Die Kraft des Fühlens - Ilse Sand - E-Book

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Ilse Sand

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Beschreibung

Jede(r) Fünfte ist besonders empfindsam oder, wie man mittlerweile sagt, hochsensibel. Ein vielfach bewährter Test macht es den Leserinnen und Lesern dieses Praxisbuches leicht, herauszubekommen, ob sie dazu gehören. Wie aber lässt sich die vermeintliche Schwäche in eine Stärke verwandeln? Wie werden hochsensible Menschen glücklich? Auch dazu macht die bekannte dänische Psychotherapeutin zahlreiche neue, im Alltag erprobte Vorschläge. Hochsensible Menschen haben ein besonders empfindliches Nervensystem. Es fällt ihnen schwerer als anderen, unangenehme oder belastende Eindrücke auszublenden. In stressigen Situationen reagieren sie stärker und werden schneller krank. Dafür nehmen sie mehr Abstufungen wahr, besitzen eine rege Fantasie und eine ausgeprägte Vorstellungskraft. Für ihr Wohlergehen benötigen sie vor allem ein verlässliches Umfeld und eine wohldosierte Reizstruktur. Dann steht ihrem Wohlbefinden wenig im Wege. Womöglich ist ihr Glücksempfinden sogar intensiver als das "gewöhnlicher" Menschen.

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Ähnliche


Ilse Sand

Die Kraft des Fühlens

Hochsensibilitäterkennen und positiv gestalten

Aus dem Dänischen von Annette Elisabeth Doll

C.H.Beck

Zum Buch

Die eigene Empfindsamkeit erkennen und verstehen, nutzen und gestalten – wie aus einer vermeintlichen Schwäche eine Stärke wird. Der Bestseller aus Skandinavien.

Ein feinfühliger und kompakter Wegweiser zu den Wurzeln der hochsensiblen Persönlichkeit und eine Anleitung, sich selbst lieben zu lernen.

Mit dem vielfach bewährten Persönlichkeitstest «Wie sensibel bin ich?»

Über die Autorin

Ilse Sand hat Theologie studiert, über C. G. Jung und Søren Kierkegaard geforscht und eine Ausbildung als Psychotherapeutin absolviert. Sie arbeitet in Dänemark als Supervisor, Coach und Therapeutin. Ihr Buch ist in Dänemark und Schweden ein Bestseller und wurde in 15 Sprachen übersetzt.

Inhalt

Vorwort

Einleitung

1  Der hochsensible Charakter

Zwei verschiedene Typen derselben Spezies

Hochsensible nehmen mehr Reize auf und reflektieren diese intensiver

Empfindlich gegenüber Sinneseindrücken

Empfänglich für die Stimmungen anderer

Gewissenhaft

Ein reiches Innenleben

Natürliches geistiges Interesse

Eine andere Strategie

Langsam und wohlüberlegt

Der Hochsensible, der ständig nach neuen Reizen sucht

Introvertiert oder extrovertiert

Die Vor- und Nachteile von Typeneinteilungen

2 Hohe Erwartungen an sich selbst und ein geringes Selbstwertgefühl

Persönliche Lebensregeln

Hohe Erwartungen an sich selbst

Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen

Warum es Hochsensiblen häufig an Selbstwertgefühl mangelt

Ein geringes Selbstwertgefühl und hohe Erwartungen an sich selbst bedingen einander

Der Teufelskreis

Es ist schwer, die Ansprüche an sich selbst herunterzuschrauben

Die Angst davor, verlassen zu werden

Die Aufwärtsspirale

Den Schritt wagen

3  Richten Sie Ihr Leben nach Ihrem Charaktertyp aus

Geben Sie Ihrer Sensibilität Raum

Grenzen setzen

Wenn Gäste nicht gehen wollen

Wenn Sie etwas ablehnen müssen, was Sie gerne tun würden

Ratschläge und Tipps gegen Überstimulation von außen

Ein paar Ratschläge für den Schlaf

Wasser, Bewegung und Körperkontakt helfen

Das Wort ergreifen hilft gegen Überstimulation

Ratschläge und Tipps gegen Überstimulation aus dem eigenen Inneren

Von der eigenen Sensibilität erzählen

4  Wie Sie am meisten Freude aus Ihrer Beziehungs- und Präsenzfähigkeit ziehen

Hochsensible bevorzugen qualitativ hochwertige Beziehungen

Verschaffen Sie sich Pausen

Sorgen Sie für einen Dialog anstelle eines Monologs

Finden Sie heraus, welche Resonanz Sie geben oder bekommen möchten

Wie Sie ein Gespräch vertiefen – und es auch wieder oberflächlicher werden lassen können

Das Gespräch vertiefen

Zurück zur Oberflächlichkeit

Vier Kontaktebenen

Ebene 1: Plaudern (Smalltalk) und Oberflächlichkeit

Ebene 2: Gemeinsame Interessen

Ebene 3: Vertrauen

Ebene 4: Direkte Beziehung

Wie man sich von einer Ebene zur anderen bewegt

Wie sensiblen Menschen dieses Modell hilft

5  Der Umgang mit Wut – mit der eigenen und mit der anderer

Hochsensible bedienen sich einer anderen Strategie, mit Wut umzugehen

Bedienen Sie sich Ihres Einfühlungsvermögens und Ihrer Reflexionsfähigkeit

Wann man Wut nicht mit Empathie begegnen sollte

Wenn es Ihnen nicht gelingt zu sagen, was Ihnen nicht gefällt

Hoffnung und Wünsche

Wenn die Wut Ohnmacht und Trauer überdeckt

Vermeiden Sie es zu moralisieren

6  Schuld und Scham

Reale Schuld

Übertriebene Schuldgefühle

Konkrete Arbeit mit Schuldgefühlen

Schamgefühle

Wenn man sich für seine Sensibilität schämt

7  Lebenssituationen

Beziehungsschwierigkeiten

Hochsensible Eltern

8  Psychische Leiden

Anfälligkeit für Angstzustände und Depressionen

Angst ist ein natürliches Gefühl

Müdigkeit und Depression

Gefühle und Gedanken hängen eng zusammen – das kognitive Grundmodell

Manchmal sollten Sie mit dem Schlimmsten rechnen

Hochsensibilität ähnelt einer Angststörung

Einem sensiblen Nervensystem können andere Ursachen zugrunde liegen

9  Entwicklung und Wachstum

Hochsensible in der Psychotherapie

Liebe dich selbst – unterstütze dich selbst

Mitgefühl für sich selbst aufbringen

Versöhnung

Die Freude der Selbstfindung

10  Forschung zu Hochsensibilität

Heftige Reaktion auf äußere Reize

Eine neue Bezeichnung

Erbe und Milieu

Testergebnisse

Nachwort

Ein Geschenk für Hochsensible

Anhang

Ideensammlung

«Wie sensibel bin ich?»

Dank

Literaturhinweise

Dänischsprachige Literatur

Englischsprachige Literatur

Deutschsprachige Literatur

Fußnoten

«Dieser Betrag an Empfindsamkeit ist eine überaus häufige Beigabe einer Persönlichkeit […]. Einzig, wenn schwierige und ungewohnte Situationen kommen, pflegt sich der Vorteil in einen oft recht großen Nachteil zu verkehren, indem dann die ruhige Besinnung durch unzeitgemäße Affekte gestört wird. Nichts wäre aber unrichtiger denn diesen Betrag an Empfindsamkeit als einen eo ipso krankhaften Bestandteil eines Charakters zu werten. Wenn dem wirklich so wäre, so müßte man wahrscheinlich etwa ein Viertel der Menschheit als pathologisch betrachten.»

C. G. Jung: Versuch einer Darstellung der Psychoanalytischen Theorie

Vorwort

Dieses Buch wendet sich an hochsensible Menschen und andere ähnlich empfindsame Naturen. Es wurde aber auch für deren Angehörige geschrieben sowie für Arbeitgeber und Therapeuten, die mit solchen Menschen zu tun haben.

Als Pfarrerin und später als Psychotherapeutin bin ich im Laufe der Zeit vielen verschiedenen Menschen begegnet. Im Gespräch mit Hochsensiblen bekam ich immer wieder zu hören, wie hilfreich es für sie sei, etwas über diese Charaktereigenschaft zu erfahren. Und bei meinen Seminaren und Vorträgen für Hochsensible merkte ich, wie wichtig es für den einzelnen Betroffenen ist, anderen Hochsensiblen zuzuhören und Erlebnisse und Erfahrungen mit ihnen zu teilen.

Deswegen habe ich mich dazu entschlossen, Äußerungen von Kursteilnehmern und Klienten viel Platz in diesem Buch einzuräumen. Sie bringen zum Ausdruck, wie es heutzutage Hochsensiblen ergeht. Alle, die zu Wort kommen, sind hochsensibel, aber auch andere empfindsame Menschen werden sich in dem einen oder anderen Beispiel wiedererkennen.

Ich habe häufig erlebt, dass Menschen sich mit ihrer Hochsensibilität ausgesöhnt und dadurch regelrecht aufgerichtet haben und mutiger wurden, zu sich selbst zu stehen. Ich hoffe, dass dieses Buch dazu beitragen kann.

Das erste Kapitel beschreibt den hochsensiblen Charakter an sich. Menschen sind sehr verschieden und so verhält es sich auch mit Hochsensiblen. Sind Sie hochsensibel, werden Sie sich wahrscheinlich bisweilen in vielen Beschreibungen wiedererkennen, während anderes Ihnen fremd erscheinen mag. Auch wenn aber nur einzelne Züge auf Sie zutreffen, werden Sie dennoch davon profitieren, einigen Ratschlägen dieses Buches zu folgen.

Die einzelnen Kapitel können unabhängig voneinander gelesen werden. Wenn Ihnen einige Kapitel des Buches entweder zu theoretisch sind oder Ihnen zu simpel erscheinen, überspringen Sie diese einfach.

Am Ende des Buches können Sie Ihre eigene Sensibilität anhand eines in Dänemark neu entwickelten Tests einschätzen. Außerdem finden Sie dort Vorschläge für Beschäftigungen, die sensiblen Menschen Freude machen und guttun. Die Liste beinhaltet sowohl Ideen, wie Sie sich selbst inspirieren und herausfordern können, wenn Sie viel Energie haben, als auch Vorschläge für Aktivitäten, die Ihnen guttun, wenn Sie überstimuliert sind.

Einleitung

Besonders einfühlsam oder hochsensibel zu sein, ist sowohl eine Einschränkung als auch eine Gabe. Viele Jahre lang habe ich nur die Einschränkung gesehen. Mir war bewusst, dass ich manchmal weniger ertragen konnte als die meisten anderen. Bevor ich von Hochsensibilität erfuhr, sah ich mich selbst als introvertiert an.

Wenn ich an der Volkshochschule und bei anderen Gelegenheiten Seminare gab, sagte ich den Kursteilnehmern, dass ich mich in der Pause auf mich konzentrieren und mich ausruhen müsse. Ich stieß dabei auf viel Verständnis. Es gab immer Kursteilnehmer, die danach zu mir kamen und erzählten, dass es ihnen genauso gehe und es angenehm sei, dass ich dies ganz offen ansprechen würde.

Was eine Einschränkung in einer Hinsicht bedeutet, erweist sich als besondere Fähigkeit in anderer Hinsicht. Mein Inneres ist äußerst produktiv. Mir fehlte es nie an Inspiration oder Ideen für einen Kurs. Vor diesem Hintergrund konnte ich Jahr für Jahr die Teilnehmer meiner Kurse und Vorträge begeistern.

Viele (hoch-)sensible Menschen haben ein geringes Selbstwertgefühl. Sie sind dadurch geprägt, dass sie in einer Kultur leben, in der ganz andere Verhaltensweisen geschätzt werden. Einige Hochsensible berichten, dass sie ihr ganzes Leben lang darum gerungen haben, genauso «frisch und munter» zu sein, wie andere es von ihnen erwarten. Und erst als sie in Rente gingen, erfuhren sie Akzeptanz dafür, langsam und nachdenklich zu handeln.

Sie haben sicherlich häufig gehört, dass Sie aufhören sollen, sich Sorgen zu machen, Sie sollen sich eine dickere Haut zulegen und dieselben Dinge mögen wie die meisten anderen. Es fällt nicht leicht, sich selbst zu lieben, wenn man sehr sensibel ist und immer wieder dazu aufgefordert wird, anders zu sein. Vielleicht haben Sie versucht, sich zu ändern, um die Erwartungen der anderen zu erfüllen. Doch stattdessen müssen Sie lernen, sich selbst so anzuerkennen und wertzuschätzen, wie Sie sind. Ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung besteht darin, dass Sie Qualität statt Quantität für sich selbst als Maßstab setzen. Sie schaffen vermutlich nicht genauso viel wie die meisten anderen. Doch die Qualität dessen, was Sie tun, ist vermutlich ausnehmend hoch. Was Ihnen an Ausdauer fehlt, machen Sie durch Tiefe wett.

Viele Jahre habe ich mich mit anderen verglichen und gemerkt, dass ich den Anforderungen nicht gewachsen war – dafür schämte ich mich. Ich musste an mir arbeiten, um mich auf meine Ressourcen und Fähigkeiten zu besinnen und nicht auf das, was ich nicht kann.

Vielleicht beschäftigen auch Sie sich vor allem mit dem, was Sie nicht können. Das ist nämlich häufig das, was als Erstes ins Auge sticht. Vielleicht fühlen Sie sich in Gesellschaft nur kurze Zeit wohl. Das merken Sie selbst, und auch andere merken das und stellen die unangenehme Frage: «Willst du etwa schon nach Hause?» Darüber vergessen Sie vielleicht, sich zu freuen, dass es Ihnen in der Kürze der Zeit gelungen ist, so gute Kontakte zu knüpfen. Eine widerstandsfähigere Person hätte dafür möglicherweise eine ganze Nacht benötigt.

Ich hoffe, dass dieses Buch Hochsensiblen und anderen besonders empfindsamen Naturen dabei hilft, ihre Fähigkeiten und ihr Können in den Vordergrund zu stellen.

1  Der hochsensible Charakter

Zwei verschiedene Typen derselben Spezies

Es gibt Zahlen, wonach fast jeder Fünfte besonders empfindsam – oder wie man mittlerweile sagt: hochsensibel – ist. Dies gilt nicht nur für Menschen. Höher entwickelte Tierarten können ebenfalls in zwei Typen unterteilt werden: in den hochsensiblen Typ und den widerstandsfähigeren, der mehr riskiert und oft an vorderster Front kämpft.

Abgesehen davon, dass dieselbe Spezies aus zwei unterschiedlichen Geschlechtern besteht, lassen sich also auch zwei verschiedene Typen ausmachen. Bei genauer Betrachtung entsteht sogar der Eindruck, dass diese sich stärker unterscheiden als die beiden Geschlechter.