Die Insektenwiese: So summt & brummt es garantiert! - Ernst Rieger - E-Book

Die Insektenwiese: So summt & brummt es garantiert! E-Book

Ernst Rieger

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Beschreibung

Das große Bienen- und Insektensterben ist in aller Munde. Dabei ist es gar nicht so schwer, Oasen für die nützlichen Insekten anzulegen und ihnen so beim Überleben zu helfen! Wenn man ein paar Dinge bei der Anlage einer Insektenwiese beachtet, ziehen die Bienen und Schmetterlinge garantiert schon bald ein - ob im Garten, auf dem Balkon oder auf dem Grünstreifen vor der Haustür. Wildblumenexperte Ernst Rieger erklärt in 55 Tipps und Tricks, warum das so wichtig ist und wie es gelingt: wie man etwa die passenden Blumen für die schützenswerten Insekten sät, den Boden richtig vorbereitet und die fertige Insektenoase so pflegt, dass sie den kleinen Lebewesen lange Freude macht. Denn jeder kann etwas beitragen!

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Seitenzahl: 126

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von Wildblumen- fachmann Ernst RiegerSo summt & brummt es garantiert!Expertentipps für Garten,Balkon & Grünstreifen
55
Insektenwiese
Die
So summt & brummt es garantiert!
Insektenwiese
Die
Expertentipps für Garten, Balkon & Grünstreifen
55
2
INhalt
Vorwort .....................................................4Die Welt der Insekten – ein schützenswerter MikrokosmosDie Rolle der Insekten für unser Ökosystem.............................8Wie die Bestäubung durch Insekten funktioniert............................12Für die Bestäubung wichtige Insektenarten.........................................14Bedrohungen für die Insekten................17Von Steingärten und englischem Rasen.................................20Die meist gefährdeten Insekten...........23DierichtigenPflanzen für aktiven InsektenschutzEine Wiese ist eine Wiese ist eine Wiese........................................28Wildblumen, die idealen Unterstützer für Insekten............................................31Die Bedeutung regional heimischer Wildblumen.......................33Deutschlands Wildblumenarten...........34Leguminosen und Wildgräser................36Arten oder Sorten?................................38Insektenfreundliche essbarePflanzen..................................40DieLieblingspflanzenderBienenund Schmetterlinge ............................42Größere Tiere unterstützen..................44So blüht es das ganze Jahr!....................46DenStandortbestimmenunddenBodenvorbereitenJeder Quadratmeter zählt!....................50Die idealen Standort bedingungen.........51Den gewählten Standort analysieren...54Die Bodenqualität bestimmen undbeeinflussen...................................57Konkurrenzkräuter entfernen...............60Moos entfernen......................................64DenBodenauflockern...........................66Das Problem mit dem Mulchen............68Richtig ansäenDie Auswahl des Saatguts......................72Die richtige Menge aussäen..................75Der beste Zeitpunkt zum Ansäen..........77Nach dem Ansäen: Andrücken.............79Nach dem Ansäen: Wässern..................81Die Ansaat vor Starkregen schützen....83Die Insektenwiese pflegenund schützenIm ersten Jahr: Mähen oder nicht mähen, das ist hier die Frage...............86In den Folgejahren: Mähen genügt.......88Das Wachstum der Blumen unterstützen...........................90Stauden als Lückenfüller........................92Bei Bedarf nachsäen..............................94
3Noch mehr Unterstützungfür die InsektenweltSinnvolle Insektenhotels......................134Insekten-Trinkstationen aufstellen..............................................135Hummeln unterstützen........................136Insektenfreundlicher Konsum: bio.........................................138Insektenfreundlicher Konsum: regional und saisonal...........139Insektenfreundlicher Konsum: weniger Fleisch...................................140Empfehlenswerte Bezugsadressen......141Über den Autor....................................143Impressum ............................................143DieInsektenoaseaufdemBalkonundaufdemFlachdachGeeignetePflanzgefäße........................98Die besten Arten für Balkon und Dach..................................99Stauden für Balkon und Dach?...........102Wichtiges für die „Wiese“ auf Balkon und Dach.........................103Der Insektenbalkon und das -dach im Laufe der Jahreszeiten..................104DieInsektenoaseinderHeckeundaufderStreuobstwieseHeckenarten, die Insekten und Vögel besonders mögen.............108Eine Hecke anlegen: Grenzabstand einhalten.......................112Eine Hecke anlegen: So geht’s!............113DieHeckepflegen.................................117Hecken für den Balkon..........................119Eine Streuobstwiese anlegen...............120Insektenfreundliche Sorten für die Streuobstwiese........................122DieInsektenoaseaufdemGrünstreifenvordemHausRechtliche Absicherungen...................128Insektenfreundliche Arten für den Grünstreifen..........................130
4Insekten unterstützen –aber richtig!Das große Bienen- und Insektensterben ist in aller Munde. Jedes Jahr landen mehr Arten auf der Roten Liste der bedrohten Arten, jedes Jahr verlieren wir auch in dieser Gruppe von Lebewesen ein Stück wertvolle Artenvielfalt. Da-bei brauchen wir die Insekten ganz unmittelbar für unser eigenes Leben: Ohne Insekten keine Bestäubung – und ohne Bestäubung keine Nahrungsmittel. So einfach könnte man es auf den Punkt bringen. Ganzsoeinfachistesnatürlichnicht.EsgibtauchwindbestäubendePflanzen,die keine Insekten zur Vermehrung benötigen, und manche Insekten tragen auch nicht zur Bestäubung bei. Dafür sind diese aber zumindest Futter für ande-re, größere Tierarten, die wir schützen wollen, und wenn diese kein Futter mehr finden,werdenauchdieseArtenüberkurzoderlangverlorengehen.Sie sehen: Die Insektenwelt ist die Basis für das Leben auf unserer Erde, wie wir es kennen, und es ist in unserer aller Interesse, sie zu schützen und zu erhalten. Auch wenn uns die kleinen Lebewesen mitunter ganz schön auf die Nerven ge-hen können: Es hat eben alles seinen Preis. Wer den Insekten helfen möchte, wird derzeit mit Angeboten überhäuft. Über-allfindetmanBlühmischungenfürInsekten-undBienenwiesenzumkleinenPreis, die mit bunten Blüten auf dem Tütchen eine Farbexplosion für den eigenen Garten und einen reich gedeckten Tisch für die Insekten versprechen. Dabei sind
5viele der Blumen, die in diesen Mischungen enthalten sind, für die Insekten gar nicht verwertbar, und nach nur einem Sommer blüht auf der Fläche gar nichts mehr,daessichausschließlichumeinjährigePflanzenhandelte,dieschneller-blühenundgenausoschnellwiedervonderBildflächeverschwinden.Darumistes wichtig, sich vorher genau zu informieren, was die Insekten eigentlich brau-chen,umzuüberlebenundsichzuvermehren,unddanngenaudaszupflanzen.Alles andere ist maximal eine kurzfristige Freude fürs eigene Auge.Eine sinnvolle Insektenwiese kann man überall anlegen, ob im Garten, auf dem Balkon oder auf dem Grünstreifen vor der Haustür. Man braucht nur die richti-genSamenunddierichtigePflegemaßnahmenfürdenvorhandenenBoden.Als Gründer und Inhaber eines Unternehmens, das seit über 35 Jahren Wildblu-men und Wildgräser anbaut und kultiviert und so dazu beiträgt, der Erde etwas von ihrer Artenvielfalt zurückzugeben, möchte ich Ihnen in diesem Buch zeigen, wie das gelingt. Denn wirklich jeder kann etwas tun für diese wichtigen Kleinst-lebewesen vor unserer Haustür!IhrErnst Rieger
Die Welt der Insekten –ein schützenswerter MikrokosmosKapitel IDie Rolle der Insekten für unser ÖkosystemWie die Bestäubung durch Insekten funktioniertFür die Bestäubungwichtige InsektenartenBedrohungen fürdie InsektenVon Steingärten und englischem RasenDie meist gefährdeten Insekten123456
81Den meisten von uns sind sie lästig oder wir haben sogar Angst vor ihnen: Je nachdem, in welcher Umgebung der Mensch lebt und vielleicht auch aufgewachsen ist, hat er sich an die Insekten, die ihn vor allem im Sommer umschwirren, mehr oder wenigergewöhnt.ÜberdieBedeutungalldieserhäufigfiligrangebauten, winzig-kleinen Lebewesen für unser Leben und die Umwelt macht man sich jedoch zu wenig Gedanken. Die Rolle der Insekten für unser ÖkosystemInsekten sind sehr wertvoll für unser Ökosystem. Wenn wir wieder aufmerksamer für sie werden, hilft uns selbst das am meisten!
KAPITEL I DIEWELTDERINSEKTEN–EINSCHÜTZENSWERTERMIKROKOSMOS9Die wahren LebensmittelproduzentenDabeisindInsektenextremwichtigfürdieBestäubungvonPflanzenunddamitauchunmittelbarfürunsereErnährungssituation:WennPflanzennichtbestäubtwerden, tragen sie keine Früchte, und wenn ihre Samen nicht verbreitet werden, wachsenkeineneuenPflanzennach.DiemeistimÜbermaßgefülltenLebens-mittelregale in unseren Supermärkten und Discountern hängen also zum großen Teilunmittelbardavonab,ob(Nutz-)PflanzenvonInsektenangeflogenundbe-stäubt werden oder nicht. Zweites Stichwort: NahrungsketteDiezweitewichtigeFunktion,diediekrabbelndenundfliegendenTier-chen für unsere Umwelt haben, hat nicht ganz so unmittelbar, aber doch auchmitunsererErnährungzutun:WenneszuwenigInsektengibt,findenzahlreiche größere Tiere nicht mehr ausreichend Nahrung. Am Beispiel der Vögel ist das momentan am deutlichsten zu sehen: Wie beispielswei-se Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie und der Ornithologischen Arbeitsgruppe Bodensee herausfanden, ging die Zahl der brütenden Vogelpaare am Bodensee in den letzten 30 Jahren um 25 % zurück. Und auch in anderen Regionen sind drastische Rückgänge in den Vogelpopulationen zu verzeichnen.
10AUFBAU DER NAHRUNGSKETTE• Die Grundlage der meisten Lebewesen bildet die Pflanzenwelt,sieistderProduzent.DaPflanzensich mithilfe von Photosynthese selbst ernähren können, sind sie relativ autark von ihrer Um-welt. Damit haben sie ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber allen anderen Lebewesen auf dieser Erde: Sie produzieren (mithilfe von Licht, Wasser undNährstoffen)ihreeigeneNahrungunddamitEnergie. Diese Energie speichern sie, z. B. in ihren Wurzeln, Früchten oder Blättern.• Der erste Nutznießer dieser Energie wird Erstkonsument genannt. Das kann z. B. eine Raupe sein: Sie ernährt sich direkt vonderPflanze,etwaindemsiedieBlät-terderPflanzefrisstundsoihreEnergieaufnimmt und für sich selbst nutzt. So wirddieEnergiederPflanzeimErstkonsu-menten gespeichert. • Der sogenannte Zweitkonsument wiederum frisst den Erstkonsumenten auf und nutzt dessen Ener-gie für sich, in unserem Beispiel mit der Raupe etwa ein Vogel. • AufdenZweitkonsumentenfolgtdannhäufignochein Drittkonsument, beispielsweise ein Raubvogel, der den (kleineren) Zweitkonsumenten-Vogel wie-derum als Nahrungsquelle nutzt.
KAPITEL I DIEWELTDERINSEKTEN–EINSCHÜTZENSWERTERMIKROKOSMOS11Je nach Nahrungskette kann die Liste der Konsumenten innerhalb der Nahrungs kette sehr lang werden. Der Mensch gehört wie alle Lebewesen, die keine natürlichen Fressfeinde mehr haben, zu den Letztkonsumenten: Er wird von keinem anderen Konsumenten mehr als Nahrungs-quelle genutzt, sprich: nicht mehr aufgefressen.Da die Erstkonsumenten immer Kleinstlebewesen wie Insekten sind, wird durch das Insektensterben und dem damit verbundenen Rückgang der Artenvielfalt in diesem Bereich vielen Lebewesen die Existenz-grundlage entzogen. So sterben langfristig immer mehr Arten in jedem Bereich der Natur aus.Das Insektensterben schränkt bereits jetzt die Nahrungskette für viele Vögel ein. Ohne Insekten ist also für all die Lebewesen, die sichnichtdirektvonPflanzenernähren,keinLebenaufdieserErdemöglich.UndselbstdiePflanzenfresserwürdenirgendwannindieRöhre schauen, denn ohne Insekten keine Bestäubung – ohne BestäubungkeineFrüchteundkeineVermehrungvonPflanzen.Wirhängen also alle davon ab, dass Bienen, Schmetterlinge, aber auch AmeisenundKäferweiterhinfliegenundkrabbelnkönnen!
122Insekten sind notwendig für uns, weil ohne sie unter anderem keine Bestäubung wichtiger Pflanzenmöglichwäre,diewirfürunsereErnährungbenötigen.FürdieInsektenselbstist das Bestäuben ebenso wichtig, denn eigentlich sammeln sie nur Pollen, da sie diese fürdieErnährungihrerBrutbenötigen.DasBestäubendurchInsektenistalsoeineArtWin-Win-Situation:DiePollenwerdenmitdenInsektenalsVehikelvonPflanzezuPflanzegetragen und sorgen dort für die Bestäubung, und die Insekten ernähren mit dem, was sie amEndedesTagesnochanihremKörperklebenhaben,ihrenNachwuchs.Wie die Bestäubung durch Insekten funktioniertVon Insekten bestäubte PflanzenWenn Insekten nicht wären, hätten wir beispielsweise viel weniger oder gar keine(n): Tomaten, Gurken, Erdbeeren, Äpfel, Raps, Kürbisse, Kirschen,Birnen,Paprika,Pflaumen,…DieListeließesichfortsetzen.DiegenanntenPflanzensindBlütenpflanzen,sielockenihretierischenHelfermitbunten Blüten und vor allem mit süßem Nektar.DanebengibtesPflanzen,diesichalleindurchWindbe-stäubungvermehren;bei40%allerPflanzenjedochfunktioniert die Windbestäubung nur sehr einge-schränkt, sodass bei ausschließlicher WindbestäubungwenigerneuePflan-zenwachsenwürdenunddiePflanzenweniger Ertrag, also Früchte liefern würden.
KAPITEL I DIEWELTDERINSEKTEN–EINSCHÜTZENSWERTERMIKROKOSMOS13Windbestäubte PflanzenDiegräserartigenPflanzen,etwaGe-treidearten, sind windblütig, das heißt, dass ihre Pollen so gut wie nur vom Windverbreitetwerden.DiesePflan-zen haben sich darauf eingerichtet und sichern ihr Überleben dadurch, dass sie extrem viele Pollen bilden: Wo-hin der Wind diese trägt, ist nämlich hauptsächlich Zufall, und darum kann es sein, dass viele Pollen nie bei einer anderenpassendenPflanzeankommenund nicht zur Bestäubung beitragen können.JemehrPollenalsofliegen,desto höher die Chancen für erfolg-reiche Windbestäubung. VielePflanzen,vondenenwirunsernähren,sindgänzlichodergrößtenteilsdaraufangewiesen,dasssievonInsektenangeflogenwerden,dieihrePollenweitertragenundsodieweiblichenTeilederPflanzenbestäuben.WindblütigePflanzenlösendasProblemdesZufalls,derbeiausschließlicherWindbestäubungeinegroßeRollespielt,durchdieProduktionübermäßigvielerPollen–gutfürdieVermehrung,schlechtfürAllergiker,diemitHeuschnupfenaufstarkenPollenflugreagieren.Die Haselnuss ist ein klassisches Beispiel für eine windbestäubte Pflanze, die häufig Allergien auslöst.
143Wer hat nicht von ihnen gehört: den Bienchen und den Blüm-chen…DassBienen,hiervorallemdieHonigbienen,diewich-tigstenBestäubersind,istdielandläufigeÜberzeugung,undtatsächlichistdieHonigbieneeinwichtigesMitgliedinderTruppederbestäubendenInsekten.DochesgibtnocheinigeInsekten mehr, die uns dabei genauso nützlich sind – oder sogar noch nützlicher!Für die Bestäubungwichtige Insektenarten
KAPITEL I DIEWELTDERINSEKTEN–EINSCHÜTZENSWERTERMIKROKOSMOS15Von Leibspeisen und Lieblings-WetterlagenNichtallePflanzenziehenalleInsektengleichermaßenan:Honigbiene,Hummel,Schmetterling, Fliege, Ameise, Marienkäfer & Co. haben „Leibspeisen“ bzw. Lieb-lingspflanzen,derenNektarsieamliebstenmögenundderenPollensiefürdieAuf-zuchtihresNachwuchsesbenötigen.Unddiesefliegensieentsprechendhäufiganund sorgen so für deren Bestäubung und Vermehrung. DieHonigbienemagsehrvielePflanzenarten,sieliebtbeispielsweiseErdbeeren;mitderKaffeepflanzehingegenkann sie nichts anfangen, und auch die Kirsche besucht sienichtsohäufig(wennLetztereblüht,istesderHonig-biene einfach noch zu kalt zum Fliegen, s. unten). Die Kirsche ist hingegen eines der Leibgerichte vieler Fliegenarten, sodass diese hauptverantwortlich sind für die Bestäubung von Kirschbäumen. Wildbienen wie etwa Hummeln sind bei der Wahl ihrer Speisen sehr viel wähleri-scheralsHonigbienen,