Die Glücksponys – Kleines Fohlen in Not - Marliese Arold - E-Book

Die Glücksponys – Kleines Fohlen in Not E-Book

Marliese Arold

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Beschreibung

Mit Galopp ins neue Abenteuer Auf dem Rosenhof von Oma Marie ist immer was los. Hier lebt Lia zusammen mit ihrer Familie und den Glücksponys Max und Moritz, die die Gabe haben, Wünsche zu erfüllen. Das glaubt zumindest Lia. Nachdem Lia von ihrer Tante das Fohlen Bernstein geschenkt bekommen hat, ist sie überglücklich. Aber plötzlich meldet sich die ehemalige Besitzerin und fordert das Fohlen zurück. Dabei ist doch der Rosenhof schon längst Bernsteins Zuhause! Und Lia liebt ihr kleines Fohlen über alles. Soll Bernstein etwa von seiner Mutter und Lia getrennt werden? Lia ist verzweifelt. Sie wünscht sich so sehr, dass sie Bernstein behalten darf. Ob die Glücksponys helfen können? Mit vielen bezaubernden Bildern von Naeko Walter Alle Bände der Serie »Die Glücksponys«: Band 1: Ein Wunsch geht in Erfüllung Band 2: Eine große Überraschung Band 3: Kleines Fohlen in Not Band 4 erscheint im Herbst 2019 »Die Glücksponys« sind bei Antolin gelistet

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Seitenzahl: 92

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Marliese Arold

Die Glücksponys

Kleines Fohlen in Not

Mit Bildern von Naeko Walter

FISCHER E-Books

Inhalt

[Personenübersicht]Ein Schatz namens BernsteinDer böse BriefDas Mädchen-Trio schmiedet einen PlanIn der Höhle des LöwenWinterfreudenWeihnachtsferienErste ErfolgeEin unerwarteter BesuchZuwachs auf dem RosenhofAnhangWeißt du schon, wie alt Pferde und Ponys werden können?

Ein Schatz namens Bernstein

Lia konnte es immer noch nicht fassen. In der Nacht, genau an ihrem elften Geburtstag, war ein Fohlen zur Welt gekommen. Lia hatte ihm den Namen Bernstein gegeben, denn es hatte wunderschöne braungelbe Augen.

»Bernstein!«, flüsterte Lia zärtlich, während sie zuschaute, wie das Fohlen bei seiner Mutter nach Milch suchte. Eine Welle des Glücks durchflutete sie. Konnte es ein schöneres Geburtstagsgeschenk geben?

Eine halbe Stunde später drückte sie die Tür zu ihrem Klassenzimmer auf. Sieben Jungen blickten ihr entgegen. Lia war nämlich das einzige Mädchen in der vierten Klasse. Und sie war spät dran. Frau Wirsch, die Lehrerin, stand bereits hinter dem Pult.

»Entschuldigung«, murmelte Lia. »Aber Arielle hat ein Fohlen …«

Sie kam gar nicht zu Wort.

»Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!«, ertönte es von allen Seiten.

Lia begann zu strahlen. Auf ihrem Tisch stand ein runder Schokoladenkuchen, auf dem eine Kerze brannte. Daneben lagen sieben kleine und ein großes Päckchen: lauter Geschenke ihrer Mitschüler. Das größte Päckchen stammte vermutlich von Frau Wirsch.

Die Lehrerin trat zu Lia und schüttelte ihr die Hand. »Ich gratuliere dir ebenfalls und wünsche dir alles, alles Gute.«

»Danke«, antwortete Lia. Sie war einfach überwältigt. Damit hatte sie nicht gerechnet. Klar, sie verstand sich prima mit den Jungs, besonders mit Cem. Aber dass ihr alle etwas schenkten, war einfach … einfach nur Wow!

»Du musst auspacken!«, drängte Cem.

»Zuerst die Kerze ausblasen«, meinte Frau Wirsch.

Lia ging an ihren Platz. Die Jungs umringten sie. Lia lächelte verlegen, dann holte sie tief Luft und pustete die Kerze aus.

Auch dir alles Gute, mein kleiner Bernstein!, sagte sie in Gedanken. Dann griff sie nach dem ersten Päckchen und begann es auszupacken. In den Päckchen waren: eine Packung Buntstifte, eine Tafel Schokolade, ein wunderschönes kleines Pony aus Kunststoff, ein Kartenspiel, ein Schlüsselanhänger mit einer Taschenlampe, ein Jojo, und ein Notizbüchlein. Das größte Päckchen stammte nicht von Frau Wirsch, sondern von Cem. Er hatte ihr eine Putzbox für Pferde geschenkt. Sogar Lias Name war darauf eingraviert.

»O Cem, das ist ja Wahnsinn!« Lia freute sich riesig.

»Ich dachte, damit kann ich nicht ganz falsch liegen«, sagte Cem und grinste.

Lia erzählte nun, was in der Nacht passiert war. Niemand auf dem Rosenhof hatte damit gerechnet, dass das neue Pony Arielle ein Fohlen bekam. Die Stute war erst seit wenigen Wochen bei ihnen, und alle hatten ihren dicken Bauch für einen Grasbauch gehalten. Doch in dieser Dezembernacht hatte Arielle alle überrascht. Lia schwärmte von dem kleinen Fohlen. Es war einfach zu süß …

»Ich glaube, die Jungs würden dir am liebsten noch stundenlang zuhören«, unterbrach Frau Wirsch Lia. »Aber leider … Du weißt ja, dass wir heute eine Mathearbeit schreiben müssen. Es tut mir leid, dass das ausgerechnet an deinem Geburtstag ist.«

»Schon gut«, murmelte Lia, räumte die Geschenke in ihre Schultasche (die Putzbox war zu groß!) und setzte sich auf ihren Platz. Frau Wirsch wartete noch zwei Minuten, bis alle sich beruhigt hatten, dann teilte sie die Blätter mit den Rechenaufgaben aus.

O weh! Lia starrte auf ihr Blatt. Normalerweise hatte sie keine Schwierigkeiten mit Mathematik, aber heute tanzten ihre Gedanken wild durcheinander. Das neue Fohlen, ihr Geburtstag, die Geschenke … Es fiel ihr schwer, sich mit Zahlen zu beschäftigen. 639 geteilt durch 9? Lia nagte an ihrem Füller. Sie begann mit der Rechenaufgabe, aber sie hatte noch nicht einmal die erste Zeile hingeschrieben, als Bernstein in ihrem Kopf auftauchte und sie fröhlich anwieherte. Dahinter stand die hübsche Grauschimmelstute Arielle, und auch die beiden Glücksponys Max und Moritz kamen angetrabt. Alle riefen im Chor: »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!«

»Uff!«, sagte Lia und schüttelte den Kopf, um die Ponys darin zu vertreiben. Sie strich das Geschriebene durch und fing noch einmal an zu rechnen. Bald hatte sie das Ergebnis: 61. So schwer war es gar nicht gewesen. Sie löste auch die restlichen fünf Aufgaben und gab als Erste ihr Blatt ab. Frau Wirsch nickte ihr freundlich zu.

Während die anderen noch rechneten, konnte Lia ihren Träumen nachhängen. Ob Bernstein wirklich ihr eigenes Pony sein würde? Tante Isa hatte am Morgen so etwas angedeutet. Oh, Lias Bauch war so voller Glück, dass das Pausenbrot gar nicht mehr hineinpassen würde!

Gut, dass sie nur vier Stunden hatten. Mama holte Lia ausnahmsweise mit dem Auto von der Schule ab, damit sie schneller zu Hause war.

Auf dem Rosenhof war Oma Marie bereits damit beschäftigt, alles für die Geburtstagsfeier am Nachmittag vorzubereiten. Lia hatte alle Jungs aus ihrer Klasse eingeladen und natürlich auch ihre neuen Freundinnen Helen und Sina. Schade, dass sie nicht draußen im großen Garten feiern konnten. Aber jetzt, im Dezember, würde es auch im Wohnzimmer super gemütlich sein. Es war schon so schön weihnachtlich geschmückt!

Oma Marie und Lias Mutter hatten dort mehrere Tische aneinandergestellt. Zuerst würde es Kuchen und Kakao oder Saft geben. Danach konnte man gemeinsam basteln oder Spiele machen. Aber Lia hatte das Gefühl, dass sie sich die meiste Zeit im Stall aufhalten würden …

Pünktlich nachmittags um drei Uhr trafen die ersten Gäste ein. Helen und ihre Schwester Ella rannten natürlich zuerst zum Anbau, in dem Tante Isa mit ihrer Hündin Mocca und deren neun Welpen wohnte. Die kleinen Hunde waren zu drollig! Sie tapsten überall herum und erkundeten die Welt. Nichts war vor ihnen sicher. Sie schleppten die Schuhe weg, erschraken vor einem welken Blatt und staunten darüber, dass Regen vom Himmel fallen konnte.

Anton, der jüngste aus dem Wurf, kannte Helen inzwischen schon sehr gut. Immer, wenn sie kam, rannte er auf sie zu. Sein kleiner Schwanz wedelte wild vor lauter Freude.

»Mein Süßer!« Helen ging in die Hocke, um den Kleinen in ihre Arme zu schließen.

Lia wusste, wie sehr sich Helen einen Hund wünschte. Und nicht irgendeinen, sondern den kleinen Anton! Hoffentlich waren ihre Eltern einverstanden!

»Ich habe Mama und Papa fast rumgekriegt«, erklärte Helen strahlend. »Meine Mutter wird in den nächsten Tagen hier auftauchen und alles mit deiner Tante Isa besprechen.«

»Ich freue mich so für dich!« Lia freute sich wirklich. Denn warum sollte man sich nicht mitfreuen, wenn der Herzenswunsch eines anderen in Erfüllung ging?

Vielleicht hatte es doch geholfen, dass Helen auf Moritz geritten war. Moritz war ein besonderes Pony. Lia war insgeheim davon überzeugt, dass das Pony magische Kräfte hatte und Wünsche erfüllen konnte.

»Ich muss wieder hinüber, die anderen Gäste kommen gleich!«, sagte Lia und rannte los. Ihr Herz hüpfte mit, als sie über den Hof lief. Es war toll, wenn man Geburtstag hatte. Vor allem, wenn es ein Überraschungsfohlen gab!

Wenig später saßen Lia und ihre Gäste an der langen Tafel. Auch Paula und ihr Freund Deniz waren da. Oma Marie hatte jede Menge Kuchen gebacken, einer leckerer als der andere.

»Ich probiere von allen«, nahm sich Lia vor.

»Ich auch«, sagte Cem, der neben ihr saß.

Lia schaffte nur drei Sorten, Cem dagegen alle fünf. Es gab viel Gelächter. Annabel Sommer, Lias Mutter, zeigte ihre neusten Skizzen herum. Sie illustrierte Kinderbücher. Im Moment malte sie Bilder von einem kleinen frechen Warzenschwein.

Als alle Gäste satt waren und Oma Marie den restlichen Kuchen abräumen wollte, klingelte es noch einmal an der Haustür.

»Nanu, erwarten wir noch jemanden?«, wunderte sich Oma Marie.

Tante Isa wurde ein bisschen rot. »Ich habe den Tierarzt eingeladen.«

Lia grinste und stieß Cem an. Zwischen Tante Isa und dem Tierarzt knisterte es gewaltig. Tante Isa glaubte zwar, dass niemand etwas von der frischen Liebe merkte, aber Lia wusste längst Bescheid. Immer wenn Tante Isa vom Tierarzt sprach, bekam sie leuchtende Augen.

Wenig später betrat Doktor Jan Reifels das Wohnzimmer. Er trug einen Blumenstrauß und ein Päckchen in den Händen. Das Päckchen war für Lia, der Blumenstrauß für Tante Isa.

»Oh, rote Rosen«, meinte Lias Mutter vielsagend.

Die Rosen waren zwar nicht tiefrot, sondern von einem kräftigen Pink, aber es war trotzdem klar, was der Tierarzt damit ausdrücken wollte. Noch dazu, als er Tante Isa vor allen Augen auf die Wange küsste.

»Ich habe doch gar nicht Geburtstag«, stammelte Tante Isa verlegen.

Lia öffnete ihr Päckchen. Darin befand sich eine Spieluhr. Wenn man sie aufzog, drehte sich ein Pony im Kreis, und es erklang eine hübsche Melodie.

»Danke, Doktor Reifels«, rief Lia. »Das ist wunderschön!«

Der Tierarzt drehte sich zu ihr um. »Du kannst ruhig Jan zu mir sagen – so oft wie ich hier bin.«

»Er kommt ja nicht nur wegen der Tiere«, erklärte Lias Mutter den Gästen, und alle lachten. Spätestens jetzt wusste jeder Bescheid. Tante Isa war glühend rot geworden. Mit zitternden Fingern versuchte sie, ein Stück Kuchen für den Tierarzt abzuschneiden.

»Das kann man ja nicht mit ansehen«, meinte Oma Marie und nahm ihr das Kuchenmesser weg. »Du machst lauter Brösel!«

»Dürfen wir aufstehen?«, fragte Lia, denn ihre Gäste rutschten schon ungeduldig auf den Stühlen herum.

Annabel und Oma Marie nickten.

»Ja, klar, es ist schließlich dein Geburtstag«, sagte Oma Marie. »Und ihr könnt es sicher nicht erwarten, das kleine Fohlen anzugucken.«

Genau so war es. Lia und ihre Gäste sprangen auf und stürmten zur Tür,

»Macht aber nicht zu viel Lärm im Stall«, rief ihnen Tante Isa hinterher. »Sonst werden die Pferde nervös. Und Arielle braucht nach der Geburt Ruhe!«

Im Flur schlüpften die Kinder in ihre Stiefel und Jacken.

Draußen war es schon dämmrig geworden. Kein Wunder, schließlich war es Dezember.

Lia ging zum Stall voraus. Cem, Helen und Sina liefen dicht hinter ihr her, dann folgten die anderen Jungs. Das Schlusslicht bildeten Paula und Deniz, die verstohlen Händchen hielten.

Im Stall schaltete Lia die Deckenbeleuchtung an. Sie legte einen Finger an die Lippe, um ihre Gäste daran zu erinnern, leise zu sein.

Zuerst bestaunten alle Tante Isas Pferde Thor und Schneewittchen. Dann kam der Haflinger Bubi an die Reihe. Er streckte neugierig seinen Kopf aus der Box. Danach wurde Blümchen bewundert, das Pony, das eigentlich Helen gehörte. Aber Blümchen war kein Pony für Anfänger. Es hatte noch immer sehr viel Angst und war schwierig zu reiten. Selbst Lia hatte vor Blümchen Respekt und ritt auf der Ponystute nur unter Tante Isas Anleitung. Und selbst da war sie schon mehrfach abgeworfen worden. Blümchen musste viel Schlimmes erlebt haben, weil sie den Menschen nicht mehr vertraute. Normalerweise stand Blümchen auf der Koppel bei Max und Moritz. Aber weil ihr Fell nicht so dick war wie das der beiden Islandponys, durfte sie nachts in den Stall.

Endlich kam Lia zur letzten Box. Dort standen die Apfelschimmelstute Arielle und ihr Fohlen Bernstein.

»Bitte ganz leise sein«, flüsterte Lia.