Die letzten Windwölfe - Ein mysteriöses Geschenk (1) - Camilla Wandahl - E-Book

Die letzten Windwölfe - Ein mysteriöses Geschenk (1) E-Book

Camilla Wandahl

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Beschreibung

Als Prinz Will mit drei Wolfseiern eingesperrt wird, schlüpft plötzlich eines von ihnen. Prinz Will und der Windwolf Byrd sehen einander zum ersten Mal in die Augen und freunden sich an. Aber ihre Freundschaft wird sofort auf die Probe gestellt. Wills Onkel, Sir Cort, hat nämlich böse Pläne. Können Will und seine Freunde ihn rechtzeitig aufhalten?

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Seitenzahl: 38

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Die letzten Windwölfe - Ein mysteriöses Geschenk (1)

Übersetzt von Sigrid Andersen

Titel der Originalausgabe: De sidste vind-ulve (1) - En mystisk gave

Originalsprache: Dänisch

Copyright ©2019, 2023 Camilla Wandahl und SAGA Egmont

Alle Rechte vorbehalten

ISBN: 9788728278307

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung des Verlags gestattet.

www.sagaegmont.com

Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.

Camilla Wandahl

Die letzten Windwölfe

Ein mysteriöses Geschenk

Übersetzung:Sigrid Andersen

4

Ein geheimer Tunnel

Wir stehen auf der Mauer. Ganz am Rand, wo kein Geländer ist. Hier ist der beste Ort, um in Ruhe Schwertkampf zu trainieren.

„Da, hast du’s!“ Ich schwinge das Schwert in Richtung meiner Cousine Adia.

Aber sie springt zur Seite. Dreht sich um.

Und sticht in meine Richtung. Rasch springe ich zurück. Ich hebe den Arm und platziere die Spitze des Schwertes an ihrem Hals. Auf dem Dach kann ich die Vögel meines Onkels hören. Habichte, die er für den Kampf trainiert hat. Sie schreien.

„Du bist tot!“, rufe ich Adia zu.

Adia steht mit dem Rücken zum Turm. Die rohen Ziegelsteine sind grau. Hinter ihr sehe ich Felsen und Einöde. Und direkt unter uns rauscht die Gischt der Istrana-Bucht. Die Königsburg wurde direkt auf der Felskante errichtet, damit wir uns besser verteidigen können.

„Nein, keine Chance!“, ruft Adia.

Mit einem schnellen Hieb schlägt sie das Schwert weg.

5

Sie duckt sich und rennt los. Sie springt auf einen Haufen Ziegelsteine. „Du kannst mich niemals besiegen. Ich bin immer schneller, das weißt du.“

„Aber ich bin stärker!“, grinse ich und schwinge mein Schwert in einem großen Bogen. Ich will es direkt auf ihr Herz richten, aber sie macht einen Schritt zurück.

Vielleicht hat sie vergessen, dass sie auf einem Haufen Ziegelsteine steht. Denn sie geht noch einen Schritt rückwärts.

Ein loser Stein bringt sie ins Straucheln. Sie versucht, das Gleichgewicht wiederzufinden, aber rutscht aus. Mit einem Schrei fällt sie über die Kante. Ich werfe mich nach vorne und greife nach ihren Händen. Unter ihr tosen die Wellen. Angst leuchtet in ihren Augen.

Ich ziehe sie nach oben. Dabei muss ich die Zähne zusammenbeißen. Zerren und ziehen. Endlich kann sie selbst das letzte Stück nach oben klettern.

Wir landen nebeneinander am Boden. Beide ringen wir nach Luft. Dann hebt sie den Kopf.

„Ich hatte fast ein wenig Angst“, meint sie.

„Ein wenig?“ Ich schaue sie an. „Du hattest ein wenig Angst?“

6

7

„Okay, richtig Angst. Gut, dass du mich festgehalten hast. Danke, Cousin.“ Sie setzt sich auf und schaut über den Rand nach unten.

Ich setze mich neben sie. Von hier sieht das Meer wirklich stürmisch aus.

„Du hättest mich doch auch festgehalten“, sage ich lächelnd.

„Ja, immer.“ Sie blickt in die Wellen.

Schritte lassen uns zusammenzucken. Normalerweise sind wir hier immer alleine.

„Prinz Will und Adia. Was macht ihr?“ Es ist mein Onkel.

„Hallo, Vater“, antwortet Adia. „Wir trainieren nur.“

Sir Cort schaut von mir zu Adia. Mit einem Stirnrunzeln meint er: „Wenn der König ein Fest feiert? Es gibt Essen und Geschenke. Ihr solltet auch kommen.“

„Wir haben ganz die Zeit vergessen“, antworte ich.

„Man kann doch nicht den Geburtstag seines Vaters vergessen, Prinz Will.“ Die Stimme von Sir Cort ist streng. „Und ich weiß, dass er heute Abend ein ganz besonderes Geschenk erhält. Ein Geschenk, das du auch gerne sehen willst.“

8

„Was für ein Geschenk?“, frage ich.

„Das ist ein Geheimnis“, meint er. „Aber es ist lebendig und magisch. Beeilt euch. Zieht euch um und kommt in den Festsaal. Dann werdet ihr es schon sehen.“ Er dreht sich um. Der Umhang fegt über die Steine, als er weggeht.

Wir schauen ihm nach.

„Dein Vater ist so streng“, seufze ich.

„Ja, das stimmt.“ Adia sieht aus, als wolle sie noch mehr sagen. Aber sie beißt sich nur auf die Lippen.

„Also, ein wenig streng“, beeile ich mich zu sagen, damit sie nicht traurig wird. „Ich weiß ja, dass er okay ist. Mein Vater vertraut ihm.“

Adia nickt, aber sie ist mit ihren Gedanken noch immer ganz woanders. Sie klopft sich den Staub aus den Kleidern und meint: „Komm, wir gehen durch die versteckten Tunnel in der Burgmauer.“

Sie zeigt auf die Mauer, die ein Stück entfernt ist. Ich nicke und gehe mit ihr.