beschreibung

Eine spannende Märchen-Novelle von Wilhelm Hauff!Als Mustafa für seine Schwester Fatme und ihre Freundinnen, unter denen auch seine Braut Zoraide ist, ein großes Geburtstagsfest organisiert, nimmt die Feier jedoch bald ein böses Ende: Seeräuber kapern das Boot der Feiernden. Ausgerechnet Fatme und Zoraide werden entführt, um als Sklavinnen verkauft zu werden. Schafft es Mustafa, die beiden zu befreien und sich somit von dem Fluch, den ihm sein Vater als Strafe auferlegte, zu befreien?-

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Seitenzahl: 32

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Wilhelm Hauff

Die Errettung Fatmes

 

Saga

Die Errettung FatmesCoverbil/Illustration: Shutterstock Copyright © 1825, 2020 Wilhelm Hauff und SAGA Egmont All rights reserved ISBN: 9788726701388

 

1. Ebook-Auflage, 2020

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.

 

SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk

– a part of Egmont www.egmont.com

4. Die Errettung Fatmes

Mein Bruder Mustapha und meine Schwester Fatme waren beinahe in gleichem Alter. Jener hatte höchstens zwei Jahre voraus. Sie liebten einander innig und trugen vereint alles bei, was unserem kränklichen Vater die Laft seines Alters erleichtern konnte. An Fatmes sechzehntem Geburtstage veranstaltete der Bruder ein Fest. Er liess alle ihre Gespielinnen einladen, setzte ihnen in dem Garten des Vaters ausgesuchte Speisen vor, und als es Abend wurde, lud er sie ein, auf einer Barke, die er gemietet und festlich geschmückt hatte, ein wenig hinaus in die See zu fahren. Fatme und ihre Gespielinnen willigten mit Freuden ein; denn der Abend war schön, und die Stadt gewährte besonders abends, von dem Meere aus betrachtet, einen herrlichen Anblick. Den Mädchen aber gefiel es so gut auf der Barke, dass sie meinen Bruder bewogen, immer weiter in die See hinaus zu fahren. Mustapha gab aber ungern nach, weil sich vor einigen Tagen ein Korsar hatte sehen lassen. Nicht weit von der Stadt zieht sich ein Vorgebirge in das Meer. Dorthin wollten noch die Mädchen, um von da die Sonne in das Meer sinken zu sehen. Als sie um das Vorgebirge herum ruderten, sahen sie in geringer Entfernung eine Barke, die mit Bewaffneten besetzt war. Nichts Gutes ahnend, befahl mein Bruder den Ruderern, sein Schiff zu drehen und dem Lande zuzurudern. Wirklich schien sich auch eine Besorgnis zu bestätigen, denn jene Barke kam jener meines Bruders schnell nach, überholte sie, da sie mehr Ruder hatte, und hielt sich immer zwischen dem Land und unserer Barke. Die Mädchen aber, als sie die Gefahr erkannten, in der sie schwebten, sprangen auf und schrien und klagten; umsonst suchte sie Mustapha zu beruhigen, umsonst stellte er ihnen vor, ruhig zu bleiben, weil sie durch ihr Hin- und Herrennen die Barke in Gefahr brächten, umzuschlagen. Es half nichts, und da sie sich endlich bei Annäherung des anderen Bootes alle auf die hintere Seite der Barke stürzten, schlug diese um. Indessen aber hatte man vom Land aus die Bewegung des fremden Bootes beobachtet, und da man schon seit einiger Zeit Besorgnisse wegen Korsaren hegte, hatte dieses Boot Verdacht erregt, und mehrere Barken stiessen vom Lande, um den Unsrigen beizustehen. Aber sie kamen nur noch zu rechter Zeit, um die Untersinkenden aufzunehmen. In der Verwirrung war das feindliche Boot entwischt, auf den beiden Barken aber, welche die Geretteten aufgenommen hatten, war man ungewiss, ob alle gerettet seien. Man näherte sich gegenseitig, und ach! es fand sich, dass meine Schwester und eine ihrer Gespielinnen fehle; zugleich entdeckte man aber einen Fremden in einer der Barken, den niemand kannte. Auf die Drohungen Mustaphas gestand er, dass er zu dem seindlichen Schiff, das zwei Meilen oftwärts vor Anker liege, gehöre, und dass ihn seine Gefährten auf ihrer eiligen Flucht im Stich gelassen hätten, indem er im Begriff gewesen sei, die Mädchen auffischen zu helfen; auch sagte er aus, dass er gesehen habe, wie man zwei derselben in das Schiff gezogen.