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Im Griff ihrer Partner - Interstellare Bräute® Programm- Band 1: Amanda Bryant nimmt eine gefährliche Mission an, als Aliens auftauchen und behaupten, die Erde sei in Gefahr. Als erste interstellare Braut wird sie durch die Galaxie transportiert und nicht nur von einem großen Prillonen-Krieger, sondern zweien, aufgeweckt. Beide werden vor nichts Halt machen, um sie ihren sinnlichen Befehlen zu unterwerfen. An einen Partner vergeben - Interstellare Bräute® Programm- Band 2: Der einzige Weg, Zeugin Eva Daily zu schützen, ist sie tief im Gefängnissystem zu verstecken und mit dem interstellaren Braut Programm als Evelyn Day bis zum Prozess vom Planeten zu schicken. Doch der Test ist echt. Das Match mit Tark von Trion ist echt. Er will, dass Eva sich ihm unterwirft, mit Leib und Seele, da er auf eine Braut gewartet hat. Von ihren Partnern beherrscht - Interstellare Bräute® Programm- Band 3: Die königlichen Viken Drillinge Drogan, Tor und Lev müssen eine Gefährtin nehmen und schnellstmöglich einen Erben zeugen, um ihr Volk zu einen, als ihre Welt in Gefahr ist. Ihre Zukunft und die ihres Planeten steht auf dem Spiel. Wird ihre Braut stur dem Verlangen ihres Körpers widerstehen oder sich hingeben und von ihren Gefährten erobern lassen? Den Kriegern Hingegeben - Interstellare Bräute® Programm- Band 4: Zane Deston von Prillon informiert Hannah sehr gerne, dass sie seine Gefährtin und die seines Sekundärs ist. Er verlangt ihre Unterwerfung, aber verbirgt seine Sehnsüchte aus Angst, dass sie zu dunkel sind. Zu intensiv. Hannah flieht, da sie spürt, dass er einen Teil von sich zurückhält. Zane muss alles offenlegen, wenn er sie zurückgewinnen will.
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Willkommensgeschenk!
Interstellare Bräute® Programm
Im Griff ihrer Partner
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
An einen Partner vergeben
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Von ihren Partnern beherrscht
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Den Kriegern Hingegeben
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
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Im griff ihrer partner Copyright © 2020 durch Grace Goodwin
Interstellar Brides® ist ein eingetragenes Markenzeichen
von KSA Publishing Consultants Inc.
Alle Rechte vorbehalten. Dieses Buch darf ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Autors weder ganz noch teilweise in jedweder Form und durch jedwede Mittel elektronisch, digital oder mechanisch reproduziert oder übermittelt werden, einschließlich durch Fotokopie, Aufzeichnung, Scannen oder über jegliche Form von Datenspeicherungs- und -abrufsystem.
Coverdesign: Copyright 2020 durch Grace Goodwin, Autor
Bildnachweis: Deposit Photos: faestock, sdecoret
Anmerkung des Verlags:
Dieses Buch ist für volljährige Leser geschrieben. Das Buch kann eindeutige sexuelle Inhalte enthalten. In diesem Buch vorkommende sexuelle Aktivitäten sind reine Fantasien, geschrieben für erwachsene Leser, und die Aktivitäten oder Risiken, an denen die fiktiven Figuren im Rahmen der Geschichte teilnehmen, werden vom Autor und vom Verlag weder unterstützt noch ermutigt.
Amanda Bryant, Abfertigungszentrale für interstellare Bräute, Planet Erde
Es konnte nicht wahr sein, aber es fühlte sich so echt an. Die warme Luft auf meiner verschwitzten Haut. Dieser Duft nach Sex. Die weichen Laken zwischen meinen Knien. Der kräftige Körper an meinem Rücken. Meine Augen waren mit einem Stück Seide verbunden und es war dunkel wie in der tiefsten Nacht. Aber ich brauchte keine Augen, um zu wissen, dass ein Schwanz tief in meiner Muschi steckte; ein großer, dicker Schwanz.
Es war echt. Es war echt!
Ich kniete auf einem Bett. Der Mann hinter mir war dabei, mich zu ficken. Seine Hüften bewegten sich und er rieb mit seinem Schwanz meine empfindlichen Nervenenden, während die Innenwände meiner Muschi ihn umfassten. Seine festen Oberschenkel waren unter mir und ein Arm umschlang meine Taille und griff um meine Brust. Er hielt mich fest. Ich konnte mich nicht rühren. Als er sich tief in mir ausruhte, musste ich es über mich ergehen lassen. Ich konnte nicht entkommen – und wollte das auch gar nicht. Warum sollte ich? Es fühlte sich so gut an. Sein Schwanz fühlte sich toll an, er dehnte mich und füllte mich ganz aus.
Nicht nur der Mann hinter mir machte mich ganz wahnsinnig. Ein zweiter Mann – ja, ich war in Begleitung von zwei Männern – wanderte küssend meinen Bauch hinunter. Seine heiße Zunge leckte meinen Nabel, dann ging er tiefer … und tiefer ...
Wie lange würden seine Lippen brauchen, um endlich meinen Kitzler zu erreichen?
Die kleine Knospe pulsierte und pochte vor Eifer. Schneller, Zunge, mach schneller!
Wie konnte das nur wahr sein? Wie kam es, dass mich zwei Männer gleichzeitig anfassten, leckten, fickten? Doch es war echt. Der Mann hinter mir umgriff mit seinen kräftigen Händen meine Innenschenkel und öffnete mich noch weiter, damit der andere mich mit seinen Händen und seiner Zunge erforschen konnte … und schließlich meinen Kitzler fand.
Endlich! Ich schob meine Hüften vor und wollte mehr.
„Langsam, Süße. Wir wissen, dass du kommen möchtest. Aber du musst warten.“ Die tiefe Stimme an meinem Ohr atmete die hitzigen Worte an meinen Nacken, als er seine Hüfte vorschob und mich mit seinem riesigen Schwanz auseinanderspreizte.
Warten? Ich konnte nicht länger warten! Jedes Mal, wenn der Schwanz tief in mich eindrang, schnippte die Zunge meinen Kitzler und fing an, mich zu lecken. Keine Frau würde einen Schwanz und gleichzeitiges Schnippen und Lecken aushalten ...
Ich stöhnte. Winselnd versuchte ich, meine Hüften im Rhythmus der Lust kreisen zu lassen. Ich war hin und weg. Ich wollte sie beide in mir spüren. Ich wollte verzweifelt, dass sie mich nahmen, dass ich für immer ihnen gehörte.
Für einen kurzen Moment rebellierte mein Verstand, denn ich hatte keine Partner. Seit über einem Jahr hatte ich keinen Lover mehr gehabt. Nie hatte ich zwei Männer auf einmal. Nie hatte ich den Wunsch, meine beiden Öffnungen gefüllt zu bekommen. Wer waren diese zwei Männer? Warum war ich—
Die Zunge auf meinem Kitzler war plötzlich weg und ich rief laut: „Nein!“
Bald spürte ich den Mund auf meinem Nippel und wie der Mann vor mir lächelte, als er sich gegen meine weiche Haut schmiegte. Er zog und saugte an mir, bis ich anfing zu winseln und um mehr bettelte. Ich war auf diesem schmalen Grat angekommen und mein Körper stand kurz vor dem Orgasmus. Der Schwanz in meiner Muschi war unglaublich gut, aber es war nicht genug.
Ich brauchte mehr.
„Mehr.“
Der Wunsch kam über meine Lippen, bevor ich mich wieder zusammenraufen konnte und ein obskurer Teil von mir freute sich über die Bestrafung, die diese Bitte nach sich ziehen würde. Woher ich das wusste? Ich war verwirrt, aber ich wollte nicht darüber nachdenken, sondern einfach nur Spaß haben.
Im nächsten Augenblick griff eine starke Hand in mein Haar und zerrte meinen Kopf mit einem schmerzenden Stich nach hinten, als der Mann hinter mir mein Gesicht zu sich drehte, bis seine Lippen meinen Mund berührten.
„Du hast hier nichts zu sagen, Süße. Du gehorchst.” Er küsste mich. Seine Zunge drang hart und entschlossen in meinen Mund. Er versetzte mir einen Stoß, als er mich fickte. Seine Zunge und sein Schwanz drangen in meinen Körper ein und zogen sich genau dann zurück, als ich kurz davor war, zu kommen – um dann erneut in mich einzudringen.
Mein anderer Partner – Moment, Partner? – spreizte meine Schamlippen mit seinen Fingern noch weiter auseinander. Er leckte meinen Kitzler und blies sanft darüber, als der Schwanz beim Ficken tief in mich hineinstieß und er ihn danach fast komplett herauszog. Lecken. Blasen. Lecken. Blasen. Ich war den Tränen nahe, meine Erregung war äußerst intensiv und ich konnte mich nicht mehr zurückhalten.
„Bitte, bitte. Bitte.”
Eine Träne kullerte unter meiner Augenbinde hervor und befeuchtete die Haut an der Stelle, wo die Wange meines Partners auf meinem Gesicht auflag. Sofort beendete er den Kuss, seine warme Zunge glitt mit einem lauten Knurren an mir entlang. „Ah, sie bettelt. Wir lieben es, wenn unser Mädchen anfängt zu betteln. Das bedeutet, dass du so weit bist.”
Einer der beiden musste wohl vor mir knien und der andere, dessen Mund mich folterte, musste also zu mir sprechen.
„Bist du bereit, ganz uns zu gehören, Süße? Unterwirfst du dich mir und meinem Gefährten freiwillig oder möchtest du einen anderen Partner wählen?”
„Ich willige ein, ganz euch zu gehören.” Als ich mein Gelöbnis aussprach, fingen beide Männer an, zu knurren. Sie konnten sich kaum noch zurückhalten.
„Dann gehörst du uns und bekommst einen neuen Namen. Du gehörst uns und wir werden jeden Krieger, der es wagen sollte, dich anzufassen, sofort töten.”
„Mögen die Götter unsere Zeugen sein und mögen sie dich beschützen.” Ein Chor aus Stimmen ertönte um uns herum und ich schnappte nach Luft, als der Mann vor mir in einer dunklen Verheißung nach noch mehr Vergnügen mit seinen Zähnen an meinen Innenschenkeln knabberte.
„Du darfst jetzt kommen, Süße. Zeig allen anderen, wie sehr dich deine beiden Männer verwöhnen.” Der Partner hinter mir gab mir die Anweisung und einen Augenblick später zerquetschte er meine Lippen mit einem glühenden Kuss.
Moment, welche anderen? Bevor ich den Gedanken zu Ende denken konnte, drückte der zweite Mann seinen Mund fest auf meinen Kitzler. Er saugte und schnippte mit der Zunge, bis ich ganz außer mir war.
Ich schrie, aber ich konnte nichts hören, als die Wellen der Ekstase durch mich hindurch rauschten. Mein Körper war gespannt wie ein Bogen, nur die Wände meiner Muschi kräuselten sich und umklammerten den Schwanz, der immer noch in mir steckte. Er war so hart, aber die Zunge, die weiterhin meine Klitoris hin und her stupste, war so weich und behutsam.
Meine Haut wurde heiß, weiße Lichtblitze zuckten hinter meinen Augenlidern und meine Finger kribbelten. Verdammt, mein ganzer Körper fing an zu kribbeln. Aber die beiden waren noch nicht mit mir fertig. Sie ließen mich nicht einmal durchatmen, bis ich von dem dicken Schwanz gehoben und umgedreht wurde. Ich hörte das Rascheln der Bettlaken, spürte, wie das Bett bewegt wurde und dann wurde ich auf ihn gesetzt. Zwei Hände auf meinen Hüften führten mich nach unten, zurück auf seinen Schwanz. Sekunden später füllte er mich wieder aus, er drückte in mich hinein, als mein zweiter Partner zwischen uns griff und meinen Kitzler streichelte. Ich war so erregt, so empfindlich, ich war sofort bereit, nochmal zu kommen.
Lust breitete sich in mir aus und ich verkrampfte. Ich hielt meinen Atem an, als das Feuer durch mich hindurch schoss. Ich war dabei, nochmal zu kommen. Sie bearbeiteten mich arglos, aber sie kannten meinen Körper und wussten, wie sie mich berühren, lecken und an mir saugen mussten. Sie fickten mich so perfekt durch, dass mir gar nichts anderes übrig bleib, als zu kommen. Immer wieder. „Ja. Ja. Ja!”
„Nein.”
Der Befehl war wie der Ruck an einer Leine, die mich zurückzog und meinen Orgasmus bremste. Ich hielt an. Eine feste Hand fing an, meinen nackten Hintern zu versohlen. Ein lautes Klatschen erklang und der Schmerz war wie ein gleißender Blitz. Dreimal, viermal. Als er aufhörte, strömte eine stechende Hitze durch mich hindurch. Ich hätte es verabscheuen müssen. Er hat mich verhauen! Aber nein. Meinem verräterischen Körper gefiel es, denn der zusätzliche Reiz ging direkt bis in meine Brüste und meine Klitoris. Mein ganzer Körper brannte vor Erregung und ich wollte mehr. Ich wollte ihre Befehle. Ich wollte ihre Kontrolle. Ich wollte alles. Ich brauchte meine beiden Partner, um mich zu füllen, mich zu ficken, mich zu besitzen. Ich wollte für immer ihnen gehören.
Zwei kräftige Hände umgriffen meinen Po und zogen meine Pobacken für den zweiten Mann auseinander. Als der Mann unter mir meinen Po spreizte, hob er weiterhin seine Hüfte und fickte mich mit kleinen Stößen in eine selige Euphorie. Meine Muschi war überfüllt. Wie sollte der andere Mann also noch in meinen Arsch passen? Wie konnten mich die beiden für sich beanspruchen, ohne mir dabei weh zu tun? Irgendwie ahnte ich, dass es mir gefallen würde. Die Erinnerung an einen weiten Analstöpsel, der mich ausfüllte, dehnte und vorbereitet hatte, beruhigte mich. Es hatte mir gefallen, den Analstöpsel in mir zu tragen, während sie mich fickten. Also würde ich vor Lust wahrscheinlich durchdrehen, wenn ich zwei echte Schwänze in mir hätte.
Es ging nicht nur darum, beide Partner auf einmal zu ficken. Es ging um meine Forderung, diese beiden Männer für immer zu besitzen. Nur die gleichzeitige Penetration der beiden kam dafür infrage. Ich liebte sie. Ich wollte sie. Ich wollte sie beide.
Der Finger meines Partners erkundete mein straffes Poloch, das noch jungfräulich einem Schwanz gegenüber war. Aber ich wusste, dass er hineinpassen würde. Beide Männer waren dominierend und stark, aber auch behutsam. Das spezielle Öl, mit dessen Hilfe er zuerst einen und dann einen weiteren Finger in mich hinein wand, heizte meinen Körper angenehm auf. Ich hechelte, als mich seine warmen Finger langsam dehnten und öffneten und er sicherstellte, dass ich wirklich bereit war, genommen zu werden.
Zwei Arme umschlungen meinen Rücken und mein Partner zog mich nach unten, sodass ich auf seinem breiten Brustkorb ruhte. Seine Hand strich an meiner Wirbelsäure entlang.
„Beuge deinen Rücken. Ja, genau so.” Die Finger flutschten aus meinem Po. Ich war offen und bereit und fühlte mich leer. Ich brauchte mehr. Der Partner hinter mir fügte hinzu: „Wenn ich meinen Schwanz in diesen kuscheligen, kleinen Arsch reinstecke, dann gehörst du für immer uns. Du bist diejenige, die uns miteinander vereint.”
Die stumpfe Spitze seines Schwanzes drückte nach vorne und füllte mich aus, bis ich dachte, ich würde vor lauter Lust sterben. Der Lusttropfen auf seiner Eichel floss in mich hinein und befeuerte meine Nervenenden. Es war wie ein Elektroschock, der direkt zu meiner Klitoris durchdrang.
Ich versuchte, es auszuhalten, mich zusammenzuraufen, die Lust, die in mir aufkam, zu unterdrücken und auf die Erlaubnis zu warten, aber ich konnte nicht mehr.
Ich kam mit einem Schrei. Meine Muschi pulsierte so stark, dass dabei fast der zweite Schwanz durch die starken Muskelkrämpfe aus mir herausgepresst wurde. Ich konnte weder denken noch atmen und mit jedem Stoß versetzten mich meine Partner weiter in Ekstase, bis ich noch einmal kam—
„Ja!”
„Miss Bryant.”
Eine weibliche Stimme schien plötzlich aus dem Nichts aufzutauchen und erfüllte mein Bewusstsein mit dem kalten Hauch der Realität. Ich ignorierte die Stimme und wendete mich weiter der Ekstase zu, die ich gerade erlebt hatte. Aber je mehr ich versuchte, mich auf meine beiden Partner zu konzentrieren, desto schwieriger wurde es, sie zu spüren. Ihr Geruch war nicht mehr da. Die Hitze war weg. Ihre beiden Schwänze waren verschwunden. Ich schrie vor lauter Unverständnis, als zwei feste, kalte Finger meine Schulter fassten und mich schüttelten.
„Miss Bryant!”
Niemand fasste mich so an. Niemand.
Mein jahrelanges Kampfsporttraining kam mir reflexartig in Erinnerung und ich versuchte, meinen Arm hochzuschlagen, um den Griff von meiner Schulter zu lösen. Mir gefiel nicht, wie diese kalten Hände mich berührten. Ich wollte nicht, dass mich irgendwer außer meiner beiden Partnern so anfasste. Ihre starken Hände waren so sanft.
Der Schmerz der Handschellen, die sich um meine Handgelenke schlossen, brachte mich zurück in die Realität. Ich konnte die Hand nicht weg boxen, ich konnte nicht auf sie einschlagen. Ich war gefangen. Festgenagelt und an eine Art Stuhl gefesselt. Wehrlos.
Blinzelnd schaute ich mich um und versuchte mich zu fangen. Himmel, meine Muschi pulsierte vor lauter Lust und meine Atmung war schwer. Ich war nackt und nur mit einer Art Krankenhauskittel bekleidet, angekettet an einen Untersuchungstisch, der mehr wie ein Zahnarztstuhl als ein Krankenhausbett aussah. Luft strömte mit einem raschen Hecheln durch meine Lungen, als ich versuchte meinen rasenden Herzschlag zu beruhigen. Mein geschwollener Kitzler pochte. Ich wollte ihn mit meinen Fingern berühren und das zu Ende bringen, was die beiden Männer begonnen hatten, aber es war unmöglich. Wegen der Handschellen konnte ich meine Hände nur zu Fäusten ballen.
Ich würde hier auf diesem verdammten Stuhl einen Orgasmus bekommen, festgenagelt und nackt wie ein Freak. Ich war seit fünf Jahren im Geheimdienst tätig. Diese Mission wurde mir zugeteilt, weil meine Regierung mir zutraute, die Kontrolle zu behalten und da draußen im Weltall das zu tun, was notwendig war. Nicht, um durchzudrehen und den ersten Alien, dessen harter Schwanz mich so geil machte, dass ich meinen eigenen Namen vergaß, um Orgasmen anzubetteln.
Ich erkannte die Signale und wusste, dass mein Gesicht pink anlief, wenn ich daran dachte, dass nicht nur ein gebieterischer Alpha-Mann meine Muschi feucht werden ließ und mich zum Flehen brachte. Ein einziger Lover? Ein Hauch Normalität? Nein, nicht mit mir. Ich brauchte etwas Aufregung und stellte mir vor, mit zweien von ihnen gleichzeitig zu ficken. Himmel, meine Mutter würde sich jetzt im Grabe umdrehen.
„Miss Bryant?” Da war wieder diese Stimme.
„Ja.” Resigniert drehte ich meinen Kopf und erblickte eine Gruppe mit sieben Frauen, die mich neugierig anblickten. Alle trugen dunkelgraue Uniformen mit einem merkwürdigen lilafarbenen Abzeichen über der linken Brust. In den vergangenen zwei Monaten hatte ich dieses Symbol oft genug gesehen, es war das Zeichen der interstellaren Koalition und signalisierte, dass sie Mitarbeiter des Versuchszentrums des interstellaren Bräute-Programms waren. Sie wurden als Aufseher bezeichnet, als ob eine Verpflichtung bei der Koalition einer Gefängnisstrafe gleichkam. Die Frauen waren schwarz, weiß, asiatisch und lateinamerikanisch. Sie vertraten alle Rassen der Erde. Wie verdammt passend. Eine hellhäutige Frau mit dunkelbraunen Haaren und wohlwollenden, grauen Augen redete mit mir. Ich kannte ihren Namen, aber das wusste sie nicht. Ich wusste viele Dinge, über die ich eigentlich nicht Bescheid wissen sollte.
Ich befeuchtete meine Lippen und schluckte. „Ich bin wach.”
Meine Stimme klang rau, so als ob ich geschrien hätte. Oh Gott, hatte ich wirklich geschrien, als ich zum Höhepunkt kam? Waren diese stoischen Frauen etwa dabei, als ich flehte und stöhnte?
„Ausgezeichnet.” Die Aufseherin sah aus wie Ende zwanzig, etwa ein oder zwei Jahre jünger als ich. „Mein Name ist Egara. Ich leite das Programm für interstellare Bräute hier auf der Erde. Das Programm hat einen geeigneten Partner für dich ausfindig gemacht. Da du aber die erste Braut bist, für die über das Protokoll für interstellare Bräute ein Partner gesucht wurde, müssen wir dir einige zusätzliche Fragen stellen.”
„In Ordnung.” Ich atmete tief durch. Das Verlangen in mir ließ nach, der Schweiß auf meiner Haut war verschwunden. Die kalte Luft in dem klimatisierten Raum gab mir eine Gänsehaut. Die Klimaanlage leistete ganze Arbeit, um die Augusthitze in Miami zu bändigen. Der harte Stuhl fühlte sich klebrig an und der Kittel kratzte an meiner empfindlichen Haut. Ich lehnte meinen Kopf zurück und wartete.
Die Aliens hatten versprochen, die Erde vor einer angeblichen Bedrohung, den ‚Hive’ zu schützen und die Frauen, die jetzt vor mir standen, wurden in der Vergangenheit mit Alien-Kriegern verheiratet und waren verwitwet. Sie waren jetzt freiwillige Helfer der Koalition hier auf der Erde.
Es gab über zweihundertsechzig verschiedene Alien-Rassen, die für die Koalition kämpften, aber angeblich war nur ein Bruchteil davon für menschlichen Sex kompatibel. Das klang merkwürdig. Und woher wollte man das so genau wissen, wenn vorher noch nie jemand da draußen im Weltall war?
Die Raumschiffe der Koalition waren ein paar Monate zuvor aufgetaucht, am Mittwoch, dem 4. Juni um 18:53 Uhr. Ich erinnere mich an die exakte Uhrzeit und ich werde niemals den Moment vergessen, in dem ich herausfand, dass wir nicht alleine im Universum sind. Ich war im Fitnessstudio auf dem Laufband, dreiundzwanzig Minuten meiner neunzigminütigen Session waren vorbei, als die Fernsehbildschirme an den Wänden plötzlich durchzudrehen schienen. Alle Sender zeigten, wie die Alien-Raumschiffe überall auf der Erde landeten und riesige, über zwei Meter große, gelbe Alien-Krieger in schwarzen Rüstungen aus den kleinen Spaceshuttles heraustraten und so taten, als hätten wir uns ihnen schon unterworfen.
Wie auch immer, sie sprachen unsere Sprachen und behaupteten, dass sie soeben eine Schlacht in unserem Sonnensystem gewonnen hatten. Sobald sie ein Kamerateam eines Fernsehsenders vor sich hatten, verlangten sie ein Treffen mit jedem bedeutenden Staatsoberhaupt. Ein paar Tage später bei einem Gipfeltreffen in Paris weigerten sich die Aliens, die Souveränität der einzelnen Länder anzuerkennen und forderten die Erde auf, ein einziges Führungsoberhaupt zu bestimmen, einen Stellvertreter, den sie als ‚Prime’ bezeichneten. Ein einziger Repräsentant für die ganze Welt. Die Staaten waren unbedeutend. Unsere Gesetze? Unbedeutend. Wir waren jetzt Mitglied der Koalition und mussten deren Gesetze befolgen.
Das Treffen wurde live auf der ganzen Welt in allen wichtigen Sprachen ausgestrahlt, und zwar nicht durch unsere Fernsehsender, sondern über unser Satellitennetzwerk, das sich in ihrer Kontrolle befand. Wütende und verängstigte Staatsoberhäupter im internationalen Fernsehen und in jedem Land der Erde?
Sagen wir einfach, das Treffen verlief ziemlich gut.
Mein Blut kochte, als ich zusah. Proteste brachen aus. Die Menschen waren verängstigt. Der Präsident hatte die Nationalgarde einberufen und jede Polizeidienststelle und Feuerwehrwache war zwei Wochen lang im Dauereinsatz. So lange hat es in etwa gedauert, bis die Menschen realisierten, dass die Aliens uns nicht einfach in die Luft jagen und nehmen würden, was sie wollten.
Und dann kam das: Bräute. Soldaten. Sie sagten, dass sie unseren Planeten nicht wollten und gaben vor, uns zu beschützen. Aber sie wollten, dass unsere Soldaten an ihrem Krieg teilnehmen und sie wollten menschliche Frauen, die mit ihren Kriegern schliefen. Und ich war die verrückte Schlampe, die sich freiwillig als erstes Menschenopfer zur Verfügung stellte.
Sex mit riesigen, gelben Aliens? Dafür waren die Bräute da, es ging um Sex mit den Alien-Partnern. Nicht mit einem Ehemann, sondern mit einem Partner. Wir kommen gleich dazu.
Ja, mit mir.
Der sarkastische Gedanke ließ mich erzittern und ich schüttelte meinen Kopf, um ihn loszuwerden. Ich war auf einer Mission, einem bedeutenden Auftrag. Der Gedanke an Sex mit einem dieser riesigen Krieger mit stattlicher Brust, goldener Haut und gebieterischem Ausdruck sollte mich nicht erregen. Ich wusste nicht, wem ich zugeteilt werden würde, aber allen Fernsehaufzeichnungen zufolge waren sie alle groß und sie waren alle sehr dominant.
Trotzdem war ich aufgeregt und hoffte auf dieser Mission wenigstens etwas Vergnügen zu finden. Falls nicht, dann würde ich es aushalten müssen. Aber wenn ich hin und wieder einen ihrer riesigen Schwänze reiten und einen atemberaubenden Orgasmus bekommen könnte, hätte ich daran nichts auszusetzen. Ich würde es als einen beruflichen Nebenverdienst ansehen. Ich würde mein Leben, mein Zuhause, meinen ganzen Heimatplaneten für die nächsten Jahre aufgeben. Ein paar ordentliche Orgasmen wären dafür nicht zu viel verlangt, oder?
Ich würde jahrelang meinem Land dienen und ich war zuversichtlich, dass ich mit jeder Situation klarkommen würde und mich an alles anpassen könnte. Ich war eine Überlebenskünstlerin und darüber hinaus nahm ich den Aliens ihre Geschichte nicht ab, genau wie meine Vorgesetzten vom Geheimdienst. Wo waren die Beweise? Wo steckten diese abscheulichen Hive-Kreaturen?
Die Befehlshaber der Koalition zeigten unseren Staatsmännern Videos, die jeder Teenager mit der passenden Software fabriziert haben könnte. Niemand auf Erden hatte je einen Hive-Kämpfer in Fleisch und Blut zu Augen bekommen und die Befehlshaber der Koalition weigerten sich, uns mit notwendigen Waffen und Technologien zur Selbstverteidigung zu versorgen.
Ich? Ich war schon immer skeptisch und extrem pragmatisch. Falls etwas erledigt werden musste, um mein Land zu verteidigen, dann tat ich es. Ich sorgte mich um die üblichen Bedrohungen wie den Terrorismus, die globale Erwärmung, den illegalen Waffenhandel, den Drogenschmuggel und internationale Hacker-Banden, die Übergriffe auf unsere Energieversorgungs- oder Finanzsysteme unternahmen. Und jetzt? Aliens. Ich konnte es immer noch nicht richtig glauben, obwohl ich mir stundenlang Videos und Interviews mit ihren riesigen, goldenen Befehlshabern vom Planeten Prillon Prime angeschaut hatte. Über zwei Meter reines Sexappeal.
Eine, ich hatte eine der Alienrassen gesehen, eine von angeblich hunderten. Sogar die Leute in der Bearbeitungszentrale, die Aufseher, waren Menschen, die höchstwahrscheinlich einer Gehirnwäsche unterzogen worden waren.
Für ein Erstkontakt-Szenario stellten sich die Prillon-Krieger nicht besonders überzeugend an. Man würde annehmen, sie hätten eine bessere Strategie für ihre Propaganda. Entweder das oder es war ihnen vollkommen egal, weil sie die Wahrheit sagten und eine äußerst aggressive, bösartige Alien-Rasse ähnlich der Borgs aus Star Trek wartete darauf, alles Leben auf der Erde zu vernichten.
Ich befürwortete die erste Theorie, aber wir konnten die zweite Möglichkeit nicht ausschließen. Die Erde wollte schließlich nicht assimiliert werden.
Meine Aufgabe? Die Wahrheit herauszufinden. Ins Weltall zu gehen, war der einzige Weg, um das herauszufinden. Im Moment nahmen sie noch keine Soldaten mit und ich ging glücklicherweise den anderen Weg: Das Programm für interstellare Bräute.
Meinen großen Tag hatte ich mir anders vorgestellt. Nein, ich wollte das Übliche: Ein lächerlich teures, weißes Kleid, Blumen, kitschige Harfenmusik und einen Haufen Familienmitglieder in der Kirche, die ich seit ganzen zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte und deren Verköstigung mich ein Vermögen kostete.
Apropos Hochzeit: Wie, zum Teufel, waren die Frauen vor mir angeblich mit Aliens verpartnert worden, wenn die Menschheit bis vor ein paar Monaten noch nicht einmal über deren Existenz Bescheid wusste?
„Wie geht es Ihnen?” fragte Egara, die Aufseherin. Mir wurde klar, dass ich wohl für ein paar Minuten ins Leere geschaut hatte, während sich die Gedanken in meinem Kopf im Kreise drehten.
„Wie es mir geht?” wiederholte ich.
Echt? Ich besann mich wieder meines Körpers. Meine Muschi war tropfend nass und der zerknitterte Krankenhauskittel unter mir war vollgesogen. Mein Kitzler pochte im Rhythmus meines Herzschlags und ich hatte gerade die zwei unglaublichsten Orgasmen meines Lebens. Es war ein toller Tag für eine Spionin.
„Wie Sie wissen, sind Sie die erste, menschliche Freiwillige im Programm für interstellare Bräute. Daher möchten wir gerne wissen, wie sie den Vorgang durchlebt haben.”
„Bin ich euer Versuchskaninchen?”
Alle Frauen lächelten, aber nur Aufseherin Egara schien auserwählt zu sein, mit mir zu sprechen. „In gewisser Weise, ja. Erzählen sie uns bitte, wie sie sich nach den Tests fühlen.”
„Ich fühle mich gut.”
Ich starrte auf ihre ernsten Gesichter und die Frau mit den dunklen Haaren, die mich aufgeweckt hatte, also Aufseherin Egara, räusperte sich.
„Während der, ähm Simulation—”
Ach, so nannten sie das also.
„—haben sie den Traum als Außenstehende erlebt oder fühlte es sich so an, als wären sie wirklich dort gewesen?”
Ich seufzte. Was sollte ich sonst tun? Ich fühlte mich so, als hätte ich gerade den geilsten Sex mit zwei enormen Alien-Kriegern durchlebt … und ich fand es einfach nur irre gut. „Ich war dort. Das alles ist wirklich passiert.”
„Es kam Ihnen also so vor, als ob sie die Braut gewesen wären? Hat Ihr Partner Sie genommen?”
Genommen? Das war viel mehr, als einfach nur genommen zu werden. Das war …wow.
„Männer. Ja.” Verdammt! Mein Nacken wurde heiß und meine Wangen liefen wieder pink an. Männer? Also zwei Partner. Wieso war mir das nur herausgerutscht?
Die Aufseherin Egara entspannte sich. „Zwei Partner, richtig?”
„Genau das habe ich gesagt.”
Sie klatschte einmal mit den Händen und ich drehte mich ihr zu, um einen Ausdruck der Erleichterung auf ihrem Gesicht zu erblicken. „Ausgezeichnet! Sie wurden Prillon Prime zugeteilt, alles scheint perfekt zu funktionieren.”
Ein großer, goldener Krieger für mich? Wie die aus dem Fernsehen? Meinetwegen. Und wie praktisch, dass ich nicht einer der anderen Rassen zugeteilt wurde. Ich fragte mich wirklich, ob es diese überhaupt gab.
Die Aufseherin wandte sich einer der anderen Frauen zu. „Aufseherin Gomes, bitte informieren sie die Koalition darüber, dass das Protokoll in die Rasse der Menschheit integriert wurde und voll funktionsfähig zu sein scheint. Innerhalb der nächsten Wochen sollten wir in der Lage sein, in allen sieben Zentralen freiwillige Bräute abzufertigen.”
„Einverstanden, Aufseherin Egara. Das mache ich gerne”, antwortete Aufseherin Gomes mit einem portugiesischen Akzent, „ich möchte gerne nach Rio zurückkehren, um meine Familie zu sehen.”
Die Aufseherin Egara seufzte erleichtert, entfernte sich von mir und holte einen Tablet-Bildschirm vom Tisch in der Ecke des Raumes, bevor sie zu mir zurückkehrte. „Okay, da Sie die erste Frau im Programm für interstellare Bräute sind, hoffe ich, dass Sie sich geduldig mit uns durch das Protokoll arbeiten werden.”
Sie lächelte und strahlte über das ganze Gesicht, als ob sie erfreut darüber sei, mich weg vom Planeten zu einem Alien-Ehemann schicken zu können, den ich noch nie kennengelernt hatte. Waren alle diese Frauen wirklich mit Aliens verheiratet worden? Warum waren sie dann diejenigen, die Fragen stellten? Ich wollte mehr erfahren. Bis vor ein paar Monaten waren Aliens nur kleine grüne Männchen in Filmen oder widerliche Kreaturen mit Tentakeln, die uns entweder jagten oder uns mit Larven bestückten und unseren Brustkorb explodieren ließen.
Igitt. Ich habe zu viele Science-Fiction-Filme gesehen. Jetzt, da ich total verängstigt war, entschloss ich, dass es ein guter Moment war, um einen Gang runter zu schalten. „Ähm… Ich muss mit meinem Vater reden, bevor wir weitermachen. Er wird sich Sorgen machen.”
„Oh, selbstverständlich!” Sie trat einen Schritt zurück und senkte das Tablet, sodass sie es unterm Arm hielt. „Sie sollten sich verabschieden, Amanda. Sobald wir mit dem Protokoll beginnen, werden sie umgehend fertiggemacht und abtransportiert.”
„Noch heute? Jetzt gleich?” Verdammt, darauf war ich nicht vorbereitet.
Sie nickte. „Ja, jetzt gleich. Ich hole ihre Familie.” Sie ließ mich alleine und die anderen Frauen folgten ihr eine nach der anderen. Ich starrte an die Decke, ballte meine Hände zu Fäusten und versuchte, ruhig zu bleiben.
Mein Vater? Nicht ganz. Er gehörte nicht zu meiner Familie, aber die Aufseherin wusste das nicht. Ich war zwei Monate lang nicht Zuhause in New York gewesen. Zuhause? Es war eher ein Apartment, in dem ich schlief, wenn ich nicht auf Mission war. Was praktisch … niemals vorkam. Aber gut, wenigstens würde ich es nicht vermissen.
Mein Chef hatte mich während meiner einzigen drei Ruhetage in den letzten drei Monaten angerufen und mich direkt von New York ins Pentagon einfliegen lassen, um mich zwei Monate lang intensiven Einzelgesprächen und Vorbereitungen zu unterziehen. Als ich in Miami landete, wurde ich mit einer Limousine abgeholt. Ich hätte wissen müssen, dass ich nicht mehr nach Hause zurückkehren würde, bevor die Abfertigung begann. Zum Teufel, ich wusste es, aber ein Teil meines kleinen Herzens hatte irgendwie gehofft, dass das alles eine Riesen-Verarsche war.
Aber nein. Und ich konnte nichts dagegen tun. Ich konnte dem Unternehmen nicht einfach so sagen, dass ich es nicht mehr machen wollte. Die Arbeit, die ich machte, konnte man nicht einfach verlassen. Es war zwar auch nicht wie bei der Mafia, aber als Geheimagent konnte man nicht einfach kündigen und dann als Lehrer an einer Schule arbeiten. Es gab immer einen neuen Auftrag. Einen Job. Eine neue Bedrohung. Einen neuen Feind.
Aber mich als Alien-Braut ins Weltall zu schicken? So etwas hatte es noch nicht gegeben. Immerhin wusste ich, warum sie mich ausgewählt hatten. Ich sprach fünf Sprachen fließend, war über fünf Jahre lang als Agentin aktiv gewesen und noch wichtiger, ich war alleinstehend, ohne Familie und hatte nichts zu verlieren. Meine Eltern waren tot und ich war weiblich. Anscheinend wollten die Aliens nur weibliche Bräute und ich fragte mich, ob einige von denen auch schwul waren. Verlangten die schwulen Krieger nach Bräuten? Oder machten sie einfach mit anderen Kriegern rum und fanden das in Ordnung?
So viele unbeantwortete Fragen. Deswegen brauchten sie mich.
Versuchskaninchen? Opferlamm? Nun, so könnte man es zusammenfassen.
Die schwere Tür schlug auf und mein Chef kam herein, gefolgt von einem Mann, den ich wiedererkannte, aber über den ich kaum etwas wusste. Beide trugen blaue Anzüge, weiße Hemden und je eine gelbe Krawatte und eine Krawatte mit Paisley-Muster. Ihr Haar war an den Schläfen ergraut und beide hatten einen Kurzhaarschnitt, wie es bei der Armee üblich ist. Es waren unscheinbare Männer, die man auf einem geschäftigen Bürgersteig niemals bemerken würde, außer man würde ihnen in die Augen blicken. Die beiden waren zwei der gefährlichsten Männer, die ich kannte und ich kannte in meiner Branche einige gefährliche Leute. Der Präsident hatte sie ausgewählt, um alles Erdenkliche zu bewerkstelligen und die Wahrheit über diese neue Alien-Bedrohung ans Licht zu bringen.
Anscheinend war ich nicht die Einzige, die diesen wir kommen, um euch zu retten, gebt uns nur eure Soldaten und eure Frauen-Schwachsinn, den die Aliens verbreiteten, nicht glaubte. Keine Regierung der Erde gab sich damit zufrieden und die USA und ihre Verbündeten waren entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. Und mit meiner gemischten Herkunft dank meines irischen Vaters und meiner halb-afrikanischen, halb-asiatischen Mutter waren sich alle einig, dass ich einen Großteil der Menschheit repräsentierte. Sie hatten verlangt, dass ich mich für diese Mission freiwillig zur Verfügung stellte.
So ein Glück.
„Amanda.”
„Robert.” Ich nickte dem schweigenden Herrn, der rechts neben ihm stand, zu und hatte keine Ahnung, ob ich überhaupt seinen echten Namen kannte. „Allen.”
Robert räusperte sich. „Wie lief die Abfertigung?”
„Gut. Die Aufseherin Egara sagt, dass ich an Prillon Prime vermittelt wurde.”
Allen nickte. „Hervorragend. Die Prillon-Krieger haben die Befehlsmacht über die gesamte Flotte der Koalition. Wir wurden auch darüber informiert, dass ihre Bräute bei den Kriegern auf den Kriegsschiffen bleiben, an den Fronten dieses angeblichen Krieges. Du müsstest Zugang zu Waffen, taktischen Informationen und den fortschrittlichsten Technologien haben.”
Fantastisch. Vor zwei Wochen, als ich dieser Mission zugestimmt hatte, wäre ich darüber erfreut gewesen. Aber jetzt? Mein Herz schlug etwas zu schnell, wenn ich daran dachte, was ich wirklich wollte, nämlich unbegrenzten Zugang zu brennend heißen, dominanten Körpern von Alien-Kriegern …
Robert verschränkte die Arme vor seiner Brust und blickte zu mir herunter. Er versuchte, das beschützende Gesicht einer Vaterfigur aufzusetzen. Ich hatte diese Geste schon vor Jahren durchschaut, aber ich spielte mit, als er fortfuhr: „Das Programm für Bräute scheint zu laufen, aber sie sind noch nicht bereit, unsere Soldaten in ihre Armee einzugliedern. Die Tests laufen noch für ein paar Tage. Sobald sie bereit sind, senden wir zwei unserer Männer, um die Truppe zu infiltrieren und deine Mission zu unterstützen. Die beiden Männer wurden bereits ausgewählt. Es sind gute Typen, Amanda. Sie sind vollkommen schwarz.”
„Verstanden.” Und das hatte ich. Schwarz bedeutete bei speziellen Operationen, die für die nationale Sicherheit entscheidend waren, dass sie offiziell nicht existierten. Sie entsendeten Supersoldaten, um alle Stützpunkte zu decken. Ich landete im Bett des Feindes und die Soldaten landeten in ihren Militäreinheiten ...
„Wie auch immer, du musst den tatsächlichen Umfang der Hive-Bedrohung feststellen und Waffen und technologische Schemata ihrer Raumschiffe sowie alles andere, was dir unter die Finger kommt, zur Erde zurücksenden.” Ich kannte meinen Auftrag, aber Robert zögerte nicht, ihn noch ein letztes Mal zu wiederholen.
Die Aliens hatten sich der Menschheit großzügig als Beschützer vor den Hives angeboten, aber sie weigerten sich wiederholt, ihre fortschrittlichen Waffen und Transporttechnologien mit der Erde zu teilen. Die Regierungen weltweit waren nicht erfreut darüber. Für die jahrzehntelangen Supermächte gab es nichts Vergleichbares. Sie waren die führenden Nationen der Welt und wurden plötzlich mit eingeklemmten Schwanz auf dem Rücksitz verbannt. Auf einmal gab es nicht nur uns Menschen. Es gab ein Universum voller Planeten und Rassen und Kulturen und … Feinden.
Robert hob seinen Arm und drückte meine Schulter. „Wir verlassen uns auf dich. Die ganze Welt zählt auf dich.”
„Ich weiß, Sir.” Bloß keinen Druck machen, richtig? „Ich werde sie nicht enttäuschen.”
Die Aufseherin Egara kehrte in diesem Moment zurück, ihr breites Lächeln und fröhliches Auftreten waren spröde und ein wenig zu aufgesetzt. Ich war mir nicht sicher, was sie von meinen beiden Besuchern hielt, aber was auch immer der Grund war, sie war nicht erfreut.
„Also Miss Bryant, sind Sie bereit?”
„Ja.”
„Meine Herren, würden Sie uns bitte entschuldigen?” Als die beiden Anzugträger verschwunden waren, wandte sie sich mit dem Tablet auf dem Schoß und einem freundlichen Lächeln auf den Lippen schließlich mir zu. „Alles in Ordnung? Mir ist klar, dass es schwierig sein kann, die Familie hinter sich zu lassen.”
Sie blickte über ihre Schulter in Richtung der geschlossenen Tür und mir wurde klar, dass damit Robert gemeint war, mein vermeintlicher Vater.
„Oh, ähm… ja. Alles in Ordnung. Wir stehen uns nicht besonders … nahe.”
Die Aufseherin begutachtete mich für einen Augenblick und sie musste erkannt haben, dass ich keine emotionale Reaktion zeigte. Sie fuhr fort: „Okay. Also um mit dem Protokoll zu beginnen – für die Aufzeichnung, sagen Sie uns bitte, wie Sie heißen.”
„Amanda Bryant.”
„Miss Bryant, sind Sie gegenwärtig oder waren Sie je verheiratet?”
„Nein.” Ich war einmal verlobt, aber das war zu Ende, sobald ich meinem Verlobten gesagt hatte, was ich beruflich mache. Ich hätte ihm nicht sagen dürfen, dass ich eine Geheimagentin bin. Wie dumm von mir ...
„Haben sie biologische Kinder?”
„Nein.”
Ohne mich anzublicken, tippte sie ein paar Mal auf ihren Bildschirm. „Ich bin verpflichtet, Ihnen mitzuteilen, Miss Bryant, dass Sie dreißig Tage lang Zeit haben, den Partner, der über das Vermittlungsprotokoll im Programm für interstellare Bräute für Sie ausgewählt wurde, zu akzeptieren oder abzulehnen.”
„Gut. Und wenn ich ihn ablehne? Was passiert dann? Werde ich zur Erde zurückgeschickt?”
„Oh nein. Es gibt kein Zurück zur Erde. Zu diesem Zeitpunkt gelten Sie nicht länger Bürgerin der Erde.”
„Moment, was?” Das gefiel mir überhaupt nicht. Ich durfte nie mehr zurückkehren? Niemals? Ich hatte gedacht, ich würde ein oder zwei Jahre im Einsatz verbringen und dann nach Hause kommen und ein paar Jahre an einem hübschen Strand viele Piña Coladas schlürfen. Jetzt konnte ich plötzlich nicht mehr zurückkommen? Keine Bürgerin der Erde mehr? Konnten sie das überhaupt machen?
Plötzlich zitterte ich, und zwar nicht aus Vorfreude oder Erregung, sondern aus Furcht. Niemand in der Zentrale hatte mir gesagt, dass ich nicht mehr wiederkommen würde. Sie mussten es gewusst haben. Verdammt, nach mehr als fünf Jahren im Dienst sendeten sie mich einfach ins Weltall als eine Art ... vornehmes Opfer? Diese Ärsche vom Geheimdienst hatten passenderweise vergessen, dieses eine, unbedeutende Detail zu erwähnen.
„Sie, Miss Bryant, sind jetzt eine Krieger-Braut für Prillon Prime. Sie unterstehen fortan den Gesetzen, Gepflogenheiten und den Schutzmaßnahmen des Planeten. Falls ihr Partner nicht akzeptabel ist, können Sie dreißig Tage lang einen neuen Primärpartner anfordern. Sie können mit dem Paarungsprozess auf Prillon Prime fortfahren, bis sie einen Partner finden, der akzeptabel ist.”
Ich zerrte an den Fesseln auf dem Tisch, wilde Gedanken schossen durch meinen Kopf. Konnte ich irgendwie entkommen? Konnte ich es mir anders überlegen? Für immer? Ich werde niemals zurückkommen? Die Tatsache, dass ich die Erde für immer verlassen würde, sickerte in meine Brust und ich bekam nicht mehr genügend Luft. Alles im Raum drehte sich.
„Miss Bryant— Oh, Schätzchen.” Aufseherin Egaras Hand fuchtelte ein paar Sekunden lang über das Tablet, bevor sie es hinter sich auf den Tisch legte. „Alles wird gut, Liebes. Ich verspreche es.”
Versprechen? Sie versprach mir, dass alles gut werden würde, während ich ins Weltall entsendet und nie … niemals mehr zurückkommen würde?
Die Wand hinter mir erleuchtete in einem eigenartigen, blauen Licht und mein Stuhl ruckte, als er anfing, sich seitwärts zu dem Licht hin zu bewegen.
Ich konnte nicht hinsehen. Stattdessen schloss ich die Augen und konzentrierte mich auf meine Atmung. Ich geriet nie in Panik. Niemals. Das war so untypisch für mich.
Allerdings hatte ich auch noch nie mehrere Orgasmen auf einem verdammten Laborstuhl gehabt. Und ich hatte mir noch nie vorgestellt, mit zwei Lovern gleichzeitig zu ficken. Ich hatte noch nichts Vergleichbares auf Erden erlebt. Würde es sich etwa genau so anfühlen? Würden meine beiden Männer mich derartig um den Verstand bringen?
Die Aufseherin legte sanft ihre warmen Finger um mein Handgelenk und ich blickte in ihr besorgtes Gesicht, als ich meine Augen wieder öffnete. Sie lächelte mich an wie eine Kindergärtnerin, die ein verängstigtes, vierjähriges Kind am ersten Schultag begrüßt.
„Machen Sie sich nicht zu viele Sorgen. Die Übereinstimmung lag bei neunundneunzig Prozent. Ihr Partner wird perfekt zu Ihnen passen und Sie zu ihm. Das System funktioniert. Sie werden bei Ihrem Partner aufwachen. Er wird sich um Sie kümmern. Sie werden dort glücklich sein, Amanda. Das verspreche ich Ihnen.”
„Aber—”
„Wenn Sie aufwachen, Amanda Bryant, wird Ihr Körper auf die Bräuche von Prillon Prime und auf die Wünsche Ihres Partners vorbereitet sein. Er wird Sie erwarten.” Ihre Stimme klang förmlicher, als ob sie ein weiteres Protokoll aufsagte.
„Stopp ... ich”, Meine Stimme stockte, als zwei große, metallische, mit riesigen Nadeln bestückte Arme auf beide Seiten meines Gesichts zuzukommen schienen. „Was ist das?” Ich klang panisch, ich konnte mich nicht zusammenreißen. Ich war kein Fan von Nadeln.
„Keine Angst, Liebes. Damit werden die neuronalen Verarbeitungseinheiten in das Sprachzentrum im Gehirn eingepflanzt. Dadurch können sie jede Sprache sprechen und verstehen.”
Heilige Scheiße, ich wurde also mit einer ihrer fortschrittlichen Technologien ausgestattet. Ich hielt still, als die zwei Nadeln sich in meine Schläfen genau über meinen Ohren bohrten.
Wenn es schiefging, könnte ich zurückkehren und Robert würde die verdammten Chips oder was auch immer das war, aus meinem Kopf herausschneiden. Das Schlimmste daran war, dass ich wusste, dass er das wirklich machen würde.
Was aber, wenn ich niemals zurückkehrte? Was passiert, wenn die Aliens die Wahrheit sagen? Was ist, wenn ich mich in meinen Partner verliebe …?
Mein Stuhl rutschte in eine kleine Öffnung und ich wurde mitsamt dem Stuhl in eine Wanne mit warmem, eigenartig blauem Wasser abgesenkt. „Ihre Abfertigung beginnt in drei … zwei … eins.”
Kommandant Grigg Zakar, Sektor 17 der Koalitionsflotte
Das Aufklärungsschiff der Hive raste an der rechten Flügelspitze meines Fighters vorbei und ich ließ es entkommen, denn ich war gerade mit dem größeren, schwer gepanzerten Angriffskreuzer vor mir beschäftigt.
„Das Kommandoschiff der Hive ist in Reichweite, ich greife an.” Ich informierte die Befehlshaber an Bord des Schlachtschiffs Zakar, meinem Schlachtschiff, damit sie den Rest der Flotte um meinen Angriff herum koordinieren konnten.
„Mach diesmal keine Dummheiten.” Die nüchterne Stimme in meinem Ohr gehörte zu meinem besten Freund und in diesem Sektor des Universums führenden Doktor, Conrav Zakar. Für mich hieß er schon immer nur Rav und Rav war zudem mein Cousin. Seit über zehn Jahren kämpften wir Seite an Seite und waren noch längere Zeit Freunde gewesen.
Die eine Seite meines Mundes verzog sich zu einem Schmunzeln. Selbst mitten im Kampf brachte mich der Alte zum Lachen.
„Falls doch, dann mach dich bereit, mich wieder zusammenzuflicken.”
„Irgendwann lasse ich dich ausbluten.” Er lachte und mein Schmunzeln verzog sich hinter der transparenten Maske meines Pilotenhelms zu einem breiten Grinsen.
„Das wirst du nicht.” Ich schüttelte angesichts seines schwarzen Humors den Kopf, als ich auf eine bekannte Schwachstelle an der Unterseite des Hive-Schiffs zielte und eine Sonarkanone abfeuerte, die diesen Bastard hoffentlich in Stücke riss. Zu meiner Rechten flogen zwei Kampfgeschwaderpiloten in Angriffsformation und feuerten zur gleichen Zeit mit Ionenkanonen. Das gleißende Licht des Angriffs wirkte fast erblindend.
Als das Hive-Schiff explodierte und vor meinen Augen in Stücke brach, ertönte ein Jubeln in meiner Kommunikationsausrüstung. Da waren noch einige Aufklärungsschiffe, die wir verfolgen und abschießen mussten, aber ich würde keine weiteren Cargoschiffe oder Transportstationen in diesem Sonnensystem mehr verlieren, zumindest nicht in der nächsten Zeit und nicht direkt vor meiner Nase.
„Gute Arbeit, Kommandant.” Ich hörte das Lächeln in Ravs Stimme. „Jetzt schwing deinen Arsch zurück auf das Schiff, wo er hingehört.”
„Mein Platz ist hier draußen, auf dem Schlachtfeld bei den Kriegern.”
„Nicht länger.” Die Stimme meines zweiten Kommandanten, Captain Trist, hallte durch meine Ohren und er machte keine Anstalten, seinen Unmut zu verbergen.
Mist. Er war so auf die Vorschriften bedacht, dass das Handbuch mit den Bestimmungen ihm anscheinend von hinten reingeschoben worden war.
„Trist, wenn ich die ganze Zeit auf der Kommandobrücke bleibe, würden Sie sich langweilen.”
„Sie gehen zu viele Risiken ein, Kommandant. Risiken, die Sie nicht auf sich nehmen sollten. Sie sind für fast fünftausend Krieger, Bräute und deren Kinder verantwortlich.”
„Captain, wenn ich heute sterben sollte, dann wären die Leute gut aufgehoben.”
Rav antwortete: „Nein. Sie würden General Zakar um Gnade anbetteln.”
„Verstanden. Ich bin auf dem Weg zurück zum Schiff.” Wenn ich getötet oder schlimmer noch, gefangen genommen und von der Hive kontaminiert würde, dann würde mein Vater, General Zakar, höchstwahrscheinlich hierherkommen und die Leitung des SchlachtschiffesZakar selbst übernehmen.Ich mochte abenteuerlustig sein, aber mein Vater war hart und gnadenlos. Würde er in den aktiven Dienst zurückkehren, dann würden sich die Verluste verdoppeln oder verdreifachen, und zwar auf beiden Seiten.
Wir setzten alles daran, die Hive in Schach zu halten und ihre Ausbreitung in diesem Sektor des Weltalls zu verhindern. Mein Vater würde versuchen, sie zu besiegen, sie zu verjagen. Die Hive würden darauf mit mehr Soldaten und mehr Aufklärern reagieren. Die Situation würde schnell eskalieren. Wir hatten es geschafft, sie auf mehrere Bereiche im Weltall zu verteilen und schwächten den Feind langsam, indem wir ihnen neue Opfer vorenthielten und gleichzeitig ihre Reihen ausdünnten. Das aggressive Vorgehen meines Vaters würde die gut durchdachte Strategie der Koalition zunichtemachen und Jahre der Planung und Umsetzung zerstören.
Mein Vater war zu arrogant und unnachgiebig, um auf die Vernunft zu hören. Das war schon immer so gewesen.
Ich hatte zwei jüngere Brüder, beide waren noch in der Kampfausbildung auf unserem Heimatplaneten Prillon Prime. Sie waren zehn Jahre jünger als ich und noch lange nicht bereit, in den Krieg zu ziehen. Mein Tod würde meinen Vater zwingen, seine Rolle als Berater des Primes aufzugeben und in den aktiven Dienst hier an der Front zurückzukehren. Die Alternative, nämlich den Namen „Zakar” zu streichen und unser Schlachtschiff einem anderen Krieger-Clan zuzuweisen, war undenkbar. Mein Vater würde eher sterben, als seine Familie entehrt zu wissen. Diese Kampftruppe trug den Namen Zakar seit über sechshundert Jahren.
Trist würde es hassen, seine Befehlsmacht zu verlieren und die Leute würden es hassen, weil … verdammt nochmal niemand den General abkonnte. Damit war bewiesen, dass ich am Leben bleiben musste. Ich war vielleicht nicht freundlich und verschmust, aber ich machte meine verdammte Arbeit.
Als Kommandant war ich nicht verpflichtet, Kampfeinsätze zu fliegen. Aber im Kommandantensessel zu sitzen, Befehle zu geben und anderen Kriegern dabei zuzusehen, wie sie an meiner Stelle starben, war nicht, was ich unter ‚ehrenhaft’ verstand. Wenn ich vorher gewusst hätte, wie verdammt schwierig es war, ein Schlachtschiff zu befehlen, dann hätte ich abgelehnt. Ich war der jüngste Kommandant seit hundert Jahren und viele behaupteten, ich sei der verwegenste. Die älteren Generäle bezeichneten mich als Draufgänger. Aber sie hatten keine Ahnung. Ich musste kämpfen. Ich brauchte den Kick. Manchmal wollte ich nicht überlegen, sondern kämpfen … oder ficken. Und da ich keinen Partner hatte, befriedigte das Kämpfen meine unbändige Wut. Jetzt, in diesem Moment, als die Mission erfolgreich war, müsste ich eigentlich beruhigt sein. Beruhigt. Aber das war ich nicht. Ich war weit entfernt davon.
Vielleicht könnte ein heißes, williges Weib mit weicher Haut und einer feuchten Muschi versuchen, mich davon abzubringen, diese Kampfeinsätze zu fliegen.
Die Aufklärungsteams der Hive hatten unseren Bereich seit mehreren Wochen infiltriert und sie entsendeten drei- bis sechsköpfige Teams, die durch unsere Verteidigungslinien hindurch schlüpften und Transportrelais und Cargo-Schiffe umzingelten und angriffen. Kurz gesagt, ließen sie mich zu Hause schlecht dastehen.
Jeden verdammten Abend erhielt ich eine Nachricht von meinem Vater, nachdem er den Tagesbericht des Geheimdienstes gelesen hatte. Er hatte es satt, dass mein Sektor in diesem Krieg weiter an Terrain verlor. Scheiß drauf.
Wenn der verklemmte Mistkerl mich heute Abend wieder kontaktiert, dann sollte er mir besser zur Rückeroberung dieses Sektors gratulieren.
Mein Blick wanderte auf den Ortungsmonitor zu meiner Linken, als ich meinen kleinen Fighter zurück zum Schlachtschiff, zu meinem Zuhause lenkte. Jep, das unförmige Raumschiff aus Metall war mein Zuhause. Die kleinen Explosionen auf dem Bildschirm und das jubelnde Kriegsgeschrei in meinen Ohren versicherten mir, dass die übrigen Schiffe der Hive verfolgt und zerstört wurden.
Ich ordnete das siebte Kampfgeschwader an, mit mir nach Hause zu fliegen, während die anderen beiden Kampfgeschwader die übrigen feindlichen Schiffe verfolgten und ausschalteten. Gefangene zu nehmen, stand nicht zur Option. Hatte die Hive jemanden getötet, konnten wir ihn nicht zurückholen. Diejenigen, welche die Integrationszentralen der Hive in einem Stück überlebten, waren für immer verloren und wurden in die Kolonie entsendet, um dort ihre letzten Tage als kontaminierte Krieger zu verbringen. Für den Rest unserer Leute waren sie gestorben.
Nein. Ich zog es vor, keine Gefangenen zu nehmen. Der Tod aber war eine Gefälligkeit, die ich dem Feind bereitwillig anbot.
„Kommandant, Achtung!” Die Warnung erfolgte im gleichen Moment, in dem der Kollisionsalarm meines Schiffes plötzlich ertönte. Das Warngeräusch war kaum hörbar, als mein Schiff unter mir zerfetzt wurde.
Der Fighter explodierte in einem grellen Lichtblitz. Mein Körper wurde in die Dunkelheit des Weltraums katapultiert, mein Fliegeranzug war das einzige, was mich am Leben erhielt. Die Wucht der Explosion und Kraft, mit der ich herausgeschleudert wurde, waren stärker als jedes Schleudertrauma und jeder wilde Ritt, den ich je unternommen hatte.
„Kommandant? Hören Sie mich?”
Ich war zu schnell, um mich zu orientieren, um den großen, rötlich-orangefarbenen Stern, der dieses Sonnensystem zusammenhielt im Auge zu behalten. Ich konnte nichts ausrichten oder stoppen. Der Druck auf meinen Organen schmerzte, ich hatte Schwierigkeiten mit dem Atmen und stöhnte, als ich versuchte bei Bewusstsein zu bleiben.
„Holt ihn da raus!”
„Noch ein Schiff!”
Ich verlor den Überblick über die Stimmen, als eine Explosion aus Licht und Hitze von meiner linken Seite aus über mich hereinbrach. Als das Hive-Schiff um mich herum explodierte, rasten die Trümmer so schnell an mir vorbei, dass ich ihnen mit meinen Augen nicht folgen konnte.
Ein scharfer, stechender Schmerz entbrannte in meinem Oberschenkel und ich presste die Zähne zusammen, als mein Anzug mit einem zischenden Geräusch an Druck verlor und die wertvolle Luft mein Blut kühlte. Das Selbstreparationssystem des Anzugs fing sofort an, die Versiegelung wieder zu schließen und mich am Leben zu halten. Aber ich fürchtete, dass es nicht schnell genug gehen würde.
Ich trudelte weiter und schloss meine Augen, um mich einzig auf das hitzige Gespräch in meinem Helm zu konzentrieren. Mir wurde übel und die Galle kam mir hoch.
„Captain, er wurde getroffen. Sein Anzug ist beschädigt.”
„Wie lange ist das her?”
„Weniger als eine Minute.”
„Transporter, könnt ihr ihn festmachen?” fragte Trist.
„Nein, Sir. Die Explosion hat seinen Transport-Beacon zerstört.”
„Wer ist in der Nähe? Captain Wyle, wie sieht’s bei ihnen aus?”
„Wir haben sechs neue Hive-Fighter ausgemacht. Sie fliegen direkt in seine Richtung.”
„Fangt sie ab.” Das war Trist.
„Verstanden.” antwortete Captain Wyle.
„Nein!” Ich stöhnte, als Wyle dem vierten Kampfgeschwader umgehend anordnete, in einer Kamikaze-Aktion die sich nähernden Hive-Fighter zu stoppen.
„Verdammt! Holt ihn da raus. Sofort!” Trists Gebrüll tat mir im Kopf weh.
Die Alarmsignale meiner Körpersensoren piepten, als ob ich nicht selber wüsste, dass mein Blutdruck zu hoch und mein Herzschlag viel zu schnell waren.
„Ich nehme den Lazarett-Kreuzer.” Das war Rav.
„Keine Zeit. Wyle, hol ihn mit einem Traktorstrahl.”
„Sein Anzug könnte der Belastung nicht standhalten”, antwortete Rav.
„Entweder das oder die Hive kriegen ihn”, argumentierte Trist.
Daraufhin beschloss ich, mich einzuschalten. „Verdammt”, zischte ich, „Wyle, tu es.” Lieber explodiere ich in eine Million Stücke, als im Cyborg-Kollektiv der Hive zu enden.
„Ja, Sir.”
Die Energie von Captain Wyles Traktorstrahl traf mich wie eine Ziegelwand und presste meine Stirn in meinen Helm. Übel.
Ich sah Sternchen und schrie vor Höllenqualen. Es fühlte sich so an, als ob mein gesamtes linkes Bein am linken Knie abgerissen würde. Von überall her ertönten Explosionen und ich zählte sie, um bei Bewusstsein zu bleiben.
Als ich bei fünf angekommen war, wurde alles um mich herum schwarz.
Doktor Conrav Zakar, Schlachtschiff Zakar, Krankenstation
„Ist er tot?” Die Stimme des neuen Sanitätsoffiziers zitterte und ich hatte keine Zeit, ihn nach seinem Namen zu fragen. Es war mir auch egal.
„Halt’s Maul und hilf mir gefälligst, ihn aus dem Fliegeranzug herauszubekommen.” Die standardgemäßen Fliegeranzüge der Koalition waren aus fast unzerstörbarem, schwarzen Panzermaterial und wurden mit spontanen Materiegeneratoren oder MGs auf unserem Schiff erzeugt. Ich benutzte ein Laserskalpell, um damit einen Ärmel abzuschneiden, bevor mich der nächste Vorschlag des jungen Offiziers wieder auf den Boden brachte.
„Warum legen wir ihn nicht auf die MG-Unterlage und beauftragen das Schiff, die Panzerung zu entfernen?”
Genial. Das hieß nicht, dass ich den Kerl mochte. „Wir verlegen ihn.”
Ich fasste meinen Cousin und besten Freund unter die Schultern und wuchtete ihn mit meiner gesamten Kraft eines Prillon-Kriegers hoch. Ich hätte ihn alleine tragen können, aber mein Assistent machte einen Schritt nach vorne und hob Grigg unter seine Knie.
Er würde jetzt nicht verrecken. Er hatte da draußen im Kampf ganze Arbeit geleistet und jetzt war ich an der Reihe, meine Arbeit zu machen. Wenn er seinen Kommandoposten nicht verlassen hätte, wäre ich jetzt gerade mit den anderen am Feiern, anstatt ihn ins Leben zurückzuholen. Aber es war jetzt nicht der Moment, darüber nachzudenken. Dämlicher, starrköpfiger Scheißkerl.
Wir transportierten ihn so vorsichtig wie möglich auf eine pechschwarze Unterlage, wo die blass-grünen Rasterlinien der Scan-Sensoren des MGs rasch damit anfingen, Griggs Panzerung zu untersuchen, damit wir sie schrittweise entfernen konnten. Die äußere Hülle von Griggs Panzerung hatte so viele Mikroverletzungen, dass sie flauschig und nicht glatt und hart aussah. Blut tropfte aus seinem linken Stiefel und machte am Boden ein spritzendes Geräusch, dass mich mit den Zähnen knirschen ließ. Sein Helm war derartig verbogen, dass ich ihn nicht entsichern und abnehmen konnte. Das Visier vom Helm war zersplittert und tausend winzige Risse versperrten mir die Sicht auf Griggs Gesicht.
Wenn die Biosensoren nicht angezeigt hätten, dass er noch lebte, dass sein Herz immer noch schlug, hätte ich es niemals für möglich gehalten, dass irgendjemand in einer derartig zerstörten Panzerung überlebt hätte.
Ich legte meine Hand auf die Steuerung und befahl dem Schiff, Griggs Panzerung zu entfernen. Ungeduldig wartete ich, als das blass-grüne Leuchten seinen Körper umhüllte.
Als das Licht endlich erlosch, lag Grigg nackt und blutend auf der Unterlage und mein Herz stockte.
„Verdammt, Grigg. Du bist am Arsch.” Grigg war blutverschmiert, seine eigentlich dunkle, goldene Haut hatte fast überall einen eigenartigen orange-roten Stich. Sein linkes Bein war oberhalb des Knies bis zum Knochen durchtrennt und Blut sudelte mit jedem Herzschlag auf den Boden.
Ich fiel auf die Knie und legte einen Druckverband an, um die Blutung zu stopppen. Das würde ihn nicht heilen, aber es würde die Verletzung davon abhalten, weiter auszubluten während ich seinen sturen Arsch zum ReGen-Block trug.
„Ich brauche mehr Leute hier!” rief ich. Helfer und andere Techniker kamen hinzugeeilt. Helft mir. Vorsicht mit seinem Bein.” Ich hob in wieder an den Schultern hoch und versuchte, seinen Kopf davon abzuhalten, wie ein loser Puppenkopf abzuknicken. Weitere Hände kamen zur Hilfe und er wurde zügig vom Tisch gehoben.
„ReGen-Block?”
„Ja. Sofort.”
Wir bewegten uns gleichzeitig und schlurften schnell zu dem großen Ganzkörpertank, welcher zur Behandlung der kritischsten Verletzungen verwendet wurde.
„Sollten wir ihn nicht erst betäuben?”
„Sei ruhig oder verschwinde”, raunte ich.
„Ja, Sir.”
Die Tür der Krankenstation öffnete sich und Captain Trist trat herein. Er warf einen Blick auf Grigg und stoppte abrupt. „Ist er tot?”
„Nein. Aber das ist er bald, falls wir ihn nicht in den ReGen bekommen.”
Trist trat zwischen zwei Technikern nach vorne und half uns, Grigg an der Hüfte hochzuheben. Wäre Grigg ein durchschnittlicher Prillon-Krieger, dann wären nicht fünf von uns nötig, um ihn hochzuheben. Aber er war ein verdammter zwei-Meter-fünfzehn großer Gigant. Grigg war wie alle Mitglieder der Kriegerklasse auf Prillon Prime ein Riesenkerl, der aus beinahe dreihundert Pfund harter, magerer Muskelmasse bestand. Zum Krieger geboren war die Prillon-Rasse größer und stärker als die meisten Rassen in der Koalition. Und die Familie Zakar? Nun, Grigg und ich gehörten zu einem der ältesten Krieger-Clans des Planeten. Er war genetisch dazu veranlagt, ein großer Kerl zu sein.
Ich atmete erleichtert aus, als wir den Kommandanten in das hellblaue Licht des ReGen-Blocks herabließen. Die transparente Abdeckung schloss sich automatisch über Griggs ramponierten Körper, die Sensoren nahmen sofort ihre Arbeit auf. Wir traten zurück und musterten die offenen Verbrennungen und Schnittwunden, die auf seinem Gesicht deutlich zu sehen waren.
„Zum Glück hat er nicht das rechte Auge verloren.” Der Sanitätsoffizier, der mich unterstützt hatte, glitt routiniert über das Kontrollpanel und nahm entsprechende Einstellungen vor, damit Griggs Heilungsprozess so schnell voranging, wie es sein Körper erlaubte.
„Er hat Glück, dass er nicht tot ist.” Trist schlug seine blutverschmierte Handfläche auf die transparente Abdeckung.
Er drehte sich zu mir, aber ich schüttelte den Kopf. „Fragen Sie nicht mich.”
„Du bist sein erster Mann. Ein Familienmitglied. Kannst du ihn verdammt nochmal nicht im Griff behalten? Er kann so nicht weitermachen.” Trists hellgelbe Haut lief vor Wut dunkel-gold an. „Er ist der Kommandant dieser Kampfgruppe und kein Infanterist oder Fighter-Pilot. Wir können uns nicht erlauben, ihn zu verlieren.”
„Er inspiriert die Truppe.” Der Sanitätsoffizier auf der anderen Seite des ReGen-Blocks sprach voller Ehrfurcht in seiner Stimme. „In der Cafeteria reden sie über ihn. Überall reden sie über ihn.”
„Müssen sie hier anwesend sein?” fragte Trist.
Der Sanitätsoffizier blickte auf das Kontrollpanel. „Der Kommandant erholt sich ordnungsgemäß. Alle Protokolle für seine Regeneration wurden festgelegt.”
„Müssen sie anwesend sein?” wiederholte Trist.
„Technisch gesehen, nein.” Der junge Rekrut sah geschockt aus und die Furcht vor Trist ließ seine blasse Haut fast so grau wie seine Uniform werden. Mit gutem Grund. Der Captain war fast genauso groß wie Grigg und doppelt so gemein.
„Lassen sie uns allein.”
Binnen Sekunden war ich allein mit dem Captain, der sich auf einen Stuhl in der Ecke des Raumes fallen ließ. „Wie können wir ihn aufhalten? Er verhält sich wie ein Wahnsinniger. Verdammt, als verwandelte er sich in eine wilde Bestie, wie Atlan der Berserker.”
Als die Gefahr vorbei war, mischten sich in mir Gefühle der Wut und Erleichterung, als ich mich neben Trist niederließ und wir beide den besinnungslosen Körper des Kommandanten im Auge behielten. An unseren Händen und Uniformen klebte Blut.
„Wir können ihn nicht aufhalten.” Ich starrte herunter auf meine blutigen Handflächen und wollte Grigg am liebsten damit würgen. Ich liebte ihn wie einen Bruder, aber der Zorn seines Vaters ließ ihn zu weit gehen. Er nahm zu viel Risiko in Kauf. Er spielte ein sehr gefährliches Spiel und war dabei, es zu verlieren. Er hatte überlebt, also war es kein totaler Verlust, aber beim nächsten Mal? Und danach? Irgendwann würden ihn die Wahrscheinlichkeiten einholen. Beim nächsten Mal wird er vielleicht wirklich draufgehen.
Ich hatte genug davon. Trist hatte genug davon.
Ich hatte schon oft darüber nachgedacht und nur eine Lösung leuchtete mir ein, ich hatte das aber zuvor noch nie angesprochen. Grigg und ich hatten keine Geheimnisse voreinander, aber diese Angelegenheit behielt ich für mich. Ich zog sie in Erwägung. Ich hatte sie in der Vergangenheit verworfen. Jetzt aber, als er in einem ReGen-Block war und eine durchtrennte Oberschenkelarterie, einen Oberschenkelbruch, eine schwere Gehirnerschütterung und wer weiß, was sonst noch alles versorgen ließ, war es an der Zeit.
„Wir werden ihn nicht aufhalten können, aber seine Partnerin könnte es.”
Trist streckte die Beine vor sich aus. „Er hat keine Partnerin.”
Langsam neigte ich mich ihm zu. „Dann müssen wir ihm eine besorgen.”
Trist funkelte mich an. „Wie stellen wir das an?”
Ich stand auf und schritt umher. „Sie haben jetzt die Befehlsmacht.”
Die Rangfolge in der Befehlsmacht wurde am ersten Tag in der Kampfausbildung gelehrt. Ich musste es Trist nicht erklären. „Und?”
„Er ist ein Kommandant der Koalitionsflotte. Er ist berechtigt, eine geeignete Partnerin über das Programm für interstellare Bräute anzufordern. Beauftrage mich, ihm eine passende Partnerin zu finden. Beauftrage mich damit, ihn durch das Auswahlprotokoll gehen zu lassen.”
Trist machte große Augen. Er lebte sein Leben nicht am Abgrund, so wie Grigg es tat. Er durchdachte alles gründlich und systematisch.
„Und wenn er aufwacht?”
Ich grinste. Das hatte ich mir auch gründlich und systematisch überlegt.
„Der Vorgang geschieht unbewusst. Es ist wie ein Traum. Er wird sich an nichts erinnern, bis es schon zu spät sein wird. Er wird nichts davon erfahren, bis seine Partnerin in Fleisch und Blut eintrifft.”
Trist lächelte. Heilige Scheiße, der Mann lächelte. Ich hatte ihn noch nie zuvor lächeln sehen und dachte, sein Gesicht sei verletzt oder dauerhaft in einem wohlwollenden Ausdruck festgefroren.
„Und wird er zu sehr damit beschäftigt sein, sie zu ficken und sich um nichts Anderes mehr kümmern – oder um in Schwierigkeiten zu geraten.” Trist starrte mich fünf Sekunden lang an, bevor er anfing, sich kaputt zu lachen.
Das Geräusch schockierte mich dermaßen, dass ich seine Worte nicht verarbeiten konnte.
„Tun sie es, Doktor. Besorgen sie ihm eine Partnerin. Das ist ein Befehl.”
Kommandant Grigg, Privatquartiere, Schlachtschiff Zakar
Die zehnte Nacht in Folge starrte ich unruhig auf die Decke über meinem Bett. Ich wartete. Auf sie.
Ich wusste nicht, wer sie war. Eine Göttin, vielleicht? Eine Fantasiegestalt? Ein Abbild, das durch meine Begegnung mit dem Tod heraufbeschworen wurde?
Ich wusste nur, dass mein Schwanz steinhart war und dass ihre weiche Haut und die enge, feuchte Wärme ihrer Pussy mich in meinen Träumen heimsuchten, bis ich stöhnend und schweißgebadet aufwachte und mich gezwungen sah, selber an meinem harten Schaft Hand anzulegen, um die Spannung loszuwerden. Es brauchte nicht viel, vielleicht ein oder zwei Stöße und ich kam wie ein brünstiger Jüngling.
Ich konnte sie nicht vergessen.
Selbst jetzt, während der vierten Schicht und letzten Schicht, während die meisten meiner Leute auf dem Schiff schliefen, fand ich keine Ruhe. Ich habe nicht geruht, seit ich unter Ravs Stirnrunzeln und Captain Trists bösem Blick in dem ReGen-Block aufgewacht bin. Sie verloren kein Wort über meine jüngste Begegnung mit dem Tod. Das war nicht nötig. Mein Vater hatte zwei Stunden lang getobt, bis sein Gesicht vor Wut leuchtend orange war und ich befürchtete, dass meine Ohren wieder zu bluten anfingen. Schon wieder.