Die Glücksponys – Das falsche Einhorn - Marliese Arold - E-Book

Die Glücksponys – Das falsche Einhorn E-Book

Marliese Arold

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Beschreibung

Mit Galopp und Einhorn ins AbenteuerLia ist ganz aus dem Häuschen: In der Nähe von Einbergen wurde ein Einhorn gesichtet. Sogar die Zeitung berichtet darüber. Heimlich schlicht sich LIa mit ihren Freundinnen nachts in den Wald. Und tatsächlich: Mitten auf einer Lichtung steht ein Einhorn! Als sie ihm folgen, entdecken sie jedoch, dass es ein wunderschönes weißes Pony ist – mit einem Horn aus Pappe! Wer hat sich das nur ausgedacht? Zusammen mit den Glücksponys werden Lia und ihre Freundinnen zu großen Einhorndetektivinnen.Mit vielen fröhlichen Bildern von Naeko WalterAlle Bänder der Serie »Die Glücksponys«:Band 1: Ein Wunsch geht in ErfüllungBand 2: Eine große ÜberraschungBand 3: Kleines Fohlen in NotBand 4: Das falsche Einhorn»Die Glücksponys« sind bei Antolin gelistet.

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Seitenzahl: 86

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Marliese Arold

Die Glücksponys

Das falsche Einhorn

Mit Bildern von Naeko Walter

FISCHER E-Books

Inhalt

[Personenübersicht]Eine große Feier auf dem RosenhofEinhörner im Traum und in der SchuleEin rätselhafter FundEinhornfieber!Ein heimlicher AusflugAbenteuer am SilberbachVor dem Detektivspiel kommt die Stallarbeit!Ein Einhorn ohne HornShakespeare, Moonlight oder Schneekönig?AnhangKennst du dich mit Pferden und Ponys aus?

Eine große Feier auf dem Rosenhof

Lia hielt ihren Kopf zum Küchenfenster hinaus und schnupperte. »Der Frühling kommt!«, rief sie. »Ich kann ihn schon riechen!«

Ihre Schwester Paula lachte. »Du immer mit deiner Supernase! Seit wann kann man die Jahreszeiten riechen?«

»Ich kann es«, behauptete Lia. »Im Frühling duftet es ganz zart nach Blumen und warmer Erde. Im Sommer riecht es nach Rosen und Heu. Im Herbst kann ich Pilze und Waldlaub erschnuppern, und im Winter riecht es nach Schnee mit Zimt!«

Paula schüttelte den Kopf. »Ach Lia, du bist vielleicht verrückt! Aber ich bin so froh, dass du meine Schwester bist!« Sie zog Lia an sich und drückte sie.

Lia wurde ein bisschen rot und befreite sich. »Komm«, forderte sie ihre Schwester dann auf. »Du musst mir helfen, die Ponys zu füttern, sonst schaffen wir es nicht, bis die Gäste kommen.«

»Okay«, sagte Paula ohne große Begeisterung. Sie liebte zwar die vielen Vierbeiner, aber vor der Stallarbeit drückte sie sich allzu gern. Doch Lia war hartnäckig und zog Paula aus der Küche in Richtung Haustür.

»Gut, dass ihr mir aus dem Weg geht!«, brummte Oma Marie, die mit Wassereimer und Fensterleder in die Küche wollte. »Die Fenster müssen blitzblank sein. Schließlich feiern wir heute ein großes Fest!«

Tante Isa verlobte sich nämlich mit Jan Reifels, dem Tierarzt. Und das war ein Anlass zum Feiern! Eigentlich hatten sich die beiden schon vor ein paar Tagen verlobt – heimlich im Stall. Sie hatten nicht geahnt, dass sie dabei von Lia beobachtet worden waren. Lia hatte natürlich sofort allen anderen davon erzählt. Oma Marie hatte darauf bestanden, dass so eine Verlobung gebührend gefeiert wurde. Sie war sehr glücklich, dass Isa endlich den Richtigen gefunden hatte, nachdem sie in der Vergangenheit so oft unglücklich verliebt gewesen war. Alle mochten Jan. Er war sehr nett. Außerdem war es sehr praktisch, wenn jetzt ein Tierarzt zur Familie gehörte – bei den vielen Tieren, die auf dem Rosenhof herumliefen.

Im Stall trafen Lia und Paula auf Tante Isa, die mit der Mistgabel hantierte. Obwohl heute ihr Festtag war, sah Tante Isa aus wie immer: alte, abgewetzte Jeans, ein kariertes Baumwollhemd mit praktischer Weste und verschrammte Stiefel. Ihre langen dunklen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.

Paula seufzte. »Tante Isa, du wolltest dir doch heute einen Beautytag gönnen!«

»Keine Zeit!« Tante Isa schüttelte den Kopf. »So eine Gurkenmaske macht mich verrückt, und in der Badewanne halte ich es höchstens fünf Minuten aus. Mocca sitzt dann immer neben der Wanne und schaut mich vorwurfsvoll an.« Mocca war ihre große Hündin, die vor kurzem zehn Welpen bekommen hatte. Die kleinen Hunde hatten inzwischen alle ein neues Zuhause gefunden. Bis auf Adrian. Der würde bei Mocca und Tante Isa bleiben.

»Und was ist mit dem Gutschein für das Nagelstudio, den ich dir geschenkt habe?«, fragte Paula enttäuscht.

»Süße, bist du sehr böse, wenn ich ihn dir zurückgebe?«, fragte Tante Isa vorsichtig. »Du hast bestimmt eine bessere Verwendung für ihn. Glitzer auf den Nägeln verträgt sich nicht so gut mit der Arbeit mit Pferden.«

»Aber du solltest doch für Jan schön sein«, murmelte Paula enttäuscht. »Gerade heute.«

Tante Isa strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. »Ich bin sicher, dass er mich auch so liebt«, sagte sie.

»Du bist echt unverbesserlich.« Paula seufzte und sah sich um. »Was soll ich machen?«

Lia sagte ihr, wie viel Heu jedes Pony und jedes Pferd bekommen sollte. Einigen Tieren musste Paula zusätzlich Kraftfutter geben. Das waren vor allem die Vierbeiner, die erst kürzlich auf dem Rosenhof eingetroffen waren. Bei mehreren konnte man die Rippen unter dem Fell erkennen. Die Vorbesitzerin hatte ihre Tiere nicht besonders gut behandelt. Aber jetzt hatten sie ja ein neues Zuhause, und da würde es ihnen gutgehen!

»Dass du dir das alles merken kannst«, sagte Paula bewundernd, während sie das Heu verteilte. »Ich weiß noch nicht mal, wie die neuen Ponys heißen.«

»Die Mädels heißen Fipsi, Mirakel, Jorinde und Bella«, sagte Lia wie aus der Pistole geschossen. »Und die neuen Jungs Maxi und Joschi. Maxi heißt eigentlich Max, aber wir nennen ihn Maxi, damit es keine Verwechslung mit unserem dicken Max gibt.«

»Na, zu dick ist der bestimmt nicht«, sagte Paula und warf einen Blick auf den grauen Wallach, der schon hungrig seinen Kopf aus der Box streckte. »Armer Kerl!«

»Er kriegt von mir immer ein paar Leckerlis extra«, sagte Lia und drückte Paula etwas in die Hand. »Heute darfst du sie ihm geben.«

Paula war noch sehr vorsichtig, wenn sie einem Pony etwas auf der flachen Hand reichen sollte. Aber immerhin traute sie sich jetzt. Und geritten war sie inzwischen auch schon ein paarmal. Das war ein großer Fortschritt.

»Ääähh, Maxi hat mich vollgesabbert!«, beschwerte sich Paula, zog rasch ihre Hand zurück und blickte angeekelt auf ihre feuchten Finger.

»Von so einem bisschen Pferdespucke stirbt man nicht.« Tante Isa lachte. »Aber du kannst deine Hand an meinen Jeans abwischen, wenn du deine nicht schmutzig machen willst.«

Paula nahm das Angebot gerne an.

Es gab noch viel Arbeit, bis alle Tiere versorgt waren. Manche Ponys guckten so lieb und erwarteten, gestreichelt zu werden. Da konnte Lia natürlich nicht nein sagen. Die neuen Ponys brauchten so viel Zuwendung! Die anderen, die schon länger auf dem Rosenhof waren, natürlich auch …

Schließlich waren sie fertig. Lia fühlte sich schmutzig und verschwitzt. Aber Paula drängte sich natürlich wieder vor ihr ins Bad. Lia wusste, dass ihre Schwester ewig brauchen würde. Erschöpft lehnte sich Lia gegen die Wand.

Nicht aufregen!, dachte sie. War es denn so schlimm, wenn sie ein bisschen warten musste? Dafür wohnte sie am schönsten Ort der Welt. Hatte sie sich nicht immer viele Ponys gewünscht? Und jetzt war ihr Wunsch in Erfüllung gegangen! Und Oma Maries Wunsch auch – nämlich dass Tante Isa glücklich wurde und endlich die Liebe ihres Lebens fand! Ob Oma Marie auch heimlich auf Moritz geritten war?

Lia glaubte fest daran, dass das hellbraune Wuschelpony magische Fähigkeiten hatte. Wenn man auf Moritz’ Rücken saß und sich dabei etwas ganz fest wünschte, dann ging der Wunsch bald darauf in Erfüllung!

 

Eine Stunde später saßen alle am großen Tisch in der Wohnküche: Papa, Mama, Lia, Paula, Oma Marie, Tante Isa und Jan Reifels. Und natürlich auch Paulas Freund Deniz und sein Bruder Cem, der mit Lia in eine Klasse ging. Lias Freundinnen Helen und Sina waren ebenfalls gekommen. Sina hatte sogar dafür ihre Klavierstunde ausfallen lassen. Es gab leckeren Schokoladenkuchen, eine Schwarzwälder Kirschtorte, Kaffee oder Kakao und Saft. Oma Marie hatte ihr bestes Geschirr aus dem Schrank geholt, die Teller und Tassen mit dem schönen Goldrand.

Simon Sommer, Lias Vater, erhob sich und pochte mit dem Kaffeelöffel gegen seine Tasse, um sich Gehör zu verschaffen.

»Ich freue mich sehr, dass sich meine Schwester Isa heute mit ihrem Jan verlobt! Besser spät als nie! Mögen die beiden glücklich miteinander werden!«

»Und viele Kinder haben«, ergänzte Oma Marie.

Tante Isa lief rot an, während Jan den Arm um sie legte und ihr einen herzhaften Kuss auf den Mund gab. Die anderen klatschten begeistert Beifall.

»Und wann heiratet ihr?«, fragte Paula.

Die Verlobten sahen sich an.

»Ein Termin steht noch nicht fest«, sagte Jan.

»So eine Hochzeit braucht eine lange Vorbereitungszeit«, meinte Tante Isa.

Simon lachte. »O nein, das lasse ich nicht gelten! Ihr beide seid bestimmt nicht die Typen, die eine Hochzeitsplanerin brauchen und graue Haare bekommen, wenn der Blumenschmuck nicht zu den Servietten passt!«

Tante Isa musste so lachen, dass sie sich an ihrem Kaffee verschluckte. »Da hast du recht. Mir würde es wirklich nichts ausmachen, wenn vor die Hochzeitskutsche ein Schimmel und ein Brauner gespannt sind!«

»Heiratet doch im Sommer«, schlug Annabel, Lias Mutter, vor. »Da blühen die Rosen am schönsten! Ich opfere die Blüten gerne für euch.«

Wieder lachten alle. Jeder wusste, wie pingelig Annabel mit ihren Rosen war. Wehe, wenn Mocca wieder durch das Rosenbeet tobte und dabei einige Stängel umknickte! Aber englische Rosen waren nun mal Annabels Hobby. Sie war froh, dass sie hier auf dem Hof so viel Platz dafür hatte.

»Wir werden über die Hochzeit nachdenken«, meinte Jan lachend. »Bei so einem Angebot!«

Paula und Deniz hatten die Köpfe zusammengesteckt und schauten sich ein Video auf Deniz’ Smartphone an.

»Das glaube ich nie und nimmer!«, rief Paula. »Bestimmt eine Fälschung! Einhörner gibt’s doch gar nicht!«

»Jetzt legt doch mal dieses blöde Ding weg«, schimpfte Oma Marie. »Immer habt ihr euer Handy in den Pfoten, als würde es dort festkleben! Heute feiern wir schließlich Isas Verlobung.«

Paula maulte ein bisschen, aber Deniz steckte sofort sein Smartphone in die Hosentasche. Lia reckte vergeblich den Hals. Sie hätte das Video auch gern gesehen.

Cem stieß sie von der Seite an. »Ich zeige es dir nachher«, flüsterte er.

Lia nickte zufrieden und nahm sich noch ein großes Stück von dem Schokoladenkuchen. Der schmeckte so ungeheuer lecker! Lia hätte ihn jeden Tag essen können.

»Wollt ihr auch zusammenziehen?«, fragte Annabel die Verlobten.

»Nichts lieber als das«, erwiderte Tante Isa und sah Jan verliebt an.

Jan zuckte mit den Schultern. »Ich wohne im Moment noch über meiner Tierarztpraxis. Das ist ganz günstig, wenn es mal einen Notfall gibt.« Er sah Tante Isas enttäuschtes Gesicht. »Aber natürlich würde ich auch gern auf den Rosenhof ziehen. Allerdings wäre es gut, wenn es dann auch ein Zimmer für Eva gäbe.«

Eva war seine Tochter aus erster Ehe. Sie war dreizehn und wohnte bei ihrer Mutter in Bayern.

»Das mit dem Zimmer muss sich doch irgendwie einrichten lassen«, meinte Lias Vater. »Bei den vielen Umbauten, die es demnächst auf dem Rosenhof gibt.«

Der Rosenhof sollte ein richtiger Reiterhof werden. Tante Isa wünschte sich eine große Reithalle. Auch der Stall musste umgebaut und erweitert werden. Das alles kostete eine Menge Geld. Aber in der kommenden Woche sollte es mit den Bauarbeiten losgehen.