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Das Interstellare Bräute Programm wird nie mehr das Gleiche sein… Der Anführer der interstellaren Koalition hat den Bann aufgehoben, der den Versand von Bräuten an verwundete Krieger auf der Kolonie verboten hatte. An Überlebende. An Krieger. Sie kämpften im Hive-Krieg und verdienten sich das Recht, sich eine Partnerin zu nehmen. Aber diese Krieger sind Ausgestoßene. Kontaminiert. Dazu bestimmt, ihr Leben weit, weit weg von allen zu führen, die Angst vor ihrer unnatürlichen Stärke und fremdartigen körperlichen Verbesserungen haben. Als ehrenhafte Krieger dienen sie trotz ihres Schicksals weiterhin, um die Welten der Koalition zu beschützen. Drei Frauen. Drei Liebesgeschichten, die Hoffnung, Romantik und Leidenschaft für die mutigen Krieger aufleben lassen, die glaubten, sie wären für immer verloren. Schnall dich an und mach dich bereit, zur Kolonie transportiert zu werden, wo du drei unfassbar sinnliche und aufregende Liebesabenteuer erleben wirst, die dich atemlos und im Glauben an Happy Ends zurücklassen werden, sowie Grace Goodwins Grundüberzeugung bestätigen werden – jeder verdient es, geliebt zu werden. Lass dir dieses USA Bestseller Universum nicht entgehen. Dein Abenteuer mit den Büchern Den Cyborgs ausgeliefert, Gespielin der Cyborgs und Verführung der Cyborgs beginnt in 3…2…1… Ein Klick ab jetzt!
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Seitenzahl: 793
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Willkommensgeschenk!
Interstellare Bräute® Programm
Den Cyborgs ausgeliefert
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Epilog
Gespielin der Cyborgs
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Epilog
Verführung der Cyborgs
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Epilog
Willkommensgeschenk!
Interstellare Bräute Programm
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Über Die Autorin
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Den Cyborgs ausgeliefert: Copyright © 2017 durch Grace Goodwin
Alle Rechte vorbehalten. Dieses Buch darf ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Autors weder ganz noch teilweise in jedweder Form und durch jedwede Mittel elektronisch, digital oder mechanisch reproduziert oder übermittelt werden, einschließlich durch Fotokopie, Aufzeichnung, Scannen oder über jegliche Form von Datenspeicherungs- und -abrufsystem.
Herausgegeben von Grace Goodwin unter KSA Publishing Consultants Inc.
Goodwin, Grace
Den Cyborgs ausgeliefert
Umschlagsgestaltung durch KSA Publishing Consultants, Inc. 2019
Bildnachweis: Deposit Photos: yuriyzhuravov, Angela_Harburn
Anmerkung des Herausgeber:
Dieses Buch wurde ausschließlich für volljährige Leser geschrieben. Spanking und andere sexuelle Aktivitäten, die in diesem Buch vorkommen, sind reine Fantasien, die für Erwachsene gedacht sind, und werden vom Autor und vom Verleger weder unterstützt noch ermutigt.
Rachel Pierce, Abfertigungszentrum des Interstellaren Bräute-Programms
„Du kannst uns nicht entkommen.“ Das Flüstern einer heiseren Männerstimme in meinem Ohr. Der Raum war dunkel, nahezu schwarz, und ich konnte sein Gesicht nicht sehen, aber sein Tonfall erregte mich. Ich hätte erschrocken sein sollen, Angst haben, und doch bäumte mein Körper sich bei seinen Worten begierig vom Bett auf. Feucht. Vor Verlangen pochend.
Ich zerrte an den Fesseln um meine Handgelenke, den unzerbrechlichen Handschellen, die über meinem Kopf befestigt waren. Sie saßen eng, aber nicht so sehr, dass es schmerzte. Sie sorgten dafür, dass ich mit Haut und Haaren gefangen war, und doch unversehrt blieb. Die Fesseln gaben nicht nach, aber das weiche Bett unter meinem Rücken, in das ich einsank, machte es mir bequem. Ebenfalls angenehm waren die schwieligen Hände, die über meine erhitzte Haut strichen, die meine hochgestreckten Brüste umfassten, die Innenseite meiner gespreizten Schenkel, meinen nackten Schamhügel streichelten.
„Unsere kleine Gefangene.“
Die Stimme brachte mich zum Erstarren. Die zweite Stimme. Es war nicht nur ein Mann mit mir im Bett, sondern zwei. Zwei Händepaare.
„Ah!“, schrie ich auf, als kleine erotische Bisse einen feurigen Schmerz in die Spitzen meiner Nippel schießen ließ. Zwei Münder.
Ich konnte ihre Gesichter nicht sehen, aber ich konnte ihre Hände spüren, ihren unregelmäßigen Atem hören, ihre Hitze fühlen, ihren dunklen, würzigen Duft riechen.
„Ich will euch anfassen“, antwortete ich und leckte mir über die trockenen Lippen. Ich zerrte noch einmal an den Fesseln, aber sie waren erbarmungslos. Ich brauchte die Männer nicht erst zu sehen, um zu wissen, dass sie groß waren, so viel größer als ich. Ihre Hände waren groß, so breit, dass sie meinen Bauch bedecken konnten, meine Brüste verschwinden lassen, die nicht gerade klein waren, meine Knie packen und sie gespreizt halten konnten, sodass mein nackter Körper all ihren Wünschen, all ihren Absichten offen zur Verfügung stand.
Ich sollte mich panisch fühlen, den obwohl ich diese Männer nicht zu kennen schien, kannte ich sie doch zutiefst, fühlte mich bei ihnen sicher. Sicher genug, um gefesselt und ihren süßen Gelüsten ausgeliefert zu sein.
Ich hatte früher nie auf Fesselspiele oder irgendeine andere Form von Sadomaso gestanden. Nicht einmal kleine Ausnahmen im Rahmen einer wilden Nacht. Meine sexuellen Erfahrungen reichten von High-School-Gefummel zu Einmal-bumsen-und-Danke-Abenteuern, Begegnungen solcher Art.
Das hier, das war etwas völlig Anderes... und es gefiel mir.
Mir gefiel das Gewicht der Fesseln an meinen Handgelenken. Mir gefiel, dass die Seile keinerlei Dehnung in sich hatten. Mir gefiel, wie die Männer mich berührten, mich zu einem Heißhunger erregten, den ich noch nicht verspürt hatte. Und dabei berührten sie mich nur.
Als eine Hand zwischen meine Schenkel tauchte, streckte ich den Rücken durch und drückte meine Hüften der Berührung entgegen. „Sie ist tropfnass. Es gefällt ihr, die Kontrolle abzugeben.“
Ich hatte zuvor nicht gewusst, dass dem so war, aber dank dieser beiden wusste ich es nun. Verdammt, ja.
Ich stöhnte bei dem Gefühl seiner Finger auf, die über meine Furchen strichen, meinen Kitzler umkreisten, die Schutzhülle zurückzogen, um...ach du Scheiße. Sein heißer Atem.
Als sein Mund sich an meinen Kitzler legte, schrie ich auf, zappelte besinnungslos herum. Hände an meinen Schenkeln hielten mich offen, freigelegt, verfügbar.
Ich konnte rein gar nichts tun, außer hinzunehmen, was auch immer sie mit mir anstellen wollten. Mir geben wollten.
„Du wirst zuerst kommen, dann werden wir dich ficken.“
Damit hatte ich aber sowas von überhaupt kein Problem. „Ja“, antwortete ich mit einem kehligen Stöhnen, an den Mann gerichtet, der meine Pussy leckte.
Der andere Mann bearbeitete meine Nippel mit seinem Mund, wechselte zwischen ihnen. Ich spürte das sanfte Kratzen eines gestutzten Bartes. Die Haare kitzelten meine zarte Haut und erweckten jedes einzelne Nervenende zum Leben. „Du kannst es spüren, nicht wahr? Unser Begehren, dein Begehren, das sich höher und höher zuspitzt. Die Kragen verbinden uns, vereinen uns und teilen unsere Lust.“
Ich spürte ein Gewicht um meinen Hals, fühlte die begierige Intensität der Lust dieser Männer, ihre Dominanz, meine Hingabe, die um uns herum wirbelte wie eine leuchtend rote Aura. Ich war heißer, feuchter, hungriger als je zuvor in meinem Leben.
Ich würde kommen. Ich wüsste nicht, wie ich es aufhalten sollte, denn obwohl ich mit Seilen und Handschellen gebunden war, war ich von ihren Zuwendungen wie entfesselt. Meine Pussy schmerzte, schwoll an, pulsierte. Mein Kitzler pochte. Meine Nippel brannten.
„Ja, ich werde... ich brauche, genau da...nur noch ein wenig—nein!“
Die Männer wussten, dass ich gleich kommen würde, und nicht nur durch mein sinnloses Gebrabbel oder dadurch, wie mein Körper bebte. Es waren die verdammten Kragen. Sie wussten, dass nur ein weiterer Zungenschlag an meinem geschwollenen Kitzler, nur ein weiterer köstlicher Biss an meinem Nippel ausreichen würde, um mich einem heftigen Orgasmus zu unterwerfen.
Stattdessen war ich verschwitzt und hungrig, Tränen liefen mir aus den Augen, verzweifelt wollte ich mehr. Mein Körper war geradezu elektrisiert vor Begehren. Nur eine Berührung an der richtigen Stelle, und ich würde explodieren.
Der Mann neben meinem Kopf streckte sich neben mir aus, und sein heißer Schaft drückte sich an meine Seite. Hände packten mich an der Hüfte und warfen mich herum, bis ich auf ihm lag, meine Arme immer noch über meinem Kopf, und über seinem. Wenn ich mich nur einige Zentimeter hinunter beugen würde, könnte ich ihn küssen. Ich bewegte meine Beine in eine bequemere Position und saß rittlings auf ihm. Meine Brüste streiften über die weichen Haare auf seiner Brust. Meine schlüpfrige Haut glitt reibungslos über seine. Meine Pussy bedeckte seinen Schwanz. Sein dicker Schaft fächerte meine Furchen auf. Unsere Atemzüge verschmolzen, und doch konnte ich ihn immer noch nicht sehen.
„Bitte“, flehte ich, zappelte mit den Hüften, um seinen Schwanz an meinen Eingang zu bekommen, sodass ich ihn tief in mir aufnehmen konnte. Ich brauchte ihn tief in mir. Ich hatte noch nie so gedacht, und wenn mich das zu einer totalen Schlampe machte, dann war mir das egal, aber ich brauchte einen Schwanz.
Eine Hand sauste auf mein hochgestrecktes Hinterteil herunter, mit einem Stich, der mich überraschte. Es tat zwar weh, aber das wandelte sich rasch zu noch mehr Lust, und ich keuchte auf. Dann stöhnte ich.
„Wir sagen, wie“, sagte der Mann hinter mir.
„Wir sagen, wann“, sprach der Mann unter mir zu Ende.
Eine Hand umfasste meinen stechenden Hintern, zerrte die Backen auseinander. Ein harter Finger, schlüpfrig und mit etwas Kühlem benetzt, glitt dort über mich, fand meinen Hintereingang, umkreiste ihn, dann drückte er hinein.
Der scharfe Stich der Dehnung brachte mich zum Keuchen, und ich hielt still. Der Finger arbeitete das Gleitgel in mich ein, mehr und immer mehr.
„Bist du bereit für meinen Schwanz, Gefährtin? Bereit dafür, für immer uns zu gehören?“ Der Mann hinter mir sprach, während er sanft und doch gründlich meinen Hintern präparierte für... oh Gott. Unsere Schwänze. Für immer.
Ja. Ich war bereit. Mehr als bereit. Zeit existierte nicht, nur das Gefühl seines Fingers, der mich bearbeitete, mich ausdehnte, das Gefühl des harten, muskulösen Körpers unter mir. Hände streichelten über meinen Rücken, meine Seiten, mein Haar.
„Sie ist soweit.“
Ich war schon seit einer Weile soweit, aber hatte es nicht erwähnen wollen, um nicht wieder verhauen zu werden. Sie hatten die Kontrolle, also verbiss ich es mir.
Ich spürte, wie sie sich bewegten, hörte das Rascheln ihrer Bewegungen, als ich hochgehoben wurde, bis der Schwanz unter mir an meine Pussy stupste. Ja! Ich zappelte und versuchte, mich zu senken, aber er ließ es nicht zu. Als ich den Schwanz des anderen Mannes an meinem präparierten Hintereingang spürte, wurde mir klar, dass sie mich gemeinsam nehmen würde.
So richtig gemeinsam. Nicht einer nach dem anderen. Nicht einer in meiner Pussy und der andere Schwanz in meinem Mund. Gemeinsam, also doppelte Penetration.
Während die Panik in mir hochstieg, durchflutete mich auch ein Gefühl des Begehrens, der extremen Erregung. Ich spürte über den Kragen, wie sich das Verlangen der Männer mit meinem eigenen vermischte, und es beruhigte meine Panik und brachte sie mit gedankenloser Begierde zum Schweigen.
„Bitte“, flehte ich, spürte ihre Schwänze gegen mich pressen. Der eine an meiner Pussy glitt mit Leichtigkeit in mich hinein, die nassen Laute meiner Erregung so laut wie unser Atem. Mit einem geschmeidigen Stoß war er tief versunken, füllte mich. Er stöhnte auf. Ich stöhnte auf. Gott, er war groß. Dick. Hart. So verdammt tief.
„Ich komme gleich.“
Das stimmte. Sie hatten mich so gut aufgeheizt, dass ich schon zitterte.
„Noch nicht. Sobald du uns gehörst, wenn du unsere beiden Schwänze aufgenommen hast, werden wir gänzlich verbunden sein. Erst dann wirst du deinen Kragen verdient haben, deine Gefährten, unseren Besitzanspruch.“ Der Mann hinter mir sprach mir ins Ohr, während er sich in mich hinein drückte, der breite Kopf seines Schwanzes mich langsam öffnete. Mein Körper leistete kaum Widerstand gegen seine Bemühungen. Vielleicht war es das Gleitgel oder seine Bestimmtheit, aber ich glaubte tatsächlich, dass es die Kragen waren, die uns verbanden, die mich entspannen ließen, ausatmen, mich ihm hingeben. Sie wollten, dass ich mich hingab, und dieser Akt war die ultimative Hingabe.
Ich konnte nichts tun als das, was sie wollten. Wann sie es wollten. Wie.
Es war diese Gewissheit, mehr noch als das Eintauchen des zweiten Schwanzes in mir, die mich mit einem seligen Schrei kommen ließ. Ich war so voll, so offen. Ausgeliefert. Verletzlich und doch zugleich so mächtig.
Es war zu viel, diese Lust. Ich war wahrhaftig gefangen, gefesselt nicht nur von den Banden über meinem Kopf, sondern von den Schwänzen, die uns verbanden. Wir waren Eins.
Als ich ihren heißen Samen in mich spritzen spürte, schrie ich wieder, dann noch einmal.
„Miss Pierce!“ Die Stimme wiederholte sich, und eine Hand schüttelte mich an der Schulter. „Hören Sie bitte zu schreien auf.“
Ich warf mich herum, spürte, wie meine Hände gefesselt waren, wusste, dass es echt war.
„Rachel!“
Nein, es war nicht echt. Die Stimme, die mich anschrie, war weiblich, nicht das tiefe Grollen eines der Männer.
Ich blinzelte einmal, noch einmal. Grelles Licht trat durch die Schlitze meiner zusammengekniffenen Augen, und ich sah nur tiefes, dunkles Rot, bis ich die Stimme der lästigen Frau und die zu kleine Hand an meiner Schulter nicht mehr länger leugnen konnte. Ich öffnete die Augen.
Scheiße. Da waren keine Männer. Keine Hände, Münder, Schwänze. Es hatte aber definitiv einen Orgasmus gegeben. Ich war verschwitzt und konnte die Hitze davon noch spüren, die Lust davon, die immer noch durch meinen Körper hallte. Meine Pussy zuckte und zog sich um...nichts herum zusammen. Mein Hintern krampfte sich zusammen. Leer. Das feuchte Resultat meiner Erregung ließ mein Hinterteil glitschig über einen eigenartigen Untersuchungsstuhl rutschen. Es war, als wäre ich nackt an einen Zahnarztstuhl gefesselt.
Meine Hände waren festgebunden, aber nicht von den Handschellen der Männer, und ich war nicht in einem weichen Bett. Nein. Ich war auf einen Teststuhl im Abfertigungszentrum für Interstellare Bräute geschnallt. Die Männer waren nur ein Traum gewesen, eine Ausgeburt meiner sexuell ausgehungerten Fantasie. Ich war schon verdammt lange nicht mehr mit einem Mann zusammen gewesen. Über ein Jahr.
Anscheinend war mein Körper in gestrichenen fünf Sekunden von Null auf Orgasmus hochgefahren. Aber es war so gut gewesen, so heiß und heftig und...
„Miss Pierce. Sehen Sie mich bitte an.“ Diese lästige Frauenstimme bellte mir geradezu Befehle entgegen. Ihr Ton gefiel mir nicht. Kein bisschen.
Ich konzentrierte mich auf das verschwommene Gesicht vor mir und wartete darauf, dass mein Blick wieder klar wurde. Als das eintrat, sah ich das Gesicht einer unleidlichen jungen Frau über mir aufragen. Ich erinnerte mich nun an sie. Unglücklicherweise erinnerte ich mich nun an alles. „Aufseherin Egara.“
„Gut. Sie sind wach.“
„Sie wollten mich testen, und nun nehmen Sie mir den Traum wieder weg?“ Es war ein Traum gewesen. Denn seit wann enthielt die Realität zwei scharfe, feurige Liebhaber, die mich zugleich fickten? Wann hatte ich je einen so heftigen Orgasmus erlebt? So intensiv? Wann war ich je so verzweifelt danach gewesen, berührt zu werden, dass ich schon beim Gedanken daran beinahe schreien musste?
Noch nie. Affengeile, dominante Liebhaber waren nicht Teil meiner Realität.
Meine Realität bestand aus Gefängnis. Grellem Licht. Schlechtem Essen. Abgestandener Luft. Mehreren hundert Frauen, die mich ansahen, als wäre ich Frischfleisch. Einsamkeit. Verrat.
„Ja, Miss Pierce. Es tut mir furchtbar leid. Ich unterbreche die Tests für gewöhnlich nicht so abrupt, aber ich muss gestehen, dass mich Ihre Schreie ein wenig beunruhigt haben.“
Ich konnte nichts dagegen tun, dass ich feuerrot anlief. „Sagen wir einfach, dass der Traum äußerst...lebhaft war.“
Sie blickte auf ihr Tablet hinunter. Anscheinend hatte sie beschlossen, dass ich auf ihrem Untersuchungsstuhl nicht im Sterben lag. Sie schritt um den einfachen Tisch herum und setzte sich. Das Zimmer war klinisch, in beige gehalten. Ich hätte es für ein Besprechungszimmer in einem Büro halten können, wenn der ausgefeilte Untersuchungsstuhl nicht wäre, auf dem ich saß. Nein, auf den ich wie eine Irrenhaus-Patientin geschnallt war. Die Schnallen um meine Handgelenke waren mindestens zehn Zentimeter breit und zwei Zentimeter dick. Ich war mir nicht sicher, was für eine Art Superfrau sie sonst auf dem Stuhl festschnallten, aber ein normales Mädchen kam hier nur mit einer Metallsäge raus.
Ich blickte an mir hinunter, seltsam erfreut darüber, das ich das fade graue Nachthemd der Teststation trug und nicht die orange Gefängnisuniform mit weißem T-Shirt, die in den letzten paar Monaten meine Garderobe ausgemacht hatte. Darunter war ich nackt, und es reichte mir nur bis zu den Knien. Krankenhauskleidung war anscheinend überall gleich hässlich, egal von welchem Planeten. Und ich war kein großer Fan davon, wie mein nackter Hintern an diesem Stuhl klebte. Wo waren die standardmäßigen Oma-Höschen und Sport-BHs?
„Die Tests waren erfolgreich, eine Zuordnung in Höhe von neunundneunzig Prozent ist erfolgt.“ Ein Lächeln verwandelte ihr Gesicht, und ich erkannte, dass sie gar nicht so alt war. Sie war vielleicht sogar ein paar Jahre jünger als ich. Ihr braunes Haar war zu einem strengen Knoten hochgesteckt. Die Frisur erinnerte mich an Schulmatronen in alten Wildwest-Filmen. In ihren grauen Augen lag eine aufgeweckte Intelligenz, die ich respektieren konnte, aber ihre Worte versetzten mich in Alarmbereitschaft. Ich war auf Empfehlung meines Anwalts hier. Aber an diesen ganzen Zuordnungsprozess hatte ich nie so recht geglaubt. Ich meine, jetzt mal im Ernst. Wie zum Teufel wollte irgend so ein Alien-Computer den perfekten Mann für mich auswählen? Ich glaubte es nicht. Aber das hielt das kleine Körnchen Hoffnung nicht davon ab, mit schmerzhaftem Summen in meiner Brust zum Leben zu erwachen.
Ich verzog das Gesicht, um meine Reaktion zu verbergen. So hätte die Sache gar nicht ablaufen sollen. „Ich bin zugeordnet worden?“
„Ja, einem Krieger von Prillon.“
„Einem Prillonen?“ Ich wusste überhaupt nichts über die anderen Planeten in der Koalition. Die letzten zehn Jahre war meine Nase in einer Petrischale versunken gewesen, und meine Augen hinter der Linse eines Mikroskops. „Ich sagte Ihnen doch, dass ich das nicht will. Eine Zuordnung. Das hier. Ich will nicht zu irgendeinem...irgend so einem Planeten.“ Ich spuckte die letzten Worte hervor, als wären sie ein schlechter Geschmack auf meiner Zunge. „Ich sagte es Ihnen doch. Ich sollte gar nicht hier sein, sollte nicht im Gefängnis sein. Ich habe nichts Falsches getan, außer die Wahrheit aufzudecken. Ich werde die Erde nicht verlassen, nur weil jemand anderes das Gesetz gebrochen hat.“
Die Aufseherin blickte mich mit mitfühlenden grauen Augen an. „Ja, ich habe von Ihrem Fall gehört, und auch Ihre Unschuldsbekundungen. Rechtlich gesehen ändert der Test nichts daran, dass Sie eines Verbrechens für schuldig befunden worden sind. Er ändert nichts daran, dass Sie die nächsten fünfundzwanzig Jahre im Gefängnis verbringen werden.“
„Ich habe Berufung eingelegt.“
„Ja, Ihr Anwalt hat mich darüber informiert, und ich wünsche Ihnen dafür alles Gute.“ Ihre grauen Augen wurden sanfter, und ich spürte, wie mein Ärger unter der Welle des Mitleids, das ich darin sah, verflog. „Es tut mir leid, Rachel. Aber Ihre Unschuld oder Schuld ist irrelevant für mich. Und glauben Sie mir, Ihrem neuen Gefährten wird es egal sein. Sie sind hier. Sie wurden verurteilt. Die hatten wohl Beweise.“
„Die Beweise waren untergeschoben“, erwiderte ich.
Die letzten Spuren des Orgasmus waren verflogen, und an ihre Stelle traten der gleiche Ärger, Frust und die Verbitterung, die mich schon die letzten fünf Monate lang verfolgten. Als das Whistleblower-Gesetz in Kraft trat, traf es auf mich nicht zu. Nein. Ich wurde eiligst abgeführt und fälschlich mit Verbrechen zugekleistert, die ich nicht begangen hatte, und zwar von den Leuten, die viel schlimmere Taten begangen hatten und sie auf diese Weise verbergen wollten.
Ja, ich war die Forschungsleiterin bei GloboPharma gewesen. Die Versuchsreihe hatte unter meiner Aufsicht stattgefunden. Aber ich hatte den Stecker gezogen, als sich schlechte Ergebnisse zeigten. Ich hatte mich penibel an die Richtlinien der Arzneimittel-Aufsichtsbehörde gehalten. Die Daten in meinen Berichten waren wahrheitsgetreu und präzise. Ja, ich hatte gewusst, dass bei der Firma hunderte Millionen Dollar für ein Krebs-Heilmittel auf dem Spiel standen. Und die Behandlungsmethode war erfolgreich gewesen, sie tötete nur auch zu viele gesunde Zellen ab.
Ich hatte meine Berichte eingereicht und mich darauf verlassen, dass meine Vorgesetzten das Richtige tun würden.
An dem Tag, als ich hörte, dass die Aufsichtsbehörde das Medikament zugelassen hatte, kam mir an meinem Schreibtisch fast mein Senf-Salami-Sandwich wieder hoch. Ich hatte die Firmenchefin persönlich angerufen, und als sie mir nicht zuhören wollte, rief ich beim CEO an.
Sie alle ignorierten mich und schickten ein paar Schläger vorbei, die meine Wohnung in Stücke schlugen und mich zum Schweigen bringen sollten. Sie hatten mich gefeuert, diskreditiert und, was ich nicht wusste, sie hatten meine Daten behalten und dafür gesorgt, dass ich zu Fall gebracht werden konnte, wenn etwas schief lief.
Und es lief richtig, richtig schief. Mindestens vierhundert Menschen starben, bevor die Aufsichtsbehörde dahinterkam, dass der Schaden von dem neuen Medikament verursacht wurde. Als sie nach einem Schuldigen suchten, servierte ihnen GloboPharma meinen Kopf auf einem Silbertablett.
Die Schweine. Ich weigerte mich, kampflos aufzugeben. Ich würde nicht wie ein verängstigtes Hündchen rumlaufen und den Rest meines Lebens auf einem beschissenen fremden Planeten verbringen. Ich musste das Richtige tun. Ich musste kämpfen. Wenn ich das nicht tun würde, würden die Mistkerle, die das diesen armen Menschen angetan hatten, das Gleiche wieder tun. Und wieder. Und wieder. Ich hatte erst letztes Jahr mein Doktorat in Biochemie abgeschlossen. Ich hatte ein Grundstudium in Physiologie absolviert, damit ich in der Welt etwas bewirken konnte, Menschen helfen. Ich wollte nie in einen solchen Kampf verwickelt sein. Aber jetzt, da ich hier war, konnte ich nicht einfach weglaufen. Ich hatte keine Wahl. Es hieß entweder kämpfen, oder im Gefängnis versauern. Und wenn ich mich von ihnen unterkriegen ließ, würden sie es einfach wieder tun, einen weiteren Fehler begehen. Menschen töten. Und darüber lügen.
„Ich kann nicht weg. Ich muss vors Gericht. Bitte, es ist mir wichtig, dass Sie das verstehen.“
„Ihr Berufungsverfahren beginnt in zwei Monaten“, antwortete sie und ließ sich nicht weiter auf meinen Ausbruch ein. Sie wusste, was passiert war. Die Anschuldigungen, das Verfahren, meine Verurteilung. Es war alles in meiner Akte auf ihrem feinen Tablet. Alles über mich war da drin, auch, was ich vor drei Monaten zum Mittagessen hatte, und meine BH-Größe. „Ihr Anwalt hat Ihnen angeraten, dass Sie sich fürs Interstellare Bräute-Programm testen lassen, nur für alle Fälle.“
Mein Anwalt war ein netter Mann, machte seine Arbeit gut, aber er trat gegen die höchst kunstfertigen, äußerst gut platzierten Leute in der Aufsichtsbehörde sowie gegen GloboPharmas Heer von Anwälten an. Er hatte mir gesagt, dass es ein harter Kampf werden würde, aber es war mir egal. Ich hatte nichts Falsches getan. Ich war dahintergekommen, was andere getan hatten, immer noch taten, zehntausenden verängstigten Menschen antaten, die verzweifelt auf der Suche nach einem Heilmittel waren. Sie hatten Menschen ausgenutzt, die krank waren und Angst hatten. Sie hatten Dokumente gefälscht, hatten gelogen, sich verschworen und auf alles meinen Namen gesetzt. Die Firma hatte nichts als eine dämliche Geldstrafe bezahlt und war davongekommen. Ich war diejenige, die wegen Fälschung, Betrug und Verschwörung im Gefängnis gelandet war. Und das war nur die kurze Liste. Mir war egal, was über mich geredet wurde. Ich würde nicht aufgeben.
„Ja, zwei Monate, dann wird die Wahrheit ans Licht kommen und ich werde frei sein.“
Sie blickte nicht gerade hoffnungsvoll drein. „Einen Prillonen zum Gefährten zu nehmen ist nicht das Ende der Welt, Rachel.“
„Ja, das ist es. Buchstäblich. Ich würde nicht auf der Erde bleiben.“
„Ich war schon dort. Auf Prillon.“ Sie neigte mir den Kopf entgegen. „Ich wurde vor sechs Jahren einem Prillon-Krieger zugeordnet. Es war das Beste, was mir je passiert ist.“
„Und doch sind Sie hier“, entgegnete ich. Ihre Lippen pressten sich zu einer schmalen Linie zusammen, und ein Schatten legte sich über ihre grauen Augen. Ich hatte sie mit meinen Worten verletzt. „Es tut mir leid. Ich kenne Ihre Geschichte nicht, Ihr Leben. Ich sitze nur“—ich zerrte an den Schnallen—„in der Falle.“
Während ich auf Antwort wartete, betrachtete ich ihre bewusst stoische Miene. Ja. Sie war jung, vielleicht etwa vier Jahre jünger als ich mit meinen zweiunddreißig. Aber der Schmerz in ihren Augen war alter Schmerz. Alt und verhärtet, zu einer Panzerung um ihr Herz.
„Wie ist es möglich, dass Sie vor sechs Jahren nach Prillon gehen konnten? Das Bräute-Programm gibt es erst seit zwei Jahren.“ Zwei Jahre, seit die Aliens gelandet waren. Zwei Jahre, seit alles auf der Erde ins Schleudern gekommen war und wir erfahren hatten, dass wir nicht alleine waren.
Zwei Jahre, und unsere Regierungen kämpften immer noch untereinander wie die Halbstarken im Schulhof, die sich um ihr Revier stritten. Nichts hatte sich geändert. Nichts würde sich jemals ändern. Die menschliche Natur war...nun...einfach zu menschlich.
Ihr Lächeln war beherrscht und reichte nicht bis an ihre Augen. „Nun, ich war nicht in Ihrer Lage. Ich war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Meine Gefährten fanden mich, bevor die Erde offiziell der Koalition beigetreten war. Ich hatte keine Wahl, Rachel. Nicht wie Sie. Ich war nur für kurze Zeit bei ihnen, bevor sie von den Hive getötet wurden, aber ich liebte sie und ich bereue nicht einen Augenblick, den ich als ihre Gefährtin verbracht habe. Ich verstehe Ihre Angst davor, auf einen anderen Planeten zu gehen. Aber Sie sind einem hochrangigen Prillon-Kommandanten zugeordnet worden. Ich habe keinen Zweifel daran, dass Sie ihn zu lieben lernen werden. Sein Sekundär wird, da bin ich mir sicher, ebenso beeindruckend sein.“
„Sekundär?“
Sie nickte. „Ja, alle Prillon-Krieger teilen ihre Gefährtin mit einem anderen. Das ist dort so Brauch. Wenn einer Ihrer Gefährten im Kampf umkommen sollte, hätten Sie und mögliche Kinder immer noch den zweiten Mann, um Sie zu beschützen und zu versorgen.“
„Zwei Männer? Ein Dreier?“ War sie verrückt? Ich wollte keinen Gruppensex. Ich wollte nicht einmal einen Außerirdischen, geschweige denn zwei.
Mein Körper erinnerte sich an die zwei Männer, die mich erst vor wenigen Augenblicken noch mit ihren Schwänzen gefüllt hatten, in diesem verdammten Traum, und mir wurde sofort warm. Nein.
Nein. Nein. Nein. Ich würde vor meiner Berufung nicht davonlaufen, nur um heißen Alien-Sex zu haben. Einfach nur Nein.
„Auf gar keinen Fall“, sagte ich. Wenn ich mit der Hand durch die Luft hätte wedeln können, dann hätte ich das getan. Wie die Dinge standen, musste ich mich damit zufrieden geben, den Stuhl mittels der Schnallen an meinen Händen zum Rasseln zu bringen. Ich blickte ihr in die Augen hoch und schüttelte noch einmal meinen Kopf, um ganz sicher zu sein, dass sie genau verstand, was ich sagen wollte. „Nein danke. Ich weiß, dass John gesagt hat, ich solle hierher kommen, aber nein. Ich kann nicht weg. Ich lehne die Zuweisung ab.“
„Dann kommen Sie bis zu Ihrer Verhandlung zurück ins Hochsicherheitsgefängnis.“
Der Gedanke daran, zurück in die Einzelhaft zu gehen, war elend. Eine Gefängniszelle oder der Weltraum. Die Auswahlmöglichkeiten waren düster. Das Wissen, dass ich unschuldig war, verhalf mir zu einem Entschluss.
„Ich schätze Ihre Sorge um mich, Aufseherin. Aber ich bin unschuldig. Ich muss daran glauben können, dass ich gewinnen kann. Ich kann sie nicht damit davonkommen lassen, die Aufsichtsbehörde anzulügen und all diese armen Patienten und ihre Familien. Ich werde nicht vom Planeten flüchten und meine Karriere ruinieren. Wenn ich davonlaufe, werden alle glauben, was über mich behauptet wird. Dass ich über die Risiken gelogen habe, dass ich gelogen habe, um die Firma zu schützen. Das habe ich nicht. Ich habe denen die korrekten Daten gegeben, und das kann ich beweisen. Ich will nicht auf eine andere Welt. Mir gefällt diese hier. Ich hatte ein gutes Leben. Und ich will es zurück.“
Tränen traten mir in die Augen, aber ich hielt sie zurück. Ich vermisste meine Wohnung, meinen Sportwagen, meine verdammte Katze. Ich hatte noch nie im Leben so starke Sehnsucht nach meinem eigenen Doppelbett gehabt. Aber ich hatte genug geweint. Verdammt, ich hatte fast nichts getan, die ersten paar Monate im Gefängnis. Genug. Ich war unschuldig, und das würde ich beweisen. Freikommen. In mein Leben und mein Labor zurückkehren. Ich würde meine Forschungsarbeit weiterführen und Leben retten. Das war das Einzige, was ich je wollte. Ich weigerte mich, das aufzugeben.
Mein Vater würde sich im Grab herumdrehen, wenn ich vor diesem Kampf davon lief. Er hatte zusehen müssen, wie meine Mutter starb, als ich erst fünf war. Ich konnte mich kaum an sie erinnern, aber ich erinnerte mich daran, wie sich ihr kahler Kopf angefühlt hatte, wenn ich sie umarmte. Ich erinnerte mich an die Gerüche der Krankheit in meinem Zuhause.
Nachdem sie gestorben war, hatte mein Vater sich bemüht, weiterzumachen. Er hatte es geschafft, bis ich an der Uni war. Dann hatte er sich zu Tode getrunken.
Schuldgefühle. Was für ein schwaches Wort für die Emotionen, die in mir brüllten, wenn ich an meinen Vater dachte. Ich hätte ihn niemals alleine lassen sollen. Ich wusste, dass er sie immer noch vermisste. Ich wusste, dass er mit seinen eigenen Dämonen kämpfte. Aber ich war achtzehn gewesen und begierig darauf, in die Welt hinaus zu ziehen und ein neues Leben zu beginnen. Ich war zweitausend Kilometer weit entfernt zur Uni gegangen und kam nur ein paar Mal im Jahr nach Hause. Ich war davongelaufen, und er war direkt vor meiner Nase in sich zusammengefallen. Großer Fehler. Sehr großer Fehler.
Nein. Ich würde vor dem hier nicht davonlaufen.
Aufseherin Egara seufzte, und ich war nicht erfreut über die Enttäuschung oder Resignation, die ich in ihren Augen sah. Als hätte ich mich falsch entschieden.
„In Ordnung. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass die Zuordnung erfolgt ist, aufgezeichnet und zu ihrer Akte hinzugefügt wurde. Wenn Sie es sich anders überlegen, haben Sie ein gesetzliches Recht, mich zu kontaktieren. Sollten Sie sich doch entscheiden, eine Braut zu werden, werden alle Anschuldigungen gegen Sie fallengelassen, Ihr Strafregister wird getilgt und Sie werden umgehend zu Ihren Gefährten geschickt.“
Während sie sprach, hob sie ein seltsames Gerät an die Seite meines Kopfes, und ich jaulte auf, als ein scharfer, beißender Schmerz meine Schläfe durchfuhr.
„Aua!“ Ich wand mich vor ihr, zerrte mit neuer Entschlossenheit an den Schnallen. „Was war das?“
„Es tut mir leid, Rachel, aber es war notwendig.“ Sie ging davon und legte das eigenartige zylindrische Gerät auf dem Tisch ab, bevor sie sich wieder mir zuwandte, ihr Daten Tablet fest in der Hand und eine grimmige Miene auf dem Gesicht. „Und es tut mir leid wegen der Kopfschmerzen, die Sie in den nächsten paar Stunden erleiden werden. Für gewöhnlich wären Sie im Transport unterwegs, während Ihr Gehirn sich an die NPU gewöhnt, aber diesen Luxus werden Sie nicht haben.“
„NPU? Was ist das?“ Ich wollte meine Hand an meine Schläfe heben und mir über die schmerzende Stelle reiben. Was zur Hölle hatte sie gerade getan? „Was haben Sie mit mir angestellt?“
Die Fesseln um meine Handgelenke lösten sich mit einem einfachen Fingerwisch der Aufseherin über ihr Tablet. Sie hob ihren Blick vom Tablet, um meinem Blick zu begegnen, und ich sah kein Mitgefühl darin, eher Mitleid. „Die NPU ist eine neuronale Prozessor-Einheit, die für den Transport vom Planeten notwendig ist. Die Neuro-Technologie verbindet sich mit dem Sprachzentrum Ihres Gehirns und ermöglicht es Ihnen, alle bekannten Sprachen der Koalitionsflotte zu verstehen und zu sprechen. Sie können ohne sie nicht als Braut abgefertigt werden.“
„Ich will keine Braut sein.“ Als ich aufstand, kam ein Wächter mit den nur zu vertrauten Handschellen heran, mit einer langen Kette zwischen den Handgelenken. Ich wusste, wohin er mich bringen würde: zurück ins Gefängnis, zurück in die Einzelhaft, wo die Wächter mich behandelten, als wäre ich unsichtbar, eine Ratte im Käfig, die Wasser und Futter brauchte und sonst nichts. Trotzdem war es besser als die Alternative. Ich wollte nicht mehr für sie sein als eine weitere Insassin, ein weiteres Maul zum Stopfen. Ich wollte ihnen nicht auffallen.
Aber ich war unschuldig. Bestimmt würden mein Anwalt und meine Freunde draußen der Wahrheit auf die Spur kommen. Ich musste daran glauben, dass der Richter, der meinen Fall behandelte, die Lügen der Anklage durchschauen konnte.
„Wenn Sie keine Braut sein wollen, warum sind Sie dann der Empfehlung Ihres Anwalts nachgekommen, sich testen zu lassen?“ Ihre Frage traf einen Nerv, aber ich weigerte mich, zurückzuweichen. Ich weigerte mich, zu glauben, dass das Justizsystem mich so völlig im Stich lassen würde.
„Für alle Fälle.“
Ihr Nicken war knapp und präzise. „Ganz genau. Und nun haben Sie eine NPU, für alle Fälle.“
Sie warf mir meine eigenen Worte ins Gesicht, aber der Tonfall dahinter machte deutlich, dass sie glaubte, ich würde zurückkommen, eher früher als später. Und wenn das System mich im Stich ließ und ich verurteilt wurde, dann würde ich vielleicht tatsächlich zurückkommen. Dieser Traum. Mein Körper schmerzte immer noch vor Lust. Ich wollte diese großen Hände auf meinem Körper. Ich fühlte mich ganz bescheuert, als wäre ich ausgehungert nach Berührungen. Aber ich konnte nicht aufhören, daran zu denken, wie ihre Hände über meine Haut gefahren waren, ihre riesigen Schwänze mich weit gedehnt hatten. Die intensive Lust, als ich sie geritten hatte, bis ich den stärksten Orgasmus meines armseligen Lebens erlebt hatte.
Ein falscher Orgasmus, von irgendeiner dämlichen Computer-Manipulation meines Gehirns. Wenn ich den Vorgang richtig verstanden hatte, dann hatte ich die tatsächlichen Erinnerungen einer anderen Frau durchlebt. Hatte erlebt, was sie erlebte.
Die ganze Sache war mir unheimlich. Und ich wollte nicht von der Erde weg. Ich wollte mein verdammtes Leben zurück, und ich würde es bekommen.
Noch zwei Monate in Einzelhaft würde ich überstehen. Ich ließ nicht zu, dass ich daran zerbrechen würde. Aber eine nagende Stimme hatte begonnen, während meiner stillen Existenz im Gefängnis in meinem Kopf herum zu spuken. Selbst wenn ich die Anschuldigungen zurückweisen konnte und meine Berufung gewann, was würde aus mir werden? Selbst wenn es mir erlaubt werden würde, nach Hause zu gehen, würde ich jemals wirklich frei sein? Wenn die Anklage fallengelassen würde, wenn mein Name reingewaschen würde, dann würde es trotzdem immer Zweifler geben, die mich und alle Daten, die von mir kamen, als unzuverlässig ansehen würden. Kein Labor würde mich anfassen. Zumindest nicht in den USA. Ich würde umziehen müssen, ein neues Leben beginnen.
Und wenn ich nicht gewinnen würde, wenn das System versagte? Ich würde entweder jahrzehntelang in Ketten im Gefängnis sitzen, oder auf einen anderen Planeten geschickt werden, wo ich der Gnade nicht nur eines Aliens ausgeliefert war, sondern zwei.
Es sah so aus, als wäre ich auf die eine oder andere Weise bereits jetzt dazu bestimmt, eine lebenslange Strafe abzusitzen.
Maxim, Gouverneur von Basis 3, Kolonie-Planet von Prillon, Sektor 901
Das Stapfen von schweren Kampfstiefeln erfüllte den engen Flur. Meine Schritte waren eilig, ein wenig zu eilig, und doch konnte ich mich auf meinem Weg ins Kommunikationszentrum nicht bremsen. Aufseherin Egara, die auf der Erde das neue Interstellare Bräute-Abfertigungszentrum für die Kolonie leitete, wollte mich sprechen. Ich musste annehmen, dass sie Neuigkeiten bezüglich einer Zuordnung einer Gefährtin zu einem der seelenverdrossenen Soldaten unter meinem Kommando hatte. Neuigkeiten, die wir—dazu verdammt, unseren Lebensabend in der Kolonie zu verbringen—wirklich gut brauchen konnten.
„Ryston.“ Ich nickte mit ernsthaftem Gesicht meinem ernannten Sekundär zu, als er sich mir anschloss. Captain Ryston Rayall, mein Freund und Waffenbruder seit vielen Jahren. Er war von Kopf bis Fuß in die schwarzbraune Tarnmuster-Panzerung eines Prillon-Kriegers gehüllt, und ich war über seine Anwesenheit sowohl erleichtert als auch besorgt.
„Ich höre, es gibt Neues von der Erde.“ Sein Ausdruck war grimmig. Trotz der blassgoldenen Farbe seiner Haare und Augen war sein Blick düster. Nachdem er nach seiner Rettung von seiner Familie verstoßen worden war, war er ein Schatten seiner Selbst geworden. Unfreundlich. Verbittert. Wagemutig und unberechenbar. Schlechte Nachrichten würden weder sein Temperament noch seine derzeitige Laune verbessern.
„Ich bin schon unterwegs, Bruder. Geduld. Ich weiß noch nicht, was Aufseherin Egara zu vermelden hat.“ Ich klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. Er war mein engster Vertrauter, mein Freund und Verbündeter auf dieser Basis. Ich würde keinem anderen meine Gefährtin anvertrauen wollen, trotz seines Missmuts in letzter Zeit. Er war ein leidenschaftlicher Krieger, ehrenhaft bis in die Knochen. Ich hatte keinen Zweifel daran, dass die sanfte Berührung einer Frau die Dunkelheit aus seinem Herzen verbannen und meinen Freund wieder zurück ins Leben führen würde.
„Sie wird dir wahrscheinlich vermelden, dass keiner von euch Stinkern eine Zuordnung bekommt und wir alle Narren sind, uns der Hoffnung hinzugeben.“ Sein Knurren war voller Schmerz, aber er konnte seine Hoffnung nicht vor mir verbergen. Wenn er keine Hoffnung hätte, wäre er nicht an meine Seite geeilt, um die Neuigkeiten von der Erde zu erfahren.
„Das würde mir unterstellen, dass ich nicht perfekt bin, Ryston. Wir beide wissen, dass dem nicht so ist.“
Rystons leises Auflachen war seine einzige Antwort, aber die Anspannung in meinen Schultern und meinem Nacken löste sich ein wenig. Es war gut, Ryston als Rückendeckung zu haben, wenn ich mich dem stellte, was auf mich zukam. Als Gouverneur von Basis 3 war es meine Pflicht, den anderen verseuchten Kriegern hier mit gutem Beispiel voranzugehen. Die Krieger auf der Kolonie waren allesamt gute Männer, die ihren Planeten brav gedient hatten, die Bedrohung der Hive bekämpft und in den Händen der Feinde gelitten hatten. Jeder in der Kolonie trug die Narben dieses Kampfes, denn wer von den Hive gefangen genommen wurde, den versuchten sie, zu einem von ihnen zu machen. Hive-Integrationseinheiten folterten Koalitionskämpfer, wandelten sie in frische Maschinen um, die von den Hive eingesetzt werden konnten. Neue, von den Hive gesteuerte Soldaten, wandelnde Waffen. Diejenigen von uns, die das Glück gehabt hatten, zu überleben und mit gesundem Verstand zu unseren Einheiten zurückzukehren, wurden danach allerdings zu einem Schicksal verdammt, das für manche schlimmer war als der Tod—Verbannung. Denn so fortschrittlich die Technologie der Koalition auch war, gab es immer noch Dinge, die nicht rückgängig gemacht werden konnten.
Mikroskopisch kleine kybernetische Implantate, lebendes Cyborg-Fleisch, optische Implantate, Stammhirn-Filament, verstärkte Muskelfasern, künstliche Intelligenz, die sich mit unserem Körper auf Zellebene verschmolzen hatte, mit unserer DNS selbst. Jahrhundertelang waren Koalitionskrieger, die aus den Händen der Hive-Integrationseinheiten befreit wurden, einfach hingerichtet worden. Aber vor etwa sechzig Jahren hatte der Vater von Primus Nial die Kolonie errichtet, wo verseuchte Krieger ihren Lebensabend sicher und weitab von möglicher Hive-Beeinflussung verbringen konnten. Weitab von denen, die unversehrt geblieben waren.
Sicherheit wurde hier stark überbewertet. Die Kolonie war eher ein Gefängnis als eine Gnade. Die Krieger waren dazu verdammt, ihr Leben ohne Hoffnung auf ein Zuhause oder eine Gefährtin zu verbringen und sich ständig abzumühen, ihr Leben mit Sinn oder Ehre zu füllen. Nur wenige Frauen kämpften in der Flotte. Noch weniger von ihnen wurden von den Hive gefangen. Aber auch für die Frauen, die gefangen wurden und überlebten, war die Kolonie die Endstation. Nur gab es so wenige von ihnen, dass ein Mann Monate oder Jahre verbringen konnte, ohne einen Frauenkörper unter die Augen zu bekommen. Wir wurden von unserem eigenen Volk gefürchtet, und von den anderen Planeten vergessen, für deren Schutz wir so viel geopfert hatten. Vergessen, bis auch die anderen Welten anfingen, ihre Krieger hierher zu schicken.
Inzwischen gab es unter den Kriegern, die auf die Kolonie verbannt worden waren, auch Atlanen und Trioniten, Everianer, Viken- und Prillon-Krieger, und neuerdings auch eine Handvoll Menschenkrieger von der Erde. Die Kolonie war in acht Basen unterteilt und wurde von acht Gouverneuren und einem Primus regiert. Gouverneure wurden, wie es für alle Prillon-Anführer üblich war, durch Kampf und Blut auserkoren. Es herrschten die Stärksten. Die Stärksten gingen als gutes Beispiel voran.
So wie ich das nun tun musste. Als Gouverneur der Basis 3 war es mein Gefährtinnen-Test, der von allen mit größter Aufmerksamkeit, aber auch mit Vorbehalten, mitverfolgt wurde. Wenn es keine Gefährtinnen für die Stärksten unter uns gab, dann gab es keine Hoffnung für die anderen.
Und so kam es, dass es nach der Ernennung von Prinz Nial zum Primus in der Kolonie vor neuem Leben, neuer Hoffnung nur so sprühte. Denn der neue Primus unserer Heimatwelt war selbst ein Verseuchter. Trotz seines Makels hatte er eine wunderschöne und hingebungsvolle Gefährtin gefunden, die sogar stark genug gewesen war, seine Besitznahme in der Kampfarena auf Prillon Prime anzunehmen, vor Millionen Zeugen. Wie alle anderen hatte ich mir per Live-Übertragung angesehen, wie Prinz Nial und sein Sekundär Ander ihren Körper auf dem blutigen Schlachtfeld wie in alten Zeiten in Besitz genommen hatten.
Mein Schwanz regte sich bei der Erinnerung daran. Denn Prinz Nial und seine Braut, Lady Jessica Deston, hatten die Kolonie erst kurz vor dieser letzten Schlacht besucht. Lady Deston war selbst eine Kriegerin und hatte sich äußerst kritisch über die Gesetze auf Prillon geäußert. Sie hatte geschworen, sich dafür einzusetzen, dass verseuchte Krieger Gefährtinnen bekommen konnten. Sie hatte uns einen neuen Namen gegeben—Veteranen—und gefordert, dass uns Ehre und Respekt zustünden. Sie hatte uns allen Mut gegeben. Und sie hatte ihre Versprechen gehalten, hatte ihren verseuchten Gefährten vor Millionen Zuschauern angenommen.
Aufseherin Egara von der Erde hatte die Kolonie nur wenige Tage darauf kontaktiert, um die Einführung der Testprotokolle des Interstellaren Bräute-Programms für unsere Krieger zu besprechen. Ich war der dritte Krieger gewesen, der getestet worden war. Ich konnte mich kaum daran erinnern, abgesehen davon, dass ich Verlust verspürt hatte und mein Schwanz so hart gewesen war, dass er sich in meiner Hand wie Eisen angefühlt hatte.
Wie die anderen Gouverneure und eine Handvoll hoch angesehener Krieger hier, hatte ich mich vor mehreren Wochen dem Testprogramm unterzogen. Obwohl ich nicht glauben konnte, dass irgendeine Frau einen versehrten Krieger wie mich als Gefährten akzeptieren würde, konnte ich mein Herz nicht davon abhalten, in meiner Brust zu rasen, als ich den Anruf erhielt, dem ich nun folgte.
Wenn auch nur ein Krieger der Kolonie erfolgreich zugeordnet worden war, dann bestand Hoffnung auf Zuordnungen für uns alle. Die vom Kampf gezeichneten Krieger, die für den Rest ihres Lebens verbannt worden waren, konnten ein wenig Hoffnung dringend gebrauchen.
Wir bogen um die Ecke, wo wir jeden Anwesenden auf der Kommunikations-Station in mit angehaltenem Atem warten sahen. Die Worte der Aufseherin konnten entweder die Rettung oder das Vererben für jeden Einzelnen auf diesem Planeten bedeuten.
Auf dem großen Bildschirm am Ende des Zimmers nahm das hübsche Gesicht von Aufseherin Egara den gesamten Platz ein. Aber unter ihren Augen lagen tiefe Furchen, und eine Düsternis in den grauen Tiefen, die ich zuvor noch nicht gesehen hatte. „Aufseherin Egara. Ich grüße Sie. Es ist uns eine Freude, Sie wieder zu sehen.“ Die Aufseherin hatte erst vor kurzem die Kolonie bereist, um die ersten Testrunden abzuschließen, und wir hatten sie hinter Schloss und Riegel halten müssen, praktisch als eine Gefangene. Ihre Anwesenheit machte die Männer ohne Gefährtinnen auf dem Planeten begierig darauf, sie in Besitz zu nehmen.
„Gouverneur Rone. Ich wünschte, ich könnte das Gleiche sagen.“ Sie schloss ihre Augen und holte tief Luft, als würde sie sich auf etwas gefasst machen, bevor sie sprach. „Maxim, Ich brauche Ihre Hilfe.“
Meine Hände waren schon zu Fäusten geballt, bevor ich meine Reaktion unter Kontrolle hatte. „Was immer es ist, meine Dame.“ Neben mir waren Rystons Schultern angespannt, und seine Hand lag auf dem Ionen-Blaster an seiner Seite. Der Raum war in Schweigen gehüllt. Eine Frau in Not—selbst viele Lichtjahre entfernt am anderen Ende des Universums—erweckte in jedem Mann im Zimmer so primitive und grundlegende Instinkte, dass wir zu Knurren begonnen hätten, wenn ihr das nicht Angst gemacht hätte.
Andererseits war sie zwei Prillon-Kriegern zugeordnet gewesen. Vielleicht würde unsere Aggression für sie eher tröstlich als erschreckend sein.
„Es geht nicht um mich.“ Ihre Augen schossen zwischen mir und Ryston hin und her. „Es geht um jemand anderen. Eine Braut. Eine Braut für die Kolonie.“
Diese Neuigkeiten brachten mein Herz zum Rasen. „Also hat eine Zuordnung stattgefunden?“
„Ja. Aber sie hat sich dem Transport verweigert.“ Aufseherin Egara erhob sich von ihrem Sitz vor dem Kommunikationsgerät und lief vor uns auf dem Bildschirm auf und ab. Hinter ihr erkannte ich die Einrichtung eines Abfertigungszentrums, die medizinischen Geräte, die sterile Zweckmäßigkeit der weißen Wände und des Untersuchungstisches.
Ryston trat vor, mit verzogenen Mundwinkeln. „Wie kann sie den Transport verweigern? Ich verstehe nicht.“
Aufseherin Egara verdrehte die Augen. „Die Gesetze auf der Erde ergeben nicht immer Sinn. Und sie wurden noch nicht daran angepasst, dass wir nun Teil der Interstellaren Koalition sind. Hier versteht man nicht, was auf dem Spiel steht...“ Ihre Stimme wurde leiser und sie verschränkte die Arme vor der Brust.
Ich wandte den Blick vom Bildschirm ab und blickte auf den Menschenkrieger, der an der Flugkontrolle-Station saß. Er war hochintelligent und wurde hier in der Kolonie von allen geschätzt. Er war der einzige Mensch im Raum, der diesen Wahnsinn vielleicht erklären konnte. „Trevor?“
Trevor blickte vom besorgten Gesicht der Aufseherin zu Rystons wütendem Gesicht, und dann zu mir. Ich hatte keine Ahnung, was er dort sah. „Sie hat recht. Die Erdengesetze sind verdammt verrückt, eher politisch motiviert als von Gerechtigkeit, fürchte ich.“ Er blickte auf den Schirm. „Wem ist sie in die Quere gekommen? Dem FBI?“
Die Aufseherin schüttelte den Kopf. „Nein. GloboPharma und der Arzneimittel-Aufsicht.“
„Verdammte Scheiße.“ Trevor stieß einen leisen Pfiff aus, und mein Blut kochte. Trevor erwiderte meinen Blick, ohne zu zucken. „Sie sitzt in der Tinte.“
Ich wusste nicht, was Tinte bedeutete, aber es klang nicht positiv.
„Das war auch meine Schlussfolgerung.“ Aufseherin Egaras Uniform war dunkelgrau und lag eng an ihren Rundungen an. Die Aufnäher an ihrer Brust zeichneten sie als offizielle Aufseherin des Bräute-Programms aus. Sie trug einen der am meisten respektierten und angesehenen Titel in der gesamten Koalitionsflotte. Die Krieger, die darum kämpften, das Universum gegen die Hive zu verteidigen, hielten sich an der Aussicht auf eine perfekt passende Braut fest. Viele dunkle, kalte Nächte auf dem Schlachtfeld hatte ich damit verbracht, von einer solchen Zuordnung zu träumen. Als die Hive unsere Einheit gefangen nahmen, als Rystons Schreie wie ein Echo meiner eigenen Schreie hallten, als die tapferen Krieger um uns herum starben oder von der verdrehten Realität des Hive verschluckt wurden, da träumte ich von einer Gefährtin. Träumte von weicher Haut und einer heißen, feuchten Pussy. Von ihren Lustschreien, wenn ich sie füllte, während Ryston mit ihrem Körper spielte. Hoffnung hielt mich am Leben in jenen tristen Tagen. Hoffnung auf eine zugewiesene Gefährtin.
Und doch hatte diese Menschenbraut ihren zugeteilten Platz im Universum verweigert. Hatte ihre Bedeutung für die Herzen und den Verstand der Krieger abgetan, die am meisten gelitten hatten. Hatte sie ihren zugewiesenen Gefährten abgelehnt?
Kalter Zorn bebte durch meinen Körper und pochte durch meine Adern wie träges Eis auf einem Fluss im Winter. Diese Menschenfrau hatte keine Ahnung, was sie anrichtete. Es schien, als würde sie einen Kampf gegen einen Feind führen, von dem sie wusste, dass sie ihn nicht gewinnen konnte. Ich zweifelte nicht an ihrem Mut, nur an ihrer Intelligenz. Sie würde sich eher aufopfern, als ihren zugewiesenen Gefährten anzuerkennen? Die allererste Braut, die einem Kolonie-Krieger zugeordnet worden war, und sie verweigerte sich ihm?
Noch eine Ablehnung würde die Krieger hier mehr verletzten, als überhaupt keine Zuordnung bekommen zu haben. Und das war absolut inakzeptabel. „Sagen Sie uns, wie wir helfen können, Aufseherin. Eine Ablehnung wird den gesamten Planeten demoralisieren.“
„Ich weiß. Aber sie hat ihre Hoffnung auf das Justizsystem hier gesetzt, auf eine Neuverhandlung. Sie sagt, dass sie das Verbrechen nicht begangen hat und weigert sich, sich den Transport aufzwingen zu lassen.“
Also wollte sie überhaupt keine Braut sein. „Glauben Sie an ihre Unschuld?“
„Ja. Das tue ich. Und ihre Entschlossenheit, für Gerechtigkeit zu kämpfen, ist bewundernswert, aber es spielt keine Rolle.“ Aufseherin Egara kam wieder zum Schirm zurück, ihr Gesicht erschien erneut groß auf der Anzeige, die vom Boden zur Decke reichte. Ihre Projektion war fast so groß wie mein eigener Körper. „Ich kann nicht glauben, dass ich das sage, aber Sie müssen zur Erde kommen. Sie werden ihr helfen müssen, aus dem Gefängnis auszubrechen.“
„Wie stellen wir das an? Werden die menschlichen Behörden kooperieren?“, fragte Ryston. Natürlich fragte er das, und er sagte wir. Er wusste, dass ich zur Erde gehen würde, und ich zog niemals alleine in den Kampf.
„Nein. Das werden sie nicht, aber es spielt keine Rolle. Wir müssen sie dort rausholen. Ich habe heute einen Anruf von ihrem Anwalt erhalten. Er ist ein anständiger Kerl, aber sie hört auch auf ihn nicht. Sie war in der Einzelhaft sicher aufgehoben. Bis jetzt zumindest. Der Richter hat den Antrag des Anwaltes abgelehnt, sie vom Umgang mit den anderen Insassen fernzuhalten.“
„Umgang mit anderen Insassen?“, fluchte Trevor. „Wenn sie wirklich unschuldig ist, dann werden die sie bei lebendigem Leib auffressen.“
Die Aufseherin sah nicht erfreut aus. „Noch schlimmer. Sie ist eine Whistleblowerin und sie hat Beweise, die einige Leute in Washington zu Fall bringen könnten. Wenn wir sie nicht in den nächsten drei Tagen da rausholen, bevor sie zu den anderen verlegt wird, dann ist sicher, dass da drinnen jemand auf sie warten wird, der eingeschleust wurde, um sie umzubringen.“
Ich blickte zu Trevor, mit der Bitte um Erklärung. Während die NPU in meinem Kopf es mir ermöglichte, die Sprache der Aufseherin perfekt zu verstehen, konnte ich ihre umgangssprachlichen Begriffe nicht entschlüsseln.
Er schien meine Verwirrung zu verstehen. „Auf der Erde werden manche Gefangene zu ihrer eigenen Sicherheit bis zur Verhandlung isoliert gehalten. Ein Gefängnis ist wie eine eigenständige Gemeinschaft hinter dicken Wänden und Stacheldraht. Es ist ein gefährlicher Ort. Ein anderer Krimineller, also jemand, der mit eingesperrt ist, kann von außen beauftragt oder dafür bezahlt werden, einem Mitgefangenen etwas anzutun. Ihn zu töten.“
Mein Kiefer spannte sich an, und ich konnte sehen, wie Ryston erstarrte.
„Wenn jemand bereits eine lebenslange Strafe absitzt, wird es sein Urteil nicht ändern, wenn er einen weiteren Mord begeht. Aber Geld und Beziehungen nach draußen zu haben, kann das Leben im Gefängnis angenehmer gestalten.“
So war es auch für die Krieger hier. Manche, wie ich, hatten das Glück, mit ihren Familien auf Prillon in Kontakt zu bleiben. Meine Mutter schickte per Transport Vorräte und Leckereien, auch Botschaften und Bilder von meiner Familie. Aber andere empfingen nichts als Schweigen, keine Unterstützung, keine Kommunikation. Es war, als existierten sie nicht. Eine lebenslange Strafe abzusitzen, war etwas, das jeder Krieger in der Kolonie nachvollziehen konnte.
Trevor rutschte auf seinem Sitz herum. „Wenn sie erst mal zu den anderen Insassen kommt, wird sie schutzlos sein. Sie wird unter Mörderinnen und abgebrühten Verbrecherinnen leben. Jeder, der sie tot sehen will, wird an sie rankommen. Sie wird nicht länger als ein paar Tage überleben.“
Seine Erklärung half, und ich brauchte keine weiteren Details. Ein Blick zu Ryston, und er nickte zustimmend. Wir würden losziehen, und zwar sofort. „Wir kommen direkt in Ihren Transporterraum, Aufseherin. Bitte initiieren Sie die Transportcodes für uns.“
„Das werde ich. Ich danke Ihnen.“
Sie streckte die Hand aus, um unsere Kommunikation zu beenden, aber ich hielt meine Hand hoch und stoppte sie. Ein Detail gab es noch, das ich gerne wissen wollte.
„Aufseherin Egara, wenn ich fragen darf: wessen Gefährtin ist sie?“
Das Lächeln der Aufseherin war voller Mitleid.
„Es tut mir so leid, Maxim. Sie ist Ihre.“
Rachel, Carswell Strafanstalt, Einzelhaft
Ich saß auf dem Bett, der einzigen einigermaßen weichen Oberfläche in meiner Zelle, und war in meine kratzige Wolldecke gewickelt. Meine Knie waren an meine Brust gezogen und mein Rücken in die Ecke gepresst. Ich war alleine, die Stille des Raums war beinahe ohrenbetäubend. Obwohl eine der Wände aus Gittern bestand, die auf einen langen Gang hinaus führten, war alles still. Die gestrichenen Ziegelwände und der grau versiegelte Fußboden baten nichts Interessantes, das ich mir hätte ansehen können. Das einzige kleine Fenster zur Außenwelt lag so hoch oben, dass ich nicht raussehen konnte, selbst wenn ich auf dem Bett stand. Ich wusste es, denn ich hatte es versucht. Ich konnte den Himmel sehen, wusste, ob es klar oder bewölkt war, aber keinen Boden. Ich wusste nicht einmal, in welche Richtung ich blickte.
Ich hatte gehört, dass dieser Bereich des Gefängnisses speziell so angelegt war. Wir waren über einen unterirdischen Tunnel hereingekommen und mehrmals abgebogen, bevor wir ankamen. Der Weg vom Gefängnisbus in diesen Zellflügel hatte noch weitere Abzweigungen ohne Fenster. Es war unmöglich, die Orientierung zu behalten. Man konnte keinen Boden sehen.
Wenn ich meine Berufung nicht gewinnen würde, würde ich von der Welt für die nächsten fünfundzwanzig Jahre nichts anderes sehen als ein paar Wolken. Der Gedanke daran brachte viele um den Verstand oder dazu, sich das Leben zu nehmen. Was war schon ein Leben mit nichts darin? Die Kleidung war eintönig, die Zelle war eintönig, das Essen war nur noch eintöniger. Es war nichts mehr übrig.
Aber ich hatte Hoffnung. Gott, ich krallte mich mit abgekauten Fingernägeln an diese Hoffnung. Was gab es denn sonst?
Die Beweise, die mein Anwalt hatte, würden mich befreien. Sie bezeugten meine Unschuld. Dieser eine USB-Stick war alles, was zwischen mir und einem Leben in der Hölle stand. Bis dahin wartete ich. Tag für Tag ohne Inhalt.
Ich fuhr mir mit der Hand übers Gesicht und versuchte, an etwas anderes zu denken... irgendetwas außer meinem Fall, meiner winzigen Zelle, meinem neuen Leben. Es fiel nicht schwer, an den Test-Traum zu denken, denn er war perfekt gewesen. Ich war frei gewesen, ohne Gitter oder Betonwände. Ich hatte zwei Männer, die mich verzweifelt begehrten. Ich hatte mich begehrt gefühlt. Gott, hatte ich selbst begehrt. Und was sie mit mir anstellten!
Ich war nicht prüde. Ich wusste, wo mein Kitzler war, und sorgte auch dafür, dass meine Liebhaber das taten. Liebhaber, aber nicht zwei auf einmal, wie in dem Traum. Es war schon lange eine Fantasie von mir gewesen. Welche Frau träumte nicht davon, zwei Männer zu haben, die genau wussten, was sie taten? Und zwar auch ganz ohne den Test-Traum des Bräute-Programms, wie ich ihn gehabt hatte.
Heilige Scheiße, war das geil gewesen. Doppelt so geil.
Meine Nippel wurden hart und mein Kitzler pochte allein bei der Erinnerung an ihre Hände, ihre Münder, ihre Schwänze.
Der Traum schwamm noch in meinen Adern herum und ich wollte mit mir spielen, da ich wusste, dass ich feucht war. Das Sehnen zwischen meinen Beinen ließ meine Hände zwischen meine Schenkel gleiten. Doch ich musste daran denken, dass Wächter zusahen, und zog die Hand wieder weg. Ich würde mir den Traum nicht dadurch verderben, dass ich mit mir spielte, während die Wächter zusahen. Ich würde nachts mit mir spielen, nachdem sie die Lichter ausgemacht hatten. Wieder und wieder.
Gott, selbst meine Orgasmen standen unter strikter Kontrolle. Und waren eintönig. Selbst, wenn ich meine Finger dazu benutzte, meinen Kitzler zu umkreisen und in meine Pussy zu gleiten, würde es nicht an das herankommen, was die Männer in meinem Traum mich fühlen ließen. Fünfundzwanzig Jahre lang würde ich selbstgemachte Orgasmen haben, solange das Licht aus war. Sonst nichts.
Und schon war ich wieder dabei, im Selbstmitleid zu versinken.
Vielleicht sollte ich einfach diese Aufseherin Egara anrufen und verschwinden. Alles hinter mir lassen. Die Anwälte und Gefängniswärter. Die Schuldgefühle.
Seltsamerweise stellten sich mir die Härchen auf den Armen auf, als hätte der Blitz eingeschlagen, nur wenige Sekunden, bevor ich Stimmen hörte. Sie waren leise gehalten, aber tief. Es war nicht Essenszeit, und ich hatte den lauten Summer nicht gehört, der anzeigte, dass das versperrte Eingangstor zu dieser Etage geöffnet wurde. Ich hörte kein Quietschen von den Rädern des Essenswagens. Keine Schritte, bis jetzt. Eine oder mehrere Personen, kamen eilig den Gang entlang gelaufen.
„Woher werden wir wissen, welche sie ist?“
Ich sprang neugierig auf die Füße. Außerhalb der monotonen Routine passierte hier nie etwas.
„Aufseherin Egara sagte, dass wir es einfach wissen würden.“
Die Stimmen wurden lauter. Ich konnte andere entlang des Zellenblocks nach ihnen rufen hören. Soweit ich wusste, lagen vier Zellen zwischen meiner und dem Haupttor, und zwei dahinter.
„Nein. Nein. Nein.“ Es klang, als würden sie einen Auszählreim aufsagen.
Als die großen Männer an meine Gitterstäbe herantraten, erstarrten sie. Ihre Augen lagen auf mir, untersuchten jeden Zentimeter. Ich spürte sie, ihre Blicke, als wären keine Stäbe zwischen uns und ihre Hände auf mir.
„Sie ist es“, sagte der Größere der beiden zum Anderen. Sie hielten Waffen in ihren Händen, Schusswaffen, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Kleiner als eine winzige Pistole, aus sehr glänzendem Metall und keine Konkurrenz für die Gewehre, die einige der Gefängniswärter über den Schultern trugen.
Den anderen Mann als kleiner zu bezeichnen, war nicht ernsthaft möglich, denn sie waren beide groß. Sehr, sehr groß. Der Kleinere der beiden war bestimmt eine Handbreit über zwei Meter groß. Sie wirkten wie eine Kombination aus Holzfäller und Highlander. Sie trugen aber kein Schottenkaro, sondern eine Art eng anliegender Panzerung, die an jede Muskelwölbung angepasst war und sie wie Gladiatoren aussehen ließ. Die seltsame schwarze Panzerung war mit braunen und grünen Tarnfarben gemustert, fast wie beim Militär, wirkte aber eher wie dekoratives Marmor-Muster.
Einer hatte dunkles, kupferbraunes Haar und dunkle Haut, der andere Mann war golden und hell, seine Haare und seine Haut beide von blassem Gelb. Und sie hatten Terminator-Teile. Aber darüber würde ich jetzt gerade nicht nachdenken. Der dunkle Mann hatte Augen wie Milchschokolade, die Augen des Helleren waren bernsteinfarben. Aber keiner von ihnen war menschlich. Die kantigen Umrisse ihrer Wangenknochen und die eigenartige Form ihrer Augen ließ sie gerade fremd genug aussehen, um mein Herz in hektisches Rasen zu versetzen. Aber ihr massiver Körperbau und ihre muskulösen Körper ließen meine Pussy erfreut aufschreien. Ich kannte diese Gesichtszüge, diese riesigen Hände. Es war die Rasse von Alien-Kriegern, die ich in meinem Traum im Bräute-Abfertigungszentrum gesehen hatte. Und dank der Aufseherin und ihrer Gedankenspiele konnte ich nun, als sie auf mich zukamen, an nichts anderes denken als die Größe ihrer Schwänze...und wie es sich wohl anfühlte, zwischen ihnen eingeklemmt zu sein.
Mein Körper reagierte heftig. Ja, sie waren gutaussehend. Ja, sie erfüllten jeden einzelnen Punkt auf meiner Liste dessen, was einen scharfen Kerl ausmachte. Mal zwei multipliziert. Meine Handflächen wurden feucht, und mein Herz setzte buchstäblich aus, aber ich spürte eine Verbindung, als verliefe ein Faden zwischen uns. Es war mehr als nur der Traum aus dem Abfertigungszentrum, es war instinktiv. Tiefer.
Ich hatte das Gefühl, sie zu kennen.
„Rachel Pierce von der Erde. Ich bin Maxim, und das hier ist Ryston. Wir sind deine Gefährten vom Planeten Prillon Prime.“
Oh. Mein. Gott. Sie gehörten mir? Meine Gefährten von der Zuordnung.
Ich konnte mich nicht rühren. Meine Füße fühlten sich an, als wären sie ebenso im Beton verankert wie das Bett und der Stuhl.
„Was wollt ihr hier?“, flüsterte ich. Ich streckte den Hals und versuchte, an ihnen vorbei zu blicken, da ich wusste, dass die Wärter kommen würden. Wie waren sie an den Sicherheitsvorkehrungen vorbeigekommen?
„Wir nehmen dich in Besitz“, sagte der Dunkle. „Wir nehmen dich mit uns mit. Jetzt gleich.“
„Mich mit...das ist nicht euer Ernst.“ Ich blickte auf die Gitterstäbe und wusste, dass das nicht passieren würde. Die Wärter würden mich nicht freilassen, um mit diesen Kerlen mitzugehen. Unmöglich. Und ich konnte mich nicht entscheiden, ob mich das freute oder irgendwie enttäuschte.
„Transport.“
Transport? Das war verrückt. Wurde ich schon verrückt und halluzinierte, weil ich schon so lange alleine war? Träumte ich schon wieder?
Sie schienen sich ihrer Worte sicher zu sein. Sie hielten nicht nach den Wärtern Ausschau, noch schienen sie sich zu sorgen, ob sie ihnen bald gegenüberstehen würden.
„Aber ich sagte doch, ich wäre nicht bereit dazu. Ich will keine Braut sein. Ich... ich habe die Zuweisung abgelehnt.“ Wenn ich mir die beiden so ansah, fragte ich mich, warum ich das getan hatte. Wenn das meine Gefährten waren, war es vielleicht gar nicht so übel, vom Planeten geschickt zu werden.
Nein. Nein! Ich musste meinen Namen reinwaschen, hatte mein Leben hier auf der Erde. Ich wollte eine Wahl, und das hier fühlte sich nicht danach an.
Aber das war das Gefängnis auch nicht. Das war auch nicht meine Wahl.
„Wir werden das besprechen, wenn wir wieder im Transportzentrum sind.“ Es war der Dunkle, der sprach. Nur er. Der andere, der Goldene namens Ryston, stand stoisch neben ihm. Obwohl er anscheinend nicht der Anführer war, zweifelte ich nicht daran, dass er für sich gesehen eine genügend dominante Ausstrahlung hatte.
„Transportzentrum?“ Ich war Wissenschaftlerin. Ich hatte zwei Doktortitel, und doch blieb mir nichts anderes übrig, als simple Fragen zu stellen.
„Dein Leben ist in Gefahr, und wir werden nicht zulassen, dass deine naiven Vorstellungen von Gerechtigkeit dich das Leben kosten. Wir nehmen dich zu deinem eigenen Schutz mit.“
Da lachte ich. „Das ist nobel von euch, aber ihr vergesst da etwas.“ Ich deutete auf die Gitterstäbe, die zwischen uns standen. „Ich bin eine Gefangene hier. Sie werden euch mich nicht so einfach mitnehmen lassen.“
„Du denkst, dass ionisierter Stahl uns von dir fernhalten kann?“
„Also, ja schon“, entgegnete ich.
Der dunkle, Maxim, trat ans Gitter heran, nahm in jede Hand einen Stab und grinste mich an, während er sie auseinander bog als wären sie nicht stabiler als Alufolie.
Ich stolperte rückwärts, stieß gegen die Metallkante des Betts und sank zu Boden.
Als der andere, sein Sekundär, sich seinen Bemühungen anschloss, waren die Balken in Sekunden auseinander gebogen wie in einem Superman-Film.
Wenn ich Zeit gehabt hätte, darüber nachzudenken, hätte ich diese Aktion als mega-scharf empfunden. Aber der eigenartige Klang des sich biegenden Stahls war nicht das Einzige, was ich hören konnte. Der Summer am Ende des Blocks signalisierte, dass das Eingangstor zum Zellenblock geöffnet wurde. Noch ein Geräusch, das ich zuvor noch nicht gehört hatte, aber eindeutig ein Alarm, ertönte gellend. Ich zuckte bei dem Lärm zusammen, war aber von den Männern völlig gebannt.