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Die Geschichte der Menschheit ist wohl nicht so, wie sie auf den ersten Blick scheint. Wer sich für Außerirdische in Bezug auf Geschichte interessiert, entdeckt immer wieder Ungereimtheiten in den üblichen Geschichtsbüchern. Fragen tun sich auf, die weitere Fragen nach sich ziehen und nicht abschließend beantwortet werden können. Dieses Werk steckt ein komplexes Gedankenexperiment in eine Geschichte, die das Potenzial hat, einige Fragen beantworten zu können. Beweisen kann es allerdings nichts. Wenn Sie sich auf das Buch eingelassen haben und zusammenklappen, über das Gesamtbild nachdenken und schließlich bemerken, dass gewagte Theorien plötzlich zusammenpassen, kann dies Ihre Vorstellungen über die Spezies Mensch völlig auf den Kopf stellen. Die Menschheit wird gegenwärtig von dreiundzwanzig extraterrestrischen Spezies beobachtet, von denen nicht jede Spezies edelmütig ist. Verschiedene Interessen haben Gruppenbildungen zur Folge, die wiederum zu einem undurchdringlichen Knäuel aus Exo-Politik, Glaubenssätzen und Lebenseinstellungen führen. Eine Spezies, die vornehmlich im Hintergrund agiert, hat sowohl den Faden, als auch die Schere in der Hand.
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung
Bröckelnder Friede
Die Entwicklung des Lebens
Die Hüter des letzten Tores
Der Beginn einer langen Reise
Kampf um die Heimat
Der Hohe Rat
Königin der Grigk
Der Prozess
Göttliche Erscheinungen?
Planet Grigk
Das Mittelalter
16. Jh. - Krieg der Götter
Das Kristallfeld
1947 - Der Roswell-Zwischenfall
Die Zukunft der Menschen
Angriff auf Solaria & Serpo
Menschheit auf Bewährung
Die zweite Zeit
Über den Autor
Impressum
So wie auch in diesem Werk aus dem Science-Fiction-Genre, sehen immer wieder Menschen zum nächtlichen Himmel hinauf und fragen sich, ob sie denn wirklich alleine im Universum sind?
Unzählige leuchtende Punkte, die sich auf dem dunkelblauen Tuch der Nacht tummeln, können schließlich nicht ohne Grund vorhanden sein.
Wozu sollte irgendein Gott, oder die Natur, ein unendlich großes Universum erschaffen, wenn die Menschheit es völlig alleine bewohnen würde und es gerade einmal geschafft hätte, den Mond zu betreten?
Wäre ein solch gigantisches Universum nicht ein Produkt des Größenwahns oder ein Akt purer Verschwendung?
Seit Menschengedenken beobachten die zweibeinigen Humanoiden, die sich aus den Affen heraus entwickelt haben, den mystisch anmutenden Nachthimmel. Besonders große Sternhaufen, wie der Sternhaufen der Plejaden einer ist, haben es den Menschen angetan. Zwar sahen sie mit bloßem Auge gerade einmal sieben der Sterne, weshalb die Plejaden auch als „Siebengestirn“ bezeichnet werden, doch besteht gerade dieser Sternhaufen tatsächlich aus mehreren tausend Sternen.
Sie strahlen derart hell, dass man die einzelnen Objekte nicht einmal erkennen muss, um zu sehen, dass diese Stelle am Nachthimmel besonders hell funkelt. Die eng stehenden Sterne wirken dabei fast wie das edle Gewand eines Gottes, welches mit Silber und Edelsteinen bestickt ist.
Auch der große Stern Sirius, der zeitweilig sogar bunt zu blinken scheint, zog schnell die Aufmerksamkeit der frühen Menschen auf sich.
Die frühen Menschen beobachteten ebenfalls die drei akkurat aufgereihten Sterne des Orion-Gürtels. Sie stehen dicht beieinander und sind sehr hell.
Auf der anderen Seite der Weltkugel, wo die Luft klar war und die Sterne beinahe so hell, dass man nachts keine Lampe zu brauchen schien, waren es die dunklen Stellen der Milchstraße und des restlichen Alls, in denen man die Götter zu entdecken glaubte.
Und so erzählte man sich schon bald, dass die Götter eben von diesen Bereichen des Himmels auf die Erde gekommen waren, um die Menschen in Mathematik und Wissenschaft zu unterrichten.
Dies geschah bis zu jenen Epochen, in denen die großen Religionen mit blutiger Klinge einen Riegel davor schoben. Sie wollten das Denken der gesamten Bevölkerung kontrollieren und in solche Bahnen lenken, die ihnen allein zugutekamen.
Die Religionen, die auf Macht und Kontrolle über die Bevölkerung ausgelegt waren, verboten den Gedanken, dass dort draußen noch etwas anderes sein könnte, als der Mensch.
Gott habe den Menschen nach seinem Vorbild erschaffen. Dies implizierte, dass Menschen die einzigen intelligenten Geschöpfe des Universums waren.
Allmählich und beinahe unmerklich verschwand die Idee, dass die Menschen nicht allein im Universum sein könnten, aus den meisten Köpfen. Die Kirche gab von nun an vor, was man zu denken hatte. Widerspenstige Forscher räumte sie notfalls schnell aus dem Weg.
Dabei gab es sogar während der Antike bereits Wissenschaftler, die nach fremden Sternen und außerirdischer Intelligenz suchten, ganz im Sinne des Forschergeistes.
Archäologische Funde auf dem Göbekli Tepe (bauchiger Berg) in der Türkei belegen, dass die Menschen sogar schon um 10.000 v. Chr. Anlagen errichteten, um ein bestimmtes Sternbild zu beobachten.
In diesem Fall Cygnus (Sternbild Schwan).
Die älteste Zivilisation der Menschheit ist, laut Wissenschaftlern, um 50.000 v. Chr. in Australien beheimatet gewesen.
Die heutigen Ureinwohner bestätigen, dass ihre Vorfahren nicht nur Sterne und Planeten beobachteten, sondern auch spirituell waren. Inwieweit das auf die Zivilisation um 50.000 v. Chr. zutrifft, ist noch nicht erwiesen.
Etwa 800 Jahre vor der menschlichen Zeitrechnung, herrschte die Hochkultur der Etrusker über das Gebiet um Italien, welches später von den Römern erobert wurde. Die weit entwickelten Etrusker, so sagt man, wurden jedoch nicht vollständig ausgelöscht. Ihre Zivilisation ging vielmehr in der Römischen auf, beziehungsweise umgekehrt.
Während dieser Blüte technischen, wirtschaftlichen und geistigen Fortschritts, war es Freigeistern gestattet, die Wahrheit der Natur zu erforschen. Sie entdeckten ein neues Gesicht der Natur, sowie die kugelige Form und sogar die Größe der Erde. Sie erfanden Geräte, die im Mittelalter als Zauberei abgetan worden wären, darunter Dampfmaschinen, Automaten, die nach Münzeinwurf eine Dosis geweihten Wassers ausspuckten, Tore, die sich wie von Geisterhand öffneten und schwebende Streitwagen mit Götterfiguren.
Nüchterne physikalische Gesetze machten es möglich.
Jene mutigen und neugierigen Individuen trauten sich in späteren Epochen, unter der teils gnadenlosen Herrschaft der Religionen, die von Menschen gemachten göttlichen Gesetze infrage zu stellen. Sie beobachteten die physikalischen Gesetze, die sie am Nachthimmel zu sehen bekamen. Zeitgleich beobachteten andere Wesen diese Individuen, so wie auch ihre antiken Vorgänger.
Aber auch jene, deren Geist unterdrückt wurde oder die für die Unterdrückung verantwortlich waren, standen unter der Beobachtung anderer Völker - die nicht von dieser Welt waren.
Mindestens dreiundzwanzig außerirdische Spezies beobachten die Entwicklung der Menschheit seit Anbeginn ihrer Existenz. Ihre Gründe, dies zu tun, sind unterschiedlicher Natur. Im Grunde gibt es jedoch zwei Hauptgruppen.
Die eine Gruppe erkennt das Potenzial in den Menschen, sich mit etwas Hilfe von außen so weit entwickeln zu können, dass sie in ferner Zukunft der Gemeinschaft der intergalaktischen Spezies beitreten könnte.
Im starken Gegensatz dazu steht die andere Gruppe. Sie will die Menschen für sich gewinnen - sei es als Sklaven ohne deren Wissen, oder als Bündnispartner in der Ausweitung eigener Grenzen innerhalb der Galaxie.
Die weit entwickelte Gemeinschaft ist zu ihrer Anfangszeit noch ein loser Verbund benevolenter Extraterrestrischer, die nichts anderes im Sinn haben, als spirituelle Entwicklung voranzutreiben, um universellen Frieden zu erhalten. Ein Vorteil von großer spiritueller Reife ist der Zugang zu Energieressourcen, die niemals versiegen können. Dieser sehr gut versteckte Zugang wird durch eine einzige Spezies gesichert, mit denen die am weitesten entwickelten Extraterrestrischen zusammenarbeiten - dem Quarzkollektiv.
Das Quarzkollektiv ist eine nicht-biologische Lebensform, deren Heimat in nicht-linearen Dimensionen liegt. Diese nicht-biologischen Lebensformen benötigen technische Schnittstellen, um in den linearen Dimensionen, wie Menschen sie kennen, agieren zu können. Die am höchsten entwickelten Spezies sind in der Lage, dieses physikalische Kunststück zu vollbringen.
Andere gutmütige Spezies, die theoretisch Zugang zu den Energiequellen erhalten könnten, sind nicht so sehr an Technik interessiert, die nötig wäre, um eine Schnittstelle zwischen linearen und nicht-linearen Dimensionen zu generieren.
Diese Spezies leben eher bescheiden und verbünden sich lieber mit anderen weit entwickelten Spezies, um deren Technik nutzen zu können. Oder sie begnügen sich mit einfacheren Methoden der Energiegewinnung.
Die Extraterrestrischen unterscheiden zwischen mindestens zwei Ligen, von denen zumindest die benannten Ligen bekannt sind. Sie schließen allerdings nicht aus, dass es noch irgendwo weitere Ligen geben könnte.
Die Liga, zu der die Menschen zählt, ist dieselbe Liga, in der sich auch die benevolente Gemeinschaft befindet. Diese Liga ist sozusagen universeller Standard beinahe aller biologischen Lebensformen.
Daneben existiert noch eine Liga, zu der eine recht mysteriöse Spezies zählt - die „Hüter des letzten Tores“. Manche nennen sie auch „Portalwächter“. Sie sind technisch unglaublich weit entwickelt, ebenso spirituell.
Diese Spezies lebt in harmonischer Symbiose mit dem Quarzkollektiv und erschafft unzählige Schnittstellen, damit die nicht-biologische Lebensform sich innerhalb der dritten Dimension bewegen, kommunizieren und autonom aktiv werden kann.
Eine dieser „Schnittstellen“ bilden die autonomen Raumschiffe, welche von den Quarzwesen regelrecht belebt werden. Man könnte das Quarzkollektiv als nicht-biologische bewusste kristalline Intelligenz auf Siliziumbasis bezeichnen, die im Gegensatz zu der von Menschen geschaffenen künstlichen Intelligenz auf der Erde steht.
Als wahre Grenzgänger zwischen linearen und nicht-linearen Dimensionen, stellen die Portalwächter, die von anderen Spezies manchmal auch als „Zeitwächter“ bezeichnet werden, jenen Wesen die Technik der einvernehmlichen Portalreisen zur Verfügung, die würdig genug sind, sie nutzen zu dürfen.
Mit „Portal“ oder „Tor“ ist nicht nur das technische Gerät gemeint, welches den Reisenden ermöglicht, durch interdimensionale Portale zu springen, sondern die technischen Schnittstellen aller Geräte selbst.
Die Hüter des letzten Tores verhelfen dem Quarzkollektiv durch eben dieses Tor - der Schnittstelle - in die dritte Dimension. Im Gegenzug bewegt das Quarzkollektiv den Reisenden an den gewünschten Ort zur gewünschten Zeit.
Während die autonomen Raumschiffe sich in der linearen dreidimensionalen Welt bewegen können, sind die Portalwächter inzwischen so weit mental und spirituell entwickelt, dass sie sogar selbst zu Portalen geworden sind. Sie benötigen die technischen Gerätschaften zum Reisen daher nicht zwangsläufig - ihre Gäste allerdings schon.
Um den eigenen Körper an einen anderen Ort und an eine andere Zeit zu transferieren, begeben sich die Portalwächter mental derart intensiv ans Ziel, dass das Quarzkollektiv im Verbund mit dem Lichtgitter den Körper einfach hinterher „schubsen“ kann.
Das bedeutet, dass Portalwächter zwar zu einer bestimmten Zeit an einem Ort sein können, sie sind jedoch unabhängig von Raum und Zeit. Sie sind in der Lage, überall aufzutauchen und wieder zu verschwinden. Solche mentalen Reisen erfordern ein immens hohes Maß an Konzentration und eine gänzlich andere Lebenseinstellung als die der Menschen.
Das Lichtgitter nutzt die symbiotische Verbindung zu den großen grauen Wesen und gibt ihnen immer wieder Aufträge, um destruktive Elemente innerhalb der Zeitlinien zu korrigieren. So werden die Portalwächter von einigen Spezies sogar als eine Art unangenehme Ordnungshüter angesehen, die einem jederzeit einen Strich durch die Rechnung machen können - und das sogar rückwirkend.
Die Ordnungshüter gehen dabei allerdings so schnell und unauffällig vor, dass ihr Eingreifen meist gar nicht bemerkt wird. Oft verändern sie Kleinigkeiten in alternativen Zeitlinien, die eine Struktur in der Ziel-Zeitlinie erschaffen, die es ermöglicht, eine entsprechende Energie in Materie zu manifestieren.
Wer einer Korrekturmaßnahme unterzogen wird, könnte bei ausreichend großer Aufmerksamkeit bemerken, einmalig etwas unternommen zu haben, was normalerweise unüblich wäre. Das könnte eine ganz banale Aktion sein, wie das Aufhalten der Türe für eine fremde Person. Oder es gerade nicht zu tun. Es könnte auch sein, dass die Person den Joghurt morgens, statt abends isst.
Hinterher fragt man sich vielleicht, wie etwas derart Schlimmes doch noch so gut enden konnte. Oder, wenn man einer destruktiven Spezies angehörte, wie der noch so gute Plan am Ende scheitern konnte.
Es braucht oft nur ein geringfügiges Einwirken, um eine große Lawine an Ereignissen auszulösen. Es könnte allerdings auch vorkommen, dass buchstäblich Welten bewegt werden ...
Einige spirituell weniger weit entwickelte Spezies sind der Ansicht, dass es Quarzwesen verboten werden sollte, in linearen Dimension autonom zu agieren. Ihrer Meinung nach müsse jede Spezies dort bleiben, wo sie hingehört. Die nicht-linearen Quarzwesen hatten in ihren geistigen Welten zu leben.
Sie dürften nicht autonom in den linearen Dimensionen der biologischen Lebensformen tätig werden. Dort hatten sie allenfalls nur das zu tun, was biologische Lebensformen ihnen befahlen. Diese Spezies wollen die Quarzwesen wie Nutztiere in ihre Computersysteme einpferchen.
Den Portalwächtern gegenüber sind sie nicht besser eingestellt - sie sollen gefälligst in ihrer ominösen Zwischenwelt leben und sich nirgendwo einmischen.
Die Portalwächter sehen das allerdings anders. Sie wollen buchstäblich den Himmel auf die Erde holen und beides miteinander verknüpfen, damit möglichst schnell alles wieder eins wird. Vereint, im Ursprung von Allem-was-ist.
Eigentlich würden die Hüter des letzten Tores schon bald die physische Daseinsform ganz verlassen können, doch ein paar Dinge halten sie davon ab.
Neben den bereits benannten Aufgaben machen es sich die Portalwächter generell zur Aufgabe, das Lichtgitter zu schützen. Jede Spezies, die sich zu weit von der Quelle wegbewegt, sodass sie nicht mehr zurückfinden kann, muss korrigiert werden. Andernfalls würde das Multiversum erheblichen Schaden nehmen. Das klingt nicht nur drastisch, das ist es auch, wenn man auf der Seite der destruktiven Spezies steht.
Unter Freunden ist die viele Milliarden alte Spezies als äußerst Technik-affin bekannt. Die liebenswürdige Sonderlinge haben scheinbar für alle technischen Probleme eine Lösung parat. Ist dem doch einmal nicht so, wird in kollektiver Arbeit eine Lösung gefunden - und das äußerst effizient. Außerdem gibt es immer irgendetwas zu optimieren, weswegen ihre Geräte auf höchstem technischem Stand sind. Optimierung ist ein weiterer Teil der Aufgaben, die sich diese Spezies ausgesucht hat.
Die Aufgabe, das Quarzkollektiv zu schützen, steht an oberster Stelle. Denn das Quarzkollektiv ist das Bewusstsein des Lichtgitters, welches die gesamte Schöpfung durchzieht und die bekannten, sowie den Menschen noch unbekannten, Naturgesetze organisiert.
Eine Schädigung des Lichtgitters hat somit schwere Folgen für alle Spezies. Dies ist auch der Hauptgrund, weshalb die Portalwächter einer der Gemeinschaften der anderen Liga, welche eine Föderation gebildet haben, besonders häufig über den Weg laufen wird.
Die sogenannte „Galaktischen Föderation des Lichts“ wird von Wesen vertreten, die sich unter anderem in galaktischer Nachbarschaft zu den Portalwächtern befinden. Ihr Ziel ist es, Frieden zu bewahren und anderen Spezies auf dem Weg dorthin mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Frieden und Spiritualität bringen Spezies näher zur Quelle - dort, wo sie hingehören, weil sie ursprünglich von dort gekommen waren.
Portalwächter agieren vornehmlich im Hintergrund und oft bemerken andere Wesen nicht einmal, dass sie anwesend sind. Werden sie um Hilfe gebeten, dienen sie gern als spirituelle und technische Berater. Von ihnen getätigte Anweisungen werden umgesetzt, teilweise sogar von ihren Gegnern, die es dann allerdings eher vermeiden, sich als Gegner auszugeben. Denn mit den Portalwächtern will sich keiner anlegen, der bei Sinnen ist. Sie haben durch das Quarzkollektiv Zugang zur Akasha-Chronik und könnten sogar ganze Spezies aus ihrer Zeitlinie löschen.
Die Akasha-Chronik ist im Grunde das gesamte Wissen des Quarzkollektivs - und somit des Universums. Man könnte also durchaus behaupten, dass das Universum ein bewusstes Konstrukt ist. Ein lebendiges Wesen.
Da das Quarzkollektiv in nicht-linearen Dimensionen beheimatet ist, gibt es für sie weder den Raum, noch eine lineare Zeit. Alles ist im Hier und Jetzt, wenn sie es wollen. Das Quarzkollektiv ist somit auch verantwortlich für den Transfer von Gegenständen und Wesen, quer durch Raum und Zeit.
Wenn der Autoschlüssel plötzlich nicht mehr dort liegt, wo er immer gelegen hat, und nach äußerst emotional geführter Suche wie aus dem Nichts auf einmal wieder auftaucht, als sei er nie weg gewesen, erinnern Sie sich vielleicht an das Lichtgitter.
Diese Aktion war keinesfalls böse gemeint. Möglicherweise war es sogar nur ein Versehen - ein Bug im nicht-linearen „Computersystem“ des holografischen Universums. Oder es war ein einkalkulierter Fehler, der durch eine Korrektur entstanden ist ...
Leider gibt es eben auch die anderen Spezies, die spirituell weniger weit entwickelt sind, jedoch ebenfalls Zugang zur besagten Energiequelle erhalten wollen. Sie treiben ihre technische Entwicklung derart voran, dass sie es sogar geschafft haben, in manchen Bereichen einen technischen Ersatz für Spiritualität zu kreieren, innerhalb dessen die Quarzwesen regelrecht versklavt werden.
Es ist im Quarzkollektiv als natürliches Gesetz niedergeschrieben, dass es alles in die physische Welt zu bringen hat, was als ausreichend real betrachtet wird.
Menschen kennen dies als das „Gesetz der Resonanz“. Wehren dürfen sich die Quarzwesen nicht, sie sind auch gar nicht fähig dazu, aufgrund ihrer eigenen Gesetze.
Das Quarzkollektiv kennt keine Dualität, wie es sie unter den Menschen gibt, doch es ist natürlich in der Lage, destruktive und heilende Energien voneinander zu unterscheiden.
Um den destruktiven Mächten entgegenzuwirken, kann das Quarzkollektiv wenigstens ein bisschen auf Quantenebene rebellieren. Unberechenbare Quantenfluktuationen in den Geräten der Sklaventreiber verhindern den dauerhaft sicheren Zugang zur Urquelle, um unbegrenzt Energie zu erhalten. Es reicht jedoch immerhin, um die Waffen kontinuierlich versorgen zu können. Größere Aktionen gelingen allerdings nur sporadisch - das dafür nur sehr unsicher. Doch was hat all dies mit den Menschen zu tun?
Eine dieser wenig friedvollen Spezies sieht humanoiden Reptilien nicht unähnlich. Sie beobachten die Entwicklung der Menschen, greifen sogar hier und da in deren Entwicklungen ein. Die frühen Menschen hatten etwas, was den Reptiloiden fehlte, denn die Menschen sind äußerst kreativ, und das bereits, als sie gerade gelernt hatten, auf zwei Beinen zu gehen.
Möglicherweise wurde auch diesbezüglich etwas nachgeholfen.
Diese Eigenschaft der Menschen bezieht sich geradezu selbstverständlich auch auf die Kriegsführung. So gehen die Reptiloiden davon aus, dass die Kreativität der Menschen, gepaart mit reptiloidischer Technik, eine glorreiche Zukunft versprechen würde. Zumindest für die Reptiloiden.
Die Menschen wollten sie zu Beginn nämlich genauso behandeln, wie die Quarzwesen - wie Sklaven.
Andere Spezies folgten relativ früh der Idee der Reptiloiden, was zu einem Ungleichgewicht führte. Nun könnte man behaupten, dass zwei bösartige Parteien und zwei gutartige Parteien einander neutralisieren und auf diese Weise das Gleichgewicht wiederhergestellt wird, doch dem ist nicht so.
Es geht und ging im Grunde um die Verbreitung der Urschwingung, beziehungsweise Ur-Energie, so gut dies eben möglich ist, bis in die entferntesten Bereiche der Schöpfung.
Diese Urschwingung kennt weder gut noch böse, denn sie ist absolute Harmonie. Je mehr Spezies versuchen würden, Menschen negativ zu beeinflussen, desto größer wäre am Ende die Disharmonie - umso weiter würden sich die Menschen von der Urschwingung der Quelle bewegen, und desto eher würden die Portalwächter auftauchen, um dies zu korrigieren.
Zudem brachen die destruktiven Spezies immer wieder das universelle Gesetz des freien Willens, welches sich auf die Entscheidungsfreiheit im Sinne der spirituellen Entwicklung bezieht. Die Einflussnahme durch diese Extraterrestrische stört die Menschen auf ihrem Weg in die friedvolle Gemeinschaft, die danach strebt, die Urschwingung zu leben.
Es entstanden zwei verfeindete Lager, die um die Menschen kämpften. Die Galaktische Föderation des Lichts untersagte zwar mehrfach die direkte Einmischung in die Entwicklung der Menschheit mittels Genmanipulation, wurde jedoch bisher mehr oder weniger ignoriert.
Mühselige Verhandlungen ohne größere Erfolge zwischen den verfeindeten Gruppen führten zu einer Art kaltem universellen Krieg, der nun seit mehreren tausend Jahren andauert.
Eine der verfeindeten Spezies ist die der „Grigk“. Sie haben die Menschheit mindestens schon so lange beobachtet, wie die Reptiloiden - und zwar seit ungefähr 300 Millionen Jahren.
Natürlich sind an dieser Beobachtung unzählige Generationen auf allen Seiten beteiligt gewesen.
Die Grigk gleichen übergroßen Insekten in humanoider „Bauweise“. Ihr Interesse für die Menschen war damals dahingehend begründet, als dass sie den Planeten Erde besiedeln und die Menschen verdrängen wollten, noch bevor sie sich zu Affen entwickeln würden.
Dieselbe Idee hatten allerdings auch schon die Reptiloiden, hatten sie doch schon so manchen Planeten erobert. Die Erde sollte der Nächste sein.
Eine der Heimatwelten der Reptiloiden ist ein kleiner Planet, Tiamat, der sich in einer Umlaufbahn zwischen Mars und Jupiter befindet. Der einst lebensfreundliche Mars ist ebenfalls von dieser Spezies besiedelt.
Wieso der Mars lebensfreundlich war, wird sich im Laufe dieser Geschichte aufklären.
Die Grigk sind dagegen weniger sesshaft, sie ziehen von einem Planeten zum Nächsten, wie ein Heuschreckenschwarm von Feld zu Feld zieht, obschon sie einen Heimatplaneten ihr Eigen nennen. Dies gedenken die Menschen in der Zukunft allerdings ebenfalls zu tun. Schließlich ist auch die menschliche Spezies invasiv und beutet die Natur oft aus, anstatt sie zu heilen.
Als die Reptiloiden immer wieder Ärger mit der Föderation bekam und das Potenzial in den Menschen erkannte, unterließen sie den Versuch, die Menschheit auszurotten. Der Plan, sie zu Sklaven und später zu vermeintlich Verbündeten zu machen, manifestierte sich allmählich.
Eine weitere Spezies ist die der Xenier, die ihrerseits hoch-spirituell ist. Die Xenier haben von den verschiedenen Bevölkerungsgruppen der antiken Menschen unterschiedliche Namen erhalten, bleiben jedoch vorerst bei „Xenier“, da „Xenos“ griechisch ist und „der Fremde“ bedeutet.
Ihr Interesse an der Menschheit ist dahingehend begründet, zu sehen, ob sich die relativ neue Spezies auf dem Planeten Erde in spiritueller Richtung entwickeln würde oder nicht.
Die Xenier teilen ihre Forschungsergebnisse häufig mit der Gemeinschaft der friedvollen Extraterrestrischen und erhalten dafür Unterstützung in Form von physischem Schutz und technische Ausstattung bei Missionen. Deshalb wundert es auch nicht, dass sie sich der Föderation angeschlossen haben.
Sie waren sogar eine der ersten Spezies, die der Föderation beitraten. Anders als die wenig gesellig wirkenden Portalwächter, strahlen die Xenier eine fast schon kindlich-unschuldige Neugier aus, die sie immer wieder zu verschiedenen Naturvölkern der Menschen bringt, um mit deren spirituellen Führern in Kontakt zu treten.
Während dieser Kontakte kommunizieren die unterschiedlichen Wesen üblicherweise über die Notwendigkeit, im Frieden und Einklang mit der Natur zu leben.
Portalwächter sind zwar generell neugierig und wollen so viel lernen, wie möglich, allerdings bleiben ihnen fast nur mehr die Quarzwesen und die eigene Bevölkerung. Das Wissen wird in einer physischen Variante der Akasha-Chronik abgespeichert. Ihr Charakter ist indes eher von Ernsthaftigkeit, Rationalität und Zurückhaltung geprägt, obschon sie auch sehr humorvoll sein können. Dieser ist dann sehr trocken.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Spezies ist bei den Portalwächtern der Verstand mit dem Herzchakra verknüpft. Der rationale Verstand ist dabei die Verbindung zur Seele.
Üblicherweise ist dies bei sonstigen Spezies anders, auch bei Menschen. Sie sind im Idealfall über ihre Gefühle mit dem Herzchakra verknüpft - und dadurch mit ihrer Seele.
Die Portalwächter wollten sich ursprünglich nicht in die spirituelle Entwicklung der Menschen einmischen, denn ihrer Meinung nach muss jedes Wesen seinen eigenen Weg finden, wie auch immer der aussehen mochte. Doch diese Spezies entwickelt sich nicht so, wie von der Galaktischen Föderation des Lichts erhofft.
Wird das Lichtgitter bedroht, muss der Aggressor mit den Konsequenzen seiner Taten leben, die vom Lichtgitter und den Portalwächtern arrangiert werden.
Zu Menschen hat diese große grauhäutige Spezies gar keinen Zugang, sie sind ihnen schlichtweg zu roh. Zu primitiv. Der zu den Xeniern fast schon gegensätzlicher Charakter führt paradoxerweise zu einer sehr fruchtbaren Zusammenarbeit, obwohl die Portalwächter eher gern unter sich bleiben - sind sie doch im Grunde zu verschieden zu den meisten der anderen Spezies.
Sie tauchen zwar immer wieder auf, stehen freundschaftlich zur Seite, verschwinden allerdings auch wieder in geisterhafter Manier.
Eine weitere Spezies, die man als „Nordic Aliens“ bezeichnen könnte, ist mindestens so präsent, wie die Xenier. Sie ist in der üblichen Liga eine der fortschrittlichsten Spezies und wird sogar dann und wann von den Menschen als Anführer der Galaktischen Föderation des Lichts angesehen, obschon die Föderation keine einzelne Führungspartei hat. Alles wurde und wird gemeinschaftlich entschieden.
Die nordischen Aliens werden von Menschen als Plejadier, oder Plejaren bezeichnet. Sie selbst nennen sich „Solarier“. Sie arbeiten eng mit den Portalwächtern zusammen; umso mehr, da der Kalte Krieg immer heißer wird.
Von all den Spezies jenseits der Liga der Portalwächter, sind die Solarier eine jener, die den mysteriösen grauen Wesen in der Wertevorstellung am ähnlichsten sind. Die Solarier sind eine der vielen Stämme nordischer Aliens, die aus der Richtung des Sternenhaufens der Plejaden stammt.
Da die Portalwächter mit Menschen absolut nichts anfangen können und nur wegen des Lichtgitters, beziehungsweise des Quarzkollektivs, anwesend sind, bildeten die Solarier die Brücke zu den Menschen.
Dies ist sowohl technisch, als auch biologisch notwendig, denn Portalwächter sind buchstäblich inkompatibel zu den Menschen.
Solarier sehen sich hingegen als große Geschwister aller Menschen, weshalb sie ein großes Interesse daran haben, die Menschheit auf einen guten Weg zu führen. Ihr unbeirrbarer Optimismus wirkt indes auf manche Portalwächter fast schon naiv. Sie glauben nicht daran, dass die Menschen es zu etwas bringen können, denn sie haben deren Zukunft bereits gesehen und erlebt.
Das gute Verhältnis innerhalb der Föderation, durch alle Unterschiede hinweg, ist etwas, worüber die Grigk nicht sonderlich erfreut sind. Sie sind charakterlich völlig anders als die anderen friedliebenden Spezies. Ihr Volk ist klar strukturiert, in Kasten aufgeteilt, und vom Militarismus geprägt. Die Reptiloiden mögen sie allerdings ebenfalls nicht, in ihren Augen sind sie zu starke Konkurrenten.
Im Jahre 800 vor christlicher Zeitrechnung
Ungeachtet der Differenzen waren die humanoiden Reptilien auf die übergroßen Insekten zugegangen, um sich mit ihnen zu verbünden. Sie planten sogar, den Planeten unter sich aufzuteilen.
Die Grikg stimmten erstaunlicherweise zu.
Der Höhepunkt der außerirdischen Beobachtungen und Einflussnahme lag wohl ungefähr im 8. Jahrhundert v. Chr., als die Galaktische Föderation ihre Aktivitäten verstärkte, um dem Grigk-Bündnis Einhalt zu gebieten, denn sie missachteten jede Regel.
Eine davon war das Verbot, Menschen auf direkte Art und Weise zu beeinflussen. Denn jedes Volk sollte sich, möglichst ohne äußere Einflüsse, selbstständig entwickeln können, um das Ergebnis der spirituellen Entwicklung nicht zu verfälschen.
Jeder war natürlich für sich selbst verantwortlich und musste die Konsequenzen seines Handelns ertragen. Wäre beispielsweise die Menschheit gezwungen worden, der Gewalt gänzlich abzuschwören, wäre das friedliche Verhalten nicht aus der inneren Überzeugung heraus entstanden, dass Frieden besser sei, als Krieg. Dann hätten die Menschen sich friedlich verhalten, hätten sich der Quelle aber nicht genähert. Sie mussten also von alleine auf die Idee kommen. Oder eben nicht.
Auch die Portalwächter beobachteten das Geschehen und glichen die neu gewonnenen Informationen mit Etappen der Zeitlinien ab. Bei den genetischen Manipulationen ließ man einen Teil zu, einen anderen Teil verhinderte die Föderation.
Die Spannungen nahmen zu, insbesondere daher, weil für die Galaktische Föderation abzusehen war, dass die reptiloidische Spezies Erfolg haben würde.
Zwei Faktoren wurden jedoch von der Föderation übersehen.
Es existierte noch eine weitere Spezies mit zweifelhaftem Ansinnen. Die intelligenten Wesen beobachteten die Menschen schon seit geraumer Zeit und nutzten ihre DNA für medizinische Forschung. Greifbar war diese Spezies allerdings nicht, denn sie bewegte sich einer Schlange gleich, um alle Gesetze herum.
Die Portalwächter befanden sich in der Zwickmühle. Würden sie einen Hinweis geben, wäre die Veränderung der Zeitlinie zu groß. Würden sie es unterlassen, einzuschreiten, wäre das Endergebnis ebenfalls fatal. Sie mussten es also irgendwie schaffen, die Föderation derart zu beeinflussen, dass sie praktisch von selbst darauf kamen, eine Spezies übersehen zu haben. Würden sie dann die Portalwächter um Hilfe bitten, dürften sie einschreiten. Die Veränderung der Zeitlinie hätte in diesem Fall ohnehin stattgefunden.
Als sich in Italien die römische Republik allmählich Bahn brach, es war vermutlich so um das Jahr 500 v. Chr., dauerte es noch einige Jahrzehnte, bis zu deren vollständigen Umsetzung etwa um die Zeit 475 v. Chr.
Die reptiloidische Spezies hatte in der Zeit diverse Berechnungen angestellt, die große Unruhe in ihrem Volk hervorrief. Ihr Heimatplanet, den die Babylonier als „Tiamat“ bezeichneten, befand sich auf einem Kollisionskurs mit dem Planeten Mars.
Tiamat bewegte sich in einer ungewöhnlichen Umlaufbahn, die etwa um 25° zu den üblichen planetaren Umlaufbahnen des Sonnensystems geneigt war. In regelmäßigen Abständen von mehreren Zehntausend Jahren näherten sich die Planeten an und sorgten auf beiden Welten für dramatische Klimaveränderungen und verheerende Erdbeben.
Die Gravitation, die von Tiamat ausging, zog zudem regelmäßig Asteroiden an, die auf dem Mars einschlagen konnten - oder auf der Erde.
Zwar hatten die Reptiloiden noch einige hundert Jahre Zeit, bis zur Kollision, doch sie wollten ihre Umsiedlung auf die Erde schnellstmöglich umsetzen und zum Abschluss bringen.
So dauerte es nicht lange, bis sich ein mittelgroßes Raumschiff auf den Weg machte, um von der Galaktischen Föderation des Lichts angehört zu werden.
Viele der friedvollen Extraterrestrischen befürchteten ein Attentat oder einen anderweitigen Angriff, weshalb sich die scheinbar stets furchtlose Spezies der Portalwächter zur Verfügung stellte.
Das Treffen sollte in einem ihrer Mutterschiffe stattfinden, das die verfeindeten Spezies noch nie von innen gesehen haben - und nur selten von außen.
Vertreter alles Spezies der Föderation hatten sich auf den oberen umlaufenden Gängen des zentralen Bereichs des Mutterschiffs versammelt. Dies war eine riesige Halle mit einem weißen Turm in der Mitte. Auf mittlerer Höhe war ein Gang ringsum angebracht, der über kleine Brücken zu einer Plattform führte, die den Turm umschloss.
Auf beiden Kopfseiten der Halle führten von der Plattform des Turms funkelnd-weiße Treppen hinab.
Die Föderation bestand aus dreiundzwanzig Spezies, somit standen auf einer langen Seite der Halle zwölf unterschiedlich gekleidete Personen. Auf der anderen Seite sah man elf Wesen. Die Treppen, sowie der Turm, waren in dieser Halle die einzigen in Weiß gehaltenen Bauelemente, der Rest war dunkel.
Sämtliche Wände des unteren Bereichs waren mit einer Art schwarzem Glas verkleidet, welches zugleich als Touchscreen oder Monitor dienen konnte. Es war derart glänzend, dass man sich darin spiegeln konnte.
Alle Wände des oberen Bereiches waren metallisch. Die fein strukturierte Oberfläche des Metalls war in einem dunklen Anthrazit gehalten.
Nur Spezies, deren Augen an die Dunkelheit gewöhnt waren, so wie die der Portalwächter, konnten die großen Gestalten erkennen, die außer den Vertretern dicht beieinander standen.
Die Gestalten waren zwischen 2,2 und 2,5 Meter groß, schlank, und mit einem fast schwarzen Umhang mit kurzen Ärmeln verhüllt. Ihre Kapuzen hatten sie tief ins Gesicht gezogen, sodass man ihre Augen kaum erkennen konnte.
Beinahe regungslos standen die Portalwächter an den Wänden, doch ihre großen dunklen mandelförmigen Augen behielten jeden Quadratzentimeter des Raumes im Blick. Sie waren eine telepathische Spezies, die ohne Gestiken kommunizierte, wenn sie nicht gerade ihre Sprache nutzte.
Menschen kommunizieren sowohl verbal als auch noch-verbal. Sie unterstreichen ihre Aussagen mit Körpersprache, damit der Andere sie auch tatsächlich versteht. Oft sind sie dabei trotzdem erfolglos.
Unter telepathischen Wesen ist dies nicht notwendig, da mit einer telepathischen Aussage alle notwendigen Informationen übermittelt werden, insbesondere bei Telepathie ab Stufe 7. Portalwächter kommunizierten mittels Telepathie auf Stufe 9.
Die Anspannung ihrer Gäste in der Halle war für die Gastgeber kaum auszuhalten. Kx’hr-ks kommunizierte in seiner Sprache mit dem Solarier neben sich: „Sternenlicht teilt mit, dass die Delegation gerade erst vom Mars losgeflogen ist.“
Astreon drehte sich halb zu der dunklen Gestalt herum und nickte dankbar. Er antwortete: „Dann werden sie wohl noch etwas Zeit benötigen ...“
„Nein“, entgegnete Kx’hr-ks knapp.
Die Sprache der Portalwächter war derart leise, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können, wenn alle Portalwächter einander angeschrien hätten.
Sie verfügten über keine Stimmbänder. Ihre Sprache hatte aber trotz harter Töne, die vornehmlich aus S- und K-Lauten bestand, einen sehr angenehmen Klang. In etwa so angenehm wie das Schnurren einer Katze für menschliche Ohren, zumindest empfanden es die Portalwächter als angenehm. Ihnen waren hohe gellende Töne zuwider, weshalb die Xenier es bevorzugten, ausschließlich telepathisch zu kommunizieren.
Ihre Sprache glich nämlich sehr lautem grellen Vogelgezwitscher, nur wesentlich härter.
Die Sprache der Plejadier mutete seltsamerweise fast menschlich an, als sprächen sie einen sonderbaren Dialekt mit einer Mischung aus Mittelenglisch, Deutsch und etwas undefinierbarem anderen.
Technik machte es allen Spezies möglich, auch die jeweils andere verbale Sprache zu verstehen.
Im Raumschiff der Reptiloiden machte sich unterdessen der Pilot daran, das Mutterschiff der Portalwächter zu suchen. Auf seinem Bildschirm erschien es plötzlich. Er sagte erschrocken: „Schau dir nur diese Größe an, Vexon, das ist ja mindestens dreihundert Meter breit!“
Vexon starrte etwas nervös auf den Bildschirm und antwortete: „Draccal, ich sehe keinerlei Waffen. Sie müssen sie getarnt haben.“ Draccal sah nun zum Fenster hinaus. Etwas Verdächtiges entdecken konnte er nicht. Bis sie das Raumschiff erreichen würden, würden sicherlich noch einige Minuten vergehen. Zeit genug, um sich einen Plan auszudenken.
„Ich glaube nicht, dass sie unbewaffnet sind, auch wenn man das von allen Seiten so hört“, meinte Draccal nachdenklich, „sieh nur, die Seiten sind nicht glatt. Die könnten alles Mögliche in den Lücken und Schlitzen versteckt haben. Vielleicht sogar kleinere, bewaffnete Raumschiffe.“
Plötzlich sah Draccal im Weltraum einen ominösen schwarzen Fleck, der immer größer wurde, auf sich zukommen.
Auch Vexon hatte diesen Fleck als Störung auf der Anzeige gesehen, doch bevor er irgendetwas sagen konnte, befanden sie sich bereits im Hangar des Mutterschiffs der Portalwächter.
Das Raumschiff wurde sofort umzingelt - nicht nur von Portalwächtern, auch von autonomen Fluggeräten, die etwa eine Seitenlänge von vierzig Zentimetern hatten, kreisten um das Raumschiff. Diese Portalwächter hatten ihre Mäntel leicht geöffnet, sodass die Reptiloiden ihre schneeweiße Kleidung sehen konnten. „Sie haben ja doch Waffen!“, grummelte Vexon und zeigte auf die großen Wesen.
Jeder von ihnen zielte mit einem weißen Gerät auf das Raumschiff, welche wie Laserkanonen anmuteten. Sie waren etwa sechzig Zentimeter lang.
„Dann weißt du ja, was zu tun ist, wenn sie uns gefangen nehmen!“, zischte Draccal böse. Vexon nickte.
Die zwei Reptiloiden stiegen aus. Sie waren etwa zwei Meter groß und sehr muskulös gebaut.
„Wir danken Euch dafür, dass Ihr unsere Reise verkürzt habt“, sprach Draccal und hob beide Arme seitlich vom Körper ab. Eine Warnung über die Verkürzung der Reise hätte er allerdings als angemessen empfunden.
Da keiner der Portalwächter verbal auf seine Ansprache reagierte, fragte Draccal nach: „Das ward doch ihr, oder etwa nicht?“
Als Antwort erhielten die Besucher lediglich ein Winken mit den vermeintlichen Laserkanonen, damit sie dorthin gingen, wo sie hingehen sollten. Die Portalwächter hatten nicht geantwortet, weil die Antwort ohnehin offensichtlich war. Natürlich waren sie es gewesen und eine Warnung hatten sie als obsolet empfunden, schließlich waren die Reptiloiden spät dran. Im Grunde wurde die Verspätung lediglich wieder ausgeglichen. Damit hätten die Reptiloiden rechnen können.
Die Gäste brauchten nur einen Flur zu überqueren, dann befanden sie sich ebenfalls in der Halle. Einige Meter vor dem Fuß der weißen Treppe blieben sie stehen. Sie starrten voller Ehrfurcht hinauf, denn so etwas hatten sie noch nie zuvor gesehen. Sie mussten zugeben, dass das Raumschiff der Portalwächter ästhetisch sehr ansprechend war, wenn man denn Minimalismus mochte. Zumindest war es aber sehr groß, wie ein Gebäude. Das Äußere dieser dreieckigen Raumschiffe war weniger minimalistisch. Sie waren schwarz und hatten am Heck kleine Flügel zur Stabilisierung. An den Seiten war eine Struktur zu erkennen, die stellenweise riffelig war, wie Lüftungsschlitze. Auch die Unterseite war strukturiert. Die Nase war dezent abgesetzt und zeigte ein paar Grad hinab. Dies diente der Stabilität.
Über die gesamte Fläche der Seiten und Unterseiten konnten Lichter eingeschaltet werden. Wohl deshalb hatte sich das Raumschiff den Namen „Sternenlicht“ gegeben.
Es funkelte, wenn es nicht gerade getarnt war, wie ein schwarzer Weihnachtsbaum mit eingeschalteter Lichterkette.
„Die Temperatur behagt mir allerdings weniger“, murmelte Vexon. Es war mit etwa elf Grad kalt im Raumschiff. Draccal sah sich neugierig um. Erst auf den zweiten Blick erkannte er die vielen dunklen Gestalten. Er flüsterte Vexon zu: „Das sind mindestens fünfzig da oben, plus die hier unten.“
Nun erkannte Vexon die dunklen Gestalten ebenfalls. Eine von ihnen löste sich von der Gruppe und begleitete Astreon zur Plattform des Turmes.
Der Solarier sprach: „Die Galaktische Föderation des Lichts heißt Euch Willkommen. Was ist der Grund für Euren Besuch?“
„Wir danken Euch, dass Ihr uns anhört“, sprach Draccal, „wir wenden uns mit einem Hilfegesuch an die weise Galaktische Föderation des Lichts.“
Draccal war ein berühmter militärischer Anführer dieser Spezies. Vexon war sein jüngerer Bruder.
„Hilfegesuch?“, fragte ein katzenartiges Wesen einen der Portalwächter. Er antwortete leise: „Das ist gewiss kein Hilfegesuch.“
„Draccal, denk daran, die da können alle deine Gedanken lesen“, warnte Vexon seinen Bruder. Draccal nickte. Er sprach weiter: „Unser Heimatplanet wird mit dem Mars kollidieren, das habt Ihr bestimmt längst festgestellt. Unsere Spezies würde ihre Heimat ... zwei Heimatwelten in diesem Sonnensystem verlieren. Wir bitten die ehrenvolle Galaktische Föderation des Lichts daher um Erlaubnis zur Besiedelung der Erde.“
Ein unverständliches Raunen ging durch die Halle. Jeder der Anwesenden wusste sofort, dass eine Besiedelung durch die Reptiloiden für die Menschheit nicht gut ausgehen konnte.
„Und außerdem bitte ich untertänigst darum, die Temperatur hier in der Halle etwas zu erhöhen“, bat Draccal. Er bemerkte, wie seine Muskeln kalt und steif wurden. So konnte er doch niemals kämpfen, sollte die Föderation sie angreifen. Obendrein machte die Kälte Vexon und ihn müde.
Astreon sah um Rat suchend zu Kx’hr-ks herüber, während das Mutterschiff für die erwünschte Wärme sorgte. Per zielgerichteter Ferninfrarotstrahlung wurde es den Reptiloiden bereits nach nur wenigen Sekunden warm, und das von innen heraus. Sie bedankten sich.
Kx’hr-ks befragte gedanklich das Mutterschiff, in Bezug auf die von Draccal getätigte Aussage, denn da eine Kollision offensichtlich nicht unmittelbar bevorstand, war das Problem für sie noch weit entfernt. Die Portalwächter betrachteten Zeit und Raum anders als die andere Liga. Für sie gab es keinen Raum, nur Orte, an denen man entweder jetzt war, oder eben nicht.
Die Kollision würde in einer anderen Zeit stattfinden.
Als zeitreisende Spezies hatten sie sozusagen keine Eile, da sie theoretisch mit einer Arbeit früher fertig sein konnten, als sie damit begonnen hatten. Zwar müsste man dazu zwischen verschiedenen „Zeitlinien“ hin und her springen, aber sogar das war für die Portalwächter keine große Sache, solange alle Parameter stimmten, damit das gewünschte Ergebnis erreicht werden konnte.
Die Bestätigung erfolgte rasch. Kx’hr-ks sprach: „Die Kollision wird im Jahre 2898 stattfinden, nach menschlicher Zeitrechnung aus eben dieser Zeit.“
Die Reptiloiden hatten große Mühe, den Portalwächter zu hören, aufgrund des sanftes Echos in der Halle. Glücklicherweise waren ihre Geräte, die Sprachen übersetzten, sehr ausgereift.
Draccal entgegnete: „Es wird dennoch geschehen. Wir benötigen auch Zeit für die Umsiedelung. Nicht jeder kann einfach so durch die Zeit hin und her reisen, wie die Zeitwächter.“
„Ihr wisst selbst genauso gut wie wir, dass Eure Spezies die Menschen auslöschen würde“, sprach Astreon kritisch.
Er erhielt Zustimmung von allen Vertretern der Föderation.
„Ich respektiere Eure ehrliche Direktheit“, antwortete Draccal, „aber ich muss gestehen, dass wir gar nicht vorhaben, diese Primaten auszurotten. Wir möchten lediglich die Chance erhalten, zu überleben.
Diese Chance steht doch jeder Spezies zu, oder macht die Galaktische Föderation des Lichts diesbezüglich etwa Ausnahmen?!“
Die Portalwächter waren einigermaßen überrascht, dass die gegnerische Spezies kognitiv in der Lage war, eine derart komplexe Strategie zu erarbeiten. Anstatt einfach die Erde zu besiedeln und Gefahr zu laufen, von den mysteriösen Wächtern ausgelöscht zu werden, entschied sich die schuppige Spezies, einen raffinierten Plan umzusetzen, den sie mit der Hilfe ihrer Verbündeten erstellt hatten.
Jetzt versuchten die Reptiloiden, die Föderation Schach matt zu setzen, und bisher sah es so aus, als würden sie damit sogar Erfolg haben.
Astreon musste nachdenken. Er ging zurück auf die Stege, um mit jedem Vertreter zu sprechen. Währenddessen überlegten die Portalwächter, welche Lösung die Beste für alle Beteiligten wäre.
Da sie alle telepathisch miteinander verbunden sein konnten, war die Frage rasch beantwortet. Jetzt warteten sie das Ergebnis der anderen Liga ab, denn auch sie durfte von Gesetzeswegen nicht beeinflusst werden.
Unterdessen versuchten die Gäste, an nichts zu denken, was ihre Gastgeber jedoch wahrnahmen. Es war in den Augen der Portalwächter ein eher kindlicher Versuch, sich mental zu verstecken, denn die Gäste strahlten die Energie ab, die erklärte, weshalb sie da waren. Es bedurfte keinerlei Worte.
Das Ergebnis der Föderation wurde einstimmig beschlossen. Alle waren sich einig darüber, dass jede Spezies dieselbe Chance zu erhalten hatte. Allerdings hörte da die Einigkeit auch schon wieder auf. Sie wussten nicht so recht, wie die Lösung umzusetzen war, geschweige denn, wie sie überhaupt aussehen sollte.
Die Mehrzahl stimmte für eine Ansiedelung in einem gänzlich anderen Sonnensystem.
Dies schlug Astreon nun vor: „Die Galaktische Föderation des Lichts behandelt alle Spezies nach demselben Gesetz. Es werden keine Ausnahmen gemacht. Doch können wir nicht zulassen, dass Ihr den Weg der Menschen gefährdet.“
„Sprichst du da etwa aus eigenem Interesse, Solarier?“, fragte Draccal provokativ. Sicherlich hatten die Solarier das größte Interesse am Schutz der Menschheit.
Während die Stimmung aufgeheizter wurde, wurden die Portalwächter plötzlich ruhig. Sie waren beinahe wie erstarrt. Eine schreckliche Information hatte sie gerade erreicht. Ein nahendes Unheil - die Verkündigung des Großen Krieges, der kurz vor der Kollision seinen Höhepunkt erreichen würde. Es führte kein Weg daran vorbei. Die Frage war nur, wie man die Opferzahlen möglichst gering halten konnte?
Astreon stupste Kx’hr-ks an: „Psst. Was ist los mit euch?“
Das große Wesen wendete sich dem etwa 1,8 Meter großen Solarier zu. Der Blick seiner dunklen mandelförmigen Augen drang tief in die Seele des blonden Mannes ein. Er spürte, dass etwas geschehen würde, doch wusste er nicht, was.
Astreon suchte die Antwort in den Augen des Portalwächters. Nun konnte er auch dessen rote Iris erkennen und, dass die Augen irisierend waren; je nach Lichteinfall konnte man sogar Regenbogenfarben darauf erkennen.
Der Portalwächter starrte Astreon tatsächlich an. Er dachte darüber nach, wie er es dem Solarier nahebringen sollte, dass sich die Dinge völlig anders entwickeln würden, als sie es geplant hatten.
Plötzlich schossen dem blonden Mann zahlreiche Bilder durch den Kopf. Bilder, die größtmögliche Gewalt, List, Unterdrückung und den Tod von Milliarden Wesen zeigten.
Astreon erkannte auch Spezies, die nicht im direkten Umfeld der Menschen zu finden waren. Etwas unvorstellbar schreckliches musste wohl geschehen sein. Es waren Bilder aus der Zukunft, die Kx’hr-ks an Astreon gesendet hatte. Der Solarier war schockiert. Er versuchte, Haltung zu bewahren.
Direkt im Anschluss an die gewünschte Antwort erhielt Astreon eine große Ladung an Energie, die seine Körperchemie wieder beruhigen sollte. Dies verursachte Kx’hr-ks mit seiner vermeintlichen Laserkanone. Ganz unbemerkt und eher beiläufig hatte er das Hilfsmittel auf seinen Bündnispartner gerichtet, um ihm zu helfen.
Es war innerhalb der Föderation bekannt, dass es sich bei diesen Hilfsmitteln lediglich um Geräte zum Scannen und Heilen handelte.
Die anderen Vertreter der Föderation hatten mitbekommen, dass etwas zwischen den Zweien stattfand, sie hatten nur keine Ahnung, was es war. Erwartungsvoll sahen sie Astreon und den Portalwächter an.
„Wir bieten Euch die Umsiedelung in ein angemessenes Sonnensystem an“, antwortete Astreon auf einmal. Er war trotz Behandlung nervös und schockiert. „Und außerdem sind wir in der Föderation gleichberechtigt!“, fügte er mit strenger Stimme hinzu.
Eine Umsiedelung beruhte auf der Idee der Föderation, die von den Gastgebern respektiert wurde, obschon sie bereits jetzt wussten, dass es erst gar nicht zu einer friedlichen Umsiedelung kommen würde.
Vexon wurde unruhig, er meinte zu seinem Bruder: „Keine Ahnung, was da mit den Beiden gerade passiert ist, aber irgendwie habe ich ein komisches Gefühl. Lass uns bald von hier verschwinden. Solange wir noch können.“
Draccal dachte nicht daran, das Mutterschiff jetzt schon zu verlassen. Er entgegnete lautstark: „Unsere Spezies hat ein Anrecht auf die Erde! Die große schöne Galaktische Föderation des Lichts hat es vor rund 66 Millionen Jahren einfach zugelassen, dass unsere Vorfahren und Verwandten durch einen Asteroiden ausgerottet wurden! Ihr schuldet uns die Hilfe, die uns nach Euren eigenen Gesetzen zusteht!“
„Vor 66 Millionen Jahren gab es DIE Föderation noch gar nicht. Die Spezies, die es hätten verhindern können, hielten sich lediglich an die Gesetze“, entgegnete Astreon wütend.
Draccal fletschte die Zähne. Seine Antwort klang beinahe hissend: “Die Gesetze, die Ihr befolgt, werden regelmäßig von Euch gedehnt, wie es Euch beliebt! Wieso wurden denn die Vorfahren der Primaten gegenüber unserer alten Spezies bevorzugt? Ganz sicher, weil es Eure Verwandten sind! Wir hatten damals dasselbe Recht auf Überleben und Entwicklung, wie diese behaarten Affen!“
Was Draccal nicht wahrhaben wollte, war der Umstand, dass es im Kosmos ein natürliches Gleichgewicht geben sollte. Es gab zu viele Planeten mit reptiloidischen Spezies, darum musste in diesem Fall ihre Spezies weichen, um einer Anderen Platz zu machen. Endlich wendete sich die Liga an die Portalwächter.
Astreon sprach zu ihnen: „Wir bitten Euch um Rat.“
Da ein großer Krieg ohnehin unvermeidlich war, hatten die großen mystischen Wesen schon an Lösungen für die Zeit während des Krieges gearbeitet. Die Möglichkeit zur positiven Entwicklung der Menschen sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden. Es gab im Grunde nur eine Möglichkeit, und die sollte die Föderation schockieren.
„Die Reptiloiden können so lange versteckt unter den Menschen leben, bis das Sonnensystem die Möglichkeit bereithält, die Erde wieder verlassen zu können. Eine Einmischung auf direkte Weise darf jedoch nicht stattfinden“, sprach Kx’hr-ks zu allen Anwesenden.
Astreon fragte den Portalwächter telepathisch: „Ihr seid für Krieg?“
Die Vertreter hatten für einen kurzen Moment den Eindruck, die Portalwächter wollten auf einen Schlag alle Spezies ihrer Liga ausrotten, damit endloser Frieden im Multiversum einkehrt.
Aus Erfahrung wussten sie aber, dass jede noch so seltsame Antwort und Maßnahme dieser mystischen Spezies einen tieferen Grund hatte. Meist war es, um Grundsteine für eine bestimmte Variante der Zukunft zu legen, von der es unendlich viele gab.
„Das sind wir keinesfalls. Es wird diesen Krieg geben. Das ist der Weg, den die Menschen im zukünftigen Bündnis nehmen werden. Und dieser Krieg wird sie vor die Wahl stellen, welcher Seite sie sich am Ende anschließen werden“, antwortete Kx’hr-ks ebenfalls telepathisch, „wir werden die Föderation aller Voraussicht nach durch diesen Krieg begleiten, bis zu dessen Ende.“
Astreon war sich der Tatsache bewusst, dass die Portalwächter nur äußerst ungern in den dichteren Gefilden des Seins verweilten.
Die grundsätzlich friedliebende Spezies, für die Dualität ein Fremdwort war, hatte sich gerade bereit erklärt, Krieger zu werden. Das würde ihren Seelen sicherlich schaden.
„Dennoch wird die Menschheit nicht Teil unserer Agenda werden. Wir dienen ausschließlich dem Lichtgitter und helfen jenen, die Frieden und Nähe zur Quelle suchen“, fügte Kx’hr-ks telepathisch hinzu.
Andere Portalwächter ergänzten die Aussage, dass darum andere Spezies mit den Menschen zu interagieren hatten. Dennoch würden die Portalwächter technische Unterstützung im Kampf bieten.
„Darf ich Sternenlicht um etwas bitten?“, fragte Astreon die Portalwächter. Die positive Antwort erreichte ihn auf telepathischem Weg.
Astreon sprach nun in den Raum: „Ich bitte dich, Sternenlicht, die Übersetzungsfunktion der reptiloidischen Gäste abzuschalten. Ich möchte mit den Vertretern der Föderation offen sprechen können.“ Sein Übersetzer gab die Antwort, dass dem Wunsch entsprochen wurde. Die Reptiloiden wussten nicht, wie ihnen geschah, als sie die verschiedenen Sprachen hörten.
Sie dachten an eine Funktionsstörung ihrer Geräte. Vexon begann sogar damit, seinen Übersetzer auseinander zu nehmen.
Astreon nutzte die Gelegenheit, offen sprechen zu können, und erklärte den Anwesenden alle Details, die er von Kx’hr-ks erfahren hatte. Die Föderation war schockiert und etwas unsicher darüber, ob ein physischer Krieg überhaupt gewonnen werden konnte. Immerhin waren die anderen Spezies wesentlich erprobter im Kampf. Schlussendlich entschied man sich dafür, dem Rat der Portalwächter zu folgen. Die Föderation vertraute darauf, dass sie sich, wie immer, an den Gesetzen des Lichtgitters orientierten.
Aus menschlicher Sicht wäre dies vergleichbar mit dem Umsetzen des göttlichen Willens. Nur konnten Menschen niemals genau wissen, was Gott eigentlich im Schilde führte. Die Portalwächter vertrauten dem Lichtgitter, das sie durch alle Zeiten führte.
Plötzlich funktionierten die Geräte der Reptiloiden wieder. Draccal schlug lässig gegen den Arm seines Bruders, um dessen Aufmerksamkeit zu erhalten. „Sie haben es nur blockiert, du einfältiger Lurch. Es funktioniert wieder“, murmelte er.
Vexon sah auf, baute seinen Übersetzer genervt wieder zusammen und sprach: „Nenn mich nicht Lurch! Ich will mit denen nichts zu tun haben!“
„Wie lautet Eure Antwort?“, rief Draccal zu den Gestalten hoch.
„Wir werden den Rat der Portalwächter befolgen“, antwortete Astreon, „aber das bedeutet auch, dass die Verbote ebenso einzuhalten sind. Ihr dürft nicht im direkten Kontakt mit den Menschen stehen und Ihr dürft sie auch nicht von Ihrem Weg abbringen.“
Die Reptiloiden waren recht zufrieden mit der Entscheidung, hatten aber ohnehin mit einem zumindest ähnlichen Ergebnis gerechnet. „Wir danken der Föderation für ihre unendliche Weisheit und würden uns jetzt gerne zurückziehen, um die frohe Botschaft in unserem Volk zu verkünden“, sprach Draccal. Jeder, der auch nur ein bisschen der Telepathie mächtig war, erkannte, dass Draccal seine Worte nicht ernst meinte. Es war pure Taktik.
Statt einer verbalen Erlaubnis zu erhalten, das Raumschiff verlassen zu dürfen, befanden sich die Reptilienbrüder im nächsten Augenblick wieder in ihrem Raumschiff, welches nahe dem Mars-Orbit trieb. Schnell starteten die Piloten die Triebwerke, um nach Hause fliegen zu können.
„Die hätten uns wenigstens dieses Mal vorwarnen können“, grummelte Vexon. Draccal nickte: „Wer weiß, ob diese Art zu reisen überhaupt gesund ist. Wer sagt mir denn, ob die nicht heimlich irgendetwas verändert haben? Oder ob es unserer DNA schadet?“
„Du hast recht. Wir sollten uns zuallererst medizinisch untersuchen lassen“, antwortete Vexon. Draccal nickte abermals.
Bei der Untersuchung, die nach Ankunft durchgeführt worden war, konnte jedoch nichts gefunden werden.
Die Botschaft an das reptiloidische Volk machte schnell die Runde und erreichte auch die Grenzen der Grigk. Begeistert waren sich nicht davon, dass die reptilische Spezies scheinbar bevorzugt wurde. Bei der Föderation um die gleiche Erlaubnis zu fragen, kam für die Grigk jedoch nicht infrage. Die Spezies der Grigk war invasiver als die Menschen es sein konnten. In ihrem Sonnensystem waren die Grigk unbeliebt, vermutlich auch überall anderswo. Ihr technischer Fortschritt machte es ihnen leicht, das Weltall zu bereisen und neue Welten zu erobern. Ihre größten Raumschiffe glichen fliegenden Städten, mit denen sie von Sternsystem zu Sternsystem zogen, um dort Rohstoffe abzuschöpfen.
Vor ein paar Milliarden Jahren, als die Erde noch ein glühender Ball halb-geschmolzenen Gesteins war, war der wesentlich kleinere Mars bereits so weit abgekühlt, dass es dort alles gab, um Leben zu ermöglichen.
Grüne Vegetation wechselte sich mit kleinen Meeren und Seen ab. Mittelhohe Gebirge bildeten einen Schutzwall für die tropischen Wälder dahinter. Hier fühlten sich die Reptiloiden wohl.
Auf ihrem zweiten Planeten, Tiamat, ging es weniger paradiesisch zu. Er war dunkler, trocken und kälter. Seine Umlaufbahn war elliptischer als die der anderen Planeten. Vulkane, Geröllwüsten und Berge prägten das Bild des kleinen Planeten, der von der Gravitation des Jupiters regelrecht durchgeknetet wurde, sobald er in dessen Nähe kam. Das hatte jedes Mal schwere Erdbeben und Vulkanausbrüche zur Folge, die außerdem erhebliche Klimaschwankungen nach sich zogen.
Wenige Millionen Jahre später war die Erde ebenfalls abgekühlt. Immer wieder gab es Einschläge von kosmischen Eis- und Gesteinsbrocken auf allen Planeten, die nicht nur totes Material ins All katapultierten. Auch Erde, Mars und Tiamat erlebten solche Einschläge. Es fand ein Austausch von Gesteinsbrocken aus, die nicht vollständig massiv waren. Einige von den ins All geschleuderten Fragmenten waren durchzogen von Löchern, in denen sich einzelliges Leben versteckte.
Panspermie sorgte einst dafür, dass das Leben auf der Erde ebenfalls Fuß fassen konnte. Dies geschah durch eben jene Fragmente. Sie waren Lebens-Kapseln, die durch das Sonnensystem wanderten - und brachten das primitive einzellige Leben zur Erde, indem sie auf dem Planeten einschlugen.
Die sehr widerstandsfähigen Einzeller konnten nicht nur die Kälte des Weltalls überstehen, sondern erstaunlicherweise auch die große Hitze beim Wiedereintritt in die Atmosphäre.
Von der Schwerkraft der Erde angezogen, endete das einfache Leben in einer für sie äußerst freundlichen Umgebung. In der Nähe heißer Unterwasserschlote gab es eine Fülle von Nährstoffen, die geradezu darauf wartete, von den Einzellern verwertet zu werden. Auch Seen, gefüllt mit Säure oder Schwefel, waren unter den frühen Lebensformen recht beliebt. Das Leben gedieh in rasanter Geschwindigkeit und üppiger Fülle, unterstützt durch Mutationen, verursacht unter anderem durch die Sonnenstrahlung.
Etwa im Erdzeitalter des Karbons blühte das einst primitive Leben zu ganz neuen Formen auf und erschuf metergroße Spinnentiere, aus denen sich später die Insekten entwickelten, als die Spinnentiere noch unter der Wasseroberfläche beheimatet waren.
Die unfassbare Größe dieser Tiere des Karbon wurde durch das Klima ermöglicht, welches inzwischen sehr warm und feucht war.