Die Grenzgängerin - Sabine Guhr-Biermann - E-Book

Die Grenzgängerin E-Book

Sabine Guhr-Biermann

4,5

Beschreibung

Claire lebt ein ganz normal sortiertes und angepasstes Leben. Sie ist jung, gutaussehend, beruflich erfolgreich, hat fast alles, was sie sich wünscht, und trotzdem ist sie unzufrieden. Sie denkt, dass ihre innere Unruhe nur daran liegt, dass sie keinen festen Partner an ihrer Seite hat. Doch trotz permanenter, aktiver Suche nach ihrem Traumprinzen, blieb dieser Weg erfolglos. Ihr scheint wohl nichts anderes übrig zu bleiben, als sich mit dieser Begebenheit abfinden zu müssen. Doch plötzlich und unerwartet nimmt ihr Leben eine Kehrtwende: Sie verliebt sich überraschenderweise in Marie. Diese außergewöhnliche Begegnung stellt ihr gesamtes bisheriges Leben in Frage und sie lernt, sich aus einer anderen Perspektive heraus zu betrachten. Über die berührende und sinnliche Begegnung mit Marie erlebt sie eine Explosion ihrer Gefühle. Gefühle, mit denen sie so nie gerechnet hätte. In Claire werden schlagartig Bedürfnisse geweckt, die sie ohne dieses Erleben niemals wahrgenommen hätte. Sie gelangt an verborgene Wünsche, die bisher in ihrer Seele ungeachtet, still und leise dahin schlummerten. Doch sie hat Blut geleckt, ihre Lust entdeckt, traut sich und lässt sich auf die Achterbahnfahrt der Gefühle ein. Sie erlebt Formen der Sexualität, die sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht gewagt hätte vorzustellen. Ihre devote Ader, die sie über den Kontakt mit Marie erst kennenlernt hat, gibt ihr die Möglichkeit, die sexuelle Verantwortung für sich selbst abzustreifen. Sie lässt erotische Aspekte zu, die sie sich selbstgesteuert niemals bewusst erlaubt hätte. Zusätzlich lernt sie durch die Begegnung mit Heinz, der viele Jahre in einem Swinger-Club führend gearbeitet hat, die Besuchsregeln der Swinger-Szene kennen. Sie lernt Formen der Lustbefriedigung und Erfüllungsmaßnahmen von Fetisch-Wünschen kennen, die ihr als Zuhörer einen Schauer des Entsetzens über den Rücken laufen lassen.

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Die GrenzgängerinGeschichte einer sexuellen Revolution

Erotikroman

Sabine Guhr-Biermann

Informatives und Lesenswertes im Netz unterwww.libellen-verlag.de

Opalia Lebensberatungs-Praxis der Autorin unterwww.opalia.de

Filme der Autorin über Spiritualität, Esoterik und Numerologie etc. unterwww.opalia-spirit-media.de

Die GrenzgängerinGeschichte einer sexuellen RevolutionErotikroman

Autorin: Sabine Guhr-Biermann

ISBN 978-3-934982-96-3 1. Ausgabe 2016 © Libellen-Verlag · Leverkusen

Coverbild: © Artem Merzlenko / FotoliaSatz: Gesetzt im Verlag mit Adobe InDesign und Sigil

Jugendschutzhinweis:Im realen Leben dürfen Erotik und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem Buch werden fiktive erotische Phantasien und sado-masochistische Gewaltszenen geschildert, die in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Der Inhalt dieses Buches ist daher für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, sind dem Verlag vorbehalten.

Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

www.libellen-verlag.de

Danksagung

Ich bedanke mich bei Heinzfür die Einbringung seiner wahrhaftigen Geschichten,sowie bei Cami und Jörgfür ihre Unterstützung.

Inhalt

Die Fesseln der Erziehungslast

Das Partner-Roulette

Teil 1Claires sexuelle Diskrepanz

Ich bin's, Claire

Verbotene Fantasiegeschichten

Erziehungsmaßnahmen – das versteckte Ich

Die lustvolle Doppelmoral

Meine grenzenlose Fantasie

Der revolutionäre Erlaubniskampf

Verbotene Sehnsüchte

Marie

Verliebt in eine Frau

Teil 2Claires sexuelle Befreiungstransformation

Das erste wahrhaftiges Date

Ablegen moralischer Lustkiller

Cami-Moden

Heinz´ wildes Leben

Der Cluballtag

Das Treffen mit Marie

Die Regeln des Clubs

Frivole Clubgeschichten

Soll ich es wagen?

Mein Gang in die Liebeshöhle

Teil 3Claires Erlebnisreise in extreme Sexpraktiken

Heinz, der Club-Reporter

Das Partnerschaftskarussell

Wer ist Peter?

Ein unmoralisches Angebot

Der Tag danach

BDSM-Geschichten aus der Swingerszene

Ketten sprengen

Die Enttäuschung

Ich – einfach nur sein

Die Fesseln der Erziehungslast

Dieses Buch beschreibt die innere, äußere, sowie revolutionäre Entdeckungsreise der eigenen, freiheitsliebenden Lustlaster unserer Hauptdarstellerin, Claire, gegen die Spießigkeit der Erziehungsgewohnheit, die sie einst, durch ihre Kinderschuhe geprägt, erhalten hat.

Claire ist 31 Jahre alt, trägt lange, blonde Haare, hat einen makellosen schlanken Körper, der sehr sexy und wohl geformt ist, genau an den Stellen, an denen sich weibliche Rundungen auch darstellen sollten. Sie steht mit beiden Beinen gefestigt in ihrem Leben. Sie ist mit sich selbst und ihrer Lebensgestaltung absolut zufrieden. Das einzige, was ihr tatsächlich fehlt, ist die große Liebe. Sie wünscht sich einen Partner, der sie umhaut, der sie auf das Schiff der Leidenschaft entführt, damit sie ihre Körpersinne so wahrnehmen kann, wie sie sich dies wünscht.

Sie sehnt sich nach körperlichen Explosionen und einem außergewöhnlichen Leben. Sie möchte dem Spießertum, in dem sie sich bewegt, endlich den Rücken zukehren, um aus der gelebten Stagnation entfliehen zu können. In ihrer Fantasie erlebt sie die Flucht aus der Monotonie, doch in der Realität traut sie sich nicht, sich ihrer Begierde hinzugeben und den Taktstock für ihr eigenes Lebenswunschkonzert zu schwingen, um ihren eigenen, lustvollen Gedanken auch wahrhaftig nachzukommen.

Sie glaubt unbewusst, dass sie als Legitimationserlaubnis einen Partner braucht, der sie in ihre Wunschwelt entführt. Sie traut sich nicht, zu sich selbst und ihrer ausgeprägten Fantasie zu stehen. Sie hat in ihrer Kindheit erfahren, dass man dies nicht tut, dass man lüsterne Gedanken nicht haben darf, dass man seine eigene Lust zurückschrauben und in den passenden Rahmen der Moral marktgerecht zurückversetzen muss, wenn man Grenzen überschritten haben sollte, um nicht aus dem Rahmen der Gemeinschaft zu fallen. An dieses ungebrochene Gesetz hält sie sich unbewusst, ohne dies zu hinterfragen.

Sie wünscht sich so sehr eine gut funktionierende Partnerschaft als Hoffnungsträger für die Lebendigkeit ihrer Daseinsberechtigung. Bisher hatte sie für partnerschaftliche Projekte immer viel Zeit und Krafteinsatz geopfert. Sie macht keine halben Sachen und da sie im Glauben lebt, dass nur der richtige Partner sie an das heranführen kann, was sie sich wünscht, waren ihr fast alle Mittel recht, um erfolgreich endlich das leben zu können, wonach sie sich schon so lange gesehnt hat. Doch bisher verliefen diese Projekte erfolglos, so dass sie manchmal schon den Glauben verlor und auch darüber nachdachte, ob der liebe Gott sie bestrafen oder einfach nur auf der Engelsliste vergessen haben sollte?

Sie hat sich bisher bewusst für diese Projekte eingesetzt und alles dafür getan, um den passenden Partner fürs Leben zu finden. Doch je mehr sie dafür getan hatte, je höher ihr persönlicher Energieeinsatz war, desto enttäuschter wurde sie. Unbewusst überforderte sie ihre Wahlpartner mit ihrem Temperament und forderte sie heraus. Sie wollte ihre Ziele unbedingt erreichen und überrollte mit ihren Wünschen oftmals ihr erstauntes Gegenüber, welches mit der ausgeübten Lichtgeschwindigkeit ihrer lustvollen Lebenseinstellung absolut überfordert war.

Unbewusst war es ihr klar, dass ihre Anspruchshaltung zu hoch gesteckt sein könnte. Bewusst jedoch verstand sie die resultierenden Ergebnissituationen nicht, die sich aus der erhofften und gewünschten partnerschaftlichen Gemeinsamkeit entwickelt hatten. Sie wirkte oftmals ratlos und traurig, wenn es dann mal wieder nicht geklappt hatte.

Als sie noch sehr jung war, träumte sie von einem dynamischen und bewegten Leben und war voller Hoffnung, dass sie dies erreichen könnte. Sie wollte ein außergewöhnliches Leben erleben, das war ihr Ziel, welches sie sich einst im zarten, jugendlichen Alter vorgenommen hatte. So malte sie sich fantasievoll, in den schillerndsten Farben aus, wie ihr Erwachsenenleben sein könnte und was sie alles erleben wollte. Sie wollte unter keinen Umständen so enden wie ihre Eltern, deren Lebenseinstellung war ihr ein Gräuel, so geordnet und langweilig wollte sie ihr Leben nicht gestalten.

Sie wollte vieles erleben, vor allem aber auch Aspekte, die sie herausfordern würden. Wie oft hatte sie über das monotone Leben ihrer Eltern nachgedacht, die sich, aus ihrer Perspektive heraus betrachtet, absolut langweilen müssten. Das Leben, welches sich ihre Eltern gewählt hatten, entsprach nicht ihrer persönlichen, individuellen Lebenseinstellung. Sie war anders. Sie wollte viel mehr erleben, sich auf das Abenteuer Leben mit allem Drum und Dran einlassen.

Ihre Eltern waren einerseits sehr pflichtbewusst, sie kümmerten sich stets um alles, was wichtig war. Doch Claire spürte nur allzu deutlich, dass sie nicht glücklich waren. Sie verstand deren Einstellung nicht. Sie wollte es auch nicht verstehen, wie man das eigene Leben immer in gleichen Bahnen ablaufend, monoton gestalten kann. Für sie war diese Lebenseinstellung eine Art Verschwendung von Ressourcen, die man im Leben anders hätte einsetzen können.

Sie nahm sich für ihr eigenes Leben vor, dass dieses viel dynamischer und außergewöhnlicher sein sollte, als ihre Eltern ihr dies vorgelebt hatten. Nur wusste sie damals noch nicht, wie sie sich diesen Wunsch hätte erfüllen können. Ihr war nicht bewusst, was sie hätte anstellen können, um in das Fahrwasser der Dynamik eintreten zu können. Ihr fehlte es an Kreativität, an Lebendigkeit und vor allem an der Erlaubnis, auch das umzusetzen, was ihr Spaß machen könnte. Das traute sie sich noch nicht und vielleicht hätte sie es sich niemals zugetraut, wenn das Leben nicht Aufgaben für sie bereit gehalten hätte, die es zu erfüllen gab. Doch dazu später mehr…

Im Grunde hatte sie eine schöne Kindheit. Es gab zwar auch einschneidende Erlebnisse, aber die hatte sie ziemlich in den Hintergrund ihrer innerlich geparkten Ablage gelegt. Diese Erlebnisaspekte waren in ihrem Alltagsleben nicht spürbar. Sie war auch zufrieden mit dem, was sie hatte.

Sie war auch glücklich, zumindest in einer gewissen Art und Weise. Sie dachte oft über Glück nach und sagte sich auch immer wieder, dass sie glücklich ist, um sich zu motivieren, ihr Leben als schön zu betrachten. Doch allzu lange hielten die positiv geankerten Mantra-Sprüche dann doch nicht an und sie spürte mal wieder, ihr fehlte etwas Gravierendes in ihrem Leben. Sie wusste damals nur noch nicht, was dies sein könnte.

Das Partner-Roulette

Wenn sie Zeit hatte, träumte sie sich in bewegte und romantische Lebens- und Liebesszenen hinein, die mit ihrem gelebten Realitätsleben leider wenig zu tun hatten. Sie war ihr eigener Regisseur, der seitenweise Romane schrieb, die vor Dynamik und Emotionen nur so strotzten.

Sie war die Hauptdarstellerin und spielte alles durch. Sie traute sich, sie selbst zu sein. Es tat ihr gut, dies zu tun, sich zu erlauben zu träumen. Sie hatte dann das Gefühl, in einer anderen Welt zu stehen. Dieses Gefühl gab ihr Mut und bot ihr auch gleichzeitig neuen Lebensschwung. Sie fühlte sich großartig damit und konnte vom monotonen Alltagsgeschehen Abstand nehmen. Dieses wohlige Gefühl brauchte sie, um am nächsten Tag wieder startklar dem Alltagstrott zu trotzen.

Sie hatte Angst davor, eines Morgens wach zu werden und das Gefühl zu haben, lebendig begraben zu sein, deswegen wollte sie niemals ihre Lebensfreude verlieren, denn dann hätte sie verloren. Irgendwie war sie auch traurig. Sie wusste genau, dass ihr gelebtes Alltagsleben nicht die Dynamik beinhaltete, die sie sich gerne von ihrem Leben erhofft hätte. Ihre bewusst gesteuerten Träume gaben ihr andere Aspekte vor als das, was sie lebte. Im Grunde genommen war ihr gelebtes Leben viel zu monoton, nur dass sie diese Sichtweise, also ihre Selbstinszenierung, nicht direkt wahrhaben wollte.

Sie versuchte ihren Alltag aufzupeppen, indem sie nach Partnerkandidaten Ausschau hielt, die ihr die Dynamik des Lebens präsentieren sollten. Tief im Inneren träumte sie davon, dass der Traumprinz im weißen Jaguar mit vielen PS daher ‚geritten‘ kommt und ihr Leben beweglich verändern möge. Doch so einfach war das nicht. Die meisten Männer, die ihr begegneten, waren eher noch monotoner und langweiliger als sie selbst.

Von wegen Traumprinz, weißer Jaguar, ihr Anziehungsmuster zog eher Männer an, die ihr eigenes Leben, ergraut durch die Schwere der Altlasten, noch nicht ganz verdaut hatten und oftmals durch Unterhaltszahlungen an ihre Ex-Frauen auf einen alten, klapprigen Golf umgestiegen waren.

Wenn diese Männer sich dann zu viel über das Leid der Vergangenheit beklagt hatten, verlor Claire regelmäßig das Interesse an der nicht mehr gelebten Männlichkeit ihres einstigen Auserwählten und kam sich eher wie eine Krankenschwester vor, die ohne Strapse, hochgeschlossen vor dem Patienten kauerte und sich sein Schicksal anhörte. Der Sexappeal war weg und die Engstirnigkeit siegte, zumindest stets sieben Tage lang, so lange brauchte Claire, um sich dann scheibchenweise aus der Stagnation zu befreien.

Die Männer, die von ihr verlassen wurden, verstanden zumeist erst Stunden später, dass Claire gegangen war, so geschickt lernte sie liebevoll ihre Sachen zu packen, einen Stirn-Abschieds-Kuss zu hauchen, um sich dann endlich befreiend aus der Tür zu aalen.

Doch verstand sie oftmals nicht, woran das Scheitern der Verbindung mal wieder gelegen haben könnte. Sie fühlte sich nur befreiter, wenn sie nach inneren, zwiespältigen Auseinandersetzungen und endlos langen, schlaflosen Nächten, Maßnahmen der Loslösung für sich erkämpfte, die sie dann auch durchzog.

Da sie zumeist sehr viel Energie und Hoffnung auf das Projekt Partnerschaft legte, fiel es ihr dann auch nicht gerade leicht, sich wieder zu lösen. Ihre eigenen, hoffnungsvollen Energien zogen zu stark an ihrem Ego. Sie wollte es diesmal umbedingt schaffen und hatte ja auch ihr Umfeld über ihr Glück längst informiert. Doch es funktionierte nicht, egal was sie auch tat.

Das bereitete ihr oftmals großen Kummer und sie ärgerte sich. Keinen Partner zu haben, hieß ja auch, sexuell wieder alleine auf sich selbst gestellt zu sein, und das wollte sie nicht. Sexualität war ihr ganz wichtig in ihrem Leben. Schon sehr früh lernte sie ihre Lust kennen und beschäftigt sich seitdem regelmäßig, täglich damit. Sie kann ohne Sex nicht leben, das geht nicht. Es ist wie eine ungewollte Lust, ein Laster, dem sie nicht ausweichen kann.

Sie hat sich auch früher schon oft über ihre starke Libido Gedanken gemacht und Lektüre zu diesem Thema zu Rate gezogen. Nach endlosem Bücher-Wälzen ist sie dann eines Tages auf die Idee gekommen, dass sie eher eine männlich geprägte Sexualität in sich trägt, als eine weiblich passive. Denn Tatsache ist, sie kann und will immer!

Ihr Ergebnis: Sie braucht täglich Sex und wenn es geht sogar mehrmals am Tag. Sie steht nicht auf Kuschel-Sex. Sie liebt es hart rangenommen zu werden. Sie braucht die Gier, die sie antreibt, und sie braucht die Lust, die ihr Partner aussendet, da er sie unbedingt haben will. Ist die lustvolle Energie des Partners zu schwach, dann wird sie sich nicht lange mit ihm beschäftigen.

Es macht ihr keinen Spaß, jemanden stundenlang zum Sex auffordern zu müssen, entweder er will oder er lässt es bleiben, das ist ihre Devise, nach der sie lebt. Doch leider bleibt sie mit dieser Einstellung oftmals auf halber Partnerschaftsstrecke liegen. Die meisten Männer, die ihr begegnen, sind dann doch anders, das hat sie im Laufe ihres Beziehungslebens kennengelernt.

Das Arbeitsmaterial Mann, welches sie mal wieder gewählt hatte, war mit ihrem Leben nicht kompatibel. Sie wollte auf die Lebens-Spaß-Couch und musste traurigerweise erneut feststellen, dass ihre Vorhaben so nicht gelingen konnten. Es funktionierte nicht. Die Männer, die sie auswählte, waren einfach zu unbeweglich, um ihrem Lebensrhythmus standhalten zu können.

Sie lebten gerne in ihrem eigenen Dilemma, aus dem sie oftmals keinen Ausweg kannten. Sie bewegten sich in ihrem eigenen Leben zu wenig. Sie hinterfragten kaum. Sie ergaben sich den Mustern, die ihren Lebensweg kreuzten, ohne wirklich zu wissen, warum dies so war. Sie nahmen das an, was ihnen geboten wurde.

Tief im Inneren wusste sie das und doch gab sie die Hoffnung nicht auf und versuchte alles Mögliche, um doch noch einen Partner der Dynamik, also mit Feuer im Hintern, zu finden. Und da sich ihre erwünschte Lebensdynamik fixiert auf das Thema Partnerschaft legte, suchte sie kraftvoll weiter und gab die Hoffnung nicht auf.

Wenn sie dann mal wieder in Liebe schwelgte und sich mit einem Mann wohl fühlte, den sie als Objekt ihrer Begierde auserkoren hatte, dann dachte sie, sie könnte die Welt aus den Angeln heben. Sie fühlte sich stark und selbstbewusst. Sie fühlte sich ihrem Ziel so nah und war zufrieden mit sich und der Welt.

Durch den nun endlich anwesenden Traumprinzen im Außen fühlte sie sich auf einmal stark, attraktiv und vor allem wesentlich selbstbewusster, als dies vorher der Fall war. Sie hatte urplötzlich hunderttausend Ideen, was sie hätte alles tun können. Sie fühlte sich wohl und gesättigt mit dem Gedanken, endlich eine erfüllende Partnerschaft zu leben, um die permanente, zeitaufreibende Suche abschließen zu können. Sie war dann sehr zufrieden mit sich selbst.

Tief im Inneren glaubte sie, um sich so fühlen zu können, braucht sie eine Person im Außen, die sie mit ihrer Liebe ertränken kann. Unbewusst glaubte sie, dass die ihr entgegengebrachte Liebe ihr die Größe ihres Lebens präsentieren würde. Ihr war nicht bewusst, dass die Wünsche, die sie auf einmal in sich spürte, rein in ihr zu Hause waren.

Sie dachte, die Verrücktheit des Seins, nach der sie sich so sehr sehnte, hing von dem Mann ab, der ihr nun grinsend gegenüberstand. Sie glaubte, dass die Erfüllungsmöglichkeit ihrer Wünsche nur mit ihm zusammenhängen würden. Sie dachte, wenn sie mit ihm zusammen wäre, dann würde ihr Leben dynamischer verlaufen. Sie glaubte, sie würde dann endlich ein Leben in Sättigung erfahren.

Es war ihr so wichtig, dass sie in diesem Leben ganz viel erleben kann, viel mehr, als sie dies in früheren Leben erleben durfte. Sie wollte einfach alles und viel mehr. Sie wollte mehr erleben, als sie sich dies bisher jemals erlaubt hatte.

Doch letztlich wusste sie dann doch nichts mit sich anzufangen. Sie überlegte immer viel zu viel und zu lange und kam somit nicht in die Handlungsfähigkeit. Das meiste, was ihr Blut kurzweilig in Wallung geraten ließ, blieb in der Theorie ungelebt, in der Ecke der nichterfüllten Lebensmuster liegen.

Tief im Inneren wusste Claire, dass es auch andere Inkarnationen, also frühere Leben gab. Sie wusste, dass sie in ihren früheren Leben eher monoton und langweilig gelebt hatte. Doch Wissen ist jetzt hier zu viel gesagt. Sie spürte lediglich, dass dies so gewesen sein musste. Sie ahnte, dass ihre bisherigen Leben eher monoton und langweilig gewesen waren. Sie hatte das dringende Bedürfnis, ja fast eine Art Zwang, in diesem Leben ganz viel erleben zu wollen.

Ihre Fantasie trug sie in viele lebensbejahende Ebenen hinein, sie konnte aber für sich selbst nicht genau ergründen, woher diese Bilder, die sich in ihr auftaten, überhaupt kamen. Sie kannte die Wurzeln des ‚inneren Übels‘ nicht. Sie wusste nur, dass es für sie absolut wichtig war, Grenzerfahrungen zu sammeln und anders zu sein als die meisten in ihrem Umfeld.

Ihre Sucht und Suche nach der Vielschichtigkeit des Seins war ungestillt. Ihr war bewusst, dass die moderne Zeitepoche viel mehr Möglichkeiten bietet, als dies früher jemals der Fall gewesen war, sie wollte diese durchleben, um zu spüren, wie es ist, wenn man so lebt.

Oftmals traute sie sich jedoch nicht, für sich selbst zu sorgen und ihre Wünsche befriedigend zu erfüllen. Oder sie dachte zu lange nach, um dann doch wieder zu dem Entschluss zu kommen, dass es vergeudete Liebesmüh wäre, Energie in ein solches Projekt zu investieren.

Wenn sie shoppen gehen wollte, dann musste sie ein bestimmtes Kaufziel vor Augen haben, um die Sinnhaftigkeit ihrer Handlung genau zu durchleuchten. Nur einfach mal so zu schlendern, wäre in ihren Augen reine Zeitvergeudung gewesen und wäre somit durch das Raster der produktiven Freizeitgestaltung radikal durchgefallen.

Sie wusste aber auch, dass in ihrem Leben nichts passieren würde, wenn sie sich selbst nicht darum kümmert. Sie wusste, dass sie dann nichts erleben würde, und auch, dass sie immer das Gefühl in sich tragen würde, sich selbst nicht gerecht geworden zu sein, und genau das wollte sie unter keinen Umständen erleben. Sie wollte sich unbedingt leben, koste es was es wolle. Das war ihr so wichtig, dass sie fast alles dafür getan hätte. Doch im Grunde genommen wusste unsere arme Claire auch gar nicht, wo sie hätte ansetzen sollen.

Zeitweise dachte sie darüber nach, ob sie vielleicht ein ganz normales, spießiges Leben in Zufriedenheit erleben könnte, doch dann wusste sie auch wieder, dass dies für sie unmöglich sein wird. Sie war sich nicht sicher, wie sie ihre Ziele erreichen konnte. Sie dachte viel nach. Sie träumte viel. Sie überlegte und fand doch keine Lösung. Tief im Inneren war sie frustriert. Ihr wurde dann bewusst, dass sie ihr tristes Dasein doch nach den Facetten der vorgelebten Monotonie ihres Elternhauses nachlebte.

Sie kümmerte sich um alles, sorgte auch für eine vielseitige Freizeitgestaltung, aber trotzdem, irgendwie hatte sie stets das Gefühl, unzufrieden zu sein. Wenn diese Gefühle der Unlust in ihr aufkamen, versuchte sie sich vor Augen zu führen, wie schön ihr Leben im Grunde genommen doch ist. Doch ihr Ehrgeiz packte sie, sie wollte viel mehr Zufriedenheit erlangen, da ihr dies besonders wichtig war.

Oftmals verstand sie sich selbst nicht und kritisierte ihre Unruhe, denn im Grunde genommen konnte sie sehr zufrieden sein. Sie war jung, sah gut aus, hatte einen gut bezahlten Job, Erfolg und liebevolle Freunde. Was wollte sie mehr? Sie hatte alles, was sie sich erträumen konnte, und trotzdem, da war etwas in ihr, was ihr keine Ruhe ließ, und das nervte sie besonders.

Sie dachte dann, dass in dem ungesättigten Gefühl, welches sie piesackte, der Misserfolg der Partnerschaften als befreiender Lösungs-Schlüssel liegen würde. Sie glaubte, dass wenn sie endlich eine erfolgreiche Partnerschaft erleben könnte, Ruhe einkehren würde und sie keine Suchenergie mehr in dieses Projekt investieren müsste, so dass sie sich endlich befreiter auf ihr Leben mit all den bunten und schillernden Unterhaltungsaspekten konzentrieren könnte. Und gerade dieser Abhängigkeitsgedanke nervte sie dann besonders.

Wenn sie dann depressiv, in leichter bis mittelschwerer Mitleidsstimmung über ihr Schicksal grübelnd nachdachte, glaubte sie immer, es läge an ihr alleine, dass ihr dies nicht gelingen könnte. Dann glaubte sie verzweifelt, dass sie wohl niemals die große Liebe ihres Lebens finden würde. Doch auch dieses sinnlose Schuldgefühl, welches ihr Tränen in die Augen schießen ließ, störte sie wiederum. Sie wollte endlich weiterkommen.

Sie wollte mit einem Partner gemeinsam ein Leben aufbauen, welches von der Lebensmaserung im Besonderen auch ihr entsprach. Sie hatte eine ganz klare Vorstellung, wie die Lebensprägung sein sollte, doch irgendwie wollte es sich nicht so einstellen, wie sie sich das vorgestellt hatte. Je mehr sie in diese Gedanken Energie und Aufmerksamkeit investierte, desto größer war ihr Wunsch, endlich die Erfüllung für ihr Leben zu finden. Obwohl man das so auch nicht formulieren kann, denn sie wusste genau, was sie wollte. Sie lebte nur nicht das, was sie von Herzen gerne leben würde.

Da sie immer schon eine sehr sortierte und geordnete Person war, fiel es ihr auch schwer, sich dem Wollen und der moralischen Haltung der Gesellschaft zu widersetzen. Und je mehr sie sich anpasste, desto unzufriedener wurde sie. Nur mit ihrem eigenen Gedankenwust beschäftigt, kam sie nicht wirklich weiter. Sie brauchte eine schicksalhafte Begegnung, die ihr Dimensionen eröffnete, die sie brauchte, um sich endlich erfüllend wiederfinden zu können. Doch schauen wir uns die Geschichte genauer an und lassen Claire für sich selbst sprechen.

Teil 1~Claires sexuelle Diskrepanz

Ich bin's, Claire

Ich liege fast nackt im Bett, habe schon tief und fest geschlafen, doch dann bin ich wieder wach geworden. Erotische Träume weckten mich auf und mein sexueller Drang will befriedigt werden. Wenn ich mir jetzt keine Befriedigung zukommen lasse, dann kann ich nicht mehr einschlafen.

Noch fast im Halbschlaf greife ich in meinen Slip zwischen meine Schenkel und spüre meinen Muschi-Saft, der mir fast die Beine entlangläuft. Ich weiß genau, ich werde erst Ruhe finden und schlafen können, wenn ich mich selbst befriedigt habe. Also ziehe ich meinen Slip aus und reibe meinen Kitzler.

In meiner Fantasie stelle ich mir eine dominante Frau vor, die mich verlangend auszieht. Fast gegen meinen Willen spreizt sie meine Beine und schaltet das Licht an. Mir ist das peinlich und doch reizt es mich. Sie will sich meine Muschi genau ansehen. Das macht mich an und auch das Reiben an meiner Klit erhitzt mich immer mehr.

Ich werde immer geiler und stelle mir vor, dass diese Frau meine Schamlippen auseinanderfaltet, um an meinen Kitzler zu gelangen, den sie mit Wonne zwischen ihre Lippen nimmt und an ihm herum saugt. Dann benutzt sie ihre geile Zunge und reibt solange über meinen Kitzler, bis ich in meiner Fantasie komme. Das ist dann der Moment, in dem auch ich auf meinem Bett mit lautem Gestöhne komme. Eine Woge der Wärme und Wonne durchfährt meinen Körper und ich entspanne kurz. Ich schaue in einem Miniaugenblick auf die Uhr, ich habe keine fünf Minuten dafür gebraucht, aber nun geht es mir schon wesentlich besser.

Solche Bilder heizen mir besonders ein. Doch ich kenne mich gut genug, um zu wissen, dass mir diese Befriedigung nicht ausreichen wird. So nehme ich zwei Finger, verrenke mich ein wenig und schiebe sie mir in meine Möse hinein. Ich kenne meinen G-Punkt ganz genau, finde ihn auf Anhieb und stimuliere mich.

Doch ist mir das zu wenig, so kann ich nicht kommen. Ich greife in die Schublade meiner Nachttisch-Kommode und hole einen dicken Dildo heraus. Den brauche ich jetzt eher als triebhafte Bilder, die mich antörnen. Ich brauche einen dicken Schwanz, den ich mir reinschieben und der mich ficken kann. Ich stelle mir dann vor, dass mich ein Mann nimmt und so bekommt das Gummiteil eine Art Lebendigkeit, die wahrhaftig natürlich nicht vorhanden ist.

Ich führe gierig den Dildo in meine feuchte Möse ein und ficke mich solange, bis ich komme. Auch das passiert relativ schnell und ich spüre eine sättigende Befriedigung. Nun weiß ich, ich kann wieder einschlafen.

Doch bevor ich schlafen kann, muss ich nochmal kurz ins Bad gehen und die Spuren meiner sexuellen Lust beseitigen, sonst fühle ich mich durch meine moralische Erziehungshaltung ertappt, bin unruhig und das die ganze Nacht über. Um das zu vermeiden, gehe ich mich schnell waschen, dann lege ich mich wieder hin. Ich denke noch kurz: ‚Was für ein Blödsinn, es ist doch keiner hier, der dich sehen kann.‘ Aber innerlich kann ich nicht anders, als so zu handeln. Nun bin ich entspannt, müde und schlafe tief und fest ein.

~

Am nächsten Morgen wache ich zufrieden auf und starte in den neuen Tag. Ach übrigens, mein Name ist Claire, ich bin 31 Jahre alt, stehe mit beiden Beinen fest im Leben und könnte im Grunde genommen sagen, dass mein Leben richtig toll ist. Eigentlich habe ich alles, was ich brauche, doch oft denke ich, dass mir etwas fehlt.

Oftmals weiß ich nicht, was es ist, was diese Leere in mir ausmacht, doch dann überlege ich intensiv, was es sein könnte. Ich denke eh viel zu viel über mich nach. Ich kann meinen Gedankenwust leider kaum abstellen. Meine Gedanken kreisen grundsätzlich um mich selbst. Ich betrachte immer alles aus meiner Perspektive und merke nicht, dass ich andere darüber kaum zu Wort kommen lassen. Ich habe eine vorgefertigte Meinung und die vertrete ich in meinem Inneren, und wenn es sein muss auch vehement im Außen.

Ich muss stets das Gefühl haben, etwas bewegen zu können. Wenn ich an meine Eltern denke, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Menschen wirklich leben. Ich empfinde ihr Leben als viel zu monoton, und so will ich unter keinen Umständen mein Dasein fristen. Dies liegt mir fern. Im Grunde genommen habe ich Angst davor, dass diese Monotonie auch mich einzuholen vermag. Bei diesen Gedanken läuft mir ein Schauer nach dem anderen über den Rücken. Ich will mir nicht vorstellen, jemals so leben zu müssen. Doch ehrlich, unbewusst tue ich es schon lange. Ich will es nur nicht wahrhaben.

Doch was will ich genau? Im Grunde genommen weiss ich das nicht wirklich. Ich spüre nur tief in meinem Inneren, dass es etwas geben muss, was auf mich wartet und was außergewöhnlich genug sein muss, um mich zu reizen. Ich will anders sein, und doch bin ich so, wie viele andere es auch sind. Doch genau das will ich nicht sehen und auch nicht wahrhaben. Ich kann mir nicht vorstellen, in der Monotonie des Seins zu ersticken.

So beschreibe ich das Leben vieler Menschen, die mir begegnen, und in deren Augen ich die beschriebene Bewegungslosigkeit entdecken kann. Ich verstehe diese Menschen nicht. Ich will sie auch nicht verstehen. Ich begreife nicht, wie man so leben kann. Und doch, irgendwie lebe ich genauso. Irgendwie lebe auch ich zu monoton, auch wenn ich es mir nicht direkt eingestehen will, so ist es doch eine Tatsache, dass auch mein Leben einfach viel zu normal verläuft.

Nur oftmals weiss ich nicht, was ich anders machen und verändern könnte. Mir fällt zumeist nicht wirklich etwas ein, was ich tun kann, um meiner Monotonie zu entfliehen. Ich bin zufrieden und auch erfüllt mit vielem, was ich leben kann.

Ich habe einen guten Job, verdiene genug Geld. Mich begleiten auch Freunde fürs Leben. Ich bin unabhängig, frei und könnte mich leben, so wie ich das will. Doch leider nutzte ich die Möglichkeiten der Persönlichkeitsentfaltung viel zu wenig. Ich könnte viel mehr unternehmen, aber ich tue es nicht. Ich weiss nicht, nach was ich mich sehne. Ich weiß nur, dass dieses Gefühl mich kirremacht.

Ich habe schon oft recherchiert und kam in der Vergangenheit auch immer Schritte weiter. Wenn ich über meine Kindheit nachdachte, dann fiel mir immer wieder die geordnete Langeweile meiner Eltern ein, die sich wohl auf mich übertragen hat. Ich verstand immer nicht, wie man sein Leben fast emotionslos leben kann.

Mir schien es sinnlos, geordnet ein Leben lang den tristen Alltag zu gestalten.

‚Was gibt das für einen Sinn?‘, fragte ich mich oftmals.

Trotzdem, ich dachte gerne darüber nach und versuchte verzweifelt den Reiz und die Sinnhaftigkeit hinter der gelebten Monotonie zu entdecken. Doch egal welche Betrachtungsperspektive ich auch einnahm, egal aus welchem Blickwinkel ich diese Lebensform betrachtete, ich konnte keinen wirklichen Sinn in dem tristen Dasein erkennen. Obwohl ich mir alle Mühe gab, konnte ich viele Menschen in meinem Umfeld nicht wirklich verstehen.

Auch in Bezug auf Sexualität gab es nur Tabu-Bereiche. Es wurde über diese Thematik nie offen gesprochen. Selten sah ich meine Mutter eine liebevolle Geste mit meinem Vater austauschen. Vielleicht versteckten sie aber auch ihre sexuellen Reizimpulse vor mir, da es sich nicht gehörte, dass Kinder etwas mitbekamen? Vielleicht lebten sie es auch gar nicht? Nur ganz selten bekam ich etwas mit.

Eines Tages, meine Mutter stand am Herd, trug einen Küchenkittel und ich hatte das Gefühl, sie trug fast nichts darunter, da kniff mein Dad ihr in den Po, sie lächelte auf und freute sich. Ich hatte das Gefühl, da waren die beiden noch aktiv. Sie mieden, dass ich dies mitbekommen sollte, denn ich war noch so klein.

Auch hörte ich sie eines Nachts stöhnen. Ich war mitten in der Nacht aufgewacht und musste am Schlafzimmer vorbeigehen, da ich zur Toilette musste, da hörte ich Geräusche aus ihrem Zimmer kommen. Ich wusste zwar damals noch nicht, was dies war, aber ich spürte, dass es den beiden gut ging, also ging ich ruhig wieder in mein Zimmer zurück. Ich wollte auch nicht wissen, was sie wirklich getan hatten, aber es fühlte sich gut an.

Jetzt wo ich darüber nachdenke, da kann ich es sehen. Lange hatte ich mich damit nicht beschäftigt, immerhin war es nicht mein Ding, sich um die gelebte Sexualität meiner Eltern zu kümmern. Ich lebte in meiner eigenen Welt und wollte mich nie mit dem Sex meiner Eltern beschäftigen. Ich denke, dass dies auch normal ist. Kaum jemand will sich damit auseinandersetzen und wenn doch, dann wäre dieses Verhalten aus meiner Perspektive pervers.

Ich weiß aber auch, dass es Menschen gibt, die sich sogar vorstellen, Sexualität mit ihren Eltern auszuleben. Oftmals bezieht sich das nur auf ein Elternteil, aber diese Faszination gibt es tatsächlich. Ich habe dies mal bei einer Recherche in einem Buch gelesen und da stand auch, dass es Männer gibt, die sich stimulierend vorstellen, von ihrer Mutter sexuell berührt zu werden. Auch ich machte mir einmal darüber Gedanken, doch schon ein minimaler Reizimpuls in diese Richtung ließ meine Libido sofort in den Keller sinken und ich bekam eher einen Würgereiz, als alles andere. Ich konnte und wollte mir dies nicht vorstellen.

So war ich auch nicht erzogen. Es gab keine sexuelle Großzügigkeit in meiner Familie. Bei uns wurde auch nicht nackt herumgelaufen. Es wurden auch keine Reize über Kleidungsstücke zur Schau gestellt. Ich lernte über meine Eltern, meinen Körper in viel Stoff zu hüllen und somit alles einzupacken, was in irgendeiner Form meine weiblichen Reize hätte zum Vorschein bringen können. Das fand ich schade. Man hatte ja nun mal seine Reize, das war die Natürlichkeit des Seins, warum mussten diese versteckt werden?

Es war nun mal unvermeidbar, dass diese sichtbar waren, immerhin gehörten sie zum Körper, und ich liebte sie. Aber nach meiner Erziehung hatte man diese, vor allem die wunderschönen Formen der weiblichen Brust, dezent zu verstecken. Nach der Meinung meiner Mutter gehörten Brüste förmlich abgebildet und transparent sichtbar im Alltagsleben nirgendwo hin. Nur verdeckt durfte man als Frau über die Straße gehen.

Auch einen Minirock zu tragen, war tabu, knielang musste er sein, so trug eine anständige Frau ihre Röcke. Diese Kleiderordnung hatte etwas mit einer Befehlshaltung zu tun, die Individualität oder Persönlichkeitsentwicklung wurde außen vorgelassen.

Das hatte zur Folge, dass ich früher oftmals viel zu weite Pullis trug. Ich wollte meine wunderschönen Brüste nicht zur Schau stellen, sondern vergrub sie hinter Stoffballen, damit keiner meine prallen Nippel erkennen konnte. So lief ich lange, viel zu lange herum, ohne diese Erziehungsmaßnahme jemals zu hinterfragen.

Auch enge Röcke waren tabu. In meiner Kindheit und Jugendzeit sah man mich hauptsächlich nur in Jeans herumlaufen, die aber auch nicht eng anliegend und figurbetont waren. Im Gegenteil, sie waren grundsätzlich mindestens eine Nummer zu groß, so dass meine Proportionen nicht sichtbar waren.

Ich konnte mich auch schlecht in Gegenwart anderer ausziehen. Auch das löste in mir eine anerzogene Scham aus. Ich war es nicht gewohnt und es durfte auch nicht sein. Vielleicht dachte meine Mutter damals, wenn ich als Mädchen freizügiger wäre, dass dann die Männer über mich herfallen würden. Ich weiß es nicht, aber ich hatte so einen Gedankenimpuls in mir, der Männer auch als schlechte Wesen darstellte, die nur darauf aus waren, über Frauen herzufallen und sich willenlos ihrer zu bedienen. Auch das bremste meine eigene Wolllust, die sich unbewusst an Mutti´s Regeln hielt und versuchte, mit der mir auferlegten Scham umzugehen.

Mich reizten die verbotenen Früchte, die Vorstellung der Willenlosigkeit, der Führungsübernahme durch andere sehr. Schon alleine solche Gedanken zu haben, stimulierte mich. Wahrscheinlich war es meine Erziehung, die mich dahintrieb, so zu fantasieren, das dachte ich zumindest. Ich spürte aber auch allzu deutlich, dass mein Verklemmtsein aus den Kindertagen sich weit über mein Erwachsenenleben hinausschob. Ich traute mich oftmals nicht, ich selbst zu sein und wahrhaftig zu mir zu stehen, zu stark hatten sich die mahnenden Worte meiner Mutter in mein Bewusstsein eingebrannt.

Ich wollte verrucht, sexy und anders sein, als ich es im normalen Leben war. Mich störte mein Verklemmtsein, welches mich hinderte, ich selbst zu sein. Ich traute mich nicht, wahrhaftig das aus mir herauszulassen, was sich in mir befand. Ich lebte wie in einem inneren Gefängnis der elterlichen, auferlegten und oftmals gepredigten Doppelmoral, welche mir selbst keine Luft zum Atmen ließ.

Manchmal jedoch, wenn ich mich selbst befriedigte, dann stellte ich mir Szenen vor, die genau das Gegenteil von dem demonstrierten, was ich in meiner Kindheit erfahren hatte. Ich lebte dann in eigenen Regieanweisungen innerer Filme, in denen mich Männer einfach nehmen und mich willenlos benutzen konnten.

Verbotene Fantasiegeschichten

Ich träume und gehe eine Straße entlang. Es ist dunkel. Ich habe schon ein mulmiges Gefühl und die Worte meiner Mutter in den Ohren, dass ich aufpassen soll, immerhin bin ich ein Mädchen und es gibt Männer, die sich solcher Mädchen bedienen. Dieses Bild hat sich in mir eingebrannt und ich spüre, dass ich genommen werden will.

Meine Hand greift zwischen meine Beine, ich streichle mich und spüre, wie feucht ich bin. Ich darf diese Bilder, die in mir auftauchen, nicht haben, aber ich habe sie. Vielleicht hat meine Mutter mit ihrer unsäglichen Angst diese ja gesät, wer weiß. Aber das alles ist mir jetzt auch egal. Ich höre auf zu denken und gebe mich meinen inneren Fantasiebildern hin.

Ich gehe die Straße entlang. Es ist dunkle Nacht. Eine Stille umhüllt meine Angst und nährt sie. Ich spüre, es ist keine Menschenseele mehr wach. Ich bin alleine. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich habe Angst. Mutters Worte hängen mir noch im Nacken und doch ist es das Verbotene, was mich antreibt weiterzugehen.

Ich weiß, dass an der nächsten Straßenkreuzung Gefahr lauert. Ich spüre schon die Energie der Männer, die versteckt im Dunkeln auf mich warten. Doch ich will das Verbotene erleben, tue so als wüsste ich von nichts und gehe unbedarft weiter.

Dann passiert es.

Die Männer zeigen sich. Es sind drei an der Zahl. Sie sind stark, groß, eher primitiver Natur, grob, selbstbewusst und ich kann anhand der Wölbungen in ihren Hosen erkennen, dass ihre Schwänze alleine durch die lustvolle Vorstellung stark angeschwollen sind. Sie kreisen mich ein.

Ich spüre, dass Angst, aber auch Lust, meinen Nacken hochsteigt. Ich will mich wehren, tue so, als wäre ich entsetzt, fassungslos. Ich bitte darum, mich gehen zu lassen, doch gleichzeitig will ich, dass sie das mit mir machen, wonach es ihnen strebt. Ich möchte, dass sie sich meiner bedienen und sich über mich befriedigen.

Bewusst mag ich solche Gedanken nicht zulassen, aber unbewusst trage ich diese passive und ausgelieferte Haltung in mir. Es sind meine Bilder und ich lasse sie weiter zu und stimuliere mich dabei. Es geilt mich mega auf, so zu denken.

Einer der Männer packt mich am Arm und zieht mich zu sich. Ich merke, dass er ungepflegt ist, doch das stört mich in meinen Gedankenbildern merkwürdigerweise nicht.

Er greift nach meiner Brust, erwischt meine Brustwarze und kneift hinein.

Ich spüre in dem Moment, dass ich nur ein leichtes und eng anliegendes T-Shirt ohne BH trage. So würde ich gerne im Alltag rumlaufen, aber das traue ich mich nicht.

Der Mann greift gierig nach meiner Brust und knetet sie.

Ich schreie auf, da es mir weh tut. Ich bin jetzt nur noch in meinen Lustgedanken gefangen und lasse den Film vor mir ablaufen.

Ein anderer bemerkt meinen leichten Aufschrei und schleicht sich von hinten an mich heran.

„Wenn du schreist, dann mache ich dich kalt!“, raunzt er mir ins Ohr.

Ich verstehe seine Drohgebärde und lasse es über mich ergehen.

Er greift mir von hinten ans T-Shirt, schnappt sich meine Nippel und zieht sie beide lang.

Ich stöhne und schreie auf.

Indem Moment kniet der dritte Mann vor mir, so dass sich sein Gesicht vor meiner triefenden Möse befindet. Er zieht mir den Rock hoch und schiebt seine Nase zwischen meine Schenkel, er riecht an meinem Mösensaft.

„Du geile Fotze, jetzt nehmen wir dich richtig ran. Du bist ja schon heiß, läufst aus, dann können wir dich ja auch direkt hart ficken.“

Ich erstarre vor Angst, aber auch vor Begierde, denn ich möchte, dass er mich anfasst.

Der Mann der hinter mir steht, reißt mir das T-Shirt kaputt, so dass meine Brüste frei liegen. Die beiden Männer bedienen sich meiner Brüste, kneten sie, saugen und spielen mit ihnen. Einer fängt an leicht auf meine Titten zu schlagen. Er will, dass die Nippel noch härter werden.

Er raunzt mich an:

„Stell die Nippel auf, sonst quäl' ich dich so lange, bis es sowieso passiert.“

Ich spüre, wie Angst in mir aufsteigt, aber ich kann nichts tun und ich spüre auch gleichzeitig die Lust, die sich in mir breitmacht.

Der Mann, der vor meiner Muschi hockt, hat mich von meinem Slip befreit und leckt mit seiner großen Zunge meinen Kitzler, er will mich zum Höhepunkt bringen.

Ich will das nicht. Ich kann aber nicht anders, seine Zunge ist so gewandt, dass ich mit lautem Getöse komme. Dies nicht nur in meinen Bildern, sondern auch wirklich.

Ich beruhige mich kurz und überlege, ob ich meine Fantasie ausstellen sollte, immerhin bin ich gerade schon gekommen, da macht sich meine Lust wieder bemerkbar und ich hole meinen Dildo, führe ihn tief im mich ein und lasse die Bilder wieder kommen, mein innerer Film läuft weiter vor meinem geistig gierigen Auge.

Die Männer reißen mir den Rock herunter, nun bin ich bis auf meine High Heels splitternackt. Auch die Männer haben sich entblößt. Einer schnappt mich von hinten und greift mir in meine Fotze. Er spürt wie feucht ich bin und dringt ohne Vorwarnung tief in mich ein. Der andere schnappt meinem Kopf, reißt ihn herunter und stößt mir sein Riesenteil in meinen Mund, ganz tief hinein. Ich bekomme kaum noch Luft, aber ich gebe mir alle Mühe, an ihm zu saugen. Der dritte im Bunde schaut sich dieses Spiel passiv, aber sehr genau, an und spielt dabei mit seinem Schwanz, der noch praller ist, als die der anderen.

Dann wechseln sich die beiden Männer ab. Der eine, der mich von hinten gevögelt hat, steckt mir seinen Schwanz in den Mund und stößt zu, der andere fickt mich währenddessen von hinten. Ich stöhne auf und im dem Moment kommt der eine schon in meinem Mund und ergießt seinen Samen in meine Mundhöhle.

„Trink, du Schlampe!“, befiehlt er mir.

Währenddessen hat der andere mich von hinten weiter gefickt und ist in mir gekommen, genau wie ich auch. Ich konnte mich nicht mehr halten, das ging nicht mehr. Nun ist der Dritte an der Reihe.

„Jetzt gehörst du mir.“

Er nimmt mich so, wie er mich haben will. Er will, dass ich mich vor ihm bücke, damit er meine Möse sehen kann. Er steckt seine Finger tief in mich hinein und verteilt den Saft, das Gemisch aus Muschisaft und Sperma in meiner Liebeshöhle hin und her.

Dann stößt er mir seinem geilen Schwanz in meine Fotze. Ich stöhne laut auf, immer härter werden seine Stöße. Die anderen schauen zu und kneifen mich hin und wieder in die Brust. Der eine hält mir seinen schlappen Schwanz vor meinen Mund, er will, dass ich ihn wieder groß blase. Ich nehme sein Teil in meinen Mund und sauge daran, wie er es mir aufgetragen hat, bis er hart und groß geworden ist.

Der Typ, der hinter mir steht, rammelt mich währenddessen weiter. Dann spüre ich, wie er einen Finger in meinen Anus rammt, ich erschrecke. Dann nimmt er sein mega großes Rohr und rammt es mir mit voller Wucht in den Arsch.

Ich kann mich nicht mehr halten. Es tut weh und ist doch mega geil.

In dem Moment kommt er und spritzt mir seinen Saft in meinen Hintern.

Ich komme auch, liege benommen mit dem Dildo in der Hand auf meinem Bett. Ich hätte jetzt weiter träumen können, aber das wollte ich nicht. Ich bin währenddessen dreimal gekommen und mega befriedigt.

Nun liege ich erschöpft da und frage mich, woher ich solche Fantasiebilder überhaupt bekomme? Gerade das Thema Analverkehr erschreckt mich zutiefst. In meinem normalen Leben würde ich so eine Form der sexuellen Lust niemals wählen, doch eben in meinen Fantasiebildern, die selbstständig vor meinem geistigen Auge entlang rauschten, machte es mir Freude und geilte mich auf.

Ich war überrascht, erfreut und gleichzeitig auch ein wenig entsetzt. In meiner Realität dürfte so etwas nie geschehen. Wie konnte es dann passieren, dass meine Fantasie solche Bilder hervorhob und sie mir vor Augen führte. Ich verstand meine innere Welt nicht, aber das war jetzt auch egal. Ich befand mich noch im Taumel der sexuellen Lust, die mich geil begleitete, und wollte nicht nüchtern die Orgasmen, die ich genussvoll erleben durfte, zerstören, dafür waren sie einfach zu schön.

Mir war auch bewusst, dass meine innerlich, sexuell ausgerichteten Fantasiebilder mit der Zeit heftiger werden. Wahrscheinlich brauche ich weitere dominantere Kicks, um mich befriedigen zu können. Ich hatte mal gelesen, dass unzufriedene Menschen zumeist einen höheren Reiz brauchen, um sich hochzufahren.

Ich überlegte kurz, ob dies bei mir auch der Fall sein könnte. Ich war mir nicht sicher, aber sagen, dass dies nicht der Fall wäre, konnte ich auch nicht, das ging nicht. Ich spürte, dass mein Lustgewinn einen sehr großen Platz in meinem Leben eingenommen hatte, der auch erfüllt werden wollte.

Mein Kopf schaltet sich erneut ein, ich fand keine Ruhe und fragte mich ernsthaft, woher solche Bilder in mir kommen konnten? Eine Erklärung fand ich nicht, aber ich erschrak leicht vor mir selbst und dachte nur bei mir, es hat ja keiner gesehen. Mit dieser Einstellung ging es mir gut und ich atmete auf.

Und doch war ich überrascht, welche Bilder sich in mir zeigten, obwohl ich diese im Realitätsleben niemals zulassen würde. Ich bin ein wenig entsetzt und doch zufrieden zugleich. Dann werfe ich einen Blick auf die Uhr. Es wird Zeit und ich muss mich von meiner Fantasie lösen. Es hat mir einerseits Spaß gemacht, so zu träumen, andererseits hat es mich aber auch emotional durcheinandergebracht. Müde und zufrieden schlafe ich tief und fest ein.

~

Am nächsten Morgen wachte ich immer noch leicht geschockt und gleichzeitig fasziniert auf. Während des Tages machte ich mir immer wieder Gedanken über meine rege Fantasie, die mich erstaunen ließ. Doch je mehr Stunden vorbeizogen, desto einfacher konnte ich mit dem innerlich Geschehenen umgehen. Je näher ich es an mich heranließ, desto normaler wurde es.

Ich nahm mir dann vor, öfters solche Bilder in mir aufsteigen zu lassen. Diese Sinneswandlung der eigenen Gedankenfreiheit tat mir gut und es war doch nur meine Fantasie, die mir Höhepunkte verschaffte, die mich absolut befriedigten.

‚Was war schon dabei?‘, dachte ich mir und erlaubte mir ohne Scham so träumen zu dürfen.

Erziehungsmaßnahmen –das versteckte Ich

Ich lebte in meiner Kindheit mit meiner Familie in Köln. Dort bin ich groß geworden. Ich mag diese Stadt. Ich liebe das Flair dieser verrückten Großstadt sehr. Viele Menschen, die dort leben, leben eine gewisse Großzügigkeit gegenüber ihrer eigenen Persönlichkeit. Und da es auch mein Bestreben immer schon war, persönlich individuell zu sein, fühlte ich mich in dieser Stadt zu Hause. Ich selbst wuchs in einem Randgebiet auf. Dort befand sich mein bürgerlich sortiertes Heim, welches mich viele Jahre begleitete.

Wir lebten in einem Mehrfamilienhaus. Ich spielte als Kind liebend gerne in den Nebenstraßen mit vielen anderen Kindern. Als Kind hatte ich viele Freunde. Ich mochte diese Kinder, die oftmals aus einfacheren Verhältnissen stammten als meine Familie, aber das war mir egal. Vor allem mochte ich Kinder, die in einer Großfamilie aufwuchsen.

Meine Eltern bezeichneten solche Großfamilien als asozial. Ich hingegen hatte das Gefühl, dass die gelebte Gemeinschaft eine große Ressource der Gemeinsamkeit beinhaltete. Ich mochte diese Familien sehr. In meinen inneren Wunschbildern halfen diese Menschen sich gegenseitig wesentlich mehr, als ich dies jemals persönlich kennengelernt hatte. In meiner eigenen Familie waren andere Themen wichtiger.

Die gelebte Ordnung war ein ganz wichtiges Prinzip meiner Mutter, welches einen übergroßen Platz in ihrem Leben einnahm. Meine Mutter hatte im wahrsten Sinne des Wortes einen Putzfimmel. Ihr war dies nicht direkt bewusst, aber man konnte sehr gut erkennen, dass sie darüber die Lebendigkeit des Seins, also viele Lebensaspekte, kompensierte.

Sie traute sich nicht, sich wahrhaftig zu leben. Damit sie überhaupt mit ihrem Leben klarkam, schwang sie den Putzlappen und wirbelte durch die kleine Wohnung. Das war ihr Lebensmodell, in dem sie sich austobte, was mir allerdings auch recht war. So lebte sie in ihrem tristen eigenen Dasein. Ich spürte zwar auch, dass sie nicht glücklich sein konnte, aber als Kind fühlte ich mich nicht dazu berufen, sie glücklich machen zu müssen. Später dachte ich öfters intensiv über ihr Leben nach und recherchierte, in der Hoffnung sie verstehen zu können, aber alle noch so philosophischen Ansätze konnten mir keine Klarheit schenken. Es fiel mir allerdings schwer, mich mit dieser unbefriedigten Aussage zufrieden zu geben, aber ich hatte keine andere Wahl, als ihre Lebenswahl zu akzeptieren.

Mein Vater arbeitete in einer Bank. Er war sehr beschäftigt und kümmerte sich intensiv um seine Kunden. Für ihn war es wichtig, immer gut dazustehen. Sein gepflegtes Äußeres sprach für ihn. Er wusste immer genau, was für ihn wichtig war. Im Grunde genommen denke ich, dass auch er der Monotonie des Alltags entfliehen wollte, aber nicht konnte. Er traute sich nicht, die gelebte Verantwortung, welche das Umfeld von ihm erwartete und verlangte, zu hinterfragen. Er traute sich nicht darüber nachzudenken, wie es sein könnte, wenn er sein Leben verändern würde. Ich denke, er war nicht unzufrieden, aber ich glaube auch nicht, dass er wirklich zufrieden war. Vielleicht hatte er viele Träume der gelebten Freiheit, die er sich nicht erfüllen konnte. Aber was sollte er auch tun? Seine eigenen, aufgebauten Gefängnismauern ließen keine anderen Möglichkeiten zu, als das zu leben, was er gelebt hatte.

Seine Eltern waren sehr streng. Klares Regelwerk, strikte Ordnung und eine große Portion Disziplin standen an der Tagesordnung, an die man sich zu halten hatte. Sie kamen aus einer geographisch anderen Richtung als die Familie meiner Mutter. Sie lebten in der Nähe von Hamburg. Dort wuchs er auf.

Sein Vater hatte damals eine verantwortungsvolle und führende Position in einem großen Unternehmen gehabt. Er erwartete von seiner Gattin, sprich der Mutter meines Vaters, absoluten Gehorsam. Das war seine Lebenseinstellung und er setzte seine Prinzipien konsequent durch. Er erwartete viel von ihr und sie stellte sich ihm erfüllend zur Seite. Sie hinterfragte ihr Dasein nicht und ließ sich führen. Sie hatte insgesamt drei Jungs geboren. Mein Vater war das mittlere Kind. Seine Brüder leben bis heute in einer Art monoton gelebter Sterilität, dass heißt, ihr Leben besteht mehr aus Pflichterfüllung, als aus Freiwilligkeit.

Ich denke, mein Vater ist der Einzige aus der Familie, der aus seinem Leben etwas Besonderes geschaffen hat. Ihm war der Begriff Freiheit immer wichtig und er versuchte alles, seinem Leben, aber auch seinen inneren Wünschen, gerecht zu werden.

Er ist anders als seine Geschwister. Er traute sich und ging seinen eigenen Weg. Er verließ sehr früh das Elternhaus, um studieren zu gehen, und zog dafür in eine andere Stadt, in der er dann auch meine Mutter kennenlernte. Die beiden verliebten sich ineinander und gründeten eine Lebensgemeinschaft, die bis heute anhält.

Er war immer anders, als seine Geschwister. Er war ein kleiner Rebell, der sich für sich selbst eingesetzt hat. Sein Vater war damals sehr unzufrieden mit seiner Studienentscheidung. Er hatte sich für seinen Sohn etwas anderes vorgestellt. Doch mein Vater ließ sich nicht von seinem geplanten Weg abbringen. Und wenn ich darüber nachdenke, dann gefällt mir seine Entscheidung und ich bin stolz, dass ich seine Tochter bin. Ich habe viel von ihm, nur manchmal sehe ich es selbst nicht.

Ich denke, dass ein Teil meiner Unruhe auch mit ihm zu tun hat. Vielleicht habe ich auch etwas, eine Lebensfacette, von ihm übernommen und meine nun unbewusst, in meinem eigenen Leben etwas ausleben zu müssen, ohne bewusst zu wissen, was es ist und woher es kommt. Möglich wäre das.

Ich denke auch über Sexualität nach und frage mich, ob mein Vater sich sexuell erfüllt gelebt hat? Ich bin mir nicht sicher, denn ich denke, dass meine Mutter nicht zu ihrer Sexualität gestanden hat, so hatte ich zumindest den Eindruck.

Dann frage ich mich, ob mein Vater vielleicht fremdgegangen ist, oder ob er sich selbst befriedigt hat? Ich weiß es nicht, aber ich denke wohl nicht. Ich vermute eher, dass er sich nicht getraut hat, sich freizügig sexuell auszuleben. Ich glaube, dass er sich mit der Minimierung seiner Lust abgefunden hatte, wie so viele Männer es tun, und trotzdem versucht hat, mit seinem Leben erfüllt und zufrieden zu sein. Doch so richtig erfüllt, das war er, glaube ich, nie. Ich erlebte ihn nicht wirklich in Ruhe, im Gegenteil, eher in Unruhe, so nehme ich ihn wahr.

Wenn ich ihn mir sexuell vorstelle, dann muss ich grinsen. Nein, das will ich nicht, so will ich ihn nicht sehen. Ich liebte ihn früher sehr, als ich noch klein war und er mit Anzug stolz das Haus verließ. Ich mochte seinen Geruch. Er wirkte dann auf mich so dominant, stark und selbstbewusst. Ich fand ihn einfach nur toll und war als kleines Mädchen von ihm begeistert. Sein Charisma sprach mich an.

Seine Coolness, die habe ich später in vielen Männern gesucht, aber nie gefunden. Seine Dominanz ließ mich als kleines Mädchen immer spüren, dass ich mich vertrauensvoll in seine führenden Hände begeben konnte. Auch das suchte ich als erwachsene Frau in so manchem Manne, wurde jedoch niemals fündig, zumindest bis zu diesem Zeitpunkt nicht.

In meiner Fantasie liebte ich männlich dominante, stark führende Hände, die mir den Weg aufzeigten, den ich zu gehen hatte. Diese Männer durften dann alles von mir verlangen. Ich war zu allem bereit, ich trug dann nicht die Verantwortung und konnte meinen moralischen Kopf ausschalten, der mir immer wieder sagte, dass ich dies nicht tun dürfe.

Doch wenn ich mich ähnlich meiner Kindheit führen ließ, dann war ich willenlos, nicht verantwortlich, und das gab mir die Kraft, die ich brauchte, um ich selbst zu sein. In meiner Fantasie konnten dominant führende Männer alles mit mir machen, was ihnen vorschwebte, in der Realität traute ich mich nicht, dies so zu leben.

Ich hatte tief in meinem Inneren Angst, mich in eine Abhängigkeit zu begeben. Angst, dass mir jemand begegnen könnte, der Macht über mich erlangen könnte, die ich dann nicht mehr so einfach abzustellen wusste. Ich wäre dann wohl zu allem bereit gewesen und man hätte mich vielleicht sogar auf den Strich schicken können.

Meine Angst und gleichzeitige Faszination ließen solche Bilder in mir auftauchen, die in mir sogar einen Lustgewinn hervorrufen konnten, den ich aber wahrhaftig nicht wahrhaben wollte. Aus dieser Unsicherheit heraus bewahrte ich mich vor solchen Kontakten, vor denen meine Mutter mich auch immer wieder gewarnt hatte, da sie für mich schlecht sein könnten.

Diese Warnung hatte ich in mir abgespeichert und gleichzeitig eine Faszination entwickelt, so dass mich solche Typen auch indirekt ansprachen. Mein Augenmerk war auf sie gerichtet und alles das, was verboten war, zog mich magisch an, so dass ich mit solchen Wesen eine Verruchtheit verband, die mich gleichzeitig zu Hochtouren auflaufen ließ. Ich wollte die geprägte Faszination in diesen Menschen erkennen, die meine Mutter immer wieder zu erwähnen pflegte.

Doch im realen Leben wollte ich mich dieser Gefahr nicht aussetzen. Ich mied solche Aspekte, da sie mir unbewusst zu gefährlich erschienen. Deswegen suchte ich mir Männer aus, die zumeist das Gegenteil meines starken Vaters waren und die ich führen konnte. Ich hatte die Oberhand, auch in der Sexualität, und konnte mich leben, so wie ich es wollte. Es war dann meine Kontrolle, die ich lebte und die mir half, den sicheren Hafen der Gewohnheitsstabilität bewahren zu können.

Doch versprach mir diese Art der Kontrolle auch keine Zufriedenheit, da ich mich tief in meiner Seele nach etwas anderem sehnte. Oftmals fühlte ich mich fremdgetrieben, wie ein dienender Erfüllungsgehilfe meines Umfeldes, ohne zu wissen, woher dieser Druck und die damit verbundene Unruhe kam. Vielleicht war es doch eine Übertragungsebene seitens meines Vaters, die mich nicht zur Ruhe kommen ließ? Ich weiß nicht, was es bedeuten sollte und woher es kam. Meine innere Unruhe, Spannung machte mich nervös. Ich befand mich dann nicht in meiner Mitte und das machte mir schwer zu schaffen, sodass ich nicht wusste, wie ich weiterhin mit dem inneren Druck umgehen sollte, ohne daran zu zerbrechen.

Ich fühlte mich oftmals innerlich gefangen, wie in einem Gefängnis von dicken Gefängnismauern umgeben. War das mal wieder der Fall, dann haderte und rebellierte ich in meinem Inneren. Verzweifelt suchte ich nach dem Ausgang, nach einem Ausweg aus dem Dilemma, doch fand ich trotz aufreibender Suche die Freiheitstüre oftmals nicht.

In so einem Fall litt ich dann Höllenqualen, malte mir in meinem Inneren alles, was mich umgab, in den dunkelsten Farben aus und hatte dann zumeist keine andere Wahl mehr, als abzuwarten, bis die Verdunkelung meiner Seele wieder durch ein lichtes Zeichen der Freude abgelöst wurde, doch dann ging es mir schlagartig wieder besser. Doch zumeist dauerte es Stunden, bis ich mich wieder an meinem Leben erfreuen konnte.

Zeitweise spürte ich den innerlich geparkten Druck in mir überhaupt nicht, er war nicht permanent vorhanden, vor allem dann nicht, wenn mich der Alltag eingeholt und ich viel zu tun hatte. Kam ich aber innerlich zur Ruhe und konnte mich nicht beschäftigen, da ich keine Aufgabe hatte und nicht wusste, was ich tun sollte, dann spürte ich den Druck, der sich in mir bemerkbar machte.

Ich spürte, dass mir das gewohnte Unruhegefühl irgendetwas zu sagen hatte, nur dass ich es nicht zuzuordnen wusste. Ich fühle mich leer, tief unglücklich, wusste aber auch nicht, woher diese schwere Stimmung in mir kam. Dies passierte mir immer wieder und wieder und es nervte mich.

Die immer wiederkehrende Unzufriedenheit raubte mir die Lebensfreude. Ich spürte, dass irgendetwas in mir nicht rund lief. Damit ich nicht zu tief in das Depressionsloch fiel, befriedigte ich mich selbst, damit lenkte ich mich einerseits ab, andererseits verlor ich ein wenig den Druck, der mich bedrängte, noch mehr in die Tiefe zu gehen, was mich auch nervte. Ich wollte frei, locker sein und fand den lustigen Lebensschlüssel nicht, um dieses wohlige Gefühl dauerhaft erreichen zu können.

Dann machte ich mich wieder auf die innere Spurensuche. Ich suchte, um etwas zu finden, aber ich wusste nicht, was es sein sollte. Ich hatte noch nicht einmal eine Ahnung davon, wohin ich hätte gehen können. Ich spürte nur, dass die innere Spannung mir nicht gut tat und immer größer wurde. Ich wusste aber auch immer noch nicht, woher diese Unruhe kam.

Aber je nachdem wie ich mich emotional fühlte, hatte ich vernichtende und wütende Gedanken gegenüber meinem Leben, gegenüber meiner eigenen Person, so dass ich mich selbst vor meiner innerlich gestauten Wut erschrak, da ich nicht zuordnen konnte, woher dieses Aggressionsverhalten kam. Und diese Unwissenheit wiederum machte mich dann rasend. Es ängstigte mich, wenn ich so etwas in mir spürte, ohne genau zu wissen, was in mir vorging.

Dann lenkte ich mich allzu gerne wieder ab. Ich machte mir dann lieber Gedanken über mein Umfeld. Es war einfacher, auf die anderen zu schauen, einfacher als auf mich selbst. Ich zog Vergleiche und versuchte mich trotzdem in dem Wust von Informationen selbst zu finden. Ich dachte nach und fragte mich, ob es den anderen genauso gehen würde wie mir, oder ob ich mich alleine nur so fühlte.

Ich fand keine Lösung und schaute tiefer in mich hinein. Dafür blickte ich auch in meine Kindheit und überlegte, ob es dort den Schlüssel zu meiner inneren Unruhe zu finden gab. Aber ich fand nichts und das machte mich noch unruhiger. Wenn ich gewusst hätte, woher diese innerlich gelebte Spannung kam, dann glaube ich, hätte ich ganz anders damit umgehen können.