Die Liebe zum Verbrechen - Lilia Ressil - E-Book

Die Liebe zum Verbrechen E-Book

Lilia Ressil

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Beschreibung

Wyatt: reich, charmant und randvoll mit Testosteron. Er könnte beinahe jede Frau haben, doch er verliebt sich beim ersten Blick in die braunhaarige und aufregende Amar. Eine Liebe, die jedoch zu scheitern droht und ihm das Business beinahe ruiniert. Doch trotz allem ist er sich sicher: Amar wird ihm gehören. Amar: intelligent, furchtlos und ambitiös. Geniesst seit etlichen Jahren ihr Single-Leben, bis sie auf Wyatt trifft. Nie im Traum hätte sie daran gedacht, dass sie aufgrund des Zusammentreffens mit ihm nur haarscharf dem Tod entkommt. Ihr Leben dreht sich seither nur noch um die Liebe und das Verbrechen.

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Seitenzahl: 268

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Lilia Ressil

© 2024 Lilia Ressil

New Adult

Prolog

Ich bin ein Mensch, der irgendwie viel kann, aber nichts richtig zu 100 Prozent. So sieht es auch mit meinen Büchern aus. Mein erstes Buch und sein zweiter Teil waren Fantasyromane über Vampire und die Liebe. Mein als zweites begonnenes Buch, das bisher noch in Arbeit ist, gehört zum Genre des Psychothrillers. Und jetzt ... Ja, jetzt komme ich plötzlich auf New Adult, gemischt mit Gewalt, Mord, Entführung und Drogen. Aber was soll‘s. Meine Gedanken müssen doch irgendwohin und der Arbeitsalltag und meine Gefühle dahinter verarbeitet werden. Also was mache ich? Richtig! Ich schreibe Bücher und versinke in meinen Fantasien.

Während des Schreibens dieses Werks habe ich mich viel gefragt, was das Genre New Adult eigentlich ist. Nun, während meiner Recherche ist mir zu Augen gekommen, dass ausschliesslich Frauen dieses Genre schreiben. Es handelt sich dabei grösstenteils um einen dominanten, reichen Mann, dessen Hauptcharaktere, also die Partnerin des Mannes, Schicksalsschläge voller Schmerz durchleidet. Diese Person wird dann durch das Buch und die ganze Geschichte hindurch in ihrem Sein bestärkt.

In New Adult Büchern geht es meist um Protagonisten, die zwischen zwanzig und dreissig Jahre alt sind. Sie befinden sich in der Selbstfindungsphase, ziehen von zu Hause aus oder haben Probleme im Berufsleben und natürlich fehlt es in dem Genre nicht an Erotik und Liebe. In vielen Fällen befinden sich aber eben auch Themen wie Mord, Gewalt, Drogenkonsum etc. im Inhalt, deshalb folgt auch eine Triggerwarnung im Prolog, die den Leser auf entsprechende Inhalte hinweisen. In meinem Buch werdet ihr lesen können, dass meine Protagonisten, vor allem meine weiblichen, auf viele Dinge stossen werden, die nicht ganz der Moral oder der heutigen Emanzipation entsprechen (was auch immer man darunter verstehen mag). Jedoch habe ich mich explizit dazu entschieden, in meiner Geschichte total das Klischee raushängen zu lassen und Amar in eine Welt voller neuer Dinge hineinzuwerfen, die sie dazu verdammt auf die Emanzipation zu pfeiffen.

Das heisst, ich werde in meinem Werk diverse Themen ansprechen, die abseits von der Moral sowie Anstand, Kontroversen hervorrufen wie: ‘Hey, darf man das überhaupt?’ und ‘Ach egal, no risk no fun!’.

Widmung

Triggerwarnung

Dieses Buch enthält potenzielle Elemente, die euch eventuell triggern könnten.

Diese sind:

Derbe Wortwahl

Explizit Darstellung von sexualisierter Gewalt

Machtmissbrauch

Toxische Beziehungen

Mord

Ich möchte, dass ihr auf eure Gesundheit achtet. Wenn ihr Hilfe braucht, aus welchem Grund auch immer, dann wendet euch an eure engsten und liebsten Menschen, denen ihr vertrauen könnt. Wenn ihr jemanden sucht, der euch anonym zuhört, dann könnt ihr hier in der Schweiz die Nummer 147 von Pro Juventute wählen. Es könnte als erste Anlaufstelle dienen.

Die Gewaltszenen in diesem Buch sind reine Fantasie der Autorin und haben nichts mit der Realität zu tun.

PS: Okay manchmal ist da vielleicht ein bisschen Realität dabei. (Na du weisst schon …)

PPS: Hör auf falsch von mir zu denken.

Kapitel 1

WYATT

«Okay und wo?» hörte ich Joshua am Telefon reden. «Gut, dann plan morgen ein Treffen mit ihm.» Ich räusperte mich und drehte mich zu meinem Freund um. «Wer war das?»

«Der Läufer, er hat eine Spur von deinem verschwundenen Alkohol.»

«Das wurde aber auch Zeit.» Ich wusste immer noch nicht, wer der Läufer war, geschweige denn kannte ich einen Namen. Denn seit Jahren war Joshua der Einzige, der immer Kontakt mit ihm hatte und auch unsere Treffen vereinbarte. Nun, das mit dem Läufer war jetzt irrelevant, ich würde mich dann morgen um den Alkohol kümmern.

Nach einem Deal mit Kee Kee entschied ich mich noch mit Joshua in der Bar zu bleiben und auf den Erfolg des Handels mit einem Whisky anzustossen, als ich sie sah. Braune Haare, die ihr bis über die Schultern reichten, ein kurviger Körper, genau wie ich es mochte. Rundes, herzförmiges Gesicht und ein Lächeln, das mich in den Bann zog. Ich lehnte mich mit dem Unterarm an den Türrahmen und nippte an meinem Glas, während ich sie begehrte, sie mit meinen Blicken auszog und mir vorstellte, wie ihre Lippen schmecken würden.

«Sie ist wirklich sehr hübsch.»

«Was?» Joshua, der plötzlich neben mir stand, holte mich aus meinen Gedanken zurück.

«Na, sie da drüben, du beobachtest sie schon eine ganze Weile.» Ich blickte zu Joshua und schmunzelte. «Ja, das ist sie und sie wird irgendwann mir gehören.» Seit meiner damaligen Ausbildung zum Instruktor in der U. S. Army behielt ich gerne die Kontrolle in meinem Umfeld und liess mir auch nichts sagen. Was ich wollte, gehörte mir. So auch die hübsche Braunhaarige an der Bar. «Wer sagt, dass sie dich will und nicht mich?»

«Na, weil es gar keine andere Option für sie gibt, als mich zu wollen.» Ich setzte das Glas nochmals an meine Lippen und trank den letzten Schluck, drückte Josh das leere Glas in die Hände und lief zu der Theke, an der sie sass.

«Hallo», sagte ich, während ich mich auf den freien Barhocker neben ihr hinsetzte. Die Braunhaarige sah zur Seite, musterte mich kritisch und zog dabei die Augenbrauen zusammen. Mit ausgestreckter Hand stellte ich mich ihr vor. «Ich bin Wyatt.»

Anstelle einer Begrüssung ihrerseits folgten ihre Blicke meinem ausgestreckten Arm und blieben bei meiner prunkvollen Patek Philippe und meinen weissgoldenen Ringen mit VVS-Diamanten stehen. Meine Mundwinkel verzogen sich zu einem leichten Grinsen. «Normalerweise springen mir die Frauen gleich um den Hals, wenn sie mich sehen.» Ich zog meine Hand zurück.

«Bin ich also jede oder was?» konterte sie und nippte an ihrem Drink, den Blick wieder geradeaus zur Bar gerichtet. Charmant, eine Frau, die kontern kann. Ichrichtete meine Krawatte und stützte meinen Ellenbogen auf dem Tisch auf. «Anscheinend bin ich genug interessant für dich, sonst hättest du nicht auf mich reagiert.» Ich liess sie nicht aus den Augen, griff an den Rand ihres Barhockers und drehte sie mit Schwung zu mir hin. Ihre Haare flogen regelrecht zur Seite und sie musste sich am Tisch festhalten, damit sie nicht vom Hocker fiel. «Sag mal, geht’s noch?» Sie sass mir jetzt gegenüber, die Pupillen geweitet und ihr Mund stand offen wegen meiner Handlung. Ich reagierte nicht auf ihre Äusserung, sondern musterte sie von oben nach unten. Das samtene, fuchsiafarbene Kleid stand ihr besonders gut und brachte ihre wunderschönen Augen zur Geltung. Für meinen Geschmack jedoch zeigte sie etwas zu viel Haut.

«Hallo, ich rede mit dir!»

«Wie bitte?» Ich wollte sie provozieren und sehen, wie weit ich bei ihr gehen konnte.

«Was, wie bitte?», fragte sie überrascht. «Ich sagte: geht’s noch?» Ich konnte mir ein freches Schmunzeln nicht unterdrücken.

«Ich habe beim ersten Mal schon gehört, was du gesagt hast, Liebes.» Sie war so perplex von meinem Verhalten, dass sie nicht wusste, was sie darauf antworten sollte. Ihre vollen Lippen öffneten sich und es sah aus, als wolle sie etwas sagen. Aber anscheinend entschied sie sich dagegen und sie schloss ihren Mund wieder und ihre Wangen verfärbten sich rosa. «Also, fangen wir nochmals von vorne an.» Ich streckte erneut meine Hand aus und meine Augen liessen nicht von ihr ab. «Ich bin Wyatt.»

«Amar», äusserte sie trocken. Nach dem kurzen Händeschütteln hielt ich ihre zarte Hand fest, begutachtete diese, bevor ich ihr einen sanften Kuss auf den Handrücken drückte. «Amar?», wiederholte ich. «Arabisches Temperament?»

«Nordafrika, wenn's der Herr genau wissen will.» Sie nimmt kein Blatt vor den Mund.

«Ich will alles von dir wissen», fügte ich provokativ hinzu, ohne sie loszulassen. Nun zog sie ihre Hand weg und wollte sich von mir wegdrehen, doch ich hinderte sie mit meinem Knie daran, das zwischen Barhocker und Tresen fest positioniert war. «Warum?»

«Warum was?», äusserte sie verwirrt und zog die Augenbrauen zusammen.

«Mache ich dir Angst, Liebes?» Sie verdrehte die Augen und seufzte. «Erstens, nenn mich nicht Liebes, du kennst mich nicht und zweitens, du bist ein Creep, also bitte.» Ich grinste amüsiert und winkte den Barkeeper zu mir hin. «Zwei Lillet Wild Berry, bitte.» Ich pausierte und sah sie an. «Ja, das höre ich nicht zum ersten Mal, aber glaube mir, ich bin eigentlich ganz ein Netter.» Ich nahm den Drink, den mir der Barkeeper hingestellt hatte in die Hand, und schob den anderen zu Amar hinüber.

«Ein netter Creep?»

«Nope.» Die Betonung auf dem P liegend. «Die meisten nennen mich ziemlich dominant oder sagen, ich sei unausstehlich.» Ich drehte das kühle Glas in meinen Fingern hin und her, während ich mit meinen Blicken zwischen dem Lillet und Amar hin und her blickte. «Wobei ich sagen muss, dass die meisten Frauen, die mich als unausstehlich bezeichnen, dies eigentlich als Kompliment meinen.» Ich nippte an meinem Getränk, ohne dabei die Augen von ihr zu lassen.

«Amar, kommst du?» Ihre Freundin griff nach ihrer Jacke, stand auf und wollte gehen. «Einen schönen Abend noch, Mr. Unausstehlich.» Süss, ich glaube, sie mag mich.

«Du willst schon gehen?» Amar zog ihr Jackett an und trank aus Protest das Glas, das sie von mir offeriert bekommen hatte, in einem Schluck aus. «Am besten so schnell und so weit weg von dir wie möglich.» Sie grinste. «Ach, und danke für den Drink.» Als sie an mir vorbeilief, konnte ich ihren Duft, ich glaube, es war ein Hauch Yasmin, in meine Nase einsaugen und liess meine Sinne damit sedieren.

Joshua, der die Szenerie von Weitem beobachtet hatte, stolzierte auf mich zu und setzte sich auf den Stuhl, auf dem Amar gerade eben noch gesessen hatte.

«War wohl nichts, was, Mister Ich-krieg-sie-alle», lachte Joshua. Ich musterte ihn belustigt, trank den Rest meines Getränks und wedelte dabei mit einem weissen, kleinen Zettel, den ich zwischen Zeigefinger und Daumen hielt, hin und her. «Ich habe ihre Nummer.»

«Wie, du hast ihre Nummer, die hat dich abserviert.»

Kapitel 2

Amar

«Sag mal, gestern, da an der Bar. Wo warst du eigentlich?»

«Wie, wo war ich? Ich war da, neben dir und hab die Musik genossen», äusserte Viktoria. Ich sah von meinem Teller auf und runzelte die Stirn. «Du solltest mir da mit diesem Creep helfen, der mich angemacht hat.» Ich pausierte. «Das war deine Aufgabe, für das sind beste Freundinnen da!», ergänzte ich. Nach dem Abend in der Bar trafen Vika und ich uns für ein Mittagessen in einem der kleinen Take-aways der Stadt.

«Hab ich doch.»

«Nein, hast du nicht», konterte ich und Viktoria fing an zu lachen.

«Warum lachst du?»

«Ich hab ihm deine Nummer gegeben.» Mir blieb der Mund offen stehen und ein unangenehmer Druck bildete sich in meiner Magengrube. «Nein, hast du nicht, du Miststück!»

«Doch», sagte Viktoria und grinste weiter. «Als wir gegangen sind, habe ich ihm einen Zettel mit deiner Nummer auf dem Tisch vor ihm liegen lassen.» Ich war immer noch sprachlos. «Ach, bitte, Amar, ich kenne dich seit fast zehn Jahren, ich weiss, auf welchen Typ Mann du stehst. Der da war definitiv eine 10/10!»

«Was denkst du, warum ich schon so lange Single bin? Weil das wieder so ein Pfosten ist, der nur meinen Körper will. Wir leben im Jahr 2024. Da gibt es nichts mehr wie früher. So wie damals, wahre Liebe und so!» Ich pickte mit den Fingern die letzten Pommes vom Teller und dippte sie in Ketchup. Viktoria lehnte sich auf dem Stuhl zurück und starrte die Decke an. «Weisst du, irgendwo auf dieser Erde wird es den einen Mann für dich geben. Wer weiss, vielleicht ist es der Creep von gestern.»

«Alles klar, Vika, wie du meinst.» Ich warf einen Blick auf mein Handy. «Oh shit, ich muss los, sonst komme ich zu spät zu meinem Termin.» Ich nahm meinen Geldbeutel aus der Tasche und rauschte zur Theke, um zu bezahlen. Die Kassiererin tippte auf ihrem Kassensystem herum und runzelte die Stirn. «Ihr Essen wurde schon bezahlt.»

«Ähm ... Okay, ich bin mir sicher, dass wir noch nicht bezahlt haben, wir sassen ja die ganze Zeit am Tisch da.» Ich hob den Arm und zeigte mit dem Finger auf den Tisch.

«Doch, das Essen wurde für Sie bezahlt.» Bezahlt? Von wem? War das heimlich Viktoria? Als ich mich zu ihr umdrehen wollte, um Vika zu fragen, unterbrach mich die Kellnerin. «Ach, bevor ich‘s vergesse, junge Dame, der Herr, der für sie gezahlt hatte, wollte, dass ich Ihnen das hier noch gebe.» Sie überreichte mir einen kleinen, weissen Umschlag.

Meine Nackenhaare stellten sich auf und meine Intuition sagte mir, dass das nicht gut war. Ich lief zurück zu Vika an den Tisch und reichte ihr den Umschlag. «Was ist das?», fragte sie mit vollem Mund. Einen Umschlag, du Dummkopf.

Kapitel 3

Wyatt

Der Parkplatz, auf dem wir standen, war bis auf zwei Autos leer, nämlich meines und dasjenige des Mannes, der mir heute den verschwundenen Alkohol liefern sollte, das jedenfalls war so mit dem Läufer abgemacht. Ich versuchte wirklich mich zu beherrschen und nicht gleich Fäuste einzusetzen, doch der Italiener machte mich noch wahnsinnig mit seinem Gelaber, von dem ich sowieso kein Wort verstand. Als er seine Klappe weiterhin nicht halten wollte, packte ich ihn am Kragen und war kurz davor ihm eine reinzuhauen, als er «Per favore, signore!», winselte.

Joshua legte mir seine Hand auf die Schulter und zog mich zurück. «Nicht hier und nicht jetzt, Wyatt. Gewalt ist nicht immer die Lösung.» Ich liess den Mann los und drehte mich zu Joshua um. «Er sollte mir den Alkohol bringen!»

«Er wurde ausgeraubt, was sollte er machen?»

«Er war für meine Ware verantwortlich», schrie ich und zeigte dabei auf den kleinen Mann, auf dessen Stirn sich Schweissperlen bildeten. «Ausserdem, wie unfähig kann man denn sein, zweimal ausgeraubt zu werden?» Dabei bemerkte ich, wie mein amerikanischer Akzent zum Vorschein kam. «Jeder, der mit mir Geschäfte macht, weiss, was für Konsequenzen es hat, wenn nicht pünktlich geliefert wird.» Josh gab dem kleinen Mann mit der Hand das Zeichen abzuhauen. «Vai, vai!» Der Italiener faltete die Hände ineinander, nickte dankend und lief davon.

«Ja, dumm gelaufen, Wyatt, aber willst du deswegen jeden umlegen oder was?» Joshua und ich lernten uns vor Jahren bei einem kleinen Heeler - Deal kennen und seither arbeiteten wir zusammen. Dabei hatte sich auch eine unzertrennliche Freundschaft entwickelt, bei der wir uns durch unsere Schwächen und Stärken unterstützten. Manchmal stritten wir uns wie ein altes Ehepaar und ab und an wollte ich Joshua wirklich meine Hände um die Kehle legen, aber zum Glück war er der ruhigere Part von uns zweien und wusste mich immer auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.

«Joshua!»

«Ja, alles klar, habe verstanden, ich ruf den Läufer an und schaue mal, was ich machen kann, aber beruhig dich erstmal bitte.»

Ich griff in mein dunkelbraunes Sakko, zog die weissgoldene Marlboro Zigarettenschachtel hervor, schob den Filter einer Zigarette zwischen meine Lippen und zündete sie mir an. Mit geschlossenen Augen und dem Kopf im Nacken blies ich den Rauch genüsslich wieder aus. «Neuigkeiten?»

Joshua liess sein Klapphandy in seine Brusttasche verschwinden und schritt auf mich zu.

«Jup. Der Läufer weiss, wer den kleinen Mann überfallen hat und weiss genauso, wo sich unsere Ware aufhält.»

«Also, finden wir diese Hackfresse und holen zurück, was uns gehört.» Ich liess die Zigarette fallen, zerdrückte sie mit dem Fuss und kramte im Anzug nach meinem Autoschlüssel. «Ich fahre, Wyatt, gib mir den Schlüssel.» Joshua nahm mir den Schlüssel aus der Hand und setzte sich hinters Steuer des schwarz glänzenden Dodge Challenger. Eigentlich wollte ich dagegen protestieren. Aber wenn ich fuhr und dabei verärgert war, würde das in einem Fiasko enden und Joshua würde sich in meinem Auto übergeben. Zudem würde ich mir wahrscheinlich mehrere Strafzettel einfangen. «Du hast mir noch nicht gesagt, wo er sich versteckt hält», bemerkte ich.

«Langstrasse», sagte Joshua und räusperte sich. «Wir treffen uns da mit dem Läufer.»

*

Wir blieben im Auto sitzen, bis wir einen jungen Mann mit einer roten Mütze und Schlabberklamotten sahen. Er lief auf unser Auto zu und klopfte ans Fenster auf der Beifahrerseite. Meine Blicke gerade ausgerichtet, öffnete ich das Fenster und wartete auf seine Antwort. «Er ist im Haus neun und vergnügt sich wahrscheinlich mit deiner Ware.»

«Danke», antwortete ich, drückte ihm einen Geldschein in die Hand und schloss das Fenster wieder. Ich musste mir aneignen, von den Menschen, die mit mir zu tun hatten, eine Akte anzulegen. Denn von diesem Läufer wusste ich nur, dass er gross und dünn und immer in denselben hässlichen Klamotten unterwegs war. Ich öffnete das Handschuhfach und holte meine Glock hervor, dabei checkte ich, ob alle 17 Patronen vorhanden waren.

Meine Finger umschlossen den Griff der Glock und bildeten eine perfekte Einheit mit ihr. Sie passte in meine Finger wie die Faust aufs Auge. Auf der mattgrauen Slide war mein Name eingraviert, ein Erinnerungsstück an die Army. Ich versteckte die Waffe in meinem Holster, das im Inneren der Sakkotasche vernäht war.

Der Flur des Apartments stank fürchterlich nach Müll, es gab keine Fenster, die man öffnen könnte, um wenigstens etwas frische Luft hineinzulassen aber das war gerade das kleinere Übel. Vor der Tür der Wohnung hielten wir einen Moment inne und warum auch immer wartete ich auf das Zeichen von Josh, obwohl ich der Boss war. «Auf was warten wir, Josh?»

«Wie willst du vorgehen?», flüsterte er. «Na, wie immer; rein und dann wieder raus.»

«Aber, Wyatt?»

«Was?»

«Bitte, keine Toten, ja?»

«Kommt auf mein Gegenüber an, Josh.»

«Mann, wir sind Kleinhehler, keine Mafiabosse. Können wir es einfach mit der freundlicheren Methode versuchen? Wir sind mitten in der Stadt.» Seit wann war Joshua so weich geworden? Ich schüttelte den Kopf, um die Gedanken loszuwerden und nickte ihm zu. «Von mir aus.» Ich klopfte an die Tür.

«Wer ist da?», hallte eine gedämpfte Stimme aus dem Inneren des Raums. «Pizzalieferung.»

«Ich habe keine Pizza bestellt.» Ich klopfte nochmals an die Tür, nun jedoch etwas lauter. Ein Klicken des Schlosses und ein Mann mit grauem Haar und tiefen Falten im Gesicht streckte vorsichtig den Kopf heraus. Als er jedoch mein Gesicht sah, zog er ihn sofort wieder zurück und wollte die Tür schliessen, aber ich war schneller und schob meinen Fuss zwischen Tür und Rahmen, zusätzlich hielt Joshua seine Hand dagegen, sodass der Typ keine Chance hatte.

«Was wollen Sie?», fragte der leicht angesäuselte Mann. Ich räusperte mich und schmunzelte. «Das riecht nach meinem Dalmore.» Ich griff in meinen Sakko und holte die Glock hervor. Die Pupillen des Angetrunkenen weiteten sich, während ich die Pistole gegen seine Wange drückte. «Darf ich mich vorstellen? Ich bin der Besitzer des Alkohols in deinem Blut!»

Der Mann machte einen Schritt rückwärts, sodass wir in das Apartment eintreten konnten, wobei mich ein unausstehlicher, modriger Geruch erreichte, der drohte, meine Nasenhaare zu verätzen. In den Ecken der Wohnung sammelte sich bereits der Schimmel und die Tapete löste sich von der Wand. Die Bude war überstellt mit Kisten, die mit ‘Vorsicht Fragile’ angeschrieben waren, und Zeitungen lagen überall herum. «Ich kann das erklären», äusserte der Mann mit französischem Akzent, dessen fettige Haare an seinem Nacken klebten. «Oh, ich bin mir sicher, dass du das kannst», erwiderte ich und lief mit ausgestreckter Waffe auf ihn zu. Der Franzose stolperte beim Rückwärtslaufen über einen der Kisten und flog rücklings auf den Rücken «S’il vous plaît … I-Ich hab ein Angebot bekommen und da … da dachte ich, ich nehme es an … Ich meine, es geht schliesslich um Whisky …»

«Genau! Es geht um MEINEN Whisky!», sagte ich und kniete mich neben ihn hin. «Von wem hast du dieses Angebot bekommen?» Meine Hände fingen an zu kribbeln und jede einzelne Zelle in meinem Körper drängte mich dazu, ihn nach seiner Antwort zu erschiessen.

«Je ne peux pas, Monsieur, sonst werde ich getötet.» Während Joshua sich im Apartment auf die Suche nach dem Alkohol machte, lud ich die Waffe durch und hielt den Lauf an seinen Unterkiefer. Das kalte Blei der Glock liess ihn erstarren und seine Pupillen füllten fast seine ganze Iris aus.

«Wenn du mir nicht sagst, von wem du das Angebot hast, wirst du von mir erschossen und deine Gehirnmasse wird für einen neuen Anstrich der Tapeten sorgen. Du hast also die Wahl.» Der Mann fing an zu wimmern und brummte irgendwas, das ich allerdings nicht verstand. Durchaus hatte ich Französisch als Wahlfach in der High School, aber habe das meiste wieder vergessen.

«Ich zähle von drei runter und wenn du mir dann immer noch nicht geantwortet hast, erschiesse ich zuerst dich, suche deine Familie und erschiesse sie danach.» Er faltete nun seine Hände vor seinem Gesicht, so als würde er beten wollen. «Non, Monsieur, non … Nicht meine Familie, ich sage alles, aber lassen Sie meine Familie aus dem Spiel.» Er machte eine kurze Verschnaufpause, bevor er den Namen sagte: «Dumont.»

«Dumont?»

«Oui, Dumont, so heisst er, derjenige, der mir das Angebot gemacht hat. Er hat mir viel Geld geboten, wenn ich den Alkohol vor der Lieferung klaue und ihm diese dann überlasse.» Ich legte meine Stirn in Falten und sah zu Josh rüber, der von der Suche zurückkehrte. «Also, wenn du das nächste Mal diesen Dumont siehst, bestell ihm schöne Grüsse ja, und sag ihm, dass er besser direkt zu mir kommen und sich nicht hinter einem Hampelmann wie dir verstecken solle.» Ich drückte ihm den Pistolenlauf nochmals tief in den Unterkiefer und sagte: «Tu as compris?» Der Mann zitterte und nickte. Ich erhob mich, zielte auf seinen Oberschenkel und drückte ab.

Der Mann jaulte vor Schmerzen auf und hielt sich dabei das Bein fest. «Damit du sowas nie mehr machst, tête de con!»

Kapitel 4

Amar

Ich genoss mein Single-Leben in vollen Zügen und hatte Gefallen daran gefunden, mich mit Viktoria in den Clubs zu betrinken. Nicht, dass ich die letzten acht Jahre damit verbracht hätte, mein Single-Dasein nicht zu geniessen und mich in meinem Zimmer einzuschliessen und zu weinen, im Gegenteil.

Scheisse.

Ich bin echt alt geworden und die Zeit verging wie im Flug. Mit zwanzig hatte ich meine letzte Beziehung und seither tinderte ich mich durch die letzten Jahre. Nun hatte ich mich dazu entschieden Tinder zu löschen und mich aktiv auf die Suche nach einem Mann zu machen. Wobei, zugegeben, mich zu betrinken und dabei jedes Wochenende in Clubs und in Bars rumzulungern, war auch nicht die feine Art. Was soll’s.

Da ich jedoch nur einmal lebe, will ich meine Zeit mit meiner besten Freundin geniessen.

«Ich freue mich so, Vika!»

«Ohja, ich mich auch.»

Viktoria und ich standen vor dem Spiegel und schminkten uns für den bevorstehenden Abend. Für mein Gesicht wählte ich eine Foundation aus, die meine Sommersprossen, die mein Nasenbein, meine Wangen und Augenlieder verzierten, nicht ganz bedecken würde. «Was ziehst du an?», fragte sie mich. «Weiss nicht so genau, ich denke, einen Overall, und du?» Viktoria trug sich geraden den Eyeliner auf, als ihr Handy vibrierte. «Oh, warte, da muss ich rangehen.»

«Wer ist das? Dein Situationship?»

«Hoffentlich bald mein Beziehungship», scherzte sie. Während sie telefonierte, scrollte ich durch meine Sozialen Medien und schoss ein paar Selfies von mir.

Nachdem ich mich fertig geschminkt und mit der Auswahl meines Lippenstifts zufrieden war, hing Vik immer noch am Handy. Ich tippte ihr auf die Schulter und zeigte dabei auf die Uhr. «Mach dich fertig, wir sollten langsam gehen.» Viktoria beendete das Gespräch und schloss ihr Handy wieder am Strom an. «Jaaaaa, ich mache doch schon.»

Egal, für was oder wohin wir gingen, Viktoria war immer zu spät und brauchte doppelt so lange wie ich, um sich zu schminken und ihre Haare zu frisieren. «Du hast mir immer noch nicht gesagt, was du anziehst», entgegnete ich ihr. «Ach so, ja, stimmt. Ich denke, wie immer …»

«… Warte, lass mich raten: Leggins mit Gürtel, deine weissen Buffalo und ein Top.» Sie sah mich ungläubig an. «Siehst du, auch ich kenne dich seit zehn Jahren und weiss, was du gerne trägst.»

«Warum fragst du dann überhaupt, Bitch?», spottete Vik. Doch ich musste mir ein Lachen unterdrücken und äffte sie nach. Wir wussten ganz genau, wie wir miteinander kommunizieren mussten und auch wenn wir uns manchmal beleidigten, teilten wir unsere tiefsten Erlebnisse und Geheimnisse miteinander und konnten uns ohne Wenn und Aber alles erzählen. Für das war ich ihr dankbar. «Hey, war das eigentlich vorhin Jeremy am Telefon?», fragte ich beiläufig, während ich mir in der Küche noch ein Glas Schaumwein holte. Bei uns galt eine Tradition: Bevor wir irgendwo an eine Party fuhren, war bei uns eine Flasche Moscato d’Asti einfach ein Muss, um in Stimmung zu kommen.

«Ja, es war Jeremy.»

«Wie lange geht das zwischen euch schon hin und her?»

«Zu lange», antwortete sie mir. «Aber bis jetzt wissen wir selbst nicht so genau, was wir wollen.»

«Wie lange wollt ihr das noch durchziehen?»

«Keine Ahnung.» Vika zuckte mit den Schultern. Viktoria und ihre Männer, das war eine Geschichte für sich.

In meine Gedanken versunken und vorfreudig auf den Abend fragte ich Vik, ob es okay sei, wenn ich ein Bild von uns auf Instagram hochladen würde. «Na klar, solange ich dabei heiss aussehe.»

«Ha – ha.»

Während sich Vik fertig machte, pickte ich das schönste Bild mit ihr heraus und postete es zusammen mit dem Standort des Clubs, zu dem wir hinfahren wollten. «Hat dir eigentlich Mr. Creep von schon geschrieben oder dich angerufen?» Ich antwortete nicht, weil ich nicht über diesen Kerl reden wollte. Doch Vik liess nicht locker und hakte nach. «Ich meine, er hat sogar unser Essen bezahlt, du könntest ihm wenigstens danken.»

«Ach, bitte verschon mich, ja.»

«Hat er geschrieben oder nicht?»

«Neeeein, Gott sei Dank hat er nicht. Ich hoffe für ihn, dass er es auch bleiben lässt.» Viktoria schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf.

«Also ich hätte mich gefreut für dich», sagte sie, während sie die Linien ihrer Lippen mit dem Lipliner nachzog. «Tu dir keinen Zwang an, nimm ihn.» Vik lachte und schloss den Deckel. «Nope, Darling, du weisst ja, mein Typ ist blond, russisch und tätowiert.»

«Wo du recht hast, hast du recht.» Ich kippte den letzten Tropfen des Moscatos und genoss das Prickeln und die Süsse des Alkohols, die meinen Rachen hinablief.

Ich kramte den Autoschlüssel aus der Tasche und warf ihn Vik zu. «Fahr du lieber, ich habe etwas mehr getrunken, als ich sollte.»

Kapitel 5

Wyatt

Konzentriert sass ich auf meinem Mahagoni-Chesterfield-Ledersessel neben der Feuerstelle und nahm meinen Blick nicht vom Handy. Ich war überzeugt davon, sie heute Abend mit meiner Anwesenheit überraschen zu können und eventuell überzeugen zu können, mich zu wollen.

«Na endlich, ich habe sie gefunden», stiess ich ungläubig hervor. «Wen hast du gefunden?», wollte Joshua von mir wissen, der an seinem Glas Whisky nippte. Einen Moment hielt ich inne und betrachtete Josh. Er war vom Äusserlichen her ein sehr schöner und eleganter Mann. Mit seinen dunkelblonden, krausen Haaren, seinem gestutzten Bart und seinen babyblauen Augen. Wäre er nicht mein bester Freund, würde ich doch glatt schwul für ihn werden. Ich musste bei dem bizarren Gedanken schmunzeln. «Wir gehen heute feiern.»

«Du wolltest es doch ruhig angehen lassen, Wyatt.» Joshua verdrehte die Augen und widmete sich seinem Handy. «Na klar, machen wir auch. Wir reservieren uns eine Lounge im Club, geniessen gute Musik, schöne Frauen, leckere Drinks. Was hältst du davon?» Triumphierend wegen meiner erfolgreichen Suche nach Amar schlürfte ich meinen Kaffee und überschlug die Beine. «Du gehst nie in Clubs, Wyatt, ausser es handelt sich um einen Deal. Geht es denn darum?»

Etwa so könnte man es bezeichnen. Amar war mein Deal. Ein sehr wertvoller Deal. Ich musste nur dafür sorgen, dass ich diesen Deal nicht vermasselte.

«Kannst du dir nicht vorstellen, um was es geht?» Joshua kniff die Augen zusammen. «Mit: Ich habe sie gefunden, meintest du sie?» Er überlegte. «Du hast doch ihre Nummer, warum rufst du sie nicht einfach an?»

«Könnte ich, aber ich will sie in dem Glauben lassen, dass sie mich an jenem Abend abserviert hat. Eines Tages, ich hoffe demnächst, wird sie sich so sehr nach mir sehnen, dass sie vor mir auf die Knie fallen wird und mich darum anbettelt bleiben zu dürfen.»

«Träum weiter.»

«Spielverderber.» In meiner Vitrine standen alle meine Lieblings-Whiskys nach Namen sortiert. Endlich konnte ich meine Lücke beim Buchstaben «D» wieder füllen, mit meinem am Vorabend wiedergewonnenen Dalmore.

Ich schenkte mir und meinem Freund etwas vom edlen Tropfen ein, stellte ihm das Glas auf den Tisch und verschwand in meinem Zimmer, um mir mein Outfit und den Schmuck für den Abend auszusuchen.

Ringe durften bei mir nie fehlen, ohne Ring am Finger fühlte ich mich irgendwie nackt, ausserdem waren Ringe und Schmuck für mich ein Symbol von Reichtum und Erfolg. Ein weiteres meiner Accessoires war meine Sammlung an Ledergürteln. Ich ging nie aus dem Haus, ohne einen davon zu tragen. Einen kurzen Moment verharrte ich vor der Sammlung.

Was ich alles mit ihr anstellen würde. Ich stellte mir Amar nackt auf meinem Bett vor. Um ihre zarten Handgelenke würde mein Gürtel dazu dienen, dass sie mir nicht entfliehen könnte. Eine hitzeartige Welle trieb durch meinen Körper und ehe ich mich versah, war die Erregung auch in meiner Hose sichtbar. Damnit.

«Ich geh kurz unter die Dusche», rief ich Joshua zu. «In spätestens einer Stunde fahren wir, mach also, dass du dann fertig bist.»

«Alles klaro, Darling», entgegnete er mir süffisant und schickte mir einen Luftkuss zu.

Ich liebte es im oder um Wasser zu sein. Duschen gehörte, so konnte man sagen, zu einer meiner Hobbys. Am besten zu zweit, um natürlich Wasser zu sparen.

Wie gerne würde ich sie liebkosen und ihren Körper streicheln. Ich verdrehte die Augen, schlug mit der Faust gegen die nasse Fliese und fluchte erneut. Obwohl ich sie erst gerade kennengelernt hatte, war sie schon zu sehr in meine Gedanken eingedrungen, so sehr, dass ich meine Erektion mit kaltem Wasser abkühlen musste. Ein kleines «fuck» entfuhr mir, als das eiskalte Wasser meinen Körper herunterrann. Ich fuhr mir durch die schwarz - glatten Haare und massierte mir das Shampoo in die Kopfhaut ein. Das Duschgel roch nach Patchouli und Zitrone, es hatte eine leicht aphrodisierende Wirkung … Nicht nur auf mich …