Die künstlichen Paradiese - Charles Baudelaire - E-Book
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Charles Baudelaire.

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Beschreibung

In seinem Werk 'Die künstlichen Paradiese' präsentiert Charles Baudelaire eine komplexe Darstellung seines Lebens und seiner Erfahrungen mit Drogen. Das Buch besteht aus verschiedenen Essays, in denen der Autor die Auswirkungen von Haschisch und Opium auf den Geist und die Kreativität erforscht. Baudelaire kombiniert detaillierte Beobachtungen mit philosophischen Betrachtungen und literarischen Anspielungen, die seinen unverwechselbaren Stil prägen. Mit diesem Werk bricht Baudelaire mit den Konventionen seiner Zeit und bietet dem Leser einen tiefen Einblick in die dunklen Seiten der menschlichen Natur. 'Die künstlichen Paradiese' steht somit im Kontext der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts und hebt sich durch seine kontroverse Thematik hervor. Charles Baudelaire, bekannt als einer der wichtigsten Dichter des Symbolismus, war selbst von Drogenkonsum betroffen und schöpfte aus seinen persönlichen Erfahrungen für dieses Buch. Seine reflektierte und kritische Herangehensweise an das Thema Drogen macht 'Die künstlichen Paradiese' zu einem faszinierenden Werk, das weit über die literarische Welt hinaus von Bedeutung ist. Für Leser, die sich für die Verbindung von Literatur, Philosophie und Psyche interessieren, ist dieses Buch eine unverzichtbare Lektüre, die zum Nachdenken anregt und neue Perspektiven eröffnet.

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Charles Baudelaire

Die künstlichen Paradiese

Widmung + Die Lust an der Unendlichkeit + Was ist der Haschisch? + Das seraphische Theater + Der Gottmensch + Moral + Der Wein I bis III

Books

- Innovative digitale Lösungen & Optimale Formatierung -
2017 OK Publishing
ISBN 978-80-272-1723-6

Inhaltsverzeichnis

Widmung
I Die Lust an der Unendlichkeit
II Was ist der Haschisch?
III Das seraphische Theater
IV Der Gottmensch
V Moral
Der Wein
I
II
III

Das Gedicht vom Haschisch

Für J. G. F. (Widmung)

Inhaltsverzeichnis

Liebe Freundin, der gemeine Verstand sagt uns, dass die Dinge der Erde nur wenig Dasein haben, und dass es Wirklichkeit nur in den Träumen gibt. Um sowohl das natürliche Glück als das künstliche verdauen zu können, muss man zunächst den Mut haben, es zu verschlucken; und die vielleicht dieses Glück verdienen, denen ist die Glückseligkeit, wie sie die Menschen verstehen, immer als Brechmittel erschienen.

Törichten Köpfen wird es merkwürdig und sogar frech erscheinen, dass das Gemälde einer künstlerischen Wollust einer Frau gewidmet wird, die die üblichste Quelle der natürlichsten Wollust ist. Immerhin ist es klar, dass, wie die natürliche Welt in die geistige eindringt, ihr als Weideplatz dient, und so hilft, diese unbeschreibliche Mischung zu gestalten, die wir unsere Individualität nennen, die Frau das Wesen ist, das in unsere Träume den grössten Schatten oder das grösste Licht wirft. Die Frau ist von einer gefährlichen Suggestivität; sie lebt ein anderes Leben als ihr eigenes; sie lebt geistig in den Erfindungen, die sie schafft und befruchtet.

Im übrigen ist es überflüssig, dass der Grund dieser Widmung verstanden werde. Ist es denn für die Zufriedenheit des Verfassers überhaupt nötig, dass irgendeins seiner Bücher von einem anderen verstanden werde als von dem oder der, für die es verfasst wurde. Ist es schliesslich unbedingt nötig, dass er überhaupt für jemanden geschrieben hat? Ich selbst habe so wenig Freude an der lebendigen Welt, dass ich gleich diesen sensiblen und müssigen Frauen, die, wie man sagt, Briefe voller Geständnisse erdachten Freundinnen schicken, gern nur für die Toten schriebe.

Aber nicht einer Toten widme ich dieses Buch; ich widme es einer, die, wenn schon krank, immer in mir tätig und lebendig ist, und die jetzt all ihre Blicke dem Himmel zuwendet, diesem Ort aller Transfiguration. Denn das menschliche Wesen geniesst das Privileg, ebenso wie aus einer gefährlichen Droge, sogar aus dem Schmerz der Katastrophe und dem Unglück neue und subtile Freuden ziehen zu können.

In diesem Gemälde wirst Du einen finsteren und einsamen Wanderer sehen, untergetaucht in der bewegten Flut der Vielheiten, der sein Herz und seine Gedanken einer fernen Elektra sendet, die unlängst ihre schweissgebadete Stirn abtrocknete und ihre vom Fieber trockenen Lippen erfrischte; und Du wirst die Dankbarkeit eines anderen Orestes erraten, dessen Alpdrücken Du oft belauschtest und den Du mit leichter und mütterlicher Hand vom furchtbaren Schlaf erlöstest.C. B.

I

Die Lust an der Unendlichkeit

Inhaltsverzeichnis

Die, die sich selbst zu beobachten verstehen und Gedächtnis für ihre Eindrücke haben, die es vermochten, wie Hoffmann ihr geistiges Barometer zu erbauen, konnten mitunter im Observatorium ihrer Gedanken schöne Jahreszeiten, glückliche Tage und köstliche Minuten verzeichnen. Es gibt Tage, an denen der Mensch sich jung und kräftig im Geist erhebt. Kaum haben seine Wimpern den Schlaf abgeschüttelt, der sie verschloss, so zeigt sich ihm die Welt in mächtigem Relief, in reinen Konturen und in einem Reichtum herrlicher Farben. Die moralische Welt öffnet ihre weiten Perspektiven voll neuer Klarheiten. Der Mensch, dem dieses seltene und flüchtige Glück geschenkt wird, fühlt sich zugleich künstlerischer, gerechter, adeliger, um alles in einem Wort zu nennen. Aber das merkwürdigste bei diesem aussergewöhnlichen Zustand des Geistes und der Sinne, den man ohne Übertreibung paradiesisch nennen kann, ist, wenn ich ihn mit den schweren Nebeln der gemeinen und täglichen Existenz vergleiche, dass er aus keinem sehr sichtbaren und leicht erratbaren Grunde entspringt. Ist er das Ergebnis einer guten Hygiene und weiser Enthaltsamkeit? Das wäre die erste Erklärung, die uns einfällt; aber wir müssen erkennen, dass dieses Wunder häufig entsteht, als wäre es die Wirkung einer höheren und unsichtbaren, ausserhalh des Menschen befindlichen Macht nach einer Periode, in der dieser seine physischen Kräfte missbraucht hat. Werden wir sie die Belohnung für fleissiges Gebet und geistige Glut nennen? Es liegt auf der Hand, dass eine ständige Erhebung des Wunsches, eine Anspannung der geistigen Kräfte himmelan die beste Art wäre, diese moralisch so strahlende und so ruhmvolle Gesundheit zu schaffen. Aber nach welchem sinnlosen Gesetz manifestiert sie sich mitunter; nach strafbaren Orgien der Phantasie, nach einem sophistischen Missbrauch der Vernunft, die bei mässigem und vernünftigem Gebrauch das bedeutet, was die Freiübungen in der gesunden Gymnastik sind. Darum ziehe ich es vor, diesen ungewöhnlichen Geisteszustand als wirkliche Gnade zu empfinden, als magischen Spiegel, in dem der Mensch in Schönheit, das heisst, so wie er sein könnte und müsste, sich zu betrachten eingeladen ist; als eine Art englischer Erregung, einen Ordnungsruf in schmackhafter Form. Ebenso wie eine gewisse spiritistische Schule, die in England und Amerika ihre Hauptvertreter hat, die übernatürlichen Phänomene wie Geistererscheinungen, Materialisationen usw. als Manifestation des göttlichen Willens auffasst, die im Geist des Menschen die Erinnerung an die unsichtbaren Tatsachen erwecken will.