Die Grünen Piraten – Jagd auf die Müllmafia - Andrea Poßberg - E-Book

Die Grünen Piraten – Jagd auf die Müllmafia E-Book

Andrea Poßberg

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Beschreibung

Wer vergiftet das Naturschutzgebiet? Die Grünen Piraten legen sich auf die Lauer Müllsammelaktion in Bieberheim: Dass so viel Müll im Stadtpark liegt, hätten die fünf Freunde nicht gedacht. Und jetzt sollen die ganzen Müllsäcke einfach verschwinden, ohne dass die Bieberheimer davon erfahren. Doch zum Glück haben die Grünen Piraten eine Idee, die ganz Bieberheim wachrüttelt! Und nebenbei kommen sie auch noch einem Verbrecher auf die Spur, der ein ganzes Naturschutzgebiet vergiftet – gleich zwei Fälle für die Grünen Piraten! Die Grünen Piraten – so nennen sich die Freunde Pauline, Ben, Flora, Lennart und Jannik. Da, wo sie zum Schutz der Umwelt eingreifen, bleibt als Zeichen der grüne Totenkopf zurück. Bei ihren heimlichen Einsätzen kommen sie immer wieder in brenzlige Situationen. Mit großem Extrateil: Sachinfos, Experimente und Mitmachtipps rund um das Thema Müll, Recycling, Nachhaltigkeit & Co • Die Kinderbuchreihe für Mädchen und Jungen ab 8 Jahre – spannend, witzig und waghalsig • So macht Lesen Spaß: Mit witzigen Dialogen und vielen coolen sw-Illustrationen • Jeder Band ein in sich abgeschlossenes Abenteuer zu einem speziellen Umweltthema • Mit jedem Band können Lespunkte bei Antolin gesammelt werden • Dieses Buch enthält nur gesunde Substanzen und kann daher zu 100 % wiederverwertet werden. Stimmen zu "Die Grünen Piraten": »Ein Kinderbuch, dass Bewusstsein und Entdeckergeist weckt. (...) Eine spannende Geschichte mit sympathischen Kindern, die sich in Umwelt- und Tierschutz engagieren.« Familienbücherei-Blog »Die sympathischen "Grünen Piraten" kommen dabei auch so manchem Umweltskandal auf die Spur. Wie sie es auf ihre findige Art und Weise anstellen, ist riesengroßer Lesespaß! Gleichzeitig erfahren Kinder einiges über bestimmte Umweltthemen, und das auf sehr unterhaltsame Weise.« Christa Robbers, KidsBestBooks »Spannend erzählt, in kurzen Kapiteln, mit vielen schwarz-weißen Illustrationen aufgelockert, verknüpfen die Banden-Missionen Lesespaß und Sachinfos und regen zum Nachdenken an.« Stiftung Lesen zu "Krumme Tour auf dem Hühnerhof" »Diese mit vielen frechen Dialogen aufgemischte Detektivgeschichte verbindet eine abenteuerliche Handlung mit Infos über den Naturraum Nordsee und Wattenmeer.« Anna Wagner-Meyle, ekz-Informationsdienste zu "Alarm auf der Robbenstation" »Der jüngste Band der gelungenen Umweltreihe kombiniert Spannung und Witz mit interessantem Fachwissen. Das ist gute, altersgerechte Unterhaltung mit Lerneffekt.« Sonja Fuchs, Büchereifachstelle der Ev. Kirche im Rheinland zu "Krumme Tour auf dem Hühnerhof" »uns (gefällt) hier besonders gut die Mischung aus Spannung und informativem Sachwissen über Umweltthemen, das hier wie immer "ganz nebenbei" vermittelt wird.« Buchkinder zu "Plastikplage im Biebersee" Bisher sind in der Reihe erschienen: Die Grünen Piraten - Jagd auf die Müllmafia Die Grünen Piraten - Giftgefahr unter Wasser Die Grünen Piraten - Alarm auf der Robbenstation Die Grünen Piraten - Krumme Tour auf dem Hühnerhof Die Grünen Piraten - Plastikplage im Biebersee Die Grünen Piraten - Wale in Not Das Grüne Piraten-Freundebuch (alle Bände sind unabhängig voneinander zu lesen)

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Seitenzahl: 95

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Originalcopyright © 2022 Südpol Verlag, Grevenbroich

Autorinnen: Andrea Poßberg, Corinna Böckmann

Illustrationen: Corinna Böckmann

E-Book Umsetzung: Leon H. Böckmann, Bergheim

ISBN: 978-3-96594-167-0

Alle Rechte vorbehalten.

Unbefugte Nutzung, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung,

können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Mehr vom Südpol Verlag auf:

www.suedpol-verlag.de

Inhalt

Auf in den Kampf, Ritter Müll!

Seltsame Begegnung

Ein aufregender Plan

Die Grünen Piraten legen los

Hausboot in Gefahr

Limobäume an Bord

Verdächtige Fracht

Rasende Mülldetektive

Giftmüllalarm

Wo bleibt die Polizei?

Geheimes Treffen

Der Brieftrick

Nächtliche Verfolgungsjagd

Die Grünen Piraten schlagen zu

Piratenparty

Extra: Grüne Piraten-Infoseiten

»Überfall auf die Sparkasse in ...«, konnte Pauline gerade noch lesen, bevor ihre Mutter die Zeitung eilig in den Müll­eimer stopfte, zusammen mit einem Joghurtbecher und ein paar verschrumpelten Möhren.

Pauline saß am Küchentisch und löffelte ihren zweiten Jog­­­­hurtbecher leer. »Mensch, Mama«, sagte sie vorwurfsvoll, »das kannst du doch nicht alles in eine Tüte werfen! Du musst den Müll trennen: Papier, Plastik und Biomüll! Ha­­ben wir gerade im Sachkundeunterricht gemacht.«

»Ach, Schatz, du hast ja recht. Aber ich habe gerade wirk­­­lich andere Dinge im Kopf. Um neun ist eine wichtige Be­­sprechung, auf die ich mich noch vorbereiten muss.« Pau­lines Mutter warf sich schwungvoll ihre Handtasche über den Arm und zupfte ihre Kostümjacke glatt. »Ich muss jetzt gleich los. Wie sieht denn dein Tag heute aus?«

»Müllsammeln, Ballett, Klavier.« Pauline grinste, weil sie auf die Reaktion ihrer Mutter gespannt war.

»Müllsammeln?! Was soll das denn heißen?« Frau Beh­ring verzog das Gesicht, aber gleich darauf musste sie la­­chen. »Lass mich raten, das hängt bestimmt mit eurem Sachkunde­un­­terricht zusammen, richtig?«

»Fast. Heute läuft doch die Aktion Sauberes Bieber­heim und unsere Schule sammelt Müll im Stadtpark.«

Ihre Mutter warf einen Blick in den Terminkalender und stopfte ihn dann in ihre Arbeitstasche. »Ich weiß nicht, ob ich dir dabei viel Spaß wünschen soll?«

»Werd ich aber bestimmt haben.« Pauline band ihr langes Haar zu einem Zopf zusammen.

»Also, tschüss und bis später!« Frau Behring drückte ihrer Tochter einen flüchtigen Kuss auf den Kopf und eilte zur Haustür. »Sag Papa, er soll noch die Geschirrspülma­schi­ne anstellen, bevor er zur Arbeit fährt.«

Zehn Minuten später radelte Pauline durch das vornehme Villenviertel in Richtung Stadtmitte.

Wie jeden Morgen warteten Lennart und Jannik an der Kreuzung auf sie. Die Brüder gingen wie Pauline in die 4b der Erich-Kästner-Schule. Die beiden waren ein ziemlich un­­­gleiches Brüderpaar, was daran lag, dass sie zusammenge­heiratet waren, wie Lennart das nannte. Janniks Vater und Lennarts Mutter hatten vor zwei Jahren geheiratet. Lennart war groß, schlank, hatte lange schwarze Haare und die asia­­­ti­­schen Züge seiner Mutter. Jannik dagegen war klein, ein bisschen moppelig und hatte einen braunen Wuschelkopf.

»Hallo, Jungs!« Paulines Bremse quietschte, als sie schwung­­voll vor den Brüdern anhielt.

»Moin, moin!«, rief Lennart und starrte verwundert auf Pau­­­lines Hände, die in riesigen Bauarbeiterhandschuhen steck­­ten. »Mist! Habe ich total vergessen. Heute ist die Müll­­sam­­­mel­­aktion.« Er haute seinem Bruder den Ellbogen in die Seite. »Jannik, du Hirni. Hättest du aber auch mal dran denken können!«

»Selber Hirni!« Jannik wollte seinen Bruder zurückschub­sen, doch der wich geschickt aus, sodass Jannik gegen Pau­line stolperte.

»Jungs, regt euch ab«, lachte Pauline. »Wozu hat man gute Freunde?« Sie zog ein paar Arbeitshandschuhe aus ih­­rem Fahr­­radkorb.

Jannik griff sich zwei davon und streifte sie gleich über. »Super, Pauline, danke!«

Lennart gähnte herzhaft. »Echt erstaunlich, dass du bei deinem Ballett-Klavier-ich-werde-berühmt-Programm an so was denken kannst.«

Pauline boxte ihn in die Seite. »Ich habe eben viele Ta­­len­­­te.«

Zwei Straßen weiter trafen die drei auf Flora und Ben, die beide mit blauen Mülltüten und Gartenhandschuhen be­­waffnet waren. Ben ging ebenfalls in die 4b, seine zwei Jahre jüngere Schwester Flora war im dritten Schuljahr. Ben war einer der größten Jungs der ganzen Schule, Flora dagegen klein und zierlich. Beide hatten die gleichen strohblonden Haare und jede Menge Sommersprossen auf der Nase.

Auf dem Schulhof herrschte ein buntes Durcheinander. Kinder rannten aufgeregt von rechts nach links. Sie suchten ihre Handschuhe und Müllsäcke und drängelten sich vor der Ausgabestelle für die Müllzangen, um ein Exemplar zu er­­gattern. Zwei Jungen fingen an sich zu prügeln, weil nicht genügend Zangen für alle da waren.

Frau Wolke, die Klassenlehrerin der 4b, stand mit hochrotem Kopf und wedelnden Armen mitten im Getümmel. »Kinder! Kinder! Nicht doch!«, rief sie mit schriller Stimme und zerrte Anton aus der 3a zurück, der gerade versuchte, einem kleineren Kind die Müllzange aus der Hand zu reißen. »Ihr seid doch alle mal dran. Ihr müsst euch abwechseln! So, alle Kinder der 4b zu mir! Wir stellen uns hier auf und dann bilden wir Gruppen.«

Pauline, Ben, Jannik und Lennart schlenderten zu ihrer Klassenlehrerin herüber.

»Bis später«, rief Flora ihnen hinterher und verschwand im Gewühl. Am Ende des Schulhofes hatte sie Herrn Mut, ihren Klassenlehrer, erspäht.

Kurze Zeit später standen tatsächlich alle Kinder halbwegs geordnet bei ihren Klassen und warteten darauf, dass es end­lich losging. Und bald war auch klar, worauf sie noch warten mussten: Die Rektorin der Erich-Kästner-Schule, Frau Schlingkorn, marschierte entschlossen über den Schulhof.

Lennart stieß einen übertriebenen Seufzer aus. »Jetzt kommt eine Runde Schwall im All.«

»Och nee, muss das sein?!«, stöhnte Jannik. »Mann, wir wollen los.« Aber um eine kleine Ansprache ihrer Schul­leiterin kamen sie nicht herum.

Frau Schlingkorn stieg mühsam auf eine Bank und ließ sich ein Megafon reichen. »Guten Morgen, liebe Schü­le­­­rin­nen und Schüler«, dröhn­te es über den Hof. »Wie jedes Jahr startet heute unsere Frühjahrsputz-Aktion: für ein sauberes Bieberheim! Wir gehen mit den Klassen verschie­­dene Parks und Wege ab und sammeln den Müll auf. Nach­her treffen wir uns alle am Müllsammelplatz und präsentie­ren unse­­rem Bürgermeister das Ergebnis. Zieht euch Hand­­schuhe an und fasst nicht in Scherben. Viel Erfolg, viel Spaß und los geht‘s!«

»Na, das war doch kurz und knackig«, stellte Pauline zufrieden fest. »Dann können wir ja endlich loslegen.«

Eine Viertelstunde später hatte die 4b den Stadtpark er­­reicht. Frau Wolke erklärte den Kindern noch mal genau, was und wo sie sammeln sollten. Dann verstreuten sich die Gruppen über das Parkgelände.

Kaum war Frau Wolke außer Sicht, zückte Lennart sein Müll­­zangenschwert und fuchtelte damit vor Bens Nase her­­­um. »Auf in den Kampf, Ritter Müll!«, rief er und stups­­te Ben mit der Zange in den Bauch.

»Nehmt Euch in Acht, noch nie hat jemand Ritter Müll besiegt«, brüllte Ben zurück. Wild fechtend rannten die beiden Jungs auf den See zu.

Pauline und Jannik trabten etwas langsamer hinterher – Pauline, weil sie die Jungs mal wieder ziemlich albern fand, und Jannik, weil er sowieso nicht so schnell rennen konnte wie die anderen.

Endlich am Seeufer angekommen, ließ Jannik sich er­­­schöpft ins Gras plumpsen. Sofort streckte Fiona, seine klei­ne wei­­ße Rat­te, die Nase aus seiner Jacke und schaute sich neu­­gierig um.

»Jetzt kommt was für dich«, murmelte Jannik und kraul­te sie liebevoll hinter den Ohren. »Wir gehen Müll sam­­­­meln.«

»Ein gutes Stichwort«, sagte Pauline. »Wie wäre es, wenn wir endlich mal anfangen würden, Jungs. Sonst ist es gleich Mittag und wir haben als Einzige kein bisschen Ab­­­fall in unseren Tüten.«

»Du hast ja recht«, stimmte Lennart ihr zu. »Also auf, Leute, an die Arbeit.«

»He, ich hab schon was gefunden«, rief Ben, nahm Anlauf und schoss eine leere Plastikflasche über die Wiese. Er konnte einfach nicht widerstehen. Wenn etwas auch nur entfernt an einen Fußball erinnerte, musste er einfach loskicken. Er war nicht umsonst der beste Stürmer der Bieberheimer E-Jugend.

»Ist da nicht Pfand drauf?«, fragte Jannik, während er Fiona vorsichtig in der Seitentasche seiner Jacke verstaute.

Pauline hob die Flasche auf und warf einen Blick auf das Etikett. Dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, das ist eine Ein­­wegflasche.«

»Schade, ich dachte, wir könnten so ganz nebenbei noch unser Taschengeld aufbessern«, grinste Jannik, nahm Pau­­line die Flasche aus der Hand und stopfte sie in seine Müll­­tüte.

»Und hier ist schon mal was Leckeres für Pauline.« Len­nart zog eine Grimasse und hob mit der Müllzange eine verdreckte Plastiktüte auf, die er in ihren Müllsack fallen ließ.

Die Müllbeutel füllten sich schneller, als die Kinder er­­wartet hatten. Am Wegrand, in den Büschen und am Ufer des Sees – überall fanden sie Sachen, die achtlos weggeworfen worden waren: leere Packungen, Bonbonpapiere, Plastik­tüten, Zigarettenschachteln, Flaschen, Zeitungen, ein­­zelne Schuhe und sogar eine alte Unterhose. Bald waren die Beutel von Pauline und Jannik so voll, dass sie es kaum schafften, sie oben zu verknoten.

»Pause«, stöhnte Jannik und ließ sich auf eine Park­bank fallen. »Ich brauch jetzt erst mal was zu essen.«

»Klar!« Lennart lachte und warf einen vielsagenden Blick auf Janniks Bauch. »Wann hast du mal keinen Hunger?!«

Jannik boxte seinem Bruder in die Seite. »Kann ja nicht jeder so ein dünner Lulatsch sein wie du.«

Pauline setzte sich neben Jannik auf die Bank und ließ die Beine baumeln.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees waren ihre Klassenkameraden eifrig dabei, nach Müll zu suchen und Frau Wolke krabbelte gerade auf allen vieren unter den Bootssteg, um nach einer langen Plastikplane zu greifen.

Nachdem die vier Freunde ihre Brote verspeist hatten, spendierte Ben noch eine Runde Kekse, die seine Mutter ihm mitgegeben hatte.

Jannik fing plötzlich an zu kichern. »Lass das, Fiona, das kitzelt.« Er schob die kleine Ratte von seinem Hals weg und legte ein paar Krümel auf die Bank neben sich. »Hier, du Quälgeist.« Zufrieden packte Fiona einen Keksbrocken mit den Vorderpfoten und mümmelte drauflos.

»Sie hält sich wohl für ein Eichhörnchen«, lachte Len­nart.

Pauline klopfte Jannik aufmunternd auf den Rücken und stand auf. »Los, Jungs, die Pause ist beendet! Weiter geht‘s! Ich seh mich mal hier hinten im Gestrüpp um.« Sie bahnte sich einen Weg durch die Büsche hinter den Parkbänken, als sie plötzlich ins Stolpern kam. Verdutzt betrachtete sie das, was sich ihr in den Weg gestellt hatte. »Kommt mal her!« Sie winkte die Jungs zu sich herüber. »Guckt euch das an!«

Neugierig kamen Ben, Lennart und Jannik näher. Ver­steckt unter einigen Ästen lagen leere Flaschen, ein kaputtes Dreirad, ein Eimer ohne Henkel, ein platter Fußball, eine einzelne Krücke und ein Fahrradreifen.

»Ist doch super«, sagte Lennart. »Wir brauchen gar nicht mehr weiterzusuchen. Ben, her mit deiner Tüte. Da stopfen wir das ganze Zeug rein.«

Sie waren so vertieft in ihre Arbeit, dass sie gar nicht be­merkten, dass plötzlich jemand hinter ihnen stand.

»Was macht ihr da?! Lasst die Finger von den Sachen, die habe ich gesammelt!«

Erschrocken drehten die vier Kinder sich um. Hinter ihnen stand eine stämmige, dunkelhaarige Frau und starrte sie wütend an. Im Schlepptau hatte sie einen alten Boller­wagen und einen kleinen schwarzen Hund.

Miranda Mühlberg kannte in Bieberheim jeder. Sie lebte alleine auf einem Boot im alten Hafen und galt als etwas sonderbar.

»Unsere Schule sammelt heute hier den Müll auf«, er­­klärte Pauline, nachdem sie sich vom ersten Schrecken er­­holt hatte. »Wir dachten, das ist auch Müll.«

»Sieht ja auch echt danach aus.« Ben versetzte dem rostigen Dreirad einen Tritt.

Die Frau hatte die Hände in die Hüften gestemmt und schüttelte missbilligend den Kopf. »Das ist doch kein Müll! Das kann ich alles noch gebrauchen.« Sie schob Jannik zur Seite und begann, zuerst die Flaschen und dann die rest­lichen Dinge in ihrem Bollerwagen zu verstauen.

Die Kinder sahen ihr interessiert zu.

»Was machen Sie denn mit dem ganzen Kram?«, fragte Lennart neugierig.