Die Flucht der Partymädchen - Martin Schneider - E-Book

Die Flucht der Partymädchen E-Book

Martin Schneider

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Beschreibung

Eine kleine Gruppe junger Frauen lässt kaum eine Party aus. Obwohl sie immer freundlich sind, werden sie gejagt. Eine Jagd von Berlin nach Athen und weiter über die Peloponnes. Erst ist eine Berliner SOKO hinter den armen Mädchen her, dann ist ihnen Europol auf den Fersen und zu allem Überfluss verfolgt sie auch noch der Grendel Vladimir Jukow. Und all das nur, weil sich diese Mädchen nicht konventionell ernähren wollen?

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Seitenzahl: 274

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Berlin bei Nacht

SOKO-Vampir

Partyzeit

SOKO-Vampir, Zentrale Berlin

Blutengel

Finale

Geschöpfe der Nacht

Katerzeit

Polizei Athen

Athener Nachtleben

Nafplio

Auf der Flying Spirit

Nacht in Nafplio

Athener Kommissariat

Die Diros Höhle

Luises Finale

Zimmermann und Margis

Höhlenleben

Berlin bei Nacht

Jede Nacht ziehen die Teenager Luise, Vera und Anastasia durch die Clubs der Hauptstadt. „Ich liebe diese Stadt!“, sagt Luise, als sie gerade eine Bar betritt.

„Kein Wunder, schließlich bist Du hier geboren.“, antwortet ihr Anastasia. Auch sie lebt schon lange in Berlin, erinnert sich aber noch oft an ihre Kindheit in Moskau.

„Hier ist es auf jeden Fall wärmer als in Moskau.“, vermutet Luise, obwohl auch Berlin zu dieser Jahreszeit recht kalt ist.

„Ach, ich weiß nicht. Diese Großstädte sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren.“, gibt Vera ihren Senf dazu, als sie die Bar betritt. Sie sieht einen jungen Mann gleich vorn an der Tür sitzen. Er wirkt recht eingeschüchtert, wie er sich an seiner Flasche Importbier festhält. „Hey, ich habe Dich hier noch nie gesehen.“, spricht sie ihn an. Vera hat ein verführerisches Lächeln, einen perfekten Körper und trägt ein hautenges Kleid, das all ihre weiblichen Vorzüge zur Geltung bringt. Vera fackelt nicht lange, sie weiß genau, was sie will und sie nimmt sich das, worauf sie gerade Lust hat.

Der junge Mann dreht sich um, mustert diese bildhübsche junge Frau, doch da er noch nicht viel getrunken hat, hört er noch auf seinen Verstand, der ihm sagt, dass diese junge Frau eine Prostituierte sein muss. „Sorry, aber Dich kann ich mir nicht leisten.“ Er wendet sich allerdings nicht von ihr ab, denn dafür sieht sie viel zu sexy aus.

„Seht ihr, was ich meine.“, sagt Vera zu ihren Mädels. Obwohl der junge Mann recht hat, lässt sie ihn nicht stehen.

„Was hast Du, der Kleine hat doch recht.“, sagt Anastasia zu Vera, laut genug, dass er es auch hören kann. „So, wie er aussieht, kann er sich gerade mal dieses Bier leisten.“

Auch Luise schaut sich den jungen Mann an und fragt ihn eher so nebenbei: „Hey, nimmst Du Drogen?“ Er wirkt nicht bekifft, auch nicht betrunken.

„Ich? Äh,… nein, wieso?“, stammelt der überraschte Gast. Er schaut sich die jungen, überaus hübschen Frauen an. Eine schöner als die andere. Er ist noch recht unerfahren und zudem auch noch schüchtern und was das Schlimmste ist, er hat gerade erst sein erstes Bier vor sich stehen. Johann ist zum ersten Mal allein in eine Bar gegangen. Er wollte sich mal umsehen, ob er vielleicht hier eine Frau kennenlernen kann. Dass es allerdings so leicht sein wird, mit solchen Mädchen ins Gespräch zu kommen, überrascht ihn doch sehr. Ob er tatsächlich mit einer von ihnen einen netten Abend verbringen kann? Nein, muss er sich eingestehen, denn dafür reicht sein Geld tatsächlich nicht aus, aber er kann sich nicht von ihnen abwenden.

„Komm Kleiner, ich geb Dir einen aus.“, sagt Vera und zerrt am Ärmel des Mannes.

Er ist überwältigt von ihrer Schönheit und schaltet seinen Verstand ab. „Ja, danke. Ich heiße übrigens Johann.“ Will sie nur mit ihm spielen? Ein Blick auf ihren Körper genügt und Johann ist es egal, was sie mit ihm vorhat.

„Wie auch immer.“, winkt Vera ab und erspäht einen Tisch, an dem bereits ein anderes Pärchen sitzt. „Kommt mit!“ Vera geht zu dem Tisch, schaut den beiden tief in die Augen. Sie sagt nichts, doch ihre Augen sprechen eine eindeutige Sprache und die beiden machen den Tisch frei.

Johann fragt sich, was sie den beiden wohl gesagt hat, denn sie nehmen schnell ihre Drinks und verschwinden.

Die vier setzen sich an den nun frei gewordenen Tisch und Vera bestellt: „Vier Wodka!“, ohne auch nur daran zu denken, Johann zu fragen, ob er auch einen will.

„Danke, aber ich möchte…“, versucht Johann abzulehnen. Er ist verwirrt, weiß nicht so recht, wer diese Mädchen sind und was sie mit ihm vorhaben. Ihr Auftreten lässt ahnen, dass sie keinerlei Widerspruch dulden und ihr Aussehen raubt Johann jeglichen Verstand. Er beschließt, sich ihnen hinzugeben und den Abend in ihrer Gesellschaft zu genießen, denn zurück kann und will er nicht mehr. Sollen sie doch mit ihm machen, was sie wollen. Johann nimmt seinen Drink und sagt leise: „Danke.“

Luise lächelt ihn milde an, doch dann sagt sie: „Teil ihn Dir ein, mehr gibt´s nicht!“ Sie hasst es, wenn ihre Beute zu stark nach Alkohol schmeckt.

Was ist denn nun, fragt sich Johann. Sie hört sich an, als wäre sie seine Mutter, dabei sieht sie so cool aus, als ob sie ihrer eigenen Mutter gerade entlaufen ist. „Äh, ja… ist schon gut.“, stammelt Johann und stellt das halbvolle Glas wieder ab.

Die drei Mädchen trinken ihre Gläser leer und spielen derweil etwas an Johann herum. Anastasia streichelt seine Haare, Luise küsst ihn und Vera prüft bereits ausgiebig seine Männlichkeit, bis sie dann zu dem jungen Mann sagt: „Komm, ich brauche es jetzt!“ Sie steht auf, geht in Richtung Toiletten, ohne sich zu ihm umzudrehen.

Johann ist verwirrt… und geil. Will dieses atemberaubende Mädchen jetzt wirklich Sex? Mit ihm? Erst als ihm Anastasia in die Rippen piekst und ihm dazu ermutigend zunickt, steht er auf und läuft Vera hinterher.

„Lass uns was übrig!“, ruft Anastasia Vera hinterher, dann verschwinden die beiden nacheinander auf der Damentoilette. „Der Kleine ist niedlich, oder?“

Luise schaut Anastasia verständnislos an: „Hast Du immer nur das eine im Kopf?“

Anastasia zuckt mit der Schulter. „Warum denn nicht? Ich mag Sex.“

Johann steht verunsichert vor der Tür mit dem Frauenpiktogramm. Was sollen die Leute von ihm denken, fragt er sich, doch die Aussicht auf schnellen Sex mit der schönen Vera lässt ihn seine Scheu überwinden. Johann drückt die Türklinke zum Damen Klo herunter und tritt ein.

Luise wartet geduldig, doch Anastasia steht nach drei Minuten auf und verlässt den Tisch mit den Worten: „Ich hab Hunger!“ Luise schüttelt den Kopf und folgt Anastasia zu den Toiletten. Die beiden betreten vorsichtig den Sanitärraum, checken, ob sie allein sind, und dann ruft Anastasia ins Damen Klo hinein: „Vera, bist Du denn schon soweit?“

Hinter einer der Kabinentüren antwortet ihnen Vera: „Ja, kommt doch rein.“

Fünf Minuten später stehen die drei Mädels vor den Waschbecken und schauen sich durch den großen Spiegel an, sie richten ihre Frisuren, waschen sich die Hände und dabei bemerkt Vera: „Der Kleine war doch lecker, oder?“

„Viel war´s ja nicht.“, sagt Luise etwas enttäuscht, denn ihr Appetit ist noch nicht zufriedenstellend gelöscht.

„Ist eigentlich schade um ihn.“, sagt Vera und schließt die Tür. Mit ihren langen Fingernägeln greift sie in den Vierkant des Schlosses und dreht, bis die Anzeige von Grün auf Rot wechselt. Um ihre wunderschönen Fingernägel muss sie sich dabei keinerlei Sorgen machen, denn sie sind fest, als wären sie aus Stahl. „Gehen wir, die Nacht ist noch jung und den hier werden sie so schnell nicht entdecken.“ Die drei verlassen das Damen Klo und amüsieren sich den Rest des Abends.

Am nächsten Abend verlassen die drei gegen halb acht das Hotel. Der Portier weiß, wie kühl es draußen ist. Er sagt mit väterlicher Fürsorge: „Mädchen, ihr braucht doch Jacken. Draußen ist es kalt.“

Vera dreht sich lächelnd zu dem Portier um: „Ach, lass mal, so schnell frieren wir schon nicht.“ Die drei gehen hinaus und müssen feststellen, dass der Alte recht hatte, doch sie frieren tatsächlich nicht so schnell. Sie schauen sich um, als ihnen jemand hinterherpfeift. Anastasia mustert kurz den kahlköpfigen Mann, dann geht sie weiter. „Da gibt es doch bestimmt noch was Besseres. Ich will erstmal tanzen.“

„Ja, ich auch!“ Luise hält nach einem Club oder einer Bar Ausschau. Sie entdeckt die Leuchtreklame mit der Palme auf der anderen Straßenseite.

„Was ist mit dem Hawaii da drüben?“, fragt Vera, als sie auch die Leuchtreklame sieht.

„Waren wir da schon mal?“, fragt Anastasia, weil sie sich an diesen Laden nicht erinnert, doch sie steuert bereits darauf zu, denn sie fröstelt bei den winterlichen Temperaturen im nächtlichen Berlin.

„Keine Ahnung, aber mir ist kalt!“, antwortet Vera und folgt ihr.

Luise hat schon einen etwas älteren Mann auf der anderen Straßenseite entdeckt und flirtet bereits mit ihm. „Hey, schaut euch den mal an!“ Luise winkt dem Mann zu und schickt ihm einen Handkuss hinüber. Er wirkt gepflegt und ist modisch gekleidet.

„Jaja, ganz nett.“, sagt Vera gelangweilt. Sie will erstmal ins Warme.

Luise flirtet weiter und winkt sich den Mann herüber. Da der Straßenlärm ein Gespräch unmöglich macht, bedeutet sie ihm, dass sie ins Hawaii will. Der Mann wiederum deutet auf zwei andere Männer hin, die gerade zu ihm stoßen. „Mädels, er bringt noch zwei Snacks mit!“ Die Frauen drehen sich um und begutachten die Männer von Weitem.

„Die sehen doch recht gut aus.“, mustert sie Vera mit einem prüfenden Blick, dann geht sie in die Bar.

Auch Anastasia wirft einen kurzen Blick auf die drei Männer. „Ja, passt doch.“, dann folgt sie Vera ins Warme. Vera redet gleich mit dem Türsteher, der wegen der Kälte drinnen aufpasst. „Wir brauchen einen Sechsertisch!“, teilt sie ihm mit, als auch Luise und Anastasia hereinkommen.

Der Türsteher schaut sie fragend an: „Seid ihr schon volljährig?“ Die drei sehen so unschuldig, aber doch sexy aus.

Keine von ihnen hat einen Ausweis dabei. Anastasia schaut dem Türsteher direkt in die Augen und er kann ihren Blick nicht widerstehen. „Echt jetzt?“

„Ist ja schon gut.“, winkt der Türsteher ab. „Wieso für sechs?“, fragt er die die drei Frauen.

Vera zeigt nach draußen: „Da, die drei Männer gehören zu uns!“ Der Türsteher sieht nach draußen und erkennt drei Männer, die auf ihn zukommen. Da sie entsprechend gekleidet sind, weist er den drei Mädchen einen großen runden Tisch, am anderen Ende des Clubs zu. „Kommt, ich hab Durst!“, geht Vera voran.

„Gedulde Dich!“, sagt Anastasia und fügt hinzu: „Trinken wir erstmal was.“

Marc, Tom und Frank sind vollkommen aufgekratzt, nachdem sie die drei Mädchen von weitem gesehen haben. Sie gehen hinein und Marc sagt zum Türsteher: „Wir wollen zu den drei netten Damen, die gerade vor uns reingegangen sind.“

Tom sagt leise: „Hoffentlich sind sie schon volljährig.“

Der Türsteher wirft noch einen prüfenden Blick auf die drei und zeigt dann durch den Saal. „Die Damen erwarten euch dahinten.“ Er wundert sich über die drei Mädchen und hofft, dass sie keinen Ärger machen, aber weil es noch genug freie Plätze in der Bar gibt, freut er sich über jeden weiteren Gast und die drei sehen spendabel aus.

Marc ist sonst vorsichtiger, doch beim Anblick der Mädchen will er nicht an Konsequenzen denken: „Ach was, wenn sie hier reinkommen, sind sie auch alt genug.“ Er vertraut dem Auge des Türstehers.

„Kommt Jungs, ich bin mal gespannt, wie sie aus der Nähe aussehen.“, eilt Frank voraus. „Hi, dürfen wir uns zu euch setzen?“, fragt er die drei bildhübschen Mädchen. Frank ist überwältigt von ihrer jugendlichen Schönheit.

„Ja, wir haben einen großen Tisch.“, lächelt Luise.

Anastasia sagt trocken: „Wir nehmen dreimal Wodka pur.“

„Kommt sofort!“, antwortet Tom, er hat sich schon in dieses rassige Mädchen verliebt. Tom schnipst mit den Fingern und als die Kellnerin herantritt, sagt er: „Dreimal Wodka pur und drei doppelte Whisky!“, sie trinken immer Whisky, wenn sie losziehen. Als die Getränke bestellt sind, stellt sich Tom vor. „Du siehst fantastisch aus, darf ich Deinen Namen erfahren?“, lächelt er Anastasia an. Er ist überrascht, dass die drei so aufgeschlossen sind.

„Ich bin Anastasia.“, sie zeigt auf ihre Freundinnen und sagt: „Das sind Luise und Vera.“

Die Männer beginnen sich mit den Mädchen zu unterhalten und nach einer Weile sagt Vera: „Ich will tanzen!“

Sofort steht Frank auf und reicht ihr die Hand. Frank tanzt nicht so gern, doch er weiß, solchen Mädchen schlägt man keinen Wunsch ab, schon gar nicht, wenn man bei ihnen zum Zuge kommen will. Er gibt alles, um bei der schönen Anastasia zu punkten, doch so langsam wird ihm klar, dass diese Mädchen es nicht auf ein schnelles Abenteuer abgesehen haben. Zu Tom flüstert er: „Das sind doch sündhaft teure Hostessen?“

Tom hat sich bereits dieselbe Frage gestellt und antwortet: „Sicher. Soll ich Dir was borgen?“ Auch wenn es ihn ruiniert, will er sich diesen Fang nicht entgehen lassen.

Die drei Pärchen tanzen und vergnügen sich. Den drei Männern ist klar, worauf dieser Abend hinausläuft, sie wissen nur noch nicht, wie sich das Ganze abspielen wird. Nach einigen Drinks fragt Vera: „Habt ihr ein Zimmer?“, dabei lächelt sie Frank an. „Ich brauche jetzt mehr.“, ihr Lächeln verrät dem Mann ihre Lust auf Sex, doch er weiß, dass es bald um Geld gehen wird. Um sein Geld.

Frank ist verheiratet, doch er hat einen Plan: „Tom, hast Du genug Platz in Deiner Bude?“ Tom hat ihm gesagt, dass er gerade Single ist.

„Klar, gehen wir zu mir.“, antwortet Tom, dann erklärt er lächelnd Anastasia: „Ich wohne nicht allzu weit weg.“ Er reicht ihr die Hand.

Anastasia lächelt mit einem verliebten Blick zurück, nimmt seine Hand und sagt: „Hoffentlich bist Du im Bett genauso fit, wie auf der Tanzfläche.“ Anastasia hat sich bis jetzt prächtig mit Tom amüsiert und sie will noch mehr von ihm, viel mehr.

Frank hat wenig Lust, sich zu sechst in Toms Auto zu quetschen. „Geht ihr schonmal vor. Wir nehmen ein Taxi.“ Frank winkt die Kellnerin heran, bestellt ein Taxi und die Männer legen schnell zusammen, um die Zeche zu zahlen. Frank fragt seine Freunde: „Was werden sie uns wohl kosten, ich habe nur noch vierhundert dabei?“

„Was solls, wenn sie nicht vorher mit der Sprache rausrücken, müssen sie mit dem zufrieden sein, was wir dabeihaben.“, sagt Tom locker. Er holt sein Auto und als er mit Luise, Anastasia und Marc losfährt, kommt auch schon das Taxi für die anderen beiden heran.

Tom hat ein großes Apartment in Charlottenburg. Er schließt die Tür auf, macht Licht und sagt verliebt zu Anastasia: „Wir nehmen das Schlafzimmer.“ Er weist auf einen stylischen Barwagen, der mitten im Raum steht. „Nehmt euch was zu trinken!“ Tom fragt sich, ob die anderen schon über den Preis gesprochen haben, doch dann schaut er in Anastasias tiefblaue Augen und fragt: „Hast Du Durst?“ Er wagt es nicht, sie nach dem Preis zu fragen.

„Und wie. Aber erst will ich Sex!“ Anastasia zieht Tom ins Schlafzimmer. Verdutzt, aber voller Vorfreude stolpert Tom ihr hinterher.

Marc geht an den Barwagen und fragt Luise: „Was möchtest Du?“

Luise nimmt Marcs Hand und hält ihn davon ab, sein Whiskyglas zu füllen „Erst mal nur Dich und zwar pur.“

Marc will sie küssen, doch Luise beißt sich in seinem Hals fest. „Au! Luise, nicht so fest, das tut weh.“ Der Schmerz lässt schnell nach und Marc greift sich ihren festen Hintern so lange, bis seine Kräfte schwinden.

Frank schaut den beiden zu und wundert sich etwas, doch Vera steht bereits vor ihm und beißt sich an Franks Hals fest. So, wie es auch Luise macht. „Aua!“ Frank will keinen Knutschfleck, denn den müsste er vor seiner Frau verstecken, doch bei diesem Mädchen ist ihm alles egal. Er hält diese traumhafte Frau in seinem Arm, der kurze Schmerz ist schon weg. Was sie ihm wohl kosten wird? Frank schiebt den Gedanken beiseite und konzentriert sich auf Veras Kurven in seiner Hand, während sie ihm unbemerkt das Blut aussaugt.

Als Vera sich ihren Mund mit dem Handrücken abwischt, fällt Frank wie ein nasser Sack in sich zusammen. „Nicht schlecht! Der Whisky gibt ihm so eine angenehme, raue Note, findest Du nicht auch?“, fragt Vera Luise.

Luise leckt sich ihren Mund ab. „Ja, hast recht.“ Luise lässt Marc los und auch er sackt leblos zusammen. Die beiden Frauen gehen leise zum Schlafzimmer und lauschen an der Tür. „Psst!“ Luise legt sich ihren Finger auf den Mund und flüstert dann empört: „Anastasia spielt wieder mit dem Essen herum.“

„Lass ihr doch den Spaß.“, flüstert Vera. „Komm, gehen wir uns frisch machen.“, damit verschwinden die beiden im Bad und wischen sich das Blut von den Lippen.

Anastasia lässt sich von Tom verwöhnen, sie genießt sein Liebesspiel, bis sie kommt. Sie gönnt Tom noch einen Moment, dann saugt auch sie ihren Liebhaber aus, bis in ihm kein Leben und kein Blut mehr steckt. Anastasia empfindet ein wohliges Sättigungsgefühl in sich. Sie schaut an sich herab und entdeckt eine dicke Beule, wo sonst ihr flacher Bauch ist. Zufrieden klatscht sie auf Toms nackten Po und sagt zu dem leblosen Körper: „Lecker Kerlchen.“, dann nimmt sie sich ihre Sachen, geht aus dem Schlafzimmer und sieht die beiden toten Männer daliegen. Anastasia folgert: „Ah, ihr seid auch schon fertig.“

Die anderen beiden kommen gerade aus dem Bad, da sagt Luise: „Beeil Dich, es wird bald hell!“

„Wollen wir die hier so liegen lassen?“ Anastasia schaut angewidert auf die leblosen Körper mitten im Raum.

„Er wohnt doch allein hier, oder nicht?“, überlegt Luise.

Anastasia zuckt mit der Schulter. „Ich glaube, er hat nichts von einer Freundin erwähnt.“

„Und wenn schon, wie sollte man auf uns kommen?“, drängt Luise, denn es wird Zeit für den Heimweg.

Anastasia leckt sich den Mund sauber, schaut in den Spiegel, ob sie noch Blut im Gesicht hat, dann zieht sie sich ihr enges schwarzes Kleid an und die drei verlassen das Haus. Sie gehen ein Stück, dann winken sie ein Taxi heran und lassen sich in ein kleines, familiengeführtes Hotel am Kudamm bringen. Hier bewohnen sie seit zwei Monaten drei üppige Zimmer, die jeweils eine Verbindungstür haben. Die Zimmer lassen sich nur schwer vermieten, da sie zu einem engen Hof hinaus liegen, wo nur wenig Licht hineinscheint und die gegenüberliegenden Fenster nur wenige Meter entfernt liegen. Den dreien ist das egal, denn die dicken Vorhänge halten sie stets geschlossen.

Der Portier hat bereits die neue Bildzeitung druckfrisch auf dem Tresen liegen. Luise greift sich im Vorbeigehen ein Exemplar und liest im Lift laut den anderen vor: „Berliner Polizei bildet SOKO-Vampir. Wieder ein Mord in einer Bar, das Opfer war völlig ausgeblutet.“

„Was meinst Du, müssen wir uns Sorgen machen?“, fragt Anastasia.

„Ja, natürlich!“ Luise wird laut. „Was denkst Du denn? Wenn sie eine Sonderkommission gründen, dann suchen sie wahrscheinlich schon nach uns.“

„Scheiße, ich habe mich gerade an diese Stadt gewöhnt!“, bedauert Anastasia, sie ahnt, dass sie bald weg müssen.

Luise liest den ganzen Artikel laut vor:

Der junge Mann hatte keinen Tropfen Blut in sich. Auch auf der Toilette fanden die Beamten nur wenige Blutspritzer. Aus der Pathologie erfuhren wir, dass sein Blut, über mehrere Einstiche im Halsbereich, regelrecht abgesaugt wurde. Es ist bereits das dritte Opfer, das ohne Blut aufgefunden wurde. Der Polizeisprecher geht davon aus, dass er wegen seines Blutes ermordet wurde. Auf Grund dessen, dass er in einer Toilette gefunden wurde, geht die Polizei nicht von einem Ritualmord aus.

„Ich denke, die Bullen haben keinen Verdacht.“, vermutet Luise und setzt sich entspannt in einen Sessel.

„Hier, in Berlin?“ Anastasia lacht. „Eher werden sie an Außerirdische glauben als an uns.“

„Schade, eigentlich sah er ganz niedlich aus.“, bedauert Vera, als sie auf das Bild des jungen Mannes schaut.

„Dass die auch immer gleich kaputt gehen müssen.“, fügt Anastasia enttäuscht hinzu.

„Ohne Blut, können sie halt nicht leben. Gut einen Liter verkraftet so ein Mann, aber davon wird man doch nicht satt. Ach, ich habe da schon so viel versucht. Glaubt mir, so ist es am einfachsten. Außerdem können sie nicht reden, wenn sie tot sind.“, lacht Luise. Sie denkt an die Villa, die sie in den dreißiger Jahren bewohnte. „Wir haben es damals versucht. Im Keller hielten wir uns einige Männer, doch deren Pflege war ein enormer Aufwand, schließlich mussten diese Männer essen, trinken, scheißen und dann hielten sie auch nur wenige Wochen durch, bis sie krank wurden und dann schmeckt ihr Blut auch nicht mehr.“

Vera kennt die Geschichte schon, also lenkt sie die Aufmerksamkeit wieder auf die drohende Gefahr: „Was denkt ihr, wann werden sie uns auf der Spur sein?“

„Gar nicht!“ Anastasia nimmt es gelassen. „Die werden uns nie auf die Schliche kommen.“

Luise ist da vorsichtiger: „Wir sollten uns bald eine neue Stadt suchen.“

„Also wenn wir schon in eine andere Stadt müssen, wie wäre es denn, wenn wir mal dahin gehen, wo es auch im Winter warm ist?“, fragt Vera.

„Du weißt genau, dass wir nur nachts reisen können und dann brauchen wir auch noch ein Hotel, wenn wir ankommen.“, sagt Luise. „Lasst uns erstmal schlafen gehen, uns fällt bestimmt noch was ein.“

SOKO-Vampir

„Wer ist bloß auf diesen dämlichen Namen gekommen?“, fragt Hauptkommissar Lasso, als er das kleine, improvisierte Büro dieser Sonderkommission betritt. Er schmeißt die aktuelle Ausgabe der Berliner Morgenpost auf den Tisch. Gut zu lesen ist die Überschrift: Sucht die Berliner Polizei jetzt nach Vampiren?

„Ich finde es passend!“, meldet sich Kommissar Klaus Schmidt.

Lasso wundert sich, er kennt Klaus schon viele Jahre, hat oft mit ihm zusammen ermittelt. „Glaubst Du etwa an diesen Schwachsinn? Du machst uns zum Gespött der Stadt!“

„Ach was, ich hielt es nur für passend, weil sie doch kein Blut mehr in sich hatten.“ Klaus ist ein Realist, er glaubt nicht an irgendwelchen Hokuspokus, schon gar nicht an Vampire. Er schaut auf die Schlagzeile und lacht. „Vielleicht hilft es ja, wenn die Presse mitmacht.“

„Ach, was solls. Was haben wir bis jetzt?“ Heinz Lasso hat die Leitung der Sonderkommission übernommen, da er den höchsten Dienstgrad inne hat. Üblicherweise sitzt er im Präsidium. Als ihm die Dezernatsleiterin, Dorothea Habermann, beim Morgenmeeting von diesen seltsamen Fällen berichtete, hat sie Heinz gefragt, ob er die Leitung übernimmt. Heinz Lasso hat schon so manchen kniffligen Fall aufgeklärt und Dorothea hat große Hoffnung in ihn gesetzt. Stell ein Team zusammen, hat sie gesagt. Heinz hat sofort an Klaus gedacht, hat ihm ersucht, schonmal alles vorzubereiten und er hat ihn auch gebeten, eine weibliche Kommissarin mit ins Team zu holen. Wegen der Quote, weibliche Intuition und so, hat er ihm erklärt.

„Die einzige Gemeinsamkeit zwischen den Opfern ist, dass sie ohne einen Tropfen Blut im Körper aufgefunden wurden.“, sagt Klaus Schmidt beim ersten Treffen.

Christin Zimmermann ist eine junge Kommissarin. Sie kennt Klaus von ihrer Dienststelle, doch haben sie nie zusammen ermittelt. Christin hat sofort zugesagt, als Klaus sie vorgeschlagen hat. Es ist das erste Mal für Christin, dass die schlanke, sportliche Frau sich in einer SOKO wiederfindet. Christin ist Single, wie viele weibliche Kommissarinnen auch. Seit knapp einer Stunde sitzt sie mit Klaus schon in diesem kleinen Büro und die beiden haben sich schon mal mit den infrage kommenden Fällen vertraut gemacht. Als sich Christin nun ein weiteres Mal die Bilder der Opfer ansieht, spricht sie aus, was sie auf den ersten Blick erkennt: „Naja, sie sehen alle recht gut aus.“

Mit so einer Antwort hat Lasso nicht gerechnet. Ist das also die weibliche Intuition, von der Dorothea Habermann sprach, als sie eine Frau im Team haben wollte? Er schaut Christin fragend an: „Wie meinst Du das?“

„Sie waren alle recht sportlich, gut gekleidet und soweit ich das jetzt noch beurteilen kann, sahen sie eben gut aus. Wenn ich mir vorstelle, sie hätten etwas mehr Farbe im Gesicht, würden sie auf mich zumindest attraktiv wirken.“, erklärt Christin ihre Beobachtung.

„Das könnte passen.“, sagt Lasso, obwohl er nicht erkennt, dass es sich um gutaussehende Männer handelt. „Wenn ich Blut brauche, dann hole ich es mir doch von gesunden Männern.“ Er nimmt an, dass Christin genau das meint.

„Aber, sie hatten Alkohol getrunken und gegessen hatten sie auch. Soweit ich mich erinnere, musste ich immer nüchtern zum Blutspenden antreten.“, sagt Klaus Schmidt, der früher oft Blut gespendet hat, bis seine Leber nicht mehr richtig arbeitete. „Also, ich hätte dann meine Opfer am Morgen abgefangen und nicht nachts in einer Bar.“

„Irgendwie passt das alles nicht zusammen.“, resigniert Lasso. Auf was für einen Schwachsinn hat er sich mit dieser Sonderkommission bloß eingelassen?

„Es muss aber was Medizinisches sein.“, sagt Christin. „Sie waren alle gesund, relativ jung, nahmen keine Drogen, aber sie hatten Alkohol getrunken. Unser Täter hat also immer dasselbe Beuteschema.“

„Was ist mit der Blutgruppe?“, fragt Schmidt.

Lasso durchblättert kurz die medizinischen Berichte: „Zu mindest hatten sie nicht dieselbe Blutgruppe.“ Lasso legt die Berichte wieder zur Seite. „Gehen wir nochmal alles sorgfältig durch. Irgendeine Gemeinsamkeit muss es doch geben.“ Lasso schaut zu Christin: „Außer, dass sie hübsch waren.“ Auf was Frauen so achten, denkt er sich.

Klaus und Christin wollen sich schon an die Arbeit machen, da fragt Christin: „War da nicht mal was ähnliches in Spandau?“ Christin versucht, sich an diesen Fall zu erinnern. „Das müsste so fünf oder sechs Jahre her sein.“

Auch Hauptkommissar Lasso glaubt, sich an diesen Fall zu erinnern. „Wurde der Fall nicht gelöst? Christin, schau doch mal, ob es noch mehr dieser blutleeren Leichen gab und ob wir Verdächtige haben.“

Drei Tage später steht Toms Mutter vor der Wohnungstür ihres Sohnes. Er hat sich seit drei Tagen nicht gemeldet und da er nicht ans Telefon geht, hat sie beschlossen, ihn zu besuchen. Auf ihr Klingeln reagiert er nicht. Sie klopft: „Tom, ich bin´s, Deine Mutter!“ Sie wartet einen Augenblick, lehnt sich an die Tür und lauscht, doch es ist nichts zu hören. Was ist nur mit ihrem Sohn? Er meldet sich doch sonst immer bei ihr. Sie nimmt den Schlüssel, den ihr Tom für den Notfall gegeben hat. Eigentlich dachte Tom daran, dass er seinen Schlüssel mal verlieren könnte oder sich einfach nur ausschließen würde, als er seiner Mutter den Schlüssel gab. Als seine Mutter die Tür öffnet, kommt ihr ein süßlich, stechender Geruch entgegen, doch dann bietet sich ihr ein Bild des Grauens. Zwei Leichen liegen in Toms Wohnküche. Sie schreit, doch erst, als ihr klar ist, dass es nicht Tom ist, der tot im Zimmer liegt, rennt sie hinaus. Im Treppenhaus atmet sie erstmal durch, dann nimmt sie ihr Handy und wählt den Notruf.

Die Beamten können keine Spur eines Kampfes erkennen, sie rufen die Gerichtsmedizin und durchsuchen den Rest der Wohnung. Erst jetzt wird es der grauenvollste Tag für eine Mutter, denn im Schlafzimmer liegt auch Toms Leiche. Da die Leichen völlig eingefallen sind und weil sie auch kein Blut in der Wohnung sehen, benachrichtigen die Beamten die SOKO-Vampir. Lassos Truppe untersucht den Tatort. Die Mutter kennt Toms Freunde nicht, doch eigenartigerweise finden die Beamten nicht nur die Ausweise, sondern auch Geld und Kreditkarten in den Sachen der Toten. Schnell stellt sich heraus, dass alle drei in derselben Agentur arbeiten, nur in verschiedenen Bereichen. Privat verkehren die drei Männer nicht miteinander. Tom ist der Einzige, der nicht verheiratet ist, aber bis vor kurzem lebte er auch noch in einer Beziehung. „Die drei sind regelmäßig losgezogen, um Frauen kennenzulernen, doch bei ihrer letzten Tour müssen sie einen Fehler gemacht haben.“, beendet Lasso die Auswertung und gibt eine Pressemeldung heraus. Er stellt die abschließende Frage: „Wer kann Hinweise zu ihren Begleiterinnen machen?“

Nachdem die drei großen Berliner Tageszeitungen ein Bild der drei Freunde bringen, melden sich mehrere besorgte Bürger bei der Polizei. Die Beamten der Sonderkommission gehen jeder Meldung nach, obwohl es so manchen Trittbrettfahrer gibt, der nur seine Geschichte erzählen will. „Was hat Dein Verhör ergeben?“, will Lasso von Klaus Schmidt wissen.

Schmidt hat einen verdächtigen vernommen, der von seinem Nachbarn anonym denunziert wurde. „Ach, das war wohl nur so eine Nachtbarschafts-Fede. Die Frau dieses

Mannes ist kerngesund, ich habe mit ihr telefoniert.“

„Christin, was hast Du herausgefunden?“, fragt der Chef.

Christin hat das Archiv durchforstet: „Das war gar nicht so einfach.“, beginnt Christin. „Schließlich haben wir kein Schlagwort für blutleere Leichen. Ich habe acht Fälle gefunden, die alle aufgeklärt wurden.“ Enttäuschung macht sich bei den Kollegen breit. „Moment! Die Mörder wurden gefasst und sitzen im Gefängnis, aber nur bei einem der Fälle weiß man, warum das Opfer kein Blut in sich hatte. Achim Hofmann hat seiner Frau die Kehle durchgeschnitten und sie über der heimischen Badewanne ausbluten lassen. Bei den sieben anderen Fällen war das Fehlen jeglichen Blutes nur eine Randbemerkung und keiner der Täter war geständig.“

„Ach was? Alles Indizienprozesse?“, hakt Lasso nach.

Christin Zimmermann nickt. „Ja, genau so ist es. Keiner der Täter hat den Mord gestanden, obwohl die Beweislage jedes Mal eindeutig war.“

Am späten Nachmittag fahren Christin und Klaus in eine Bar namens Hawaii. Der Barkeeper hatte sich bei der Polizei gemeldet, als er die Fotos der drei Männer in der Zeitung gesehen hatte. „Die drei waren also an jenem Abend hier?“, fragt Christin den Mann hinter der Bar.

Der Barkeeper schaut sich nochmal die Fotos an. „Ja. Ich erkenne sie wieder, weil sie mit drei bildhübschen

Mädchen hier waren. Sie haben nicht viel getrunken, haben viel getanzt und sie schienen sich wirklich gut mit den Mädchen amüsiert zu haben. Wissen Sie, so harmonische Paare sieht man selten. Na, jedenfalls sind sie am frühen Morgen wieder gegangen.“

„Wie sind sie gegangen?“, hakt Klaus gleich nach und wird konkreter: „Ist jeder seiner Wege gegangen oder war da noch mehr?“

„Also, wenn man sie so gesehen hat, hätte man meinen können, es sind drei Pärchen, die sich schon ewig kennen.“, erklärt der Barkeeper seine Beobachtung.

„Sie meinen also, sie kannten sich schon vorher?“

„Nein, es sah nur so aus. Wir haben ja mitbekommen, dass sie sich hier kennenlernten, aber es war schon ungewöhnlich, dass bei ihnen die Chemie sofort zu passen schien.“

Bei dem Wort Chemie wird Christin hellhörig und kombiniert: „Das müssen die Lockvögel sein.“

„Ja, kann schon sein.“, flüstert Klaus und spricht den Barkeeper an: „Können Sie uns die Frauen beschreiben?“

„Also, eine hatte lange schwarze Haare, eine war brünett und die dritte blond…“ Der Barkeeper beschreibt die drei Mädchen so gut er kann und weist in so gut wie jedem Satz auf die unglaubliche Schönheit dieser Mädchen hin.

„Ich kann das nicht mehr hören! Ja, sie sind schön, das habe ich ja verstanden!“, sagt Christin genervt.

Der Barkeeper schaut verdutzt die junge Polizistin an. „Oh, nichts für ungut, aber Sie hätten diese Mädchen sehen sollen, sie sahen aus, wie aus einem Katalog.“ Erst jetzt ahnt der Mann, wie sich die junge Polizistin fühlen muss, wenn er so von den Mädchen schwärmt. „Tut mir leid.“, entschuldigt er sich leise und mit gesenktem Kopf bei Christin Zimmermann.

„Ach was, geht es um die drei Mädchen?“, fragt der Türsteher, als er soeben seinen Dienst antritt und eigentlich nur neugierig seinen Kollegen begrüßen will.

„Ach was, wie kommen Sie darauf?“, fragt Schmidt zurück und zeigt seinen Dienstausweis.

„Sorry, aber die Drei hatten etwas so betörendes an sich.“ Der Mann schaut Christin an, als ob auch er sich für seine Dreistigkeit entschuldigen will.

„Sie haben die drei auch gesehen?“, will Schmidt wissen.

„Ich habe sie hereingelassen. Was für Glückspilze.“, schwärmt der Türsteher. Und erklärt: „Ich habe die Mädchen schon draußen auf dem Gehweg beobachtet, oh je, sie müssen ordentlich gefroren haben in ihren dünnen Kleidchen.“, er verspürt jetzt noch Mitleid. „Sie haben mit drei Männern auf der anderen Straßenseite gestikuliert, ich denke, sie haben sich erst hier kennengelernt.“

„Glückspilze? Ist das ihr Ernst?“, hakt Klaus nach.

„Na gut, jetzt nicht mehr, aber an diesem Abend. Sie hätten die drei Mädchen sehen sollen. Keine von ihnen hatte irgendeinen Makel. Sie sahen, wie Models frisch vom Laufsteg aus.“, schwärmt der Türsteher.

Christin verdreht die Augen, Sie hechelt, wie die meisten Frauen, den Schönheitstrends hinterher, Christin treibt Sport, ernährt sich so gesund, wie es nur geht und hungert den halben Tag, um schlank zu bleiben, doch wenn sie dann mit einem Mann die Straße entlang geht, dreht er sich nach den jungen Dingern um, als würden die ihn auch nur wahrnehmen. „Jaja, sie waren jung und schön.“, sagt Christin genervt. „Fällt Ihnen noch etwas ein?“

„Nein.“ Er schüttelt den Kopf. „…sie waren nicht einfach jung und schön.“ Der Türsteher sucht nach den richtigen Worten: „Sie hatten etwas Mystisches an sich, so als könnten sie gar nicht anders als… ach, ich weiß auch nicht.“ Der Türsteher beendet seine Schwärmerei und wie er so an die drei denkt, will er nur noch diese bezaubernden Mädchen beschützen. „Mehr kann ich Ihnen dazu auch nicht sagen.“

„Wie alt waren sie denn? Sie haben sich doch gewiss ihre Ausweise zeigen lassen?“, fragt Christin.

„Naja… also.“ Der Türsteher lässt den Kopf hängen. „Sie waren doch in Begleitung.“, verteidigt er sich.

„In Begleitung von drei Männern, die sie gerade eben kennengelernt haben?“, faucht Christin den Türsteher an.

„Wenn auch nur eine von den dreien minderjährig war…“, droht Christin dem Türsteher, der seine Pflicht verletzt hat.

Christin redet nicht weiter, denn Klaus verabschiedet sich mit den üblichen Worten: „Das war erstmal alles, wenn Ihnen noch was einfällt…“ Klaus reicht dem Mann seine Visitenkarte.

„Wow, die drei scheinen ja alles zu haben, was sich ein Mann wünscht.“, sagt Klaus beim Rausgehen zu Christin.

„Das sind nur Lockvögel, nichts weiter!“ Christin verabscheut diese Mädchen jetzt schon, obwohl sie diese noch nicht einmal kennt. „Sie sind wahrscheinlich irgendwelche Chicksen, die für Geld alles machen!“