Die Jungfrauen Sammelband - Grace Goodwin - E-Book

Die Jungfrauen Sammelband E-Book

Grace Goodwin

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Beschreibung

Mit einem Alien verpartnert - Interstellare Bräute Programm: Die Jungfrauen - Band 1Maddox von Everis ist ein Jäger. Seine Mission? Den Feind finden, der schuld am Tod seiner Zwillingsschwester hat. Er ist bereit für die Jagd, bereit notfalls zu töten, aber nicht bereit für das Aufflammen des Paarungsmals auf seiner Hand. Verzweifelt, seine Gefährtin zu finden, wird Maddox alles tun, um sie vor seinem Feind zu beschützen.Die Eroberung seiner Jungfrau - Interstellare Bräute Programm: Die Jungfrauen - Band 2Elitejäger Zee weiß, dass sich Helen ihm nach einem Blick auf seine Narben nie unterwerfen, ihn nie als Gefährten akzeptieren wird, obwohl sein Mal sie ruft, sie in Körper und Seele verbindet.Verführt mit verbundenen Augen, sah Helen den Jäger nie, dessen Stimme sie erzittern lässt, dessen Küsse sie brennen und dessen Berührung sie betteln lassen.Seine unschuldige Partnerin - Interstellare Bräute Programm: Die Jungfrauen - Band 3Ein Blick auf den großen, dominanten Alien bringt Alexis Blut in Wallungen. Als Von ihr schildert, wie er sie erobern wird, möchte sie ihm alles geben, Körper und Seele.Von ist ein Jäger, Krieger und Beschützer. Als sein Anspruch auf die interstellare Braut angefochten wird, schreckt er vor nichts zurück, um seine Jungfrau für immer zu erobern.Seine unschuldige Braut - Interstellare Bräute Programm: Die Jungfrauen - Band 4Katie sieht das Interstellare Bräute Programm als ihre Chance auf ein neues Leben, doch als sie auf Everis landet, weigert sich ihr gezeichneter Gefährte, Anspruch auf sie zu erheben. Wenn sie sich auf sein Schiff schleichen und ihm folgen muss, wird sie das tun. Wenn sie ihn verführen muss, wird sie das tun.Seine unschuldige Prinzessin - Interstellare Bräute Programm: Die Jungfrauen - Band 5Gage von Everis ist der letzte Prinz seiner Linie. Verraten, gefoltert und allein tröstet ihn das Wissen, dass er seine gezeichnete Gefährtin beschützt hat, indem er sich weigerte, sie zu erobern. Er wird sich rächen. Gage muss die finden, die ihn verraten haben, wenn er die wilde Jägerin erobern möchte, die im Dunkeln kommt und sein Herz stiehlt.

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Die Jungfrauen Sammelband

Bücher 1 - 5

Grace Goodwin

Copyright © 2019 durch Grace Goodwin

Interstellare Bräute® 

ist ein eingetragenes Markenzeichen

von KSA Publishing Consultants Inc.

Alle Rechte vorbehalten. Dieses Buch darf ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Autors weder ganz noch teilweise in jedweder Form und durch jedwede Mittel elektronisch, digital oder mechanisch reproduziert oder übermittelt werden, einschließlich durch Fotokopie, Aufzeichnung, Scannen oder über jegliche Form von Datenspeicherungs- und -abrufsystem.

Coverdesign: Copyright 2020 durch Grace Goodwin, Autor

Images/Photo Credit: Deposit Photos: diversepixel, zsv32071

Anmerkung des Verlags:

Dieses Buch ist für volljährige Leser geschrieben. Das Buch kann eindeutige sexuelle Inhalte enthalten. In diesem Buch vorkommende sexuelle Aktivitäten sind reine Fantasien, geschrieben für erwachsene Leser, und die Aktivitäten oder Risiken, an denen die fiktiven Figuren im Rahmen der Geschichte teilnehmen, werden vom Autor und vom Verlag weder unterstützt noch ermutigt.

Inhalt

Willkommensgeschenk!

Interstellare Bräute® Programm

Mit einem Alien verpartnert

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Epilog

Die Eroberung seiner Jungfrau

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Seine unschuldige Partnerin

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Epilog

Seine unschuldige Braut

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Epilog

Seine unschuldige Prinzessin

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Epilog

Willkommensgeschenk!

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Mit einem Alien verpartnert

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Anmerkung des Verlags:

Dieses Buch ist für volljährige Leser geschrieben. Das Buch kann eindeutige sexuelle Inhalte enthalten. In diesem Buch vorkommende sexuelle Aktivitäten sind reine Fantasien, geschrieben für erwachsene Leser, und die Aktivitäten oder Risiken, an denen die fiktiven Figuren im Rahmen der Geschichte teilnehmen, werden vom Autor und vom Verlag weder unterstützt noch ermutigt.

1

Cassie, 1885, Selby, Montana

Ich war eindeutig im Nachteil.Noch nie war ich so geküsst worden. Ich wusste nicht, ob ich es überhaupt richtig machte. Er wusste es allerdings schon. Oh, er konnte küssen. Ich hätte nie gedacht, dass es sich so … heiß anfühlen konnte. Nass. Verrucht. Sein Geschick und die Eindringlichkeit seiner Zuwendungen waren ein echter Schock.

Er schmeckte nach Zimt und Whisky und … Mann. Es gab einfach kein anderes Wort, um diese düstere, rein maskuline Essenz zu beschreiben. Ich hatte das hier vermisst, diese Intimität, das … Verlangen. Ich wollte mehr; seinen Mund, seine Hände, seinen Atem auf meiner Haut. Alles.

Seine Hand glitt über mein schlichtes Baumwollnachthemd bis sie den Saum erreichte und ihn über mein Knie hob. Raue, schwielenbesetzte Finger schoben das Material an meinem Schenkel hoch, langsam, sodass sie einen glühenden Pfad hinterließen. Seine Hände wanderten höher und höher, bis mein Nachthemd um meine Taille gerafft und ich entblößt war. Nackt und ausgeliefert und so leer. Seine Handfläche kreiste über meinen Innenschenkel und schob sanft meine Beine auseinander. Weiter. Noch weiter. Sein Knie wanderte zwischen meine und ich saß in der Falle. Offen für ihn. Für was auch immer er wollte.

Sein Gewicht presste mich auf köstliche Art ins Bett. Ich mochte es, mochte, wie er sich anfühlte. So fest. Ich kam mir klein und feminin vor. Die Welt—alles—wurde von seinem Körper abgeschirmt, sodass sie getrennt von mir und von dem, was er mit mir anstellte, existierte. Ich war abgeschirmt, gesichert, beschützt. Meine Brüste scheuerten gegen seinen Brustkorb, meine Nippel stellten sich auf. Hitze strahlte durch seine Kleidung und durch mein Nachthemd, sie wärmte mein Fleisch und ließ mich erschaudern. Dieser Kuss, Gott, dieser Kuss! Fest und entschlossen arbeitete er sich von einer Seite meines Mundes zur anderen vor, ehe seine Zunge über meinen Mundwinkel schnippte. Ich musste nach Luft schnappen und er machte sich den Moment zunutze und plünderte meinen Mund. Seine linke Hand vergriff sich in meinem Haar und neigte meinen Kopf wie es ihm beliebte.

Als seine Fingerspitzen zum ersten Mal meine Mitte streiften, zerrte ich winselnd an den Fesseln, die meine Arme über meinen Kopf fixiert hielten. Ich konnte mich nicht bewegen, konnte ihn weder berühren noch seinen Zuwendungen entkommen.

Bei dem Gedanken musste ich wimmern und meine Mitte pulsierte vor Verlangen. Er erstickte den Laut mit noch leidenschaftlicheren Küssen. Hitzestöße erblühten auf meiner Haut. Meine Nippel schmerzten und meine Pussy wurde weicher, als ob sie sich für ihn bereit machte, für die festen Stöße seines Schwanzes. Ein greller Aufschrei der Lust loderte auf, als seine Finger meinen Kitzler umkreisten und ich winkelte die Knie an, drückte den Rücken durch und krallte mich am schmiedeeisernen Kopfende fest.

Seine Hand umfasste mein Handgelenk und glitt weiter nach oben, sodass unsere Finger sich ineinander verschlangen. Unsere Hände schlossen sich. Meine Handfläche pulsierte und flackerte regelrecht auf, als ob er dabei war mich zu markieren, als ob er mich mit seiner bloßen Berührung brandmarkte. Meine Lust steigerte sich ins Unermessliche. Ich war verloren, vollkommen überwältigt.

Weiter unten spürte ich, wie sein Schwanz sich erst gegen meinen Innenschenkel und dann gegen meine geschwollenen Falten bohrte. Er schlüpfte durch meine feuchte Begrüßung hindurch, war jetzt mit meiner Essenz beschmiert. Ich verlagerte die Hüften und seine Eichel schlüpfte in mich hinein. Sie dehnte mich. Weit. So weit, dass es leicht zu brennen anfing, das bittersüße Vergnügen aber trieb mich nur noch weiter an und machte mich ganz verzweifelt nach seiner gesamten Länge.

Ich drückte die Hüften hoch und nahm mir das, was ich wollte, zwang ihn ganz in mich hinein. Sein tiefes Stöhnen vermischte sich mit meinem Keuchen, als ich ihn tief in meinem Inneren spürte. Er saß wie eine Hand im Handschuh. Perfekt. Dann begann er sich rein und raus zu bewegen, seine Hüften nagelten mich ans Bett. Ich konnte mich nicht bewegen, konnte nur genießen, wie er den Schwanz anwinkelte, um über die köstlichen Stellen tief in meinem Inneren zu streichen. Mir wurde ganz heiß und meine Schenkel umklammerten seine Flanken. Gleichzeitig küsste er mich, seine Zunge ahmte die Bewegungen seines Schwanzes nach. Sie stieß tief in mich hinein und zog wieder heraus. Aggressiv. Hart. Es war dermaßen überwältigend, dass ich nicht mehr denken konnte. Oder fordern. Ich konnte nur noch spüren. Ich brauchte es.

Sein Verlangen war genauso heftig wie meines, denn sein Tempo wechselte von gleichmäßig zu wild und fanatisch.

Ich musste kommen und strahlend weißes Licht flackerte hinter meinen Augenlidern auf. Er erstickte meine Lustschreie und plünderte mich weiter, er drang tief in mich ein und presste meinen Gebärmuttermund. Wir machten nicht einfach nur Liebe; das hier war primitiver. Wie eine Markierung, als ob er eine primitive Bestie war, die meinen Körper, meine Seele für sich beanspruchte. Es war düster, verzweifelt und für immer.

Ich fühlte mich erobert. Als ob ich nie mehr dieselbe sein würde.

“Ich finde dich,” flüsterte er mir ins Ohr, als er sich an meinem Kiefer entlang küsste und er mich mit jedem seiner wilden Hüftstöße der Länge nach übers Bett schob.

Ich finde dich.

Ich schreckte auf.

Dann setzte ich mich und blickte mich verwirrt um. Das Zimmer war stockfinster und zu meiner herben Enttäuschung war ich allein. Kein Mann, der meinen Körper berührte oder über meine Haut strich. Meine Atmung war aufgeregt. Meine Haut verschwitzt, als ob ich von der Stadt bis nach Hause gerannt war. Mein Nachthemd war um meine Taille geschoben. Ich konnte immer noch seine Hände auf mir spüren, seinen Schwanz in mir drin. Ich ballte mich zusammen, konnte die letzten Wellen des Orgasmus spüren. Meine Nippel waren hart, meine Blöße war geschwollen und voller Sehnsucht. Ich drückte die Hüfte hoch, zog mein Nachthemd wieder zurecht und ließ mich zurück auf die weiche Matratze fallen, legte die Füße aber flach aufs Bett und winkelte die Knie an. Dann spreizte ich meine Beine auseinander und tauchte meine Finger in meine Mitte. Ich war feucht. So feucht, dass es mir an den Schenkeln klebte.

Das Bedürfnis zu kommen überkam mich erneut und ich wimmerte. Als meine Finger die vertraute Kreisbewegung über meinem Kitzler aufnahmen, dachte ich an den Traum.

Es war derselbe Traum wie in der Nacht zuvor gewesen, nur war er diesmal einen Schritt weiter gegangen. Vorher hatte er mich nur geküsst und mich angefasst, aber diesmal … hatte er mich tatsächlich gefickt. Gütiger Gott, er hatte mich gefickt.

Ich war fast zwei Jahre lang mit meinem jetzt verstorbenen Ehemann verheiratet gewesen und war ziemlich vertraut mit der Handlung, aber was ich mit Charles getan hatte, war kein Vergleich zu diesem Traum, kein Vergleich zu dem Mann, der mich weiterhin heimsuchte—und anheizte. Ich hatte nicht einmal geahnt, dass das Ehebett so viel mehr bieten konnte als laues Vergnügen. Ich war gerade mal achtzehn gewesen, als wir geheiratet hatten und keiner von uns war besonders geschickt gewesen in der Kunst des Liebemachens. Charles war zwar ein netter Typ gewesen, aber auch nicht besonders aufmerksam und schon gar nicht bei ehelichen Angelegenheiten. Die hatten sich nämlich auf schnelle Fummeleien im Dunkeln beschränkt; ein kurzes, grunzendes Rein und Raus mit einem klebrigen Abschluss; keine anhaltende Lust und Begierde. Dieser Mann aus meinen Träumen war definitiv nicht Charles. Er fühlte sich anders an. Sein Duft war anders. Sogar sein Schwanz war anders. Es war ein Mann, kein junger Spund wie Charles damals.

Ich ließ meine Beine auseinanderklappen und fasste mich weiter an, ich wollte dasselbe Gefühl heraufbeschwören, stattdessen aber seufzte ich nur und fand mich damit ab die Sehnsucht zu ertragen. Meine Hand ruhte auf meinem aufgeheizten Fleisch, aber die Berührung meiner eigenen Hand war einfach nicht dieselbe. Meine Finger konnten mir nicht die Erfüllung bieten, die der Mann meiner Träume mir verschaffte. Ich war … irgendwie unbefriedigt. Bedürftig und verzweifelt. Ich brauchte diesen Mann, damit er mich anfasste, mich küsste, mich liebte.

“Wach auf, Cassie. Es war nur ein Traum,” murmelte ich vor mich hin.

Ich schüttelte den Kopf und versuchte die sinnlichen Bilder aus meinem Kopf zu verscheuchen. Vergeblich. Ich wollte diesen Mann, brauchte ihn. Nein, ich brauchte seinen Schwanz. Es war kaum mehr als eine lächerliche Fantasie, denn er existierte nur in meinen Träumen und mein Unterbewusstsein hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht ihm einen Namen zu geben. Schlimmer noch, ich kannte nicht einmal sein Gesicht. Nur seine Berührungen. Wie er schmeckte. Seinen Duft.

Ich atmete tief durch und versuchte in der kühlen Luft seinen Duft aufzuschnappen. Ich würde ihn wiedererkennen, denn ich kannte seinen waldigen Geruch, aber er war weg. Verblasst, genau wie der Traum und die Nachwirkungen des Orgasmus.

Es war verrückt. Nein, vielleicht war ich verrückt geworden. Nicht ein oder zweimal, sondern viermal hatte ich dasselbe geträumt. Vom selben Mann. Das erste Mal hatte ich nur seine Nähe gespürt, als er schwer und beruhigend auf mir drauf gelegen hatte. Das nächste Mal hatte er mich geküsst. Dann hatte er mich angefasst. Und diesmal hatte er mich gefickt. Die Träume wurden immer länger, immer detaillierter … sinnlicher. Doch jedes Mal vor dem Aufwachen hatte ich seine Stimme gehört. Sie war düster und grollend, wie zwei Steine, die aneinander rieben. Nie würde ich diese Stimme vergessen oder das Versprechen, das sie gemacht hatte.

“Ich finde dich,” hatte er gesagt, als ich kommen musste und der Gipfel war im Traum so viel besser, als die Wirklichkeit je gewesen war.

Da lag ich nun und starrte aus dem Fenster, während der Himmel im Osten langsam grau wurde und überlegte, was dieses Versprechen wohl bedeutete. Die Morgendämmerung rückte näher und ich hatte immer noch keine Antwort. Ich konnte auch nicht mehr einschlafen, egal wie sehr ich in meinen Träumen zurück in seine Arme wollte.

Mit einem Seufzer entstieg ich der Wärme meines Betts, zog mich rasch an und steckte mein Haar zu einem einfachen Knoten hoch. Vor Tagesanbruch, bis Herr Anderson aufwachte, gab es so viel zu tun. Heute Morgen würde ich für meine Aufgaben etwas mehr Zeit haben; Zeit, um über den Traum nachzudenken und darüber, wie mein Verlangen nach einem unsichtbaren Fremden mehr als einmal von mir Besitz ergriffen hatte.

Auf Zehenspitzen ging ich auf der Hintertreppe vom Dachboden runter und zündete in der Küche die Lampe an. Dann machte ich Feuer im Herd. Ich füllte die Kaffeekanne mit Kaffee und Wasser und stellte sie auf die Platte. An der Pumpspüle schöpfte ich kühles Wasser in meine Hände und spritze es mir ins Gesicht, damit sich meine aufgeheizten Wangen hoffentlich wieder abkühlten. Ich wusch mir die Hände und trocknete mich mit einem Handtuch ab. Im Dämmerlicht betrachtete ich meine Handfläche und wischte sie mit dem Tuch ab.

Das Geburtsmal dort, also die dunklere Form, kribbelte. Sie zu reiben konnte das Gefühl nicht lindern. Ich dachte an den Traum zurück und daran, wie der Mann meine Hand gehalten hatte. Handfläche auf Handfläche war mein Geburtsmal plötzlich zu Leben erwacht und fast wäre ich allein schon davon gekommen. Jetzt fühlte es sich zwar nicht so an, aber zum ersten Mal war ich mir der Stelle bewusst geworden. Ich hatte sie mein Leben lang ignoriert. Jetzt aber spürte ich das Mal, denn es war warm und unnachgiebig. Eine lästige Ablenkung, genau wie die Träume.

In meinem Leben gab es längst keinen Mann mehr. Keinen Verehrer oder Schwarm. Ich war die junge Witwe, die in der Pension lebte und arbeitete. Die Andersons hatten mich gütigerweise bei sich aufgenommen, als ich vier war; damals, als man mich in einen Zug gesetzt und Richtung Westen geschickt hatte zur Adoption. Ich war zusammen mit ihrem Sohn Charles, der ein paar Jahre älter war als ich, aufgewachsen. Ihn dann mit achtzehn zu heiraten war einfach naheliegend gewesen. Rückblickend musste ich allerdings schon davon ausgehen, dass Frau Anderson mich einfach nur als günstige Arbeitskraft behalten wollte statt mich mit einem anderen Mann in der Stadt zu verheiraten. Es hatte nur wenige Alternativen gegeben und so hatte ich eingewilligt. Vielleicht war ich einfach nur jung gewesen; vielleicht hatte ich mir Sorgen gemacht, was aus mir geworden wäre, wenn Charles eine andere geheiratet hätte. Bestimmt hätten sie mich einfach vor die Tür die gesetzt. Selby lag an der Eisenbahnstrecke und war stetig am Wachsen, aber für unverheiratete Frauen gab es nicht viele Arbeitsmöglichkeiten.

Nachdem Charles und seine Mutter verstorben waren, war ich bei Herrn Anderson geblieben, der damals wie heute vollkommen planlos war. Wir waren zwei verlorene Seelen. Für mich gab es immer noch keine anderen Optionen, also blieb ich. Ich war nicht besonders glücklich hier, aber ich war sicher. Die Träume aber stellten so langsam infrage, ob Sicherheit sich genauso gut anfühlte wie Freiheit.

Die vertrauten Fußschritte deuteten darauf hin, dass Herr Anderson aufgestanden war. Er war ein Mann von Routine und in fünf Minuten würde er unten sein, um sich die Hände zu waschen und seinen Kaffee zu trinken. Also verscheuchte ich die albernen Gedanken und ließ den Traum entschwinden, als ein weiterer, langer Arbeitstag für mich begann. Ich schnappte mir den Korb an der Hintertür und ging nach draußen, um die Eier fürs Frühstück zu holen.

Maddox, Planet Erde, irgendwo in den Weiten von Montana

Ich schreckte aus dem Schlaf auf. Mein Herz raste und mein Schwanz pochte in der Enge meiner rauen, unbequemen Hose. Ich rieb meine Hand über die harte Länge und hisste vor Schmerz. Der Traum. Götter. Der Traum hatte mich so zugerichtet.

Nein, sie hatte mich so zugerichtet. Meine Partnerin. Sie war hier, auf diesem rückständigen Planeten.

“Wie ist das möglich?” Ich flüsterte meine Frage den Sternen entgegen, die im Morgengrauen noch zu sehen waren. Meine Brust hob und senkte sich, mein Herz hämmerte, als ich auf dem harten Boden lag und in den Nachthimmel starrte. Ich wollte mir ihr Gesicht in Erinnerung rufen, konnte es jedoch nicht.

Ich knöpfte meinen Hosenstall auf, griff hinein, zog meinen Schwanz raus und packte ihn am Schaft. Ich ließ meine Hand aufwärts gleiten. Mit einer Latte aufzuwachen war nicht ungewöhnlich, tatsächlich kam es fast jeden Tag vor, aber das hier war anders. Ich verzehrte mich nach ihr. Ich musste ficken. In einer Frau versinken … in ihr.

Dieses Verlangen, diese Ablenkung konnte ich jetzt gar nicht gebrauchen. Ich war Neron seit seiner Flucht aus der Gefängniskolonie auf unserem Mond gefolgt. Neron war zusammen mit zwei weiteren Kriminellen entwischt, aber die anderen beiden interessierten mich nicht. Ich war nicht quer durch die verfickte Galaxie gereist, um sie zu jagen. Ich wollte Nerons Kopf auf einer Lanze aufgespießt sehen. Seit unserer Landung hatte ich ein Pferd gestohlen und ihm nachgespürt, fast hätte ich ihn geschnappt. Aber Neron musste geahnt haben, dass ich hier war. Er wusste, dass ich auf Rache aus war.

Warum er ausgerechnet die Erde gewählt hatte, also eine Welt, die zu primitiv war, um in die interstellare Koalition aufgenommen zu werden, war mir ein Rätsel. War dieser Planet etwa ein geheimer Rückzugsort für kriminelle Machenschaften in diesem Sektor der Galaxie? Hatte er Kontakt zu anderen bekannten Verbrechern, die sich unter der Erdbevölkerung versteckt hielten? Oder hatte dieser Planet ihm etwas anderes zu bieten? Eine uneingeschränkte Terrorherrschaft, dank seiner überlegenen Stärke, Geschwindigkeit und Technologie?

Zum ersten Mal in meinem Leben verschloss sich mir, was mein alter Jugendfreund im Schilde führte. Und das machte ihn sogar noch gefährlicher.

Nerons lebenslange Haftstrafe auf dem Gefängnismond Incar hatte mir damals ausgereicht, um mein Rachebedürfnis zu dämpfen. Jetzt aber war er geflüchtet und auf diesen einfachen Planeten entwischt, also hatte meine Familie mich hinterhergeschickt. Ich musste ihn aufspüren und ihn zur Rechenschaft ziehen.

Ich musste meine tote Schwester rächen.

Aber jetzt hatte ein einfacher Traum alles verändert. Meine Rache musste warten. Meine Partnerin zu finden war zwar nicht Teil des Plans gewesen, aber sie war jetzt meine oberste Priorität.

Ich umpackte meinen Schwanz, pumpte ein, zweimal und stöhnte, als die Lust sich wie Feuer in meinem Blut ausbreitete. “Verdammt. Das kann nicht wahr sein.”

Ich war hier, um einen Killer zu jagen. Nicht, um eine Frau aufzuspüren, aber den Traum konnte ich nicht einfach ignorieren. Weder ihn, noch das Paarungsmal in meiner Hand, das jetzt flackerte und brannte. Sie war hier. Und dieser Traum. Scheiße, der Traum war immer wieder gekommen. Ich erinnerte mich an ihn, an sie. Wie sie sich angefühlt hatte—seidig zart und warm. Wie ihre Haut geschmeckt hatte—wie Blumen und Sonnenschein. Ihr Klang—wie liebliche Überraschung und neu gefundenes Verlangen.

Das Paarungsmal in meiner Hand pochte und brannte im Kontakt zu meinem Schwanz und dort, wo es den Vorsaft aufsaugte, der aus meinem Schlitz sickerte. Mein gesamtes Leben lang hatte die verdammte Markierung sich nie geregt, war sie leblos und tot geblieben; genau wie meine Hoffnung auf eine markierte Partnerin.

Und jetzt, als wir auf diesem primitiven Planeten gelandet waren? Die Markierung war zum Leben erwacht und ließ meinen Schwanz schwer werden und meine Haut ultra sensibel für jede Berührung. Ich träumte von ihr. Ich küsste sie. Berührte sie. Ich wollte sie erobern und sie mit meinem Schwanz ausfüllen, sie markieren. Ich wollte tief in ihrem Inneren kommen und ihren Schoß mit meinem Samen füllen, aber ihr Geist hatte sich dagegen gesträubt und war aufgewacht; sie war dem Traum entronnen, ehe ich in ihr Erleichterung finden konnte.

Ich dachte an ihr Aroma und wie sie die Hüften gegen meine gehoben hatte, wie ich mit dem Schwanz in sie hinein gerammt war und kommen wollte.

“Du bist für mich bestimmt.”

Der Gedanke, dass ich sie gefunden hatte, dass ich der einzige Mann sein würde, der sie berühren und besitzen würde, ließ meinen Schwanz in meiner Hand zucken; selbst als mein Verstand sich sträubte, die Suche nach Neron aufzuschieben.

Nur die göttliche Vorsehung würde es wagen mich hier mit einer Partnerin zu ködern, so weit weg von meiner Heimatwelt, dass sich sie sonst nie gefunden hätte. Die Träume waren mehr als nur ein Zeichen; sie waren eine Bestimmung, ein Instinkt, den ich niemals ignorieren könnte. Eine markierte Partnerin! Es war eine Ehre, die andere Hälfte der eigenen Seele zu finden.

Die Träume waren ein Geschenk und in Wahrheit begrüßte ich sie Nacht für Nacht, zusammen mit den flüchtigen Blicken auf ihre Haut, dem cremigen Gefühl ihrer Schenkel, der Hitze ihrer Pussy, der schlüpfrigen Essenz ihrer Erregung. Dem harten Gefühl ihrer Nippel an meiner Brust. Ihrem Geschmack. Allem.

Ich pumpte meinen Schwanz härter, dachte an den Kuss. Die Erinnerung an ihre zarten Lippen bewirkte, dass ich mich vom Boden wölbte und die Hüften hob, als meine Eier sich in meinen Körper zurückzogen. Ihre lieblichen, unschuldigen Laute der Verwunderung und des neu entdeckten Vergnügens bewirkten, dass der Orgasmus in meiner Steißbeingegend aufflackerte und der Samen in meinen Eiern regelrecht brodelte. Ein Schwall nach dem anderen spritzte heraus, als ich noch einmal durchlebte, wie ihr Körper mit der leichtesten Kitzlerberührung seine Erleichterung fand.

“Du bist meine Partnerin,” knurrte ich in die Nacht hinaus, als mein Samen meine Hand beschmierte und über das jetzt erwachte Mal glitt. Ich kannte zwar nicht ihren Namen, aber ich würde sie finden und sie erobern.

“Du gehörst mir,” gelobte ich und atmete schwer aus.

Während ich mich wieder erholte, starrte ich zu den Sternen auf. Mein Körper war fürs Erste befriedigt und irgendwo da draußen war Everis, die Zwillingssterne meiner Heimatwelt, die jetzt als zwei unbedeutende Funken unter Milliarden von Sternen am Nachthimmel kreisten.

In den ersten Jahren meiner Ausbildung hatte ich wie der Rest meiner Klasse gelauscht, als man uns die Geschichte der Koalitionsplaneten beigebracht hatte. Und die Geschichte unserer Heimatwelt Everis. Jetzt aber spendeten diese Lektionen mir einen gewissen Trost, denn ich wusste, dass sich vor Äonen von Jahren die Jäger von Everis über die Galaxie verstreut und neue Welten kolonisiert hatten. Einige davon mussten hierhergekommen sein, zur Erde. Meine Partnerin war der unstrittige Beweis dafür.

Aber meinen Vorfahren musste etwas zugestoßen sein, denn es gab hier keine Technologie, keine Kenntnis der Lebensformen jenseits ihrer kleinen blauen Welt. Die Bewohner der Erde hatten keine Raumfahrt. Verdammt, es gab noch nicht einmal Flugverkehr in der Atmosphäre des Planeten. Zum Transport benutzten sie immer noch einfache Lasttiere. Das Leben war einfach, primitiv. Und doch gab es hier Markierte. Nachkommen.

Partnerinnen.

Ich müsste sofort die Sieben benachrichtigen. Die Erde würde in unsere nächste Erntezeremonie mit einbezogen werden. Erstmal aber würde ich jene Frau jagen, die mich in meinen Träumen heimsuchte. Sie aufspüren. Ausfindig machen. Erobern.

2

Maddox

Mit einem Stoffstück wischte ich mir den verbrauchten Samen ab und verstaute meinen Schwanz wieder in der Hose. Ich musste sie finden, denn sie war nicht nur mein größtes Glück, sondern auch meine größte Schwäche. Die Markierung war nur zum Leben erwacht, weil ich nahe genug an ihr dran war. Ich war nah genug, um von ihr zu träumen. Nah genug, damit meine Markierung sich aufheizte und pulsierte.

Das bedeutete auch, dass Neron ihre Anwesenheit spüren würde, sobald er nahe genug an ihr dran war und wissen würde, dass eine nicht beanspruchte, markierte Frau in der Gegend war. Er würde zwar nicht von ihr träumen, seine Markierung würde sich nicht bemerkbar machen und er würde auch keine Sehnsucht nach ihr verspüren, denn sie war nicht seine markierte Partnerin, aber er würde wissen, dass es hier auf der Erde einen Abkömmling von Everis gab. Es war denkbar, dass er sie für sich selbst haben wollte. Er würde sie aufspüren und wenn das Göttliche ihn nicht daran hindern sollte, würde sie genauso enden … wie meine Schwester.

Jetzt war klar, warum ich auf Everis nie eine Partnerin für mich gefunden hatte, warum die Frauen dort mich kaum interessiert hatten. Meine Markierung war nie heiß geworden, hatte nie geglüht wie jetzt.

Aber ich musste Neron aufspüren, ihn schnappen und für Gerechtigkeit sorgen. Der Rat der Sieben wollte, dass ich ihn einfing und zurück ins Gefängnis brachte. Aber nach dem, was er meiner Zwillingsschwester Maddilline angetan hatte, war ich eher geneigt, ihn ein für allemal auszuschalten. Meine Maddie. Ich wollte ihm sehnlichst den Garaus machen. Aber der brennende Stich meiner Markierung verlangte, dass ich eine neue Richtung einschlug.

Ich musste meine markierte Partnerin finden. Mir blieb keine andere Wahl. Mein Körper würde mir keine lassen. Weiter von ihr getrennt zu sein würde nämlich schmerzhaft werden und meine Erregung würde immer intensiver werden, bis ich ganz verrückt nach ihr werden würde. Mein Verlangen nach ihr würde jeden meiner Gedanken bestimmen. Jeden Moment würde ich mich fragen, wo sie war, was sie gerade machte, ob sie sicher war. Ich würde ein schwanzgesteuerter Sklave werden, ein Knecht meines Samens, der in ihren Schoß gepflanzt werden wollte. Ich würde sie wie besessen markieren, beschützen, ficken und erobern wollen, damit unsere Handflächen sich fanden und unsere Markierungen dort uns als Partner vereinten. Für immer.

Sie würde mir gehören.

Nein, sie gehörte mir bereits; ich musste sie nur noch finden.

Ich konnte nicht länger warten.

Also faste ich mir hinters Ohr und aktivierte das Kommunikationssystem in meinem Schädel, das OsteoCon oder O-C. “Kommandant.”

“Leg los.” Thorn, unser Anführer, war klar und deutlich zu hören und seine tiefe Stimme in meinem Kopf war inmitten der schwankenden Grashalme der Prärie und dem gelegentlichen Vogelgezwitscher im Morgengrauen irgendwie fehl am Platz. Wir waren einem geografischen Tracker an Nerons Schiff auf diesen Planeten gefolgt und jeder von uns hatte eine andere Beute zugewiesen bekommen.

Da Nerons Verbrechen gegen meine Familie gerichtet war, gehörte er mir. Thorn jagte im Auftrag unserer Herrscher, der Sieben, und sein Ziel war ein Killer, der einen unserer ranghöchsten Generäle in der Koalitionsflotte ermordet hatte. Jace und sein Bruder Flynn waren einfache Söldner, die nur am Kopfgeld für ihren Mann interessiert waren. Die Brüder waren knallharte Krieger, sie waren wild und widerspenstig, schließlich waren sie auf dem geheimnisvollen Kontinent Ryntor aufgewachsen. Viel war mir zwar nicht über die beiden bekannt, aber sie waren niedere Mitglieder innerhalb ihrer Familie und hatten noch ältere Brüder. Es war unwahrscheinlich, dass sie großen Reichtum oder Ländereien erben würden und hatten folglich beschlossen, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie behaupteten zwar, dass sie es auf das Kopfgeld abgesehen hatten, ich aber vermutete, dass sie vor allem aus Spaß auf die Jagd gingen.

Wirklich sicher sein konnte man sich dabei allerdings nicht, denn das Kopfgeld für jedes unserer Ziele war mehr als genug, um dafür zu sorgen, dass keiner von uns je wieder auf Jagd gehen musste.

Dass die Sieben uns auch gleich ein hochwertiges Langstreckenschiff zur Verfügung gestellt hatten, war ein weiterer Segen. Das Raumschiff bot mehr Platz als wir benötigten und war für bis zu zwanzig Mann ausgelegt. Während der sechstägigen Reise bis zur Erde durch das Labyrinth an Transportstationen der Koalition waren wir vier uns wie Geister auf einem verlassenen Schiff vorgekommen. Unser Schiff war jetzt sicher in den Bergen hinter mir versteckt. Die Aurora hatte Schutzschilde und fortschrittliche Waffen, die die Sicherheit meiner Partnerin garantieren würden, vorausgesetzt, ich würde sie von diesem primitiven Planeten runter und auf das Schiff bekommen.

“Hier spricht Maddox.” Ich seufzte, denn Thorn würde von meinen nächsten Worten alles andere als begeistert sein. “Es gibt ein Problem.”

Eine Pause. Ich sah, wie der Himmel im Osten grau wurde. Bald würde der einzelne Stern der Erde aufgehen.

“Erkläre.” Thorn war ziemlich wortkarg, solange jedenfalls ein einzelnes Wort ausreichte.

“Eben bin in von meinem vierten gemeinsamen Traum aufgewacht. Meine Markierung steht in Flammen, Thorn. Meine Partnerin ist hier.”

Noch eine Pause. “Deine Partnerin ist hier?” Seine Verwunderung war so deutlich zu hören, dass er auch hätte neben mir sitzen können. “Bist du sicher?”

“Ja.” Ich dachte an das zarte Gefühl ihrer inneren Oberschenkelseite zurück, an die straffe Faust ihrer feuchten Mitte, als sie meinen Schwanz in sich aufgenommen hatte. Ja, ich hatte von ihr geträumt. “Ich kann nicht zulassen, dass Neron sie findet. Ich kann sie nicht schutzlos lassen. Ich muss sie an Bord unseres Schiffes bringen, bevor ich die Jagd beenden kann.” Aber sobald meine Partnerin in Sicherheit war, würde ich Neron gnadenlos nachstellen.

“Ich habe nichts von ihr gespürt,” entgegnete er. Er musste ebenfalls erst noch seine markierte Partnerin finden. Tatsächlich hatte keiner von uns auf dem Schiff sie gefunden, denn andernfalls hätten wir uns nie auf eine so waghalsige Mission begeben und Everis verlassen.

“Sie gehört mir.” Fast hätte ich meinen Kommandanten angeknurrt, aber er lachte nur.

Seine nächsten Worte beschwichtigen etwas Dunkles und Besitzergreifendes in mir, das mit jedem Moment stärker zu werden schien. “Ich muss außerhalb ihrer Reichweite sein.”

“Gut. Bleib dort.”

Er lachte. “Beruhig dich, Maddox. Ich habe nicht die Absicht, einer unverpartnerten Frau nachzustellen; schon gar nicht, wenn sie wirklich für dich ist.” Die Vorstellung, dass sich der große Typ mit den grimmigen Zügen zu ihr hingezogen fühlen könnte, nur weil sie ledig und in der Nähe war, ließ mich die Fäuste ballen. Viele Frauen auf Everis hatten es auf Thorn abgesehen, sie bettelten regelrecht darum, dass er in ihr Bett stieg. Normalerweise hatte ich mir nie Gedanken darum gemacht oder mich gefragt, warum die Frauen auf ihn standen. Er war groß, genau wie ich, aber während ich dunkle Haare und gletscherblaue Augen hatte, waren seine Haare golden und seine Augen so dunkel wie die Tiefen des Weltraums.

“Sie gehört mir,” wiederholte ich, getrieben von Paarungslust.

“Offensichtlich.” Seine Antwort klang nüchtern. “Du hast bereits den Verstand verloren. Keine Sorge. Ich bin mit meiner eigenen Beute beschäftigt. Neron ist nicht der einzige Mistkerl, der entwischt ist. Hol deine Partnerin und melde dich, sobald sie in Sicherheit ist.”

Ich war erleichtert. Hätte Thorn beschlossen, dass Jace und Flynn mir zur Hilfe kommen sollten, dann hätte ich ständig unter Spannung gestanden, bereit, die beiden abzuwehren um sie zu beschützen. Ich war zuversichtlich, dass ich mit Neron klarkommen würde. Ich kannte ihn. Kannte seine Vorgehensweise. Solange ich mich nicht in allergrößter Not befand, zog ich es vor meine Partnerin von allen anderen Everianischen Männern fernzuhalten. Sogar von Thorn. Sollte ich ihre Hilfe brauchen, würden sie sofort zur Stelle sein, soviel stand fest. Ich hoffte einfach, dass es nicht soweit kommen würde.

“Gut. Du hältst dich schön fern von ihr, außer ich rufe dich,” erwiderte ich. Das war das einzige Mal, dass es mir meinem Vorgesetzten gegenüber an Respekt mangelte.

“Verstanden.” Ich konnte die Belustigung in Thorns Stimme heraushören, aber seine nächsten Worte waren voller Ernst: “Neron wird nicht so verständnisvoll sein. Du musst dich beeilen, Maddox. Ich muss dir nicht erklären, was er mit ihr anstellen wird, sollte er sie zuerst finden.”

Meine Nasenflügel blähten sich auf vor Wut. “Nein, musst du nicht.” Wenn Neron herausbekommen sollte, dass die Erdenfrau meine markierte Partnerin war, dann würde er ihr wehtun um mich zu vernichten, genau wie er versucht hatte meine Familie zu vernichten. “Er weiß nicht, was sie mir bedeutet.”

“Das ist egal. Er ist Abschaum. Er wird ihr wehtun, nur um ihre Schreie zu hören. Finde sie und bringe sie zu unserem Schiff, damit wir sie beschützen können.”

“Das werde ich.” Die Gewissheit, dass sie meine Partnerin war, benachteiligte mich, denn mein Verstand war vor Hunger wie vernebelt und ich wurde vom Sextrieb gesteuert. Sollte Neron über sie Bescheid wissen, würde er sie mit klarem Kopf und berechnender Präzision aufspüren. Bestenfalls würde die Neugierde ihn anspornen. Und schlimmstenfalls—ich konnte nicht einmal daran denken.

Ich hatte ihre Träume geteilt und ihre Anwesenheit ließ meine Sinne genauer aufhorchen als das fortschrittlichste Navigationssystem des Universums. Bis zum Nachteinbruch würde sie in meinen Armen liegen.

Ich hatte keine Ahnung, wo sie war, und doch wusste ich genug. Ich kannte ihr Aroma. Mir war klar, dass ich sie unter mir spüren musste, mit meinem Schwanz in ihrer Pussy und meinem Samen, der sie ausfüllte und markierte und sie für immer an mich band. Solange sie nicht von mir beansprucht und an Bord unseres Schiffs war, würde sie nicht sicher sein.

Ich hatte Thorn schon ganz vergessen, bis er sich wieder meldete: “Ich werde Jace und Flynn Bescheid geben, aber wir werden erst kommen, wenn du uns rufst. Nach deiner Verpartnerung.”

“Ich halte euch auf dem Laufenden, allerdings bezweifle ich, dass ich Neron nachstellen werden muss. Sobald er meine Partnerin spürt, wird er zu mir kommen.” Wir alle jagten überaus intelligente und gerissene Männer. Männer, die es geschafft hatten, aus einer der Hochsicherheitsminen auf Everis’ Mond auszubrechen. Sie waren die Ersten in dreihundert Jahren, die aus Incars Minen entkommen waren und der Rat der Sieben wollte unbedingt herausfinden, wie sie das zustande gebracht hatten. Wir alle vermuteten, dass sie Hilfe von innen hatten, von einem Verräter, aber um das herauszufinden mussten wir erstmal die Sträflinge fassen.

Das war Thorns Problem, nicht meines. Ich wollte nur meine Partnerin in Sicherheit wissen und Neron tot sehen, und zwar in dieser Reihenfolge. Thorn war scheinbar einverstanden.

“Du musst sie zuerst finden. Erobere sie, mach sie zu deiner Partnerin und bring sie in Sicherheit.”

Ich nickte, obwohl er mich nicht sehen konnte. “Genau das habe ich vor. Maddox Ende.”

Als das Gespräch zu Ende war, sah ich zu, wie der Himmel rosa wurde und die Sterne meiner Galaxie mit den Farben der irdischen Morgendämmerung verschwanden. Das Spektakel war wunderschön und gar nicht so anders wie der Sonnenaufgang auf Everis, allerdings hatte unser Himmel eine etwas andere Färbung mit mehr Violett.

Ich sattelte mein Pferd und ließ mir dabei Zeit, denn die Aufgabe war neu für mich. Das Pferd trat zur Seite, offenbar war es genervt von meiner Stümperei.

“Brrr, Pferd. Ich bin gleich fertig.” Ich klopfte dem großen, intelligenten Tier auf den Nacken bis es wieder stillhielt, dann schnallte ich den Sattel fest und lud eilig meine Ausrüstung in die Satteltaschen. Dass meine Hände dabei zitterten, ignorierte ich jedoch.

Ich musste sie finden. Der Traum würde heute Nacht wiederkehren, jede Nacht würde er wiederkehren, und zwar bis unsere Markierungen sich trafen, bis wir verpartnert waren. Aber ich wollte nicht länger nur von ihr träumen. Ich wollte sie.

Ich hob meinen Fuß in den Steigbügel und setzte mich auf das Tier, dann drehte ich es in Richtung meiner Partnerin und trat das Pferd in den Galopp. Ein einziges Wort ging mir dabei wie ein Gesang durch den Kopf.

Mir.

Cassie

“Herr Bernot bittet um mehr Kaffee,” sprach Herr Anderson und nahm mit einem Lappen in der Hand die Kanne vom Herd.

“Das wette ich,” sprach ich leise zu mir selbst.

Es war Abendessen und die Gäste verspeisten gerade ihr gebackenes Hühnchen und die grünen Bohnen, die ich im Garten gepflückt hatte. Ich war dabei, die Sahne für den Blaubeerkuchen zum Nachtisch aufzuschlagen. Mit der freien Hand wischte ich mir die Stirn, denn die Ofenhitze und der Herd machten die Küche trotz offener Hintertür unheimlich warm.

Dann klingelte es an der Haustür. Er seufzte und stellte die Kanne zurück auf den Herd. “So viel zum Thema helfen.”

Ich bot ihm ein zaghaftes Lächeln an, als er aber aus dem Raum war, um die Tür zu öffnen, verflog auch schon meine aufgesetzte Fröhlichkeit. Herr Bernot war ein Problem; er hatte die Angewohnheit mir seine unerwünschte Hand auf den Hintern zu legen, sobald ich ihn am Tisch bediente.

Keiner der anderen Gäste bemerkte es, denn er war ziemlich gerissen. Entweder das oder den anderen Reisenden war es schlichtweg egal. Wenn ich Herrn Bernot einen finsteren Blick zuwarf, grinste er einfach. Er war mit seinem braunen Haar und Schnurrbart recht gutaussehend, aber die Blicke, die er mir zuwarf, machten mir Gänsehaut. Bis zu seiner Abreise würde ich wohl mehr Zeit als üblich in der Küche verbringen—und meine Schlafzimmertür abschließen. Sogar oben auf dem Dachboden musste ich vorsichtig bleiben.

Aber jetzt musste ich dem Mann erstmal Kaffee anbieten oder Herr Anderson würde mich für nachlässig halten.

Also stellte ich Schüssel und Schneebesen beiseite, wischte mir die Hände mit einem Lappen ab und nahm die Kaffeekanne. Im Moment hatten wir zwei Gäste, Herr Bernot und einen älteren Herren, der seit kurzem verwitwet war und der den Winter bei seiner Schwester verbringen wollte.

Ich war mit einundzwanzig Witwe geworden und obwohl mir seine Gesellschaft fehlte, so sah mein Leben jetzt nicht viel anders aus, als zu der Zeit als mein Ehemann Charles noch am Leben war. Unser Gast aber hatte über vierzig Jahre mit seiner Frau verbracht und ohne sie wirkte er betrübt und wirklich verloren.

Auf dem Weg zum Tisch im Esszimmer füllte ich anstandshalber zuerst dem älteren Mann die Tasse auf. Gerne hätte ich mich über den Tisch gebeugt, um auch Herrn Bernots Tasse zu erreichen, der aber hielt sie vor sich ausgestreckt und ich war gezwungen um den Tisch herumzulaufen, um ihn zu bedienen.

Mistkerl.

Mit einem aufgesetzten Lächeln ging ich um den Tisch und schenkte ihm sein Getränk ein. Selbstverständlich musste er wieder Hand anlegen. Ich erstarrte und wich zurück, er aber drückte mir seine Hand auf den Arsch und stoppte meinen Rückzug. Der alte Mann bekam nichts davon mit; er war dabei sich Zucker in seine dampfende Tasse zu streuen.

“Herr Bernot—” Ich fauchte und war bereit den Typen zum Teufel zu jagen, aber genau in diesem Moment trat Herr Anderson in den Raum und aus Respekt hielt ich den Mund, schließlich wollte ich vor einem potenziellen Gast keine Szene machen, denn Herr Anderson war nicht allein.

“Wie Sie sehen können, essen wir alle gemeinsam. Frühstück ist um sieben, Mittagessen um zwölf und Abendbrot um fünf.”

Herr Bernot nutzte die Gelegenheit; als Herr Anderson gerade einen gutaussehenden Gentleman in den Speisesaal führte, kniff er mir tatsächlich in den Arsch. Ich hätte ihn am liebsten geohrfeigt, aber das Geburtsmal in meiner Handfläche, das sich zuvor nur etwas warm angefühlt hatte, fühlte sich plötzlich an, als ob ich meine Hand über eine Kerze hielt. Der Schmerz loderte einige Sekunden lang auf und verblasste wieder, aber der scharfe Stich entlockte mir ein schockiertes Keuchen.

Herr Bernots Mundwinkel bog sich nach oben und ich erkannte diesen gewissen Ausdruck in seinen Augen. Er hatte den Laut als Zustimmung für seine Aktion gedeutet, was unzutreffender nicht hätte sein können.

“Es riecht köstlich. Tut mir leid, dass ich mich zum Abendessen verspätet habe.”

Ich riss den Kopf herum, denn ich war sicher, dass ich diese tiefe Stimme schonmal gehört hatte. Ohne weiter auf Herrn Bernot zu achten, inspizierte ich den Mann, der jetzt neben Herr Anderson am Eingang zum Esszimmer stand. Im Vergleich zur kleinen Statur und runden Figur meines Chefs war der Neuling ein Hüne. Er hielt seinen Hut in der Hand, aber sein Kopf reichte fast bis zum Türrahmen. Er war wuchtig, mit breiten Schultern und einer massigen Brust; aber er war nicht fett. Nur feste, magere Muskeln. Überall.

Ich bemerkte sein dunkles Haar, das vom Hut plattgedrückt war und an den Enden leichte Wellen schlug, die ich am liebsten zwischen meinen Fingerspitzen reiben wollte. Sein Kiefer war quadratisch und mit einem jungen Bart bedeckt. Ich verspürte den absurden Drang, meine Lippen gegen seinen Bart zu reiben und seine Konsistenz zu testen. Seine auffallend blauen Augen aber waren es, die mich in seinen Bann zogen, vor allem, weil sie genau auf mich gerichtet waren. Also genauer gesagt nicht auf mich, sondern auf Herr Bernots Hand auf meinem Hintern.

Meine Wangen fingen an zu glühen und ich riss mich von Herrn Bernot los. Ich wirbelte herum und eilte in die Küche zurück, um die Kanne wieder auf den Herd zu stellen. Als ich nun dort stand, rieb ich mit dem Daumen über das Geburtsmal, das jetzt nicht länger brannte, sondern genauso aufgeregt pochte wie mein Herz.

Dieser Mann. Das war er.

Der Mann aus meinen Träumen.

3

Cassie

Die Träume hatten mir zwar nie das Gesicht meines Liebhabers offenbart, aber ich kannte diese Stimme. Diesen tiefen Klang, den rauen Nachhall. Er hatte zwar vom Essen gesprochen, aber sein “Ich finde dich,” waren die Worte, die ich nie vergessen würde.

Ich lehnte gegen den Arbeitstisch und rieb meine Handfläche, um irgendwie das Kribbeln zu stoppen. Träume wurden nicht einfach so wahr. Ich musste es mir eingebildet haben. Seine Stimme klang ähnlich, war aber nicht dieselbe. Es konnte nicht derselbe Mann sein. Das war einfach unmöglich. Niemand träumte von Leuten, die er noch gar nicht getroffen hatte.

Warum reagierte mein Körper dann dermaßen extrem auf ihn? Meine Atmung war abgehakt, meine Haut gerötet und aufgeheizt. Und es lag nicht am Ofen. Nein, diese Hitze kam von innen, mein Körper wärmte sich auf, als wollte er sich für ihn bereitmachen, als ob er seine Berührung erwartete. Meine Nippel scheuerten hart und empfindlich gegen das unnachgiebige Korsett. Und weiter unten war ich ganz sehnsüchtig.

Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich fühlte mich … aufgewühlt, wie kurz vorm Nervenzusammenbruch. Ich lief in der kleinen Küche auf und ab und rieb mit dem Daumen über mein Geburtsmal. Der Kaffee war bereits serviert worden und es gab keinen Grund, um ins Esszimmer zurückzukehren. Unruhig nahm ich die Sahneschüssel und fing wieder an zu rühren. Ich hatte irgendwie mehr Energie und der Kuchenbelag würde diesen zusätzlichen Eifer abbekommen. Herr Anderson kam durch die Tür und führte wie üblich Selbstgespräche. Ich ließ nicht von meiner Arbeit ab, denn sie verschleierte meine Unruhe.

“Der nette junge Mann wird für drei Tage bleiben,” sprach er und machte sich daran einen Teller randvoll mit übriggebliebenem Essen zu füllen.

Nett war nicht gerade das Wort, mit dem ich den Mann beschrieben hätte. Eher kräftig, düster, intensiv. Und dieser Schwanz erst. Ich wusste, wie er sich anfühlte, wenn seine Dicke meine Pussy dehnte, wenn seine Länge mich komplett ausfüllte. Ich kannte seinen Geruch und wusste, wie er schmeckte. Ich kannte seine kraftvollen Hüftstöße und die Glut seiner Küsse.

“Ich werde ihm einen Teller hinstellen, während die anderen ihren Kuchen essen,” fügte er hinzu und nahm sich eine Minute Zeit. “Nun, Cassie, diese Sahne sieht perfekt aus.”

Ich schaute und runter und sah, dass der weiße Belag dick und steif war. Ich hatte dermaßen gedankenverloren aus dem Fenster gestarrt, dass ich es gar nicht bemerkt hatte. Während ich Herrn Anderson dabei half, mehrere Stücke Kuchen mit einem Klecks Sahne zu überziehen, dachte ich weiter an ihn. Sein hellblaues Hemd spannte leicht. Seine Hosen saßen ziemlich tief auf seinen schmalen Hüften und konnten seine kräftigen Oberschenkel nicht verbergen. Dann kam mir wieder dieser Traum in den Sinn—nein, diese Träume, denn ich hatte vier Nächte hintereinander davon geträumt—und das Gefühl von dem Mann, als er auf mir drauf lag. Ich dachte daran, wie der Fremde mich berührt hatte, wie er sein Knie tief zwischen meine Schenkel geschoben und meinen Kopf für einen Kuss zur Seite geneigt hatte.

Und jetzt kannte ich sein Gesicht.

“Hat er—” Ich leckte mir die Lippen und versuchte so unaufgeregt wie möglich zu klingen, “—einen Namen, unser Neuankömmling?”

Herr Anderson stellte den garnierten Kuchenteller auf ein Tablett. “Herr Maddox.”

Er hob das Tablett, ging zur Tür und stieß sie mit der Hüfte auf, um ins Esszimmer zu gelangen.

Herr Maddox.

Ich legte meine Hand auf meinen Bauch. Ich spürte Schmetterlinge, Bienen—nein, Hornissen in mir herumschwirren. Ich hatte ihn nur ein paar Sekunden lang gesehen und doch hatte ich bereits so viele Details aufgeschnappt. Ich stützte die Hand auf eine Stuhllehne am Tisch und versuchte mir auszumalen, was er wohl von mir dachte. Er hatte den Raum und die Gäste betrachtet, dann mich. Er hatte mich ins Visier genommen, seine hellen Augen hatten abwägend und aufmerksam geblickt. Oh gütiger Himmel.

Mein Haar war eine Katastrophe und ich hatte den ganzen Tag über in der Küche geschuftet. Der Schweiß stand mir auf der Stirn, weil mein Körper damit bemüht war mitten im Juli die Hitze des Holzofens zu überstehen. Schlimmer noch, Herr Maddox hatte mich gar nicht wirklich angeschaut. Er hatte die Hand auf meinem Arsch betrachtet.

Er musste mich für eine Schlampe halten, weil ich den Gästen erlaubte mich anzutatschen und auf so unangemessene Art und Weise Hand anzulegen. Die bloße Vorstellung, dass er so von mir denken würde trieb mir die Tränen in die Augen. Ich war am Boden zerstört. Warum? Ich hatte keine Ahnung. Ich hatte weniger als eine Minute in seiner Gegenwart zugebracht. Es müsste mir peinlich sein, dass er mich in dieser Situation ertappt hatte, aber Herr Bernot hatte sich anstößig verhalten, nicht ich. Ich schämte mich immer noch, und zwar aus demselben Grund, weshalb ich Herrn Anderson nichts von den Annäherungsversuchen des Mannes erzählt hatte.

Herr Anderson würde mir zwar glauben, aber Herr Bernot konnte er deswegen nicht zur Rede stellen, denn es war das Wort einer Frau gegen das Wort eines Mannes. Herr Bernot würde wahrscheinlich sagen, dass ich versucht hätte ihn zu verführen; eine Witwe, die bei einem Mann auf der Durchreise vorübergehend Trost suchte. Was konnte Herr Anderson schon dagegen tun? Den Mann als Gast verlieren? Diese Dinge waren auch früher schonmal vorgekommen und ich hatte einfach gelächelt und die Zähne zusammengebissen und mich mit meinem Schicksal als Frau im Westen abgefunden. Aber diesmal hatte Herr Maddox den Übergriff mitbekommen und aus irgendeinem Grund war mir extrem wichtig, was er von mir dachte.

Herr Anderson kehrte in die Küche zurück und murmelte still vor sich hin, während er das leere Tablett auf den Tisch stellte. Dann hielt er inne und blickte mich an. “Was ist los?” wollte er wissen und runzelte besorgt die Stirn.

Ich schniefte, denn ich war nicht bereit ihm die Wahrheit zu erzählen, schließlich verstand ich selbst nicht, was mit mir los war. Abgesehen davon war er ein Mann und mit meinen Launen und romantischen Wunschvorstellungen würde er herzlich wenig anfangen können. Ich konnte ihm nicht erzählen, dass Herr Maddox etwas in mir ausgelöst hatte, dass ich jetzt Dinge wollte, die ich mir vorher nie hätte vorstellen können. Ich würde ihm niemals das merkwürdige Gefühl der Narbe in meiner Handfläche erklären können, die jetzt vor Hitze nur so kribbelte oder das befremdliche Verlangen, das die Stelle zwischen meinen Beinen jetzt ganz feucht werden ließ. Das würde er nieverstehen.

Ich war ein emotionales Wrack. War es womöglich die Erschöpfung? Die vergangenen vier Nächte hatten meine Träume mich aufgeweckt. Für meine Tränen gab es keine greifbare Erklärung, aber insgeheim wusste ich, dass meine Bestürzung mit Herrn Maddox zusammenhing.

“Ich … ich habe mir die Hand verbrannt.” Ich schwenkte sie durch die Luft, aber schnell, damit er die fehlende Röte nicht mitbekam. Es war gar nicht so weit hergeholt, denn das verfluchte Geburtsmal brannte tatsächlich.

Er beäugte mich mit hochgezogener Augenbraue, dann deutete er mit dem Kopf zur Hintertür. “Geh raus und kühl dich ab. Bald muss der Abwasch gemacht werden.”

Ich entgegnete nichts darauf, sondern nickte nur kurz und flüchtete nach draußen. Die abendlichen Pflichten würden sich zwar nicht von alleine erledigen, aber der Abwasch konnte warten.

Ich ging um den Hühnerstall herum und kletterte über den kleinen Stapel Holzscheite aufs Dach. Dort setzte ich mich, winkelte die Beine an und legte den Kopf auf die Knie. Es war der einzige Ort auf dem Grundstück, an dem ich wirklich allein sein konnte. Ich blickte über die meilenweite Prärie hinaus und auf das Gras, das in der sommerlichen Brise wehte und sich in der Sonne wie Gold kräuselte.

Ich selbst sah mich oft wie ein Mädchen in einem Grimm’schen Märchen, besonders wie dieses arme Mädchen, das ununterbrochen arbeiten musste, am Feuer schlief und dann mit lauter Asche bedeckt aufwachte. Aschenputtel war ihr Name. Ihr Dasein war voller Elend, schlimmer als meins. Ich hatte einen anständigen Job und einen guten Arbeitgeber, einen gottesfürchtigen Mann, der mir für meine Arbeit einen fairen Lohn und ein Dach über dem Kopf bot. Ab und zu war er wirklich nett. Ich war keine Sklavin mit bösen Stiefschwestern oder einer giftigen Stiefmutter, die mich am liebsten tot gesehen hätte. Es gab keinen Zauberbaum, Vögel als Freunde oder magische goldene Schuhe und keinen Prinzen in einem entfernten Schloss, der mir nach dem Ball nach Hause folgte und um meine Hand anhielt.

Ich war einfach nur ich, das Waisenmädchen, das auch noch Witwe geworden war und sich mit einem Leben im Dienste der anderen abgefunden hatte, Menschen, die die unglaublichsten Abenteuer erlebten.

Da war ich nun und träumte Nacht für Nacht diese albernen, lächerlich obszönen Träume über einen Mann, den ich nicht kannte und mit dem ich auch nie zusammen sein würde. Aber, Gott möge mir helfen, ich wollte ihn. Ich wollte genau das empfinden, wenn er mich in meinen Träumen berührte. In seinen Armen kam ich mir bedeutend vor, wertgeschätzt. Ich fühlte mich geliebt und das war etwas, was ich nie gekannt hatte, denn selbst Charles war ich zwar gelegen gekommen, aber begehrt hatte er mich nie.

Zu weinen würde nichts nützen, es würde mir keinen Trost spenden oder meine Einsamkeit lindern. Aber ich dachte an den Fremden im Esszimmer und tat es trotzdem.

Maddox

Ich setzte mich genau dem Idioten gegenüber, der es gewagt hatte meine Partnerin anzufassen und verspeiste die einfache Mahlzeit. Ohne etwas zu schmecken. Meine Partnerin war geflohen; ich hatte gehört wie Herr Anderson, der ältere Gentleman ihr gesagt hatte sie solle nach draußen gehen, um sich auszuruhen. Was Herrn Bernot wahrscheinlich gerade das Leben gerettet hatte. Wäre ich nämlich noch einmal gezwungen gewesen, seine unerwünschten Avancen meiner Partnerin gegenüber mitanzusehen, dann war ich nicht sicher, ob ich meinen wütenden, animalischen Instinkt noch einmal hätte kontrollieren können.

Das Arschloch wollte doch glatt ins Gespräch kommen.

“Und, Herr Maddox, woher haben Sie gesagt kommen Sie nochmal?”

“Das habe ich nicht gesagt.”

“Ah … einer von dieser Sorte, was?” Er wischte sich die Creme von seinem lächerlich gekrümmten Gesichtshaar über der Oberlippe und nickte, als wäre er ein Gelehrter und ich sein gegenwärtiges Forschungsobjekt. “Keine Sorge, Sie müssen es nicht erzählen, wenn Ihnen nicht danach ist.”

“Mir ist nicht danach.”

Herr Bernot hob seine Kaffeetasse hoch und winkte unserem Gastgeber zu. “Ist Miss Cassie in der Nähe? Sagen Sie dem Mädchen, dass ich mehr Kaffee brauche.”

Ich stand auf, packte das Handgelenk des sehr viel kleineren Mannes und zwang ihn die Tasse wieder auf die Untertasse zurückzustellen, sodass die dunkle Flüssigkeit auf das Leinentischtuch tropfte. Dann beugte ich mich vor und flüsterte ihm ins Ohr: “Wenn du Cassie noch einmal anrührst, dann reiße ich dir deine widrigen Griffel ab. Hast du verstanden?”

Er starrte mich an, der Knoten in seiner Kehle ruckte auf und ab, als ob er nicht aufhören konnte seine eigene Spucke runterzuschlucken. Als er keine Antwort gab, ließ ich wieder los und nickte Herrn Anderson zu. Er grinste und trat durch die Haustür nach draußen, wo der stille Wind die Bäume rauschen ließ, die Bienen summten und die Vögel zwitscherten.

Cassie. Der Name durchfuhr mich und ich wiederholte ihn im Stillen, schwelgte in seinem Klang. Er passte zu ihr, so feminin und sinnlich.

Mir.

Erneut loderte meine Markierung auf. Cassie war in der Nähe, sehr nahe sogar und ich wollte sehnlichst ihre Haut berühren und herausfinden, ob sie genauso zart war wie in meinen Träumen. Würde ihr Duft der gleiche sein? Würde sie in der Realität dieselben lieblichen Geräusche machen, wenn ich sie verwöhnte?

Mein Schwanz war steinhart, aber ich ignorierte ihn und ging nach draußen um das große Haus herum. Meine Sinne waren in höchster Alarmbereitschaft. Als ich hinterm Haus ankam, erblickte ich eigenartige Kreaturen, die dort im Hof umhergingen, fette, watschelnde Vögel, die wie fressgierige Haustiere auf mich zugerannt kamen. Der Anführer, eine weiß-braun-gefleckte Kreatur mit großen braunen Augen und einem gelben Schnabel pickte tatsächlich an meiner Hose rum.

Auf einmal vernahm ich von irgendwo über mir her ein zartes, feminines Lachen und ich wandte mich um, blickte nach oben und entdeckte schließlich meine Partnerin, die dort auf dem Dach saß. Ihr Lächeln war unverfälscht und der Anblick ließ mein Herz höherschlagen.

Mir.

“Vorsicht oder Miss Wallace wird dir bis nach Hause folgen.”

“Miss Wallace?” Wovon redete sie da? Ich drehte mich um. Keine andere Frau war zu sehen. Ich hätte es sowieso gemerkt—

“Die Henne.” Cassie saß mit dem Kopf aufs Knie gelehnt und schaute wie eine Königin auf mich herab. Selbst in ihrem schlichten blauen Kleid war sie hübsch. Majestätisch sogar. “Ich habe allen Namen gegeben.”

Die Namen dieser Vögel waren mir völlig egal, aber sie redete mit mir und ich wollte auf keinen Fall, dass sie aufhörte. “Darf ich mich zu dir gesellen?”

Einen langen Moment musterte sie mich, ihre blauen Augen inspizierten mich vom Stiefel bis zum Hals, wo ich mein langes Haar im Nacken mit einem Lederband zusammengebunden hatte. Ich fragte mich, was sie wohl sah, ob das Verlangen, das mich beim ersten Blick auf sie überkommen hatte, sie ebenfalls getroffen hatte. Mit der Handfläche rieb sie über die rauen Dachbretter, als ob ihr Paarungsmal nur ein Juckreiz war, ein lästiges Ärgernis. Sie schien mich oder unsere Verbindung absolut nicht zu erkennen. Sie redete von Hühnern, nicht vom Anfassen, Küssen, Erobern.

Seltsam. Hatte ich etwas falsch gemacht? Warum wollte sie die Anziehungskraft zwischen uns nicht anerkennen? Warum tat sie so, als wüsste sie nicht, wer ich war? Ich hatte ihre feuchte Hitze berührt, ihren Körper mit meinem Schwanz in ihrer Pussy bis zum Höhepunkt gestreichelt und mit meinem Kuss ihre Lustschreie erstickt. Ich gehörte ihr und würde sterben, um sie zu beschützen. Ich würde darum betteln sie erneut zu berühren und sie erinnerte sich nicht an mich?

4

Maddox

Vielleicht hatte sie den Traum ja anders erlebt. Vielleicht wusste sie wirklich nicht, wer ich war.

Als sie schließlich antwortete, hatte ich fast schon meine Frage vergessen.

“In Ordnung.”

In Ordnung. Sie lud mich ein, um mich neben sie zu setzen.

Wie ein überschwänglicher Jüngling sprang ich auf die komische Holzhütte und setzte mich neben sie. Mit äußerster Vorsicht, denn ich wollte sie nicht berühren. Eine Berührung würde das Feuer in mir entfachen und ich wollte sie nicht verängstigen oder sie auf dem Dach einer Vogelhütte nehmen. Ich verschränkte die Arme vor der Brust, um der Versuchung zu entgehen und starrte auf die merkwürdigen Tiere runter. “Da sind zu viele von denen. Ich glaube nicht, dass du jedem davon einen Namen gegeben hast.”

Ich sah ein Funkeln in ihren Augen und noch ehe ihre vollen, rosa Lippen die nächsten Worte formen konnten, wusste ich, dass ich gewonnen hatte.

“Wir haben ein Dutzend. Da wären Annabelle, Alice und Annie, drei Schwestern aus derselben Legung. Sie sind nach ihrem Vater benannt, einem Hahn, den wir Alexander den Großen nannten.”

Keine Ahnung, wovon sie da redete, aber ich lauschte gespannt, denn ich wollte alles über sie und ihre Denkweise erfahren. Sie deutete auf die verschiedenen Vögel, aber ich konnte sie unmöglich auseinanderhalten, denn der Duft ihrer Haut war einfach zu verführerisch, zusammen mit dem neckenden Duft der roten Blumen, die sich an einem Gitter an der Seite des Hauses rankten. Auf meinem Weg hierher hatte ich einen Reisenden nach dem Namen dieser Blume gefragt, denn ich hatte ihren süßen Geruch wiedererkannt. Rosen. Sie wurden Rosen genannt und ihre Blütenblätter waren genauso zart, wie ich mir ihr liebliches Fleisch vorstellte. “Und der ist jetzt weg?”

“Herr Anderson hatte sein morgendliches Gekrähe satt und ich habe ihn zu einer ziemlich leckeren Quiche gebacken.”

Ich schüttelte den Kopf. “Armer Alexander. Die Männchen erwartet immer das schlimmste Schicksal.”

Sie zog eine Augenbraue hoch, biss aber nicht an den Köder an. Stattdessen wandte sie sich wieder den Tieren zu. “Da wären noch Maude, Charlotte und Mary, das sind sie mit den orangen Federn. Die stolzieren immer wie Hoheiten herum, also habe ich sie nach den Prinzessinnen benannt, die vor ein paar Jahren in London geboren wurden.” Cassies Lachen war einfach nur ansteckend und ich musste schmunzeln, als die drei Vögel herumstolzierten und glucksten, als ob sie genau wussten, dass sie der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ihrer Halterin waren.

“Sonnenblume, Gänseblümchen, Rosi und Tulpe waren so niedliche, fröhliche kleine Küken, dass ich sie nach Blumen benannt habe.”

Ich zählte nach. “Das wären nur elf.”

Ich war dem Untergang geweiht. Das wurde jetzt klar. Ich hatte dutzende Männer gejagt, Killer und Diebe und nie war ich dermaßen nervös gewesen. Ich war ein Jäger und doch, als ich jetzt im schwindenden Abendlicht an der Seite meiner Partnerin saß, war ich verunsichert. Unbeholfen. Meine Nerven waren dermaßen angespannt, dass ich jeden ihrer Atemzüge zählte und dem Tempo ihres Herzschlags lauschte. Ihr Duft hüllte mich ein, bis ich das Gefühl hatte darin zu ertrinken, als ob ihre reine Essenz meinen Schwanz zusammendrückte und ihn zum Flennen brachte.

Ihr Blick distanzierte sich und ich spürte wie mein eigenes Lächeln verblasste. Nie hatte ich etwas Derartiges gefühlt; als ob mein eigenes Glück von jemand anders Glück abhing. Ich senkte meine Hände und legte die Handflächen auf das warme Holzlattendach, so nahe an ihren. Ein Alien. Ein Eindringling in ihrer unschuldigen, kindlichen Welt voller Blumen und Prinzessinnen.

“Die Letzte versteckt sich im Stall. Selbst ihr eigener Schatten macht ihr Angst und wenn sie nicht gerade auf ihrem Nest hockt, dann ist sie echt unglücklich.” Cassie wandte sich von mir ab und blickte auf die seltsame Holzkonstruktion runter, die gebaut worden war, um die komischen Vögel zu beherbergen. “Ihr Name ist Claudia.”

“Und sie hast du auch nach jemandem benannt?”

“Ja.” Ihr Blick sprang zurück zu meinem, diesmal eine Maske, die ihre wahren Gefühle vor mir verstecken wollte. “Ich habe sie nach meiner Mutter benannt.”

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und suchte nach etwas, das sie mit Sicherheit nicht stressen würde. “Ein hübscher Name. Deine Mutter würde ich gerne mal kennenlernen.”

Cassie machte ein seltsames, mir unergründliches Geräusch und zuckte mit den Achseln. “Ich auch. Aber sie ist tot.”

Ich hörte den Kummer in ihrer Stimme und meine Hand näherte sich ihrer, nahe genug, um ihre Hitze wahrzunehmen. “Entschuldige, Cassie. Das wusste ich nicht.”

“Woher kennst du meinen Namen? Und warum bist du mir hier nach draußen gefolgt?” Sie stand auf und wischte sich mit übertriebener Kraft den Rock ab und ich hätte mich am liebsten verflucht, weil ich unsere gemeinsame Zeit ruiniert hatte. Eigentlich sollte ich sie so schnell wie möglich verführen und sie über die Schulter werfen und ins Bett tragen. Solange sie nicht mir gehörte und an Bord meines Schiffes war, würde sie vor Neron nicht sicher sein. Das klang eher nach Pflichtübung und Schutzauftrag als nach Flirt, aber all das hatte ich im Moment beiseite geschoben. Ich wollte sie. Meine Partnerin. Jetzt aber, als ich ihr gegenüber stand wurde mir klar, dass die Erde ein wahrhaftig fremder Planet war und sie rubbelte die Markierung in ihrer Hand nicht wie willkommene Hitze, sondern als ob sie ihr wirklich wehtat.

“Herr Anderson hat viel Lob über dich gesprochen. Daher kenne ich deinen Namen. Bitte setz dich, sonst fällst du noch runter.”

“Und die zweite Frage?” Ihre Augen huschten plötzlich herum, als suchte sie nach einer Fluchtmöglichkeit, dann aber setzte sie sich wie gebeten wieder hin. Ich war wie zwiegespalten und war nicht sicher, was ich tun sollte. Wäre sie eine Everianerin gewesen, dann würde ich einfach die Hand heben und ihr meine Markierung zeigen. Worte wären dann überflüssig. Aber Cassie stammte nicht von meiner Welt und ich vermutete, dass sie nicht im Geringsten ahnte, was es mit den Markierungen auf sich hatte.

Aber die Träume! Ich weigerte mich zu glauben, dass nur ich sie erlebt hatte.

“Was ist mit deiner Hand los?” Ihre Antwort würde es mir verraten.